CH684553A5 - Elektronische Waage. - Google Patents
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Description
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CH 684 553 A5
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Beschreibung
Gegenstand der Erfindung ist eine elektronische Waage mit wenigstens einer zuschaltbaren Funktion, welche durch ein im Waagengehäuse angeordnetes Sperrmittel gegen unbefugtes Zuschalten gesichert ist, und mit einer Gehäuseöffnung zum Einführen eines Organes für die Betätigung des Sperrmittels.
Moderne elektrische Waagen können über eine Mehrzahl von Funktionen verfügen, von denen einige der Einsteilung der Waage, z.B. der Kalibrierung dienen. Manche dieser Funktionen, unter anderem auch die Kalibrierung oder Eichung der Waage, sollten für unbefugte Bedienungspersonen sperrbar sein oder dürfen von Gesetzes wegen nur für autorisierte Personen, z.B. Eichbeamte, zugänglich sein.
Aus der Praxis sind Waagen bekannt, bei denen nach dem Öffnen des Gehäuses ein auf dem Waa-genprint angeordneter Stecker (Jumper) durch Umstecken die normalerweise gesperrte Funktion freigibt, z.B. die Kalibrierfunktion aktiviert. Eine Sperrung der gewünschten Funktionen ist damit wohl gewährleistet, da normalerweise das Gehäuse durch eine Plombe oder ein anderes Mittel, das eine Öffnung des Gehäuses anzeigt, gesichert ist. Für die Durchführung einer Kalibrierung müssen bei Waagen mit einem Windschutz die den Windschutz bildenden Aufbauten abgebaut und anschliessend das Waagengehäuse, dessen Oberteil mit dem Boden verschraubt ist, geöffnet werden. Nach der Durchführung der Kalibrierung sind die zuvor zerlegten Teile wieder zusammenzufügen und - falls es sich herausstellt, dass die Kalibrierung nicht mit dem gewünschten Ergebnis erfolgt ist - muss die Zerlegung des Waagengehäuses und allenfalls des darauf aufgesetzten Windschutzes nochmals erfolgen. Dies ist umständlich und jedes Öffnen der Waage kann zu Störungen führen, die nur durch geschultes Wartungspersonal des Waagenherstellers behoben werden können.
Es sind auch Waagen bekannt, die im Gehäuse eine Öffnung aufweisen, hinter der ein Schalter angeordnet ist. Zu dessen Betätigung muss ein Werkzeug, z.B. ein Schraubenzieher, durch die Öffnung ins Innere der Waage eingeführt werden. Bei diesem Vorgang können beim Einführen des Schraubenziehers Teile der Waage, insbesondere elektronische Bauteile auf dem Print, beschädigt werden. Die Betätigung des Schalters mittels des Schraubenziehers verlangt einerseits genaue Kenntnisse der Waage (Ort des Schalters hinter der Öffnung) und andererseits hohe Geschicklichkeit, den Schalter zu finden, ohne neben oder hinter diesem angeordnete Elemente der Waage zu berühren.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, eine Waage zu schaffen, bei der wenigstens eine im Normalbetrieb gesperrte Funktion vorübergehend werkzeugfrei zuschaltbar ist.
Gelöst wird diese Aufgabe durch eine elektronische Waage, bei der die jeweilige Funktion durch einen das Sperrmittel bildenden Schalter einschaltbar, die Gehäuseöffnung mit wenigstens einer Blende verschliessbar und bei der an der Innenseite der
Blende wenigstens ein Betätigungsorgan zur Betätigung des Schalters angeordnet ist.
Es gelingt mit der erfindungsgemässen Ausgestaltung der Blende mit dem daran befestigten Betätigungsorgan, den im Innern des Waagengehäuses angeordneten Schalter zu betätigen (und damit die entsprechende Funktion freizugeben bzw. zu sperren), ohne dass andere Elemente der Waage beschädigt werden können. Durch eine bezüglich der Blende versetzte Anordnung des Schalters kann letztere nach einer Drehung von 180° in das Gehäuse eingesetzt werden, ohne den Schalter zu betätigen. Durch eine am Ende des Betätigungsorganes und/oder am Schalter ausgebildete, geneigt zur Längsachse des Betätigungsorganes bzw. des Schalters geneigt liegende Auflauffläche lässt sich der Schalter beim Einführen des Betätigungsorganes in die Gehäuseöffnung mit geringem Widerstand betätigen (schalten). Zur Vergrösserung des Schaltweges kann in einer besonderen Ausgestaltung der Erfindung an der Gehäuseoberseite eine geneigt zur Horizontalen verlaufende Führungsbahn für das Schaltorgan angebracht sein. Besonders vorteilhaft ist die Anordnung eines Anschlages am Ende der geneigten Führungsbahn, an der das Betätigungsorgan anzuliegen bestimmt ist, bevor die Blende auf der Gehäuseaussenseite anliegt. Auf diese Weise lässt sich jederzeit feststellen, ob die Blende zur Auslösung einer an sich gesperrten Funktion in das Gehäuse eingeführt ist. Die Neigung der schrägen Fläche ist so gewählt, dass das Betätigungsorgan durch die Rückstellfeder im Schalter beim Loslassen der Blende von selbst aus dem Gehäuse herausgestossen wird. Es ist damit sichergestellt, dass die Blende mit dem Betätigungsorgan nicht unbeabsichtigterweise im Gehäuse eingesteckt bleibt und dadurch die gesperrte Funktion dauernd freigibt. Die geneigte Fläche am Gehäuseoberteil kann in einer nutförmig ausgebildeten Ausnehmung angeordnet sein, wodurch die Führung des Betätigungsorganes noch verbessert wird.
Anhand eines illustrierten Ausführungsbeispieles wird die Erfindung näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine perspektivische Darstellung einer elektronischen Waage,
Fig. 2 einen ausschnittweise dargestellten Horizontalschnitt durch das Waagengehäuse im Bereich der Blendenöffnung, ohne eingesetzte Blende,
Fig. 3 einen Querschnitt längs Linie III-III in Fig. 2,
Fig. 4 einen ausschnittweise dargestellten Horizontalschnitt durch das Waagengehäuse im Bereich der Blendenöffnung, mit eingesetzter Blende,
Fig. 5 einen Querschnitt längs Linie V-V in Fig. 4,
Fig. 6 einen ausschnittweise dargestellten Horizontalschnitt durch das Waagengehäuse im Bereich der Blendenöffnung, mit gedreht eingesetzter Blende (Funktion eingeschaltet),
Fig. 7 einen Querschnitt durch das Gehäuse längs Linie VII—VII in Fig. 6.
Fig. 8 eine Vorderansicht der Führungsteiles, und Fig. 9 eine perspektivische Darstellung der Blende.
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Auf einem mit Bezugszeichen 1 bezeichneten Waagengehäuse 2 mit einem Anzeigefeld 3 und einem Tastaturfeld 5 sowie einer Waagschale 7 ist ein kubischer Windschutz 9 aufgesetzt. Der Windschutz besteht im wesentlichen aus einem Sockel 11, einer mit dem Sockel 11 fest verbundenen Rückwand 13, einem Frontglas 15, das den Sockel 11 mit zwei von der Rückwand 13 nach vorne verlaufenden Streben 17 verbindet, sowie zwei den Windschutz 9 seitlich verschliessenden Schiebetüren 19. Seitlich des Anzeigefeldes 3 ist in der Gehäusewand 23 eine Blende 21 sichtbar. Die Gehäusewand 23 ist Teil eines Gehäuseoberteiles 25, das auf einem Gehäuseunterteil 27 aufgesetzt ist und die mechanischen und elektronischen Teile der Waage trägt.
In den einen Ausschnitt der Waage 1 darstellenden Querschnitten in den Fig. 2 bis 7 ist die rechte vordere Ecke des Gehäuseoberteiles 25, sowie darunter des Gehäuseunterteiles 27 sichtbar. Auf dem Gehäuseunterteil 27 und in einem vertikalen Abstand dazu ist ein Print 29 eingesetzt, der einen Teil der elektronischen Elemente der Waage 1 trägt. Mit Ausnahme eines Schalters 31 zum Einschalten der Funktion «Kalibrieren» sind keine elektronischen Elemente dargestellt. Der Schalter 31 sitzt mit seinem Schaltergehäuse 33 direkt auf dem Print 29 und ist mit den in Fig. 2 angedeuteten Leiterbahnen 35 elektrisch verbunden. Über das Schaltergehäuse 33 hinaus ragt ein vertikal verschiebbarer, durch eine Feder vorgespannter Schalterknopf 37.
Über dem Schalter 31 ist am Gehäuseoberteil 25 ein Führungsteil 39 angeordnet, das Teil des Gehäuseoberteiles 25 oder am Gehäuseoberteil 25 angesetzt sein kann. Das Führungsteil 39 weist eine durch zwei Schenkel 41 und 43 seitlich begrenzte Nut 45 auf. Der Grund, bzw. die Basis 47 der Nut 45 ist mindestens teilweise zur Horizontalen geneigt (vergleiche Fig. 3). Eine Wand 49 schliesst die Nut 45 gegen hinten ab. Auf der offenen Seite der Nut 45 können deren Wände konisch zusammenlaufende Abschnitte 51 aufweisen (vergleiche auch Fig. 8). In der Gehäusewand 23 ist für die Aufnahme der Blende 21 eine Öffnung 53 eingelassen. Im dargestellten Beispiel besteht die Öffnung 53 aus einer länglichen Vertiefung 55 der Gehäusewand 23 und zwei in der Vertiefung 55 liegenden, die Gehäusewand 23 durchbrechenden Öffnungen 57 und 59. Die Öffnungen 57, 59 liegen in einem Abstand a von einer die Gehäuseöffnung 53 halbierenden Mittellinie Mi. Die Kontur der Blende 21 entspricht vorzugsweise der Kontur der länglichen Vertiefung 55. Selbstverständlich kann die längliche Vertiefung 55 auch wegfallen und die Blende 21 auf der Oberfläche der Gehäusewand 23 aufliegen.
Die näher an der Vorderseite der Waage 1 liegende Öffnung 59 liegt direkt vor dem Schalter 31 und in einem Abstand b von dessen Schalterknopf (siehe Fig. 2).
An der Blende 21, sie ist in Fig. 9 auch in Perspektive dargestellt, sind an einem Blendensockel 61 zwei ungleich lange Stifte 63 und 65 angeordnet. Der längere Stift 63 kann an seinem vorderen
Ende eine zur Längsachse des Stiftes 63 geneigt verlaufende Fläche 67 aufweisen. Am kurzen Stift 65 und am langen Stift 63 sind Rastnocken 69 angespritzt, welche dazu bestimmt sind, nach dem vollständigen Einschieben der Blende 21 in die Vertiefung 55 auf der Innenseite der Gehäusewand 23 einzurasten (siehe Fig. 4). Die Breite des langen Stiftes 63 ist etwas kleiner als die Breite der Nut 45 im Führungsteil 39. Die Blende 21 ist beim Gebrauch der Waage 1, d.h. «im Normalzustand» vollständig in die Vertiefung 55 eingeführt. Der lange Stift 63 ragt dabei seitlich am Schalter 35 vorbei in das Innere des Waagengehäuses 2. Der kurze Stift 65 überragt die Wandung der oberen Gehäusewand 23 nur unwesentlich und die beiden Rastnokken 69 an den beiden Stiften 63 und 65 halten die Blende 21 am Gehäuse fest. Die Blende 21 kann, um ein unbefugtes Öffnen bzw. Herausnehmen der Blende 21 zu verhindern, z.B. mit einem Eichkleber 71 gesichert sein.
Zum Einschalten der Funktion «Kalibrieren» durch eine befugte Person, z.B. durch den amtlichen Eichmeister, wird der Eichkleber 71 entfernt und die Blende 21 aus der Öffnung 53 herausgezogen und - um 180° gedreht - mit dem langen Stift 63 durch die Öffnung 59 wieder in das Waagengehäuse 2 eingeschoben. Beim Einschieben des langen Stiftes 63 wird dessen vorderes Ende, geführt durch die Nut 45 im Führungsteil 39, sukzessive nach unten geschwenkt, da das vordere Ende am geneigten Abschnitt der Basis 47 nach unten gleitet. Die geneigte Fläche 67 am Stift 63 trifft auf den Schalterknopf 37 und drückt diesen in das Schaltergehäuse 33 (Fig. 6, 7). Durch den Schalter 31 wird die Funktion «Kalibrieren» freigegeben.
Die Wand 49, welche die Nut 45 axial begrenzt, bewirkt, dass die Blende 21 nicht vollständig in die Öffnung 53 an der Gehäusewand 23 einschiebbar ist. Dadurch ist auf jeden Fall ersichtlich, dass sich die Blende 21 in der «Schaltstellung» befindet und dadurch die Waage 1 Funktionen freigibt, die sonst gesperrt sind. Die schräge Fläche an der Basis 47 bewirkt weiter, dass die Blende 21, wenn diese losgelassen wird, wiederum aus dem Gehäuse 2 hinausrutscht. Ein unbeabsichtigtes dauerndes Betätigen des Schalters 31 wird folglich sofort ausgeschlossen, wenn der Druck auf die Blende 21 entfällt. Nach Beendigung des Kalibriervorganges, dies geschieht ohne jegliches Öffnen des Waagengehäuses 2 oder eine Demontage anderer Waagenteile, wird die Blende 21 wiederum um 180° gedreht in die Öffnung 53 eingeführt und dort verrastet. Mit einem neuen Eichkleber 71 kann dann die Blende 21 am Gehäuse 2 gesichert werden.
Selbstverständlich kann die Blende 21 sofort nach Betätigung des Schalters 31 gedreht wiederum in der «Normalstellung» in das Gehäuse eingeschoben werden. Der Zeitraum, während welchem die Blende für die Betätigung des Schalters 31 eingeschoben sein muss, hängt einzig davon ab, ob die Waagenelektronik durch das einmalige Betätigen des Schalters 31 für eine bestimmte Zeit die Funktion «Kalibrieren» beibehält, oder ob der Schalter 31 während des Kalibrierens dauernd betätigt werden muss.
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Alternativ ist es selbstverständlich möglich, den Schalter 31 in der Achse des langen Stiftes 63 bzw. der Öffnung 59 anzuordnen, so dass beim Einschieben der Blende 21 der Schalter 31 direkt mit der Stirnfläche des langen Stiftes 63 betätigbar ist.
Die Erfindung wurde am Beispiel nur einer sperrbaren bzw. zuschaltbaren Funktion beschrieben. Sie umfasst jedoch auch solche Ausgestaltungen, bei denen mehrere Funktionen nur durch autorisierte Personen zuschaltbar sein sollen. In solchen Fällen sind entsprechend mehrere Schalter vorgesehen, zu deren Betätigung dann - je nach Ausgestaltung -eine Blende mit mehreren Betätigungsorganen vorzusehen ist oder aber mehrere Blenden mit je einem Betätigungsorgan.
Claims (9)
1. Elektronische Waage mit wenigstens einer zuschaltbaren Funktion, welche durch ein im Waagengehäuse angeordnetes Sperrmittel gegen unbefugtes Zuschalten gesichert ist, und mit einer Gehäuseöffnung zum Einführen eines Organes für die Betätigung des Sperrmittels, dadurch gekennzeichnet, dass
- die jeweilige Funktion durch einen das Sperrmittel bildenden Schalter (31 ) einschaltbar ist,
- die Gehäuseöffnung (53) mit wenigstens einer Blende (21 ) verschliessbar ist, und
- an der Innenseite der Blende (21) wenigstens ein Betätigungsorgan (63) zur Betätigung des Schalters (31 ) angeordnet ist.
2. Elektronische Waage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Schalter (31) seitlich versetzt und in einem Abstand (a) zur Mitte (Mi) der Gehäuseöffnung (53) und in einem Abstand (b) von der Gehäusewand (25) im Waagengehäuse (2) angeordnet ist.
3. Elektronische Waage nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Betätigungsorgan (63) in einem Abstand (a) von der Mitte (Mi) der Blende (21) an deren Innenseite angeordnet ist.
4. Elektronische Waage nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Betätigungsorgan (63) aus einem Stift besteht, an dessen Ende eine ansteigende Fläche (67) ausgebildet ist.
5. Elektronische Waage nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass über dem Schalter (31) ein Führungsteil (39) am Gehäuseoberteil (25) angeordnet ist, welches Führungsteil (39) eine zur Horizontalen geneigte Fläche (47) aufweist.
6. Elektronische Waage nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Führungsteil (39) auf der der Mitte des Waagengehäuses zugewendeten Seite eine von der geneigten Fläche (47) vertikal nach unten verlaufende Wand (49) aufweist, deren Abstand zur Gehäusewand (23) kleiner ist als die Länge des stiftförmigen Betätigungsorganes (63).
7. Elektronische Waage nach einem der Ansprüche 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass die geneigte Fläche (47) sich innerhalb einer Nut (45) befindet, deren Breite der Breite des Betätigungsorganes (63) angepasst ist.
8. Elektronische Waage nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Nut (45) eingangs-seitig konisch verlaufende Abschnitte (51) aufweist.
9. Elektronische Waage nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Gehäuseöffnung (53) aus zwei nebeneinander in einem Abstand liegenden Öffnungen (57, 59) besteht, in welchen das Betätigungsorgan (63) und ein an der Blende (21) angebrachter Positionier- oder Raststift (65) geführt sind.
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