CH676022A5 - - Google Patents
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Description
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CH 676 022 A5
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Beschreibung
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Verbesserung des Ausreisswiderstandes eines Schliess-zylinders sowie eine Vorrichtung zu dessen Durchführung.
Schliesszylinder haben die Aufgabe, die zugehörigen Schlüssel zu decodieren und bei Übereinstimmung von Schlüssel- und Zylindercode eine Schlossöffnungsdrehung zuzulassen. Praktisch alle Schliesszylinder basieren auf der Freigabe und Blockierung einer oder mehrerer Scher- oder Trennlinien, wofür eine Anzahl mehrteilige Zuhal-tungsstifte gleichzeitig in Schliess- oder Öffnungs-Position gebracht werden. Die Öffnungsdrehung, die bspw. mit Hilfe des Schlüssels durchgeführt wird, wird vom Zylinderkern auf den Mitnehmer übertragen, welcher schliesslich den Schlossriegel in Bewegung setzt. Der Zylinderkern, der seinerseits drehbar in einem Zylindergehäuse liegt, wird dort gegen ein Herausziehen bspw. durch einen angeformten Flansch am innen liegenden Ende des Kerns gesichert. Das Zylindergehäuse ist seinerseits bspw. durch eine Absetzung im vorderen Teil der Aussenhülse gegen Herausziehen gesichert und die Aussenhülse ist ihrerseits mit dem Zylindersteg verbunden, welcher letztlich im Schloss festgeschraubt ist. Eine solche Längszugbefestigung von drehbaren und fixen Teilen hat ähnliche Eigenschaften für die Zugfestigkeit, wie sie eine Kette hat. Die Kette ist so stark wie ihr schwächstes Glied.
Nun existiert eine unfeine Schlossöffnungsme-thode, bei der der Schliesszylinder, ähnlich wie ein Korken aus einer Flasche, einfach mit Gewalt aus dem Schloss gezogen wird. Diese Methode hat sich als ausserordentlich schnell, beinahe lautlos und wenig aufwendig erwiesen. Dadurch ist sie als recht effizient einzustufen. Gesucht ist also ein Ziehschutz, der alle Glieder der Kette von Befestigungselementen gleichermassen verstärkt und als redundantes Bauteil den Gesamtwiderstand gegen Zug erhöht.
Es ist Aufgabe der Erfindung, einen solchen Ziehschutz zu schaffen, in dem ein Verfahren angegeben wird, wie solch ein Ziehschutz bewirkt und eine Vorrichtung dazu ausgestaltet wird. Die Aufgabe wird durch die im kennzeichnenden Teil der unabhängigen Patentansprüche beschriebenen Massnahme gelöst. Die Erfindung basiert auf folgender Idee. Die heute bekannten Massnahmen zur achsia-len Fixierung von Schliesszylindern können, wie oben gesagt als Reihung oder Kette von Zugwiderständen aufgefasst werden. Der Gesamtwiderstand ist gleich dem des schwächsten Zugwiderstandes. Wird dieser verstärkt, so ist es der nächstschwächste und so fort. Nun würde aber eine Art paralleler Widerstand, der einstückig vom Anfang der Kette zu ihrem Ende wirkt, eine zusätzliche Gesamtschutzwirkung ermöglichen. Mit andern Worten, ein Bauteil, der bspw. gleichzeitig Zylinderkern, Zylindergehäuse und den Steg, auf dem das Zylindergehäuse befestigt ist, gleichsam wirkverbindend ergreift, würde den gesuchten parallelen Ziehschutz zur normalen Widerstandskette herbeiführen.
Wie solch ein paralleler Ziehschutz aussieht und funktioniert, wird anhand einer Ausführungsform anschliessend diskutiert. Diese eine Ausführungsform kann, bei Kenntnis des erfinderischen Gedankens, entsprechend variiert werden. Eine solche Variante wird ebenfalls dargestellt. Die Figuren zeigen:
Fig. 1A und 1B in schematischer Darstellung einen Schliesszylinder mit Umgebung zur Illustration der einzelnen Ziehwiderstände bzw. deren Fugen- oder Scherlinien (Fig. 1A) und in einmontierter Umgebung, bspw. auf eine Stützplatte, wie sie in Figur 5 gezeigt ist, aufgestützt, wobei der Ziehschutz aus dieser Umgebung nur durch die Stulpschraube realisiert ist (Fig. 1B);
Fig. 2 einen Querschnitt durch die Darstellung von Figur 1 entlang einer Linie II-II mit eingezeichneter Wirkungszone für einen Ziehschutz;
Fig. 3 in räumlicher Darstellung die in Figur 2 eingezeichnete Wirkungszone für einen Ziehschutz;
Fig. 4 eine beispielsweise Ausgestaltung eines Ziehschutzkörpers.
Fig. 5 eine Abstützplatte für einen Ziehschutzkörper gemäss Figur 4.
Fig. 6 in seitlicher Sicht einen positionierten Ziehschutzkörper, der die Übergangsstellen zwischen Steg bzw. Zylindergehäuse und Abstützplatte, sowie, je nach Einstichtiefe, auch zwischen Zylindergehäuse und Rotor verstärken kann.
Fig. 7 zeigt wie mit einem Ziehschutzkörper der beschriebenen Art, an einem Schliesszylinder mit den Gehäusestiften im Steg angeordnet, ein erhöhter Ziehschutz und zusätzlich mit einer Mehrzahl von Abstützplatten (bspw. gemäss Fig. 5) der Zylinder zur Schlossumgebung plaziert werden kann.
Bei der sogenannten Korkenziehermethode wird eine passende Schraube so in den Schlüsselkanal eingedreht, dass sie gut verankert ist. Die Schraube wird dann in einem sich auf die Umgebung des Schliesszylinders abstützenden Spannmechanismus befestigt, mit welchem dann eine Zugkraft auf die Schraube ausgeübt wird. Die Schraube zieht am Zylinderkern 1 (gemäss Figur 1A), welcher sich mit dem angeformten Flansch an das Zylindergehäuse 2 abstützt, wobei die radial stehenden Zuhaltungen auch noch zum Längszugwiderstand beitragen. Das Zylindergehäuse 2 ist am Steg 3 befestigt, wobei im Moment die Art der Befestigung nebensächlich ist. Der Steg 3 ist mit Hilfe von einem geeigneten Befestigungsmittel in der Zylinderumgebung 4 fixiert, wobei die Zylinderumgebung 4 in der Regel das Schloss ist. Das Schloss, meistens ein Einsteck-schloss, ist in die Türe einmontiert. Im Zusammenhang mit Figur 7 ist ein Schliesszylinder gezeigt, dessen Zylindergehäuse den Steg miteinschliesst (bspw. beim Hahnprofil, Fig.7).
Die vier Teile, vom Angriffspunkt 1 bis zum Ab-stützpunkt 4 des «Korkenziehers» weisen drei Übergangsstellen A,B,C auf, die mit ihren angestammten Befestigungsmitteln überbrückt sind. An der Stelle A ist es ein am Zylinderkern angeformter Flansch 5, der sich, in Pfeilrichtung z gezogen auf
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das Zylindergehäuse 2 abstützt. An der Stelle B sind es Schrauben, die durch den Steg 3 in das Zylindergehäuse 2 ragen. An der Stelle C ist es bspw. eine Stulpschraube 25, die den Steg 3 quer durchdringt.
Die Einzelwiderstände zwischen 1,2 = A; 2,3 = B; 3,4 = C sind gegeben durch die Scherkraft die aufgewendet werden muss um den Flansch 5 abzuscheren, durch die Scherkraft die aufgewendet werden muss um bspw. eine Schraube abzuscheren und durch die Scherkraft die aufgewendet werden muss um die Stulpschraube abzuscheren. Es ist schwierig eine Reihenfolge der Widerstandswerte anzugeben, insbesondere dann, wenn mit Zusatzmassnah-men versucht wird ein schwaches Glied zu verstärken. Doch wie gesagt, durch die Seriewirkung der Widerstände kann bestenfalls eine Art Gleichwirkung der Einzelwiderstände bewirkt werden.
So könnte beispielsweise die Stulpschraube durch einen parallel angeordneten Querstift, ähnlich einer zweiten Stulpschraube, verstärkt werden. Eine gleichwirkende Massnahme wäre das Anordnen einer weiteren Schraube zwischen Steg und Zylindergehäuse, was ja eigentlich fast zwingend ist, wenn ein zusätzlicher Querstift zur Verstärkung der Stulpschraube eingeführt wird, da statt des ganzen Zylinders mit den Teilen 1, 2 und 3 einfach nur das Zylindergehäuse 2 mit dem Zylinderkern 1 herausgezogen wird. Ist bspw. der Zylinderkern nicht einstückig, so wird nicht der angeformte Flansch 5 im hinteren Teil des Zylinders der schwächste Teil gegen Längszug sein, sondern eine mechanische Überbrückung im «Inneren» des Zylinderkerns. In diesem Falle sind Massnahmen zur Verstärkung des Überganges 1,2=A nötig.
Figur 2 zeigt nun im Querschnitt entlang der Linie II-II von Figur 1 die drei Hauptteile 1, 2 und 3 mit den Übergangsstellen A, B, C, die in einer Angriffszone P für den Ziehschutz, also die Gegenmassnahme der Korkenziehermethode eingezeichnet sind. Zusätzlich sind Zuhaltungsstifte 7 eingezeichnet, welche als Verbindungsglied zum Schlüssel wirken.
Fasst man nun die Angriffszone P als ein einstückiges Material auf, das in eine Einfräsung entsprechend dieser Angriffszone so in den Zylinder einragt, dass alle drei Teile 1, 2 und 3 durch eine einzige Wirkverbindung betroffen sind (wie in Figur 3 dargestellt), so entsteht eine Verankerung gegen Längszug, die nicht durch die ohnehin benötigten Bauteile in Serie wirkt, sondern unmittelbar gleichzeitig, also parallel. Die Zugkraft wird vom Zylinderkern über das Zylindergehäuse direkt auf den Steg übertragen.
Nun muss nicht, wie in Figur 3 gezeigt, der Ziehschutz überall den gleichen Scherwiderstand aufweisen. Angenommen die Widerstände sind, mit dimensionlosen Werten bezeichnet, folgendermassen verteilt, A = 5, B = 2, C = 1, so kann der Widerstand des Ziehschutzes P(abc) als f(ABC) folgendermassen aussehen: a = 1, b = 4, c = 5, das heisst, der Ziehwiderstand zwischen 1 und 4 beträgt nun generell 6, gegenüber vormals 1, das ist eine sechsfache Verstärkung. Wird auf a = 1 als Massnahme verzichtet, weil man A = 5 (also eine fünffache Verstärkung) als ausreichend betrachtet, so bleibt b = 3
und c = 4, was generell einen Ziehwiderstand von 5 ergibt, gegenüber vormals 1. Den Ziehschutz P mit den verschiedenen Werten abc erhält man bspw. durch Formgebung bei gleichem Material. Möglich wäre auch eine gleichbleibende Form bei Anwendung von verschiedenen Materialien, was jedoch wesentlich aufwendiger wäre.
In Figur 2 sind zudem Zuhaltungseinlagebalken 30 und 31 angedeutet Es ist ersichtlich, dass je nach Schliessystem und -konstruktion auch solche Zuhaltungseinlagebalken durch geeignete Formgebung und Anordnung des Ziehschutzkörpers gegen Ausreissen gesichert werden könnten.
Der Ziehschutzkörper kann auch als Nocken am Zylindergehäuse angegossen werden oder in dieser Funktion als Flansch ausgebildet (angeformt) werden. In diesem Fall wird der Parallelwiderstand nicht nachträglich in einen Schliesszylinder eingefügt oder an einen Schliesszylinder angebracht, sondern schon bei der Konstruktion eines Schliesszy-linders gestaltlich miteinbezogen.
Figur 4 zeigt eine beispielsweise Formgebung eines Ziehschutzes P, der als Ziehwiderstand in Richtung z, siehe auch Figur 1, die diskutierten Anforderung erfüllen kann. Die seitlichen Flächen 10, 11, 12 stehen senkrecht zur Zylinderlängsachse, in Figur 2 zeigen sie also gegen den Betrachter. Wie in den Figuren 2 und 3 dargestellt, wird der Ziehschutz P in eine adäquat geformte Ausnehmung im Steg, Zylindergehäuse und ggf. Zylinderkern eingesetzt. Die Fläche 10 im Abschnitt c = 5 (gemäss Figur 4) ragt ungefähr zur Hälfte aus dem Steg 3. Zugkräfte in Längsrichtung können so bspw. über eine Kulisse, die über den Zylinder geschoben wird, abgefangen werden. Ein Beispiel ist in Figur 5 abgebildet. Eine dem Ziehschutzkörper gemäss Figur 4 entsprechende Ausnehmung in einem Schliesszylinder ist hier nicht dargestellt. Es ist klar, dass mit Kenntnis der erfinderischen Idee, beliebige Formgebungen von Ziehschutzkörpern mit den entsprechenden Platzverhältnissen im und am Schliesszylinder (Ausnehmungen), wie auch, wie schon oben gesagt, gestaitliche Massnahmen bei Neukonstruktionen leicht vorgesehen werden können.
Die Fläche 11 im Abschnitt b = 2 ist im Bereich der Trennstelle zwischen Steg 3 und Zylindergehäuse 2 angeordnet. Sie fängt Zugkräfte dann ab, wenn bspw. ein Ziehschutz realisiert werden soll, bei welchem auf einen Einstich in den Rotor verzichtet wird. Zum Beispiel wenn die Kompensation der vorhandenen Widerstände auf einen Ziehwiderstand von 4 als ausreichend erachtet wird. Dann würde nämlich mit c=4, b=1 und a=0 einen Ziehschutz P ergeben, der nicht in den Bereich der Scherlinie A zwischen Zylinderkern und Zylindergehäuse hineinreicht. Damit ist allerdings, das muss man sich klar sein, die Widerstandskette nicht von einem Ende zum andern, sondern nur zu einem Teil durch den Ziehschutz überbrückt. Wird also a grösser Null gewählt, so ragt der obere Teil des Ziehschutzes P über die Scherlinie A hinaus in den Zylinderkern, in welchen dann eine Umfangsnut (Einstich im Rotor) eingefräst ist, zur Aufnahme dieses Teils. Der zugehörige Schlüssel weist an der Schmalseite ebenfalls eine Einfräsung auf, welche im wesentlichen
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der Umfangsnut, d.h., dem Einstich im Rotor entspricht.
Dieser Teil des Ziehschutzes weist noch Zusatznutzen auf, nämlich folgender. Im Normalbetrieb des Zylinders, das heisst also bei eingestecktem Schlüssel, wird die Manipulationskraft in der Regel durch die Zuhaltungsstifte abgefangen. Diese Kraft kann nun über einen gewissen Drehwinkel auf den Ziehschutz übertragen werden. Der Drehwinkel der Entlastung hängt von der Form dieses Teiles des Ziehschutzes ab. Ferner kann der Einschnitt an den Schlüsseischmalseiten als zusätzliche Kodierung aufgefasst werden. In der Regel wird diese Massnahme schon am Rohling ausgeführt.
Der gemäss Figur 4 in beispielsweiser Formgebung ausgestaltete Ziehschutzkörper, würde bei einem Korkenziehangriff im Bereich a die einwirkenden Zugkräfte direkt auf die Fläche 10 im Bereich c überleiten. Die flankierenden Widerstände sui generis, wie der Flansch 5, die Schrauben zwischen Steg und Zylinder, sowie die Stulpschraube (als schwächstes Glied der Kette) unterstützen den Ziehwiderstand, der, dank der Massnahme gemäss Erfindung nun von Anfang bis Ende gleich hoch, nämlich gleich 6 ist.
Figur 5 zeigt eine Abstützplatte, die eine Öffnung entsprechend dem Zylinderprofil aufweist. Die Figuren 6 und 7 die Lage dieser in Bezug zur Umgebung des Zylinders. An den Stellen 10' ist die Zone angegeben, in welcher sich die Fläche 10 des Ziehschutzkörpers P gemäss Figur 4 abstützen kann. An diese Stelle ist auch das eine Ende der Widerstandskette ABC, an welche Stelle die Angriffskräfte bei einem Zugversuch am Zylinderkern abgeleitet werden. Je nach Ausführungsform des Ziehschutzkörpers P, bspw. ein Teilbereich des Scherwiderstandes c wird bündig zum Steg 3 und der Restbereich überstehend zum Steg 3 ausgeführt, kann die Abstützplatte über den Schliesszylinder und zugleich über den Teilbereich gesteckt werden, wobei der Ziehschutzkörper im Schliesszylinder fixiert wird. Diese Art eines Formschlusses zwischen Abstützplatte, Ziehschutzkörper und Schliesszylinder (siehe auch Figur 6) erübrigt bspw. die Verwendung einer oder mehrerer Befestigungsschrauben und damit auch das Anbringen von Schraubenlöchern, die entweder störend oder schwächend sein können. Was besonders dazukommt, der entsprechend ausgestaltete Ziehschutzkörper kann problemlos bei allen Systemen mit Zuhaltungsfunktion via Steg Zylinder, das heisst, in Schliesszylindern, in welchen die Gehäusestifte im Steg (hier ist der Steg in das Gehäuse integriert) angeordnet sind, eingesetztwerden, wie dies in Figur 7 abgebildet ist.
Zur Ableitung der Angriffskräfte an die Umgebung inner- und ausserhalb des Schliesszylinders, sind spezielle Formgebungen zur Überleitung der Kräfte in Ziehrichtung vorteilhaft. So können Stützflächen, wie beispielsweise die Fläche 11, statt senkrecht schräg zur Zylinderachse angeordnet sein, um eine Keilwirkung zu erzielen. Ferner können Ziehschutzkörper beidseitig am Schliesszylinder angeordnet werden. Zur Befestigung eines Ziehschutzkörpers am Schliesszylinder reicht eine Schraube, die durch ein Loch im Ziehschutzkörper in den Steg 3 eingeschraubt werden kann. Zur Befestigung von zwei Ziehschutzkörpern empfiehlt sich eine durch ein durchgehendes Loch im Steg durch diesen hindurchlangende Schraube, welche in ein Gewinde im anderen Ziehschutzkörper eingeschraubt werden kann.
Figur 6 zeigt in seitlicher Ansicht einen in eine Türe montierten Schliesszylinder mit Schlüssel 35 (in der Tat sind es zwei Zylinder, ein innerer 1' und ein äusserer 1) an welchem ein Ziehschutzkörper der diskutierten Art angeordnet ist. Ein Schutzbeschlag 36 mit durchgehenden Schrauben 37 schützt Angriffsstellen im Schloss, bis an das Profil des Zylinders. Dieser selber ist von dieser Schutzmassnahme, zumindest frontseitig, nicht betroffen. Hinter dem Schutzbeschlag stützt sich die Abstützplatte 20 ab und auf die Abstützplatte 20 stützt sich der Ziehschutzkörper P mit der Fläche 10 ab. Dies ist die Übergangsstelle C. Ebenfalls eingezeichnet ist die Übergangsstelle B. Nicht dargestellt ist eine allfällige Übergangsstelle A.
Denkt man sich nun den eingesteckten und verriegelten Schlüssel 35 als Ziehelement (natürlich wird auf der freien Wildbahn nicht der passende Schlüssel verwendet), so ist der Abstützpunkt des «Korkenziehers» der Schutzbeschlag 36. Die Zugkraft wird direkt auf den Ziehschutzkörper P übertragen, welche die Kraft via die Abstützplatte 20 auf die hintere Seite des Schutzbeschlages ableitet. Rein gefühlsmässig erkennt man hier nun, dass die Angriffskräfte gegenüber einem Zylinder ohne Ziehschutzkörper sozusagen «kurzgeschlossen» sind.
Je nachdem, in welcher Lage zur Zylinderlänge der Ziehschutzkörper angeordnet ist, ist es nötig, zwischen der Fläche 10 des Ziehschutzkörpers P und bspw. der hinteren Seite des Schutzbeschlages eine Lücke zu überbrücken. Dies kann durch die Hintereinanderreihung von mehreren Abstützplatten 201, 202, 203, 204, 20n (wie Figur 7 dies zeigt) gelöst werden. Natürlich ist es auch möglich, eine Abstützplatte der erforderlichen Dicke zu verwenden oder den Ziehschutzkörper an der passenden Stelle in Bezug zur Zyiinderiänge anzubringen.
Figur 7 zeigt ausserdem sehr schön die Möglichkeit, die Abstützplatte zur Fixierung des Ziehschutzkörpers P am Schliesszylinder zu verwenden. Die Fläche 10 ist in Bezug zum Steg 3 überstehend und die Partie p' zur Stegoberfläche bündig. Wird nun die Abstützplatte 20 gemäss Figur 5 über den Zylinder gesteckt und an der Fläche 10 des Ziehschutzkörpers P in Anschlag gebracht, so ist der Ziehschutzkörper ohne ein weiteres Befestigungsmittel im Formschluss fixiert und es werden keine Schrauben benötigt, welche beim gezeigten Zylinderschloss gemäss Figur 7 wegen den im Steg angeordneten Zuhaltungen stören. würden. Es ist klar, dass an Stelle einer Abstützplatte 20 eine andere Zylinderumgebung dieselbe Funktion ausüben kann. Es ist lediglich darauf zu achten, dass die Übergangsstelle C, Steg/Umgebung, den entsprechenden Ziehwiderstand aufweist.
Das aus dieser Ausführungsvariante hervorgehende Verfahren zur Verbesserung des Zieh- oder Ausreisswiderstandes eines Schliesszylinders,
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weist folgendes grundlegendes Vorgehen auf: dass an mindestens zwei Trennstellen (A, B, C) zwischen Zylinderkern und Zylindergehäuse, zwischen Zylindergehäuse und Steg, zwischen Steg und Schliesszylinderumgebung zum vorhandenen Ziehoder Ausreisswiderstand des Schliesszylinders ein zusätzlicher Scherwiderstand so angeordnet wird, dass an allen verstärkten Trennstellen (A, B, C) ein im wesentlichen gleich grosser Scherwiderstand gegeben ist.
Die Trennstellen mit geringerem Zieh- oder Ausreisswiderstand als die Trennstelle mit dem grös-sten Zieh- oder Ausreisswiderstand des Schliesszylinders durch einen zusätzlichen Scherwiderstand können so verstärkt werden, dass der Gesamtwiderstand jeder Trennstelle mindestens diesem grössten Zieh- oder Ausreisswiderstand entspricht.
Die Trennstellen A, B, C eines Schliesszylinders können durch zusätzliche Scherwiderstände so verstärkt werden, dass jede Trennstelle einen grösseren Gesamtwiderstand aufweist. Ferner können alle Trennstellen einen im wesentlichen gleich hohen Zieh- und Ausreisswiderstand aufweisen, der höher ist, als der grösste Zieh- und Ausreisswiderstand des unverstärkten Schliesszylinders.
Claims (9)
1. Verfahren zur Verbesserung des Ausreisswiderstandes eines Schliesszylinders, dadurch gekennzeichnet, dass an mindestens zwei Trennstellen (A, B, C) zwischen Zylinderkern und Zylindergehäuse, zwischen Zylindergehäuse und Steg, zwischen Steg und Schliesszylinderumgebung zum vorhandenen Ausreisswiderstand des Schliesszylinders ein zusätzlicher Scherwiderstand so angeordnet wird, dass an allen verstärkten Trennstellen (A, B, C) ein im wesentlichen gleich grosser Scherwiderstand gegeben ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Trennstellen mit geringerem Ausreisswiderstand als die Trennstelle mit dem grössten Ausreisswiderstand des Schliesszylinders durch einen zusätzlichen Scherwiderstand so verstärkt werden, dass der Gesamtwiderstand jeder Trennstelle mindestens diesem grössten Ausreisswiderstand entspricht.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass alle Trennstellen (A, B, C) eines Schliesszylinders durch zusätzliche Scherwiderstände so verstärkt werden, dass jede Trennstelle einen grösseren Gesamtwiderstand aufweist.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass alle Trennstellen einen im wesentlichen gleich hohen Ausreisswiderstand aufweisen, der höher ist, als der grösste Ausreisswiderstand des unverstärkten Schliesszylinders.
5. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch mindestens einen einstückigen Ziehschutzkörper (P), der in einer zugehörigen Ausnehmung im Schliesszylinder so zu diesem angeordnet ist, dass er mindestens über zwei Trennstellen (A, B, C) von
Zylinderkern (1), Zylindergehäuse (2), Steg (3) oder Schloss (4) reicht.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Ziehschutzkörper (P) eine Form derart aufweist, dass wenn er in die dafür vorgesehene Vertiefung im Schliesszylinder eingesetzt ist, an jeder Trennstelle (A, B, C), über die der Ziehschutzkörper (P) reicht, zum vorhandenen Scherkraftwiderstand des Schliesszylinders an dieser Trennstelle ein zusätzlicher 'Scherkraftwiderstand durch den Ziehschutzkörper so entsteht, dass an allen Trennstellen (A, B, C) ein im wesentlichen gleich grosser Scherwiderstand gegeben ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der im wesentlichen gleich grosse Scherwiderstand höher ist als der grösste Ausreisswiderstand eines unverstärkten Schliesszylinders.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass dem Ziehschutzkörper (P) eine Abstützplatte (20) zugeordnet ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Abstützplatte (20) eine Öffnung aufweist, die dem Profil des Schliesszylinders entspricht, und dass der Ziehschutzkörper so ausgebildet ist, dass er bei aufgesteckter Abstützplatte in lösbarem Formschluss in seiner Ausnehmung fixiert ist.
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