CH661597A5 - Verfahren zur herstellung eines optischen anzeigebauelementes. - Google Patents
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung eines optischen Anzeigebauelementes mit senkrecht ausgerichteten Flüssigkristallen, bei welchem die Oberfläche eines Substrates derart behandelt wird, dass anschliessend damit in Berührung gebrachte Flüssigkristalle mit ihren Direktoren im wesentlichen senkrecht zur Oberfläche ausgerichtet werden.
Bei manchen Arten von optischen Anzeigeelementen, die Flüssigkristalle enthalten, ist es notwendig, eine Ausrichtung der Flüssigkristallmoleküle in der Weise zu erzeugen, dass die Direktoren, d.h. die Längsachsen der Moleküle, eine senkrechte Lage zu der Oberfläche des Substrates einnehmen, auf das die Flüssigkristalle aufgebracht werden. Besondere Schwierigkeiten bereitet die senkrechte Ausrichtung von Flüssigkristallen, die nachträglich in ein Bauelement eingebracht werden, das aus einer vorgefertigten Zelle besteht, deren Elemente entweder durch einen Klebstoff oder in einem Hochtemperatur-Herstellungsverfahren durch eine Glasfrittung versiegelt sind.
Es sind bereits verschiedene Techniken vorgeschlagen worden, um eine senkrechte (homöotrope) Oberflächenausrichtung von Flüssigkristallen zu erzeugen, beispielsweise in den folgenden Literaturstellen: E.L. Williams, «Liquid Cry-stals For Electron Devices», in Noyes Data Corp., 1975, pp. 193-211 ; J.D. Margerum und L.J. Miller, J. Colloid und Interface Sei, 1977, pp. 562-565 ; und W.H. de Jeu, «Physical Properties of Liquid Crystalline Material», Gordon und Breach, 1980, pp. 16-23.
Üblicherweise werden drei Arten von Verfahren zum Erzeugen einer homöotropen Ausrichtung eingesetzt. Das eine besteht darin, der Flüssigkristallmischung Ausrichtungszusätze beizufügen, wie sie in den US-Patenten
3 656 834,3 698 449 und 3 809 456 sowie im kanadischen Patent 1 061 099 beschrieben sind. Ein Nachteil dieser Technik, bei der Zusätze verwendet werden ist, dass die Zusätze Eigenschaften des Flüssigkristalls verändern, beispielsweise die Leitfähigkeit, dass sie keine Langzeitstabilität aufweisen und dass die Ausrichtung temperaturabhängig sein kann, da die Aufteilung des Zusatzes zwischen Flüssigkristall und der Substratoberfläche selbst temperaturabhängig ist.
Das zweite Verfahren verwendet Oberflächen-Schichtfilme, um eine homöotrope Ausrichtung zu bewirken, wie dies in den US-Patenten 3 687 515 und 3 803 050 beschrieben ist. Die Polymer-Beschichtungen, die in den genannten US-Patenten beschrieben werden, lassen jedoch ebenfalls eine ausreichende Langzeitstabilität und Gleichförmigkeit vermissen und, wie weiter unten noch erläutert wird, werden negativ durch Hochtemperatur-Herstellungsverfahren beeinflusse
Das dritte Verfahren zur Erzeugung einer Ausrichtung, das von einer Oberflächenveränderung durch eine chemische Reaktion mit der Oberfläche ausgeht, ist dasjenige, das den Flüssigkristall am wenigsten beeinflusst und schliesst die Verwendung von Alkoxysilanen ein, wie dies von Kahn in Applied Physicks Letters, Band 22, Seite 111, 1973 beschrieben worden ist; es können jedoch auch Alkoholbäder verwendet werden, beispielsweise gemäss US-Patent 4 022 934.
Das letztgenannte US-Patent hat den engsten Bezug zu der vorliegenden Erfindung, da es ebenfalls die Verwendung von Alkoholen mit langen Molekülketten lehrt, um Substratoberfläche in der Weise zu beeinflussen, dass sich eine senkrechte Oberflächenausrichtung ergibt. Im Gegensatz zur vorliegenden Erfindung verwendet das genannte bekannte Verfahren jedoch heisse, flüssige Bäder von Alkoholen mit langen Molekülketten und Aminen, um alkoholische Schichten auf der Oberfläche von Flüssigkristall-Substraten zu erzeugen. Die Substratoberflächen werden dabei vollständig in die Bäder eingetaucht und nachfolgend mit einem Lösungsmittel abgewaschen, um verbleibenden Alkohol zu entfernen, bevor die Flüssigkristalle aufgebracht werden. Dabei kann das bekannte Verfahren nützlich sein, wenn zerlegbare Zellen verwendet werden, das bekannte Verfahren ist jedoch nicht anwendbar, wenn vorgefertigte Anzeigeelemente verwendet werden, weil es erhebliche Schwierigkeiten bereiten würde, den verbleibenden Alkohol zu entfernen, und weil Hochtemperatur-Herstellungsverfahren, beispielsweise zum Versiegeln durch Glasfrittung, die organische Beschichtung zerstören würde.
Der vorliegenden Erfindung liegt dementsprechend die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren anzugeben, das es ermöglicht, die senkrechte Ausrichtung von Flüssigkristallen auf der Oberfläche auch von solchen Substraten zu bewirken, die in die Flüssigkristall-Zellen mit Hilfe von Hochtemperatur-Herstellungsverfahren oder einer Klebstoff-Siegelung eingebaut worden sind.
Das erfindungsgemässe Verfahren ist in Patentanspruch 1 definiert.
Bei der Suche nach einem Herstellungsverfahren, mit dem die senkrechte Ausrichtung von Flüssigkristallen in vorgefertigten Zellen erzeugt werden kann, und sowohl die meisten, wenn nicht alle, Nachteile des Standes der Technik vermieden werden als auch alle Vorteile des Standes der Technik erhalten bleiben können, wurde im Rahmen der vorliegenden Erfindung gefunden, dass durch die Erzeugung einer Reaktion eines Alkohols mit langen Molekülketten in der Dampfphase und eines mit einer Oxidschicht versehenen Substrates ein Oberflächen-Überzug mit einer RO-Gruppe s
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erhalten werden kann. Dieser Überzug veranlasst Flüssigkristalle, die nachfolgend in Kontakt mit ihm gebracht werden, dass sie sich mit ihren Direktoren senkrecht zu der überzogenen Oberfläche ausrichten. Die RO-Gruppen werden von Alkoholen mit langen Molekülketten der Formel ROH abgeleitet, wobei R eine aliphatische Kohlenstoffkette mit 10 bis 24 Kohlenstoffatomen ist.
Mit der vorliegenden Erfindung ist es daher möglich, vorgefertigte elektro-optische Zellen in der Weise auszustatten, dass in die Zellen gebrachte Flüssigkristalle sich von selbst mit ihren Direktoren senkrecht zu der Oberfläche der Zelle ausrichten.
Das erfindungsgemässe Verfahren ermöglicht es ferner, die senkrechte Ausrichtung von Flüssigkristallen zur Oberfläche von Substraten zu erzeugen, die als Elektroden in elektro-optischen Bauelementen verwendet werden.
Ein weiterer Vorteil der vorliegenden Erfindung ist es, ein billiges und reproduzierbares Verfahren zu ermöglichen, mit dem eine stabile senkrechte Ausrichtung von Flüssigkristallen gegenüber Substratoberflächen erzeugt werden kann.
Weitere Vorteile und Einzelheiten der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung der Erfindung.
Alkohole mit langen Molekülketten, die sich zur Verwendung in einem der erfindungsgemässen Verfahren eignen, werden durch die Formel ROH dargestellt, bei der R eine aliphatische Kette der Formel
CHj(CH:)n (1)
ist, in der n eine ganze Zahl im Bereich von 9 bis 23 ist (also eine Kohlenstoffkette mit 10 bis 24 Kohlenstoffatomen). Beispiele für diese Art Alkohole sind :
1-Decanol, 1-Dodecanol, 1-Hexadecanol, 1-Octadecanol und 1-Eicosanol.
Diese Substanzen sind wohlbekannt und ohne weiteres von üblichen chemischen Herstellern zu niedrigen Kosten zu erhalten.
Die Mindestlänge einer Kette eines Alkohols, die benötigt wird, um eine gute senkrechte Ausrichtung zu bewirken, hängt von der Zusammensetzung des verwendeten Flüssigkristalls ab. Bei einigen Flüssigkristallen (beispielsweise bestimmten Mischungen Schiff'scher Basen) kann n lediglich 9 betragen, wenn nur geringe Anforderungen an die senkrechte Ausrichtung gestellt werden. Bei anderen hingegen muss n im Bereich 15 bis 17 oder noch darüber liegen. Je höher n ist, desto niedriger ist der Dampfdruck bei einer vorgegebenen Temperatur, und es nimmt die Reaktionsrate mit der Oberfläche mit dem Dampfdruck ab. Octadecanol bei dem n = 17, reicht aus, um eine gute senkrechte Ausrichtung nahezu aller Flüssigkristalle, die im Rahmen der vorliegenden Erfindung untersucht wurden, zu bewirken, so dass diese Substanz als besonders vorteilhaft bezeichnet werden kann.
Substrate mit Oxidüberzügen, beispielsweise Siliziumoxid (SiO), Siliziumdioxid (S102), Indium-Zinn-Oxid (ITO)/Silizi-umdioxid Mischungen, Zinnoxid (Sn0)/Si02 Mischungen und Indiumoxid (In0)/Si02 Mischungen sind besonders geeignet, um im erfindungsgemässen Verfahren verwendet zu werden. Für bestimmte Anwendungen können jedoch auch andere reflektierende Metallelektroden verwendet werden, beispielsweise Silber oder Chrom mit SÌO2. Das Wichtigste, um einen guten Überzug mit RO-Gruppen zu erhalten, ist, einen Oxid-Überzug zu erzeugen, der an seiner Oberfläche Hydroxyl (OH)-Gruppen aufweist, wie dies beispielsweise durch die Verwendung von SiO, SÌO2 oder Mischungen hiervon erreicht werden kann. Diese OH-Gruppen an der Oberfläche reagieren mit dem Alkoholdampf und bewirken eine stabile Anlagerung der alphatischen Kette, die ihrerseits die Ausrichtung der Flüssigkristalle bewirkt.
Der hier benutzte Ausdruck «Flüssigkristall» soll eine Verbindung, eine Mischung von Verbindungen, eine Mischung von Verbindungen und einem Lösungsmittel, eine dotierte Verbindung oder jegliche Kombination dieser Stoffe bezeichnen, die nematogene Eigenschaften aufweist. Eine Flüssigkristall-Zelle ist daher ein elektro-optisches Bauelement, das einen Flüssigkristall und wenigstens zwei Substrate aufweist, die als Elektroden dienen, sowie Mittel, um den Flüssigkristall zwischen den Elektroden festzuhalten.
Ein wesentlicher Vorteil des erfindungsgemässen Verfahrens zum Ausrichten von Flüssigkristallen, das nachfolgend als Verfahren mit Dampfphasen-Reaktion bezeichnet wird, ist, dass es auch bei solchen Flüssigkristall-Bauelementen verwendet werden kann, die über eine Versiegelung mit Glasfrittung verfügen. Zwar gibt es auch im Stand der Technik Verfahren, die eine Oberflächenbehandlung mit organischen Substanzen vorsehen oder organische Moleküle in Oberflächen von Zell-Substraten anlagern, bevor die Zelle versiegelt wird. Diese bekannten Verfahren haben jedoch den Nachteil, das sich organische Moleküle bei den hohen Temperaturen (grösser als 500°C) zersetzen, die für den Glas-frittungs-Prozess benötigt werden. Erzeugt man hingegen eine Reaktion zwischen der mit einem Oxid überzogenen Substratoberfläche und Alkoholmolekülen in der Dampfphase, ist es möglich, RO-Gruppen auf der Oberfläche von Substraten zu erzeugen, nachdem diese in vorgefertigten Zellen eingebaut wurden. Hierdurch werden verschlechternde Wirkungen von Hochtemperatur-Verfahren beim Zusammenbau der Zelle vermieden.
Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemässen Verfahrens mit Dampfphasen-Reaktion besteht darin, dass Verfahrensschritte aus dem Stand der Technik entfallen können, die dort benötigt werden, um überschüssige Reagenzien von den Substraten der Bauelemente zu entfernen, bevor der Flüssigkristall eingebracht wird. Wenn Alkohol in der Dampfphase in Reaktion mit der oxidüberzogenen Oberfläche bei Temperaturen gebracht wird, die oberhalb des Dampfpunktes des jeweils verwendeten Alkohols entsprechend der vorliegenden Erfindung liegt, findet eine Reaktion statt, die keinerlei Nebenprodukte erzeugt oder hinterlässt, die den Flüssigkristall, der anschliessend in die Zelle eingebracht wird, verunreinigt. Es gibt daher kein Problem, Lösungsmittelreste zu entfernen, es ist kein nichtreagierter Alkohol auszuwaschen und es besteht nicht die Notwendigkeit, irgend einen Rest-Katalysator zu entfernen. Dies ist bei der Herstellung von Lichtventilen besonders wichtig. Dabei werden nämlich dicke, flache, optische Glasbauteile verwendet, und thermische Schocks, die üblicherweise bei Abwaschprozessen auftreten, können eine Beschädigung des Substrats verursachen.
Schliesslich hat das erfindungsgemässe Verfahren mit Dampfphasen-Reaktion den allgemeinen Vorteil, dass eine stabile Oberflächenausrichtung guter Qualität und Reproduzierbarkeit von Flüssigkristallen erzeugt wird, wobei lediglich ein einfacher Herstellungsprozess notwendig ist, der nur kleine Mengen von billigen Substanzen benötigt.
Es gibt im wesentlichen zwei Techniken um beschichtete Oberflächen mit Alkohol in der Dampfphase so zu behandeln, dass eine Reaktion zwischen diesen beiden entsteht. Eine Technik besteht darin, die Substrate in einer evakuierten Kammer aufzuheizen, in der der Alkohol auf eine geringfügige niedrigere Temperatur aufgeheizt wird. Diese Temperaturdifferenz wird deswegen erzeugt, um eine Kondensation des Alkoholdampfes auf dem Substrat zu verhindern. Mit diesem Verfahren können sowohl Substrate mit offener Oberfläche wie auch innen angeordnete Substrate
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von vorgefertigten Zellen, die lediglich kleine Öffnungen aufweisen, behandelt werden. Eine Reaktion zwischen dem Alkohol in der Dampfphase und dem Oxidüberzug des Substrates tritt ohne weiteres auf, sogar bei einem Alkohol-Dampfdruck von weniger als 1 mbar. Dieses Verfahren kann in einer Vakuumkammer ausgeführt werden, die erste Heizmittel aufweist, um die Temperatur eines Alkohols mit langen Molekülketten zu erhöhen, sowie zweite Heizmittel, um die Temperatur einer Flüssigkristall-Zelle auf einen etwas höheren Wert zu bringen.
Eine typische vorgefertigte Flüssigkristall-Zelle umfasst zwei Glassubstrate mit einer Indium-Zinn-Oxid (ITO)-Beschichtung sowie einem Si02-Überzug, wobei die Substrate als Elektroden dienen. Die Elektroden werden durch ein Distanzstück auf Abstand gehalten, das als Dichtmittel wirkt, so dass ein Behälter entsteht, der nachfolgend durch eine Öffnung mit Flüssigkristall gefüllt wird.
Wenn die Temperatur des Alkohols erhöht wird, steigen Alkoholdämpfe auf und diffundieren durch den gesamten Innenraum der evakuierten Kammer, so dass sie auch in die Flüssigkristall-Zelle durch die genannte Öffnung gelangen. Dabei geraten sie in Kontakt und in Reaktion mit dem SÌO2-beschichteten Substrat. Der Dampf verbleibt üblicherweise während etwa einer Stunde oder mehr in der Kammer, bevor die Temperaturen wieder gesenkt werden und die Zelle sich abkühlen kann. Es sind jedoch auch kürzere Zeiten möglich. Nach Abkühlung kann die Zelle durch die Öffnung mit Flüssigkristall gefüllt werden, ohne dass weitere Verfahrensschritte notwendig sind. Das Flüssigkristall richtet sich dann selbständig innerhalb der Zelle in der Weise aus, dass die Direktoren sich senkrecht zur Oberfläche des Substrates stellen.
Bei einem zweiten bevorzugten Verfahren zur Ausführung der Erfindung werden niedrige Konzentrationen des Alkohols in einem flüchtigen Lösungsmittel in die Zelle gebracht und zwar in der Weise, wie dies vorstehend bereits beschrieben wurde. Die Zelle wird in eine heizbare Kammer gebracht und die Temperatur auf einen Wert erhöht, der ausreicht, damit sich das Lösungsmittel schnell verflüchtigt und der Restalkohol in der Zelle verdampfen kann und mit der beschichteten Oberfläche des Substrates reagiert. Nachfolgend kann die Zelle, wie oben ausführlich beschrieben, wiederum unmittelbar mit einem Flüssigkristall gefüllt werden, ohne dass weitere Verfahrensschritte notwendig sind.
Bei einer typischen Anwendung des erfindungsgemässen Verfahrens wird die senkrechte Ausrichtung des Flüssigkristalls auf der Oberfläche leitfähiger Elektroden erzeugt, die beispielsweise aus ITO, SnO, Chrom, Silber oder ähnlichen Zusammensetzungen bestehen, die mit einer SiOî-Schicht einer Dicke von etwa 20 bis 300 nm versehen sind. Anzeigeelemente oder Versuchszellen, die mit den vorbeschriebenen Si02-beschichteten Elektroden versehen sind, werden mit einem Glasfritt oder mit einem Epoxydharz zum Teil versiegelt, wobei lediglich zwei kleine Öffnungen zum Füllen der Zelle offen bleiben. Bei dem ersten Verfahren werden sie in eine Vakuumkammer gebracht, evakuiert und gleichzeitig erhitzt. Bei einer Temperatur von grösser oder gleich 140°C wird Alkoholdampf in die Vakuumkammer eingebracht, in der Weise, dass die Alkoholquelle bei einer etwas niedrigeren Temperatur ist als die Anzeigeelemente. Diese Temperaturdifferenz wird deswegen erzeugt, um sicherzustellen, dass keine Alkoholkondensation auf der Innenseite der Bauelemente stattfindet. Eine Alkoholkondensation sollte aber in keinem Fall dann auftreten, wenn die Temperatur der Substratoberflächen wenigstens so hoch ist, wie die Temperatur der Alkoholdampf-Quelle. Die Zellen und der Alkohol werden für wenigstens eine Stunde erhitzt, um eine vollständige Reaktion des Alkohols mit der Si02-beschichteten Elektrodenoberfläche sicherzustellen. Nach einer Stunde wird die Kammer bei der erhöhten Temperatur evakuiert, um jegliche unreagierten Alkoholdämpfe zu entfernen; anschliessend kann die Kammer abkühlen. Die abgekühlten Zellen werden dann mit Flüssigkristall gefüllt, wobei zweckmässigerweise eine Vakuumfülltechnik verwendet wird. Andere Fülltechniken, beispielsweise mit Schwerkraft oder Druck, sind selbstverständlich ebenfalls brauchbar.
Die folgenden Beispiele dienen zur weiteren Veranschaulichung bevorzugter Ausführungsformen des Verfahrens.
Die Beispiele 1 und 2 beschreiben dabei einen Ausrich-tungsprozess, bei dem eine Vakuumkammer verwendet wird, die ein Eindringen von Dämpfen in vorgefertigte Zellen bewirkt, wobei die Dämpfe mit bevorzugten inneren Zelloberflächen reagieren. Die Beispiele 3 und 4 beschreiben alternative Verfahren, bei denen ein Lösungsmittel als Träger verwendet wird, um den Alkohol in eine vorgefertigte Zelle zu bringen.
Beispiel 1
Elektroden aus Indium-Zinn-Oxid wurden mit einer 2700 Angström 270nm dicken Schicht aus SÌO2 versehen und in eine zerlegbare Zelle eingebaut, die an den beiden Langseiten mit Distanzstücken aus Mylar von 25,4 Mikrometer Dicke versehen war, wobei die beiden anderen Seiten der Zelle offen bleiben. Handelsüblich erhältliches Octadecanol (C18H37OH) und die Testzelle wurden in eine Vakuumkammer verbracht, die als dann evakuiert wurde. Die Elektrodentemperatur wurde auf 160°C angehoben, während die Temperatur des Alkohols unterhalb von 155°C für etwa eine Stunde gehalten wurde. Der Dampfdruck des Alkohols bei 155° beträgt 1,6 mbar. Das ganze System wurde kontinuierlich abgepumpt, solange es sich auf Raumtemperatur abkühlte. Anschliessend wurde der Flüssigkristall, eine Mischung aus Phenyl-Benzoat-Estern, unter dem Einfluss von Schwerkraft in die Zelle geleitet. Beobachtungen zwischen kreuzweise ausgerichteten Polarisatoren zeigten eine gute senkrechte Ausrichtung im Bereich der gesamten Zelle.
Beispiel 2
ITO-Elektroden mit einer 70nm dicken Si02-Beschichtung wurden zur Bildung einer Testzelle mit Hilfe von Mylar mit einer Dicke von 12,7 (xm, das mit einem Epoxydkleber beschichtet war, der im Handel unter der Bezeichnung Able-film 539-Typ II erhältlich ist, derart versiegelt, dass zwei Füllschlitze mit den Abmessungen 3,2 mm x 12,7 Mikrometer übrigblieben. Octadecanol und die insoweit versiegelte Testzelle wurden auf einen Druck von 0,033 mbar gebracht, bevor sie erhitzt wurden. Dabei bildete sich ein Alkoholdampfdruck von etwa 3,7 mbar aus. (Der übliche Dampfdruck von Alkohol bei 180°C beträgt 5,0 mbar.) Nach einer Stunde Wärmebehandlung wurde der überschüssige Alkohol aus der Kammer abgepumpt und die Kammer wurde auf Raumtemperatur abgekühlt. Die Zelle wurde unter Schwer-krafteinfluss mit einer Redox-Flüssigkristallmischung (Dibutylferrocen und mit 2,4,7,-Trinitro-9-fluoren-ylidenma-lononitril dotierten Phenylbenzoat-Ester) gefüllt und wies eine gute senkrechte Ausrichtung zwischen kreuzweise ausgerichteten Polarisatoren auf.
Beispiel 3
Die Substrate und Zellen waren von derselben Art wie vorstehend bei den Beispielen 1 und 2 beschrieben. Die Zellen wurden einfach mit einer Alkohollösung gefüllt, die aus Octadecanol und einem der in Tabelle 1 aufgelisteten Lösungsmittel bestand, und alsdann in einen Luftofen gebracht. Nach der Verdampfung des Lösungsmittels erzeugte die geringe Menge Alkohol, die auf diese Weise in
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die Zelle gebracht wurde, eine hinreichende Dampfmenge, um mit der Oberfläche während der Aufheizzeit zu reagieren (beispielsweise eine Stunde bei 140°C, wobei der Dampfdruck von C1SH37OH 0,8 mbar beträgt. Acht Beispiele einer derartigen erfolgreichen Ausrichtung, die mit dieser Methode erhalten wurden, sind in der Tabelle 1 zusammen-gefasst, ebenso wie zwei andere Probeläufe (22a und 22b), bei denen niedrigere Konzentrationen von Alkohol zu schlechten Ergebnissen bei den genannten Testbedingungen führten. Die Heiztemperatur bei diesen Versuchen betrug I40°C; höhere Temperaturen wurden nicht verwendet, um ein zu starkes Fliessen des Epoxydklebers Ablefilm zu verhindern, der bei all den genannten Zellen verwendet wurde, mit Ausnahme bei Probe 34. Die Ergebnisse der Tabelle 1 zeigen, dass das verwendete Verfahren über einen weiten Bereich von Randbedingungen zufriedenstellend arbeitet. Zum Beispiel : Sowohl Chloroform wie auch Methylenchlorid können als flüchtige Lösungsmittel verwendet werden; Lösungen im Bereich von 0,2 bis 1% Alkohol zeigen gleich gute Ergebnisse; Heizzeiten von 1 bis 15 Stunden zeigten ebenfalls gleich gute Ergebnisse ; eine mit Lösungsmittel halbgefüllte Zelle (Probe 25) zeigte ebenso gute Ergebnisse wie gefüllte Zellen ; eine Zelle mit offenen Enden (Probe 34) zeigte ebenso gute Ergebnisse wie solche mit engen Öffnungen. Die gute Ausrichtung bei Probe 34' nach Auseinandernehmen, Waschen und erneutem Befüllen einer Zelle mit Flüssigkristallen zeigt, dass der Alkohol chemisch an die Oberfläche gebunden ist. Diese Versuche zeigen, dass Alkoholkonzentrationen von 0,1% oder weniger zu schlechten Ergebnissen bei der Kristallausrichtung führen. Aber die untere Grenze der Alkoholkonzenträtion kann darüber hinaus von weiteren Randbedingungen abhängen, beispielsweise von der Art, in der das flüchtige Lösungsmittel entfernt wird oder von der Dauer der nachfolgenden Heizperiode.
Ergebnisse der Ausrichtung von Flüssigkristallen in vorgefertigten Zellen nach einer Behandlung mit verdünnten Lösungen von C18H37OH (1).
Probe
Alkohol
Lösungs
Zeit
Zellgrösse (4)
Zell
Güte der
(2)
mittel
(3)
öffnung
(5)
Ausrichtung
10
1.0%
cHcb
2
l"xl"
1/8"
gut
16
1.0%
CH2CI2
15
l/2"x 1/2"
1/32"
gut
18a
1.0%
CH2CI2
1
l/2"x 1/2"
1/16"
gut
18b
1.0%
CH2CI2
2
1/2"x1/2"
1/16"
gut
22a
0.1%
CH2CI2
1
1/2"x1/2"
1/16"
teilweise
22b
0.01%
CH2CI2
' 1
l/2"x 1/2"
1/16"
schlecht
22c
0.2%
CH2CI2
1
1/2"x1/2"
1/16"
gut
22d
0.3%
CH2CI2
1
1/2" x 1/2"
1/16"
gut
25(61
1.0%
CH2CI2
1
1 " x 1 "
1/16"
gut
34(7)
0.2%
CH2CI2
1
1 l/4"xl"
1"
gut
34'
(Zelle 34 auseinandergenommen, mit
Aceton und Hexan gewaschen und wieder mit Flüssigkristall gefüllt) gut
( 1 " = 25,4 mm)
Ergebnisse der Ausrichtung von Flüssigkristallen in vorgefertigten Zellen nach einer Behandlung mit verdünnten Lösungen von C18H37OH.O)
( I ) Die Zellen hatten Oberflächen mit einer 70 nm dicken Beschichtung von SÌO2 über Indium-Zinn-Oxid-Elektroden. Die Ausrichtungsmessungen des Flüssigkristalls wurden nach Abkühlung und Füllen der Zellen durchgeführt, ohne dass weitere Schritte vorgenommen wurden.
(2) Die Gewichtsprozente des Alkohols beziehen sich auf 100 ml Lösungsmittel.
(3) Die Stundenangaben beziehen sich auf einen Umluftofen mit 140°C und den Zellen in liegender Anordnung.
(4) Alle Zellen wiesen eine nominelle lichte Weite von 12,7 Mikrometer auf, wobei die ungefähre Innenfläche angegeben ist. Mit Ausnahme von Zelle 34 waren die Zellen mit Ablefilm 539 Typ II Kleber und Mylar-Distanzstücken versehen.
(5) Geschätzte Grösse der beiden Füllöffnungen in den Distanzstücken an den gegenüberliegenden Enden der Zellen.
(6) Zelle 25 war nur zur Hälfte mit der Alkohollösung gefüllt.
(7) Zelle 34 war nicht mit einem Kleber auf den Mylar-Distanzstücken versehen, die sich nur über zwei Seiten der Zelle erstreckten. Die Zelle wurde nach der ersten Befüllung mit Flüssigkristall auseinandergenommen, gewaschen und erneut für Probe 34' gefüllt.
Beispiel 4
Indium-Zinn-Oxid-Elektroden wurden mit einer dünnen Schicht aus unter mittlerem Winkel abgeschiedenem (M AD) SiO versehen und in eine auseinandernehmbare Zelle gebracht, die an den beiden Längsseiten mit 12,7 Mikrometer dicken Mylar-Distanzstücken versehen war, während die beiden anderen Seiten der Zelle offenblieben. Die Zelle wurde dann mit einer 0,2 Gewichtsprozent-Lösung Octadecanol in Methylenchlorid gefüllt und in einen luftgefüllten Ofen bei 140°C für eine Stunde Dauer verbracht. Nach Abkühlung auf Raumtemperatur, ohne zusätzliche Reini-gungs- oder sonstige Verfahrensschritte, wurden die Zellen mit einer Flüssigkristallmischung in Form eines Esters gefüllt.
Messungen an gekreuzt ausgerichteten Polarisatoren zeigten eine gute senkrechte Ausrichtung über dem gesamten Bereich jeder Testzelle. Insgesamt wurden 6 Flüssigkristallzellen untersucht; dabei wiesen jeweils 2 dieser Zellen eine MAD-SiO-Dicke von 5 nm, 10 nm bzw. 15 nm auf, wobei alle Zellen eine gute senkrechte Ausrichtung zeigten.
Obwohl die meisten der obengenannten Beispiele die Verwendung eines Verfahrens mit Dampfphasen-Reaktion zeigten, wird aus Beispiel 4 deutlich, dass das Verfahren ebenso gut für die Behandlung einer jeglichen Substratoberfläche verwendet werden kann, die über eine Oxidbeschich-tung verfügt, die ihrerseits an der Oberfläche Hydroxyl-Gruppen aufweist. Aus diesem Grunde sind die oben geschilderten Verfahren nicht auf die senkrechte Ausrichtung von Flüssigkristallen an der Oberfläche von Substraten in vorgefertigten Zellen beschränkt, sondern können ebenso gut zur senkrechten Ausrichtung von Flüssigkristallen in auseinandernehmbaren Zellen verwendet werden. Die Versuche haben gezeigt, dass die substrate (Glas/ITO/SiO:), nachdem sie auf eine Temperatur aufgeheizt worden sind, wie sie für eine Glasfritt-Versiegelung (520°C) benötigt wird, noch immer gut ausgerichtete Flüssigkristalle aufweisen, wenn sie nach dem vorliegenden Verfahren behandelt worden sind.
Das erfindungsgemässe Verfahren kann zur industriellen Herstellung von Anzeigebauelementen für Anzeigetableaus in flacher Bauweise verwendet werden, für Lichtventile oder andere elektro-optische Bauelemente, bei denen eine senkrechte Ausrichtung von Flüssigkristallen an der Oberfläche der Substrate der Bauelemente benötigt wird. Das Verfahren vereinfacht die Herstellung, indem es den Zusammenbau der Zelle erleichtert, ohne dass dabei der Mechanismus der Ausrichtung Schaden nimmt. Daher ist das erfindungsgemässe Verfahren besonders für die kommerzielle Herstellung derartiger Bauelemente in grossem Massstab geeignet.
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Claims (5)
1. Verfahren zur Herstellung eines optischen Anzeigebauelementes mit senkrecht ausgerichteten Flüssigkristallen, bei welchem die Oberfläche eines Substrates derart behandelt wird, dass anschliessend damit in Berührung gebrachte Flüssigkristalle mit ihren Direktoren im wesentlichen senkrecht zur Oberfläche ausgerichtet werden, dadurch gekennzeichnet, dass zunächst die Oberfläche mit einer Oxidschicht versehen und alsdann eine Reaktion der Oxidschicht mit Alkoholmolekülen der Formel ROH in einer Dampfphase erzeugt wird, wodurch ein Oberflächenüberzug mit RO-Gruppen darauf entsteht, wobei R eine aliphatische Alkyl-kette der Formel CH3CH2)n ist und n 9 bis 23 ist.
2. Verfahren nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Oxidschicht aus SÌO2, SiO oder einer Indium-Zinn-Oxid/SiOì -, Zinnoxid/SiOi - oder Indium-oxid/SiOa-Mischung besteht.
2
PATENTANSPRÜCHE
3. Verfahren nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das mit einem Oxid beschichtete Substrat in eine Vakuumkammer gebracht wird, die den Alkohol enthält, und die Kammertemperatur auf wenigstens 140°C gebracht wird, so dass die Verdampfung des Alkohols einsetzt und der Dampf mit der Oxidschicht reagiert.
4. Verfahren nach Patentanspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass zur Erzeugung des Dampfes zunächst eine verdünnte Lösung des Alkohols in einem flüchtigen Lösungsmittel in die Kammer eingebracht und dann die Temperatur soweit erhöht wird, dass das Lösungsmittel sich verflüchtigt und schliesslich der verbleibende Alkohol in der Kammer verdampft wird, so dass er mit dem Substrat reagiert.
5. Anzeigebauelement, hergestellt nach dem Verfahren gemäss einem der Patentansprüche 1 bis 4.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US06/329,452 US4464134A (en) | 1981-12-10 | 1981-12-10 | Process for inducing perpendicular alignment of liquid crystals |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
CH661597A5 true CH661597A5 (de) | 1987-07-31 |
Family
ID=23285469
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
CH7172/82A CH661597A5 (de) | 1981-12-10 | 1982-12-09 | Verfahren zur herstellung eines optischen anzeigebauelementes. |
Country Status (4)
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PL | Patent ceased |