CH705436B1 - Schneegleitbrett. - Google Patents

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CH705436B1
CH705436B1 CH02011/07A CH20112007A CH705436B1 CH 705436 B1 CH705436 B1 CH 705436B1 CH 02011/07 A CH02011/07 A CH 02011/07A CH 20112007 A CH20112007 A CH 20112007A CH 705436 B1 CH705436 B1 CH 705436B1
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CH02011/07A
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Sepp Buercher
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Sepp Buercher Sport Ag
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Abstract

Schneegleitbrett, insbesondere ein Ski (1), mit einem Brettkörper (2) und einem Gurt (3), welcher an wenigstens einer Stützstelle (7) am Brettkörper (2) abgestützt und/oder verankert ist. Dabei ist der Gurt (3) bezüglich einer Längsdurchbiegung in einem Steuerbereich (10) mit dem Ski (1) längsverschiebbar gekoppelt, sodass sich aufgrund einer Durchbiegung des Skis (1) im Steuerbereich (10) eine Kraft längs des Gurtes (3) ergibt, welche in eine Zugkraft auf einen Lenkbereich (12) in einem Bereich an einem Längsende (9) des Skis (1) derart übertragbar ist, dass der Ski (1) im Lenkbereich (12) durchgebogen wird. In einer möglichen Ausführungsform ist der Gurt (3) ein auf Druck belastbarer Druckgurt (3). Dabei ist eine Übertragungsvorrichtung (4) am Ski (1) vorhanden, welche eine aus einer Durchbiegung des Schneegleitbretts (1) im Steuerbereich (10) sich ergebende Druckkraft längs des Druckgurtes (3) in eine Zugkraft überträgt, welche im Lenkbereich (12) am Brettkörper (2) derart angreift, dass das Schneegleitbrett (1) im Lenkbereich (12) durchgebogen wird. In einer weiteren Ausführungsform ist der Gurt ein im Wesentlichen auf Zug belastbarer Zuggurt, welcher im Steuerbereich unterhalb des Skikörpers geführt ist und eine aus einer Durchbiegung des Schneegleitbretts im Steuerbereich sich ergebende Zugkraft in eine Zugkraft des Zuggurtes im Lenkbereich oberhalb des Brettkörpers überträgt.

Description

Technisches Gebiet
[0001] Die Erfindung betrifft ein Schneegleitbrett, insbesondere einen Ski, mit einem Brettkörper und einem Gurt, welcher an wenigstens einer Stützstelle am Brettkörper abgestützt und/oder verankert ist, wobei der Gurt in wenigstens einem Steuerbereich längsverschiebbar geführt und bezüglich einer Längsdurchbiegung im Steuerbereich mit dem Schneegleitbrett gekoppelt ist.
Stand der Technik
[0002] Modernen Schneegleitbrettern wie z.B. Carving-Skiern liegt die Idee zugrunde, mit einer starken Taillierung in einem mittleren Bereich des Skis eine verbesserte Kurvenfahrt des Skis zu erreichen. Hierzu muss der Carving-Ski derart durchgebogen werden, dass bei einem Kippen um eine Längsachse des Skis die taillierte Kante im Wesentlichen über ihre gesamte Länge auf der Fahrunterlage aufliegt. Damit kann eine Kurve idealerweise längs der Kanten gefahren werden, ohne dass der Ski abrutscht, das heisst quer zur Kantenlängsrichtung gegenüber einer Fahrunterlage bewegt wird. Die erforderliche Durchbiegung bei einer Belastung im mittleren Skibereich (Gewicht des Skiläufers, Fliehkraft) wird bei herkömmlichen Carving-Skis durch den Schneewiderstand an den Skiendbereichen erreicht. Hierbei kommt einerseits der Stauwiderstand des Schnees, auf welchem der Ski auffährt, als auch der Verdrängungswiderstand des Schnees, welcher zur Seite gedrückt werden muss, zum Tragen. Damit wirkt auf die Skienden im Vergleich zu einem mittleren Bereich des Skis eine grössere Kraft, um die gewünschte Durchbiegung zu erreichen. Aufgrund der erhöhten Belastung kann es in den Endbereichen der Skiauflage z.B. zu einem unerwünschten Abgleiten, einem Übersteuern oder einem «Einfressen» bzw. Bremsen kommen, wodurch die Kurvenfahrt längs der Kanten («carven») gehemmt ist. Insbesondere bei Wettkampffahrten wie z.B. bei Slalomskirennen geht durch den so erhöhten Gleitwiderstand sowie durch das «Einfressen» wertvolle Zeit verloren.
[0003] Bei verschiedenen bekannten Alpinskiern wird versucht, den Druck auf die Skienden zu erhöhen. Die US 2004/0046 362 (Rossignol) beispielsweise versucht den Druck auf Skiendbereiche zu verstärken, indem eine Belastung einer auf einer vom Skikörper beabstandeten Platte montierten Skibindung über steife Elemente, z.B. Druckstangen, auf den Endbereich des Skis verteilt wird, um dort den Auflagedruck zu erhöhen. Die DE 19 917 992 A1 (Emig et al.) beschreibt einen Alpinski, bei welchem der Traganteil der Skienden durch ein Gurtsystem bei Belastung eines Zentralbereichs des Skis erhöht wird. Das Gurtsystem des Skis umfasst dabei im Wesentlichen einen gewellten, insbesondere im Bindungsbereich nach oben gewölbten, Obergurt und einen endseitig mit dem Obergurt verbundenen Untergurt, wobei sich der Untergurt und der Obergurt mehrmals überkreuzen.
[0004] Die bei diesen bekannten Ausführungen verstärkte Belastung der Skiendbereiche hat den Nachteil, dass sich die Endbereiche aufgrund der grösseren Belastung tiefer in den Schnee graben bzw. «einfressen», wodurch sich ein vergrösserter Gleitwiderstand ergibt. Insbesondere das vordere Skiende bzw. die Skispitze erfährt einen grossen Stauwiderstand durch den zu verdrängenden Schnee und verlangsamt die Fahrt.
Darstellung der Erfindung
[0005] Aufgabe der Erfindung ist es, ein dem eingangs genannten technischen Gebiet zugehörendes Schneegleitbrett, insbesondere einen Ski, zu schaffen, welches die Probleme beim Stand der Technik vermeidet und insbesondere die Möglichkeit bietet, das Durchbiegungsverhalten eines Schneegleitbrettes zu verbessern und dynamisch den Belastungen anzupassen.
[0006] Die Lösung der Aufgabe ist durch die Merkmale des Anspruchs 1 definiert. Gemäss der Erfindung umfasst ein Schneegleitbrett, insbesondere ein Ski, einen Brettkörper und einen Gurt, welcher an wenigstens einer Stützstelle am Brettkörper abgestützt und/oder verankert ist, wobei der Gurt in wenigstens einem Steuerbereich bezüglich des Brettkörpers im Wesentlichen in Längsrichtung des Schneegleitbretts angeordnet und längsverschiebbar geführt ist und der Gurt bezüglich einer Längsdurchbiegung mit dem Schneegleitbrett gekoppelt ist. Erfindungsgemäss sind Mittel vorhanden, welche eine aufgrund einer Durchbiegung des Schneegleitbretts im Steuerbereich sich ergebende Kraft längs des Gurtes in eine Zugkraft übertragen, die in einem Lenkbereich an einem Längsende des Schneegleitbretts am Brettkörper derart angreift, dass das Schneegleitbrett im Lenkbereich durchgebogen wird.
[0007] Im Folgenden wird die Erfindung zur Vereinfachung anhand einer Ausführungsform als Ski erläutert. Die Erfindung ist damit aber nicht auf einen Ski beschränkt, sondern kann auch allgemein bei anderen Schneegleitbrettern wie z.B. Snowboards eine vorteilhafte Ausführung sein. «Ski» und «Skikörper» sowie «Ski-Endbereich» etc. werden im Folgenden ohne Beschränkung der Allgemeinheit anstelle der Begriffe «Schneegleitbrett», «Brettkörper», «Brett-Endbereich» etc. verwendet. Weiter werden im Folgenden die Begriffe «oben» und «unten» verwendet, wobei eine Lauffläche des Skis «unten» am Ski bzw. an einer «Unterseite» des Skis ausgebildet ist, und eine Seite des Skis, welche für die Montage einer Bindung vorgesehen ist, «oben» am Ski bzw. an einer «Oberseite» des Skis liegt. Ebenso bezeichnet «vorne» im Folgenden eine Richtung bzw. einen Bereich in einer vorgesehenen Fahrtrichtung und entsprechend bezeichnet «hinten» eine Richtung bzw. einen Bereich in entgegengesetzter Richtung. Eine «Längsdurchbiegung» des Skis bezeichnet im Folgenden eine Krümmung des Skis in einer Ebene, welche senkrecht auf einer Lauffläche des Skis steht und in welcher eine Längsachse des Skis liegt. Dabei wird der Ski derart gekrümmt, dass die Projektion der Längsachse auf die Lauffläche auch im durchgebogenen Zustand des Skis in dieser Ebene liegt. Im Folgenden wird eine «Längsdurchbiegung» synonym auch einfach mit «Durchbiegung» bezeichnet. Eine «positive Durchbiegung» («positiver flex») des Skis bzw. von Längsbereichen des Skis bezeichnet dann eine Längsdurchbiegung des Skis, bei welcher die Skienden nach oben, von einer Unterlage weg, gekrümmt werden, d.h. mit anderen Worten, bei welcher die Lauffläche (Untergurt) des Skis gestreckt und die Oberseite des Skis (Obergurt) gestaucht werden.
[0008] Die Erfindung geht einen anderen Weg als sämtliche aus dem Stand der Technik bekannten Skikonstruktionen. Anstatt die Belastung der Skienden zu erhöhen, wird wenigstens ein Skiendbereich bzw. wenigstens ein Lenkbereich bei der Einleitung einer Kurvenfahrt von einer Fahrunterlage weg abgehoben bzw. entlastet, womit ein aktives Einlenken des Skis in die Kurvenfahrt erreicht wird. Der erfindungsgemässe zusätzliche Gurt am Ski zusammen mit den Mitteln zur Übertragung der Zugkraft auf den Lenkbereich bildet somit eine Biegehilfe des Skis. Der Gurt des erfindungsgemässen Skis ist ein zusätzliches Element, welches an einem Skikörper herkömmlicher Bauweise vorgesehen sein kann, dabei aber in den Ski bzw. Skikörper integriert ist. Der Skikörper kann, wie aus dem Stand der Technik hinreichend bekannt, eine Ober- und Untergurtkonstruktion aufweisen. Derartige Sandwich-Bauweisen haben bekanntlich zum Ziel, eine über die Länge des Skis flache bzw. gleichmässige Druckverteilung bei einer zentralen Belastung in einem für die Bindung vorgesehenen Bereich des Skis zu erreichen. Mit der gängigen Sandwich-Konstruktion wird die flache Druckverteilung aber nur bei statischer Belastung oder bestenfalls bei einer Geradeausfahrt erreicht. Sobald eine Kurvenfahrt eingeleitet wird, werden die Skiendbereiche stärker belastet, um eine Durchbiegung des Skis zu erreichen, welche aufgrund einer Taillierung des Skis für einen Kantenkontakt im mittleren Längenbereich mit der Fahrunterlage erforderlich ist. Die Belastungsschwerpunkte zwischen Ski und Fahrunterlage liegen dann an den Skiendbereichen, d.h., die Druckverteilung längs des Skis bzw. der Kanten ist nicht mehr gleichmässig bzw. flach. Mit dem erfindungsgemässen Gurt wird nun erreicht, dass auch bei einer Kurvenfahrt, wenn der Ski aufgrund einer Taillierung durch die zentrale Belastung durch den Skiläufer durchgebogen ist, eine im Wesentlichen flache Druckverteilung aufrechterhalten bleibt, indem die Skiendbereiche dynamisch durch die Zugkraft aufgebogen bzw. entlastet werden können. Der Skiendbereich wird damit ohne oder mit reduzierter Auflage-/Druckkraft durch die Fahrunterlage bzw. Schneewiderstand, dermassen durchgebogen, dass ein im Wesentlichen über die gesamte Länge der Lauffläche im Wesentlichen gleichmässiger Druck der Kanten auf die Fahrunterlage wirkt. Insbesondere ist eine Kurvenfahrt längs der Kanten im Wesentlichen ohne Überdruck auf den oder die Skiendbereiche möglich. Die gerade bei modernen Carving-Ski erforderliche Durchbiegung des Skis über seine gesamte Länge wird somit in den Skiendbereichen durch den Gurt und die Übertragung einer Kraft längs des Gurtes in eine Zugkraft auf den Lenkbereich dynamisch unterstützt. Der erfindungsgemässe Ski zeichnet sich durch eine wesentlich verbesserte Laufruhe und Kurvenfahrt aus. Ebenso werden Schwingungen und negative Durchbiegungen («negativer flex») z.B. infolge Schlägen durch die Fahrunterlage bzw. des Skis durch den Gurt und die Zugkraft auf den Lenkbereich gedämpft.
[0009] Erfindungsgemäss bildet ein Längenbereich des Skis einen Steuerbereich, in welchem der Gurt gegenüber dem Brettkörper in Längsrichtung des Skis verschiebbar geführt ist. Als mögliche Längsführungen kommen hierbei sämtliche bekannte Geradeführungen in Frage, welche sich grundsätzlich für eine Anwendung bei einem Schneegleitbrett bzw. Ski eignen. Vorstellbar sind z.B. Befestigung des Gurts durch Schrauben bzw. Bolzen, welche z.B. im Skikörper verankert sind und an denen der Gurt mit am Gurt ausgebildeten Langlöchern geführt ist. Ebenfalls denkbar ist eine Ausführung der Führung als eine herkömmliche Nut im Skikörper, in welcher der Gurt verschiebbar ist. Dabei kann die Führung z.B. als Schwalbenschwanzführung ausgebildet sein, wobei der Gurt einen Schlitten der Führung bildet. Der Gurt kann z.B. als Druckstange oder als Seilzug bzw. Band ausgestaltet sein und z.B. in einer entsprechend ausgebildeten z.B. rohrartigen Ummantelung geführt sein (z.B. Bowden-Zug). Unabhängig von der konkreten Ausführung hat die Führung sicherzustellen, dass der Gurt im Wesentlichen, d.h. im Rahmen von Fertigungs- bzw. Führungstoleranzen, mit nur einem Freiheitsgrad gegenüber dem Skikörper verschiebbar geführt ist. Der Gurt ist dabei im Wesentlichen in Längsrichtung des Skis geführt. Ausführungen, bei welchen die Führung des Gurts bereichsweise von der Längsrichtung abweicht, sind damit aber nicht ausgeschlossen. Es kann durchaus erwünscht bzw. erforderlich sein, dass der Gurt z.B. an einem von der Stützstelle abgewandten Längsende z.B. in eine Richtung quer zur oder entgegen der Längsrichtung umgelenkt ist oder aber auch in anderen Längsbereichen zu verschiedenen Graden von einer Längsrichtung abweicht. Insbesondere können aber auch mehrere im Wesentlichen parallel geführte Gurte am Ski vorhanden sein. Damit können z.B. die einzelnen Gurte schlanker bzw. kleiner und/oder leichter dimensioniert werden. Die Wirkungen der Gurte können sich addieren, z.B. zu einer gemeinsamen Zugkraft auf den Lenkbereich. Es ist aber auch denkbar, dass die einzelnen Gurte mit unterschiedlichen Zugkräften auf verschiedene Bereiche eines einzelnen Lenkbereichs wirken, um z.B. die Durchbiegung des Lenkbereichs besser steuern zu können oder z.B. neben der Durchbiegung auch eine Verwindung erzeugen zu können. Im Folgenden ist die Erfindung ohne Einschränkung als Ausführungsform mit nur einem Gurt beschrieben.
[0010] Die Führung ist derart ausgestaltet, dass eine Kopplung des Skikörpers mit dem Gurt bezüglich einer Längsdurchbiegung des Skis besteht. Insbesondere kann die Kopplung eine Zwangskopplung sein. Der Gurt erfährt dann bei einer Längsdurchbiegung ebenfalls eine Durchbiegung, welche im Wesentlichen der Durchbiegung des Skikörpers entspricht. Die beiden Durchbiegungen können dabei im Rahmen von Führungstoleranzen und/oder Abstand von einem Krümmungszentrum voneinander abweichen. Bevorzugt ist der Gurt dabei zentral geführt d.h. der Gurt ist bezüglich einer Richtung quer zur Längsrichtung des Skis im Wesentlichen mittig zum Ski angeordnet. Es sind aber auch Ausführungen des Skis denkbar, bei welchen eine seitlich versetzte Führung bevorzugt ist. Es können z.B. mehrere Gurte bezüglich einer Ebene, die senkrecht auf einer Skioberfläche steht und die Längsrichtung des Skis beinhaltet, seitlich versetzt und im Wesentlichen symmetrisch am Ski angeordnet sein.
[0011] Aufgrund der Führung des Gurts am oder im Skikörper und der erfindungsgemässen Abstützung bzw. Verankerung des Gurts an der Stützstelle am Skikörper hat eine Durchbiegung des Skis im Steuerbereich und damit auch eine Durchbiegung des Gurts und des Skikörpers eine Verschiebung des Gurts in der Führung relativ zum Skikörper zur Folge. Die Stützstelle kann hierbei eine Verankerung im Skikörper mit z.B. einer Schraube bzw. einem Bolzen sein oder aber auch ein Klebebereich, in welchem der Gurt mit dem Skikörper verleimt ist. Es ist auch denkbar, dass der Gurt an der Stützstelle, z.B. am Skikörper, angeformt ist. Die Stützstelle braucht aber gegenüber dem Skikörper nicht fix zu sein, sondern kann auch einstellbar z.B. in Längsrichtung verschiebbar ausgebildet sein.
[0012] Eine Verschiebung des Gurtes gegenüber dem Skikörper bei einer Längsdurchbiegung wird insbesondere dann erreicht, wenn der Gurt ausserhalb, d.h. oberhalb oder unterhalb, einer neutralen Faser des Skikörpers am oder im Skikörper geführt ist. Mit der durch die Durchbiegung im Steuerbereich erreichten Verschiebung des Gurts kann in Verschiebungsrichtung längs des Gurts, abgestützt oder verankert an der Stützstelle am Skikörper, eine Kraft zwischen Skikörper und Gurt übertragen werden. Erfindungsgemäss kann die Kraft im Gurt bei einer positiven Durchbiegung des Skis im Steuerbereich eine Druck- oder eine Zugkraft sein. Bei geeigneter Entnahme am Gurt und Übertragung auf den Lenkbereich ist die Kraft längs des Gurtes als Zugkraft auf den Lenkbereich nutzbar.
[0013] Erfindungsgemäss sind Mittel am Ski vorhanden, welche die Kraft bzw. Verschiebung in eine Zugkraft übertragen, die in einem Lenkbereich an einem Längsende des Schneegleitbretts am Skikörper derart angreift, dass der Ski im Lenkbereich durchgebogen wird. Insbesondere greift die Zugkraft derart im Lenkbereich des Skis am Skikörper an, dass der Ski im Lenkbereich im positiven Sinn durchgebogen wird. Die Mittel, welche die Zugkraft übertragen, können dabei sämtliche für eine derartige Anwendung geeigneten Vorrichtungen bzw. Elemente umfassen. Es ist z.B. möglich, dass die Mittel durch den Gurt selbst gebildet werden. Es können aber auch separate, zusätzliche Vorrichtungen am Ski vorgesehen sein, welche die Zugkraft auf den Lenkbereich übertragen. Die Vorrichtungen oder Elemente können aber auch ganz oder zum Teil am Skikörper z.B. angeformt oder befestigt sein.
[0014] Die Längsposition, bei welcher die Zugkraft angreift, kann den Erfordernissen angepasst werden. Die Zugkraft greift am Skikörper von oben her, d.h. von einer Richtung oberhalb des Skikörpers her oder aus einer Richtung von oben her im Skikörper, an. Ein Kraftvektor der Zugkraft zeigt also ausgehend vom Bereich, in welchem die Zugkraft am Skikörper angreift, aus dem Ski in eine Richtung nach oben heraus. Damit wird erreicht, dass der Lenkbereich in positivem Sinn durchgebogen wird, wobei der Ski im Lenkbereich von einer Fahrunterlage abgehoben wird. Insbesondere lenkt der Ski im Lenkbereich infolge einer Durchbiegung des Steuerbereichs ein.
[0015] In einer bevorzugten Ausführungsform liegt der Lenkbereich in einem Bereich am vorderen Längsende des Skis, d.h. in einem vorderen Endbereich. Je nach Belastung bzw. Durchbiegung im Steuerbereich des Skis kann somit dynamisch eine entsprechende Krümmung in einem vorderen Bereich, d.h. im Lenkbereich, des Skis erzeugt werden. Der Ski lenkt dynamisch, in Abhängigkeit der Durchbiegung im Steuerbereich, die vorderen Skienden in die Kurve ein. Damit wird die Kurvenfahrt, insbesondere mit einem modernen Carving-Ski, bedeutend vereinfacht. Die für das «Carven» (Kurvenfahrt längs der taillierten Kante) notwendige Durchbiegung des Skis wird nicht mehr wie bei herkömmlichen Skis alleine durch Abstützung der Skiendbereiche auf der Fahrunterlage erzeugt, sondern der Ski krümmt sich bzw. biegt sich bei einer Belastung im Steuerbereich dynamisch im Lenkbereich durch. Der Lenkbereich des Skis kann aber auch in einem hinteren Endbereich ausgebildet sein. Insbesondere kann auch an beiden Längsenden des Skis jeweils ein Lenkbereich ausgebildet sein, was insbesondere bei modernen Freestyle-Skiern oder z.B. bei Snowboards eine bevorzugte Ausführungsform sein kann. Derartige Skier bzw. Boards sind an beiden Längsenden aufgebogen und erlauben auch eine Rückwärtsfahrt, bzw. im Fall der Snowboards können beide Längsenden weitgehend gleichberechtigt in Fahrtrichtung zeigen. Ein Lenkbereich an beiden Enden erlaubt somit, die erfindungsgemässen Vorteile in jeder momentanen Fahrtrichtung zu nutzen. Während derartige Ausführungen damit durchaus bevorzugt sein können, erfordern sie jedoch einen deutlich grösseren konstruktiven Aufwand als eine Ausführung des Skis mit nur einem Lenkbereich.
[0016] Umfasst der Steuerbereich einen mittleren Längsbereich des Skis, in welchem die Montage einer Skibindung vorgesehen ist, so wirkt die Gewichtsbelastung durch den Skiläufer bzw. die bei einer Kurvenfahrt auftretenden zusätzlich wirkenden Fliehkräfte besonders gut auf den Steuerbereich. In einer weiteren bevorzugten Ausführung umfasst der Steuerbereich auch einen Endbereich des Skis, welcher bevorzugt dem Lenkbereich gegenüberliegt. Der Steuerbereich grenzt dabei bevorzugt an die Stützstelle an, um eine optimale Ausnützung des zur Verfügung stehenden Längenbereichs, in welchem der Gurt verschiebbar geführt ist, zu erreichen. Grundsätzlich ist es aber auch denkbar, dass der Steuerbereich von der Stützstelle beabstandet angeordnet ist. Insbesondere umfasst der Steuerbereich den mittleren Bereich und einen hinteren Endbereich des Skis. Damit «fühlt» der Gurt im Steuerbereich eine Durchbiegung des Skis im hinteren bzw. mittleren Bereich. Erfindungsgemäss wird mit der Durchbiegung eine Verschiebung und damit verbunden eine Kraft im Gurt erzeugt, welche als Zugkraft auf den Lenkbereich des Skis übertragen wird.
[0017] Dies ist insofern vorteilhaft, dass bei Aufwendung eines zur Verdrängung des Schnees erforderlichen Fersendrucks durch den Skiläufer das Einlenken in eine Kurve erleichtert wird. Aufgrund des Fersendrucks biegt sich gegen den Widerstand des zur Seite zu schiebenden Schnees der hintere Skibereich durch. Diese Durchbiegung wird dann auf den vorderen Lenkbereich übertragen und der Ski lenkt dynamisch in die Kurve ein. Die vorderen Skienden werden dabei einerseits entlastet, d.h. deren Traganteil wird vermindert, und andererseits werden die vorderen Enden des Skis durchgebogen, wodurch die Kanten des Skis gleichmässig auf der Fahrunterlage aufliegen und das Fahren längs der taillierten Kanten («carven») unterstützen.
[0018] Es ist hierbei auch denkbar, dass der Steuerbereich einen vorderen Endbereich und einen mittleren Bereich umfasst und der hintere Endbereich von der Zugkraft beaufschlagt wird und den Lenkbereich bildet. Damit wird erreicht, dass bei einer Durchbiegung des vorderen Bereichs, wie sie z.B. aufgrund des Stau-Schneewiderstands beim Einlenken in eine Kurvenfahrt auftreten kann, der hintere Bereich des Skis ebenfalls gekrümmt wird und damit leichter um die Kurve nachgeführt werden kann. Der Ski reagiert in diesem Fall auf die Belastung der vorderen Skienden mit einer Vereinfachung des Kurvenverhaltens durch Durchbiegung der hinteren Skienden (Lenkbereich hinten).
[0019] Um die Durchbiegung durch die Verschiebung des Gurts einfacher übertragen zu können, ist bei einer gegebenen Durchbiegung des Skis im Steuerbereich eine möglichst grosse Verschiebung des Gurts gegenüber dem Skikörper wünschenswert. Daher wird der Steuerbereich bevorzugt so lange wie möglich bzw. erforderlich am Ski ausgebildet. Um eine gute Ausnützung der Längsdurchbiegung zu erreichen, liegt die Stützstelle daher in einer bevorzugten Ausführungsform in einem Endbereich des Skis, welcher dem Lenkbereich gegenüber liegt. Insbesondere ist die Stützestelle in einem hinteren Endbereich des Skis angeordnet. Eine Ausführung mit der Stützstelle in einem vorderen Bereich ist aber je nach Anforderung ebenso denkbar, wobei dann der Lenkbereich in einem hinteren Bereich des Skis angeordnet ist.
[0020] Um den vom Steuerbereich erfassten Längenbereich des Skis zu maximieren, können der Steuerbereich und der Lenkbereich auch beliebig weit überlappen. Insbesondere sind auch Ausführungsformen denkbar, welche einen Steuerbereich aufweisen, welcher im Wesentlichen die gesamte Länge des Skis umfasst, wobei der Lenkbereich dann einen Teilbereich des Steuerbereichs bildet. Die Längenverhältnisse zwischen Steuerbereich und Lenkbereich sowie zwischen Gesamtlänge des Skis und Lenk- bzw. Steuerbereich sind grundsätzlich frei wählbar und können den Anforderungen an den Ski frei angepasst werden. Insbesondere ist auch denkbar, dass sich der Lenkbereich im Wesentlichen über die gesamte Länge des Skis erstreckt.
[0021] Die Erfindung ist dabei nicht auf eine endseitige Anordnung der Stützstelle beschränkt. Es ist durchaus denkbar, dass eine z.B. in Längsrichtung mittige Anordnung der Stützstelle für einen Ski von Vorteil sein kann. Der Gurt kann sich dann z.B. von der Längsmitte des Skis in einen Steuerbereich in eine Richtung nach vorne oder nach hinten erstrecken. Es können dann z.B. zwei Steuerbereiche an die Stützstelle anschliessen, ein bezüglich der Stützstelle vorderer und ein hinterer Steuerbereich. Abgestützt bzw. verankert an der mittigen Stützstelle kann dann im Gurt aufgrund einer Durchbiegung des Skis in den Steuerbereichen im mittleren Bereich beidseitig der Stützstelle jeweils eine Kraft längs des Gurtes erzeugt werden, welche als Zugkräfte auf entsprechende Lenkbereiche an den Skienden übertragbar sind. Es ist aber auch denkbar, z.B. zwei Gurte gegenseitig einzusetzen. Einer der Gurte weist dann z.B. einen hinteren Steuerbereich auf und wirkt auf einen vorderen Lenkbereich und der zweite Gurt weist einen vorderen Steuerbereich auf und wirkt auf einen hinteren Lenkbereich.
[0022] In einer bevorzugten Ausführungsform ist eine Übertragungsvorrichtung am Ski vorhanden, welche die Kraft längs des Gurtes, die sich aus einer Durchbiegung des Skis im Steuerbereich ergibt, in eine Zugkraft auf den Lenkbereich überträgt. Die Zugkraft greift dabei derart in einem Lenkbereich an einem Längsende des Skis am Skikörper an, dass das Schneegleitbrett im Lenkbereich durchgebogen wird. Insbesondere können auch mehrere z.B. im Wesentlichen parallel geführte Gurte am Ski vorhanden sein, welche über eine oder mehrere Übertragungsvorrichtungen eine Zugkraft auf einen Lenkbereich ausüben können.
[0023] Erfindungsgemäss kann die Übertragungsvorrichtung zumindest eine positive Durchbiegung im Steuerbereich auf den Lenkbereich übertragen. Es kann aber auch vorgesehen sein, dass die Übertragungsvorrichtung z.B. derart ausgebildet ist, dass eine negative Krümmung im Steuerbereich gleichsinnig auf den Lenkbereich übertragen wird. Mit anderen Worten kann mit einem erfindungsgemässen Ski mit der Übertragungsvorrichtung als Folge einer Längsdurchbiegung des Skis mit einem positiven oder negativen Krümmungssinn im Steuerbereich eine gleichsinnig gekrümmte Längsdurchbiegung des Skis im Lenkbereich erzeugt werden. Die Kopplung des Steuerbereichs mit dem Lenkbereich über die Übertragungsvorrichtung ist dann z.B. eine Zwangskopplung, welche eine Durchbiegung in einem der Bereiche (Steuer-/Lenk-) auf den jeweils anderen Bereich überträgt. Es ist aber auch denkbar, dass die Kopplung keine Zwangskopplung ist und die Übertragungsvorrichtung eine Durchbiegung im Steuerbereich auf den Lenkbereich übertragen kann, aber eine Durchbiegung im Lenkbereich nicht auf den Steuerbereich übertragen wird. Die Übertragungsvorrichtung bei einem erfindungsgemässen Ski kann mit anderen Worten also auch nur die Erzeugung einer positiven Längsdurchbiegung des Skis im Lenkbereich als Folge einer positiven Längsdurchbiegung des Skis im Steuerbereich erlauben.
[0024] Da sich die Kraft längs des Gurtes aus einer Verschiebung des Gurtes relativ zum Skikörper ergibt, ist es von Vorteil, die Übertragungsvorrichtung ortsfest bezüglich des Skikörpers anzuordnen, insbesondere am Skikörper anzubringen. Je nach Ausführung der Übertragungsvorrichtung ist diese z.B. als zusätzliche Vorrichtung am Skikörper befestigt oder kann auch direkt am Skikörper angeformt bzw. ausgestaltet sein. Durch die ortsfeste Befestigung der Übertragungsvorrichtung am Ski ist die Übertragungsvorrichtung am Ski abgestützt, und die Kraft längs des Gurtes wird ohne z.B. Verschiebung der Übertragungsvorrichtung bezüglich des Skikörpers in die Zugkraft auf den Lenkbereich übertragen. Damit ist eine vereinfachte Bauweise der Übertragungsvorrichtung verbunden, als wenn diese gegenüber dem Skikörper verschiebbar ausgebildet sein müsste.
[0025] Die Zugkraft, welche auf den Lenkbereich des Skis wirkt, ist ein Resultat eines Zusammenwirkens des Skikörpers mit dem längsverschiebbar geführten Gurt. Insbesondere durchläuft eine Kraftwirkung zwischen Skikörper und Gurt bei einer Durchbiegung des Skis im Steuerbereich die folgenden Elemente in der angegebenen Reihenfolge: Stützstelle, Gurt, Übertragungsvorrichtung, Lenkbereich am Skikörper. Die Liste der aufgezählten Elemente des Kraftweges ist dabei nicht erschöpfend und es können den aufgezählten Elementen weitere Elemente zwischengeschaltet und/oder endseitig des Kraftweges angeordnet sein. Insbesondere können z.B. zwischen Übertragungsvorrichtung und Lenkbereich weitere Elemente angeordnet sein, welche die Wirkung der Zugkraft z.B. betragsmässig übersetzen und/oder in eine gewünschte Richtung umlenken. Hierbei sind z.B. weitere Stützstellen am Skikörper denkbar, an welchen die Zugkraft teilweise abgestützt ist bzw. weiter umgelenkt ist. Insbesondere ist es z.B. denkbar, dass am Skikörper ein Stützelement z.B. angeformt oder angebracht ist, an welchem die Übertragungsvorrichtung mit der Zugkraft angreift. Damit kann z.B. erreicht werden, dass ein gemäss den Erfordernissen verbesserter Zugwinkel der Zugkraft, das heisst ein verbesserter Angriffswinkel der Zugkraft am Skikörper, erreicht wird.
[0026] In einer bevorzugten Ausführungsform umfasst die Übertragungsvorrichtung des Skis wenigstens einen Hilfsgurt. Der Hilfsgurt ist dabei im Wesentlichen in Längsrichtung des Skikörpers angeordnet und wirkt mit wenigstens einem Längsende mit dem Lenkbereich zusammen. Insbesondere wirkt der Hilfsgurt derart mit dem Lenkbereich zusammen, dass eine im Hilfsgurt erzeugte Zugkraft im Lenkbereich am Skikörper angreift. Der Hilfsgurt und der Gurt wirken derart zusammen, dass mit der Kraft längs des Gurtes die auf den Lenkbereich wirkende Zugkraft im Hilfsgurt erzeugbar ist. Der Hilfsgurt kann dabei direkt am Skikörper angreifen oder über Umlenk-, Übertragungs- bzw. Stützelemente mit dem Skikörper bzw. dem Ski im Lenkbereich zusammenwirken. Eine Vorspannung des Hilfsgurtes ist nicht erforderlich, kann aber je nach Anforderung eine bevorzugte Ausführungsform bilden. Der Hilfsgurt kann z.B. zu einer vorgegebenen Spannung vorgespannt sein oder die Vorspannung ist durch den Skiläufer einstellbar. Damit kann das Durchbiegeverhalten des Skis im Lenkbereich z.B. persönlichen Bedürfnissen des Skiläufers und/oder an die aktuellen Schnee- und Pistenverhältnisse angepasst werden. Während grundsätzlich zwar keine Vorspannung im Hilfsgurt erforderlich ist, ist zumindest eine Ausführung bevorzugt, bei welcher der Hilfsgurt kein Spiel aufweist, d.h. im Wesentlichen straff ist. Damit wird bereits bei kleinen Durchbiegungen eine Zugkraft auf den Lenkbereich übertragen.
[0027] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform umfasst die Übertragungsvorrichtung zusätzlich Übertragungselemente. Die Übertragungselemente können z.B. einen Kraftweg zwischen Gurt und Hilfsgurt schliessen und/oder die Führung z.B. des Hilfsgurtes umlenken oder kräfte- bzw. momentenmässig übertragen. Der Hilfsgurt, die Übertragungselemente und der Gurt wirken derart zusammen, dass mit der Kraft längs des Gurtes die auf den Lenkbereich wirkende Zugkraft im Hilfsgurt erzeugbar ist.
[0028] Die Einstellung einer Vorspannung im Hilfsgurt (oder auch im Gurt selbst) kann dabei durch herkömmliche Spannvorrichtungen im Gurt bzw. im Hilfsgurt vorgenommen werden. Es ist hierbei die Anwendung so genannter Gurtspanner denkbar, welche am Gurt selbst angeordnet sind. Es ist aber auch denkbar, die Vorspannung durch eine Verschiebung bzw. Einstellbarkeit der Längsposition der Stützstelle zu erzeugen. Durch Verschiebung der Stützstelle gegenüber dem Skikörper kann z.B. direkt im Gurt eine Spannung angepasst werden oder indirekt eine Spannung im Hilfsgurt verändert werden. Die Voreinstellung der Spannung kann z.B. durch den Skiläufer vor Antritt der Fahrt vorgenommen werden.
[0029] In einer bevorzugten Ausführungsform umfassen die Übertragungselemente Umlenkrollen, um welche der Hilfsgurt bereichsweise geführt ist. Bevorzugt sind die Umlenkrollen um vertikale Drehachsen drehbar am Skikörper gelagert. Insbesondere sind beispielsweise zwei Umlenkrollen vorhanden, welche beidseitig eines zentral am Skikörper geführten Gurtes am Skikörper angebracht sind. Der Hilfsgurt wirkt dabei derart mit dem Gurt zusammen, dass bei einer Verschiebung des Gurts gegenüber dem Skikörper ein Bereich des Hilfsgurtes vom Gurt mitgenommen wird. Hierzu kann am Druckgurt ein Mitnehmer, z.B. eine weitere Umlenkrolle, vorhanden sein, welcher den Hilfsgurt bei einer Verschiebung des Gurtes mitnimmt. Der Hilfsgurt kann aber auch am Gurt verankert sein und dadurch bei einer Verschiebung mitgenommen werden. Hierbei können auch mehrere Hilfsgurte vorhanden sein, welche z.B. mit jeweils einem Längsende im Lenkbereich am Skikörper und mit dem anderen Längsende am Gurt verankert sind. Durch geeignete Anordnung der Umlenkrollen am Skikörper und entsprechender bereichsweiser Führung des Hilfsgurts um die Umlenkrollen wird erreicht, dass bei einer Verschiebung des Gurts am lenkbereichsseitig verankerten Ende des Hilfsgurtes eine Zugkraft auf den Lenkbereich wirkt.
[0030] Handelt es sich bei dem Gurt um einen auf Druck belastbaren Druckgurt, so wird die Zugkraft auf den Lenkbereich insbesondere dadurch erreicht, dass eine Druckkraft im Druckgurt über den Mitnehmer oder über die Verankerung des Hilfsgurtes am Druckgurt auf den Hilfsgurt in eine Richtung nach vorne wirkt. Durch die Umlenkrollen wird die nach vorne gerichtete Druckkraft auf den Hilfsgurt in eine Zugkraft längs dem Hilfsgurt umgelenkt, welche am verankerten Längsende des Hilfsgurtes als Zugkraft im Wesentlichen in eine Richtung zu einem hinteren Skiende angreift. Die Zugkraft wirkt dabei insbesondere zwischen dem im Skikörper verankerten Längsende des Hilfsgurtes und der Befestigung der Umlenkelemente, z.B. der Umlenkrollen am Skikörper. Insbesondere definiert damit der Bereich zwischen dem verankerten Längsende des Hilfsgurtes und der Befestigung der Umlenkrollen am Skikörper den Lenkbereich des Skis, d.h. den Längsbereich des Skis, welcher aufgrund der Zugkraft durchgebogen wird.
[0031] Ebenso ist aber auch denkbar, dass ein auf Zug belastbarer Zuggurt über einen durch Umlenkrollen umgelenkten Hilfsgurt mit der Zugkraft auf den Lenkbereich des Skis wirkt. Anstatt Umlenkrollen kann die Umlenkung aber auch durch andere Elemente erreicht werden. Grundsätzlich kann jede für eine Umlenkung geeignete Vorrichtung oder jedes geeignete Element zur Anwendung kommen. Es ist z.B. denkbar, direkt am Skikörper oder am Druckgurt Zapfen oder eingekerbte Vorsprünge anzuformen oder anzubringen. Der Hilfsgurt ist dann z.B. um diese Umlenkelemente bildenden Zapfen oder Vorsprünge herumgeführt. Dabei ist der Hilfsgurt bevorzugt verschiebbar um die Umlenkelemente herumgeführt, d.h. mit Schlupf.
[0032] Die Zugkraft bzw. der Zugweg kann im Wesentlichen betragsmässig gleich gross sein wie die Kraft bzw. die Verschiebung im Gurt. Ist jedoch eine Kraftüber- oder -untersetzung erwünscht, können die Umlenkrollen z.B. exzentrisch gelagert sein, sodass sich bezüglich der Drehachse je nach Angriffspunkt des Hilfsgurtes an der Umlenkrolle eine unterschiedliche Hebelwirkung ergibt.
[0033] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist der Hilfsgurt mit einem zweiten Längsende ebenfalls am Skikörper verankert. Insbesondere ist der Hilfsgurt dabei straff bzw. vorgespannt, sodass eine Auslenkung im Wesentlichen quer zum Hilfsgurt die Zugkraft auf den Lenkbereich erzeugen kann. Dabei kann der Hilfsgurt insbesondere mit einstellbarer Vorspannung ausgebildet sein. Die Vorspannung kann dabei z.B. durch den Skiläufer regelbar bzw. voreinstellbar sein. Je nach Stärke der Auslenkung quer zum Hilfsgurt ist eine Zugkraft im Hilfsgurt erzeugbar, welche über die Verankerungen der Längsenden des Hilfsgurtes im Skikörper, auf den Skikörper und insbesondere auf den Lenkbereich wirkt. Dabei wird der Lenkbereich insbesondere zwischen den beiden in Längsrichtung extremalen Längspositionen der Verankerungen der Längsenden des Hilfsgurtes durchgebogen.
[0034] Es sind aber auch weitere Ausführungsformen denkbar, bei welchen auch das zweite Längsende des Hilfsgurtes auf gleicher Längsposition wie das erste Längsende verankert ist. Der Hilfsgurt bildet dann eine Schlaufe. Die Schlaufe kann in diesem Fall z.B. in einem hinteren Endbereich des Lenkbereichs um Umlenkrollen herumgeführt sein und dort mit dem Gurt des Skis derart zusammenwirken, dass sich aufgrund einer Kraft im Gurt eine Zugkraft auf die beiden verankerten Längsenden in Richtung zum hinteren Skiende ergibt.
[0035] Bevorzugt umfassen die Übertragungselemente der Übertragungsvorrichtung ein verstellbares Stützelement, welches durch die Kraft längs des Gurtes bzw. eine Verschiebung des Gurtes verstellbar ist. Das verstellbare Stützelement ist dabei derart am Hilfsgurt abgestützt, dass es bei Verstellung den Hilfsgurt quer zu einer Längsrichtung des Hilfsgurtes auslenkt. Dabei kann das Stützelement am Skikörper abgestützt sein. Ein Vorteil einer Abstützung am Skikörper liegt z.B. in einer Steuerbarkeit bzw. Festlegbarkeit des Biegeschwerpunkts der Durchbiegung. Je nachdem, wo das Stützelement am Skikörper abgestützt ist, kann die Durchbiegung, insbesondere die Form der Durchbiegung, gesteuert werden. Es ist z.B. möglich, dass am Ort der Abstützung des Stützelements am Skikörper z.B. ein minimaler Krümmungsradius der Durchbiegung, d.h. eine maximale Durchbiegung, erzeugt wird.
[0036] Es ist aber auch denkbar, dass zwei Hilfsgurte vorhanden sind und sich das Stützelement an den zwei Hilfsgurten abstützt. Es ist dann z.B. denkbar, dass das Stützelement sich am jeweils anderen Hilfsgurt abstützt und beide Hilfsgurte z.B. zu gleichen Teilen auslenkt. Insbesondere ist dies bei einer Ausführungsform denkbar, bei welchen das Stützelement den Hilfsgurt seitlich in einer im Wesentlichen zur Skioberfläche parallelen Richtung auslenkt. Eine Auslenkung parallel zur Skioberfläche kann eine bevorzugte Ausführungsform bilden, wenn z.B. die Bauhöhe der Übertragungselemente bzw. der gesamten Übertragungsvorrichtung so gering als möglich gehalten werden soll.
[0037] Eine mögliche Ausführung eines derartigen Stützelements kann z.B. ein Gelenkviereck mit vier Eckgelenken und vier Gelenkarmen umfassen. Das Gelenkviereck ist dann beispielsweise mit einer Ebene des Gelenkvierecks parallel zur Skioberfläche am Skikörper angeordnet, derart, dass zwei gegenüberliegende Eckgelenke des Gelenkvierecks in einer Ebene liegen, welche senkrecht auf der Skioberfläche steht und die Längsachse des Skis beinhaltet. Ein vorderes der beiden in Längsrichtung angeordneten Eckgelenke ist dann z.B. am Skikörper abgestützt, während das gegenüberliegende Eckgelenk im vorderen Endbereich des Gurts befestigt ist. Erfolgt nun eine Verschiebung des Gurtes, so werden die beiden weiteren, freien, Eckgelenke je nach Kraft im Gurt, d.h. Zug- oder Druckkraft bzw. Verschiebung des Gurtes nach hinten oder nach vorne, quer zur Längsrichtung des Skis nach innen oder nach aussen bewegt bzw. gedrückt. An den freien Eckgelenken sind dann z.B. Mitnehmer ausgebildet, welche an jeweils einem Hilfsgurt entsprechend abgestützt sind und diese nach aussen oder nach innen mitnehmen und somit seitlich, parallel zur Skioberfläche, auslenken.
[0038] Eine Ausführungsform mit höhenverstellbarem Stützelement, welches den Hilfsgurt vom Ski weg auslenkt, hat den Vorteil, dass durch die Auslenkung des Hilfsgurtes nicht nur die Zugkraft im Hilfsgurt erzeugt wird, sondern auch der Zugwinkel, d.h. der Winkel, unter welchem die Zugkraft am Skikörper bei den verankerten Längsenden des Hilfsgurtes angreift, durch das Stützelement derart veränderbar ist, dass sich eine verbesserte Wirkung der Zugkraft zum Durchbiegen des Lenkbereichs ergibt. Insbesondere ergibt sich bei einer Ausführungsform mit einem höhenverstellbaren Stützelement, welches zwischen Skikörper und Hilfsgurt angeordnet ist, aus einer Höhenverstellung des Stützelementes eine seitliche Auslenkung des Hilfsgurtes vom Ski weg. Mit der Auslenkung vom Ski weg wird auch der Zugwinkel der im Hilfsgurt erzeugten Zugkraft vergrössert, so dass auch die für die Durchbiegung des Lenkbereichs wirksame Komponente der Zugkraft vergrössert wird. Eine mögliche Ausführung des höhenverstellbaren Elements umfasst z.B. einen um eine Querachse verschwenkbar am Skikörper angelenkten Hebel, welcher zwischen Hilfsgurt und Skikörper derart angeordnet ist, dass der Hilfsgurt über ein gelenkfernes Hebelende geführt ist und der Hebel aufgrund der Druckkraft des Druckgurtes verschwenkt werden kann.
[0039] Es ist aber auch denkbar, das verstellbare Stützelement zwischen den beiden Befestigungsorten des Hilfsgurtes in Längsrichtung verschiebbar bzw. verstellbar auszugestalten, wobei es zwischen Hilfsgurt und Skikörper angeordnet ist. Aufgrund einer Verschiebung des Gurtes wird dann das Stützelement z.B. ebenfalls in Längsrichtung verschoben. Weist der Hilfsgurt zwischen den Befestigungsorten einen veränderlichen Abstand zum Skikörper auf, so kann im am Stützelement abgestützten Hilfsgurt durch die Verschiebung des Stützelements eine Zugspannung vergrössert bzw. verkleinert werden.
[0040] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform können die Übertragungselemente der Übertragungsvorrichtung ein Getriebe umfassen, welches form- und/oder kraftschlüssig mit dem Gurt und dem Hilfsgurt zusammenwirkt. Insbesondere ist wenigstens ein Getrieberad vorhanden, welches form- oder kraftschlüssig zwischen Gurt und Hilfsgurt wirkt. Das Getrieberad ist z.B. um eine vertikale Achse drehbar am Skikörper gelagert. Wird das Getrieberad durch ein Zahnrad gebildet, so sind bereichsweise am Gurt sowie am Hilfsgurt z.B. Zähne ausgebildet, welche in die Zahnräder eingreifen. Insbesondere greifen der Gurt und der Hilfsgurt dann an gegenüberliegenden Seiten der Lagerung in das wenigstens eine Zahnrad ein. Bei einer Verschiebung des Gurts in eine erste Richtung dreht sich das Zahnrad im entsprechenden Sinn und zwingt den Hilfsgurt zu einer Verschiebung in entgegengesetzter Richtung. Es ist aber auch denkbar, dass Gurt und Hilfsgurt über mehrere Getriebezahnräder zusammenwirken, welche bei Bedarf auch eine Über- oder Untersetzung der Kräfte- bzw. Momentenübertragung erlauben. Ebenso sind auch ein oder mehrere kraftschlüssige Getrieberäder denkbar, welche das Getriebe bilden.
[0041] Es ist aber auch denkbar, dass die Übertragungselemente der Übertragungsvorrichtung eine Gelenkanordnung umfassen. Es ist z.B. eine Ausführung möglich, welche einen Gelenkarm umfasst, der an einem seiner Längsenden um eine vertikale Drehachse drehbar am Skikörper gelagert ist. Gurt sowie Hilfsgurt greifen dann z.B. auf der gleichen Seite der drehbaren Lagerung am Gelenkarm an. Damit wird z.B. eine Kraftüber- oder -untersetzung erreicht, je nachdem, welcher der Gurte mit der kleineren Hebelwirkung am Gelenkarm angreift. Es sind aber auch beliebige weitere Ausführungen von Gelenken wie z.B. Gelenkvierecke, Storchenschnäbel oder ähnlich bekannte Gelenkanordnungen anwendbar. Grundsätzlich ist jede Gelenk- und/oder Getriebeanordnung, welche für die Übertragung von Kräften geeignet erscheint, bei einem erfindungsgemässen Ski anwendbar.
[0042] In vielen Ausführungsformen der Erfindung ist möglicherweise eine betragsmässige Eins-zu-eins-Übertragung der Kraft längs des Gurtes als Zugkraft auf den Lenkbereich des Skis wünschenswert. Mit einer betragsmässig unterschiedlichen Übertragung der Kräfte kann der erfindungsgemässe Ski aber vielseitiger angewendet werden. Bevorzugt ist hierfür z.B. die Übertragungsvorrichtung derart ausgebildet, dass die Kraft längs des Gurtes in eine Zugkraft übertragen wird, welche sich wenigstens im Betrag unterscheidet. Mit anderen Worten weist die Übertragungsvorrichtung dann eine Über-oder Untersetzung der auftretenden Kräfte bzw. Momente auf. Es ist z.B. denkbar, die Kraftwirkung auf den Lenkbereich zu verstärken, indem die Zugkraft einen höheren Betrag aufweist als die Kraft längs des Gurtes. Damit lässt sich z.B. bereits bei einer geringen Durchbiegung im Steuerbereich ein grösserer Durchbiegungseffekt im Lenkbereich erzielen. Gesamthaft erlaubt eine derartige Übertragungsvorrichtung somit je nach Anforderung eine Übertragung der Druckkräfte im Druckgurt in Zugkräfte auf den Lenkbereich, welche sich richtungsmässig und/oder betragsmässig von der Druckkraft unterscheiden. Ein betragsmässiger Unterschied der Zugkraft gegenüber der Kraft längs des Gurtes kann aber auch ohne Übertragungseinrichtung erreicht werden. Es ist hierbei z.B. denkbar, den Hilfsgurt dynamisch zu gestalten, d.h. z.B. elastisch. Der Hilfsgurt überträgt dann die Kräfte des Gurtes z.B. in Abhängigkeit der momentanen Dehnung auf verschiedene Arten.
[0043] Grundsätzlich kann eine dynamische Ausbildung des Hilfsgurtes sowie des Gurtes bei allen Umsetzungen der Erfindung eine bevorzugte Ausführungsform bilden. Ein z.B. elastischer Gurt kann eine derartige Dehnfähigkeit aufweisen, dass auftretende Schwingungen in Gurt gedämpft werden, ohne die kraftübertragende Wirkung des Gurtes wesentlich zu beeinträchtigen. Dasselbe gilt für den Hilfsgurt, welcher ebenfalls elastisch ausgebildet sein kann. Es ist aber denkbar, dass eine gewisse Dehnfähigkeit auch bei der Funktionalität des Gurtes bzw. des Hilfsgurtes oder der Übertragungsvorrichtung eine Rolle spielen kann, indem der jeweilige Gurt z.B. in Abhängigkeit der Dehnfähigkeit Kräfte verschieden stark überträgt.
[0044] In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist der Gurt ein im Wesentlichen auf Druck belastbarer Druckgurt. Der Ski umfasst dann neben dem Skikörper den auf Druck belastbaren Druckgurt, welcher an der wenigstens einen Stützstelle am Skikörper abgestützt und/oder verankert ist. Dabei ist der Druckgurt in dem wenigstens einen Steuerbereich bezüglich des Skikörpers in Längsrichtung des Schneegleitbretts im Wesentlichen parallel und längsverschiebbar geführt. Der Druckgurt ist insbesondere bezüglich einer Längsdurchbiegung im Steuerbereich mit dem Ski zwangsgekoppelt.
[0045] Ein Druckgurt ermöglicht eine Ausführung des Skis, bei welchem die wesentlichen Teile des Gurts, der Übertragungsvorrichtung sowie der Hilfsgurte an der Oberseite des Skikörpers ausgebildet sein können. Je nach Anforderung liegt ein Vorteil einer Ausführung mit Druckgurt z.B. auch in der Möglichkeit, die Durchbiegung im Steuerbereich mit geringem Aufwand mit dem Lenkbereich zwangszukoppeln. Ein in Längsrichtung verschiebbar geführter, im Steuerbereich zwangsgekoppelter Druckgurt vermag eine positive sowie eine negative Durchbiegung des Steuerbereichs des Skis in einer Verschiebung des Druckgurtes nach vorne bzw. nach hinten umzusetzen. Über eine geeignet ausgebildete Übertragungsvorrichtung kann diese Verschiebung dann in eine Durchbiegung des Lenkbereichs des Skis übertragen werden, wobei dieser dann je nach Anforderungen gleichsinnig oder gegensinnig wie der Steuerbereich durchgebogen werden kann.
[0046] Der Gurt kann aber auch ein Zuggurt sein, welcher im Wesentlichen auf Zug belastbar ist. Je nach Anforderung kann auch eine Ausführung mit Zuggurt eine bevorzugte Ausführungsform bilden. Eine Führung eines Zuggurts am Skikörper kann beispielsweise einfacher umgesetzt werden als die Führung eines Druckgurtes. Der Zuggurt kann z.B. als Seil oder Band ausgebildet sein, welches ein Metall, ein Geflecht aus Metall, ein Geflecht aus Fasern oder andere geeignet erscheinende Materialien umfasst. Die Kraft längs des Zuggurtes ist dann eine Zugkraft, welche z.B. direkt durch den Gurt auf den Lenkbereich wirken kann oder über eine Übertragungsvorrichtung.
[0047] Um die im Druckgurt durch die Verschiebung im Steuerbereich erzeugte Druckkraft optimal für die Durchbiegung des Lenkbereichs umsetzen zu können, ist die Zugkraft auf den Lenkbereich vorzugsweise derart gerichtet, dass sie der Druckkraft des bzw. im Druckgurt im Wesentlichen entgegengerichtet ist. Mit einer derartigen im Wesentlichen antiparallelen Ausrichtung der Zugkraft zur Druckkraft wirkt der gesamte Kraftbetrag der Zugkraft in Längsrichtung des Skis und ist damit grundsätzlich für die Durchbiegung des Lenkbereichs verwendbar. Es ist hierbei jedoch durchaus denkbar, dass eine Abweichung der Zugkraftrichtung von der Längsrichtung bzw. der Richtung der Druckkraft des Druckgurts eine bevorzugte Abwandlung bilden kann. Derartige Abweichungen können erforderlich sein, um die Zugkraft von z.B. einer im Steuerbereich zentral geführten, den Druckgurt bildenden, Druckstange auf seitliche Bereiche des Lenkbereichs zu übertragen.
[0048] Insbesondere ist es auch denkbar, dass die Zugkraft auf den Lenkbereich in dieselbe Richtung wirkt wie eine Druckkraft im Druckgurt. Dies ist beispielsweise bei einer Ausführung der Fall, bei welcher der Druckgurt in einem vorderen Skibereich am Skikörper abgestützt und bei einer Längsdurchbiegung nach hinten verschiebbar geführt ist. Ein auf Zug belastbarer Hilfsgurt kann dann mit einem hinteren Längsende fest mit dem hinteren, freien Ende des Druckgurtes verbunden sein und mit einem vorderen Längsende im Lenkbereich am Skikörper, beispielsweise im vorderen Bereich des Skis, angreifen. Die Druckkraft im Druckgurt zeigt dann zu einem hinteren Ende des Skis, ebenso wie die Zugkraft, welche auf den Lenkbereich wirkt. Eine nach diesem Prinzip arbeitende Ausführungsform stellt einerseits aufgrund einer vergleichsweise einfachen Konstruktionsweise eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung dar. Andererseits erlaubt der Hilfsgurt bei geeigneter Führung unterhalb des Skikörpers nicht nur eine Übertragung der im Druckgurt erzeugten Kraft auf den Lenkbereich. Vielmehr wird aufgrund einer Durchbiegung des Skis auch im Hilfsgurt selbst eine zusätzliche Zugkraft erzeugt, welche sich zu der vom Druckgurt übertragenen Kraft weitgehend hinzuaddiert.
[0049] In einer weiteren bevorzugten Ausführung der Erfindung umfassen die Übertragungselemente der Übertragungsvorrichtung ein Wippgelenk mit, bezüglich der Gelenklagerung, zwei gegenüberliegenden Armen. Das Wippgelenk ist dann bevorzugt um eine vertikale Achse drehbar am Skikörper gelagert. An einem der Arme greift der Druckgurt verschwenkbar an und am zweiten, gegenüberliegenden Arm greift der Hilfsgurt an. Insbesondere greift der Druckgurt in einem anderen Abstand von der Gelenklagerung, d.h. mit einem anderen Hebelarm, am Gelenkarm an als der Hilfsgurt. Damit ergibt sich eine Über- bzw. Untersetzung der Kräfte- bzw. Momentenübertragung. Der Hebelarm am Wippgelenk des Hilfsgurtes kann aber auch gleich gross sein wie der Hebelarm des Druckgurtes, wodurch sich eine betragsmässig gleich Übertragung der Momente ergibt.
[0050] Verschiedene der soeben beschriebenen Möglichkeiten zur Übertragung einer Durchbiegung eines Steuerbereichs auf einen Lenkbereich eines Schneegleitbretts sind insbesondere für Schneegleitbretter anwendbar, welche einen im Wesentlichen auf Druck belastbaren Druckgurt aufweisen. Bei Schneegleitbrettern, welche einen im Wesentlichen auf Zug belastbaren Zuggurt zur Druckkontrolle aufweisen, ist es eine weitere Aufgabe der Erfindung, ein dem eingangs genannten technischen Gebiet zugehöriges Schneegleitbrett zu schaffen, welches die Probleme beim Stand der Technik vermeidet und insbesondere eine Möglichkeit bietet, das Durchbiegungsverhalten eines Schneegleitbrettes zu verbessern.
[0051] Bei Schneegleitbrettern, welche einen auf Zug belastbaren Zuggurt aufweisen, ist die Lösung dieser Aufgabe durch die Merkmale des Anspruchs 17 definiert. Gemäss der Erfindung umfasst ein Schneegleitbrett einen Brettkörper und einen im Wesentlichen auf Zug belastbaren Zuggurt, wobei der Zuggurt in einem Lenkbereich, welcher in einem Endbereich des Schneegleitbretts angeordnet ist, oberhalb des Brettkörpers und in einem Steuerbereich unterhalb des Brettkörpers geführt ist. Damit kann eine Zugkraft im Zuggurt im Steuerbereich unterhalb des Brettkörpers in eine Zugkraft des Zuggurtes im Lenkbereich oberhalb des Brettkörpers übertragen werden. Im Lenkbereich greift der Zuggurt von oben her am Brettkörper derart an, dass das Schneegleitbrett im Lenkbereich durchgebogen wird. Insbesondere wird das Schneegleitbrett im Lenkbereich von einer Unterlage abgehoben, d.h. positiv durchgebogen.
[0052] Wie oben wird im Folgenden «Ski», «Skikörper», «Skieendbereich» etc. als stellvertretend, aber nicht einschränkend für «Schneegleitbrett» und die entsprechenden Begriffe verwendet.
[0053] Mit der Führung des Zuggurts im Lenkbereich oberhalb des Skikörpers und dem Angreifen des Zuggurts im Lenkbereich wird erreicht, dass auch eine im Zuggurt erzeugte Zugspannung an einer Oberseite des Skis im Lenkbereich am Skikörper angreifen kann. Aufgrund der Führung des Zuggurts im Steuerbereich unterhalb des Skikörpers wird erreicht, dass bei einer positiven Durchbiegung des Skis eine Zugspannung im Zuggurt erzeugt wird. Dies ist insbesondere eine Folge der beidseitigen Verankerung (Stützstelle, Angreifen im Lenkbereich) des Zuggurts am Skikörper. Als Zuggurt kommt dabei jedes für eine Übertragung einer Zugkraft geeignete Material in einer geeigneten Ausführung in Frage. Insbesondere kann der Zuggurt z.B. durch ein Band oder ein Seil gebildet sein, welches z.B. Fasern aus z.B. Aramid oder einem Metall umfasst. Ebenso sind aber auch andere Ausführungen denkbar, und die Material- und Formbeispiele sind nicht limitierend.
[0054] Der Zuggurt muss nicht vorgespannt sein, soll aber kein Spiel aufweisen, um auch schon bei einer geringen Durchbiegung eine merkliche Erhöhung der Zugkraft im Zuggurt zur Folge zu haben. Es ist aber auch denkbar, dass der Zuggurt sofern erforderlich eine Vorspannung aufweist, welche z.B. auch vom Skiläufer eingestellt werden kann, um die Reaktion des Lenkbereichs des Skis auf eine Durchbiegung im Steuerbereich z.B. den persönlichen Bedürfnissen oder der Disziplin, bei welcher das Schneegleitbrett zur Anwendung kommt, anzupassen.
[0055] Die Zugkraft kann damit derart eingesetzt werden, dass der Lenkbereich bei einer positiven Durchbiegung des Steuerbereichs ebenfalls eine positive Krümmung bzw. Durchbiegung erfährt. Die gleichsinnige Krümmung wird in dieser Ausführungsform der Erfindung durch Überkreuzen von Druckgurt (Skikörper) und Zuggurt erreicht, z.B. an einem Übergang vom Steuerbereich zum Lenkbereich. Eine Überkreuzung kann z.B. durch eine einfache Durchführung des Zuggurtes durch den Skikörper ausgebildet sein. Hierzu ist im Skikörper beispielsweise eine Durchtrittsöffnung ausgebildet, durch welche der Zuggurt von der Unterseite des Skis im Steuerbereich an die Oberseite des Skis im Lenkbereich hindurchtreten kann.
[0056] In einer bevorzugten Ausführungsform ist der Zuggurt, insbesondere im Sinne eines Flaschenzugs, im Steuerbereich in mehrfach alternierenden Abschnitten in Längsrichtung parallel geführt. An den extremalen Längspositionen, d.h. an den jeweils vorderen und hinteren Umkehrpunkten der alternierenden mehrfachen Längsführung, ist der Zuggurt derart gelagert, dass eine Längsverschiebung eines der Abschnitte bzw. eine Kraft längs einem der Abschnitte auf einen mit diesem Abschnitt verbundenen weiteren Abschnitt übertragbar ist. Insbesondere ist der Zuggurt dabei mit Schlupf am Skikörper gelagert. Vorzugsweise ist der Zuggurt derart gelagert, dass er im Steuerbereich von der Unterseite um die Lagerung im bzw. am Skikörper herum wieder an die Unterseite geführt ist. Bei einer Längsverschiebung in einem der parallelen Abschnitte kann diese auf den nächsten, insbesondere benachbarten, Abschnitt übertragen werden. Damit ergibt sich eine flaschenzugähnliche Konstruktion, welche aufgrund der alternierenden Mehrfachführung im Steuerbereich erlaubt, eine Durchbiegung im Steuerbereich verstärkt zu «fühlen», d.h. eine Durchbiegung erzeugt eine grössere Verschiebung des Zuggurts im Lenkbereich, als es bei einer einfachen Längsführung der Fall wäre. In erster Näherung multipliziert sich die Längsverschiebung des Zuggurts im Lenkbereich gegenüber einer einfachen Führung mit der Anzahl der parallelen Abschnitte im Steuerbereich.
[0057] In allen vorgenannten Ausführungsformen ist es denkbar, mehrere Gurte an einem Ski vorzusehen. Die mehreren Gurte können dabei z.B. direkt auf einen oder mehrere der Lenkbereiche des Skis wirken (insbesondere bei Zuggurten). Die Gurte können aber auch über eine gemeinsame Übertragungsvorrichtung auf einen oder mehrere Lenkbereiche des Skis wirken oder über mehrere, z.B. zu jedem Gurt gehörige, Übertragungsvorrichtungen, den oder die Lenkbereiche der Skier mit entsprechenden Zugkräften beaufschlagen. In allen Fällen sind die Gurte dabei bevorzugt im Wesentlichen parallel und in Längsrichtung des Skis geführt, um Druck- bzw. Zugkräfte längs der Gurte aufgrund einer Längsdurchbiegung des Skis optimal übertragen zu können. Je nach Anforderung ist es aber auch denkbar, dass in einer anderen Ausführungsform Abweichungen von einer parallelen Ausrichtung, z.B. eine konvergierende Anordnung, bevorzugt ist, um z.B. auch die Querbiegung (Torsion) bei einer Verwindung des Skis im Steuerbereich umsetzen zu können. In diesem Fall ist es z.B. auch denkbar, dass eine asymmetrische Anordnung der Gurte bezüglich einer Längsachse des Skis eine bevorzugte Ausführung bildet. Bevorzugt sind die mehreren Gurte aber symmetrisch angeordnet, um eine Längsdurchbiegung im Steuerbereich symmetrisch in Kraftwirkungen umsetzen zu können.
[0058] Eine mögliche Ausführungsform umfasst z.B. zwei im Wesentlichen parallel geführte Druckgurte mit Steuerbereichen in verschiedenen Längsbereichen des Skis, wobei die Druckgurte mit jeweils einer zugehörigen Übertragungsvorrichtung mit einer Zugkraft auf jeweils einen Lenkbereich wirken, wobei die beiden Lenkbereiche der beiden Gurte einander gegenüberliegend am Ski angeordnet sind. Einer der Druckgurte kann z.B. einen vorderen/mittleren Steuerbereich aufweisen und auf einen Lenkbereich im hinteren Skiendbereich wirken, während der dazu im Wesentlichen parallele zweite Druckgurt einen hinteren/mittleren Steuerbereich hat und mit einer Zugkraft auf einen Lenkbereich im vorderen Skiendbereich wirkt. Es versteht sich, dass auch diese Ausführungsform abgewandelt sein kann wie z.B. eine andere Ausgestaltung der Steuerbereiche und/oder eine gemeinsame Umlenkvorrichtung für beide Druckgurte.
[0059] Eine ähnliche Ausführung ist mit einem System aus zwei Zuggurten denkbar, wobei der Steuerbereich eines ersten Zuggurtes einen vorderen/mittleren Steuerbereich aufweist und auf einen Lenkbereich im hinteren Skiendbereich wirkt und der zweite Zuggurt einen hinteren/mittleren Steuerbereich aufweist und auf einen Lenkbereich im vorderen Skiendbereich wirkt.
[0060] Ausführungen mit Druck- und Zuggurten können grundsätzlich frei kombiniert werden. Insbesondere sind erfindungsgemässe Skis denkbar, bei welchen ein oder mehrere Druckgurte und ein oder mehrere Zuggurte derart miteinander zusammenwirken, dass sie die durchbiegende Wirkung, d.h. die Zugkräfte auf den Lenkbereich, vollständig oder teilweise kumulieren. Hierbei können zwei oder auch mehrere der verschiedenen oben beschriebenen Ausführungsformen der Erfindung in einer einzigen Ausführung eines erfindungsgemässen Skis miteinander kombiniert werden.
[0061] Aus der nachfolgenden Detailbeschreibung und der Gesamtheit der Patentansprüche ergeben sich weitere vorteilhafte Ausführungsformen und Merkmalskombinationen der Erfindung.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
[0062] Die zur Erläuterung des Ausführungsbeispiels verwendeten Zeichnungen zeigen schematisch: <tb>Fig. 1a<sep>eine Draufsicht auf einen erfindungsgemässen Ski mit Umlenkrollen; <tb>Fig. 1b<sep>eine Seitenansicht eines erfindungsgemässen Skis gemäss Fig. 1a; <tb>Fig. 1c<sep>eine Seitenansicht eines erfindungsgemässen Skis gemäss Fig. 1b in einem gekrümmten Zustand: <tb>Fig. 1d<sep>eine Teilansicht einer weiteren Ausführungsform einer Übertragungsvorrichtung mit Umlenkrollen in einer Draufsicht.; <tb>Fig. 2a<sep>Draufsicht auf einen erfindungsgemässen Ski mit höhenverstellbarem Stützelement; <tb>Fig. 2b<sep>Seitenansicht eines erfindungsgemässen Skis gemäss Fig. 2a; <tb>Fig. 2c<sep>Vergrösserte Teilansicht als Funktionsskizze eines Lenkbereichs eines Skis gemäss Fig. 2a–b; <tb>Fig. 3<sep>Teildraufsicht einer Übertragungsvorrichtung mit einem Wippgelenk; <tb>Fig. 4<sep>Teildraufsicht einer Übertragungsvorrichtung mit einem Getriebe; <tb>Fig. 5a<sep>Draufsicht auf einen Ski mit auf Zug belastbarem Zuggurt; <tb>Fig. 5b<sep>Seitenansicht des Skis gemäss Fig. 5a; <tb>Fig. 5c<sep>Seitenansicht einer Abwandlung des Skis gemäss Fig.5b; <tb>Fig. 5d<sep>Seitenansicht einer Abwandlung des Skis gemäss Fig. 5b; <tb>Fig. 6a<sep>Draufsicht auf einen Ski mit nach hinten verschiebbarem Druckgurt und einem Hilfsgurt; <tb>Fig. 6b<sep>Seitenansicht eines Skis gemäss Fig. 6a.
[0063] Grundsätzlich sind in den Figuren gleiche Teile mit gleichen Bezugszeichen versehen.
Wege zur Ausführung der Erfindung
[0064] Fig. 1a zeigt eine Draufsicht und Fig. 1bzeigt eine Seitenansicht eines erfindungsgemässen Skis 1 mit einem Skikörper 2, einem als Druckstange 3 ausgebildeten Druckgurt und einer Übertragungsvorrichtung 4. Der Ski 1 ist in einem in einer vorgesehenen Fahrtrichtung vorne liegenden Bereich 21 von einer Fahrunterlage aufgebogen, wie es auch bei herkömmlichen Skiern der Fall ist.
[0065] Die Druckstange 3 hat in der Darstellung der Fig.1a–deine Länge, welche etwa zwei Dritteln der gesamten Länge des Skis 1 entspricht. Die Druckstange 3 ist dabei in einem hinteren Bereich des Skis 1 angeordnet, welcher etwa zwei Drittel der Länge des Skis umfasst. Die Druckstange 3 ist in Längsrichtung A des Skis 1 und mittig bezüglich einer Richtung quer zur Längsrichtung A angeordnet, derart, dass ein hinteres Längsende 5 der Druckstange 3 im Wesentlichen mit einem hinteren Längsende 6 des Skikörpers 2 abschliesst. In einem Bereich am Längsende 5 ist die Druckstange 3 an einer Stützstelle 7 mit dem Skikörper 2 verbunden. Über die restliche Länge der Druckstange 3 ist diese gegenüber dem Skikörper 2 in Längsrichtung verschiebbar, einen Steuerbereich 10 bildend, geführt (Führungsvorrichtung nicht dargestellt). Im Steuerbereich 10 des Skis 1 ist die Druckstange 3 insbesondere bei einer Durchbiegung des Skis 1 über die Stützstelle 7 am Skikörper 2 abgestützt gegenüber dem Skikörper 2 verschiebbar. Bei einer positiven Durchbiegung des Steuerbereichs 10, d.h. wenn das hintere Skiende 6 gegenüber einem mittleren Bereich des Skis 1 von einer Unterlage abgehoben wird, erfolgt eine Verschiebung eines vorderen Längsendes 8 der Druckstange 3 aus einer Ruhelage 11 gegenüber dem Skikörper 2 in Richtung zu einem vorderen Längsende 9 des Skis 1 hin. Die Ruhelage 11 ist dabei durch die Lage des Längsendes 8 definiert, wenn keine äusseren Belastungen auf den Ski 1 wirken.
[0066] Die Übertragungsvorrichtung 4 ist im Wesentlichen in einem vorderen Drittel des Skis 1 angeordnet. In der dargestellten Ausführungsform umfasst die Übertragungsvorrichtung 4 zwei im Wesentlichen auf Zug belastbare Hilfsgurte 13.1 und 13.2 sowie zwei Umlenkrollen 14.1 und 14.2, welche jeweils oberhalb des Skikörpers 2 bezüglich einer Ebene E, welche senkrecht auf einer Skioberseite 16 steht und die Längsachse A beinhaltet, symmetrisch angeordnet sind. Die Hilfsgurte 13 weisen dabei bevorzugt eine geringe, im Wesentlichen verschwindende, Dehnfähigkeit auf. Die Umlenkrollen 14.1 und 14.2 sind dabei beidseitig der Druckstange 3 von der Ruheposition 11 zum hinteren Skiende 6 hin zurückversetzt angeordnet. Die Umlenkrollen 14.1 und 14.2 sind mit senkrecht zur Skioberfläche 16 angeordneten Achsen 15.1 und 15.2 drehbar am Skikörper 2 angebracht. Die Hilfsgurte 13.1 und 13.2 sind einerseits jeweils mit einem Längsende 17.1 und 17.2 im aufgebogenen Bereich 21 von oben her im bzw. am Skikörper 2 verankert. Der Bereich zwischen den verankerten Längsenden 17 und den Umlenkrollen 14 bildet einen Lenkbereich 12 des Skis 1, wobei die Umlenkrollen 14 an einem hinteren Längsende 19 des Lenkbereichs angeordnet sind und die verankerten Längsenden 17 an einem vorderen Längsende 18 des Lenkbereichs 12. Der Steuerbereich 10 überlappt somit mit dem Lenkbereich 12 den Längenbetrag, um welchen die Umlenkrollen 14 gegenüber dem Längsende 8 nach hinten versetzt sind.
[0067] Mit ihren weiteren Längsenden 20.1 und 20.2 sind die Hilfsgurte 13.1 und 13.2 in einem Bereich am vorderen Längsende 8 der Druckstange 3 befestigt. Von den Längsenden 17.1 und 17.2 sind die Hilfsgurte 13 jeweils bezüglich einer Ebene E, welche senkrecht auf der Skioberfläche 16 steht und die Längsrichtung A beinhaltet, von aussen an die Umlenkrollen 14.1 und 14.2 herangeführt und im Wesentlichen um eine halbe Umdrehung um diese herumgeführt. Nach der halben Umdrehung sind die Hilfsgurte 13.1 und 13.2 von den Umlenkrollen 14.1 und 14.2 weg und zum Bereich am Längsende 8 der Druckstange 3 geführt, an welchem die Längsenden 20.1 und 20.2 verankert sind.
[0068] Die Hilfsgurte 13 sind in der Darstellung der Fig. 1a–czwischen den Längsenden 17 und den Umlenkrollen 14 frei schwebend geführt, können in einer nicht dargestellten Ausführungsform aber auch auf einem z.B. nach oben gewölbten flexiblen Schuh frei gleitend geführt liegen. Insbesondere greifen die Hilfsgurte 13 unter einem Winkel α zur Oberfläche des Skis 1 am Skikörper 2 an. Es ist hierbei aber ebenso denkbar, dass die Hilfsgurte 13 überdeckt, z.B. teilweise im Skikörper 2, geführt sind.
[0069] Wird nun das vordere Längsende 8 der Druckstange 3 zum vorderen Skiende 9 hin verschoben, so wirkt über die Stützstelle 7 eine Druckkraft 30 längs der Druckstange 3, welche ebenfalls zum vorderen Skiende 9 gerichtet ist. Da die Längsenden 20 der Hilfsgurte 13 an der Druckstange 3 verankert sind, werden diese ebenfalls zum vorderen Skiende 9 hin bewegt bzw. gedrückt. Über die auf Zug belastbaren Hilfsgurte 13.1 und 13.2 werden die so erzeugten Zugkräfte 32.1 und 32.2 auf die Längsenden 20.1 und 20.2 längs der Hilfsgurte 13.1 und 13.2 auf die Längsenden 17.1 und 17. 2 übertragen.
[0070] Da die Hilfsgurte 13.1 und 13.2 um eine im Wesentlichen halbe Umdrehung um die jeweiligen Umlenkrollen 14.1 und 14.2 herumgeführt sind, sind die auf die Längsenden 17.1 und 17.2 resultierenden Zugkräfte 31.1 und 31.2 der Druckkraft 30 entgegengerichtet, d.h. zum hinteren Skiende 6 hin. Da die Längsenden 17 im Skikörper verankert sind, wirken die Zugkräfte 31 auf den Lenkbereich 12 des Skis 1.
[0071] Fig. 1c zeigt eine Seitenansicht des Skis 1 in einem positiv durchgebogenen Zustand. Insbesondere ist der Ski 1 derart in Längsrichtung A durchgebogen, dass der Ski 1 im Steuerbereich 10 eine Krümmung aufweist, welche in der Fig. 1cals Kreisbogen 33 angedeutet ist. Die Darstellung der Fig. 1c ist derart gegenüber den Fig. 1aund 1b ausgerichtet, dass das hintere Längsende 19 des Lenkbereichs 12 gegenüber einem Hintergrund bzw. einer Unterlage nicht verschoben ist.
[0072] Aufgrund der Durchbiegung im Steuerbereich 10 ist das vordere Längsende 8 der Druckstange 3 gegenüber der Ruheposition 11 um einen Längenbetrag 34 zum vorderen Skiende 9 hin verschoben. Damit ergibt sich über die Abstützung an der Stützstelle 7 am Skikörper 2 eine Druckkraft 30 längs der Druckstange 3. Die Druckkraft 30 wirkt als Zugkräfte 32.1 und 32.2 in Richtung zum vorderen Skiende 9 auf die Längsenden 20.1 und 20.2 der Hilfsgurte 13.1 und 13.2. Die Hilfsgurte 13.1 und 13.2 übertragen die Zugkräfte 32.1 und 32.2 über die Umlenkrollen 14.1 und 14.2 an die im Skikörper 2 verankerten Längsenden 17.1 und 17.2, wo die Zugkraft als Zugkräfte 31.1 und 31.2 am vorderen Längsende 18 des Lenkbereichs 12 im Wesentlichen in Richtung zum hinteren Skiende 6 wirken.
[0073] Aufgrund der Zugkräfte 31, welche als Zugspannung im Lenkbereich 12 zwischen den Umlenkrollen 14 sowie den verankerten Längsenden 17 wirken, erfährt der Lenkbereich 12 des Skis 1 eine Durchbiegung. Mit anderen Worten werden die Längsenden 18 und 19 des Lenkbereichs 12 durch die dort liegenden Angriffsbereiche der Zugkräfte zueinander hingezogen, worauf sich der Ski 1 im Lenkbereich durchbiegt.
[0074] Die Durchbiegung wird insbesondere dadurch erzeugt, dass die Zugkräfte 31 von oben her am Skikörper 2 angreifen. Damit ergibt sich eine nicht verschwindende Kraftkomponente 36, welche an der Verankerung der Längsenden 17, d.h. im Angriffsbereich der Zugkräfte 31, senkrecht zur Oberfläche 16 des Skis 1 steht. Dadurch ergibt sich eine Kraft, welche von der Unterlage weg gerichtet ist und die einen vorderen Skibereich, insbesondere den Lenkbereich 12, von einer Unterlage weg anzuheben und Durchzubiegen vermag. Die Durchbiegung im Lenkbereich 12 weist dabei eine Krümmung 35 auf, welche in der Darstellung der Fig. 1c einen kleineren Krümmungsradius hat als die Krümmung 33. Die Durchbiegung im Lenkbereich 12 wird dabei nicht durch eine Kraft im Lenkbereich 12 der Fahrunterlage (Schneewiderstand) auf den Ski 1 erreicht, sondern durch Übertragung der Durchbiegung des Skis 1 im Steuerbereich 10.
[0075] Die in Fig. 1a–c beschriebene Ausführungsform ermöglicht somit eine Durchbiegung des Skis 1 im Lenkbereich 12 zum Einlenken eines vorderen Skibereichs aufgrund einer Durchbiegung des Skis 1 im Steuerbereich 10.
[0076] Bei geeigneter Ausbildung der Umlenkrollen 14, z.B. bei exzentrischer Lagerung, kann nicht nur eine Umlenkung der Druckkraft 30 der Druckstange 3 in eine Zugkraft 31 erreicht werden, sondern es ist auch eine betragsmässige Über- bzw. Untersetzung der Kräfte möglich. Damit kann aufgrund einer vergleichsweise geringen Durchbiegung im Steuerbereich z.B. eine verhältnismässig grosse Durchbiegung im Lenkbereich 12 erzeugt werden, d.h., die Durchbiegung im Steuerbereich 10 kann «mechanisch verstärkt» werden.
[0077] Fig. 1d zeigt eine weitere Ausführungsform eines erfindungsgemässen Skis 1 mit einer Übertragungsvorrichtung 4.1 mit Umlenkrollen 14.1 und 14.2. Im Gegensatz zu der Ausführungsform der Fig. 1a umfasst die Übertragungsvorrichtung 4.1 jedoch nur einen Hilfsgurt 22. In einem Bereich am vorderen Längsende 8 der Druckstange 3 ist eine weitere Umlenkrolle 14.3 an der Druckstange 3 um eine vertikale Achse 15.3 drehbar angebracht. Bevorzugt liegen Scheiben der Umlenkrollen 14.1–14.3 dabei im Wesentlichen in einer Ebene. Der Hilfsgurt 22 ist mit seinen beiden Längsenden 23.1 und 23.2 im aufgebogenen Bereich 21 von oben her im bzw. am Skikörper 2 verankert (analog zu den Verankerungen der Längsenden 17.1 und 17.2 der Ausführungsform gemäss der Fig. 1a).
[0078] Von dem Längsende 23.1 ist der Hilfsgurt 22 bezüglich der Ebene E von aussen an die Umlenkrolle 14.1 herangeführt und im Wesentlichen um eine halbe Umdrehung um diese herumgeführt. Nach der halben Umdrehung ist der Hilfsgurt 22 gegensinnig im Wesentlichen um eine halbe Umdrehung um die Umlenkrolle 14.3 der Druckstange herumgeführt und von dort von innen her an die Umlenkrolle 14.2 herangeführt. Wiederum gegensinnig zur Führung um die Rolle 14.3, d.h. gleichsinnig zur Führung um die Umlenkrolle 14.1, ist der Hilfsgurt 22 um eine halbe Drehung um die Umlenkrolle 14.2 herumgeführt und von dort zum verankerten Längsende 23.2. Der Hilfsgurt 22 weist somit eine im Wesentlichen W-förmige Führung auf, wobei die Arme der W-Form Bereichen 24.1 und 24.2 des Hilfsgurts 22 entsprechen, welche von den am Skikörper 2 angebrachten Umlenkrollen 14.1 und 14.2, im Wesentlichen parallel, zu den verankerten Längsenden 23.1 und 23.2 führen. Die drei Zacken der W-Form sind durch die Umlenkrollen 14.1–14.3 gebildet. Bei einer Verschiebung des vorderen Endes 8 der Druckstange 3 zur Skispitze 9 hin drückt die Umlenkrolle 14.3 mit einer Kraft 30 auf einen Bereich 24.3 des Hilfsgurts 22, welcher im Wesentlichen zwischen den Umlenkrollen 14.1 und 14.2 angeordnet ist und um die Umlenkrolle 14.3 herumgeführt ist. Somit ergibt sich längs des Hilfsgurts eine Zugkraft 32.1 bzw. 32.2 um die Umlenkrollen 14.1 und 14.2 herum, welche als Zugkraft 31.1 und 31.2 auf die verankerten Längsenden 23.1 und 23.2 des Hilfsgurts wirkt. Der Hilfsgurt 22 kann hierbei auch U-förmig um die Umlenkrollen 14.1 und 14.2 herumgeführt sein, wobei die Umlenkrolle 14.3 in Ruhestellung des Skis 1, d.h. ohne äussere Belastung, keinen oder nur tangentialen Kontakt mit dem Hilfsgurt 22 hat. Erst bei einer Verschiebung des Endes 8 der Druckstange nach vorne ergibt sich dann die oben beschriebene W-Form der Hilfsgurtführung.
[0079] Diese Ausführungsform hat gegenüber der Ausführungsform der Fig. 1a den Vorteil, dass z.B. unterschiedliche Belastungen der beiden Hilfsgurtbereiche 24.1 und 24.2 (d.h. die Arme der W-Form) ausgeglichen werden können, da die beiden Bereiche 24.1 und 24.2 verschiebbar miteinander verbunden sind (über den Bereich 24.3). Dies ist insbesondere bei einer Verwindung des Skis 1 im Lenkbereich 12 von grossem Vorteil.
[0080] Fig. 2a und 2b zeigen den Ansichten der Fig. 1a und 1b entsprechende Darstellungen einer weiteren Ausführungsform eines erfindungsgemässen Skis 101 mit einem höhenverstellbaren Stützelement 114. Fig. 2c zeigt in einer vergrösserten Ansicht eine Funktionsskizze des Stützelements 114. Der Ski 101 ist in einem in einer vorgesehenen Fahrtrichtung vorne liegenden Bereich 121 von einer Fahrunterlage aufgebogen, wie es auch bei herkömmlichen Skiern der Fall ist.
[0081] Der Ski 101 weist einen Skikörper 102, einen als Druckstange 103 ausgebildeten Druckgurt und eine Übertragungsvorrichtung 104 auf. Die Druckstange 103 hat in der Darstellung der Fig. 2a und 2b eine Länge, welche etwa drei Vierteln der gesamten Länge des Skis 101 entspricht. Die Druckstange 103 ist parallel zu einer Längsrichtung B des Skis 101 und mittig bezüglich einer Richtung quer zu B angeordnet, wobei ein hinteres Längsende 105 der Druckstange 103 im Wesentlichen mit einem hinteren Längsende 106 des Skikörpers 102 abschliesst. Im Bereich des Längsendes 105 ist die Druckstange 103 an einer Stützstelle 107 mit dem Skikörper 102 verbunden. Über ihre restliche Länge ist die Druckstange 103 gegenüber dem Skikörper 102 in Längsrichtung B verschiebbar in einem Steuerbereich 110 geführt (Führung nicht dargestellt). Wie bei der Ausführungsform der Fig. 1a–cerfolgt bei einer positiven Durchbiegung des Skis 101 im Steuerbereich 110 eine Verschiebung eines vorderen Längsendes 108 der Druckstange 103 aus einer Ruhelage 111 gegenüber dem Skikörper 102 in Richtung zu einem vorderen Skiende 109 hin. Die Ruhelage 111 ist dabei durch die Lage des Längsendes 108 definiert, wenn keine äusseren Belastungen auf den Ski 101 wirken.
[0082] Die Übertragungsvorrichtung 104 des Skis 101 ist im Wesentlichen in einem vorderen Drittel des Skis 101 ausgebildet. In der dargestellten Ausführungsform umfasst die Übertragungsvorrichtung 104 zwei im Wesentlichen auf Zug belastbare Hilfsgurte 113.1 und 113.2, welche jeweils oberhalb des Skikörpers 102 bezüglich einer Ebene D, welche auf der Skioberfläche 116 senkrecht steht und welche die Längsachse B umfasst, symmetrisch angeordnet sind. Die Hilfsgurte 113 weisen dabei bevorzugt eine geringe, im Wesentlichen verschwindende, Dehnfähigkeit auf. Die Hilfsgurte 113.1 und 113.2 sind einerseits jeweils mit einem vorderen Längsende 117.1 und 117.2 an einem vorderen Ende 118 eines Lenkbereichs 112 am Skikörper 102 verankert. Insbesondere liegen die Verankerungen der Längsenden 117.1 und 117.2 der Hilfsgurte 113.1 und 113.2 im aufgebogenen Bereich 121.
[0083] Hintere Längsenden 120.1 und 120.2 der Hilfsgurte 113.1 und 113.2 sind ebenfalls im Skikörper 102 verankert. Die Längsenden 120 liegen dabei an einem hinteren Längsende 119 des Lenkbereichs 112. Die Verankerung der Längsenden 120 ist bevorzugt um eine Länge von der Ruheposition 111 zum hinteren Skiende 6 versetzt, welche im Wesentlichen dem Abstand der Ruheposition 111 von der Verankerung der Längsenden 117, d.h. dem Abstand vom vorderen Längsende 118 des Lenkbereichs 112, entspricht. Die Ruheposition 111 ist damit im Wesentlichen bezüglich der Längsrichtung B in der Mitte des Lenkbereichs 112, insbesondere zwischen den verankerten Längsenden 117 und 120, angeordnet.
[0084] Weiter umfasst die Übertragungsvorrichtung 104 ein höhenverstellbares Stützelement 114. Das Stützelement 114 weist einen gelenkig am Skikörper 102 angelenkten Hebel 115 auf. Der Hebel 115 ist dabei um eine Drehachse C quer zur Längsrichtung B und parallel zur Skioberfläche 116 verschwenkbar. Die Drehachse C des Hebels 115 liegt dabei im Wesentlichen in einem Längenbereich der Ruhelage 111. Das Stützelement 114 ist derart ausgebildet, dass es zwischen den Hilfsgurten 113 und Skikörper 102 angeordnet werden kann. Insbesondere ist das Stützelement 114 derart angeordnet, dass ein gelenkfernes Ende 124 des Hebels 115 die Hilfsgurte 113 unterstützt und gegen den Skikörper 102 abstützt. Der Abstand des gelenkfernen Endes 124 des Hebels 115 von der Skioberfläche 116 hängt von der jeweiligen Schwenkstellung des Hebels 115 ab. Damit ist, indem der Hebel 115 in verschiedene Schwenkstellungen gebracht wird, eine Höhenverstellung des Stützelements 114 erreichbar.
[0085] In der Ausführungsform der Erfindung gemäss der Fig. 2a–cist die Druckstange 103 derart mit dem Hebel 115 des Stützelements 114 gekoppelt, z.B. gelenkig verbunden, dass aufgrund einer Verschiebung des vorderen Längsendes 108 der Druckstange 103 aus der Ruhelage 111 in Richtung zum vorderen Skiende 109 der Hebel 115 «aufgestellt» und bei Rückführung in die Ruhelage 111 der Hebel 115 wieder abgesenkt wird. D.h., der Abstand des Endes 124 von der Skioberfläche 116 kann aufgrund einer entsprechenden Verschiebung des Längsendes 108 der Druckstange 103 vergrössert bzw. wieder verkleinert werden. Da die Hilfsgurte 113 an dem Ende 124 des Hebels 115 abgestützt sind, erfahren die Hilfsgurte 113 beim Aufstellen 138 des Hebels 115 eine seitliche, d.h. im Wesentlichen senkrecht zu ihrer Längsrichtung, vom Ski 101 weggerichtete Auslenkung 137. Beim Wiederabsenken 138 des Hebels 115 wird auch die seitliche Auslenkung 137 verringert.
[0086] Eine positive Durchbiegung des Steuerbereichs 110 erzeugt somit aufgrund der damit verbundenen Verschiebung der Druckstange 103 über den Hebel 115 des Stützelements 114 eine Zugspannung 131.1 bzw. 131.2 in den Hilfsgurten 113.1 und 113.2. Die Zugkräfte 131 greifen an den im Skikörper 102 verankerten Längsenden 117 bzw. 120 am Skikörper 102 an.
[0087] Fig. 2c zeigt eine Funktionsskizze, welche den Lenkbereich 112 mit Umlenkvorrichtung 104 des Skis 101 in einer Ruhestellung 122 ohne äussere Belastungen zeigt (durchgezogen) und in einer Stellung 123, in welcher das vordere Längsende 108 der Druckstange 103 (nicht gezeigt) aus der Ruhelage 111 nach vorne verschoben ist (gestrichelt). In der Ruhestellung 122 ist der Hebel 115 im Wesentlichen auf die Skioberfläche 116 abgesenkt. Insbesondere unterstützt der Hebel 115 die Hilfsgurte 113 nicht oder nur unwesentlich. Erfolgt nun eine Verschiebung des Längsendes 108 der Druckstange 103 nach vorne, so wird der Hebel 115 aufgestellt, d.h., der zwischen der Oberfläche 116 und dem Hebel 115 eingeschlossene Winkel γ1 wird in γ2 vergrössert (Fig. 2c). Beim Aufrichten unterstützt der Hebel 115 mit seinem Ende 124 die Hilfsgurte 113 und lenkt diese seitlich aus, d.h., die Hilfsgurte 113 werden im Wesentlichen senkrecht zu ihrer Längsrichtung vom Ski 101 weg ausgelenkt. In den Hilfsgurten 113 werden somit die Zugspannungen 131 aufgrund der Druckkraft 130 der Druckstange 103 erzeugt, indem die Druckstange 103 den Hebel 115 aufrichtet. Da die Hilfsgurte 113 an jeweils beiden Längsenden 117 und 120 am Skikörper 102 verankert sind, ist eine derartige seitliche Auslenkung ohne wesentliche Dehnung der Hilfsgurte 113 nur möglich, wenn die Distanz zwischen den Verankerungen der Längsenden 117 und 120 verringert wird. Eine derartige Verringerung der Distanz zwingt den Ski 101 im Lenkbereich 112 in eine Längsdurchbiegung. Dabei wirkt eine Kraftkomponente 136 der Zugkraft 131, welche im Bereich der Verankerung der Längsenden 117 im Wesentlichen senkrecht zur Oberfläche 116 des Skis 101 steht. Da die Hilfsgurte 113 an einer Oberseite 116 des Skis aus dem Ski 101 hervortreten bzw. an der Oberfläche 116 verankert sind, erfolgt die Durchbiegung des Lenkbereichs 112 bei einem Aufstellen des Hebels 115 in einem positiven Sinn. Aufgrund der Anordnung der Verankerungen der Längsenden 117 und 120 der Hilfsgurte 113 am Skikörper 102 wird der durchgebogene Lenkbereich 112 auch von einer Unterlage des Skis 101 abgehoben.
[0088] Die Durchbiegung im Lenkbereich 112 wird bei der Ausführungsform der Fig. 2a–c also durch eine Erhöhung der Zugspannung aufgrund einer Auslenkung quer zu den Hilfsgurten 113 vom Ski 101 weg der an beiden Längsenden 117 und 120 an den Längsenden 118 und 119 des Lenkbereichs 112 am Skikörper 102 verankerten Hilfsgurte 113 erreicht.
[0089] Die Hilfsgurte 113 können dabei z.B. eine Vorspannung aufweisen, welche z.B. regelbar sein kann. Je nach Anforderungen, z.B. Können des Skiläufers oder Skidisziplin, kann dann die Vorspannung der Hilfsgurte 113 angepasst werden. Dazu kann eine weitere (nicht dargestellte) Spannvorrichtung vorgesehen sein, welche z.B. über eine Betätigungseinheit dem Skiläufer erlaubt, eine Vorspannung in den Hilfsgurten 113 zu verändern. Eine Vorspannung der Hilfsgurte 113 ist aber nicht unbedingt erforderlich. Eine derartige Spannvorrichtung kann auch bei anderen Ausführungsformen vorgesehen sein, um den Ski vielseitiger zu gestalten und eine Anpassbarkeit an die jeweiligen Erfordernisse zu gewährleisten.
[0090] Fig. 3 zeigt eine Teilansicht eines Lenkbereichs 212 eines erfindungsgemässen Skis 201 mit einer Übertragungsvorrichtung 204 mit einer Wippe 214. Die Wippe 214 ist um eine senkrecht zu einer Skioberfläche 216 angeordnete Achse F drehbar an einem Skikörper 202 gelagert. Die Längsposition der Achse F begrenzt dabei den Lenkbereich 212 an einem hinteren Längsende 219 in einer Richtung zu einem hinteren Skiende (nicht dargestellt). Die Wippe 214 weist bezüglich der Achse F einen längeren 215.1 und einen kürzeren Arm 215.2 auf, mit welchen eine Druckstange 203 (Arm 215.2) und ein Hilfsgurt 213 (Arm 215.1) jeweils in einem Bereich ihrer Längsenden 208 bzw. 220 gelenkig verbunden sind. Die Druckstange 203 entspricht weitgehend den Druckstangen 3 und 103 der vorherigen Figuren, wobei die Druckstange 203 nicht mittig bezüglich einer Richtung quer zu einer Längsrichtung am Ski 201 angeordnet ist, sondern seitlich versetzt. In einem hinteren Bereich des Skis 201 ist die Druckstange 203 mit einem weiteren Längsende am Skikörper 202 abgestützt (nicht dargestellt).
[0091] Der Hilfsgurt 213 ist in einem Bereich am vorderen Längsende 217 im vorderen Bereich des Lenkbereichs 212 am Skikörper 202 verankert. Insbesondere bildet die Längsposition des verankerten Längsendes 217 ein vorderes Längsende 218 des Lenkbereichs 212. Der Hilfsgurt 213 ist im Wesentlichen auf Zug belastbar, kann aber auch auf Druck belastbar sein, sodass sich durch die Übertragungsvorrichtung 204 mit Wippe 214 eine Zwangskopplung der Druckstange 203 mit dem Hilfsgurt 213 und damit mit dem vorderen Bereich des Skis ergibt.
[0092] Wirkt nun eine Druckkraft 230 der Druckstange 203 in Richtung zu einem vorderen Skiende 209, so wird die Druckkraft 230 über die Wippe 214 in eine Zugkraft 231 im Hilfsgurt 213 übertragen. Die Zugkraft 231 greift über das im Skikörper verankerte Längsende 217 am vorderen Ende des Lenkbereichs 212 am Skikörper 202 an und übt somit eine Kraft in Richtung zum hinteren Skiende auf den vorderen Skibereich aus. Damit wird insbesondere der Lenkbereich 212 durchgebogen und der Ski 201 im Lenkbereich 212 von einer Unterlage abgehoben. Durch die unterschiedliche Länge der beiden Arme 215.1 und 215.2 wird erreicht, dass die Zugkraft 231 betragsmässig kleiner ist als die Druckkraft 230, ein Verschiebungsweg des Hilfsgurts 213 im Vergleich zur Verschiebung der Druckstange 203 aber grösser ist.
[0093] Fig. 4 zeigt eine Teilansicht eines Lenkbereichs 312 einer weiteren Ausführungsform eines erfindungsgemässen Skis 301 mit einer Übertragungsvorrichtung 304 mit einem Getriebe 314. Das Getriebe 314 umfasst zwei Getrieberäder 315.1 und 315.2, welche jeweils um senkrecht zu einer Skioberfläche 316 angeordneten Achsen G und H drehbar an einem Skikörper 302 gelagert sind. Die gemeinsame Längsposition der Achsen G und H begrenzen dabei den Lenkbereich 312 an einem hinteren Längsende 319 in einer Richtung zu einem hinteren Skiende (nicht dargestellt). Der Ski 301 weist eine Druckstange 303 auf, welche weitgehend den Druckstangen 3 und 103 der Fig. 1und 2 entspricht.
[0094] Die Übertragungsvorrichtung 304 weist zwei Hilfsgurte 313.1 und 313.2 auf, welche in einem Bereich an den Längsenden 317.1 und 317.2 in einem vorderen Bereich des Lenkbereichs 312 am Skikörper 302 verankert sind. Insbesondere bildet die Längsposition der verankerten Längsenden 317 ein vorderes Längsende 318 des Lenkbereichs 312. Die Hilfsgurte 313 sind dabei symmetrisch von einer Längsachse des Skis 301 seitlich beabstandet, im Wesentlichen parallel am Skikörper 302 angeordnet. Die Hilfsgurte 313 sind im Wesentlichen auf Zug belastbar, können aber auch auf Druck belastbar sein, sodass sich durch das Getriebe 314 eine Zwangskopplung der Druckstange 303 mit dem vorderen Bereich bzw. dem Lenkbereich 312 des Skis 301 ergibt.
[0095] Die Getrieberäder 315 sind derart am Skikörper angeordnet, dass sie jeweils einerseits mit einem Bereich an einem hinteren Längsende 320.1 und 320.2 der Hilfsgurte 313 und mit einem Bereich an einem vorderen Längsende 308 der Druckstange 303 zusammenwirken können. Dabei überlappen Bereiche an hinteren Längsenden 320.1 und 320.2 der Hilfsgurte 313.1 und 313.2 in Längsrichtung mit dem vorderen Bereich der Druckstange 303. Die Hilfsgurte 313 greifen dabei bezüglich einer Ebene, welche senkrecht auf der Skioberfläche 316 steht und die Längsachse des Skis 301 beinhaltet, von aussen an den Getrieberädern 315 an, während die Druckstange 303 bezüglich der Achsen G und H an einer gegenüberliegenden Seite, d.h. bezüglich der Ebene von innen, an den Getrieberädern 315 angreift. Die Druckstange 303 und die Hilfsgurte 313 können dabei kraft- und/oder formschlüssig mit den Getrieberädern 315 zusammenwirken. Insbesondere können die Getrieberäder 315 als Zahnräder ausgebildet sein, wobei die Hilfsgurte 313 und die Druckstangen 303 dann entsprechende Zähne aufweisen, welche in die Zahnräder eingreifen können.
[0096] Eine Druckkraft 330 in der Druckstange 303 nach vorne wird somit über die Getrieberäder 315 in eine Zugkraft 331 in den Hilfsgurten 313 übersetzt, welche über die Verankerungen der Längsenden 317 auf den vorderen Skibereich, insbesondere auf das vordere Längsende 318 des Lenkbereichs 312, wirkt.
[0097] Fig. 5a zeigt eine Draufsicht auf einen erfindungsgemässen Ski 401 mit einem Skikörper 402 und einem Zuggurt 403. Fig. 5bzeigt eine entsprechende Seitenansicht des Skis 401, und Fig. 5cund d zeigen weitere mögliche Anordnungen bzw. Führungen des Zuggurts 403 am Skikörper 402, wobei auf die entsprechenden Draufsichten verzichtet wurde. Fig. 5a–d sind stark schematisiert und sollen die Führung des Zuggurts 403 bezüglich des Skikörpers 402 illustrieren.
[0098] Der Zuggurt 403 des Skis 401.1 in Fig. 5a–dist mit seinen Längsenden 408 und 405 jeweils in einem Bereich am vorderen 409 und am hinteren Skiende 406 mit Verankerungen bzw. Stützstellen 407.1 und 407.2 am Skikörper 402 verankert. Der Zuggurt 403 ist dabei mit seinem vorderen Längsende 408 an einer Oberseite 416.1 des Skikörpers 402 verankert und in einem Lenkbereich 412.1 in Längsrichtung zum hinteren Skiende 406 oberhalb des Skikörpers 402 bis zu einem Durchbruch 414.1 geführt, welcher im Skikörper 402 ausgebildet ist. Der Durchbruch 414.1 ist an der Oberseite 416.1 und an einer Unterseite 416.2 des Skikörpers 402 offen und ist quer zur Längsrichtung mittig am Skikörper 402 angeordnet. Der Zuggurt 403 tritt aus dem Lenkbereich 412.1 von oben nach unten durch den Durchbruch 414.1 hindurch, wobei er z.B. an den Kanten der Öffnungen des Durchbruchs 414.1 am Skikörper 402 abgestützt ist. Der Lenkbereich 412.1 ist damit im Wesentlichen gegen vorne durch eine Längsposition 418 der Verankerung 407.1 und nach hinten durch eine Längsposition 419 des Durchbruchs 414.1 begrenzt. Der Zuggurt 403 ist dann unterhalb des Skikörpers 402 in Längsrichtung zum hinteren Skiende 406 zu einem weiteren Durchbruch 414.2 geführt, welcher näher am Skiende 406 an eine Längsposition 420 angeordnet ist. Der Zuggurt 403 ist durch den Durchbruch 414.2 wieder an die Oberseite 416.1 des Skikörpers 402 geführt, wobei er z.B. an den Kanten der Öffnungen des Durchbruchs 414.2 am Skikörper 402 abgestützt ist. Der Längenbereich, welcher durch die Längspositionen 419 und 420 der beiden Durchbrüche 414.1 und 4141.2 begrenzt ist, bildet einen Steuerbereich 410.1 des Skis 401. Vom Durchbruch 414.2 ist der Zuggurt 403 an der Oberseite 416.1 des Skis 401 bzw. oberhalb des Skikörpers 402 zu einem Bereich am hinteren Skiende 406 geführt, wo er mit seinem hinteren Längsende 405 über die Verankerung 407.2 an eine Längsposition 421 am Skikörper 402 verankert ist. Der Längenbereich zwischen den Längspositionen 420 und 421 bildet somit einen weiteren, zweiten Lenkbereich 412.2 des Skis 401.1. Bei einer positiven Durchbiegung des Skikörpers 402 im Steuerbereich 410 wird der Zuggurt 403 aufgrund der Durchbiegung gespannt, d.h., es wird eine Zugkraft 430 im Zuggurt 403 erzeugt. Die Zugkraft 430 längs des Zuggurts 403 wirkt dann über die Verankerungsstellen 407.1 und 407.2 als Zugkräfte 431.1 und 431.2 auf die Bereiche an den Skienden 409 bzw. 406. Aufgrund der mit der Kraftwirkung verbundenen Verschiebung des Zuggurtes 403 gegenüber dem Skikörper 402 ergibt sich somit durch die Zugkräfte 431.1 und 431.2 ein Aufbiegen bzw. Durchbiegen des Skis 401 in den Lenkbereichen 412.
[0099] Die in Fig. 5c dargestellte Anordnung an einem Ski 401.2 entspricht weitgehend der in Fig. 5b dargestellten, wobei der Zuggurt 403 aber vom ersten Durchbruch 414.1 an der Unterseite 416.2 bis zu einem Bereich am hinteren Skiende 406 geführt und dort am Skikörper 402 an der Stützstelle 407.2 verankert ist. Damit wird ein Steuerbereich 410.2 von dem Längenbereich des Skis 401.2 gebildet, welcher zwischen der Längsposition 419 des Durchbruchs 414.1 und der Längsposition 421 der Stützstelle 407.1 am hinteren Skiende 406 liegt. Es ist bei dieser Ausführungsform neben dem Durchbruch 414.1 kein weiterer Durchbruch im Skikörper 402 vorhanden, und der Lenkbereich 412.1 entspricht dem Lenkbereich des Skis 401.1.
[0100] In der in Fig. 5d dargestellten Anordnung eines Skis 401.3 ist der Zuggurt 403 unterhalb des Skis 401 von einem Bereich am vorderen Skiende 409 bis zu dem hinteren Durchbruch 414.2 geführt. Der Zuggurt 403 ist an einer Unterseite 416.2 des Skis 401.3 an der Längsposition 418 über die Stützstelle 407.1 am Skikörper 402 verankert. Der Bereich zwischen der Längsposition 418 der Stützstelle 407.1 und der Längsposition 420 des Durchbruchs 414.2 bildet damit einen Steuerbereich 410.3 des Skis 401.3. Dabei sind keine weiteren Durchbrüche am Skikörper 402 vorhanden. Der Zuggurt 403 ist durch den Durchbruch 414.2 von der Unterseite 416.2 an die Oberseite 416.1 des Skikörpers geführt und dort oberhalb des Skikörpers 402 zu einem Bereich des hinteren Skiendes 406, wo der Zuggurt 403 an der Stützstelle 407.2 am Skikörper 402 verankert ist. Der Längenbereich zwischen der Längsposition 420 des Durchbruchs 414.2 und der Längsposition 421 der Stützstelle 407.2 bildet somit einen hinteren Lenkbereich des Skis 401.3 und entspricht dem Lenkbereich 412.2 des Skis 401.1.
[0101] Fig. 6a zeigt eine Draufsicht auf eine weitere Ausführungsform eines erfindungsgemässen Skis 501 mit einem Skikörper 502 und einem als Druckstange 503 ausgebildeten Druckgurt sowie einer Übertragungsvorrichtung 504. Fig. 6bzeigt eine entsprechende Seitenansicht des Skis 501. Der Ski 501 ist in einem in einer vorgesehenen Fahrtrichtung vorne liegenden Bereich 521 von einer Fahrunterlage aufgebogen, wie es auch bei herkömmlichen Skiern der Fall ist.
[0102] Die Druckstange 503 ist dabei in einem hinteren Bereich 510 des Skis 501 angeordnet. Die Druckstange 503 ist in Längsrichtung des Skis 501 und mittig bezüglich einer Richtung quer zur Längsrichtung angeordnet, derart, dass ein hinteres Längsende 505 der Druckstange 503 an einem hinteren Ende 506 des Skikörpers 502 um einen vorgesehenen Verschiebebereich 540 zur Spitze 509 des Skis 501 hin versetzt endet, sodass die Druckstange 503 bei einer Verschiebung zum hinteren Ende 506 des Skis 501 nicht über dieses hinaus steht. In einem Bereich am vorderen Längsende 508 ist die Druckstange 503 an einer Stützstelle 507.1 mit dem Skikörper 502 verbunden bzw. an diesem verankert. Über die restliche Länge der Druckstange 503 ist diese gegenüber dem Skikörper 502 in Längsrichtung verschiebbar geführt (Führungsvorrichtung nicht dargestellt), sodass der Bereich 510 den Steuerbereich 510 bildet. Im Steuerbereich 510 des Skis 501 ist die Druckstange 503 insbesondere bei einer Durchbiegung des Skis 501 über die Stützstelle 507.1 am Skikörper 502 abgestützt gegenüber diesem verschiebbar. Bei einer positiven Durchbiegung des Steuerbereichs 510, d.h., beispielsweise wenn das hintere Skiende 506 gegenüber einem mittleren Bereich des Skis 501 von einer Unterlage abgehoben wird, erfolgt eine Verschiebung des hinteren Längsendes 505 der Druckstange 503 aus einer Ruhelage 511 gegenüber dem Skikörper 502 in Richtung zu einem hinteren Längsende 506 des Skis 501 hin. Die Ruhelage 511 ist dabei durch die Lage des Längsendes 505 definiert, wenn keine äusseren Belastungen auf den Ski 501 wirken, und befindet sich im Abstand 540 vom hinteren Skiende 506 zu der Spitze 509 des Skis 501 hin versetzt.
[0103] Die Übertragungsvorrichtung 504 erstreckt sich im Wesentlichen über die gesamte Länge des Skis 501. In der dargestellten Ausführungsform umfasst die Übertragungsvorrichtung 504 im Wesentlichen einen auf Zug belastbaren Hilfsgurt 513, welcher im Steuerbereich 510 unterhalb des Skikörpers 502 bzw. unterhalb einer bezüglich einer Skilängsdurchbiegung neutralen Faser des Skikörpers 502 angeordnet ist. Der Hilfsgurt 513 weist dabei bevorzugt eine geringe, im Wesentlichen verschwindende, Dehnfähigkeit auf. Es sind aber durchaus Ausführungen denkbar, bei welchen der Hilfsgurt 513 dynamisch gestaltet ist und eine Eigenelastizität aufweist.
[0104] Der Hilfsgurt 513 ist in einem vorderen Bereich in zwei vordere Endbereiche 513.1 und 513.2 aufgespaltet. Der Hilfsgurt 513 weist somit zwei vordere Längsenden 517.1 und 517.2 auf, mit welchen er an einer Oberseite 516.1 des Skikörpers 502 verankert und in einem Lenkbereich 512 in Längsrichtung zum hinteren Skiende 506 oberhalb des Skikörpers 502 bis zu im Längenbereich der Stützstelle 507.1 ausgebildeten Durchbrüchen 514.1 und 514.2 im Skikörper 502 geführt ist. Die Durchbrüche 514.1 und 514.2 sind an der Oberseite 516.1 und an einer Unterseite 516.2 des Skikörpers 502 offen und sind quer zur Längsrichtung beiderseitig der Druckstange 503 bzw. der Stützstelle 507.1 am Skikörper 502 angeordnet. Die Durchbrüche 514.1 und 514.2 sind hierbei im Skikörper 502 ausgebildet und sind bevorzugt von nicht dargestellten weiteren Schichten des Skis 501 wie z.B. einem Gleitbelag an der Unterseite 516.2 oder einer Verkleidung des Skis 501 an der Oberseite 516.1 überdeckt. Die Durchbrüche 514.2 und 514.2 gehen bevorzugt in einen Führungskanal (nicht dargestellt) an der Unterseite 516.2 des Skikörpers 502 über, in welche der Hilfsgurt 513 in Richtung zum hinteren Längsende 506 bzw. zu einem hinteren Durchbruch 514.3 geführt ist.
[0105] Der Hilfsgurt 513 tritt aus dem Lenkbereich 512 von oben nach unten durch die Durchbrüche 514.1 und 514.2 hindurch, wobei er z.B. an den Kanten der Öffnungen der Durchbrüche 514.1 und 514.2 am Skikörper 502 abgestützt ist. Der Lenkbereich 512 ist damit im Wesentlichen gegen vorne durch eine Längsposition 518 der Verankerungen 517.1 und 517.2 und nach hinten durch eine Längsposition 519 der Durchbrüche 514.1 und 514.2 begrenzt.
[0106] Die beiden Endbereiche 513.1 und 513.2 des Hilfsgurts 513 sind unterhalb des Skikörpers 502 im Bereich der Durchbrüche 514.1 und 514.2 in einen hinteren Bereich 513.3 des Hilfsgurts 513 zusammengeführt. Der Hilfsgurt 513 ist von den Durchbrüchen 514.1 und 514.2 unterhalb des Skikörpers 502 in Längsrichtung zum hinteren Skiende 506 zum weiteren Durchbruch 514.3 geführt, welcher im Bereich des hinteren Längsendes 505 der Druckstange 503 in einer Längsposition 522 angeordnet ist.
[0107] Der Hilfsgurt 513 ist durch den Durchbruch 514.3 wieder an die Oberseite 516.1 des Skikörpers 502 geführt, wo er mit einem hinteren Längsende 520 an einer Stützstelle 507.2 fest mit dem hinteren Längsende 505 der Druckstange 503 verbunden ist. Der Längenbereich, welcher durch die Längspositionen 519 und 522 der Durchbrüche 514.1/514.2 und 514.3 begrenzt ist, entspricht somit im Wesentlichen dem Steuerbereich 510 des Skis 501.
[0108] Bei einer positiven Durchbiegung des Skikörpers 502 im Steuerbereich 510 wird einerseits das hintere Längsende 505 der Druckstange 503, welche an der Stützstelle 507.1 am Skikörper 502 abgestützt ist und oberhalb des Skikörpers 502 verschiebbar geführt ist, aus der Ruhelage 511 nach hinten verschoben. Damit wird gegenüber dem Skikörper 502 eine Druckkraft 530.1 im Druckgurt 503 erzeugt, welche zum hinteren Ende 506 des Skis 501 gerichtet ist. Im Hilfsgurt 513, welcher an der Stützstelle 507.2 fest am hinteren Längsende 505 der Druckstange 503 mit dieser verbunden ist, hat die Verschiebung der Druckstange 503 eine Zugkraft 530.2 zur Folge, welche ebenfalls zum hinteren Ende 506 des Skis 501 gerichtet ist. Die Zugkraft 530.2 ist somit der Druckkraft 530.1, welche in der Druckstange 503 erzeugt wird, gleichgerichtet. Da der Hilfsgurt 513 im Wesentlichen im gesamten Steuerbereich 510 unterhalb des Skikörpers 502 geführt ist, wird er durch die Durchbiegung des Skis 501 zusätzlich gespannt, wodurch die Zugkraft 530 zusätzlich verstärkt wird. Die Durchbiegung im Steuerbereich 510 wird gewissermassen doppelt gefühlt: Einerseits durch die Druckstange 503 oberhalb des Skikörpers 502 und andererseits durch den auf Zug belastbaren Hilfsgurt 513 unterhalb des Skikörpers 502.
[0109] Die Zugkraft 530.2 längs des Hilfsgurts 513 wirkt dann über die Verankerungsstellen 517.1 und 517.2 als Zugkräfte 531.1 und 531.2 auf die Position 518 am vorderen Skiende 509. Aufgrund der mit der Kraftwirkung verbundenen Verschiebung des Hilfsgurtes 513 gegenüber dem Skikörper 502 ergibt sich somit durch die Zugkräfte 531.1 und 531.2 ein Aufbiegen bzw. Durchbiegen des Skis 501 im Lenkbereich 512.
[0110] In einer Abwandlung kann der Hilfsgurt 513 im Lenkbereich 512 durch ein zusätzliches Stützelement 515 unterstützt sein, um beispielsweise einen Angriffswinkel der Zugkräfte 531 auf die Skienden 509 im der Position 518 zu verbessern (in Fig. 6b gestrichelt dargestellt). Das Stützelement 515 kann dabei passiv als einfacher Führungsschuh ausgebildet sein, aber auch als aktives Stützelement wirken, welches (beispielsweise analog dem Stützelement 115 der Fig. 2a–c) durch eine veränderbare Anordnung gegenüber dem Ski 501 die Zugkräfte 531 im Hilfsgurt 513 weiter erhöhen und/oder umlenken kann.
[0111] Wie auch die zuvor beschriebenen Ausführungsformen ist die zuletzt beschriebene Ausführungsform als schematisches und illustratives Beispiel anzusehen und kann auf vielfältige Weise abgeändert werden, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen. Insbesondere kann der Hilfsgurt beispielsweise als ein einfacher Zuggurt mit nur zwei Längsenden, je einem am vorderen und am hinteren Längsende des Skis, ausgebildet sein. Es ist in diesem Fall beispielsweise denkbar, dass die Druckstange im Bereich eines vorderen Durchbruchs im Skikörper ein in Längsrichtung ausgebildetes Langloch aufweist, durch welches der mittig am Ski geführte Hilfsgurt hindurchtritt, nachdem er aus dem Durchbruch am Skikörper von der Unterseite an die Oberseite des Skis geführt ist. Somit kann beispielsweise bei einem über die gesamte Länge des Skis zentral geführten Hilfsgurt erreicht werden, dass der Hilfsgurt im Bereich der zentralen Druckstange aus dem Skikörper hervortreten kann und die Druckstange dennoch verschiebbar bleibt. In anderen Ausführungen können aber auch beispielsweise zwei oder mehrere Druckstangen und nur ein zentraler Hilfsgurt vorhanden sein, wobei die Druckstangen in diesem Fall z.B. bezüglich der Längsachse des Skis beiderseits des Hilfsgurts angeordnet sein können. Es versteht sich, dass unabhängig von der Anzahl Druckstangen auch mehrere Hilfsgurte vorhanden sein können und bei Bedarf auch die Druckstange bzw. Druckstangen in einem Endbereich beispielsweise in jeweils zwei Längsenden übergehen kann bzw. können (analog dem Hilfsgurt 513 der Fig. 6a–b).
[0112] Es können die gezeigten Anordnungen je nach Anforderung an den Ski beliebig miteinander kombiniert werden. Es sind z.B. Ausführungen denkbar, bei welchen 2, 3 oder mehr Zuggurte am Ski angeordnet sind. Insbesondere kann z.B. eine Anordnung gemäss Fig. 5c mit zentraler, d.h. bezüglich einer Richtung quer zur Längsrichtung des Skis mittigen Anordnung mit zwei seitlich symmetrisch aussen liegenden Anordnungen einer anderen Zuggurtführung kombiniert werden. Es sind aber auch andere Kombinationen von Zuggurten denkbar, welche vorteilhafte Ausführungsformen eines erfindungsgemässen Skis bilden können.
[0113] Bei einer weiteren Ausführung der Erfindung mit einem auf Zug belastbaren Zuggurt ist auch eine Unterstützung des Zuggurtes im Lenkbereich durch ein Stützelement denkbar. Das Stützelement ist dann z.B. in einem oder in allen Lenkbereichen des Skis zwischen einer Oberfläche des Skikörpers und dem Zuggurt angeordnet, derart, dass der Zuggurt am Stützelement gegen den Skikörper abgestützt ist. Damit wird einerseits erreicht, dass der Angriffswinkel der Zugkraft an der Verankerung des Zuggurtes am Skikörper verändert werden kann, z.B. so, dass die Zugkraft unter einem grösseren Winkel am Skikörper angreift. Zusätzlich kann mit einem derartigen Stützelement aber auch eine Vorspannung im Zuggurt erzeugt bzw. eingestellt werden. Ist das Stützelement z.B. höhenverstellbar, so kann bei einer Zunahme der Höhe des Stützelements die Spannung im Zuggurt verstärkt werden. Ebenso kann eine Erhöhung der Spannung erreicht werden, wenn ein Stützelement mit gleich bleibender Höhe in Längsrichtung zum jeweiligen, am Lenkbereich angrenzenden Durchbruch hin verschoben wird. Durch die Verschiebung wird der Zuggurt angehoben und die Spannung im Gurt verstärkt. Ist ein Stützelement vorhanden, so kann es durch den Skiläufer z.B. veränderbar bzw. einstellbar sein, um z.B. vor der Fahrt Skiläufer- und/oder disziplinspezifische Voreinstellungen vorzunehmen. Es ist aber auch möglich, die Einstellbarkeit der Vorspannung im Zuggurt ohne Stützelement auf andere Weise zu erreichen, z.B. durch eine einstellbare Verkürzung bzw. Verlängerung des Zuggurts oder durch weitere bekannte Massnahmen zur Erzeugung einer statischen Spannung in einem Gurt. Grundsätzlich kann dabei der Zuggurt ein Band, Seil oder jedes andere auf Zug belastbare Element umfassen.
[0114] Sämtliche beschriebenen Ausführungsformen sind als illustrative Beispiele für Ausführungen der Erfindung zu verstehen und können erweitert oder abgewandelt werden. Hierbei ist insbesondere darauf hinzuweisen, dass die Darstellungen der Figuren nur dazu dienen, eine Vorstellung des Funktionsprinzips erfindungsgemässer Skis zu geben, und keine detaillierte Ausführungsform beschreiben.
[0115] Eine mögliche Abwandlung der dargestellten Ausführungsformen betrifft die Hilfsgurte bzw. den Zuggurt, welche nicht notwendigerweise frei schwebend geführt sein müssen, wie es in den Figuren dargestellt ist. Es ist ohne weiteres denkbar, die Gurte auch im Lenkbereich z.B. in einer Ummantelung oder am Skikörper zu führen, sofern dies ohne Einschränkung der Funktionalität der Erfindung möglich ist. Insbesondere ist darauf hinzuweisen, dass bei einer Anordnung z.B. eines Gurts oberhalb bzw. unterhalb eines Skikörpers auch eine teilweise Anordnung des Gurtes im Skikörper eingeschlossen ist. Insbesondere ist bei allen Ausführungen denkbar, dass Gurte sowie Übertragungsvorrichtungen und weitere Konstruktionselemente unter einer äusseren Hülle des Skis angeordnet sind, sodass die Elemente von aussen nicht erkennbar sind.
[0116] Weiter ist ein Aufbau des Skikörpers weitgehend ohne Einschränkungen frei wählbar. Insbesondere kann der Skikörper herkömmliche, weitgehend statische Systeme aus Ober- und Zuggurt umfassen, wie sie aus dem Stand der Technik hinreichend bekannt sind. Der Skikörper kann auch z.B. einen Schichtaufbau mit oder ohne Kern aufweisen, kann aber grundsätzlich auch einstückig ausgebildet sein. Zur Verwendung bei einem erfindungsgemässen Ski sind der Ausführung des Skikörpers im Wesentlichen keine Grenzen gesetzt.
[0117] Grundsätzlich ist bei allen Ausführungsformen denkbar, dass zur verbesserten Wirkung z.B. auf den Lenkbereich die Zugkraft oder aber auch andere auftretende Kräfte durch weitere Konstruktionselemente geleitet bzw. abgestützt, übertragen und/oder umgelenkt werden. Insbesondere kann die Zugkraft auf den vorderen Lenkbereich je nach Anforderung oder zur Optimierung durch zusätzliche Elemente umgelenkt werden.
[0118] Bei einer Ausführung des Skis mit einer Wippe ist denkbar, dass zwei Wippen vorgesehen sind, wobei dann auch ein weiterer Druckgurt und ein weiterer Hilfsgurt am Ski vorhanden sind. Die in Fig. 3 dargestellte Wippe kann dann durch eine weitere Wippe ergänzt sein, sodass jeweils ein Druckgurt und jeweils ein Hilfsgurt an jeweils einer Wippe angreifen. Der weitere Druckgurt und der weitere Hilfsgurt sind dabei symmetrisch am Ski angeordnet, z.B. spiegelbildlich zu der in Fig. 3dargestellter Anordnung der ersten Gurte. Insbesondere ist bei einer Ausführung mit gleich langen Wippen-Armen denkbar, dass die beiden Wippen scherenartig am gleichen Gelenk gelagert sind.
[0119] Zusammenfassend ist festzustellen, dass durch die Erfindung ein Schneegleitbrett, insbesondere ein Ski, bereitgestellt wird, welcher die Möglichkeit bietet, das Durchbiegungsverhalten dynamisch den Belastungen anzupassen. Insbesondere kann ein Lenkbereich des Schneegleitbretts in Abhängigkeit einer Durchbiegung in einem Steuerbereich durchgebogen bzw. eingelenkt werden.

Claims (21)

1. Schneegleitbrett, insbesondere ein Ski (1, 401), mit einem Brettkörper (2, 402) und einem Gurt (3, 103, 403), welcher an wenigstens einer Stützstelle (7, 407) am Brettkörper abgestützt und/oder verankert ist, wobei der Gurt (3, 403) in wenigstens einem Steuerbereich (10, 410) längsverschiebbar geführt und bezüglich einer Längsdurchbiegung im Steuerbereich (10, 410) mit dem Schneegleitbrett (1, 401) gekoppelt ist, dadurch gekennzeichnet, dass Mittel vorhanden sind, welche eine aufgrund einer Durchbiegung des Schneegleitbretts (1, 401) im Steuerbereich (10, 410) sich ergebende Kraft längs des Gurtes (3, 403) in eine Zugkraft übertragen, die in einem Lenkbereich (12, 412) an einem Längsende des Schneegleitbretts (1, 401) am Brettkörper (2, 402) derart angreift, dass das Schneegleitbrett (1, 401) im Lenkbereich durchgebogen (35) wird.
2. Schneegleitbrett nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Lenkbereich (12, 412), in welchem die Zugkraft angreift, in einem vorderen Endbereich des Schneegleitbretts (1, 401) angeordnet ist.
3. Schneegleitbrett nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Steuerbereich (10, 410) wenigstens einen, für die Montage einer Bindung vorgesehenen, mittleren Längsbereich des Schneegleitbretts (1, 401) und insbesondere auch einen Endbereich des Schneegleitbretts (1, 401), vorzugsweise einen Endbereich, welcher dem Lenkbereich (12, 412) gegenüberliegt, umfasst und insbesondere an die Stützstelle (7, 407) angrenzt.
4. Schneegleitbrett nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die wenigstens eine Stützstelle (7, 407) in einem Endbereich des Schneegleitbretts (1, 401) liegt welcher dem Lenkbereich (12, 412), in dem die Zugkraft angreift, gegenüberliegt, insbesondere in einem hinteren Endbereich.
5. Schneegleitbrett nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Mittel, welche die Kraft längs des Gurtes (3, 103) in die Zugkraft auf den Lenkbereich (12, 112) übertragen, eine Übertragungsvorrichtung (4, 104) umfassen.
6. Schneegleitbrett nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Übertragungsvorrichtung (4, 104) ortsfest bezüglich des Brettkörpers (2, 102) angeordnet ist, insbesondere am Brettkörper (2, 102) angebracht ist.
7. Schneegleitbrett nach einem der Ansprüche 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass ein Kraftweg zwischen Brettkörper (2, 102) und Gurt (3, 103) die folgenden Elemente in der folgenden Reihenfolge umfasst: Stützstelle (7, 107), Gurt (3, 103), Übertragungsvorrichtung (4, 104), Lenkbereich (12, 112).
8. Schneegleitbrett nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Übertragungsvorrichtung (4, 104) einen Hilfsgurt (13, 113) umfasst, wobei der Hilfsgurt (13, 113) im Wesentlichen in Längsrichtung des Brettkörpers (2, 102) angeordnet ist und mit wenigstens einem Längsende mit dem Lenkbereich (12, 112) zusammenwirkt, derart, dass durch Zusammenwirken des Hilfsgurts und des Gurtes (3, 103) mit der Kraft längs des Gurtes (3, 103) die Zugkraft auf den Brettkörper (2, 102) erzeugbar ist.
9. Schneegleitbrett nach einem der Ansprüche 5 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Übertragungsvorrichtung (4, 104) Übertragungselemente (14, 114, 314) umfasst, derart, dass durch Zusammenwirken des Hilfsgurts, der Übertragungselemente und des Gurtes (3, 103) mit der Kraft längs des Gurtes (3, 103) die Zugkraft auf den Brettkörper (2, 102) erzeugbar ist.
10. Schneegleitbrett nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Übertragungselemente Umlenkrollen (14) umfassen und der Hilfsgurt (13) bereichsweise um die Umlenkrollen (14) geführt ist, und insbesondere die Umlenkrollen exzentrisch gelagert sind.
11. Schneegleitbrett nach einem der Ansprüche 8 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Hilfsgurt (113) mit einem zweiten Längsende ebenfalls am Brettkörper (2, 102) befestigt ist, insbesondere derart, dass eine Auslenkung im Wesentlichen quer zum Hilfsgurt (113) eine Zugkraft längs des Hilfsgurtes (113) erzeugt und insbesondere der Hilfsgurt (113) dabei vorgespannt ist.
12. Schneegleitbrett nach einem der Ansprüche 9 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Übertragungselemente ein verstellbares, insbesondere höhenverstellbares, Stützelement (114) umfassen, welches mit dem Hilfsgurt (113) zusammenwirkt und derart durch die Kraft längs des Gurtes (103) verstellbar ist, dass die Kraft längs des Gurtes (103) eine Auslenkung des Hilfsgurtes (113) quer zu einer Längsrichtung des Hilfsgurt (113) bewirkt, und insbesondere das verstellbare Stützelement (114) einen um eine Querachse verschwenkbar am Brettkörper (102) angelenkten Hebel (115) umfasst, welcher zwischen Hilfsgurt (113) und Brettkörper (102) angeordnet ist, sodass der Hilfsgurt (113) über den Hebel (115) geführt ist, und der Hebel (115) aufgrund der Kraft des Gurtes (103) verschwenkt werden kann.
13. Schneegleitbrett nach einem der Ansprüche 9 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Übertragungselemente ein Getriebe (314) umfassen, welches form- und/oder kraftschlüssig mit dem Gurt (303) und dem Hilfsgurt (313) zusammenwirkt, insbesondere wenigstens ein Getrieberad (315) vorhanden ist, welches form- oder kraftschlüssig zwischen Gurt (303) und Hilfsgurt (313) wirkt, und insbesondere eine Kraft- bzw. Momentenwirkung durch das Getriebe (314) über- oder untersetzbar ist.
14. Schneegleitbrett nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Kraft längs des Gurtes (3, 103, 403) und die Zugkraft auf den Lenkbereich (12, 112, 412) einen unterschiedlichen Betrag aufweisen.
15. Schneegleitbrett nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass der Gurt (3, 103) ein auf Druck belastbarer Druckgurt (3,103) ist und die Kraft längs des Druckgurtes (3, 103) aufgrund der Durchbiegung des Schneegleitbretts (1, 101) im Steuerbereich eine Druckkraft ist, wobei insbesondere der Druckgurt (3, 103) bezüglich der Längsdurchbiegung im Steuerbereich (10, 110) mit dem Schneegleitbrett (1, 101) zwangsgekoppelt ist.
16. Schneegleitbrett nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass die Richtung der Zugkraft der Richtung der Druckkraft des Druckgurtes (3, 103) im Wesentlichen entgegen gerichtet ist.
17. Schneegleitbrett nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass die Richtung der Zugkraft der Richtung der Druckkraft des Druckgurtes (503) im Wesentlichen gleich gerichtet ist.
18. Schneegleitbrett nach einem der Ansprüche 15 bis 16, dadurch gekennzeichnet, dass ein Wippgelenk (214) mit zwei bezüglich einer Gelenklagerung gegenüberliegenden Armen (215) vorhanden ist, an dessen einem Arm (215.2) der Druckgurt (203) verschwenkbar angreift und an dessen zweitem Arm (215.1) der Hilfsgurt (213) angreift, insbesondere der Druckgurt (203) in einem anderen Abstand von der Gelenklagerung am Gelenkarm (215.2) angreift als der Hilfsgurt (213).
19. Schneegleitbrett nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass der Gurt (403) ein im Wesentlichen auf Zug belastbarer Zuggurt (403) ist und die Kraft längs des Zuggurtes (403) aufgrund der Durchbiegung des Schneegleitbretts (401) im Steuerbereich (410) eine Zugkraft ist, wobei der Zuggurt (403) im Lenkbereich (412) des Schneegleitbretts (401) oberhalb des Brettkörpers (402) und im Steuerbereich (410) unterhalb des Brettkörpers (402) geführt ist, sodass eine aus einer Durchbiegung des Schneegleitbretts (401) im Steuerbereich (410) sich ergebende Zugkraft im Zuggurt (403) in eine Zugkraft des Zuggurtes (403) im Lenkbereich (412) oberhalb des Brettkörpers (402) übertragbar ist, und der Zuggurt (403) im Lenkbereich (412) des Schneegleitbretts (401) von oben her am Brettkörper (402) derart angreift, dass das Schneegleitbrett (401) im Lenkbereich (412) durchbiegbar ist.
20. Schneegleitbrett nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, dass der Zuggurt im Steuerbereich im Sinne eines Flaschenzuges in mehrfach alternierenden Abschnitten in Längsrichtung im Wesentlichen parallel geführt ist, wobei der Zuggurt an den extremalen Längspositionen derart gelagert ist, dass eine Längsverschiebung eines der Abschnitte auf einen mit diesem Abschnitt verbundenen weiteren Abschnitt übertragbar ist, und insbesondere der Zuggurt an den extremalen Längspositionen im Steuerbereich mit Schlupf gelagert ist.
21. Schneegleitbrett nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere, insbesondere im Wesentlichen parallele, Gurte vorhanden sind.
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