BESCHREIBUNG
Die Erfindung betrifft eine Schaftmaschine für Webmaschinen gemäss Oberbegriff von Anspruch 1.
Bekannt ist eine Schaftmaschine für Webmaschinen (siehe z.B. den SU-Urheberschein Nr. 739 143, veröffentlicht am 05.06.80, IPK DO3CI/OO), die Planetengetriebe gemäss der Schaftzahl, von denen ein jedes mit der Einschaltnadel der Schaftmaschinensteuerung über keilförmige, am Umschalter befestigte Mitnehmer kinematisch verbunden ist, sowie ein Mittel zur Fixierung des Umschalters enthält. Der Umschalter besteht aus zwei Hebeln mit an deren Enden vorhandenen keilförmigen Mitnehmern. Das Mittel zur Fixierung des Umschalters ist mit einer Feder ausgestattet, die den Kraftschluss des Getriebezuges sowie das Eingreifen der Mitnehmer in eine Lücke zwischen den Zähnen des Steg- bzw. Stützrades des Planetengetriebes bewirkt.
Der Hauptnachteil der erwähnten Schaftmaschine besteht darin, dass die Anwendung einer Feder zur Fixierung der Lage der keilförmigen Mitnehmer in den entsprechenden Lücken eine zuverlässige Funktion der Schaftmaschine nicht gewährleisten kann, weil die im Planetengetriebe erzeugte Kraft die Federkraft in der Regel übersteigt und die Mitnehmer aus der Lücke der zu fixierenden Elemente des Planetenradumschalters herausgedrückt werden.
Bekannt ist ferner eine Schaftmaschine, in der jedes Planetengetriebe mit der Einschaltnadel der Schaftmaschinensteuerung mittels zweier keilförmiger Mitnehmer verbunden ist, die an zwei Gelenkvierecken angebracht sind (siehe z.B.
den SU-Urheberschein Nr. 761628, IPK D03CI/08).
Jedes Gelenkviereck enthält eine Kurbel und eine Kulisse, an der zwei Hebel mit den keilförmigen Mitnehmern befestigt sind.
Die Achsen der Kurbeln der Gelenkvierecke sind beidseits der Linie befestigt, die durch die Drehachse des Planetengetriebes und die Schwenkachse der Kulisse geht. Die Koppeln der Gelenkvierecke sind durch ein Gelenk miteinander verbunden, das den Kulissenstein darstellt.
Allerdings entstehen bei hohen Betriebsgeschwindigkeiten erhebliche Beanspruchlmgen im Stein-Kulisse-Paar aufgrund der Zunahme von Trägheitsbelastung und relativer Gleitgeschwindigkeit des Steins auf der Kulisse. Dies führt zum erhöhten Verschleiss der Reibflächen und somit zur Verkürzung der Lebensdauer des Getriebes und der Wartungsintervalle sowie zur Verteuerung der Bedienung.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Schaftmaschine für Webmaschinen zu schaffen, in der die die Kraftumschaltung besorgende Einheit eines jeden Planetengetriebes so ausgeführt ist, dass sie eine schnellwirkende Umschaltung und eine sichere Funktion der Schaftmaschine gewährleistet sowie die beim Umschalten entstehenden Belastungen aushält.
Die gestellte Aufgabe wird erfindungsgemäss durch die kennzeichnenden Merkmale von Anspruch 1 gelöst. Das Ersetzen einer Kulisse durch Gelenke vermindert Spiele im Getriebezug, erhöht die Funktionsgenauigkeit und -dauer des Mechanismus dank der Verminderung von Spielen und Belastungen an den Kontaktstellen.
Das Vorhandensein einer gemeinsamen Kurbel verkürzt die Länge des Getriebezuges und erhöht demnach die Funktionsgenauigkeit dieser Kurbelschwingengetriebe, was die Genauigkeit der Zusammenwirkung sämtlicher Elemente des Planetenradumschalters erhöht, die Betriebszuverlässigkeit der Schaftmaschine und deren Arbeitsgeschwindigkeit steigert.
Zur Verringerung der Abmessungen der Schaftmaschine .
können die Schwingen mit den keilförmigen Mitnehmern beiderseits der Kurbelschwenkachse montiert sein. In diesem Fall können die Abmessungen der Schaftmaschine dank Verkürzung des Abstandes zwischen der Drehachse des Planetengetriebes und den Drehachsen der Schwingen verringert werden, und zwar kann dieser Abstand kleiner als der Halbmesser des Planetengetriebes sein.
Bei einer bevorzugten Ausführungsfonn sind die Schwingen mit den keilförmigen Mitnehmern beidseits der Kurbelschwenkachse montiert, was die Möglichkeit von Montage und Demontage der Gelenkvierecke ohne deren Zerlegung, d.h. als Einheit gewährleistet. Dadurch wird die Reparaturfähigkeit der Schaftmaschine verbessert und die Reparaturzeit verkürzt.
Bei einer weiteren Ausführungsform sind die Schwingen mit den keilförmigen Mitnehmern auf einer gemeinsamen Achse montiert, wobei die letztere entweder auf der die Drehachsen von Kurbel und Planetengetriebe verbindenden Linie oder aber seitlich dieser Linie liegt. Hierbei gestattet es die letztere Variante, die Abmessungen der Schaftmaschine unter Beibehaltung des Prinzips von Montage und Demontage einzelner Einheiten zu verringern.
Im Folgenden wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen der erfindungsgemässen Schaftmaschine für Webmaschinen unter Bezugnahme auf beiliegende Zeichnungen erläutert. In den Zeichnungen zeigt:
Fig. 1 in schematischer Darstellung die Schaftmaschine mit fixierter Stellung des Stegrades;
Fig. 2 und 3 in schematischer Darstellung Ausführungsformen von Gelenkvierecken.
Die Schaftmaschine für Webmaschinen weist Planetengetriebe gemäss der Schaftzahl auf. Jedes Planetengetriebe besteht aus einem Sonnenrad 1 (Fig. 1), das auf einer Hauptwelle 2 der Schaftmaschine starr befestigt ist, einem Stegrad 3 mit daran sitzenden Planetenrädern 4 und einem Stützrad 5. Das Stegrad 3 steht gleichzeitig mit einem Zahnrad 6 im Eingriff, das mit einer Kurbel 7 zu einer Einheit vereinigt ist, wobei die Kurbel 7 als Exzenter ausgebildet ist. Die Kurbel 7 wirkt mit einem Pleuel 8 zusammen, der mit einem zweiarmigen Hebel 9 gelenkig verbunden ist, welcher über eine Zugstange mit einem (in Fig. nicht abgebildeten) Webmaschinenschaft verbunden ist.
Jedes Planetengetriebe ist mit einer Einschaltnadel 10 der Schaftmaschinensteuerung über zwei keilfönnige Mitnehmer 11 und 12 verbunden, die an zwei Gelenkvierecken 13 und 14 angebracht sind, wobei jedes von ihnen als Kurbelschwingengetriebe ausgeführt ist und im Wechsel die Totpunktlage durchlaufen. Die Gelenkvierecke 13 und 14 besitzen ein als Kurbel 15 ausgebildetes, auf einer Achse 16 angebrachtes gemeinsames Glied.
In jedem Kurbelschwingen-Gelenkviereck 13, 14 ist ein Kopplungsglied 17, 18 vorhanden, das am einen Ende mit der Kurbel 15, am anderen Ende aber mit einer als Winkelhebel ausgebildeten Schwinge 19, 20 verbunden ist. Die Schwinge 19, 20 ist auf einer Achse 21, 22 angebracht. An dem einen Arm der Schwinge 19, 20 ist der keilförmige Mitnehmer 11, 12 mit dem Kopplungsglied 17, 18 gelenkig verbunden. Die Mitnehmer 11 und 12 greifen im Wechsel in jeweilige Lücken 23 und 24 zwischen den Zähnen des Zahnkranzes und des Stützrades 5 ein.
Zur Fixierung der Mechanismusglieder hinter der Totpunktlage dienen Anschläge 25 und 26, die an den Schwingen 19 und 20 angebracht sind. Die Steuereinrichtung zur Steuerung der Bewegung der Einschaltnadeln weist einen Lochstreifen '7, eine Programmtrommel 28 und Ablesena dem 29 auf. Die letzteren stehen infolge der Wirkung einer Feder 30 ständig mit den jeweiligen Einschaltnadeln 10 in Berührung. die mit einem Hebel 31 gelenkig verbunden sind.
der seinerseits eine schwingende Bewegung von einem (in den Fig. nicht abgebildeten) Antrieb erhält. Das Ende der Nadel 10 wirkt in Wechsel mit Vorsprüngen 32 und 33 der Kurbel 15 zusammen.
Die Kurbel 15 weist eine fixierende Nase 34 auf, die mit einer Kugel 35 zusammenwirkt, welche ihrerseits von einer
Feder 36 an die Nase 34 angedrückt wird. Die Kugel 35 ist in Führungen 37 verschiebbar angeordnet. Die Andrückkraft der Kugel 35 an die Nase 34 wird mittels einer Schraube 38 geregelt.
Die Drehachsen 21 und 22 der Schwingen 19 und 20 mit den keilförmigen Mitnehmern 11 und 12 sind beiderseits der
Schwenkachse 16 der Kurbel 15 montiert, wie dies in Fig. 1 dargestellt ist.
Gemäss Fig. 2 und 3 sind die Schwingen 19 und 20 mit den keilförmigen Mitnehmern 11 und 12 auf einer gemeinsamen Achse 39 montiert. Dabei kann die Achse 39 gemäss
Fig. 2 auf einer gedachten Linie a-a liegen, die durch die
Schwenkachse 16 der Kurbel und die Drehachse des Plane tengetriebes geht oder in bezug auf diese Linie a-a nach rechts bzw. nach links versetzt sein, wie dies in Fig. 3 veran schaulicht ist.
Die erfindungsgemässe Schaftmaschine funktioniert wie folgt:
Der Lochstreifen 27 (Fig. 1) trägt Information in Form von Löchern, so dass die Ablesenadeln 29 sich auf dem Lochstreifen 27 abstützen bzw. durch die Löcher desselben hindurch ins Innere der Programmtrommel 28 treten können. In Übereinstimmung mit der Lage der Ablesenadeln 29 dreht die Feder 30 die Einschaltnadeln 10 in eine der zwei Endlagen, wobei das Ende der Nadel auf den Vorsprung 32 der Kurbel 15 einwirkt und diese z.B. mit dem Kopplungsglied 17 und der Schwinge 19 des linken Gelenkvierecks 13 über seine Totpunktlage hinaus bis zum Anschlag 25 bewegt.
Gleichzeitig wird das rechte Gelenkviereck 14 dank der Bewegung der Kurbel 15 aus dem Gebiet der Totpunktlage herausgeführt.
Hierbei greift die linke Schwinge 19 mit ihrem keilförmigen Mitnehmer 11 in die keilförmige Lücke 23 zwischen den Zähnen des Stegrades 3 ein. Diese Umschaltstellung ent spricht dem Stillstand des Schaftes.
Die passive Fixierungsanordnung, die von der keilförmige gen Nase 34 der Kurbel 15, der in den Führungen 37 bewegten Kugel 35 und der Feder 36 gebildet ist, verhindert zufällige Kurbelschwingungen und sichert die Kurbel in der Endstellung gegen zufällige, grössenmässig geringe äussere Einwirkungen.
Kommt das Ende der Nadel 10 gegenüber dem Vorsprung 33 der Kurbel 15 zu stehen, so drückt die Nadel bei der Abwärtsbewegung des Hebels 31 auf diesen Vorsprung, wodurch die Kurbel 15 sowie das Kopplungsglied 18 und die Schwinge 20 des rechten Gelenkvierecks bis zum Anschlag 26 geschwenkt werden, somit das Gelenkviereck über die Totpunktlage hinaus gebracht wird. Gleichzeitig wird das linke Gelenkviereck aus seiner Totpunktlage herausgeführt, und der keilförmige Mitnehmer 11 gibt das Stegrad 3 frei, während der keilförmige Mitnehmer 12 in die Lücke 24 zwischen den Zähnen des Stützrades 5 eingreift, wodurch die Umschaltanordnung in der zweiten Endstellung fixiert wird.
Hierbei wird die Drehbewegung vom Sonnenrad 1 auf die Planetenräder 4 und von diesen auf das Stegrad 3 übertragen. Das letztere überträgt die Drehbewegung auf das Zahnrad 6 und folglich auf die Kurbel 7. Die Drehung der letzteren bewirkt die Bewegung des Pleuels 8, die über den Hebel 9 auf den Webmaschinenschaft übertragen wird.
Diese Umschaltstellung entspricht der Schaftbewegung.
Die Umschaltanordnung wird in dieser Stellung so lange bleiben, bis die Einwirkung der Nadel 10 auf den Vorsprung 32 der Kurbel 15 diese aus der fixierten Stellung herausgeführt haben wird. Die passive Fixierungsanordnung trägt zur Stabilisierung der Lage der Kurbel 15 bei.
Im folgenden wiederholt sich der Arbeitszyklus.