BESCHREIBUNG
Die Erfindung bezieht sich auf eine Zuggabel für Fahrzeuganhänger mit einer in einer Hülse verschiebbar gelagerten, eine Zugöse zum Einhängen in die Anhängekupplung eines Lastkraftwagens aufweisenden Zugstange und mit einem Steckbolzen, der zum Festlegen der Zugstange in wenigstens zwei Verschiebestellungen in eine Durchtrittsöffnung in der Hülse und in eine von wenigstens zwei Durchtrittsöffnungen in der Zugstange einführbar ist.
Ein vorgegebener, kleinster Kurvenradius erfordert bei einem aus einem Lastkraftwagen und einem Anhänger gebildeten Gliederzug eine bestimmte Mindestlänge der Zuggabel und damit einen bestimmten Mindestabstand zwischen dem Lastkraftwagen und dem Anhänger. Dieser Mindestabstand verkürzt allerdings die mögliche Ladefläche, so dass die Forderung besteht, den Abstand zwischen dem Lastkraftwagen und dem Anhänger bei der Geradeausfahrt zu verkürzen. Zu diesem Zweck werden einerseits in ihrer Länge veränderbare Zuggabeln und anderseits gelenkte Drehgestelle für die Anhänger eingesetzt. Diese für die Vorwärtsfahrt gedachten Massnahmen reichen jedoch nicht aus, um ein allen Anforderungen genügendes Reversieren sicherzustellen.
Aus diesem Grunde wird die Zuggabel des Anhängers mit einer Zugstange ausgerüstet, die in einer Hülse der Zuggabel verschiebbar gelagert ist und in mehreren Verschiebestellungen durch einen Steckbolzen festgelegt werden kann, der in eine Durchtrittsöffnung in der Hülse und in eine von mehreren Durchtrittsöffnungen in der Zugstange eingreift. Zum Reversieren eines Gliederzuges muss bei einer solchen Zuggabelausbildung der Fahrer zunächst den Anhänger abkuppeln und die Zugstange nach einer Entriegelung ausziehen, um den Anhänger wieder an den Lastkraftwagen anhängen zu können.
Damit der Abstand zwischen einem Fahrzeuganhänger und einer Zugmaschine vom Fahrersitz der Zugmaschine aus geändert werden kann, ist es bekannt (AT-PS 190 393), die Anhängekupplung eines Anhängers auf einem Reiter vorzusehen, der auf einer Verlängerungsschiene verschiebbar gelagert ist und gegenüber dieser Verlängerungsschiene in mehreren Verschiebestellungen durch einen Steckbolzen festgelegt werden kann. Dieser Steckbolzen wird von einem am Reiter gelagerten Winkelhebel getragen, der über eine Zugstange vom Fahrersitz aus verschwenkt werden kann, so dass der Steckbolzen aus der jeweiligen Durchtrittsöffnung in der Verlängerungsschiene herausgezogen wird. Damit wird es möglich, den Reiter auf der Verlängerungsschiene durch ein Verfahren der Zugmaschine bis zu einem Anschlag zu verschieben, was das Durchfahren enger Kurven ermöglicht.
Nach Beendigung der Kurvenfahrt kann der Fahrer zwar durch ein Zurückstossen der Zugmaschine den Reiter wieder auf der Verlängerungsschiene zurückschieben, doch ist es dabei kaum möglich, die Durchtrittsöffnungen im Reiter und in der Verlängerungsschiene in Deckung zu bringen, um den Steckbolzen einzusetzen. In diesem Zusammenhang muss bedacht werden, dass Spiele zwischen den Durchtritts öffnungen und den Steckbolzen möglichst zu vermeiden sind, um einem Ausschlagen der Durchtrittsöffnungen vorzubeugen. Nachteilig bei dieser bekannten Konstruktion ist folglich, dass zwar die Verriegelung zwischen dem Reiter und der Verlängerungsschiene vom Fahrersitz der Zugmaschine aus gelöst, nach einem Verschieben des Reiters aber nicht mehr betätigt werden kann.
Ausserdem besteht die Gefahr eines Ausschlagens der Durchtrittsöffnungen im Reiter und in der Verlängerungsschiene, so dass sich solche Konstruktionen für schwerere Fahrzeuganhänger nicht eignen.
Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, diese Mängel zu vermeiden und eine Zuggabel für Fahrzeuganhänger zu schaffen, deren Zugstange gegenüber der sie aufnehmenden Hülse nach einer Verschiebung in wenigstens zwei Verschiebestellungen vom Fahrersitz des Lastkraftwagens verriegelt werden kann, ohne ein Ausschlagen der Durchtrittsöffnungen für den Steckbolzen befürchten zu müssen.
Die Erfindung löst die gestellte Aufgabe dadurch, dass der Steckbolzen in einer zur Hülse senkrechten Verschiebeführung gelagert und in der Verschiebeführung mittels eines im Feststellsinn des Steckbolzens federbelasteten, gegen die Federkraft mit einem Druckmittel beaufschlagbaren Zylinders verschiebbar ist, dass die Durchtrittsöffnungen in der Hülse und in der Zugstange konisch ausgebildet sind und dass der Steckbolzen ein an die Konizität der Durchtrittsöffnungen angepasstes Einsteckende aufweist.
Durch das konische Einsteckende des Steckbolzens kann zunächst sichergestellt werden, dass der Steckbolzen in die Durchtrittsöffnungen der Zugstange eingreift, selbst wenn die genaue Deckungslage der Durchtrittsöffnung in der Hülse mit der jeweiligen Durchtrittsöffnung in der Zugstange nicht von vornherein gegeben ist. Die Deckungslage der Durchtrittsöffnungen in der Zugstange und in der Hülse wird beim Eintreiben des konischen Einsteckendes des Steckbolzens in die Durchtrittsöffnungen erzwungen, weil beim Eintreiben des Steckbolzens die Zugstange gegenüber der Hülse entsprechend verschoben wird. Die Verschiebeführung für den Steckbolzen ermöglicht dabei einen ausreichenden Stellweg. Es genügt daher die beim Verschieben der Zugstange durch den Lastkraftwagen erreichbare Genauigkeit, um die Zugstange sicher mit der Hülse zu verriegeln.
In diesem Zusammenhang muss zusätzlich bedacht werden, dass der Steckbolzen durch die Federkraft des Stellzylinders während der Zugstangenverschiebung gegen die Zugstange gedrückt wird, so dass beim Erreichen einer Durchtrittsöffnung der Steckbolzen selbständig in die Durchtrittsöffnung einrastet und die Zugstange gegenüber der Hülse festlegt.
Da die Durchtrittsöffnungen eine der Konizität des Einsteckendes des Steckbolzens entsprechende Konizität aufweisen, wird stets ein sattes Anliegen des Steckbolzens an den Wänden der Durchtrittsöffnungen erreicht, so dass der Steckbolzen spielfrei in den Durchtrittsöffnungen gehalten wird. Damit ist auch dann eine gute Kräfteübertragung gewährleistet, wenn die Durchtrittsöffnungen nach längerem Einsatz erweitert sind, weil die Einstecktiefe entsprechend vergrössert wird. Mit Hilfe der erfindungsgemässen Konstruktion, kann somit in einfacher Weise die Zugstange in der Hülse selbständig über den Steckbolzen verriegelt werden, ohne ein Ausschlagen der Durchtrittsöffnungen für den Steckbolzen befürchten zu müssen.
In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand in einem Ausführungsbeispiel schematisch dargestellt. Es zeigen
Fig. 1 eine erfindungsgemässe Zuggabel für einen Fahrzeuganhänger in einer vereinfachten Seitenansicht,
Fig. 2 diese Zuggabel in einer Untersicht und
Fig. 3 einen mit Hilfe eines Stelltriebes betätigbaren Steckbolzen zur Verbindung der Zugstange mit einer Hülse in einem Schnitt in einem grösseren Massstab.
Die dargestellte Zuggabel 1 besteht im wesentlichen aus einem Gabelrahmen 2 der anlenkseitig Lageraugen 3 für die Anlenkung an einem Fahrzeuganhänger trägt und eine Hülse 4 zur verschiebbaren Führung einer Zugstange 5 aufweist, die an ihrem vorderen Ende mit einer Zugöse 6 versehen ist.
Zur Festlegung der Zugstange 5 gegenüber der Hülse 4 ist eine Feststelleinrichtung 7 vorgesehen, die aus einem Steckbolzen 8 besteht, der in einer zur Hülse 4 senkrechten, rohrförmigen Verschiebeführung 9 gelagert und durch eine Durchtrittsöffnung 10 in der Hülse 4 sowie eine von zwei Durchtrittsöffnungen 11 in der Zugstange 5 einführbar ist, so dass die Zugstange 5 in zwei durch die Durchtrittsöffnungen 11 bestimmten Verschiebestellungen festgelegt werden kann. Um das Erreichen der Deckungslage der Durchtritts öffnungen 11 mit der Durchtrittsöffnung 10 in der Hülse 4 zu erleichtern, sind ein vorderer Anschlag 12 und ein hinterer Anschlag 13 für die Hülse 4 an der Zugstange 5 vorgesehen.
Die Feststelleinrichtung 7 wird mit Hilfe eines Stelltriebes 14 betätigt, der aus einem Zylinder 15 besteht, dessen Kolben im Feststellsinn durch eine Feder belastet wird und gegen die Kraft dieser Feder über eine Druckmittelleitung 16 beaufschlagt werden kann. Die Kolbenstange 17 des Zylinders 15 ist über einen Winkelhebel 18 mit der Feststelleinrichtung 7 verbunden. Zu diesem Zweck greift der durch einen Längsschlitz 19 der rohrartigen Verschiebeführung 9 ragende Winkelhebel 18 in eine Gabel 20 des Steckbolzens 8 ein, in der er mittels einer ihn in einem Langloch 21 durchsetzenden Achse 22 befestigt ist. Wird der Zylinder 15 über die Druckmittelleitung 16 beaufschlagt, so wird der Kolben gegen die Federkraft verstellt und der Winkelhebel 18 in die in Fig. 3 strichliert gezeichnete Stellung verschwenkt, in der der Steckbolzen 8 aus den Durchtrittsöffnungen 10 und 11 gezogen ist.
Dies kann bei am Lastkraftwagen angekuppeltem Anhänger erfolgen, weil die Stellkraft für eine Entriegelung auch bei belasteter Zuggabel ausreicht. Die Zugstange 5 kann dann durch ein Verfahren des Lastwagens in der Hülse 4 verschoben werden, bis einer der Anschläge 12 oder 13 diese Stellbewegung begrenzt. Durch eine Belüftung des Zylinders 15 wird der Steckbolzen 8 über die Belastungsfeder des Zylinders in die Verriegelungsstellung gedrückt, wobei aufgrund des konischen Einsteckendes 23 die deckungsgleiche Lage der ebenfalls konischen Durchtrittsöffnungen 10 und 11 herbeigeführt wird. Nach dem Einführen des Steckbolzens 8 in die Durchtrittsöffnungen 10 und 11 ist folglich die Verstellung der Zugstange 5 abgeschlossen.