CH663427A5 - Verfahren und vorrichtung zur bestimmung der mittleren feinheit und des variationskoeffizienten der feinheitsschwankungen von textilen und technischen gespinsten. - Google Patents
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Description
Die vorliegende Erfindung vermeidet diese Nachteile und betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur automatischen Bestimmung der mittleren Feinheit und des Variationskoeffizienten der Feinheitsschwankungen von textilen und technischen Garnen, Vorgarnen und Bändern gemäss den in den Ansprüchen 1 und 8 definierten Merkmalen.
Die Erfindung ist im wesentlichen darin zu sehen, dass die Feinheitsbestimmung und die Gleichmässigkeitsprüfung in einem einzigen Prüfvorgang und mit den gleichen Prüfgutabschnitten erfolgt.
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Allerdings gestatten die für die Gleichmässigkeitsprüfung verfügbaren Messorgane in der Regel nur die Bestimmung der relativen Feinheitsschwankungen, nicht aber die Bestimmung der absoluten mittleren Feinheit. Deshalb wird bei der erfindungsgemässen Kombination das Prüfgut bei der Gleichmässigkeitsprüfung in einer Waagschale aufgefangen und so das Gewicht einer definierten Stichprobenlänge und damit die absolute mittlere Feinheit bestimmt.
Die Berechnung des Variationskoeffizienten CV (L) für Prüfgutabschnitte der Länge L erfolgt hingegen aus dem durch das Messorgan im Gleichmässigkeitsprüfer erzeugten Signalstrom. Damit erhält man folgende Vorteile:
- das zeitraubende Schneiden und Wägen von Einzelabschnitten für die Feinheitsbestimmung entfällt;
- die Feinheitsbestimmung erfolgt im gleichen Arbeitsgang wie die Gleichmässigkeitsprüfung mit nur unwesentlichen Mehrkosten;
- der aufwendige zusätzliche Wechsler samt Vorrichtung zum automatischen Ablängen und Schneiden der Prüfgutabschnitte für die Feinheitsbestimmung entfällt.
Anhand der Figur wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung näher erläutert.
Der Gleichmässigkeitsprüfer 1 umfasst unter anderem ein Messorgan 2, einen Wechsler 3, eine Trennvorrichtung 4, einen Einlegearm 5, eine genaue Abzugsvorrichtung 7, eine elektronische Waage 9 und eine Blas- oder Saugvorrichtung 8. Die zu prüfenden Aufmachungseinheiten 6 sind in einem Gestell 16 untergebracht.
An den Gleichmässigkeitsprüfer 1 ist eine Auswerteeinheit 10 angeschlossen. Sie umfasst unter anderem einen Ana-log-Digitalwandler 11 und einen Rechner 12. Die Messwert-ausgabe erfolgt über ein Ausgabemodul 13, beispielsweise einen Drucker.
Der Ablauf einer Prüfung geht wie folgt vor sich : Die Bedienungsperson fädelt die Enden der vorgelegten Aufmachungseinheiten 6 (Prüfgut 14) im Wechsler 3 ein und wählt die Prüfbedingungen. Bei Prüfbeginn legt der Einlegearm 5
das Ende der ersten Aufmachungseinheit in das Messorgan 2 und in die Abzugsvorrichtung 7 ein. Die Prüfung erfolgt über eine vorbestimmte Materiallänge pro Aufmachungseinheit, z.B. 1000 Meter. Nach Durchlauf dieser Länge wird das Prüf-5 gut 14 mit der Trennvorrichtung 4 getrennt und das Ende der zweiten Aufmachungseinheit eingelegt und so fort, bis alle vorgelegten beispielsweise 10 Aufmachungseinheiten 6 geprüft sind. Auf der Waagschale der Waage 9 liegen dann im vorliegenden Beispiel 10 x 1000 m Prüfgut, welches nun auto-io matisch gewogen wird. Das Ergebnis der Wägung gelangt zum Rechner 12, welcher daraus die mittlere Feinheit x bestimmt.
Während der Prüfung gelangt das Signal vom Messorgan 2 über den Analog-Digitalwandler 11 ebenfalls zum Rechner 15 12, welcher z.B. den Variationskoeffizienten CV (L) der Schwankungen der Masse von z.B. L = 100 m langen Prüfgutabschnitten berechnet.
Der errechnete Wert CV (L) sowie die mittlere Feinheit werden über das Ausgabemodul 13 (z.B. Drucker) in geeigneter Form ausgegeben.
Selbstverständlich lässt sich die erfindungsgemässe Anlage in bekannter Weise so programmieren, dass alle üblichen Arten von Variationskoeffizienten oder sonstige statistische Kenngrössen, wie beispielsweise Standardabweichung, 25 höchster und tiefster Wert, und anderes mehr berechnet und ausgegeben werden können.
Ferner können auch die Kennwerte für Schwankungen innerhalb und zwischen den Aufmachungseinheiten bestimmt werden, indem nach jeder Einzelprüfung die Masse des Prüf-30 gutes in der Waagschale festgehalten wird, um damit die Feinheitsschwankungen zwischen den Aufmachungseinheiten zu errechnen.
Bei Bedarf kann auch die Waagschale nach der Übernahme des Gewichtes durch den Rechner 12 am Ende jeder 35 Einzelprüfung mittels einer Blas- oder Saugvorrichtung 8 automatisch entleert werden.
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1 Blatt Zeichnungen
Claims (12)
1. Verfahren zur Bestimmung der mittleren Feinheit und des Variationskoeffizienten der Feinheitsschwankungen von textilem Prüfgut in Form von textilen und technischen Garnen, Vorgarnen und Bändern an mindestens einer Aufmachungseinheit, wobei das Prüfgut einer Gleichmässigkeitsprü-fung unterworfen und das dabei resultierende Messsignal einem Rechner zugeführt wird, dadurch gekennzeichnet, dass das Prüfgut (14) nach Durchlaufen des Messorgans (2) im gleichen Arbeitsgang auf eine dem Gleichmässigkeitsprüfer (1) nachgeordnete Waage (9) abgelegt wird, damit das Gewicht von Prüfgutabschnitten vorgegebener Länge ermittelt und ebenfalls der Auswerteeinheit (10) zugeführt wird, und dass in dem Rechner (12) aus den Messwerten Gewicht/ Prüfgutabschnitt die absolute mittlere Feinheit und in Kombination mit der Ungleichmässigkeit der Variationskoeffizient der relativen Feinheitsschwankungen berechnet und in einem Ausgabemodul (13) ediert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass neben der mittleren Feinheit und dem Variationskoeffizienten noch weitere statistische Kennwerte, wie Standardabweichung, Häufigkeitsverteilung, Extremwerte, bestimmt werden.
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PATENTANSPRÜCHE
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Schale der Waage (9) nach Übernahme des Gewichtes durch die Auswerteeinheit (10) erst nach Prüfung aller vorgelegten Aufmachungseinheiten (6) entleert wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass nach jeder Einzelprüfung das Gewicht an der Waage (9) abgelesen und durch Differenzbildung der jeweiligen Gewichte der Mittelwert der Feinheit für jede Einzelprüfung bestimmt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass nach jeder Einzelprüfung das Gewicht an der Waage (9) abgelesen und anschliessend die Waagschale entleert wird.
6. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die statistischen Kennwerte für die Schwankungen der Feinheit innerhalb der und/oder zwischen den und/oder innerhalb von Gruppen von Aufmachungseinheiten (6) bestimmt werden.
7. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Waagschale automatisch entleert wird.
8. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, mit einem Gleichmässigkeitsprüfer und einer Auswerteeinheit, gekennzeichnet durch eine dem Gleichmässigkeitsprüfer (1) nachgeordnete Waage (9), in deren Schale aus mindestens einer Aufmachungseinheit (6) bezogene Prüfgutabschnitte (14) vorgegebener Länge unmittelbar nach Passieren des Messorgans (2) ablegbar sind, wobei mittels der Auswerteeinheit (10) sowohl die mittlere absolute Feinheit jedes Prüfgutabschnittes als auch der Variationskoeffizient der relativen Feinheitsschwankungen bestimmbar und in dem Ausgabemodul (13) anzeigbar gemacht sind.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Prüfgut (14) in Aufmachungseinheiten (6) gestapelt ist, dass durch einen Wechsler (3) eine Aufmachungseinheit nach der andern wählbar ist, von der das Prüfgut (14) mittels eines Einlegearmes (5) in das Messorgan (2) einlegbar und durch eine Abzugsvorrichtung (7) während einer vorgegebenen Zeit oder während einer vorgegebenen Zahl von Umdrehungen vorschiebbar ist und von dort an die Waage (9) ablegbar gemacht ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Messorgan (2) des Gleichmässigkeitsprüfers (1) ein Plattenkondensator ist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Messorgan (2) des Gleichmässigkeitsprüfers (1) ein optisches Messorgan ist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 9, gekennzeichnet durch eine Blas- oder Saugvorrichtung (8) zur Entleerung der Waagschale.
An textilen und technischen Garnen, Vorgarnen und Bändern, kurz Gespinste genannt, werden im Rahmen der betrieblichen Qualitätskontrolle unter anderem zwei Kriterien geprüft:
- die sogenannte Ungleichmässigkeit mit Hilfe von Gleichmässigkeitsprüfern sowie
- die mittlere Feinheit und der Variationskoeffizient der Feinheit mit Hilfe einer Kombination aus Waage und Rechner.
Die Prüfung der Ungleichmässigkeit erfolgt in bekannter Weise in der Form, dass das Prüfgut mit konstanter Geschwindigkeit durch ein geeignetes Messorgan gezogen wird, zum Beispiel durch ein kapazitives Messorgan. Dieses Messorgan wandelt die Masseschwankungen des Prüfgutes in proportionale Signalstromschwankungen um. Geeignete elektronische Rechner werten diese Schwankungen aus, um z.B. den Variationskoeffizienten CV (L) von jeweils gleich langen Prüfgutabschnitten zu berechnen. Die Länge L der Prüfgutabschnitte ist bei der Gleichmässigkeitsprüfung in der Regel kurz, beispielsweise 8 Millimeter. In bestimmten Fällen interessiert man sich jedoch auch für den Variationskoeffizienten der Masseschwankungen von längeren Prüfgutabschnitten, wobei man beispielsweise L = 100 Meter wählen kann. Moderne Rechner sind ohne weiteres in der Lage, aus den oben erwähnten Signalstromschwankungen den Variationskoeffizienten der Masseschwankungen von gleich langen Prüfgutabschnitten der Länge L zu berechnen.
Da die Gleichmässigkeitsprüfung nur stichprobenweise erfolgt, ist die Prüfung auf mehrere sogenannte Aufmachungseinheiten auszudehnen, um eine genügende statistische Sicherheit zu gewährleisten. Unter Aufmachungseinheiten versteht man z.B. Garnspulen, Vorgarnspulen, Kannen bei Bändern usw. Im Sinne einer Rationalisierung sind moderne Gleichmässigkeitsprüfer mit Wechslern versehen, welche den automatischen Übergang von einer Aufmachungseinheit zur nächsten ermöglichen.
Die Bestimmung der mittleren Feinheit und der Feinheitsschwankungen erfolgt in der Weise, dass vorerst von mehreren Aufmachungseinheiten gleich lange Prüfgutabschnitte durch Abmessen der Länge und Schneiden hergestellt werden. Jeder dieser Abschnitte wird gewogen und die dadurch erhaltene längenbezogene Masse von Hand oder in Rechnern ausgewertet. Auch hier erfordert die angestrebte statistische Sicherheit der Messresultate eine Ausdehnung der Prüfungen auf mehrere Aufmachungseinheiten.
Zwecks Rationalisierung wäre daher auch hier ein automatischer Wechsler in Kombination mit einer automatischen Vorrichtung zum Ablängen und Schneiden der Prüfgutabschnitte erwünscht. Solche Vorrichtungen sind aber teuer, und ihr Preis liegt in keinem Verhältnis zu den relativ bescheidenen Kosten der Waage samt Rechner.
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