CH683092A5 - Kunststoffschnappscharnierverschluss. - Google Patents
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Description
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Beschreibung
Die vorliegende Erfindung betrifft einen Kunst-stoffschnappschamierverschluss bestehend aus einem Unterteil und einem damit über ein Filmscharnier verbundenen Oberteil, wobei die Verschlussmantelwände im Bereich des Scharnieres gerade oder gekrümmt verlaufen und mindestens ein mit beiden Verschlussteilen einstückig verbundenes Spannelement aufweist, und dass das mindestens eine Spannelement mittel- oder unmittelbar je eine Ansatzstelle an den Mantelwänden beider Teile hat. Kunststoffschnappscharnierverschlüsse der eingangs genannten Art sind beispielsweise aus den beiden europäischen Patentschriften Nr. 0 147 423 und Nr. 0 291 457 der Anmelderin bekannt. Während in der erstgenannten Patentschrift die Spannelemente, Spannbänder sind, die über Konsolen an der Mantelwand des Unterteiles und des Deckels angespritzt sind und somit in einer Ebene liegen, sind im zweitgenannten Patent die Spannbänder mindestens annähernd in oder an der Mantelwand verlaufend angeordnet.
Im erstgenannten Beispiel verlaufen die genannten Spannbänder in geschlossenem Zustand in einer Ebene und die Ansatzpunkte der Spannbänder sind durch die Konsolen aus der Mantelwand heraus so verlegt, dass sie parallel zur Hauptachse liegen. Im zweitgenannten Beispiel verlaufen die Spannbänder in zwei zueinander einen Winkel ein-schliessenden Ebene. Folglich müssen die äusseren Phasen jedes Spannbandes beim Öffnen eine längere Wegstrecke zurücklegen, als die inneren, näher beim Scharnier liegenden Phasen der Bänder.
In einer dritten Variante gemäss dem Europäischen Patent Nr. 0 056 469 (Wiesinger), wurden statt Spannbänder dreieckige Zwischenelemente, die mit ihrer Spitze in das Hauptscharnier übergehen, gezeigt.
Bezüglich der Erklärung der Wirkungsweise der verschiedenen Schnappschamierverschlüsse war man bei den beiden erstgenannten Patenten der Meinung, dass sich die Spannbänder elastisch dehnen und so den Schnappeffekt bewirken würden. Tatsächlich haben jedoch die Kunststoffe, die für Kunststoffverschlüsse verwendet werden, kaum die Fähigkeit sich elastisch zu dehnen. Das heisst, dass eigentlich die Schnappwirkung gar nicht auf diese Art funktioniert. KorreW: ist die Wirkungsweise in der dritten Variante, gemäss dem Europäischen Patent Nr. 0 056 469 erläutert. Hier wird darauf hingewiesen, dass die Wirkung des Schnappscharnie-res auf die elastische Deformation des Verschlusses im Bereich des Scharnieres beruht. Das heisst, dass bei jeder Öffnung oder Schliessung des Verschlusses die Mantelwand des Unterteiles oder Deckel, beziehungsweise des Deckels gesamthaft, sich während der Betätigung im Bereich des Über-wanderns der Totpunktlage wölbt und danach in die entspannte, nicht deformierte Form zurückbiegt.
Dies ist selbstverständlich ein nicht erwünschtes Zusammenwirken von kaum vorhersehbaren und komplex zusammenwirkenden Kräften. Die Erzielung der Schnappwirkung ist nur empirisch ermittelbar und kaum vorhersehbar. Viel einfacher und besser vorhersagbar sind die Resultate von Schnappverschlüssen, die mit einem Kniehebel arbeiten, dessen einer Hebel in der Deckfläche des Deckels und dessen anderer Hebel in der Mantelwand des Deckels und des Unterteiles verlaufen. Die Schnappwirkung ist bei diesen Verschlüssen von der Kraft abhängig, die zu Deformation der beiden Hebel des Kniehebels erforderlich ist. Ein solches Scharnier ist jedoch nur geeignet für Verschlüsse mit einem kleinen Ausguss, bei dem der Deckel nicht selbst den Ausguss schliesst, sondern ein daran befindliches Dichtelement, das mit dem Ausguss zusammenwirkt, weil der Deckel durch die Einschnitte entlang des Hebels selbst nicht dichtend sein kann.
Es besteht daher der Wunsch, Schnappscharnierverschlüsse zu schaffen, deren Schnappwirkung nicht abhängig ist von der elastischen irgendwelcher Teile des Verschlusses mit Ausnahme der Spannelemente. Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es einen Kunststoffschnappscharnierver-schluss gemäss Oberbegriff des Patentanspruches zu schaffen, bei dem die Schnappwirkung aus dem mindestens einen Spannelement selbst erzielbar ist.
Diese Aufgabe löst ein Kunststoffschnappschar-nierverschluss der eingangs genannten Art, bei dem das mindestens eine Spannelement aus mehreren Teilabschnitten besteht, die in geschlossenem Zustand des Verschlusses gesamthaft oder mit sich wiederholenden Bereiche der Teilabschnitte mindestens annähernd in der Ebene zwischen den Anschlussstellen verläuft, und dass jeder Teilabschnitt eine Längenveränderung durch elastische Verformung bei der Betätigung des Verschlusses durchführt.
Weitere vorteilhafte Ausführungsformen des Erfindungsgegenstandes gehen aus den abhängigen Ansprüchen hervor und sind in der nachfolgenden Beschreibung anhand der Zeichnung erläutert. Es zeigt:
Fig. 1 ist eine schematische Funktionsdarstellung der Schnappwirkung eines erfindungsgemässen Schnappscharnierverschlusses, welches mit einem längenveränderbaren Spannelement ausgerüstet ist;
Fig. 2A+B je eine perspektivische Ansicht eines runden Schnappscharnierverschlusses zur Erläuterung der Anordnung der Spannelemente, beziehungsweise des Spannelementes bezüglich dem Hauptschamier;
Fig. 3a-5 zeigen drei verschiedene Ausgestaltungsformen längenveränderbarer Spannelemente an runden Verschlüssen, jeweils in der Variante a in der rückwärtigen Seitenansicht auf das Scharnier des geschlossenen Verschlusses und b im jeweils vollständig geöffneten Zustand derselben Schnappscharnierverschlüsse;
Fig. 6a zeigt eine weitere Variante des Schnappscharnierverschlusses an einer Schachtel und
Fig. 6b einen vertikalen Teilschnitt durch die Schachtel entlang der Linie A-A nach Fig. 6a;
Fig. 7 zeigt das Spannelement nach Fig. 6 in der Anwendung an einem runden Verschluss in dessen vollständig geöffneten Lage;
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Fig. 8a-d zeigen eine Konstruktionszeichnung des Spannelementes gemäss in den Fig. 3a und b im Detail, einmal in der Seitenansicht entsprechend in der vollständig geöffneten Herstellungslage des Verschlusses und
Fig. 8b dasselbe Spannelement in seiner Lage des vollständig geöffneten Verschlusses,
Fig. 8c in der Totpunktlage des Verschlusses bei maximaler Dehnung und
Fig. 8d in der vollständig geschlossenen Lage.
In der schematischen Darstellung gemäss der Fig. 1 wird die Funktionweise des erfindungsgemäs-sen Verschlusses erläutert. Mit 1 ist der Unterteil des Verschlusses gekennzeichnet, der beispielsweise auf einen Behälter aufgesetzt werden kann. Der Unterteil 1 wird von einem Oberteil 2 in geschlossenen Zustand des Verschlusses abgedeckt. Der Oberteil bildet somit einen Deckel oder Kappe zum Unterteil 1. Die beiden Teile 1 und 2 sind über ein Filmscharnier 3 miteinander einstückig verbunden. Das Filmscharnier bildet die Drehachse, bezüglich der das Oberteil 2 zum Unterteil 1 um cirka 180° geschwenkt werden kann. Das Filmscharnier 3 ist bezüglich der Mantelwand 6 des Unterteiles 1 und der dazu fluchtenden Mantelwand 7 des Oberteiles 2 nach aussen versetzt. Um den Verschluss im vollständig geöffneten Zustand spritzen zu können, muss das Filmscharnier 3 ausserhalb der genannten Mantelwände liegen. Mit der Bezugszahl 8 ist ein schematisch dargestelltes Spannelement bezeichnet. Es hat eine obere Ansatzstelle 4, mit dem das Spannelement 8 am Oberteil 2 befestigt ist und eine untere Ansatzstelle 5, mit dem das Spannelement 8 am Unterteil 1 befestigt ist. Da sowohl die Drehachse, gebildet durch das Filmscharnier 3, wie auch die obere Ansatzstelle 4 des Spannelementes 8 fest am Verschluss angeordnet sind, wandert die obere Ansatzstelle 4 auf einem Kreisbogen mit dem Radius r um das Filmscharnier 3. Das Spannelement 8 ist jedoch nicht im Bereich der Drehachse 3, sondern an der unteren Ansatzstelle 5 befestigt und möchte somit um diese Stelle sich drehen. Könnte sich das Spannelement 8 nicht verlängern, so müsste somit die obere Ansatzstelle 4 sich auf einen Kreisbogen mit dem Radius e bewegen, wobei £ der Länge des Spannelementes entspricht. Die Differenz dieser beiden Radien mit unterschiedlichen Drehachsen führt zwangsläufig zu einer Längenveränderung des Spannelementes 8. Diese Längenveränderung ist in der Zeichnung als A( dargestellt. Diese Längenveränderung erzeugt die für die Schnappwirkung erforderliche Kraft. Wie die Spannelemente ausgestaltet sein können, um eine solche Längenveränderung durchführen zu können, wird nachfolgend noch beschrieben werden. Die Kraft, mit dem der Verschluss eine Schnappwirkung ausübt, ist somit von relativ einfachen geometrischen Überlegungen abhängig. Im Gegensatz zu den eingangs beschriebenen Schnappscharnierverschlüssen spielt die kaum erfassbare formliche Veränderung des Verschlusses selber bei der hier beschriebenen Funktionsweise keine Rolle. Der Grad der Elastizität lässt sich durch die Gestaltung der Spannelemente beeinflussen. Die maximale Längenveränderung und der Ort der Totpunktlage sind im wesentlichen nur noch von der Anordnung der Ansatzstelle 4 und 5, bezüglich des Filmschamieres 3 abhängig. Der Konstrukteur erhält somit grosse Freiheitsgrade in Bezug auf die Gestaltung eines erfindungsgemässen Verschlusses. Setzt man beispielsweise in der dargestellten Variante die beiden Ansatzstellen 4 und 5 unter Beibehaltung der Länge des Spannelementes 8 weiter nach innen, so wird dadurch der Radius r vergrössert und entsprechend verändert sich einerseits A( und andererseits die Winkellage des Totpunktes. Die Optimierung des Schnappeffektes lässt sich ohne experimentieren direkt aus der Zeichnung herleiten. Ist die mögliche Längenveränderung Af relativ gross, so ist auch die Toleranz bezüglich der Anordnung der Ansatzstellen des Spannelementes weit. Dies steht im krassen Gegensatz zu den bisher bekannten Kunststoffschnappscharnierverschlüssen, die nur eine kleine Toleranz bezüglich der geometrischen Auslegung zulassen.
Die Fig. 2a und 2b zeigen je ein Schnappschar-nierverschluss in perspektivischer Darstellung zur Erläuterung der möglichen Anordnung des Schnappscharnieres. Die Variante nach Fig. 2a zeigt ein relativ schmales Filmscharnier 3, über den das Unterteil 1 mit dem Oberteil 2 scharnierend verbunden ist und beidseitig dazu je ein im gleichen Abstand vom Filmscharnier 3 angeordnetes Spannelement 8. Im Gegensatz hierzu, zeigt die Variante nach Fig. 2B zwei Filmscharniere 3 in einem gewissen Abstand zueinander und ein dazwischen mittig angeordnetes Spannelement 8. Bei der Konstruktion von nicht zylindrischen Kunststoffverschlüssen lassen sich diverse Kombinationen von ein oder mehreren Filmscharnieren mit ein oder mehreren Spannelemente realisieren.
In den Fig. 3a, b-5a, b sind drei Varianten von Kunststoffschnappscharnierverschlüssen gemäss der Ausführungsform nach Fig. 2a dargestellt, die sich lediglich in der Gestaltungsform der Spannelemente 8 unterscheiden.
Betrachtet man die Fig. 3a, 4a und 5a, die jeweils die rückseitige Ansicht eines geschlossenen Verschlusses zeigen, so erkennt man, dass die Ansatzstellen 4, 5 jedes einzelnen Spannelementes 8 jeweils parallel zueinander verlaufen, wenn der Verschluss geschlossen ist. In den Fig. 3b, 4b und 5b hingegen sind die Scharnierbereiche der entsprechenden Verschlüssen in der vollständig geöffneten Lage derselben dargestellt. In dieser Lage verlaufen die Anschlussstellen 4, 5 jeweils schräg zueinander. Bei der Auslegung der Spannelemente 8 kann man so vorgehen, dass diese in der vollständig geöffneten Lage des Verschlusses, wie dies die Fig. 3b, 4b und 5b darstellen, die Spannelemente gestreckt in einer Ebene liegen, jedoch vollständig entspannt sind. Dies würde der Herstellungslage entsprechen. Bei dieser Auslegung der Spannelemente wären dieselben in geschlossenen Zustand des Verschlusses schon bereits leicht gedehnt. Damit üben die Spannelemente auch im geschlossenen Zustand des Verschlusses, eine gewisse Schliesskraft aus. Dies verstärkt einerseits den Schnappeffekt und andererseits wird die
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Schliessbewegung beim Schnappeffekt bis zuletzt aufrecht erhalten.
In den gezeigten Beispielen sind die Anschlussstellen der Spannelemente 8 jeweils mindestens annähernd bündig mit den Mantelwänden verlaufend angeordnet. Dies ist jedoch nicht erforderlich. Die Anschlussstellen 4, 5 könnten ohne weiteres auch in Konsolen übergehen, die an den Mantelwänden angespritzt sind und von diesen abstehen. Diese Variante wird man insbesondere dann anwenden, wenn man die Spannelemente 8 an einem runden Verschluss relativ weit weg vom Hauptscharnier 3 anbringen möchte. In diesem Fall lässt sich aber auch eine Variante denken, bei der die Ansatzstellen der Spannelemente schräg zueinander verlaufen. Die Anordnung der Spannelemente relativ zum Hauptscharnier 3, sowie die Lage der Ansatzstellen 4, 5 zueinander werden die Wahl der Form der Spannelemente, beziehungsweise deren Teilabschnitte beeinflussen.
Die Ausführungsform gemäss den Fig. 3a und b zeigen Spannelemente 8, die aus drei c-förmigen Teilabschnitten bestehen. Die drei c-förmigen Teilabschnitte bilden ein mäanderndes Band, welches in einer Ebene zwischen den beiden Ansatzstellen 4 und 5 verläuft. Die Längenveränderung der Spannelemente 8 erfolgt durch die Spreizung der Teilabschnitte 10. Je stärker die Spannelemente 8 gestreckt werden, um so weiter werden die c-förmigen Teiielemente 10 gespreizt. Die Öffnungsrichtung der c-förmigen Teilelemente 10 wechseln sich bei dieser Ausführung jeweils ab. Dies ist jedoch keineswegs unbedingt erforderlich.
Die Fig. 4a und 4b zeigen eine Variante, bei dem die Spannelemente nicht aus identischen Teilabschnitten besteht. Während die Teilabschnitte, die an die Ansatzstellen 4, 5 anschliessen, halbelliptische Teilelemente 11 sind, ist dazwischen ein vollständig elliptisches Teilelement 12 angeordnet. Natürlich könnte ein Spannelement 8 auch aus drei solchen elliptischen, o-förmigen Teilelementen bestehen. Es ist lediglich eine Frage der Definition, denn mit gleichem Recht könnte man auch in dieser Form fünf c-förmige Teilelemente erkennen. Je stärker die Spannelemente 8 hier in ihrer Länge verändert werden, um so mehr werden die elliptischen Teilelementen zu kreisförmigen Elementen gedehnt.
Die Ausführung gemäss der Fig. 5a und b zeigt fast identische Spanneiemente, wie jene in den Fig. 3a und 3b. Die Teilabschnitte 10 sind hier lediglich änderst angeordnet.
Dass die Anwendung des erfindungsgemässen Schnappscharnierverschlusses nicht auf die Verwendung von runden oder anderstwie geformten Verschlüssen von Behälter beschränkt ist, zeigt die Fig. 6. Hier ist das erfindungsgemässe Schnappscharnier an einer Dose 20 angebracht. Der Dosenunterteil 21 ist über das Hauptscharnier 23 mit dem Dosendeckel 22 verbunden. Mit 28 sind die beiden beidseits des Hauptscharnieres 23 angeordneten Spannelemente bezeichnet. Jedes Spannelement 28 besteht aus vier u-förmigen Teilelementen 24. Im Gegensatz zu den bisher beschriebenen Ausführungsformen der Spannelemente verlaufen hier die Teilabschnitte 26 nicht innerhalb der Ebene, die zwischen den Ansatzstellen 24 und 25 aufgespannt wird, sondern mäandern eher harmonikaartig aus der Ebene zwischen den beiden Ansatzstellen heraus. Im dargestellten Beispiel bestehen die Spannelemente aus mehreren u-förmigen Teilabschnitten, die so aneinander gereiht sind, dass sie einen bezüglich dem Verschluss nach innen gerundeten und bezüglich dem Verschluss nach aussen ebenen Bereich aufweisen. Die ebenen Bereiche 30 sind dabei so angeordnet, dass sie im geschlossenen Zustand des Verschlusses in einer mit den Mantelwänden gemeinsamen, fluchtenden Ebene liegen. Die gerundeten Bereiche 31 der Teilabschnitte 26 tragen jedoch etwas bezüglich der Mantelwand in die Dose hinein. Eine derartige Gestaltung des Spannelementes ist nicht nur für Dosen, sondern auch für Verschlüsse, die auf einem Behälter aufgebracht werden, geeignet. Auch bei dieser Ausführungsvariante des Spannelementes wird die Längenänderung durch Aufspreizung der u-förmigen Teilelemente 26 erzielt. Obwohl dies nicht erforderlich ist, kann man die Spannelemente im Bereiche der Anschlussstellen 24, 25 durch Filmscharniere 32 bilden. Dies hat den Vorteil, dass die Spannelemente 28 unabhängig der Öffnungslage des Verschlusses, beziehungsweise Deckel 22, immer schön in der Ebene zwischen den beiden Ansatzstellen verläuft. Dies vereinfacht insbesondere die Gestaltung der Spritzform.
Bringt man ein solches Spannelement 28 an einem runden Verschluss, wie dies Fig. 7 darstellt, an, so bilden die Teilabschnitte 26 im vollständig geöffneten Zustand des Verschlusses, ein fächerförmiges, längenveränderbares Band.
In den Fig. 8a-8d ist ein Spannelement 8 entsprechend der Ausführungsform gemäss der Fig. 3a im Detail dargestellt. Fig. 8a zeigt eine Teilseitenansicht des Verschlusses im Scharnierbereich. Die Darstellung entspricht der Spritzlage, in dem der Verschluss vollständig geöffnet ist. Der Unterteil 1 ist mit dem Oberteil 2 wiederum über ein Filmscharnier miteinander verbunden. Das Spannelement 8 verläuft hier vollständig eben und die Ansatzstellen 4, 5 sind in Nischen 14, 15 im Ober- beziehungsweise Unterteil angeordnet. In der Fig. 8b ist nun dieselbe Situation in der Aufsicht von oben auf das Spannband dargestellt. Die Zeichnungsebene ist die Ebene, die durch die Ansatzstellen 4 und 5 aufgespannt wird. Misst man den Abstand zwischen den Mittelpunkten der beiden Ansatzstellen 4 und 5, die auf der Linie B-B liegen, so stellt man fest, dass in dieser Position der Abstand am geringsten ist. Dieser Abstand a beträgt beim hier im Massstab 10:1 dargestellten, reellen Beispiel 4,7 mm. In der Fig. 8c hingegen, bei dem der Verschluss in seiner Totpunktlage dargestellt ist, ist das Spannelement 8 auf seine grösste Länge verändert, das heisst die einzelnen Teilelemente sind am stärksten gespreizt. Der Abstand a hat sich hier auf 6,6 mm vergrössert. Dies entspricht einer prozentualen Zunahme der Länge von rund 40%. Im geschlossenen Zustand des Verschlusses, der in der Fig. 8d dargestellt ist, beträgt der Abstand zwischen den beiden Ansatzstellen 4, 5 immer noch 5,0 mm. Folglich ist das Spannelement 8 auch im geschlossenen Zustand
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des Verschlusses noch unter Spannung. Gegenüber der entspannten Lage nach Fig. 8a beziehungsweise 8b trägt die Längenänderung immer noch mehr als 6%. Die maximale elastische Längenveränderung der Spannelemente wird man vorzugsweise zwischen 10 und 50% wählen. Dies ist aber sehr stark von den geometrischen Gegebenheiten abhängig. Neben der prozentualen Längenveränderung ist aber auch die Zugkraft, die das Spannelement ausübt, von Bedeutung. Dies wird einerseits durch die geometrische Gestaltung des Spannelementes beeinflusst und andererseits durch die Ma-teriaistärke der Teilabschnitte. Damit jedoch keine Deformation des Verschlusses selber auftritt, ist es sinnvoll, die Wandstärke der Teilabschnitte erheblich geringer zu gestalten, als die Wandstärke der Mantelwände im Bereich der Ansatzstellen. Wählt man die maximale elastische Längenveränderung in Prozenten zu klein, so findet eine Schnappwirkung lediglich im Bereich des Totpunktes statt. Als untere Grenze dürfte etwa eine 10% Längenveränderung im Totpunktbereich sinnvoll sein.
Wie bereits die wenigen ausgesuchten Beispiele gemäss der anliegenden Zeichnung zeigen konnten, ist der Reichtum der verschiedenen Varianten in der Gestaltung der erfindungsgemässen Verschlüsse fast unbegrenzt. Dies ist aber gerade für Kunststoffschnappscharnierverschlüsse ein äusserst wesentlicher Vorteil. Fast jeder Hersteller von kosmetischen Produkten, Lebensmitteln oder technischen Chemikalien wünscht für seine Produkte, eine der Verpackung angepasstes eigenes Design. Mit dem vorliegenden Scharnier hat der Konstrukteur nun wirklich fast unbegrenzte Möglichkeiten zur Verfügung.
Claims (18)
1. Kunststoffschnappscharnierverschluss bestehend aus einem Unterteil (1) und einem damit über ein Filmscharnier (3) verbundenen Oberteil (2), wobei die Verschlusswände (6, 7) im Bereich des Scharnieres gerade oder gekrümmt verlaufen und mindestens ein mit beiden Verschlussteilen einstük-kig verbundenes Spannelement (8) aufweist, und dass das mindestens eine Spannelement mittel-oder unmittelbar je eine Ansatzstelle (4, 5) an den Mantelwänden beider Teile hat, dadurch gekennzeichnet, dass das mindestens eine Spannband (8) aus mehreren Teilabschnitten besteht, die im geschlossenen Zustand des Verschlusses gesamthaft oder mit sich wiederholenden Bereichen der Teilabschnitte mindestens annähernd in der Ebene zwischen den Ansatzstellen (4, 5) verläuft, und dass jeder Teilabschnitt eine Längenveränderung durch elastische Verformung bei der Betätigung des Verschlusses durchführt.
2. Verschluss nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Anschlussstellen des mindestens einen Spannelementes an gegenüber den Mantelwänden vorstehenden Konsolen angebracht sind.
3. Verschluss nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Anschlussstellen des mindestens einen Spannelementes bündig mit den Mantelwänden verlaufen.
4. Verschluss nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Ansatzstellen des mindestens einen Spannelementes parallel zueinander verlaufen.
5. Verschluss nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Ansatzstellen des mindestens einen Spannelementes geneigt oder gekrümmt zueinander verlaufen.
6. Verschluss nach einem der Ansprüche 1-5, dadurch gekennzeichnet, dass die Anschlussstellen durch Filmscharniere gebildet sind.
7. Verschluss nach einem der Ansprüche 1-6, dadurch gekennzeichnet, dass nur ein Spannelement vorhanden ist, welches zwischen zwei die beiden Verschlussteile scharnierend verbindenden Filmscharniere angeordnet ist.
8. Verschluss nach einem der Ansprüche 1-6, dadurch gekennzeichnet, dass zwei Spannelemente vorhanden sind, die symmetrisch beiseits einem die beiden Verschlussteile scharnierend verbindenden Filmscharniere angeordnet sind.
9. Verschluss nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das mindestens eine Spannelement aus mehreren in der Ebene zwischen den Ansatzstellen gekrümmt verlaufenden Teilabschnitten besteht.
10. Verschluss nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Teilabschnitte ineinander übergehende bogenförmige Abschnitte sind, die ein in der Ebene zwischen den beiden Ansatzstellen mäanderndes Band bilden.
11. Verschluss nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Teilabschnitte c-, v- oder o-förmig sind.
12. Verschluss nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das mindestens eine Spannelement aus Teilabschnitten besteht, die harmonikaartig aus der Ebene zwischen den beiden Ansatzstellen heraus mäandernd geordnet sind.
13. Verschluss nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Teilabschnitte einen bezüglich dem Verschluss nach innen gerundeten und einen bezüglich dem Verschluss nach aussen ebenen Bereich aufweisen.
14. Verschluss nach den Ansprüchen 5 und 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Teilabschnitte ein fächerförmiges, längenveränderbares Band bilden.
15. Verschluss nach den Ansprüchen 3 und 13, dadurch gekennzeichnet, dass die ebenen Bereiche der Teilelemente mit dem Mantel wänden der beiden Verschlussteile im geschlossenen Zustand derselben mindestens annähernd fluchten.
16. Verschluss nach den Ansprüchen 1-15, dadurch gekennzeichnet, dass Materialstärke der Teilabschnitte erheblich geringer ist, als die Wandstärken der Mantelwände im Bereich der Ansatzstellen.
17. Verschluss nach den Ansprüchen 1-16, dadurch gekennzeichnet, dass die Spannelemente eine elastische Längenveränderung von 2% bis 25% gestatten.
18. Verschluss nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, dass die elastische Längenveränderung im Totpunkt des Verschlusses mindestens annähernd 10% beträgt.
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