CH712793A1 - Filtereinrichtung und Verfahren zum Betreiben der Filtereinrichtung einer Textilmaschine. - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung bezieht sich auf eine Filtereinrichtung (1) einer Textilmaschine und ein Verfahren zum Betreiben der Filtereinrichtung (1). Die Filtereinrichtung (1) umfasst ein drehbar gelagertes Filterelement (2), einen Antrieb (15) des Filterelements (2), eine in dem Filterelement (2) positionierte Unterdruckerzeugungsvorrichtung (3), einen sich vor dem Filterelement (2) befindlichen Absaugkanal (8), mindestens eine Transportwalze (11, 12) zum Abtragen vom Abgang (9) von dem Filterelement (2); und eine Sammeleinrichtung (10) zum Sammeln des Abgangs (9). Erfindungsgemäss wird vorgeschlagen, dass das Filterelement (2) und die mindestens eine Transportwalze (11, 12) von demselben Antrieb (15) angetrieben werden.
Description
Beschreibung
Technisches Gebiet [0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Filtereinrichtung und Verfahren zum Betreiben der Filtereinrichtung entsprechend dem Oberbegriff der unabhängigen Ansprüche.
Stand der Technik [0002] Es ist bekannt, Verunreinigungen wie lose oder herumfliegende Fasern (Chemiefasern, Mikrofasern, Baumwollfasern, etc.) sowie Staub an Textilmaschinen, welche unter anderem durch deren Betrieb erzeugt werden, mittels einer Absaugvorrichtung zu beseitigen. Hierzu wird die verunreinigte Luft beispielsweise über einen Absaugkanal einer zentralen Unterdruckquelle mit einer Filtereinrichtung zugeführt.
[0003] Bei Spinnmaschinen ist an jeder Spinnstelle im Bereich des Streckwerks, insbesondere am Ausgang des Streckwerks bzw. zwischen dem Streckwerk und der Spindel eine Absaugstelle vorgesehen, an welcher lose Fasern, Staub und Flug über ein Absaugröhrchen abgesaugt werden, wobei sich das Absaugröhrchen an einen Kanal anschliesst, über welchen die verunreinigte Luft der Filtereinrichtung zugeführt wird.
[0004] Verdichtungsspinnmaschinen mit pneumatischer Verdichtungseinrichtung enthalten ferner am Ausgang oder nach dem Ausgang des Streckwerks eine Verdichtungszone mit einer Saugstelle in Form einer Siebtrommel oder eines luftdurchlässigen (Gitter-) Riemchens, um das aus dem Ausgangsspalt des Streckwerks austretende Faserbändchen vor Erteilung der Drehung auf pneumatischem Wege zu verdichten. Das Verdichten erfolgt hier über einen Saugzug, welcher ebenfalls über eine Absaugvorrichtung erzeugt wird. Solche Verdichtungsspinnverfahren sind z.B. in der DE 19 805 397 A und der DE 19 846 268 A beschrieben.
[0005] Die pneumatische Absaugvorrichtung enthält eine Unterdruckquelle, z.B. einen Ventilator, welche den für den Saugzug notwendigen Unterdrück erzeugt. Die abgesaugte Luft wird über einen in der Regel zentralen Absaugkanal der Filtereinrichtung zugeführt, in welcher Staub und Faserteilchen abgeschieden und entsorgt werden.
[0006] Eine solche Filtereinrichtung ist in der DE 10 124 922 A beschrieben. Die Offenlegungsschrift beschreibt eine Filtereinrichtung mit einer Filtertrommel und einem Ventilator, welcher im Inneren der Filtertrommel einen Unterdrück erzeugt, so dass Luft radial von der Mantelfläche durch die Filtertrommel in das Innere der Filtertrommel angesaugt und dabei gefiltert wird. Die sich auf der Filtertrommel angesammelten Rückstände, der so genannte Abgang, wird über eine Entnahmeeinrichtung, welche an der Filtertrommel angeordnet ist, von der Filtertrommel abgelöst und einer Sammeleinrichtung zugeführt. Dies geschieht, indem die Filtertrommel über einen Antrieb um die Trommelachse gedreht und dabei die mit Abgang belegte Mantelfläche der Entnahmeeinrichtung zugeführt wird, wobei durch diesen Vorgang der Abgang entfernt wird.
[0007] DE 10 2006 035 729 A1 beschreibt eine Vorrichtung zum Absaugen und Filtern von staub-und/oder faserbelasteter Luft an Textilmaschinen, die einen Absaugkanal, eine Filtereinrichtung mit einer Filterfläche, eine Entnahmeeinrichtung zum Entfernen des Filterabgangs, eine Unterdruckquelle zur Erzeugung eines Saugdrucks und Antriebsmittel zum Durchführen eines Filterreinigungsvorgangs von der Filterfläche mittels Entnahmevorrichtung, sowie wenigstens einen Unterdrucksensor zum Messen des Unterdrucks in einer Unterdruckzone vor dem Filter enthält. Der Antrieb der Filtertrommel geschieht durch einen Pneumatikkolben.
[0008] EP 0 532 083 A1 offenbart ebenfalls eine sich selbstreinigende Filterbox von Spinnmaschinen.
[0009] EP 0 077 461 A2 offenbart eine Vorrichtung zum Abtragen einer Vliessschicht an einer drehbaren Filtertrommel. Hier wird vorgeschlagen, dass an der Vliessablösestelle die Filtertrommel an der Innenseite durch einen mittels Stützblechen oder mittels eines Spannelements gegen die Innenseite gepressten Dichtungslappen abzudichten.
[0010] Ein wesentliches Problem von dieser Absaugvorrichtungen besteht darin, in den Absaugleitungen die Unterdruckbedingungen bzw. die pro Zeiteinheit abgeführte Luftmenge zu kontrollieren, um im Absaugsystem und insbesondere an den Spinnstellen entsprechend kontrollierte pneumatische Verhältnisse zu schaffen. Kontrollierte pneumatische Verhältnisse heisst, dass die Druckbedingungen bzw. die abgesaugten Luftmengen in der Absaugvorrichtung gemäss Vorgabe konstant oder kontrolliert veränderlich sind.
[0011] So nimmt beispielsweise beim Auftreten von Fadenbrüchen die Filterbelegung pro Zeitabschnitt erheblich zu, wodurch sich die Druckverhältnisse im Absaugsystem unvorhergesehen verändern, so dass eine Filterreinigung notwendig wird. Andererseits kann die Filterbelegung pro Zeitabschnitt bei Ausbleiben von Fadenbrüchen vergleichsweise gering sein, so dass eine reduzierte Filterreinigung ausreicht. Kontrollierte pneumatische Verhältnisse sind unter anderem auch hinsichtlich der zu erzielenden Garnqualität von grosser Bedeutung, da im Rahmen des Verdichtungsspinnens die Saugzugbedingungen an der Verdichtungseinheit einen entscheidenden Einfluss auf den Verdichtungseffekt und somit auf die Haarigkeit haben. Im Weiteren kann eine ungenügende Absaugung am Streckwerk zu Faser- und Schmutzrückständen führen, welche wiederum negative Auswirkungen auf die Garnherstellung und den Betrieb der Vorrichtung haben. Ferner gilt es auch hier, eine Absaugvorrichtung und deren Betrieb hinsichtlich der Fertigungs- und Betriebskosten bestmöglichst zu optimieren, d.h. unter anderem, durch entsprechende technische Massnahmen gerade so viel Saugleistung wie erforderlich zur Verfügung zu stellen.
CH 712 793 A1 [0012] So übt beispielsweise der Filter einer Filtereinrichtung bzw. dessen Belegung mit Fasern und Staub einen massgeblichen Einfluss auf die Druckverhältnisse im Absaugsystem aus. Je stärker der Filter mit Fasern und Schmutz aus der Abluft belegt ist, umso geringer ist das den Filter passierende Luftvolumen pro Zeiteinheit. Entsprechend ändern sich die Druckverhältnisse im Absaugkanal. Nach erfolgter Filterreinigung, welche periodisch geschieht, wächst die Saugleistung wieder an und die Druckverhältnisse ändern sich abrupt.
[0013] So wird beispielsweise in der DE 10 124 922 A mittels Sensoren die Druckdifferenz zwischen ausserhalb und innerhalb der Filtertrommel gemessen, um Rückschluss auf die Dicke des Abgangs, der sich auf der Filtertrommel abgelegt hat, zuzulassen. Aufgrund der gemessenen Druckdifferenz wird der Zeitpunkt der Entnahme des Abganges bestimmt. Die Filterreinigung erfolgt hier diskontinuierlich und wird bei Erreichen einer bestimmten Druckdifferenz, welche das Erreichen einer bestimmten Dicke des Abganges auf der Filtertrommel anzeigt, in Gang gesetzt. Nach dem Entfernen des Abganges verringert sich die Druckdifferenz spürbar und steigt bis zur nächsten Filterreinigung wieder an. Die Unterdruckverhältnisse in der Ansaugzone vor der Filterreinigung sind hier daher zum Nachteil des Spinnvorganges sehr variabel.
[0014] Zur Lösung des vorgenannten Problems ist es bekannt, die Leistung bzw. Drehzahl des Ventilators über den ihm zugeordneten (motorischen) Antrieb zu steuern. Eine abnehmende Saugwirkung der Absaugvorrichtung, z.B. durch starke Filterbelegung, wird durch Erhöhung der Motorenleistung entsprechend kompensiert. Dies führt jedoch zu einem erhöhten Energieverbrauch und erfordert gegebenenfalls leistungsfähigere Motoren.
Darstellung der Erfindung [0015] Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, eine Filtereinrichtung und ein Verfahren zum Betreiben der Filtereinrichtung zu schaffen, die die Nachteile aus den aus dem Stand der Technik bekannten Filtereinrichtungen vermeidet.
[0016] Der Erfindung liegt weiter die Aufgabe zugrunde, eine Filtereinrichtung und ein Verfahren zum Betreiben der Filtereinrichtung zu schaffen, die einen gleichbleibenden Unterdrück im Absaugkanal schaffen und die einen relativ gleichbleibenden Auswurf aufweisen.
[0017] Der Erfindung liegt weiter die Aufgabe zugrunde, eine Filtereinrichtung und ein Verfahren zum Betreiben der Filtereinrichtung zu schaffen, die schneller arbeiten als die aus dem Stand der Technik bekannten Vorrichtungen und Verfahren, dabei eine erhöhte Kapazität aufweisen und je nach Filterbelegung die Trommelgeschwindigkeit anpassen.
[0018] Der Erfindung liegt weiter die Aufgabe zugrunde, eine Filtereinrichtung und ein Verfahren zum Betreiben der Filtereinrichtung zu schaffen, die einen verringerten Energieverbrauch als die aus dem Stand der Technik bekannten Filtereinrichtung aufweisen.
[0019] Erfindungsgemäss wird dies bei einer Filtereinrichtung und bei einem Verfahren zum Betreiben der Filtereinrichtung gemäss dem entsprechenden Oberbegriff dadurch gelöst, dass das Filterelement und die mindestens eine Transportwalze der Entnahmeeinrichtung von demselben Antrieb angetrieben werden oder sind.
[0020] Vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
[0021] Vorteil der erfindungsgemässen Ausführungsform ist insbesondere eine konstantere Einstellung des Unterdrucks im Absaugkanal als aus dem Stand der Technik bekannten Filtereinrichtungen. Die Filtereinrichtung kann durch den Motor kontinuierlich und in Abhängigkeit von einer über das Filterelement gemessenen Druckdifferenz mit wechselnder Geschwindigkeit oder diskontinuierlich bei Überschreiten einer über die Filtertrommel gemessenen Druckdifferenz angetrieben werden. Es ist weiter denkbar, die Filtereinrichtung kontinuierlich mit gleichbleibender Geschwindigkeit ohne eine Druckmessung zu betreiben.
[0022] Da sich die Geschwindigkeit des Filterelements an die Filterbelegung je nach erzeugtem Druck anpasst, wird eine gleichmässigere Filterreinigung mit einer erhöhten Kapazität erreicht. Bei einem kontinuierlichen Betrieb des erfindungsgemässen Filterelements kann der gewünschte Unterdrück schneller wieder hergestellt werden, als bei den diskontinuierlichen Antrieben, die aus dem Stand der Technik bekannt sind. Der vorgeschlagene Antrieb braucht zudem weniger Energie, da kein zusätzlicher pneumatischer Antrieb der Filtertrommel verwendet wird.
[0023] Der Antrieb des Filterelements kann vorteilhafterweise aus einer inneren oder äusseren Verzahnung einer Filtertrommel und einem Planetenrad bestehen. Die Bewegung des Planetenrades führt zu einer Verschiebung der Verzahnung und somit zu einer Drehung der mit der Verzahnung verbundenen Trommel. In diesem Zusammenhang ist aber auch ein Reibradantrieb denkbar, der im Inneren der Filtertrommel vorgesehen ist und von dem gemeinsamen Motor angetrieben wird.
[0024] Die innere Verzahnung der Filtertrommel kann vorteilhafterweise aus einer Vielzahl von gelaserten Blechen bestehen, die abschnittsweise hergestellt werden. Die Blechabschnitte werden rundherum an die Innenseite der Filtertrommel geschraubt. Dabei ist es denkbar, dass zwei Reihen von Blechabschnitten versetzt nebeneinander angebracht werden. Dies erlaubt eine konstruktiv einfache und kostengünstige Ausführung der erfindungsgemässen Filtertrommel, die gleichzeitig einen sicheren Antrieb bereitstellt.
[0025] Die Filtertrommel und die mindestens eine Transportwalze können von demselben Motor über eine Kette, die in Zahnräder eingreift, die auf den jeweiligen Elementen sitzen, über Zahnriemchen oder über Zahnräder angetrieben sein.
CH 712 793 A1 [0026] Eine (oder beide) der Transportwalzen können vorteilhaft profiliert sein. Als mögliche Profilierung kann eine queroder längsgestreifte Riffelung oder eine anderes Muster vorgesehen werden. Durch diese Profilierung haben die Transportwalzen erhöhten Griff, die Abnahmeleistung der Transportwalzen wird verbessert und die Abnutzung verringert. Für einen besseren Filtereffekt kann das Filterelement mit einem Filtertuch bedeckt sein, das aus Fasern oder Filament hergestellt ist, aus einem Draht oder einem Filtersieb.
[0027] Weitere Vorteile der Erfindung sind anhand eines nachfolgend beschriebenen und gezeigten Ausführungsbeispiels zu entnehmen.
Kurze Beschreibung der Figuren [0028]
Die Erfindung wird anhand der beigefügten Figuren näher erläutert, wobei
Fig. 1 schematisch einen Schnitt durch eine erste Ausführungsform einer erfindungsgemässen Filtereinrichtung zum Absaugen von Abgang an Textilmaschinen;
Fig. 2 schematisch einen Schnitt durch eine zweite Ausführungsform einer erfindungsgemässen Filtereinrichtung;
Fig. 3 schematisch eine dritte Ausführungsform einer erfindungsgemässen Filtereinrichtung; und
Fig. 4 schematisch eine vierte Ausführungsform einer erfindungsgemässen Filtereinrichtung;
darstellen. Es werden nur für die Erfindung wichtigen Merkmale dargestellt. Gleiche Bezugszeichen bezeichnen in unterschiedlichen Figuren gleiche Merkmale.
Wege zur Ausführung der Erfindung [0029] Die Fig. 1 zeigt schematisch eine Filtereinrichtung 1 zum Absaugen von losen oder herumfliegenden Fasern (Chemiefasern, Mikrofasern, Baumwollfasern, etc.) sowie Staub oder anderem Abgang an Textilmaschinen gemäss einem Ausführungsbeispiel der Erfindung. Gezeigt ist die Filtereinrichtung 1 zum Absaugen von Abgang beispielsweise einer Spinnmaschine, die insbesondere eine Ringspinnmaschine oder Verdichtungsspinnmaschine sein kann.
[0030] Im Inneren der Filtereinrichtung 1 ist eine Filtertrommel 2 vorgesehen, in welcher ein Ventilator oder eine andere Unterdruckerzeugungsvorrichtung 3 vorgesehen ist. Die Filtertrommel 2 ist um eine Achse 4 drehbar gelagert, so dass sich eine Drehrichtung 5 ergibt. Die Achse 4 der Filtertrommel 2 erstreckt sich aus der Ebene heraus und in sie hinein. Eine Mantelfläche der Filtertrommel 2 ist perforiert und/oder mit einem Filtertuch 6 od. dgl. versehen (schraffiert dargestellt). Das Filtertuch 6 kann aus Fasern, Filamenten oder einem anderen geeignetem Material hergestellt sein.
[0031] Mit dem Ventilator 3 wird im Inneren der Filtertrommel 2 ein Unterdrück erzeugt, so dass die angesaugte Luft 7 radial durch die Mantelfläche in das Innere der Filtertrommel 2 angesaugt wird. Die Saugrichtung der Unterdruckerzeugungsvorrichtung 3 innerhalb der Trommel wird in der Figur schematisch durch Pfeile angedeutet. Hierdurch entsteht im der Trommel vorrausgehenden Absaugkanal 8 ein Unterdrück, der zum Absaugen von Flug, insbesondere Verunreinigungen, Staub, Fasern, wie Baumwoll-, Chemie- oder Kunststofffasern verwendet wird.
[0032] Dieser Flug tritt bei Ringspinnmaschinen im Wesentlichen unterhalb des Streckwerkes auf und wird über die Absaugröhrchen abgesaugt. Auch Verdichtungsspinnmaschinen mit pneumatischer Verdichtungseinrichtung enthalten einen Saugzug, welcher über eine Absaugvorrichtung erzeugt wird (beides nicht dargestellt). Der Flug wird nun über den Absaugkanal 8 in die gezeigte Filtereinrichtung 1 transportiert. Dort legt sich der Flug als Abgang 9 auf der Mantelfläche des Filters nieder, da die Luft radial von aussen durch die Mantelfläche in das Innere der Filtertrommel 2 strömt. Der Abgang 9 wird dann entlang der Drehrichtung 5 der Filtertrommel 2 zur Abnahmevorrichtung gefördert (schematisch auf dem Filtertuch 6 dargestellt).
[0033] Der Filtertrommel 2 ist eine Entnahmeeinrichtung bzw. Abstreifeinrichtung in Form einer Vorrichtung zum Abtragen von Abgang 9 von der Filtertrommel 2 zugeordnet. Durch Drehen der Filtertrommel 2 an der Entnahmeeinrichtung vorbei wird der Abgang 9 von der Mantelfläche abgestreift und einer Sammeleinrichtung 10 zugeführt. Die Abstreifvorrichtung besteht in dem gezeigten Ausführungsbeispiel aus zwei Transportwalzen 11, 12, die auf geeignete Weise gelagert sind. Zuerst ist die Transportwalze 11 angeordnet und dann folgt in Drehrichtung 5 die zweite Transportwalze 12, die näher an der Filtertrommel 2 angeordnet ist. Die erste Transportwalze 11 kann aus Stahl, die zweite Transportwalze 12 kann mit einem Gummibelag ausgeführt sein. Andere Materialien der beiden Walzen 11,12 sind aber genauso im Rahmen der Erfindung vorstellbar: Kunststoff, Gummi, Strangpressung, etc. Zum Drehen der Filtertrommel 2 ist diese als Hohlrad mit Innenverzahnung 13 und einem Planetenrad 14 ausgerüstet. Die Innenverzahnung 13 ist in der Fig. 1 nur an einem Rand angedeutet, sie befindet sich aber selbstverständlich über den ganzen Umfang der Filtertrommel 2. Die innere Verzahnung 13 der Filtertrommel 2 kann aus einer Vielzahl von gezahnten Blechabschnitten bestehen, die rundherum an die Innenseite der Filtertrommel 2 geschraubt sind. Es ist auch denkbar, dass zwei Reihen von diesen Blechabschnitten versetzt nebeneinander angebracht werden. Diese Ausführungsform erlaubt eine konstruktiv einfache und kostengünstige
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Ausführung des Antriebs der erfindungsgemässen Filtertrommel 2, die gleichzeitig einen sicheren Antrieb und guten Halt für das Planetenrad 14 bereitstellt. In einer alternativen Ausführungsform kann die Filtertrommel von einem Reibradantrieb angetrieben oder mit einer äusseren Verzahnung versehen werden (nicht dargestellt).
[0034] Ein gemeinsamer Motor 15 treibt nun erfindungsgemäss sowohl die zwei Transportwalzen 11,12 als auch das Planetenrad 14 an. Transportwalzen 11, 12, Planetenrad 14 und Motor 15 sind mit einer Kette 16 verbunden, die in Zahnräder eingreift, die auf den jeweiligen Elementen sitzen (nicht dargestellt). Andere Antriebe sind hier grundsätzlich möglich: Zahnriemchen, Zahnräder oder andere aus dem Stand der Technik bekannte Lösungen, etc. Die Drehrichtungen der Transportwalzen 11,12 und des Planetenrades 14 sind mit einem Pfeil gekennzeichnet. Die erste Transportwalze 11 hat zum einen die Funktion die Kette 16 zu spannen, muss aber gleichzeitig genügend Platz geben, je nach Menge des Abgangs 9 diesen vorbeizulassen. Durch eine Feder 17 ist die Position der ersten Transportwalze 11 deshalb im Abstand zu der Filtertrommel 2 in einem gewissen Bereich einstellbar. Eine (oder beide) der Transportwalzen 11,12 können profiliert sein. Als mögliche Profilierung kann eine Riffelung vorgesehen werden, die quer- oder längsgestreift oder anders gestaltet sein kann. Durch diese Profilierung haben die Transportwalzen einen erhöhten Griff, die Abnahmeleistung der Transportwalzen wird verbessert und die Abnutzung verringert.
[0035] Fig. 2 zeigt schematisch einen Schnitt durch eine zweite Ausführungsform einer erfindungsgemässen Filtereinrichtung zum Absaugen von Abgang an Textilmaschinen. In dieser Ausführungsform treibt der gemeinsame Motor 15 die Filtertrommel 2 über eine Kette, (Zahn-)Riemen 22 oder ein anderes geeignetes Antriebsmittel an einem Mittelkranz 23 an, wobei die Filtertrommel 2 über Speichen 24 mit dem angetriebenen Mittelkranz verbunden ist. Gleichzeitig treibt der Motor 15 die Transportwalzen 11,12 über Kette 16, Zahnriehmen, etc. an. Die Funktionsweise entspricht in diesem Ausführungsbeispiel der Ausführung der Fig. 1.
[0036] Fig. 3 zeigt schematisch eine dritte Ausführungsform einer erfindungsgemässen Filtereinrichtung 1. Ein umlaufendes Filterelement 25 wird durch einen Motor 15 angetrieben und über zwei Umlenkrollen 26 und die Transportwalzen 11,12 geleitet. Das Filterelement 25 ist gegen den Absaugkanal 8 offen, so dass belastete Luft 7 von Ventilator 3 angesaugt wird und durch den Filter strömt. Dabei sammelt sich der Abgang 9 auf dem Filter und wird zu den Transportwalzen 11,12 geleitet, welche den Abgang 9 abnehmen und zur Sammeleinrichtung 10 bringen. Der Ventilator ist an der Seite des Gehäuses angebracht.
[0037] Fig. 4 zeigt schematisch eine dritte Ausführungsform einer erfindungsgemässen Filtereinrichtung 1. In diesem Ausführungsbeispiel treibt ein pneumatischer Antrieb 27 die Filtertrommel 2 an. Überdas Planetenrad 14 und Kette 16 oder ein ähnliches Element werden dann die beiden Transportwalzen 11, 12 angetrieben. Die anderen Elemente entsprechen den Ausführungsformen der Fig. 1 und Fig. 2.
[0038] Die erfindungsgemässe Filtereinrichtung 1, wie sie in den vorgenannten Figuren beschrieben ist, kann erfindungsgemäss auf verschiedene Weise betrieben werden. In einer ersten Ausführungsform ist in der Absaugzone vor dem Filter und innerhalb des Filterelements jeweils ein Sensor 18, 19 installiert, so dass die Druckdifferenz kontinuierlich oder in gewissen Zeitintervallen über das Filterelement gemessen und über Leitungen an eine Steuereinheit 20 weitergeleitet wird. Anhand dieser Druckdifferenz lässt sich eine Dicke des Abganges 9 bestimmen. Die Steuereinheit 20 generiert auf Grundlage der gemessenen Druckdifferenz und vorgegebener Sollwerte Steuersignale und schickt diese über eine Leitung 21 an den Motor 15. Die Drehgeschwindigkeit des Filters und die Filterreinigungsgeschwindigkeit werden dann über den Motor 15 entsprechend den Steuersignalen geändert und zwar in Abhängigkeit von der gemessenen Druckdifferenz. Obwohl der Motor 15 nun kontinuierlich das Filterelement und die Transportwalzen 11,12 antreibt, so variiert er doch in diesem Ausführungsbeispiel seine Geschwindigkeit in Abhängigkeit von der Druckdifferenz über den Filter, d.h. in Abhängigkeit von der Filterbelegung. Bei höherer Belegung wird die Filtergeschwindigkeit und damit die Reinigungsgeschwindigkeit erhöht, bei niedriger Belegung wird die Filtergeschwindigkeit auf einem geringeren, aber konstanten Niveau gehalten.
[0039] Gemäss einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung wird ebenfalls eine Druckdifferenz über die Filtertrommel 2 wie oben dargestellt gemessen. Das Filterelement und die Transportwalzen 11, 12 werden aber diskontinuierlich vom Motor 15 angetrieben. Sobald ein bestimmter Sollwert der Druckdifferenz unterschritten wird, wird die Filtertrommel 2 angetrieben und vom Abgang 9 gereinigt.
[0040] Gemäss noch einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung kann das Filterelement und die Reinigungsvorrichtung kontinuierlich mit gleichbleibender Geschwindigkeit angetrieben werden. Die Sensorik und Druckmesseinrichtung entfallen in diesem Ausführungsbeispiel. In vielen Fällen wird man damit bei Textilmaschinen eine guten Saugleistung und konstanten Unterdrück erhalten.
[0041] Vorteil der erfindungsgemässen Ausführungsform ist insbesondere eine konstantere Einstellung des Unterdrucks im Absaugkanal 8 als aus dem Stand der Technik bekannten Filtereinrichtungen 1. Da sich die Geschwindigkeit des Filterelements an die Filterbelegung je nach erzeugtem Druck anpasst, wird eine gleichmässigere Filterreinigung mit einer erhöhten Kapazität erreicht. Bei einem kontinuierlichen Betrieb des erfindungsgemässen Filterelements kann der gewünschte Unterdrück schneller wieder eingestellt werden, als bei den diskontinuierlichen Antrieben, die aus dem Stand der Technik bekannt sind. Aber auch ohne Druckmessung ergibt der vorgeschlagene Antrieb einer Filtervorrichtung einen Vorteil gegen über dem Stand der Technik, da eine gute Saugleistung bereitgestellt wird. Daher ist die Filtereinrichtung für längere Maschinen geeignet und die Lebensdauer der Teile verlängert sich. Die Entsorgung des Abgangs kann von Hand oder automatisch geschehen. Ein erfindungsgemäss angetriebene Filterelement läuft synchron, was Verstopfungen
CH 712 793 A1 verhindert. Der vorgeschlagene Antrieb braucht zudem weniger Energie und eine Abnutzung der pneumatischen Teile entfällt, sofern kein zusätzlicher pneumatischer Antrieb verwendet wird.
Bezugszeichenliste [0042]
Filtereinrichtung
Filtertrommel
Unterdruckerzeugungsvorrichtung, Ventilator
Achse der Filtertrommel
Drehrichtung
Filtertuch
Luft
Absaugkanal
Abgang
Sammeleinrichtung
Transportwalze
Transportwalze
Verzahnung
Planetenrad
Motor
Kette
Feder
Sensor
Sensor
Steuereinheit
Leitung
Kette, Riemchen
Mittelkranz
Speichen
Filterelement
Umlenkrolle pneumatischer Antrieb
Claims (15)
- Patentansprüche1. Filtereinrichtung (1) einer Textilmaschine, insbesondere einer Ringspinnmaschine, umfassend:• ein drehbar gelagertes Filterelement (2, 25);• einen Antrieb (15, 27) des Filterelements (2, 25);• einer in dem Filterelement (2, 25) positionierten Unterdruckerzeugungsvorrichtung (3);• einem sich vor dem Filterelement (2, 25) befindlichen Absaugkanal (8);• eine Entnahmeeinrichtung umfassend mindestens eine Transportwalze (11, 12) zum Abtragen von Abgang (9) von dem Filterelement (2, 25); undCH 712 793 A1 • einer Sammeleinrichtung (10) zum Sammeln des Abgangs (9); dadurch gekennzeichnet, dass das Filterelement (2, 25) und die mindestens eine Transportwalze (11, 12) der Entnahmeeinrichtung von demselben Antrieb (15, 27) angetrieben sind.
- 2. Filtereinrichtung (1) gemäss Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Filterelement (2, 25) und die mindestens eine Transportwalze (11, 12) kontinuierlich und in Abhängigkeit von einer über das Filterelement (2, 25) gemessenen Druckdifferenz mit wechselnder Geschwindigkeit angetrieben sind.
- 3. Filtereinrichtung (1) gemäss Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Filterelement (2, 25) und die mindestens eine Transportwalze (11, 12) diskontinuierlich bei Überschreiten einer über das Filterelement (2, 25) gemessenen Druckdifferenz angetrieben sind.
- 4. Filtereinrichtung (1) gemäss Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Filterelement (2, 25) und die mindestens eine Transportwalze (11, 12) kontinuierlich mit gleichbleibender Geschwindigkeit angetrieben sind.
- 5. Filtereinrichtung (1) gemäss einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Antrieb des Filterelements (2, 25) aus einer inneren oder äusseren Verzahnung einer Filtertrommel (2) und einem Planetenrad (14), aus einem Reibradantrieb oder einem pneumatischen Antrieb (27) besteht.
- 6. Filtereinrichtung (1) gemäss Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die innere Verzahnung der Filtertrommel (2) aus einer Vielzahl von Blechabschnitten besteht, die rundherum an die Innenseite der Filtertrommel (2) geschraubt ist.
- 7. Filtereinrichtung (1) gemäss einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Filterelement (2, 25) und die mindestens eine Transportwalze (11, 12) von demselben Motor (15) über eine Kette (16), einen Zahnriemen oder Zahnräder angetrieben sind.
- 8. Filtereinrichtung (1) gemäss einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens eine der Transportwalzen (11, 12) profiliert ist.
- 9. Filtereinrichtung (1) gemäss einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Filterelement (2, 25) ein Filtersieb oder ein Draht ist oder mit einem Filtertuch (6) versehen ist.
- 10. Verfahren zum Betreiben einer Filtereinrichtung (1) einer Textilmaschine, insbesondere einer Ringspinnmaschine, gemäss einem der vorstehenden Ansprüche, wobei die Filtereinrichtung (1) umfasst:• ein drehbar gelagertes Filterelement (2, 25);• einen Antrieb (15, 27) des Filterelements (2, 25);• eine in dem Filterelement (2, 25) positionierte Unterdruckerzeugungsvorrichtung (3);• einen sich vor dem Filterelement (2, 25) befindlichen Absaugkanal (8);• eine Entnahmeeinrichtung umfassend mindestens eine Transportwalze (11, 12) zum Abtragen von Abgang (9) von dem Filterelement (2, 25); und • eine Sammeleinrichtung (10) zum Sammeln des Abgangs (9); dadurch gekennzeichnet, dass das Filterelement (2, 25) und die mindestens eine Transportwalze (11, 12) der Entnahmeeinrichtung von demselben Antrieb (15, 27) angetrieben werden.
- 11. Verfahren gemäss Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass eine Druckdifferenz über das Filterelement (2, 25) gemessen wird und das Filterelement (2, 25) und die mindestens eine Transportwalze (11,12) kontinuierlich und in Abhängigkeit von der über das Filterelement (2, 25) gemessenen Druckdifferenz mit wechselnder Geschwindigkeit angetrieben werden.
- 12. Verfahren gemäss Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass eine Druckdifferenz über das Filterelement (2, 25) gemessen wird und das Filterelement (2, 25) und die mindestens eine Transportwalze (11, 12) diskontinuierlich bei Überschreiten der über das Filterelement (2, 25) gemessenen Druckdifferenz angetrieben werden.
- 13. Verfahren gemäss Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Filterelement (2) und die mindestens eine Transportwalze (11, 12) kontinuierlich mit gleichbleibender Geschwindigkeit angetrieben werden.
- 14. Verfahren gemäss einem der Ansprüche 10 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass das Filterelement (2) und die mindestens eine Transportwalze (11,12) von einem Motor (15) übereine Kette (16), einen Zahnriemen oder Zahnräder angetrieben werden.
- 15. Verfahren gemäss einem der Ansprüche 10 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass das Filterelement eine Filtertrommel (2) ist, welche von einem Planetenrad (14), von einem Reibradantrieb einem pneumatischen Antrieb (27) angetrieben wird.CH 712 793 A1CH 712 793 A1CH 712 793 A11 25 3 26 6 9
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