CH667110A5 - Druckluft-spinnvorrichtung. - Google Patents
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Description
BESCHREIBUNG
Die Erfindung bezieht sich auf eine Druckluft-Spinnvor-
richtung.
Pneumatische bzw. Druckluft-Spinnvorrichtungen wie beispielsweise die in der US-PS 4497 167 beschriebene Ausführung sind als Ersatz für Ring-Spinnvorrichtungen oder Offen-End-Typen entwickelt worden und enthalten eine Düseneinrichtung zur Abgabe eines wirbelnden Druckluft-stroms, der auf ein gezogenes Vorgespinst (Kammzug) einwirkt und daraus Spinngarn produziert.
Eine solche Druckluft-Spinnvorrichtung ist an sich sehr vorteilhaft, weil sie etwa zehnmal schneller arbeitet als eine Ring-Spinn Vorrichtung, hat aber den Nachteil, dass ähnlich wie bei allen anderen Typen auch eine gewisse störende Geräuschentwicklung bisher nicht zu vermeiden war.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Geräuschentwicklung einer Druckluft-Spinnvorrichtung zu reduzieren und dadurch zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen an solchen Vorrichtungen beizutragen.
Der Grundgedanke der Erfindung geht dahin, angrenzend an die Auslassöffnung eines Düsenabschnitts der Spinnvorrichtung, aus der Druckluft freigesetzt wird, einen Geräuschdämpfer oder Schalldämpfer für austretende Luft anzuordnen.
Mit Vorteil kann ein nach dem Diffusorprinzip ausgebildeter Geräuschdämpfer mit vielen Luftdurchlasslöchern verwendet werden ; aber auch andere Schalldämpferausführungen sind möglich.
Erfindungsgemäss wird die Expansion der aus einer Auslassöffnung freigesetzten Druckluft durch den Geräuschdämpfer wirksam reduziert, und dabei werden die Störenergie des Luftstroms gedämpft, Schallwellen reflektiert und absorbiert sowie zusätzliche dämpfende Wirkungen erzielt.
Nachstehend wird die Erfindung unter Bezug auf eine Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine Luft-Injektordüse mit Geräuschdämpfer im Längsschnitt dargestellt,
Fig. 2 eine Gesamt-Perspektivdarstellung einer Druckluft-Spinnvorrichtung,
Fig. 3a, 3b und 4a, 4b grafische Darstellungen zu Ergebnissen von an der Erfindung angestellten Messungen, und
Fig. 5 eine Perspektivansicht eines anderen Geräusch-dämpfer-Ausführungsbeispiels.
In der in Fig. 2 als Gesamtübersicht dargestellten Druckluft-Spinnvorrichtung wird ein aus Stapelfasern bestehendes Vorgespinst S (Kammzug) aus einer Spinnkanne K gezogen, danach beim Passieren je einer hinteren Rolle 2, mittleren Rolle 4 mit Laufband 3 und einer vorderen Rolle 5 auf eine vorbestimmte Dicke gebracht und schliesslich in eine Luft-Injektordüse 6 eingeführt, wo das Vorgespinst S zu einem Spinngarn Y verarbeitet und schliesslich durch eine Entnahmerolle 7 weitertransportiert wird. Dahinter passiert das Spinngarn Y eine Noppenfangeinrichtung 8 und wird in Verbindung mit einer Traversierführung 9 zu einem Wickel P aufgespult, der im Direktkontakt mit einer Reibrolle 10 rotierend angetrieben wird.
Die in Fig. 1 separat dargestellte Injektordüse 6 enthält im Verlauf eines axialen Durchlasskanals für das Vorgespinst S einen ersten Düsenabschnitt 11 mit einer hohlzylindrischen Garndurchlasskammern 13 und weiter hinten einen zweiten Düsenabschnitt 12 mit hohlzylindrischer Garndurchlasskammer 14. In die Garndurchlasskammer 13 und 14 münden jeweils sich gegenüberliegende Lufteinblaslöcher 15 bzw. 16 ein, um in den Kammern 13 und 14 entgegengesetzt wirbelnde Luftströme zu erzeugen. Die Lufteinblaslöcher 15 (s. Fig. 1) des ersten Düsenabschnitts 11 sind ausserdem schräg in Transportrichtung des Vorgespinstes S, die Lufteinblaslöcher 16 des zweiten Düsenabschnitts 12 aber fast senkrecht dazu ausgerichtet. Dem zweiten Düsenabschnitt 12 ist ein relativ enger Garneinlass 17 vorgeordnet und ein im Durchmesser grösserer sowie zusätzlich in Garntransportrichtung konisch erweiterter Garnauslass 18 nachgeordnet. Zwischen einem Garnauslass 21 des ersten Düsenabschnitts 11 und dem Garneinlass 17 des zweiten Düsenabschnitts 12 befindet sich ein Einschnitt 19, aus dem Druckluft von dem Auslass 21 des ersten Düsenabschnitts nach aussen entweichen kann.
Mit dem hinteren Ende der Injektordüse 6 ist ein aus einem Metall wie Aluminium hergestellter Geräusch5
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Wenn das Vorgespinst S den Klemmpunkt der vorderen Rolle 5 verlässt, ist es unter dem Einfluss der wirbelnden Druckluftströme im zweiten Düsenabschnitt 12 teilweise vorverdreht. Wenn es anschliessend in den ersten Düsenabschnitt 11 gezogen wird, erfolgt ein Aufblähen des Vorgespinstes S durch die darin entgegengesetzt wirbelnden Luftströme aus den Lufteinblaslöchern 15, so dass einzelne Fasern gelöst und wieder um die nicht-gelösten Fasern herumgewickelt werden. Die Aufbläh- und Wickelrichtung ist der davor erläuterten Vorverdrehrichtung entgegengesetzt. Wenn das Gespinst S danach den zweiten Düsenabschnitt 12 passiert und noch einmal entgegengerichtet verzwirnt wird, entsteht ein kräftig gezwirntes Spinngarn Y.
Da die Lufteinblaslöcher 16 des zweiten Düsenabschnitts 12 senkrecht zur Garnrichtung sitzen und Luftströme mit höherem Druck auf das Gespinst abgeben als die Löcher des ersten Düsenabschnitts 11, ist die Luftstromwirkung auf das Gespinst S im zweiten Düsenabschnitt 12 stärker als im ersten. Wegen des engen Garneinlasses 17 strömt der überwiegende Teil der in den zweiten Düsenabschnitt 12 injizierten Druckluft durch den relativ grossen und nach hinten konisch erweiterten Luftauslass 18 in die innere Hülse 24 des Geräuschdämpfers 22 ab. Daraus entströmt ein Teil der schon partiell entspannten Druckluft zusammen mit dem Garn Y aus einer hinteren Zentralöffnung 27 der inneren Hülse 24, und der Rest gelangt durch die Entlüftungslöcher 26 in eine zwischen dem Aussenmantel 23 und der inneren Hülse 24 gebildete Expansionskammer 28, wo die Störenergie der Düsenluftströme reduziert und Schallwellen reflektiert sowie zumindest teilweise absorbiert werden. Da zusätzlich die innere Hülse 24 als Schallwellenwiderstand und die Expansionskammer 28 wie ein Tiefpassfilter wirken, unterdrückt der Geräuschdämpfer 22 bemerkenswert gründlich alle Störgeräusche, die sonst vorhanden sind, wenn vom zweiten Düsenabschnitt 12 freigesetzte Druckluft aus einem ungeschützten Garnauslassloch 18 ins Freie gelangen kann.
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In den Grafiken der Fign. 3 und 4 sind jeweils auf der Abszisse der Frequenzbereich und auf der Ordinate die Geräuschpegelwerte als Ergebnisse von Geräuschmessungen aufgetragen, die an bis zu sechs solcher Injektordüsen 6 ohne eingeführtes Vorgespinst S vorgenommen wurden. Der dabei verwendete Geräuschdämpfer 22 aus Aluminium hat eine Hülsenlänge von 15 mm, 20 mm Aussendurchmesser, eine Zentralöffnung mit 7,5 mm Eingangs- und 5 mm Ausgangsdurchmesser sowie insgesamt zwölf Entlüftungslöcher mit 2 mm Innendurchmesser.
Die Ergebnisse in den Fign. 3a und 4a stammen von ohne Geräuschdämpfer 22 bei einem Luftdruck von 3 kg/cm2 im ersten Düsenabschnitt 11 und 4 kg/cm2 (Fig. 3a) bzw. 4,5 kg/cm2 (Fig. 4a) im zweiten Düsenabschnitt 12 durchgeführten Messungen. Dabei lagen die dumpfen Geräuschanteile bei 50 dB (A) und die Geräuschspitzen bei 89 dB (A).
In den Fign. 3b und 4b sind Ergebnisse von unter den gleichen Bedingungen wie in Fig. 3a bzw. 4a, jedoch mit dem Geräuschdämpfer 22 durchgeführten Messungen dargestellt. Der Geräuschpegel lag jeweils bei 80 dB (A).
Als abgewandeltes Ausführungsbeispiel ist in Fig. 5 ein Geräuschdämpfer 30 mit zylindrischer Umfangsform, einer Zentralöffnung 31 als Durchlass für ein Garn Y und bis zu sechs in die Zentralöffnung 31 einmündenden Seitenausneh-mungen 32 dargestellt. Im Gebrauch schliesst sich die Zentralöffnung 31 dieses Geräuschdäinpfers 30 (ähnlich wie bei dem Beispiel in Fig. 1) an den Garnauslass 18 der Injektordüse 6 an. Aus dem Garnauslass 18 kommende Druckluft expandiert in die Seitenausnehmungen 32, und dabei werden Störgeräusche gemindert, jedoch nicht ganz so wirksam wie bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 1, wie Versuche gezeigt haben.
Durch Anwendung der Erfindung kann die Geräuschabgabe aus einer Druckluft-Spinnvorrichtung vermindert oder sicher unter Kontrolle gehalten werden. Die Geräuschverminderung in einem Werk, wo viele Spinnvorrichtungen arbeiten, ist beachtlich, und die Arbeitsbedingungen können damit wesentlich verbessert werden.
D.er Grundgedanke der Erfindung bezieht sich auf mit einem entsprechend gestalteten Geräuschdämpfer ausgerüstete Injektordüsen für Spinnvorrichtungen. Im Rahmen der Erfindung kann der Geräuschdämpfer vielfältig abgewandelt, bei Bedarf auch integral mit der Injektordüse vereinigt und/oder in Verbindung mit einer anders aufgebauten Luftdüsenanordnung verwendet werden.
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1 Blatt Zeichnungen
Claims (9)
- 667 1102PATENTANSPRÜCHE1. Druckluft-Spinnvorrichtung mit einem Düsenabschnitt, in dem ein eingeführtes Vorgespinst unter der Einwirkung eines Druckluftstroms zu einem Spinngarn verarbeitet wird, dadurch gekennzeichnet, dass im Anschluss an eine Auslassöffnung (18) des Düsenabschnitts ( 12) ein Geräuschdämpfer (22) angeordnet ist.
- 2. Spinnvorrichtung nach Anspruch 1 mit einem ersten und einem zweiten Düsenabschnitt, dadurch gekennzeichnet, dass jeder der beiden Düsenabschnitte (11,12) eine zylindrische Garndurchlasskammer (13 ; 14) mit tangential einmündenden Lufteinblaslöchern (15 ; 16) aufweist und der Geräuschdämpfer (22) fest an dem hinteren Ende des zweiten Düsenabschnitts (12) angebracht ist.
- 3. Spinnvorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der erste und zweite Düsenabschnitt (11,12) in einem Körper (6) angeordnet sind und zwischen den beiden Düsenabschnitten ein Einschnitt (19) so eingeformt ist, dass durch ihn Druckluft aus dem ersten Düsenabschnitt (11) nach aussen gelangen kann.
- 4. Spinnvorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Garndurchlasskammer (14) des zweiten Düsenabschnitts (12) mit einem Garneinlassloch (17) und einem Garnauslassloch (18), dessen Durchmesser grösser als der des Einlasslochs und in Richtung auf den ausgangsseitig angeschlossenen Geräuschdämpfer (22) sich erweiternd gestaltet ist, in Verbindung steht.
- 5. Spinn Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Geräuschdämpfer (22) als hohler zylindrischer Körper mit einem äusseren Mantel (23), einer inneren Hülse (24) und einem mit dem hinteren Ende der zweiten Düsenanordnung zu verbindenden Anschlussteil (25) ausgebildet ist, dessen hinteres Ende offen und dessen innere Hülse koaxial zu dem Garnauslassloch (18) des zweiten Düsenabschnitts angeordnet ist.
- 6. Spinnvorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die innere Hülse (24) des Geräuschdämpfers (22) in der Transportrichtung des Vorgespinstes zunehmend enger gestaltet ist.
- 7. Spinnvorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass in die Umfangswand der inneren Hülse (24) mehrere durchgehende kleine Entlüftungslöcher (26) eingearbeitet sind.
- 8. Spinnvorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Geräuschdämpfer (30) als zylindrischer Körper mit einer Zentralöffnung (31) als Garndurchlass und mehreren in die Zentralöffnung einmündenden seitlichen Vertiefungen (32) ausgebildet ist.
- 9. Spinn vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die seitlichen Vertiefungen (32) in Längsrichtung des zylindrischen Geräuschdämpfers eingearbeitet sind.
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