CH681467A5 - - Google Patents

Description

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CH 681 467 A5

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Beschreibung

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Bilden einer Fadenkette an einer Mehrnadel-Kettenstichnähmaschine nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

Aus der DE-PS 3 705 263 ist es bekannt, bei Zweinadel-Überwendlichnähmaschinen, z.B. für einen Überwendlichstich des Stichtyps 506 der Klasse 500 nach INTERNATIONAL STANDARD ISO 4915-1981 (E/F) oder der deutschen NORM DIN 61400, Deutsches Institut für Normung e.V., Ausgabe Mai 1988, nach dem Bilden einer Nähnaht an einem Nähgut mit Hilfe einer seitlich neben einem Stichloch angeordneten Abkettelzunge nicht nur eine Nähnaht am Nähgut, sondern auch eine Fadenkette ohne Nähgut zu bilden. Diese Fadenkette, die durch eine Vielzahl von Nähstichen gebildet wird, ermöglicht es, einen einwandfreien Nähnahtanfang an einer zu benähenden Nähgutkante eines weiteren Nähgutes zu bilden.

Mit herkömmlichen Stichplatten bei Mehrnadel-Kettenstichnähmaschinen für einen Doppelkettenstich Klasse 400, z.B. Stichtyp 406 oder 407, und/ oder für einen Doppelkettenstich mit Legefaden Klasse 600, z.B. Stichtyp 602, 605, entsprechend der vorgenannten Normen ist es nicht möglich, mit ausreichender Nähsicherheit eine Fadenkette ohne Nähgut mit einer Vielzahl von Nähstichen zu bilden, da die Nähfäden aufgrund des fehlenden Nähgutes im Stichbildebereich ungeordnet und nicht korrekt positioniert sind.

Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der gattungsgemässen Art zu gestalten, die das einwandfreie Bilden einer Fadenkette ohne Nähgut ermöglicht, so dass flächige Nähgutstücke mit einer Fadenkette zwischen den Nähgutstücken mit einwandfreiem Nähnahtanfang am Nähgut, z.B. mit den Stichtypen 406, 407 oder den weiteren Mehrnadelkettenstichtypen der Klasse 400 und/oder 600 der vorgenannten Normen, benäht werden können.

Die Aufgabe wird erfindungsgemäss durch die Merkmale des kennzeichnenden Teils des Anspruchs 1 gelöst. Bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung gehen aus den Ansprüchen 2 bis 4 hervor.

Durch die Anordnung der erfindungsgemässen Nähfadenbremseinrichtung unterhalb der Stichbildezunge in Nährichtung hinter den Nähnadeln werden die Nähfäden so positioniert und gebremst, dass sie das Bilden einer Fadenkette, auch Leerket-tel genannt, ermöglichen. Die Nähfadenbremseinrichtung dient hierbei als Ersatz für das nicht vorhandene Nähgut, in dem normalerweise die Nähfäden so abgebunden sind, dass eine einwandfreie Stichbildung ermöglicht wird. Durch die Nähfadenbremseinrichtung ist es nun möglich, eine Vielzahl von Nähgutteilen mit einer langen Fadenkette zwischen den Nähgutteilen so zu benähen, dass ein einwandfreier Nähnahtanfang, z.B. an flächigen Ärmelzuschnitten für T-Shirts, die einen Nähgut-saumeinschlag aufweisen, einer Nähnaht nach Stichtyp 406, 605 oder klassenähnlicher Stichtypen gebildet werden kann.

In der nachfolgenden Beschreibung werden zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung an Hand der Zeichnung erläutert. Es zeigen:

Fig. 1 die erfindungsgemässe Vorrichtung an einer Nähmaschine im Bereich der Stichbildestelle von oben gesehen mit ausgeketteltem benähtem Nähgut,

Fig. 2 die Vorrichtung nach einem Schnitt II-II in Fig. 1 mit weiteren Stichbildewerkzeugen und der Vorschubeinrichtung,

Fig. 3 die Stichplatte der Vorrichtung von unten gesehen,

Fig. 4 eine weitere Ausführung der Stichplatte der Vorrichtung von unten gesehen und

Fig. 5 den Querstift der Stichplatte nach Fig. 4 mit zwei Ausführungsbeispielen des Querschnitts des Ouerstiftes.

Ein in Fig. 1 dargestellter Ausschnitt einer Nähmaschine mit der Vorrichtung zeigt eine Nähgutauflage 1, eine Stichplatte 2 und einen Stoffschieber 3. Die Stichplatte 2 weist Schlitze 4 zum Durchtritt von Stoffschieberstegen 5 auf. Sie ist mit Stichlochschlitzen 6 und 7 zum Durchtritt von Nadelfaden 81 führenden 2 Nähnadeln 9 und 11 versehen. Zwischen den Stichlochschlitzen 6 und 7 ist eine Stichbildezunge 12 angeordnet.

Die Nadelfäden 81 bilden zusammen mit einem Greiferfaden 82 (Fig. 2), des weiteren auch Nähfäden genannt, eine Fadenkette 13, die in einem einen Nähgutsaumeinschlag 14 aufweisenden Nähgut 15 in eine Nähnaht 20, z.B. des Stichtyps 406, übergeht. Ein Pfeil 17 zeigt die Nährichtung des Nähgutes 15 an.

Nach einem Schnitt II-II in Fig. 1 zeigt Fig. 2 die Nähfadenbremseinrichtung 18 von der Seite gesehen. In einem Abstand 19 ist unterhalb der Stichbildezunge 12 in Nährichtung dicht hinter den Nähnadeln 9 und 11 eine Stützfläche 21 mit einer Umlenkkante 22 angeordnet, die im wesentlichen quer zur Nährichtung verläuft und an der die Nadelfäden 81 und der Greiferfaden 82 umgelenkt und somit gebremst und positioniert werden. Die mindestens drei Nähfäden 81 und 82, die in den Nähnadeln 9 und 11, sowie in einem hin- und 1 herbewegbaren Greifer 23 geführt sind, werden an der Fadenbremseinrichtung 18 so umgelenkt, gebremst und positioniert, dass auch ohne Nähgut 15 eine einwandfreie Stichbildung analog der Nähstichbildung mit Nähgut 15, wie z.B. bei der UNION SPECIAL Maschinenklasse 34 700KF12, ermöglicht wird. Beim Ketteln ohne Nähgut 15 werden die Schleifen der Nadelfäden 81 durch Verschlingung und Verkettung mit Schleifen des Greiferfadens 82 miteinander befestigt und bilden dabei die Fadenkette 13.

Die Nähfadenbremseinrichtung 18 dient als Ersatz für das Nähgut 15, das normalerweise die Nähfäden 81, 82 so bindet, dass eine einwandfreie Stichbildung erfolgen kann. Die Nähfadenbremseinrichtung 18 stellt dabei sicher, dass bei der Nähstichbildung der zuvor gebildete Nähstich nicht zurückgezogen wird. Bei der Abwärtsbewegung der Nähnadeln 9, 11 bildet sich aufgrund der Fadenbremseinrichtung 18 ein Fadendreieck des Grei-

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ferfadens 82 am Greifer 23 aus, in das die Nähnadeln 9 und 11 mit den Nadelfäden 81 stechen und dabei die auf dem Greiferrücken befindlichen Nadelfa-denschlingen mittels des Greiferfadens 82 binden.

Bei der Aufwärtsbewegung der Nähnadeln 9, 11 bilden sich wie in Fig. 2 dargestellt an der Fadenbremseinrichtung 18 Nadelfadenschlaufen 24 aus, die der Greifer 23 zur Bildung des nächsten Stiches aufnimmt. Somit wird die Stichbildung, die normalerweise mit Hilfe des Nähgutes 15 gebildet wird, auch ohne Nähgut 15 erzielt, da zum einen die fadenführenden Nähnadeln 9, 11 in die Greiferfadenschlaufe stechen und zum anderen der fadenführende Greifer 23 die Nadelfadenschlaufen 24 aufnimmt, das der bekannten Stichbildung mit Nähgut 15 entspricht.

Eine in der Nähmaschine auf- und abbeweglich angeordnete Nadelstange 25 weist einen Nadelkopf 26 auf, der die Nähnadeln 9 und 11 führt.

Die Fadenkette 13 wird während der Vorschubbewegung des Stoffschiebers 3, der ein Teil der Vorschubeinrichtung ist, mittels eines der Stoffschieberstege 5 gegen einen Niederhalter 27 gedrängt und somit in Nährichtung transportiert. Der Niederhalter 27 ist an einer in der Nähmaschine federnd gelagerten Drückerstange 28 befestigt.

Eine Klemmfläche 29 an der Stichplatte 2 stellt sicher, dass die Fadenkette 13 bei abgetauchtem Stoffschieber 3, d.h. wenn kein Vorschub erfolgt, zwischen der Stichplatte 2 und dem Niederhalter 27 festgehalten wird. Die Klemmfläche 29 ist so dimensioniert, dass mehrere der gebildeten Nähstiche der Fadenkette 13 zwischen Stichplatte 2 und Niederhalter 27 gemeinsam geklemmt werden können.

Fig. 3 zeigt die Stichplatte 2 mit der Umlenkkante 22 der Nähfadenbremseinrichtung 18 von unten.

In Fig. 4 ist die Stichplatte 2 mit einer weiteren Ausführung der Fadenbremseinrichtung 18 dargestellt, die ebenfalls mit Abstand 19 zur Stichbildezunge 12 an einer Unterseite 31 der Stichplatte 2 befestigt ist. Diese Fadenbremseinrichtung 18 ist als ein Querstift 32 ausgebildet, der im wesentlichen quer zur Nährichtung angeordnet ist.

Fig. 5 zeigt zwei mögliche Querschnittsausbildungen 33 und 34 des Querstiftes 32. Die Querschnittsausbildung 33 ist dabei kreisförmig, die Querschnittsausbildung 34 keilförmig ausgebildet, wobei der Keil 2 hin zu den Nähnadeln 9, 11 zeigt. Durch die Keilform des Querstiftes 32 ist die Bremswirkung der Nähfadenbremseinrichtung 18 auf die Nähfäden 81, 82 im Vergleich zur Kreisform verstärkt.

Es wurde festgestellt, dass die Nadelfaden-bremseinrichtung 18 ganz allgemein das nähsichere Bilden einer Fadenkette bei Mehrnadel-Kettenstichnähmaschinen, die einen Doppelkettenstichtyp der Klasse 400 oder Überdeckkettenstichtyp der Klasse 600 nach DIN 61 400, Ausgabe Mai 1988, bilden, ermöglicht. Der Überdeckkettenstich der Klasse 600 entsteht im wesentlichen dadurch, dass im Vergleich zur Klasse 400 ein weiterer schleifenförmig angeordneter Überdeck- oder Legefaden mittels der Nadelfäden 81 gebunden wird.

Es liegt natürlich auch im Rahmen des Erfindungsgegenstandes, eine separate Nähfadenbremseinrichtung 18 im Bereich der Stichbildezone anzuordnen, die nicht Bestandteil der Stichplatte 2 ist, jedoch durch gleiche oder ähnliche Anordnung und Ausbildung die gleiche Bremswirkung auf die Nähfaden B1,82 hervorruft.

Claims (4)

Patentansprüche

1. Vorrichtung zum Bilden einer Fadenkette an einer Mehrnadel-Kettenstichnähmaschine mit mindestens zwei Nähnadeln, einem Greifer, einer Stichplatte mit mindestens zwei Stichlochschlitzen und einer zwischen den Stichlochschlitzen angeordneten Stichbildezunge, einer Vorschubeinrichtung mit einem Stoffschieber und einem Niederhalter, dadurch gekennzeichnet, dass unterhalb der Stichbildezunge (12) in Nährichtung hinter den Nähnadeln (9, 11) eine Nähfadenbremseinrichtung (18) angeordnet ist.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Nähfadenbremseinrichtung (18) als eine mit Abstand (19) zur Stichbildezunge (12) angeordnete Stützfläche (21) ausgebildet ist, die eine im wesentlichen quer zur Nährichtung verlaufende Umlenkkante (22) aufweist.

3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Nähfadenbremseinrichtung (18) als ein mit Abstand (19) zur Stichbildezunge (12) angeordneter Querstift (32) ausgebildet ist, der im wesentlichen quer zur Nährichtung angeordnet ist.

4. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Fadenbremseinrichtung (18) ein Teil der Stichplatte (2) ist.

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