Abdichtungsvorrichtung in Lagergehäusen. Gegenstand vorliegender Erfindung ist eine Abdichtungsvorrichtung in Wellenlagergehäu sen, in welchen ein von der Welle vorragen der, mit ihr umlaufender Teil enthalten ist. Gemäss der Erfindung sind zwischen diesem Teil und der von der Welle durchsetzten Stirnwand des Gehäuses durch mindestens eine Zwischenwand abgeteilte Räume vor gesehen, die im untern Teil des Lagers durch eine Durchbrechung der Zwischenwand mit einander in Verbindung stehen.
Die Abdichtung der Welle gegenüber dem Gehäuse bietet erhebliche Schwierigkeiten bei Lagergehäusen, bei denen ein auf der Welle angeordneter, zum Beispiel ring- oder scheiben förmiger Teil bei seinem raschen Umlaufe das Schmieröl im Gehäuse herumschleudert, wäh rend es anderseits nicht möglich ist, die ge wöhnliche Abdichtung in Gestalt einer Filz packung bei sich drehenden Wellen auf die Dauer genügend haltbar herzustellen. Beson ders bei Kugellagern wird das Öl durch die Kugeln und den Führungsring dauernd in Bewegung gehalten und gegen die Gehäuse- wand und die Abdichtung geschleudert. Durch die Einschaltung einer Zwischenwand wird jedoch das Öl von der Packung ferngehalten.
Auf der beiliegenden Zeichnung ist die Abdichtungsvorrichtung in zweibeispielsweisen Ausführungsformen dargestellt.
Fig. 1 ist ein Längsschnitt eines Teils eines Lagergehäuses und eines in ihm ein gebauten Kugellagers; Fig. 2 ist ein ähnlicher Schnitt durch den untern Teil eines Lagers mit der zweiten Ausführungsform der Abdichtungsvorrichtung.
Das Gehäuse 5, in dem ein Kugellager 6. 7, 8 eingebaut ist, ist an seinen Enden in der üblichen Weise durch je einen die Stirnwand des Lagers bildenden Lagerdeckel 9 verschlossen, der die Welle 10 umschliesst und an dieser mittelst einer Packung 11 aus beliebigem Stoffe, z. B. Filz oder Leder, ab- gedicl)tet ist. Zwischen dem Kugellager und der Stirnwand 9 sind zwei Zwischenwände 14, die zweckmässig aus drinnen Blechscheiben oder dergleichen bestehen, eingesetzt und durch Abstandsringe<B>15</B> voneinander getrennt.
Die Scheiben 14 liegen mit ihrem Umfange an der Gehäusewand dicht an, so dass an dieser Stelle ein Durchfluss des Öls nicht stattfinden kann. In ihrer Stellung werden die Scheiben durch eine sich gegen die Stirn wand 9 stützende Feder 16 gehalten, die sie nebst den Abstandsringen gegen das Kugel lager drückt. In demjenigen Teil der Schei ben 14, der im untern Teil des Lagers.liegt, sind in der Höhe der Kugeln 7 eine geeignete Anzahl Durchbrechungen 17 vorgesehen, durch die das Öl aus dem äussern, von der Stirn wand 9 begrenzten Raume zu dem Kugeilager hindurchtreten kann.
In Fig. 2 ist eine einzige Scheibe 14 an geordnet, deren Umfang in eine Ausdrehnng des Lagerdeckels 9 abdichtend eingepresst ist, so dass sie mit dem Deckel fest verbunden ist.
Der einfachen Herstellung wegen sind die Zwischenwände, von denen natürlich eine be liebige Anzahl vorhanden sein kann. in den gezeichneten Ausführungsbeispielen in das Lager eingesetzte Scheiben. Man kann aber auch eine oder mehrere Zwischenwände mit dem Lagergehäuse oder dem Lagerdeckel aus einem Stück, z. B. durch Guss, herstellen. Das Ende des Lagergehäuses braucht auch nicht stets durch einen Deckel verschlossen zu sein, sondern es kann in manchen Fällen, z. B. bei zweiteiligen Gehäusen, ein mit dein Gehäuse aus einem Stücke bestehender Boden vorhan den sein, der dann die Stirnwand bildet. Zur Befestigung der Scheiben 14 am Gehäuse oder am Deckel können die verschiedenartig sten Mittel benutzt werden, z. B. Schrauben, Nieten oder dergleichen.
Die Abdichtungsvorrichtung, bei welcher zwischen der Stirnwand und dem Kugellager zwei oder mehr abgeteilte Räume gebildet sind. hat den Vorteil, dass das durch das Kugellager herumgewirbelte Öl nicht unmittel bar auf den Lagerdeckel und die Packung gelangt. Die Packung 11 wird deshalb nur zur Fernhaltung von Staub und anderer Ver unreinigungen dienen und braucht nicht so stark zwischen Welle und Gehäuse gezwängt oder gepresst zu werden. Wenn die Welle sieh dreht, saugen die Kugeln des Kugel- lagers durch die Durchbrechungen 17 das Öl, welches sich zwischen den Stirnwänden und den Zwischenwänden befindet, zum gröss ten Teil zu sich heran und verteilen es durch die Wirkung der Zentrifugalkraft je nach der Wellendrehzahl mehr oder weniger in dem ganzen Raume, in dem sich das Kugellager befindet.
Hier wird es durch die Fliehkraft gehalten und tritt infolgedessen nicht mehr zwischen Stirnwand und Zwischenwand, wo der Ölspiegel sinkt. Bei. der richtigen Aus bildung der Zwischenwand und der Anord nung der Durchbrechung 17 in genügendem Abstande von der Innenfläche des Gehäuses 5 bleibt das 01 auch dann der Stirnwand fern, wenn das Gehäuse irr eine so schiefe Lage gebracht wird, dass das Öl bei stillstehender Welle bis etwa an die Wellenmitte steigen würde. Das Auslaufen des Öls wird durch die Zwischenwand, so lange die Welle läuft, auch ohne Packung in wirksamer Weise verhütet.