CH705085B1 - Spinnereivorbereitungsmaschine mit einer Vorrichtung zum Zu- und/oder Abfördern von Fasermaterial. - Google Patents
Spinnereivorbereitungsmaschine mit einer Vorrichtung zum Zu- und/oder Abfördern von Fasermaterial. Download PDFInfo
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Abstract
Eine Spinnereivorbereitungsmaschine mit einer Vorrichtung zum Zu- und/oder Abfördern von Fasermaterial umfasst mindestens ein muldenförmiges Leitelement (23) mit einer Leitfläche, die einer Förderwalze (22) der Spinnereivorbereitungsmaschine gegenüberliegend angeordnet ist und die mit der Förderwalze (22) zusammenzuarbeiten vermag, wobei das Fasermaterial gegen die Leitfläche und an dieser entlanggeführt wird. Die Vorrichtung zum Zu- und/oder Abfördern von Fasermaterial umfasst eine Einrichtung zur Erzeugung von Vibrationen, mit welcher das der Förderwalze (22) gegenüberliegend angeordnete mindestens eine muldenförmige Leitelement (23) in Vibrationen versetzbar ist.
Description
[0001] Die Erfindung betrifft eine Spinnereivorbereitungsmaschine mit einer Vorrichtung zum Zu- und/oder Abfördern von Fasermaterial gemäss dem Oberbegriff von Patentanspruch 1.
[0002] An der Speisemulde des Flockenspeisers einer Karde kann es vorkommen, dass aufgrund von hohen Oberflächenrauigkeiten Fasern an der Mulde haften bleiben. Dies führt dazu, dass sich eine «Wurst» aus Fasern an dieser Stelle bildet und die Maschine verstopft. Um diese Art der Verstopfung zu vermeiden, werden die Mulden heute aufwendig poliert.
[0003] Bei einer Vorrichtung zum Abfüllen des Faserstranges (Faserband) in Spinnkannen (DE 2 940 244 A) wird ein Faserstrang einer Strecke oder Karde über eine in Vibration versetzte Rampe geführt, um ein einwandfreies Gleiten des Faserstranges zu erreichen. Gleichzeitig wird mit fortschreitender Füllung der Kanne der Träger von einer oberen Stellung langsam auf eine Wartestellung abgesenkt. Man erreicht dadurch einen konstanten Anpressdruck des Faserstranges auf ein sich schnell drehendes Trichterrad. Auf diese Weise wird durch eine Rüttelbewegung eine Verdichtung des Faserstranges verwirklicht.
[0004] Der Erfindung liegt demgegenüber die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der eingangs beschriebenen Art zu schaffen, die die genannten Nachteile vermeidet, die insbesondere auf einfache Art die Zu- und/oder Abförderung des Fasermaterials ohne unerwünschtes Anhaften von Fasern ermöglicht.
[0005] Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt erfindungsgemäss durch eine Spinnereivorbereitungsmaschine mit den Merkmalen des unabhängigen Patentanspruchs 1.
[0006] Durch das Einbringen einer Vibration in das Leitelement, z.B. Mulde, wird die Reibung der Fasern vorteilhaft derart vermindert, dass nichts mehr haften bleibt. Das gilt sowohl für das Fasermaterial (Faserflocken, Faserflor) als auch für gegebenenfalls vorhandene Avivage. Solche Avivagen (Präparationen) haben vielfach eine gewisse Neigung zum Verkleben. Ein besonderer Vorteil besteht darin, dass auch bei Andruck bzw. Einwirkung des Fasermaterials auf die Leitfläche – hervorgerufen durch die mindestens eine rotierende Förderwalze – unerwünschte Ansammlungen auf der Leitfläche wirkungsvoll vermieden werden.
[0007] Die abhängigen Patentansprüche haben vorteilhafte Weiterbildungen der erfindungsgemässen Spinnereivorbereitungsmaschine zum Gegenstand.
[0008] Die Erfindung wird nachfolgend anhand von zeichnerisch dargestellten Ausführungsbeispielen näher erläutert.
[0009] Es zeigt:
<tb>Fig. 1<SEP>schematisch Seitenansicht einer Karde als erfindungsgemässe Spinnereivorbereitungsmaschine,
<tb>Fig. 2a<SEP>Speisemulde und Speisewalze sowie Öffnungswalze des Flockenspeisers der Karde gemäss Fig. 1 mit einer ersten Ausführungsform einer Vorrichtung zum Zu- und/oder Abfördern von Fasermaterial, umfassend eine Speisemulde mit einem Stapelaktor,
<tb>Fig. 2b<SEP>vergrösserte Detaildarstellung gemäss Fig. 2a ,
<tb>Fig. 3a , 3b<SEP>eine weitere Ausführungsform der Vorrichtung zum Zu- und/oder Abfördern von Fasermaterial, umfassend eine Speisemulde mit einem Ringaktor, und
<tb>Fig. 4<SEP>als Seitenansicht im Teilschnitt das Lieferwerk am Ausgang der Karde gemäss Fig. 1 mit einer dem Leitelement zugeordneten Einrichtung zur Erzeugung von Vibrationen.
[0010] Fig. 1 zeigt eine Karde, z.B. Trützschler Karde TC, mit Speisewalze 1, Speisetisch 2, Vorreissern 3a, 3b, 3c, Trommel 4, Abnehmer 5, Abstreichwalze 6, Quetschwalzen 7, 8, Vliesleitelement 9, Flortrichter 10, Abzugswalzen 11, 12, Wanderdeckel 13 mit Deckelumlenkrollen 13a, 13b und Deckelstäben 14, Kanne 15 und Kannenstock 16. Die Drehrichtungen der Walzen sind mit gebogenen Pfeilen gezeigt. Mit M ist der Mittelpunkt (Achse) der Trommel 4 bezeichnet. 4a gibt die Garnitur und 4b gibt die Drehrichtung der Trommel 4 an. Mit B ist die Drehrichtung des Wanderdeckels 13 in Kardierstellung und mit C ist die Rücktransportrichtung der Deckelstäbe 14, mit 17 ́, 17 ́ ́ sind Funktionselemente und mit 13a und 13b sind Deckelumlenkrollen bezeichnet. Der Pfeil A bezeichnet die Arbeitsrichtung.
[0011] Ein Flockenspeiser F, z.B. Trützschler DIRECTFEED, ist ein integraler Bestandteil der Karde TC. Der Flockenspeiser F weist einen senkrechten Reserveschacht 20 auf, der von oben her mit fein aufgelöstem Fasergut beschickt wird. Die Beschickung kann beispielsweise über einen Kondenser durch eine Zuführ- und Verteilerleitung 21 erfolgen. Im oberen Bereich des Reserveschachtes 20 sind Luftaustrittsöffnungen vorhanden, durch die die Transportluft nach Trennung von den Faserflocken aus und in eine Absaugeinrichtung eintritt. Das untere Ende des Reserveschachtes 20 ist durch eine Einzugswalze 22 abgeschlossen, die mit einer Einzugsmulde 23 zusammenwirkt. Durch diese Einzugswalze 22 wird aus dem Reserveschacht 20 das Fasergut einer darunter befindlichen, mit Stiften oder Sägezahndraht belegten schnelllaufenden Öffnerwalze 24 zugeführt, die auf einem Teil ihres Umfanges mit einem unteren Speiseschacht 25 in Verbindung steht. Die in Richtung des Pfeils umlaufende Öffnerwalze 24 fördert das von ihr erfasste Fasergut in den Speiseschacht 25. Der Speiseschacht 25 weist am unteren Ende eine entsprechend dem eingezeichneten Pfeil umlaufende Abzugswalze auf, die das Fasergut der Karde K vorlegt. Die Einzugswalze 22 dreht sich langsam im Uhrzeigersinn (Pfeil 22a), und die Öffnerwalze 24 dreht sich entgegen dem Uhrzeigersinn (Pfeil 24a), so dass eine entgegengesetzte Drehrichtung verwirklicht ist (s. Fig. 2a ).
[0012] Um eine Vibration zu erzeugen, können verschiedene Aktoren genutzt werden, z.B. Motoren mit Unwucht oder Piezoaktoren. Als Piezoaktoren können ein Stapelaktor (Fig. 2b ) oder ein Ringaktor (Fig. 3a , 3b ) eingesetzt werden.
[0013] Mit einem Blechbügel 26 wird nach Fig. 2b der Piezoaktor 27 auf dem Winkel 29 der Speisemulde 23 angeschraubt, durch eine Bohrung in diesem Winkel 29 geführt und dann zum Anschlag gegen das Muldenblech 23a gebracht. Die Stirnseite des Piezoaktors 27 berührt die der Einzugswalze 22 abgewandte Fläche des Muldenblechs 23a. Der Piezoaktor 27 kann ein Stapelaktor mit einem Stellweg von 45 µm sein. Wird eine elektronische Spannung auf den Aktor 27 gegeben, dehnt er sich aus und drückt gegen das Muldenblech 23a. Im spannungsfreien Zustand zieht sich der Aktor 27 wieder zusammen. Dieser Zyklus wird schnell hintereinander wiederholt, um eine Vibration zu erzeugen. Beispielsweise ist eine Frequenz zwischen 10 und 2000 Hz möglich.
[0014] Entsprechend Fig. 3a , 3b ist ein Ring-Piezoaktor 28 dem Muldenblech 23a der Speisemulde 23 zugeordnet. Wie Fig. 3b zeigt, ist eine Frontplatte 29 (Halteelement) aus Metall auf die der Einzugswalze 22 abgewandten Fläche des Muldenbleches 23a geklebt oder geschweisst. Die Frontplatte 29 weist eine durchgehende Öffnung mit einem Innengewinde auf, mit dem das Aussengewinde einer Befestigungsschraube 30 in Eingriff steht. Die Befestigungsschraube 30 greift durch den Innenhohlzylinder eines hohlzylinderförmigen Piezo-Ringsensors 28 hindurch. Ausserdem greift die Befestigungsschraube 30 durch eine durchgehende Öffnung in einer Metallscheibe 31 durch, die als Schwungmasse dient. Der Piezo-Ringsensor 28 stützt sich mit der einen kreisförmigen Stirnfläche an der Frontplatte 29 und mit der anderen kreisförmigen Stirnfläche an der Metallscheibe 31 jeweils anliegend ab. Wird eine elektrische Spannung auf den Ringaktor 28 gegeben, dehnt er sich aus, drückt dabei Frontplatte 29 und Schwungmasse 31 auseinander und dehnt somit die Befestigungsschraube 30. Im spannungsfreien Zustand ziehen sich Aktor 28 und Schraube 30 wieder zusammen. Wird dieser Zyklus schnell hintereinander wiederholt, erfolgt die gewünschte Vibration durch die in Bewegung geratene Schwungmasse 31. Auch hier ist der oben zu Fig. 2 genannte Frequenzbereich möglich.
[0015] Fig. 4 zeigt eine Vergrösserung des Lieferwerks am Austritt der Karde K entsprechend Fig. 1 . Das Florleitelement 9 weist eine Leitfläche 9a auf, die als Blech ausgebildet ist. Diese Leitfläche 9a sammelt den aus den Quetschwalzen 7, 8 austretenden (nicht dargestellten) Faserflor und führt diesen durch die Durchtrittsöffnung 18 hindurch in Richtung auf den Flortrichter 10. Mit 19 ist ein Leitkörper bezeichnet, der die Leitung des Faserflors in die Durchtrittsöffnung 18 unterstützt. Der den Quetschwalzen 7, 8 abgewandten Seite der Leitfläche 9a ist ein Piezo-Ringsensor 28 zugeordnet, der oben zu Fig. 3a , 3b erläutert wurde.
[0016] Es ist weiterhin möglich, dass ein Aktor 27 oder 28 dem Muldenblech 2a des Speisetisches 2 der Karde K zugeordnet ist, der mit der Speisewalze 1 zusammenwirkt. Der Speisetisch 2 weist ein (nicht dargestelltes) Muldenblech 2a auf.
[0017] Die Erfindung wurde am Beispiel eines Flockenspeisers F für eine Karde K sowie an einer Karde K erläutert. Die Erfindung betrifft ebenso andere Spinnereivorbereitungsmaschinen, bei denen ein muldenförmiges Leitelement mit einer langsam rotierenden Einzugs- bzw. Speisewalze zusammenarbeitet, z.B. Öffner- oder Reinigungsmaschinen.
Claims (10)
1. Spinnereivorbereitungsmaschine mit einer Vorrichtung zum Zu- und/oder Abfördern von Fasermaterial, welche Vorrichtung mindestens ein muldenförmiges Leitelement (23; 9; 2) mit einer Leitfläche (23a; 9a; 2a) umfasst, die einer Förderwalze (22; 1;7,8) der Spinnereivorbereitungsmaschine gegenüberliegend angeordnet ist und die mit der Förderwalze (22; 1;7,8) zusammenzuarbeiten vermag, wobei das Fasermaterial gegen die Leitfläche (23a; 9a; 2a) und an dieser entlanggeführt wird, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung zum Zu- und/oder Abfördern von Fasermaterial eine Einrichtung zur Erzeugung von Vibrationen umfasst, mit welcher das der Förderwalze (22; 7, 8; 1) gegenüberliegend angeordnete mindestens eine muldenförmige Leitelement (23; 9; 2) in Vibrationen versetzbar ist.
2. Spinnereivorbereitungsmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Einrichtung zur Erzeugung von Vibrationen einen Piezoaktor (27, 28) umfasst.
3. Spinnereivorbereitungsmaschine nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Piezoaktor ein Stapelaktor (27) ist.
4. Spinnereivorbereitungsmaschine nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Piezoaktor ein Ringaktor (28) ist.
5. Spinnereivorbereitungsmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Einrichtung zur Erzeugung von Vibrationen einen Motor mit Unwucht umfasst.
6. Spinnereivorbereitungsmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Einrichtung zur Erzeugung von Vibrationen so ausgebildet ist, dass die Frequenz der Vibrationen zwischen 10 Hz und 2000 Hz liegt.
7. Spinnereivorbereitungsmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Spinnereivorbereitungsmaschine ein Faserflockenspeiser ist.
8. Spinnereivorbereitungsmaschine nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass das mindestens eine muldenförmige Leitelement eine Einzugsmulde (23) umfasst, deren Leitfläche (23a) gegenüber einer Einzugswalze (22) des Faserflockenspeisers angeordnet ist.
9. Spinnereivorbereitungsmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Spinnereivorbereitungsmaschine eine Karde ist, und dass das mindestens eine muldenförmige Leitelement eine Speisemulde (2) umfasst, deren Leitfläche (2a) gegenüber einer Speisewalze (1) am Eingang der Karde angeordnet ist.
10. Spinnereivorbereitungsmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Spinnereivorbereitungsmaschine eine Karde ist, und dass das mindestens eine muldenförmige Leitelement (9) mit seiner Leitfläche (9a) zum Abnehmen und Zusammenfassen eines Faserflors am Ausgang der Karde angeordnet ist.
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