CH691222A5

CH691222A5 - Verfahren zur Herstellung eines dekorativen Betonelementes.

Info

Publication number: CH691222A5
Application number: CH284796A
Authority: CH
Inventors: Christian Fuhrer
Original assignee: Christian Fuhrer
Priority date: 1996-11-19
Filing date: 1996-11-19
Publication date: 2001-05-31

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Betonelementes mit Sichtfläche aus Natursteinen sowie eine Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens und das mit dem Verfahren hergestellte Betonelement.

Es sind zahlreiche Verfahren zur Herstellung von Betonelementen mit Natursteinen bekannt, welche die Sichtfläche bilden und in einer auch die Rückseite bildenden Betondecke eingebettet sind. Diese Verfahren sind sehr umständlich und zeitraubend, und meist müssen die Natursteine hierzu behauen oder sonstwie bearbeitet werden. Vor allem ist die Herstellung der Fugen zeitaufwändig, wenn die Sichtfläche attraktiv aussehen soll, wobei Fugen von wechselnder Tiefe erhalten werden.

Ziel der Erfindung ist die Schaffung eines besonders einfachen Verfahrens zur Herstellung von Betonelementen, deren Sichtfläche aus unbearbeiteten Natursteinen besteht, und deren Fugen alle gleichzeitig, von einheitlicher Tiefe und mit ebener Fugenoberfläche hergestellt werden können.

Das erfindungsgemässe Verfahren löst diese Aufgabe dadurch, dass die Natursteine auf eine Formwanne mit flachem Boden eingelegt werden, dass Wasser bis auf ein der gewünschten Fugentiefe entsprechendes Niveau in die Wanne eingefüllt und zu Eis gekühlt wird, dass Beton oder ein Zementmörtel die Steine überdeckend eingegossen wird, und dass nach dem mindestens teilweisen Abbinden des Betons das Element aus der Wanne herausgehoben und das Eis abgetaut wird.

Dieses Verfahren hat den Vorteil der Einfachheit. Die teure Fugenarbeit wird dadurch erspart. Es lassen sich damit Elemente verschiedenster Grössen bis über 2 m Länge und von einer Stärke von nur 9 cm bei ausreichender statischer Festigkeit herstellen. Es ist überdies umweltfreundlich, indem es nur Wasser und etwas Energie zur Kühlung bzw. Heizung benötigt. Es lassen sich damit Betonelemente mit sehr dekorativer Sichtfläche herstellen.

Die Erfindung betrifft auch eine Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens, die gekennzeichnet ist durch eine Tischplatte, auf welcher eine Wanne aus Kunststoff ruht, über welcher im Abstand eine Formwanne aus Stahl mit aufgebogenen Rändern zur Aufnahme der Natursteine, des Wassers und des Betons angeordnet ist, auf welcher ein Schalungsrahmen ruht, wobei im Zwischenraum zwischen den beiden Wannen ein Netz von Kühl- bzw. Heizaggregat verbunden sind, derart, dass das Wasser in der Formwanne zu Eis gekühlt bzw. erwärmt werden kann.

Gegenstand der Erfindung ist auch das hierdurch hergestellte Betonelement, das sich dadurch auszeichnet, dass die Natursteine in der Beton- bzw. Zementmörtelmasse eingebettet sind, und dass die Fugen an der Sichtfläche durchgehend von einheitlicher Tiefe sind.

Die Figur der Zeichnung zeigt ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemässen Einrichtung im Vertikalschnitt. Mit 1 ist die Tischplatte bezeichnet, die auf einem fahrbaren Gestell 2 ruht. Auf der Tischplatte liegt eine Wanne 3 aus Kunststoff, z.B. Polyester, über welcher im Abstand eine Formwanne 4 aus Stahl mit flachem Boden und aufgebogenen Rändern angeordnet ist. Zwischen den Wannen ist ein Netz von Kühl- bzw. Heizrohren 5 untergebracht, die mit einem Kühl- und Heizaggregat 6 unter der Tischplatte 1 verbunden sind.

Auf der Formwanne 4 ruht ein oben offener Schalungsrahmen 7, dessen Abmessungen der gewünschten Länge und Breite des Betonelementes entspricht.

Zur Herstellung des Elementes werden auf die Formwanne 4 die unbehauenen Natursteine 8 mit der Sichtfläche nach unten derart aufgelegt, dass sie schmale Nuten 9 freilassen. Nun wird Wasser bis auf ein der gewünschten Fugentiefe entsprechendes Niveau 10 eingefüllt und mittels der Kühlleitungen 5 zu Eis gefroren.

Hierauf wird Beton oder ein Zementmörtel 11 die Steine 8 überdeckend eingegossen, das anschliessend durch Vibrieren verdichtet werden kann.

Nachdem der Beton mindestens grösstenteils abgebunden hat, wird auf warm eingestellt, um das Eis von der Stahlwanne schneller zu lösen. Dann wird das Element mit der Schalung und Eis herausgehoben und mit der Sichtfläche nach oben gekehrt gelagert. Zu diesem Zweck kann die Schalung 7 mit Anmachgriffen versehen sein. Hierbei wird der Beton durch das in den Fugen verbleibende Eis/Wasser gekühlt.

Je nach der gewünschten Musterung des Elements kann vor dem Beton ein Fugenmörtel eingefüllt werden, der eine vom Beton verschiedene Farbe aufweisen kann, was das Aussehen des Elements noch attraktiver macht.

Mittels des Steuergerätes 12 kann das Aggregat 6 für Kühlung oder Heizung eingestellt werden. Als Kühlmittel kann in üblicher Weise Freon verwendet werden.

Das auf diese Weise hergestellte Betonelement kann als Mauersegment, für Stützwände, Terrassen, Brunnentröge, für den Bau von Cheminées, für Wandverkleidungen oder Torpfosten von Garteneingängen usw. verwendet werden.

Claims

1. Verfahren zur Herstellung eines Betonelementes mit Sichtfläche aus Natursteinen, dadurch gekennzeichnet, dass die Natursteine auf eine Formwanne mit flachem Boden eingelegt werden, dass Wasser bis auf ein der gewünschten Fugentiefe entsprechendes Niveau in die Wanne eingefüllt und zu Eis gekühlt wird, dass Beton oder ein Zementmörtel die Steine überdeckend eingegossen wird, und dass nach dem mindestens teilweisen Abbinden des Betons das Element aus der Wanne herausgehoben und das Eis abgetaut wird.

2.

Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach dem Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine Tischplatte, auf welcher eine Wanne aus Kunststoff ruht, über welcher im Abstand eine Formwanne aus Stahl mit aufgebogenen Rändern zur Aufnahme der Natursteine, des Wassers und des Betons angeordnet ist, auf welcher ein Schalungsrahmen ruht, wobei im Zwischenraum zwischen den beiden Wannen ein Netz von Kühl- bzw. Heizrohren untergebracht ist, die mit einem Kühl- bzw. Heizaggregat verbunden sind, derart, dass das Wasser in der Formwanne zu Eis gekühlt bzw. erwärmt werden kann.

3. Betonelement hergestellt nach dem Verfahren gemäss Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Natursteine in den Beton- bzw. Zementmörtel eingebettet sind, und dass die Fugen zwischen den Natursteinen an der Sichtfläche durchgehend von einheitlicher Tiefe sind.

4.

Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass vor dem Eingiessen des Betons ein Fugenmörtel in die Fugen zwischen den Steinen eingefüllt wird.

5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass ein Fugenmörtel mit vom Beton verschiedener Farbe verwendet wird.

6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Eis aufgeheizt wird, um sich schneller von der Stahlwanne zu lösen.

7. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Element nach dem Herausheben mit der Sichtfläche nach oben gekehrt gelagert wird, sodass der Beton durch das in den Fugen verbleibende Eis/Wasser gekühlt wird.

8. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Schalungsrahmen mit Anmachgriffen zum Herausheben aus der Formwanne versehen ist.