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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung einer
Flüssigkristallanzeigevorrichtung.
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Monomolekulare
dünne Filme
(die auch als „monomolekulare
Chemisorptionsfilme" bezeichnet
werden) sind herkömmlicherweise
nach Verfahren hergestellt worden, bei denen man ein Grundmaterial über einen
vorbestimmten Zeitraum in eine ein nichtwäßriges organisches Lösungsmittel
und ein Adsorbat in verhältnismäßig geringer
Konzentration enthaltende Chemisorptionslösung eintaucht und danach die
nicht adsorbierten Moleküle
von der Oberfläche
des Grundmaterials abwäscht.
Da bei derartigen herkömmlichen
Verfahren die Chemisorptionslösung
das Adsorbat in geringer Konzentration enthält, wird das Adsorbat nicht übermäßig an der
Oberfläche
des Grundmaterials adsorbiert. Daher sind einheitliche monomolekulare
Filme leicht erhältlich.
Da außerdem
die Adsorbatverluste beim Waschen gering sind, kann das Adsorbat
effizient verwendet werden, was zu einer hohen Produktionskosteneffizienz
führt.
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Bei
derartigen herkömmlichen
Verfahren dauert es jedoch lange, bis das Adsorbat mit dem Grundmaterial
reagiert hat. Daher muß das
Grundmaterial lange in die Lösung
eingetaucht werden, was zu geringer Produktionseffizienz führt. So
muß man
beispielsweise dann, wenn die Chemisorptionslösung ein auf Silan basierendes
Tensid (ein Adsorbat) mit einer Gruppe mit linearer Kohlenwasserstoffkette
und Si in einer Konzentration von 1 Gew.-% enthält, das Grundmaterial ungefähr zwei
Stunden lang in die Lösung
eintauchen.
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Angesichts
eines derartigen Nachteils bei den herkömmlichen Verfahren sind verschiedene
Versuche zur Verbesserung der Produktionseffizienz unternommen worden,
bei denen aber bisher noch kein einfaches und effizientes Verfahren
erreicht werden konnte. So kann man beispielsweise durch Erhitzen
der Chemisorptionslösung
die Reaktivität
verbessern und damit die Eintauchzeit für das Grundmaterial in bestimmtem
Maße ver kürzen. Beim
Erhitzen der Chemisorptionslösung
ist jedoch unvorteilhaft, daß das
Lösungsmittel
bei der Eintauchreaktion verdampft oder siedet und eine Zersetzung
oder Nebenreaktion der Adsorbatmoleküle verursacht wird, so daß es schwierig
ist, gute einheitliche monomolekulare Chemisorptionsfilme herzustellen.
Außerdem
wird durch Erhitzen der Lösung
die Menge an verdampfendem Lösungsmittel
erhöht,
so daß Überlegungen
hinsichtlich der Bereitstellung spezieller explosionsgeschützter Einrichtungen
erforderlich sind. Wegen derartiger Nachteile ist es im allgemeinen
nicht wünschenswert,
die Chemisorptionslösung
auf eine Temperatur von mehr als 80°C zu erhitzen, aber durch Erhitzen
der Lösung
auf eine derartige Temperatur wird die Reaktionszeit nur um etwa
10–20%
verkürzt.
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Andererseits
kann man die Eintauchzeit für
das Grundmaterial dadurch verkürzen,
daß man
die Adsorbatkonzentration in der Lösung erhöht. Bei der Erhöhung der
Adsorbatkonzentration ist jedoch nachteilig, daß das Adsorbat übermäßig an der
Substratoberfläche
angelagert wird, was zu Schwierigkeiten bei der Ausbildung einheitlicher
monomolekularer Filme und schlechter Nutzungseffizienz des Adsorbats
führt.
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Angesichts
der obigen und anderer Nachteile im Stand der Technik besteht eine
Hauptaufgabe der vorliegenden Erfindung in der Bereitstellung eines
Verfahrens zur Bildung von monomolekularen Chemisorptionsfilmen
mit hervorragender Einheitlichkeit und Molekülorientierung, die für Flüssigkristallorientierungsschichten
verwendet werden können.
Genauer gesagt besteht eine Hauptaufgabe der vorliegenden Erfindung in
der Bereitstellung eines Verfahrens zur Bildung von extrem dünnen monomonekularen
Filmen mit einer picke im Nanometerbereich innerhalb kurzer Produktionszeit.
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Eine
zweite Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht in der Bereitstellung
eines Verfahrens zur Bildung derartiger monomolekularer Filme, die
die Orientierung von Flüssigkristallmolekülen in einer
vorbestimmten Richtung steuern können
(beispielsweise Flüssigkristallorientierungsschichten).
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Eine
dritte Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht in der Bereitstellung
eines Verfahrens zur Herstellung von Flüssigkristallanzeigevorrichtungen
unter Verwendung derartiger Flüssigkristallorientierungsschichten.
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Zur
Lösung
der obigen und anderer Aufgaben stellt die vorliegende Erfindung
das folgende Verfahren bereit:
Gegenstand der vorliegenden
Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung einer Flüssigkristallanzeigevorrichtung
gemäß der in
dem beigefügten
Anspruch 1 angegebenen Definition, bei dem man mindestens auf einer Oberfläche eines
ersten Substrats mit mehreren in einer Matrix ausgebildeteten Elektroden
eine Lösungsschicht
bildet, indem man mit der Oberfläche
des Substrats in einer trockenen Atmosphäre eine Chemisorptionslösung in
Berührung
bringt, weiche ein auf Silan basierendes Tensid und ein nichtwäßriges organisches Lösungsmittel
enthält;
das organische Lösungsmittel
in der Lösungsschicht
in einer trockenen Atmosphäre verdampft,
wobei Moleküle
des auf Silan basierenden Tensids auf der Oberfläche des Substrats chemisorbiert werden;
die Substratoberfläche
mit chemisorbierten Molekülen
des auf Silan basierenden Tensids zur Entfernung von nicht adsorbierten
Molekülen
des auf Silan basierenden Tensids von der Substratoberfläche mit
einer ein nichtwäßriges organisches
Lösungsmittel
enthaltenden Waschlösung
wäscht;
nach dem Waschen chemisorbierte Moleküle auf der Substratoberfläche in einer
vorbestimmten Richtung vororientiert, indem man das Substrat in
einer trockenen Atmosphäre
in einer vorbestimmten Richtung herauszieht, wodurch das Lösungsmittel
auf der Substratoberfläche
ablaufgetrocknet wird und die auf dem Substrat chemisorbierten Moleküle vororientiert
werden; die chemisorbierten Moleküle durch Bestrahlung der vororientierten
chemisorbierten Moleküle
mit polarisiertem Licht in einer vorbestimmten Richtung reorientiert
und eine Flüssigkristallzelle
zusammenbaut, indem man gegenüber
dem ersten Substrat mit einer durch den Reorientierungsschritt gebildeten Orientierungsschicht
ein zweites Substrat mit einer Gegenelektrode mit einer vorbestimmten
Locke so anordnet, daß jede
der Substratoberflächen
mit den Elektrodenflächen
nach innen bereitgestellt wird; dadurch gekennzeichnet, daß man die
Reorientierung so durchführt,
daß unter
Verwendung eines Polarisators und einer darauf gelegten strukturierten
Maske das polarisierte Licht mehrmals auf jedes Pixel mit mehreren
Mikroabschnitten so aufgestrahlt wird, daß jeweils das in verschiedenen
Richtungen portionierte polarisierte Licht entsprechend auf einen
der mehreren Mikroabschnitte aufgebracht wird, wobei man eine Orientierungs schicht
erhält,
in der jeder der mehreren Mikroabschnitte eine andere Reorientierungsrichtung
aufweist.
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Bei
dem oben beschriebenen Verfahren wird die Chemisorptionslösung in
einer zur Bildung der Lösungsschicht
aus der Chemisorptionslösung
ausreichenden, aber nicht übermäßigen Menge
auf das Grundmaterial aufgebracht, wonach die Chemisorptionslösung auf
der Oberfläche
des Grundmaterials aufkonzentriert wird. Durch Anwendung dieses
Verfahrens läuft
die Chemisorptionsreaktion in bemerkenswert effizienter Weise ab.
Demgemäß kann innerhalb
kurzer Zeit ein monomolekularer dünner Film gebildet werden.
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Nun
wird im folgenden die technische Bedeutung der oben beschriebenen
Konstitution der Erfindung erklärt.
Idealerweise sind in einem monomolekularen Chemisorptionsfilm auf
der Oberfläche
eines Grundmaterials die Adsorbatmoleküle an einem Ende der Moleküle an die
Oberfläche
des Grundmaterials gebunden und entlang der Oberfläche des
Grundmaterials monoschichtartig angeordnet. Zur Ausbildung eines
derartigen idealen Chemisorptionsfilms müssen die chemischen Adsorbatmoleküle ausreichend,
aber nicht übermäßig an alle
möglichen
Positionen auf der Oberfläche,
an denen Moleküle
adsorbiert werden können,
gebunden werden. Hierzu sollte die Konzentration der Chemisorptionslösung vorzugsweise
so niedrig eingestellt werden, daß die Adsorbatmoleküle sich
frei bewegen können.
Bei zu geringer Konzentration der Lösung nimmt die Adsorption der
Moleküle
an allen möglichen
Positionen eine lange Zeit in Anspruch, so daß die Produktionseffizienz
schlecht ist. Trotzdem kann man unter Anwendung des oben beschriebenen
Verfahrens die Adsorptionsreaktion selbst im Fall einer geringen
Konzentration der Lösung
innerhalb kurzer Zeit vervollständigen,
da die Lösung
nach dem Auftragen auf das Grundmaterial aufkonzentriert wird. Außerdem ist
die Affinität
der Lösung zum
Grundmaterial wegen der geringen Anfangskonzentration der Lösung gut,
und auf dem Grundmaterial kann eine dünne, einheitliche Überzugsschicht
(Lösungsschicht)
gebildet werden. Infolgedessen wird eine übermäßige Verwendung der Chemisorptionslösung eliminiert,
und es werden leicht einheitliche dünne Filme gebildet. Des weiteren
nimmt die Konzentration der Adsorbatmoleküle auf dem Grundmaterial der
Verdampfung des Lösungsmittels
entsprechend allmählich
zu, was zu einer glatten Chemisorptionsreaktion führt. Folglich
ist es im Vergleich mit dem Fall einer Lösung mit hoher Anfangskonzentration
möglich,
einen Chemisorptionsfilm höherer
Qualität
zu bilden, wobei weniger nicht adsorbierte Moleküle auf dem Grundmaterial verbleiben
und die Dichte der adsorbierten Moleküle höher ist. Bei eigenen Versuchen
unter Anwendung des oben beschriebenen Verfahrens wurde die Reaktionszeit
auf ungefähr
1 bis 11 Minuten verkürzt,
wohingegen bei herkömmlichen
Verfahren (Eintauchreaktionsverfahren) die Zeit ungefähr 1 bis
2 Stunden betrug.
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Bei
dem oben beschriebenen Verfahren kann es sich um ein Verfahren handeln,
bei dem man eine Chemisorptionsreaktion durch Verdampfen des organischen
Lösungsmittels
in der Lösungsschicht
beschleunigt; nach dem Verdampfen des organischen Lösungsmittels
in der Lösungsschicht
zur Vervollständigung
der Chemisorptionsreaktion über
einen vorbestimmten Zeitraum altert und die Oberfläche des
Grundmaterials zur Entfernung von auf der Oberfläche des Grundmaterials verbliebenem
nicht adsorbiertem Tensid mit einem nichtwäßrigen organischen Lösungsmittel
wäscht.
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Die
Reaktion (Chemisorptionsreaktion) bei dem oben beschriebenen Verfahren
wird allmählich
beschleunigt, bis die Konzentration des Tensids in der Lösungsschicht
100% erreicht, wonach die Alterung weiterlaufen gelassen wird. Gemäß diesem
Verfahren ergänzen
die Beschleunigung der Chemisorptionsreaktion durch das Aufkonzentrieren
und die Alterung einander, und die Chemisorptionsreaktion kann glatt
und schnell ablaufen. Bei dem oben beschriebenen Alterungsschritt
hat die Konzentration der Tensidmoleküle bereits 100% erreicht, und
die Reaktivität
der Lösung
ist hoch geworden. Daher kann die Chemisorptionsreaktion auch in
dem Fall weiterlaufen, daß die
Adsorptionsreaktion noch nicht vollständig ist, wenn das Verdampfen des
Lösungsmittels
beendet ist. Demgemäß wird die
Chemisorptionsreaktion auf bemerkenswert effiziente Weise durchgeführt.
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Darüber hinaus
braucht man durch Anwendung des oben beschriebenen Verfahrens dann,
wenn die Adsorbatmoleküle
eine geringe Reaktivität
aufweisen oder das Lösungsmittel
schnell verdampft, lediglich die Alterungszeit zu verlängern, so
daß die
Verkürzung
der Reaktionszeit unabhängig
von den Eigenschaften der Adsorbate oder der Lösungsmittel erzielt werden
kann, ohne die Qualität
der dünnen
Filme zu beeinträchtigen.
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Des
weiteren umfaßt
das oben beschriebene Verfahren den Schritt des Waschens der auf
der Oberfläche
des Grundmaterials verbliebenen nicht adsorbierten Moleküle zur Entfernung
der Moleküle
von der Oberfläche
nach dem Alterungsschritt; dieser Schritt dient zur Bildung eines
einheitlichen monomolekularen dünnen
Films. Der Waschschritt hat folgende technische Bedeutung. Zur Bildung
eines einheitlichen monomolekularen Chemisorptionsfilms müssen die
Adsorbatmoleküle
ausreichend, aber nicht übermäßig an alle
möglichen
Positionen (im allgemeinen hydrophile Gruppen) auf der Oberfläche des
Grundmaterials chemisch gebunden werden. Es ist jedoch schwierig,
die Zahl der Adsorbatmoleküle
in der Lösungsschicht
der Zahl der möglichen
Positionen (aktiven Stellen) auf der Oberfläche des Grundmaterials, an
denen die Moleküle
adsorbiert werden können,
anzugleichen. Daher muß die
Zahl der auf die Oberfläche
des Grundmaterials aufzubringenden Adsorbatmoleküle wie Tensidmoleküle größer sein
als die Zahl der möglichen
Positionen, an denen die Moleküle
chemisch adsorbiert werden können.
Somit verbleiben nach Vervollständigung
der Chemisorptionsreaktion nicht adsorbierte Moleküle auf der
Oberfläche
des Grundmaterials. Die nicht adsorbierten Moleküle inhibieren die Bildung monomolekularer
Chemisorptionsfilme, indem sie sich beispielsweise an die Chemisorptionsfilme
anlagern. Durch Waschen der Oberfläche des Grundmaterials nach
der Alterung können
die Moleküle,
die nicht an der Oberfläche
adsorbiert sind, d.h. die nicht adsorbierten Moleküle, entfernt
werden, wodurch ein hochwertiger monomolekularer Chemisorptionsfilm
gebildet werden kann, in dem adsorbierte Moleküle entlang der Oberfläche des
Substrats monoschichtartig angeordnet sind.
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Bei
dem erfindungsgemäßen Verfahren
kann es sich bei der trockenen Atmosphäre um eine Atmosphäre mit einer
relativen Feuchte von 30% oder weniger handeln.
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Bei
dem erfindungsgemäßen Verfahren
wird das auf Silan basierende Tensid, das an der Oberfläche des
Grundmaterials adsorbiert werden kann, für die erfindungsgemäßen Bildungsverfahren
verwendet, und ein derartiges auf Silan basierendes Tensid hat die
Eigenschaft, daß es
mit Wasser reagiert. Daher reagiert das auf Silan basierende Tensid
bei Durchführung
der oben beschriebenen erfindungsgemäßen Verfahren in einer Atmosphäre mit hoher
Feuchte mit der Feuchtigkeit in der Atmosphäre, beeinträchtigt die Reaktivität mit dem
Grundmaterial und verursacht eine Trübung des Chemisorptionsfilms.
Durch Verwendung der Atmosphäre
mit einer relativen Feuchte von 30% oder weniger kann die Adsorptionsreaktion
ohne ein derartiges Problem ablaufen.
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Als
Beispiele für
die Atmosphäre
mit einer relativen Feuchte von 30% oder weniger sei eine Luftatmosphäre mit einer
relativen Feuchte von 30% oder weniger genannt. Des weiteren kann
ein Inertgas mit einer relativen Feuchte von 30% oder weniger verwendet
werden. Ferner können
zur Herstellung dieser Atmosphären
Heiz-, Dekompressions- und Gebläseeinrichtungen
verwendet werden.
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Bei
dem erfindungsgemäßen Verfahren
handelt es sich bei der Chemisorptionslösung vorzugsweise um ein nichtwäßriges organisches
Lösungsmittel
mit einem Siedepunkt von 100 bis 250°C.
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Da
das organische Lösungsmittel
mit einem Siedepunkt von 100 bis 250°C eine geeignete Verdampfungsrate
bei Raumtemperatur (25°C)
aufweist, ist ein derartiges Lösungsmittel
bei der Durchführung
der Beschleunigung der Chemisorption durch Aufkonzentrieren der
Lösung
bei Raumtemperatur (25°C)
wünschenswert.
Mit anderen Worten wird durch Verwendung des organischen Lösungsmittels
mit dem oben beschriebenen Siedepunkt die Verkürzung der Reaktionszeit erreicht,
und gleichzeitig können
hochwertige Chemisorptionsfilme gebildet werden.
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Das
nichtwäßrige organische
Lösungsmittel
in der Chemisorptionslösung
und das im Waschschritt bei den oben beschriebenen Verfahren verwendete
nichtwäßrige organische
Lösungsmittel
können
jeweils eine funktionelle Gruppe aus der Gruppe bestehend aus einer
Alkylgruppe, einer Fluorkohlenstoffgruppe, einer Chlorkohlenstoffgruppe
und einer Siloxangruppe aufweisen.
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Das
oben beschriebene organische Lösungsmittel
mit den funktionellen Gruppen ist sehr gut zum Lösen der auf Silan basierenden
Tenside geeignet und absorbiert außerdem wenig Wasser und kann
leicht dehydratisiert werden. Demgemäß ist ein derartiges organisches
Lösungsmittel
als Lösungsmittel
für das
Adsorbat wünschenswert
und kann zweckmäßigerweise
für ein
Lösungsmittel
zum Abwaschen der nicht adsorbierten Moleküle verwendet werden.
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Vorzugsweise
handelt es sich bei dem organischen Lösungsmittel mit einer Siloxangruppe
bei dem oben beschriebenen Verfahren um ein auf Silikon basierendes
Lösungsmittel.
Das auf Silikon basierende Lösungsmittel
absorbiert wenig Wasser, und das in dem Lösungsmittel enthaltende Wasser
läßt sich
leicht entfernen. Überdies
weist das auf Silikon basierende Lösungsmittel eine hervorragende
Colöslichkeit
mit dem auf Silan basierenden Tensid auf. Demgemäß kann eine Adsorptionsreaktion
glatt ablaufen und der hochwertige Chemisorptionsfilm gebildet werden.
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Bei
dem Tensid gemäß dem oben
beschriebenen Verfahren kann es sich um eine Mischung von mehreren
Tensiden mit jeweils voneinander verschiedener kritischer Oberflächenenergie
handeln.
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Bei
Verwendung einer derartigen Mischung mehrerer Tenside ergibt sich
ein derartiger Chemisorptionsfilm, daß die Moleküle jeder Art von Tensiden an
dem Grundmaterial in gemischtem Zustand adsorbiert werden, und in
dem erhaltenen Film liegen beide Arten der adsorbierten Moleküle gemischt
vor. Daher kann man die Eigenschaften des Chemisorptionsfilms, wie
Wasserabweisungsvermögen
und Ölabweisungsvermögen, durch
Einstellung der Kombinationen der kritischen Oberflächenenergien
der Tenside und Variation der Mischverhältnisse der Tenside genau steuern,
und im Fall der Verwendung des Chemisorptionsfilms als Flüssigkristallorientierungsschicht
kann die Orientierungssteuerungsleistung für Flüssigkristallmoleküle nach
Belieben eingestellt werden. Außerdem
weisen die erfindungsgemäßen Chemisorptionsverfahren
die oben beschriebenen vorteilhaften Effekte auf, da es auch im
Fall der Verwendung einer derartigen mehrkomponentigen Chemisorptionslösung die
Schritte einer Beschleunigungsreaktion und einer Alterung umfaßt.
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Bei
dem Tensid bei den oben beschriebenen Verfahren kann es sich um
ein auf Silan basierendes Tensid mit einer linearen Kohlenstoffkette
oder einer linearen Siloxankette und mindestens einer Silylgruppe
aus der Gruppe bestehend aus einer Chlorsilylgruppe, einer Alkoxysilylgruppe
und einer Isocyanatosilylgruppe handeln.
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Diese
auf Silan basierenden Tenside zeichnen sich durch eine hervorragende
Reaktivität
gegenüber dem
Grundmaterial aus. Bei den erfindungsgemäßen Chemisorptionsverfahren
ergeben sich die oben beschriebenen vorteilhaften Effekte auch im
Fall der Verwendung dieser auf Silan basierenden Tenside.
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Die
Kohlenstoffkette oder Siloxankette bei dem oben beschriebenen Verfahren
kann so beschaffen sein, daß ein
Ende oder ein Teil davon durch mindestens eine organische Gruppe
aus der Gruppe bestehend aus einer Kohlenstofftrifluoridgruppe (-CF3), einer Methylgruppe (-CH3),
einer Vinylgruppe (-CH=CH2), einer Allylgruppe
(-CH=CH-), einer Acetylengruppe (-C≡C-), einer Phenylgruppe (-C6H5), einer Arylgruppe
(-C6H4-), einem
Halogenatom, einer Alkoxygruppe (-OR, worin R für eine Alkylgruppe steht),
einer Cyanogruppe (-CN), einer Aminogruppe (-NH2),
einer Hydroxylgruppe (-OH), einer Carbonylgruppe (=CO), einer Carboxygruppe (-COO-)
und einer Carboxylgruppe (-COOH) substituiert ist.
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Das
auf Silan basierende Tensid mit den oben beschriebenen organischen
Gruppen zeichnet sich durch eine hervorragende Steuerung der Orientierung
der Adsorbatmoleküle
aus und eignet sich besonders gut zur Bildung einer Flüssigkristallorientierungsschicht.
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Im
folgenden wird das Verfahren zur Bildung einer Flüssigkristallorientierungsschicht
gemäß der vorliegenden
Erfindung beschrieben. Die Erfindung stellt auch ein Verfahren zur
Bildung einer Flüssigkristallorientierungsschicht
mit einem Chemisorptionsfilm, in dem Moleküle eines Tensids auf einer
Oberfläche
eines Substrats, auf dem eine Elektrode vorgesehen ist, chemisorbiert
sind, bei dem man mindestens auf einer Oberfläche des Substrats eine Lösungsschicht
bildet, indem man mit der Oberfläche
des Substrats eine Chemisorptionslösung in Berührung bringt, welche das auf
Silan basierende Tensid und ein nichtwäßriges organisches Lösungsmittel
enthält;
Moleküle
des Tensids auf der Oberfläche
des Substrats chemisorbiert, indem man das in der Lösungsschicht
enthaltene organische Lösungsmittel
in der trockenen Atmosphäre
verdampft; und die Oberfläche
des Substrats zur Entfernung von auf der Substratoberfläche verbliebenen
nicht abreagierten Molekülen
des Tensids mit einem nichtwäßrigen organischen
Lösungsmittel
wäscht.
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Bei
dem oben beschriebenen Verfahren zur Bildung einer Flüssigkristallorientierungsschicht
kann der Chemisorptionsschritt die Schritte der Beschleunigung einer
Chemisorptionsreaktion durch Verdampfen des organischen Lösungsmittels
und Aufkonzentrieren eines auf Silan basierenden Tensids in der
Lösungsschicht und
der Alterung über
einen vorbestimmten Zeitraum zur Vervollständigung der Chemisorptionsreaktion
nach dem Verdampfen des organischen Lösungsmittels umfassen.
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Bei
den oben beschriebenen Verfahren kann man nach dem Waschen den Schritt
der Vororientierung der adsorbierten Moleküle auf der Substratoberfläche in einer
vorbestimmten Richtung vorsehen, indem man das Substrat in einer
trockenen Atmosphäre
in einer vorbestimmten Richtung herauszieht, wodurch das Lösungsmittel
auf der Substratoberfläche
ablaufgetrocknet wird.
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Bei
dem oben beschriebene Verfahren ist der Schritt der Reorientierung
der adsorbierten Moleküle
in einer vorbestimmten Richtung durch Bestrahlung der Substratoberfläche mit
polarisiertem Licht vorgesehen.
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Die
Schritte der Bildung einer Lösungsschicht,
der Chemisorption und des Waschens gemäß obiger Beschreibung sind
im Grunde die gleichen wie bei Verfahren zur Bildung eines monomolekularen
Chemisorptionsfilms gemäß obiger
Beschreibung, außer
daß als
Grundmaterial das Substrat mit einer darauf ausgebildeten Elektrode
verwendet wird. Demgemäß werden
die insbesondere bei der Bildung einer Flüssigkristallorientierungsschicht
notwendigen Schritte nachstehend beschrieben.
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Bei
dem oben beschriebenen Verfahren ist nach dem Waschschritt der Schritt
der Vororientierung von Adsorbatmolekülen durch Herausziehen des
Substrats in einer vorbestimmten Richtung, wodurch das Lösungsmittel
auf der Substratoberfläche
ablaufgetrocknet wird, vorgesehen. Gemäß einem derartigen Verfahren
kann der vororientierte Film effizient gebildet werden, da das Ablauftrocknen
der an dem Substrat anhaftenden Waschlösung auch als Vororientierungsbehandlung
der Adsorbatmoleküle
dient. Als nächstes
wird nachstehend die technische Bedeutung des Ablauftrocknens beschrieben.
Beim Trocknen des waschlösungsnassen
Substrats in stehendem Zustand in der trockenen Atmosphäre bewegt
sich das obere Ende der nassen Oberfläche allmählich nach unten (in Richtung
der Schwerkraft), und die Trocknung läuft vom oberen Ende der nassen
Oberfläche
in Abwärtsrichtung
ab. Bei eigenen Untersuchungen des obigen Chemisorptionsfilms wurde
gefunden, daß die
an dem Substrat adsorbierten Moleküle in der Richtung der Ablauftrocknung
ausgerichtet sind. Die oben beschriebenen Verfahren basieren auf
diesen Befunden. Die Orientierung nach einem Ablauftrocknungsverfahren
wird in der Beschreibung als Vororientierung bezeichnet. Der vororientierte
Film kann für eine
Flüssigkristallorientierungsschicht
verwendet werden, da der vororientierte Film auch die Flüssigkristallmoleküle in einer
vorbestimmten Richtung ausrichten kann. Der vororientierte Film
hat jedoch im Vergleich mit der nachstehend beschriebenen reorientierten
Schicht (dem Chemisorptionsfilm nach Bestrahlung mit polarisiertem
Licht) eine unzureichende Stabilität gegenüber äußeren Beanspruchungen, wie
Wärme und
Reibung.
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Angesichts
der obigen Probleme wird bei dem oben beschriebenen Verfahren der
Schritt der Reorientierung durch Bestrahlung des vororientierten
Films (des Chemisorptionsfilms nach der Vororientierung) mit polarisiertem
Licht hinzugefügt.
Der Schritt der Reorientierung nach der Vororientierung macht den
Orientierungszustand des Chemisorptionsfilms stabiler, erhöht die Beständigkeit
gegenüber äußeren Beanspruchungen,
wie Wärme
und Reibung, und verbessert ferner die Oberflächenverankerungskraft über den
Flüssigkristallmolekülen. Der
Schritt der Reorientierung nach der Vororientierung ist vorgesehen,
da die adsorbierten Moleküle
durch Bestrahlung mit derartigem polarisiertem Licht, wie UV-Strahlen,
nach der Vororientierung einheitlich und effizient in einer vorbestimmten
Richtung reorientiert werden können.
Insbesondere im Fall der Verwendung des Tensids mit einer photoreaktiven
Gruppe kann man die adsorbierten Moleküle durch Bestrahlung mit polarisiertem
Licht miteinander vernetzen oder polymerisieren, wodurch eine noch
größere Oberflächenverankerungskraft über dem
Flüssigkristall
auf dem Chemisorptionsfilm erhältlich
ist.
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Es
wird darauf hingewiesen, daß die
Polarisationsrichtung des polarisierten Lichts bei der Reorientierung
vorzugsweise mit der Ablauftrocknungsrichtung nicht in rechtem Winkel,
sondern mindestens in einem gegenüber 90° etwas verschobenen und vorzugsweise
um einige Grad gegenüber
90°C verschobenen
Winkel gekreuzt ist. Der Grund hierfür besteht darin, daß bei Kreuzung
in einem Winkel von 90° die
Möglichkeit
besteht, daß die
adsorbieren Moleküle
mit gleicher Wahrscheinlichkeit in zwei Richtungen orientiert werden.
Außerdem
wird bei Bestrahlung des vororientierten Films mit polarisiertem
Licht mit zur Ablauftrocknungsrichtung paralleler Polarisationsrichtung
die Neigungsrichtung der adsorbierten Moleküle identisch mit der Vernetzungsrichtung,
wodurch die Richtungen der adsorbierten Moleküle einheitlicher werden und
der resultierende reorientierte Film eine hervorragendere Oberflächenverankerungskraft
gegenüber
den Flüssigkristallmolekülen aufweist.
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Bei
dem Tensid bei dem oben beschriebenen Verfahren zur Bildung der
Flüssigkristallorientierungsschicht
kann es sich um eine Mischung aus mehreren Tensiden mit jeweils
voneinander verschiedener kritischer Oberflächenenergie handeln.
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Bei
dem Tensid bei dem oben beschriebenen Verfahren kann es sich um
ein auf Silan basierendes Tensid mit einer linearen Kohlenstoffkette
oder einer linearen Siloxankette und mindestens einer Silylgruppe aus
der Gruppe bestehend aus einer Chlorsilylgruppe, einer Alkoxysilylgruppe
und einer Isocyanatosilylgruppe handeln.
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Die
Kohlenstoffkette oder Siloxankette bei den oben beschriebenen Verfahren
kann so beschaffen sein, daß ein
Ende oder ein Teil davon durch mindestens eine organische Gruppe
aus der Gruppe bestehend aus einer Kohlenstofftrifluoridgruppe (-CF3), einer Methylgruppe (-CH3),
einer Vinylgruppe (-CH=CH2), einer Allylgruppe
(-CH=CH-), einer Acetylengruppe (-C≡C-), einer Phenylgruppe (-C6H5), einer Arylgruppe
(-C6H4-), einem
Halogenatom, einer Alkoxygruppe (-OR, worin R für eine Alkylgruppe steht),
einer Cyanogruppe (-CN), einer Aminogruppe (-NH2),
einer Hydroxylgruppe (-OH), einer Carbonylgruppe (=CO), einer Carboxygruppe (-COO-)
und einer Carboxylgruppe (-COOH) substituiert ist.
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Bei
den oben beschriebenen Verfahren kann es sich bei der trockenen
Atmosphäre
um eine Atmosphäre
mit einer relativen Feuchte von 30% oder weniger handeln.
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Bei
dem oben beschriebenen Verfahren kann die Chemisorptionslösung ein
nichtwäßriges Lösungsmittel
mit einem Siedepunkt von 100 bis 250°C enthalten.
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Bei
dem oben beschriebenen Verfahren können das nichtwäßrige organische
Lösungsmittel
in der Chemisorptionslösung
und das im Waschschritt verwendete nichtwäßrige organische Lösungsmittel
jeweils eine funktionelle Gruppe aus der Gruppe bestehend aus einer
Alkylgruppe, einer Fluorkohlenstoffgruppe, einer Chlorkohlenstoffgruppe
und einer Siloxangruppe aufweisen.
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Bei
den oben beschriebenen Verfahren kann es sich bei dem organischen
Lösungsmittel
mit einer Siloxangruppe um ein auf Silikon basierendes Lösungsmittel
handeln.
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Bei
den oben beschriebenen Verfahren kann die Chemisorptionslösung beim
Schritt der Bildung einer Lösungsschicht
durch Offsetdruck, Siebdruck oder Walzenbeschichtung auf die Substratoberfläche aufgebracht
werden. Die Chemisorptionslösung
kann eine Lösungsviskosität von 1
bis 50.000 cSt aufweisen. Als Lösungsmittel
zur Einstellung der Lösungsviskosität der Chemisorptionslösung kann
man ein Silikon verwenden.
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Bei
dem oben beschriebende Verfahren zur Bildung einer Flüssigkristallorientierungsschicht
kann man ferner vor dem Schritt der Bildung der Lösungsschicht
eine Unterschicht bilden, wobei man: auf der Substratoberfläche direkt
eine andere Lösungsschicht
bildet, indem man mit der Substratoberfläche eine andere Lösung in
Berührung
bringt, wobei in der anderen Lösung
ein chemisches Adsorbat mit mehreren Chlorsilylgruppen in einem
Lösungsmittel
gelöst
ist; danach das Lösungsmittel
in der Schicht aus der anderen Lösung
in einer trockenen Atmosphäre
verdampft, wobei in dem chemischen Adsorbat in der Schicht aus der
anderen Lösung
auf der Substratoberfläche
Siloxanbindungen gebildet werden; danach die Substratoberfläche zur
Entfernung von nicht adsorbierten Molekülen von der Substratoberfläche wäscht und
die Substratoberfläche feuchter
Luft aussetzt, so daß OH-Gruppen
an Chlorsilylgruppen in den Molekülen des Adsorbats addiert werden.
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Der
oben beschriebene Schritt der Bildung der Unterschicht ähnelt dem
obigen Verfahren zur Bildung eines Chemisorptionsfilms gemäß der vorliegenden
Erfindung, bei dem die Beschleunigung der Chemisorptionsreaktion
durch Aufkonzentrieren und die Alterung vorgesehen sind, wodurch
die Unterschicht innerhalb einer bemerkenswert kurzen Zeit gebildet
werden kann. Als bei dem Schritt der Bildung einer Unterschicht
verwendetes Adsorbat kann man ein chemisches Adsorbat mit mehreren
Chlorsilylgruppen verwenden. Das chemische Adsorbat mit mehreren
Chlorsilylgruppen kann leicht auf dem Substrat chemisorbiert werden,
und bei Einwirkung einer Feuchtigkeit enthaltenden Atmosphäre auf die
adsorbierten Moleküle
werden in der Chemisorptionslösung
enthaltene nicht umgesetzte Chlorsilylgruppen durch Dehydrochlorierungsreaktion
mit Wasser in Moleküle
mit mehreren OH-Gruppen
umgewandelt. Da diese OH-Gruppen als aktive Stellen wirken, an die
die Moleküle
des auf Silan basierenden Tensids gebunden werden können, können die
Moleküle
des Tensids über
die Unterschicht in hoher Dichte an die Oberfläche des Substrats gebunden
werden. Es wird darauf hingewiesen, daß die Dichte der adsorbierten
Moleküle
um so höher
ist, je mehr OH-Gruppen (aktive Wasserstoffatome) auf der Substratoberfläche vorliegen,
und infolgedessen eine Flüssigkristallorientierungsschicht mit
hervorragender Oberflächenverankerungskraft
gegenüber
den Flüssigkristallmolekülen und
hervorragender Dauerhaftigkeit erhältlich ist.
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Ein
Verfahren zur Herstellung einer Flüssigkristallanzeigevorrichtung
gemäß der vorliegenden
Erfindung kann folgendermaßen
aufgebaut sein. Da das Verfahren zur Herstellung einer Flüssigkristallanzeigevorrichtung
die oben beschriebenen Verfahren zur Bildung der Flüssigkristallorientierungsschicht
einschließt,
werden die bereits bei den oben beschriebenen Verfahren zur Bildung
der Flüssigkristallorientierungsschicht
beschriebenen Einzelheiten hier der Kürze halber nicht wiederholt.
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Die
vorliegende Erfindung stellt ein Verfahren zur Herstellung einer
Flüssigkristallanzeigevorrichtung bereit,
bei dem man mindestens auf einer Oberfläche eines ersten Substrats
mit mehreren in einer Matrix ausgebildeteten Elektroden eine Lösungsschicht
bildet, indem man mit der Oberfläche
des Substrats in einer trockenen Atmosphäre eine Chemisorptionslösung in
Berührung
bringt, welche ein auf Silan basierendes Tensid und ein nichtwäßriges organisches
Lösungsmittel
enthält;
das organische Lösungsmittel
in der Lösungsschicht in
einer trockenen Atmosphäre
verdampft, wobei Moleküle
des auf Silan basierenden Tensids auf der Oberfläche des Substrats chemisorbiert
werden; die Substratoberfläche
mit chemisorbierten Molekülen
des auf Silan basierenden Tensids zur Entfernung von nicht adsorbierten
Molekülen
des auf Silan basierenden Tensids von der Substratoberfläche mit
einer ein nichtwäßriges organisches
Lösungsmittel
enthaltenden Waschlösung wäscht; nach
dem Waschen chemisorbierte Moleküle
auf der Substratoberfläche
in einer vorbestimmten Richtung vororientiert, indem man das Substrat
in einer trockenen Atmosphäre
in einer vorbestimmten Richtung herauszieht, wodurch das Lösungsmittel
auf der Substratoberfläche
ablaufgetrocknet wird und die auf dem Substrat chemisorbierten Moleküle vororientiert
werden; die chemisorbierten Moleküle durch Bestrahlung der vororientierten
chemisorbierten Moleküle
mit polarisiertem Licht in einer vorbestimmten Richtung reorientiert und
eine Flüssigkristallzelle
zusammenbaut, indem man gegenüber
dem ersten Substrat mit einer durch den Reorientierungsschritt gebildeten
Orientierungsschicht ein zweites Substrat mit einer Gegenelektrode
mit einer vorbestimmten Lücke
so anordnet, daß jede
der Substratoberflächen
mit den Elektrodenflächen
nach innen bereitgestellt wird.
-
Bei
dem oben beschriebenen Verfahren wird die Reorientierung bei dem
Verfahren zur Herstellung einer Flüssigkristallanzeigevorrichtung
so durchgeführt,
daß unter
Verwendung eines Polarisators und einer darauf gelegten strukturierten
Maske das polarisierte Licht mehrmals auf jedes Pixel mit mehreren
Mikroabschnitten so aufgestrahlt wird, daß jeweils das in verschiedenen
Richtungen portionierte polarisierte Licht entsprechend auf einen
der mehreren Mikroabschnitte aufgebracht wird, wobei man eine Orientierungsschicht
erhält, in
der jeder der mehreren Mikroabschnitte eine andere Reorientierungsrichtung
aufweist.
-
Durch
Anwendung dieses Verfahrens kann man die Reorientierungsrichtung
bei jedem der Mikroabschnitte steuern und eine Flüssigkristallanzeigevorrichtung
vom Multidomänentyp
realisieren.
-
Es
wird darauf hingewiesen, daß nach
den Schritten der Bildung einer Lösungsschicht, der Chemisorption,
des Waschens und der Vororientierung die in den obigen Verfahren
zur Bildung einer Flüssigkristallorientierungsschicht
beschriebenen Verfahren angewandt werden können.
-
KURZE BESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
-
1 ist
eine Ansicht, die ein Beispiel für
das Verfahren zum Aufbringen der Chemisorptionslösung auf das Grundmaterial
zeigt.
-
2 ist
eine Ansicht, die ein Beispiel für
das Verfahren des Waschens der Oberfläche des Grundmaterials, auf
dem der Chemisorptionsfilm gebildet wird, zeigt.
-
3 ist
eine auf ein molekulares Niveau vergrößerte schematische Querschnittsansicht
des gemäß Beispiel
1 gebildeten Chemisorptionsfilms.
-
4 ist
eine auf ein molekulares Niveau vergrößerte schematische Querschnittsansicht
des Chemisorptionsfilms nach Vororientierung gemäß Beispiel 2.
-
5 ist
eine schematische Ansicht der Beschreibung des Reorientierungsschritts
durch Bestrahlung der Substratoberfläche mit polarisiertem Licht.
-
6 ist
eine schematische Ansicht, die die Oberfläche des Substrats nach Bestrahlung
mit dem polarisierten Licht zeigt.
-
7 ist
eine auf ein molekulares Niveau vergrößerte schematische Querschnittsansicht
des Chemisorptionsfilms nach Reorientierung gemäß Beispiel 2.
-
8 ist
eine auf ein molekulares Niveau vergrößerte schematische Querschnittsansicht
des Chemisorptionsfilms vor der Einwirkung einer Feuchtigkeit enthaltenden
Atmosphäre
bei der Bildung einer Unterschicht gemäß Beispiel 3.
-
9 ist
eine auf ein molekulares Niveau vergrößerte schematische Querschnittsansicht
des Chemisorptionsfilms nach der Einwirkung einer Feuchtigkeit enthaltenden
Atmosphäre
bei der Bildung einer Unterschicht gemäß Beispiel 3.
-
10 ist
eine schematische Querschnittsansicht der Flüssigkristallanzeigevorrichtung
gemäß Beispiel
6.
-
NÄHERE BESCHREIBUNG DER BEVORZUGTEN
AUSFÜHRUNGSFORMEN
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Die
Erfindung wird nun anhand von bevorzugten Ausführungsformen näher erläutert. Es
wird hier darauf hingewiesen, daß der Unterschied zwischen
den Verfahren zur Bildung eines monomolekularen Chemisorptionsfilms
und den Verfahren zur Bildung einer Flüssigkristallorientierungsschicht
gemäß der vorliegenden Erfindung
darin besteht, daß erstere
nicht unbedingt eine Orientierungsbehandlung erfordern, wohingegen letztere
eine Orientierungsbehandlung erfordern. Die Verfahren zur Bildung
eines monomolekularen Chemisorptionsfilms können jedoch die Orientierungsbehandlung
einschließen,
was belegt, daß die
beiden Verfahren sich nicht wesentlich voneinander unterscheiden.
Demgemäß werden
in der nachstehenden Beschreibung Beispiele aufgeführt, die
sich neben den Verfahren zur Bildung eines monomolekularen Chemisorptionsfilms gemäß der vorliegenden
Erfindung auf die Verfahren zur Bildung einer Flüssigkristallorientierungsschicht
und die Herstellung einer Flüssigkristallanzeigevorrichtung
beziehen. Es wird hier auch darauf hingewiesen, daß der Begriff „Grundmaterial" bei den Verfahren
zur Bildung eines monomolekularen Chemisorptionsfilms insoweit Materialien
jeglicher Form einschließen
soll, als der monomolekulare Chemisorptionsfilm auf einer Oberfläche davon
gebildet werden kann. Der Begriff „Substrat" soll dagegen Materialien mit einer
für Flüssigkristallanzeigen
geeigneten Form (im allgemeinen flacher plattenartiger Form) bedeuten.
-
BEISPIEL 1
-
Bezugnehmend
auf die 1 bis 3 wird nun
das erfindungsgemäße Beispiel
1 nachstehend beschrieben.
-
Zunächst wurde
ein Glassubstrat 1 hergestellt und die Oberfläche des
Substrats ausreichend gewaschen und entfettet. Das Glassubstrat 1 wies
an seiner Oberfläche
eine Vielzahl von Hydroxylgruppen auf.
-
Als
chemisches Adsorbat wurde ein auf Silan basierendes Tensid hergestellt.
Das auf Silan basierende Tensid enthielt eine Trichlorsilangruppe
und eine Gruppe mit einer linearen Kohlenwasserstoffkette mit einer an
einem Ende eingebauten funktionellen Gruppe (CF3-)
zur Verringerung der Oberflächenenergie
des Films. Das auf Silan basierende Tensid wird durch die chemische
Formel CF3(CF2)7(CH2)2SiCl3 wiedergegeben.
-
Für ein nichtwäßriges organisches
Lösungsmittel
wurde ein dehydratisiertes Hexamethyldisiloxan (Siedepunkt 100°C) hergestellt.
In dem dehydratisierten Hexamethyldisiloxan wurde das obige Tensid
in einer Konzentration von 1 Gew.-% gelöst, was eine Chemisorptionslösung 2 ergab.
-
Als
nächstes
wurde das Substrat 1 in einer trockenen Atmosphäre mit einer
relativen Feuchte von 30% oder weniger wie in 1 gezeigt
in die Chemisorptionslösung 2 eingetaucht
und nach ungefähr
1 Minute wieder herausgenommen. Danach hatte sich auf der Oberfläche des
Substrats 1 eine Lösungsschicht
aus der Chemisorptionslösung
gebildet.
-
Danach
wurde das Substrat zum Verdampfen des Hexamethyldisiloxans in der
Lösungsschicht
in der Atmosphäre
mit einer Temperatur von 25°C
ruhig hingestellt, und das Tensid in der Lösungsschicht wurde auf eine
Konzentration von 100% aufkonzentriert (wobei die Chemisorptionsreaktion
durch das Aufkonzentrieren beschleunigt wurde). Es dauerte etwa
1 Minute, bis die Konzentration des Tensids in der Atmosphäre 100% erreichte.
Die Dicke der wie bei der Herstellung angefallenen Lösungsschicht
betrug ungefähr
5 μm.
-
Nach
dem Verdampfen des Hexamethyldisiloxans wurde das Substrat 1 in
der obigen Atmosphäre noch
10 Minuten ruhig stehen gelassen (Alterung). So wurde ein Substrat
erhalten, in dem Moleküle
des Tensids an der Oberfläche
chemisorbiert waren.
-
Nach
diesen Behandlungen wurde das chemisorptionsbehandelte Substrat 1 zum
Abwaschen von nicht adsorbierten Molekülen auf der Substratoberfläche in wasserfreies
Chloroform 3 (Waschlösungsmittel) getaucht.
Danach wurde das Substrat 1 wie in 2 gezeigt
nach oben gezogen und aus dem Chloroform 3 entnommen, wonach
das Chloroform auf dem Substrat in einer trockenen Atmosphäre mit einer
relativen Feuchte von 30% oder weniger und bei einer Temperatur
von ungefähr
25°C ablaufgetrocknet
wurde, indem das Substrat so in stehendem Zustand belassen wurde,
daß eine
Substratauszugsrichtung (die durch den Pfeil 5 in 2 angezeigte
Richtung) eine Aufwärtsrichtung
in stehendem Zustand war (Vororientierungsbehandlung). In diesem
Fall ergibt sich eine Ablauftrocknungsrichtung in der durch den
Pfeil 5' in 2 angezeigten Richtung.
-
Danach
wurde eine Luftatmosphäre
mit einer relativen Feuchte von 65% (eine Feuchtigkeit enthaltende
Luftatmosphäre)
auf das Substrat 1 einwirken gelassen, und Chlorsilangruppen
in den auf der monomolekularen Schicht verbliebenen Molekülen wurden
mit Wasser umgesetzt. Was die Feuchtigkeit enthaltende Luftatmosphäre anbetrifft,
so erwies sich die Luft mit einer relativen Feuchte von 50% als
bevorzugt.
-
Durch
die oben beschriebenen Behandlungen wurde ein Chemisorptionsfilm 4 gebildet,
in dem die durch die chemische Formel CF3(CF2)7(CH2)2SiCl3 wiedergegebenen
Moleküle
des auf Chlorsilan basierenden Tensids über eine Siloxanbindung (-SiO-)
an Hydroxylgruppen an der Substratoberfläche gebunden waren und die
adsorbierten Moleküle
in einer vorbestimmten Richtung (Ablauftrocknungsrichtung) vororientiert
waren.
-
Die
Filmdicke des Chemisorptionsfilms 4 betrug ungefähr 1 nm,
und der Wasserkontaktwinkel des Films betrug ungefähr 120°. Die kritische
Oberflächenenergie
betrug gemäß der Messung
nach der Zisman-Plot-Methode
unter Verwendung von Kontaktwinkeln ungefähr 10 mN/m. Ferner wurde die
Abziehfestigkeit des Chemisorptionsfilms 4 gemäß der JIS-Gitterschnittmethode
untersucht, wobei als Ergebnis bestätigt wurde, daß kein Film
abgezogen wurde. Es wurde auch durch FTIR-Messung (FTIR Fourier-Transform-Infrarotspektroskopie)
bestätigt,
daß Kohlenstoffketten
der adsorbierten Moleküle
in der Ablauftrocknungsrichtung (Pfeil 5' in 3) orientiert
waren.
-
Nun
wird das oben beschriebene Verfahren unter Bezugnahme auf die chemischen
Formeln 1 und 2 näher
erläutert.
In der vorliegenden Beschreibung wird ein durch Verdampfen von Lösungsmittel
herbeigeführter
Chemisorptionsreaktionsprozeß als
Beschleunigung der Chemisorptionsreaktion durch Aufkonzentrieren bezeichnet,
und ein Prozeß,
bei dem man die Reaktion weiterlaufen läßt, indem man ein Substrat
nach Beendigung des Verdampfens des Lösungsmittels über einen
vorbestimmten Zeitraum in eine trockene Atmosphäre stellt, wird als Alterung
bezeichnet.
-
Bei
diesen beiden Reaktionsprozessen werden Moleküle des Tensids in der Chemisorptionslösung über eine
Siloxanbindung an hydrophile Gruppen (aktiven Wasserstoff) an der
Substratoberfläche
gebunden (siehe nachstehende chemische Formel 1). Bei der Beschleunigung
der Chemisorptionsreaktion durch Aufkonzentrieren wird die Adsorptionslösung allmählich auf
dem Substrat aufkonzentriert. Infolgedessen werden die Hydroxylgruppen
an der Oberfläche
des Substrats und die Tensidmoleküle glatt gebunden, und die
Chemisorptionsreaktion wurde beschleunigt. Die Alterung hat dagegen
die technische Bedeutung der Gewährleistung
einer ausreichenden Zeit für
die Reaktion zwischen dem Tensid und den Hydroxylgruppen an der
Oberfläche
des Substrats. Bei der Alterung verbleiben nur die Tensidmoleküle auf dem
Substrat (d.h. die Konzentration des Tensids beträgt 100%),
so daß die
Chemisorptionsreaktion beschleunigt werden kann und die Tensidmoleküle glatt
an den nicht abreagierten Stellen auf dem Substrat adsorbiert werden
können.
Demgemäß konnte
bei dem Verfahren gemäß Beispiel
1, in dem die Chemisorptionsreaktion durch das Aufkonzentrieren und
die Alterung beschleunigt wurde, die Chemisorptionszeit bemerkenswert
verkürzt
werden.
-
Im
Gegensatz dazu ist bei herkömmlicherweise
angewandten Eintauchreaktionsverfahren, bei denen das Substrat in
eine Chemisorptionslösung
mit geringer Konzentration eingetaucht wird, eine längere Reaktionszeit,
wie einige Stunden, erforderlich, da die Dichte der adsorbierten
Moleküle
an der Substratoberfläche gering
ist und das Lösungsmittel
zwischen der Substratoberfläche
und den adsorbierten Molekülen
vorliegt. Selbst bei Verwendung einer Lösung mit hoher Konzentration
in der Anfangsstufe ergeben sich weitere Nachteile, so daß Hydroxylgruppen
an der Substratoberfläche
und die Tensidmoleküle
nicht glatt verbunden werden und die Nutzungseffizienz des Adsorbats
verringert wird.
-
Zur
Bildung eines defektfreien einheitlichen Chemisorptionsfilms sollte
die Menge der aufzubringenden Tensidmoleküle idealerweise so groß sein,
daß weder
zu viele noch zu wenige der Tensidmoleküle chemisch an hydrophile Gruppen
an der Substratoberfläche
gebunden werden. Da es jedoch schwierig ist, die Zahl der Tensidmoleküle in der
Lösungsschicht
der Zahl der aktiven Wasserstoff enthaltenden Gruppen an der Substratoberfläche anzugleichen,
muß auf
die Substratoberfläche
eine Lösung
mit einem geringen Überschuß an Tensidmolekülen aufgebracht
werden. Dadurch ergeben sich zu einem Zeitpunkt, an dem die Chemisorptionsreaktion
vollständig
ist, auf der Substratoberfläche
verbleibende Tensidmoleküle,
die nicht mit dem Substrat reagieren können (nicht adsorbierte Moleküle). Somit
wird in Beispiel 1 das Substrat in der Stufe, in der die Chemisorptionsreaktion
vervollständigt
wird, mit einer Waschlösung
gewaschen. Durch Waschen des Substrats werden die auf dem. Substrat
verbliebenen nicht adsorbierten Moleküle entfernt, wodurch die Bildung
eines monomolekularen Films, in dem weitgehend adsorbierte Moleküle alleine
in einer monomolekularen Schicht angeordnet sind, ermöglicht wird.
Des weiteren wird in Beispiel 1 die an der Substratoberfläche haftende
Waschlösung
ablaufgetrocknet, indem man das Substrat in einer vorbestimmten
Richtung hinstellt, wodurch die adsorbierten Moleküle in einer
Ablauftrocknungsrichtung (der durch den Pfeil 5' angezeigten
Richtung) orientiert werden.
-
Danach
wird eine Behandlung durchgeführt,
bei der die adsorbierten Moleküle
Feuchtigkeit ausgesetzt werden. Es wird angenommen, daß durch
diese Behandlung SiCl-Gruppen in den adsorbierten Molekülen eine Dehydrochlorierungsreaktion
mit Wasser eingehen und die adsorbierten Moleküle dadurch über eine Siloxanbindung miteinander
verbunden werden, wie in der folgenden chemischen Formel 2 und in 3 gezeigt.
-
-
-
Bei
dem oben beschriebenen Verfahren gemäß Beispiel 1 wurde die für die Chemisorptionsreaktion benötigte Zeit
auf 12 Minuten verkürzt
(einschließlich
der Zeit für
das Eintauchen des Substrats zum Aufbringen der Lösung), was
bemerkenswert kürzer
war als bei herkömmlichen
Eintauchreaktionsverfahren, bei denen für die Reaktion 1 bis 2 Stunden
nötig sind.
-
BEISPIEL 2
-
Ein
Glassubstrat (an dessen Oberfläche
viele Hydroxylgruppen vorlagen) mit einer transparenten Elektrode
aus beispielsweise ITO (Indiumzinnoxid) auf einer Oberfläche davon
wurde hergestellt, und die Oberfläche wurde ausreichend gewaschen
und entfettet. Unterdessen wurden zwei Tenside hergestellt, um einen
zweikomponentigen Chemisorptionsfilm herzustellen. Ein auf Silan
basierendes Tensid mit einer Trichlorsilangruppe und einer Gruppe
mit einer linearen Kohlenwasserstoffkette mit einer an einem Ende
eingebauten funktionellen Gruppe (CH3-)
zur Steuerung der Oberflächenenergie
des Films, das durch die chemische Formel CH3(CH2)14SiCl3 wiedergegeben
wird, und ein anderes auf Silan basierendes Tensid mit eingebauter
photoreaktiver Gruppe (C6H5CH=CHCOC6H4-: Chalkonylgruppe),
das durch die chemische Formel C6H5CH=CHCOC6H4O(CH2)6SiCl3 wiedergegeben wird, wurden in einem Molverhältnis von
1:1 vermischt. Die beiden so hergestellten Tenside wurden in einer
Konzentration von 1 Gew.-% in dehydratisiertem Hexamethyldisiloxan
(Siedepunkt 100°C)
gelöst,
und es wurde eine zweikomponentige Chemisorptionslösung hergestellt.
-
Als
nächstes
wurde in Analogie zu Beispiel 1 auf dem Substrat eine Lösungsschicht
aus der obigen zweikomponentigen Chemisorptionslösung gebildet, indem das Substrat
1 Minute in die zweikomponentige Chemisorptionslösung eingetaucht und danach
nach oben gezogen und aus der Lösung
entnommen wurde. Danach wurde das als Lösungsmittel dienende Silikon
aus der Lösungsschicht
abgedampft (Beschleunigung der Chemisorptionsreaktion durch Aufkonzentrieren).
Ferner wurde das Substrat nach vollständigem Verdampfen des Silikons
(ungefähr
nach 1 Minute) 5 Minuten stehen gelassen, um die Chemisorptionsreaktion ablaufen
zu lassen (Alterung). Danach wurde das Substrat zum Abwaschen nicht
adsorbierter Moleküle
in einen mit dehydratisiertem n-Hexan
gefüllten
Behälter
eingetaucht und dann nach oben aus dem Behälter herausgezogen. Das Substrat
wurde ablaufgetrocknet, indem das Substrat so in stehendem Zustand
belassen wurde, daß eine
Substratauszugsrichtung eine Aufwärtsrichtung in stehendem Zustand
war. Diese Behandlungen wurden in einer trockenen Atmosphäre mit einer
relativen Feuchte von 30% oder weniger und bei einer Temperatur
von 25°C
durchgeführt.
-
Danach
wurde die Substratoberfläche
einer Feuchtigkeit enthaltenden Luftatmosphäre ausgesetzt, so daß nicht
umgesetzte SiCl-Gruppen mit Wasser reagieren. So wurde ein Chemisorptionsfilm 14 (vororientierter Film)
hergestellt, in dem zwei Arten von Tensidmolekülen monoschichtartig an dem
Substrat chemisorbiert waren.
-
Die
Orientierung der adsorbierten Moleküle in diesem Chemisorptionsfilm 14 wurde
wie in obigem Beispiel 1 untersucht. Dabei ergab sich, daß die adsorbierten
Moleküle
in einer der Auszugsrichtung entgegengesetzten Richtung vororientiert
waren, d.h. entlang der Richtung der Ablauftrocknung (siehe 4).
Die Filmdicke betrug ungefähr
1,7 nm. Die kritische Oberflächenenergie
des Chemisorptionsfilms betrug ungefähr 28 mN/m.
-
Zusätzlich wurde
unter Verwendung von zwei Substraten mit jeweils einem nach dem
oben beschriebenen Verfahren hergestellten vororientierten Film
eine Flüssigkristalltestzelle
hergestellt. In der Testzelle waren die Vororientierungsrichtungen
für die
Substrate zueinander antiparallel, und die Schichtdicke (Zellenlücke) betrug
20 μm. Ein
nematischer Flüssigkristall
(ZLI4792 von Merck & Co.,
Inc.) wurde in die Zelle gefüllt,
wonach mit sichtbaren Strahlen und Polarisatoren der Orientierungszustand
der Flüssigkristallmoleküle in der Zelle
untersucht wurde. Infolgedessen wurde bestätigt, daß die Flüssigkristallmoleküle in der
Vororientierungsrichtung (der Richtung der Ablauftrocknung) im vororientierten
Film (dem der Vororientierungsbehandlung unterworfenen Chemisorptionsfilm)
bei einem Pretiltwinkel von ungefähr 4° gegenüber dem Substrat orientiert waren.
-
In
der vorhergehenden Reihe von Prozessen sind die chemischen Reaktionen
des Tensids dem obigen Beispiel 1 analog. Im einzelnen werden bei
der Reaktion zwischen der Substratoberfläche und dem Tensid die in den
folgenden chemischen Formeln 3 und 4 gezeigten Bindungen anfänglich in
einem Verhältnis
von ungefähr
1:1 gebildet. Dann werden nach Waschen mit dem Lösungsmittel durch Einwirkenlassen
einer Feuchtigkeit enthaltenden Luftatmosphäre auf das Substrat die in
den folgenden chemischen Formeln 5 und 6 gezeigten Bindungen gebildet.
-
In
Beispiel 2 sowie in obigem Beispiel 1 wurde das Chemisorptionsreaktionsverfahren
mit Beschleunigung der Chemisorptionsreaktion durch Aufkonzentrieren
und Alterung angewandt, und die Chemisorptionsreaktionszeit, die
in der Regel 1 bis 2 Stunden dauert, wurde bemerkenswerterweise
auf 7 Minuten verkürzt.
-
-
-
-
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[Reorientierungsprozeß]
-
Nach
der obigen Behandlung wurde der vororientierte Film einer Reorientierungsbehandlung
unterworfen. Anhand der 5 und 6 wird der
Reorientierungsbehandlungsprozeß nachstehend
näher erläutert. Ein
Polarisator 6 (HNP'B
von POLAROID) wurde über
das mit dem vororientierten Film versehene Substrat gelegt, und
die Substratoberfläche
wurde mit einem Ultraviolettstrahl mit einer Wellenlänge von
365 nm (i-Linie) bei einer Intensität von 400 mJ/cm2 so
bestrahlt, daß die
Polarisationsrichtung 13 und die Ablauftrocknungsrichtung 5' einen Winkel
von 87° bzw.
93° bildeten.
Als Lichtquelle 7 zur Erzeugung der polarisierten Ultraviolettstrahlen
diente eine Quecksilberdampf-Höchstdrucklampe
mit einer Leistung von 500 W (3,6 mW/cm2 nach
Durchgang durch den Polarisator).
-
5 zeigt
schematisch einen Zustand der Bestrahlung mit polarisiertem Licht,
und 6 zeigt schematisch einen Zustand der Substratoberfläche nach
der Bestrahlung mit dem polarisierten Licht. 7 zeigt schematisch
eine auf ein molekulares Niveau vergrößerte Querschnittsansicht eines
Chemisorptionsfilms 14' (reorientierter
Film) nach der Bestrahlung mit dem polarisierten Licht.
-
Die 5 bis 7 reflektieren
die Ergebnisse der FTIR-Spektroskopie und die Ergebnisse der Tests mit
den Testzellen, in denen die monomolekularen Filme analog Beispiel
1 gebildet wurden. Durch die wie in Beispiel 1 durchgeführte FTIR-Spektroskopie
wurde bestätigt,
daß zwei
Arten von adsorbierten Molekülen
gemäß den chemischen
Formeln 5 und 6 gemischt an der Substratoberfläche chemisorbiert waren und
die adsorbierten Moleküle
mit den photoreaktiven Gruppen (C6H5CH=CHCOC6H4-) an C=C-Doppelbindungen miteinander verbunden
oder polymerisiert waren (siehe chemische Formel 7 und 7).
Es wurde außerdem
bestätigt,
daß die
adsorbierten Moleküle
gemäß der chemischen
Formel 5 durch die Bestrahlungsbehandlung mit den Ultraviolettstrahlen
keine photochemische Reaktion eingingen. Außerdem wurde in der Testzelle
beobachtet, daß die
Flüssigkristallmoleküle entlang
der Polarisationsrichtung des Lichts orientiert waren, der Pretiltwinkel
ungefähr
4° betrug
und die Disklination der Flüssigkristallmoleküle kleiner
war als im vororientierten Film. Die Werte für die Oberflächenspannung,
die kritische Oberflächenenergie
und die Filmdicke waren die gleichen wie für den vororientierten Film,
woraus hervorgeht, daß die
Ultraviolettstrahlung keinen Einfluß auf die Werte hatte.
-
Es
wird darauf hingewiesen, daß in
den 4 bis 7 die Bezugszahl 14 den
der Vororientierungsbehandlung unterworfenen Chemisorptionsfilm
bezeichnet, die Zahl 14' die
Gruppen adsorbierter Moleküle nach
der Vororientierungsbehandlung bezeichnet, die Zahl 15 das
Substrat bezeichnet, die Zahl 6 den Polarisator bezeichnet,
die Zahl 7 die Bestrahlungsstrahlen bezeichnet, die Zahl 9 die
transparente Elektrode bezeichnet, die Zahl 14'' den reorientierten Chemisorptionsfilm
(reorientierten Film, Flüssigkristallorientierungsschicht)
bezeichnet und die Zahl 8 die Reorientierungsrichtung bezeichnet.
-
-
BEISPIEL 3
-
In
Beispiel 3 wurde ein monomolekularer Chemisorptionsfilm so gebildet,
daß auf
der Substratoberfläche
eine Unterschicht gebildet wurde, um die Zahl der OH-Gruppen an
der Substratoberfläche
zu erhöhen. Danach
wurden die Tensidmoleküle
darauf chemisorbiert. Die Prozesse werden nachfolgend im einzelnen
beschrieben.
-
Für eine Silylverbindung
mit mehreren Chlorgruppen wurde eine Verbindung der chemischen Formel Cl3SiOSiCl3 hergestellt
und dann zur Herstellung einer Lösung
zur Bildung der Unterschicht in einer Konzentration von 1 Gew.-%
in dehydratisiertem Toluol gelöst.
Die Verfahrensweise und das Prinzip zur Bildung der Unterschicht
sind die gleichen wie in Beispiel 1. Zunächst wurde das Substrat in
einer trockenen Atmosphäre mit
einer relativen Feuchte von 30% oder weniger 1 Minute in die oben
beschriebene Lösung
zur Bildung einer Unterschicht eingetaucht und dann aus der Lösung herausgezogen,
wonach das Toluol in der Atmosphäre
5 Minuten verdampft wurde, um die Chemisorptionsreaktion durch das
Aufkonzentrieren zu beschleunigen. Danach wurde das Substrat 5 Minuten
gealtert. Bei den Prozessen dieser Reaktionen wurde Cl3SiOSiCl3 an Hydroxylgruppen (-OH) an der Substratoberfläche gebunden,
wie in 8 gezeigt.
-
Danach
wurde die Substratoberfläche
mit dehydratisiertem Chloroform gewaschen und einer Feuchtigkeit
enthaltenden Luftatmosphäre
ausgesetzt. Dadurch reagieren nicht umgesetzte -SiCl-Gruppen in
einer Dehydrochlorierungsreaktion mit Wasser, wobei nicht umgesetztes
Cl durch OH ersetzt wird, so daß sich
eine Unterschicht mit einer Vielzahl von Hydroxylgruppen bildet. 9 zeigt
eine auf ein molekulares Niveau vergrößerte schematische Ansicht
der Unterschicht. Es ist darauf hinzuweisen, daß man bei Verwendung von Cl3SiOSiCl3 die Zahl
der Hydroxylgruppen an der Substratoberfläche auf mehr als das Doppelte
der Zahl in der Ausgangsstufe erhöhen kann. Außerdem ist
diese Unterschicht bemerkenswert dünn, da es sich dabei um einen
monomolekularen Film handelt. Demgemäß erhöht die Unterschicht die Dicke
des Substrats nicht und löst sich
auch nicht vom Substrat ab, da die Schicht über eine Siloxanbindung sicher
an das Substrat gebunden ist.
-
Unter
Verwendung der Chemisorptionslösung
gemäß Beispiel
2 und des Substrats mit der Unterschicht darauf wurde ein Chemisorptionsfilm
hergestellt. Der erhaltene Chemisorptionsfilm (Filmdicke 1,8 nm) wies
eine hohe Dichte der adsorbierten Moleküle und hervorragendes Ölabweisungsvermögen auf.
-
Unter
Verwendung des Substrats mit dem Chemisorptionsfilm darauf wurde
der Orientierungszustand der Flüssigkristallmoleküle in Analogie
zu Beispiel 2 nach der Testzellenmethode untersucht. Dabei ergab
sich, daß die
Flüssigkristallmoleküle entlang
der Vororientierungsrichtung orientiert waren, wobei der Pretiltwinkel gegenüber dem
Substrat ungefähr
5° betrug.
-
In
Beispiel 3 wurde die Beschleunigung der Chemisorptionsreaktion durch
das Aufkonzentrieren und die Alterung zur Bildung der Unterschicht
eingesetzt. Daher war die zur Bildung der Unterschicht benötigte Zeit bemerkenswert
kurz (11 Minuten). Man beachte, daß die Reaktion mit dem Substrat
bei Verwendung von herkömmlichen
Eintauchreaktionsverfahren und Cl3SiOSiCl3 zur Bildung der Unterschicht ungefähr 1 bis
2 Stunden dauert.
-
Es
ist darauf hinzuweisen, daß Substanzen
zur Bildung der Unterschicht nicht auf die obigen Substanzen beschränkt sind.
Andere verwendbare Beispiele sind verschiedene Verbindungen mit
funktionellen Gruppen, die mit der Substratoberfläche zu verbinden
sind, wie Silylhalogenidgruppen, Isocyanatosilylgruppen und Alkoxysilylgruppen.
Von diesen Beispielen sind Silylverbindungen mit mehreren Chlorgruppen
im Hinblick auf Substratbindungseigenschaften, Dauerhaftigkeit und
Handhabbarkeit usw. vorzuziehen. Ein Beispiel für derartige Silylverbindungen
ist neben dem oben gezeigten Cl3SiOSiCl3 Cl-(SiCl2O)n-SiCl3 (worin n
für eine
ganze Zahl steht, vorzugsweise im Bereich von 0 bis 3).
-
BEISPIEL 4
-
Als
Tensid wurden unter Verwendung einer Verbindung A mit der chemischen
Formel ClSi(CH3)2OSi(CH3)2OSi(CH3)2OSi(CH3)2Cl und einer Verbindung
B mit der chemischen Formel C6H5CH=CHCOC6H4O(CH2)6SiCl3 fünf verschiedene
Arten von Tensidmischungen hergestellt. Die Tensidmischungen wiesen
die folgenden Mischverhältnisse
auf: Komponente A alleine (100:0), drei Arten von Zweikomponentenmischungen
der Komponenten A und B (80:20, 50:50, 20:80) und Komponente B alleine
(0:100). Danach wurden mit den fünf
Arten von Tensiden in Analogie zu Beispiel 2 fünf Arten von reorientierten
Filmen (Flüssigkristallorientierungsschichten)
hergestellt. Dann wurden in Analogie zu Beispiel 2 die kritischen
Oberflächenenergien
und die Pretiltwinkel gemessen, um den Einfluß der Mischverhältnisse
der Mischungen auf die kritischen Oberflächenenergien und die Pretiltwinkel
zu beurteilen.
-
Die
Meßergebnisse
sind nachstehend in Tabelle 1 aufgeführt. Aus Tabelle 1 ist ersichtlich,
daß durch Einstellung
der Mischverhältnisse
der Komponente A und der Komponente B die kritischen Oberflächenenergien
der reorientierten Filme (Flüssigkristallorientierungsschichten)
im Bereich von 23 mN/m bis 37 mN/m gesteuert werden können und
die Pretiltwinkel im Bereich von 2 bis 87° gesteuert werden können.
-
-
BEISPIEL 5
-
Als
Tensid wurden unter Verwendung einer Verbindung C mit der chemischen
Formel CH3CH2C*HCH3CH2OCO(CH2)10SiCl3 (C*:
asymmetrisches Kohlenstoffatom) und der obigen Verbindung B mit der
chemischen Formel C6H5CH=CHCOC6H4O(CH2)6SiCl3 drei verschiedene
Arten von Tensidmischungen hergestellt. Die drei Arten von Tensidmischungen
wiesen die folgenden Mischverhältnisse
auf: Verbindung C alleine (100:0), zwei Arten von Zweikomponentenmischungen
der Verbindungen C und B (80:20 und 20:80). Dann wurden in Analogie
zu Beispiel 2 drei Arten von verschiedenen reorientierten Filmen
(Flüssigkristallorientierungsschichten)
hergestellt, jedoch unter Verwendung der oben beschriebenen drei
Arten von Tensidmischungen, wonach die gleiche Beurteilung wie in
Beispiel 4 vorgenommen wurde.
-
Das
Ergebnis der Messung ist nachstehend in Tabelle 2 aufgeführt. Tabelle
2 zeigt auch die kritische Oberflächenenergie und andere Werte
von Verbindung B alleine, die in vorstehendem Beispiel 4 gemessen wurden.
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Aus
Tabelle 2 ist ersichtlich, daß durch
Einstellung der Mischverhältnisse
der Komponente A und der Komponente B die kritischen Oberflächenenergien
der reorientierten Filme (Flüssigkristallorientierungschichten)
im Bereich von 21 mN/m bis 37 mN/m gesteuert werden könnten und
die Pretiltwinkel im Bereich von 2 bis 90° gesteuert werden können.
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Die
Ergebnisse in den Beispielen 4 und 5 zeigen, daß die erfindungsgemäßen Verfahren
effizient zur effizienten Herstellung von verschiedenen Flüssigkristallorientierungsschichten
mit verschiedenen kritischen Oberflächenenergien und Pretiltwinkeln
angewandt werden können.
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BEISPIEL 6
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In
Beispiel 6 wird ein Verfahren zur Herstellung einer Flüssigkristallanzeigevorrichtung
unter Anwendung der Beschleunigung der Chemisorptionsreaktion durch
das Aufkonzentrieren näher
erläutert.
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Zunächst wird
der Aufbau der Flüssigkristallanzeigevorrichtung
unter Bezugnahme auf 10 beschrieben. 10 zeigt
schematisch den Aufbau der Flüssigkristallanzeigevorrichtung
in Querschnittsansicht. In 10 bezeichnet
die Bezugszahl 20 ein erstes Substrat, die Zahl 21 bezeichnet
eine Gruppe von auf dem ersten Substrat in einem Matrixarray ausgebildeten
ersten Elektroden, die Zahl 22 bezeichnet eine Transistorgruppe
zum Treiben der Gruppe von ersten Elektroden 21, und die
Zahl 23 bezeichnet eine erste Flüssigkristallorientierungsschicht über der
Gruppe von ersten Elektroden. Die Bezugszahl 24 bezeichnet
ein zweites Substrat, die Zahl 25 bezeichnet eine Gruppe
von Farbfiltern, die Zahl 26 bezeichnet eine der Gruppe
von ersten Elektroden 21 gegenüberliegende Gruppe von zweiten
Elektroden (gemeinsamen Elektroden), die Zahl 27 bezeichnet
eine zweite Flüssigkristallorientierungsschicht über der
Gruppe von zweiten Elektroden, die Zahl 28 bezeichnet eine
Flüssigkristallschicht,
die Zahl 29 bezeichnet einen Abstandhalter, die Zahl 30 bezeichnet ein
Klebeteil, die Zahlen 31 und 32 bezeichnen einen
Polarisator und die Zahl 33 bezeichnet eine Hintergrundbeleuchtung.
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Es
werden die Hauptelemente bei der Herstellung der Flüssigkristallanzeigevorrichtung
beschrieben. In der Flüssigkristallanzeigevorrichtung
wurden die Flüssigkristallorientierungsschichten
(reorientierten Filme) 23, 27 auf dem ersten Substrat 20 mit
der Gruppe von ersten Elektroden 21 und der Gruppe von
Transistoren 22 bzw. auf dem zweiten Substrat 26 mit
der Gruppe von Farbfiltern 24 und den gemeinsamen Elektroden 16 gebildet.
Die Herstellungsbedingungen für
diese Flüssigkristallorientierungsschichten
entsprachen denen von Beispiel 2, jedoch mit der Abwandlung, daß die zweikomponentige
Chemisorptionslösung,
in der das auf Silan basierende Tensid mit der chemischen Formel
CH3(CH2)14SiCl3 und das auf
Silan basierende Tensid mit der chemischen Formel C6H5CH=CHCOC6H4O(CH2)6SiCl3, die beide auch in Beispiel 2 verwendet
wurden, in einem Molverhältnis
von 1:4 vermischt wurden. Die kritische Oberflächenenergie der Orientierungsschicht
nach der Reorientierungsbehandlung betrug 34 mN/m (35 mN/m nach
der Vororientierungsbehandlung).
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Nun
wird das Verfahren zum Aufbau der Flüssigkristallanzeigevorrichtung
beschrieben. Die Substrate 20 und 24 mit den wie
oben hergestellten Orientierungsschichten darauf wurden so gegenübergestellt,
daß die Orientierungsrichtungen
in den beiden Orientierungsschichten zueinander senkrecht standen,
wonach die Abstandhalter 28 zwischen den Substraten angeordnet
wurden, was eine Zellenlücke
von ungefähr
5 μm ergab, und
die Substrate mit einem Klebstoff (Klebeteil 29) zu einer
Zelle verbunden wurden. Danach wurde ein nematischer Flüssigkristall
(ZLI7492 von Merck & Co.,
Inc.) in die Zelle injiziert, und die Polarisatoren 31 und 32 wurden
außerhalb
der Substrate 20 und 24 in gekreuzten Nicols angeordnet.
So wurde eine im verdrillt-nematischen Modus mit einer Vedrillung
von 90° arbeitende
Flüssigkristallanzeigevorrichtung
hergestellt. In dieser Vorrichtung betrug der Pretiltwinkel der
Flüssigkristallmoleküle 4°.
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Die
Flüssigkristallanzeigevorrichtung
wurde mit der Hintergrundbeleuchtung 30 vollflächig bestrahlt und
durch Videosignale getrieben, wodurch bestätigt wurde, daß in Richtung
des Pfeils A klare Bilder angezeigt wurden.
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Es
wird darauf hingewiesen, daß die
anderen Bedingungen als das Verfahren zur Bildung der Flüssigkristallorientierungsschichten, beispielsweise
das Verfahren zur Bildung der Transistoren und der Elektroden, keinen
besonderen Beschränkungen
unterliegen und für
die Herstellung verschiedene bekannte Verfahren angewandt werden
können.
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BEISPIEL 7
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Eine
Flüssigkristallanzeigevorrichtung
wurde in Analogie zu obigem Beispiel 6 hergestellt, jedoch unter
Verwendung einer Flüssigkristallorientierungsschicht
vom Multidomänenorientierungstyp.
Der Prozeß wird nachfolgend
im einzelnen beschrieben. Bei dem Verfahren zur Bildung des Chemisorptionsfilms
gemäß Beispiel
2 wurde eine Maske mit einem solchen Lichtausblendmuster hergestellt,
daß polarisiertes
Licht nur auf jeweils eine von vier Gruppen der aufgeteilten Bereiche,
in denen ein einzelnes Pixel in vier schachbrettmusterartige Bereiche
aufgeteilt ist, aufgebracht wird. Danach wurde die Maske über einen
Polarisator gelegt, so daß jeweils
bei der Ultraviolettbestrahlung die zu bestrahlende Gruppe des aufgeteilten
Bereichs anders wird, wodurch die vier Bereiche jeweils mit einem
Ultraviolettstrahl mit einer anderen Polarisationsrichtung bestrahlt wurden.
So wurde durch viermalige Bestrahlung mit den Ultraviolettstrahlen
eine Flüssigkristallorientierungsschicht
vom Multidomänenorientierungstyp
hergestellt, in der ein einzelnes Pixel vier Bereiche mit jeweils
voneinander verschiedener Orientierungsrichtung umfaßt. Die
vier aufgeteilten Bereiche waten in einem einem einzelnen Pixel
entsprechenden Abschnitt schachbrettmusterartig angeordnet.
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Unter
Verwendung eines Substrats mit der so gebildeten Flüssigkristallorientierungsschicht
darauf wurde eine Flüssigkristallanzeigevorrichtung
gemäß Beispiel
7 in Analogie zu Beispiel 6 hergestellt, jedoch unter Bereitstellung
der so gebildeten Flüssigkristallorientierungsschicht.
Die so hergestellte Flüssigkristallanzeigevorrichtung
wurde in Analogie zu Beispiel 6 getrieben, wodurch bestätigt wurde,
daß der
Betrachtungswinkel bemerkenswert verbessert wurde.
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Ergänzende Bemerkungen
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- (1) Die Beschleunigung der Chemisorptionsreaktion
durch das Aufkonzentrieren und die Alterung und die Vororientierung
der Tensidmoleküle
durch die Ablauftrocknungsbehandlung und die Reaktion zur Bildung der
Unterschicht sollten vorzugsweise bei einer Temperatur von 5 bis
80°C durchgeführt werden.
Das hat folgenden Grund. Bei einer Temperatur von weniger als 5°C sind die
Reaktivität
zwischen den Tensidmolekülen
und dem Substrat und die Verdampfungsgeschwindigkeit des Lösungsmittels
verringert, wodurch es viel länger
dauert, bis die Reaktionen vollständig sind. Bei einer Temperatur
von mehr als 80°C
verdampft dagegen das Lösungsmittel
zu schnell, und die Viskosität
der Lösung
nimmt zu bald zu, und dadurch wird die Bildung einheitlicher Filme
schwierig, und es ergeben sich auch solche Nachteile, daß das Lösungsmittel
zum Sieden gebracht wird und das Tensid sich möglicherweise zersetzt.
Was
die Temperatur für
die Ablauftrocknung angeht, so ist der gleiche Temperaturbereich
bevorzugt, da bei einer Temperatur von weniger als 5°C die Vororientierung
viel länger
dauert, wohingegen bei einer Temperatur von mehr als 80°C die Waschlösung vollständig verdampft,
bevor die Vororientierung ausreichend wird.
- (2) Wenngleich in den vorhergehenden Beispielen Hexamethyldisiloxan
(Beispiel 1), Octamethylsilikon (Beispiele 2 und 4 bis 7) und Toluol
(Beispiel 3) als das nichtwäßrige organische
Lösungsmittel
zum Verdünnen
des Tensids beschrieben werden, ist das Lösungsmittel zum Verdünnen nicht
darauf beschränkt. Bevorzugte
Beispiele für
das Lösungsmittel
zum Verdünnen
sind nichtwäßrige organische
Lösungsmittel, in
denen Tenside löslich
sind, mit einem Siedepunkt von 100 bis 250°C. Die Lösungsmittel mit einem derartigen
Siedepunkt eignen Sich zur Beschleunigung der Chemisorptionsreaktion
durch das Aufkonzentrieren. Besonders bevorzugt sind außerdem nichtwäßrige organische
Lösungsmittel
mit Alkylgruppen, Fluorkohlenstoffgruppen, Chlorkohlenstoffgruppen
und Siloxangruppen, da derartige Lösungsmittel mit auf Silan basierenden
Tensiden hervorragend verträglich
sind.
- (3) Das obige Lösungsmittel
zum Verdünnen
kann auch als Lösungsmittel
zum Waschen verwendet werden. Bevorzugt sind nichtwäßrige organische
Lösungsmittel
mit Alkylgruppen, einer Fluorkohlenstoffgruppe, einer Chlorkohlenstoffgruppe
und einer Siloxangruppe, da derartige Lösungsmittel die nicht adsorbierten
Tenside effizient entfernen können.
Es wird darauf hingewiesen, daß das
Lösungsmittel
zum Waschen einen Siedepunkt von weniger als 100°C aufweisen kann.
- (4) Wenngleich in den vorhergehenden Beispielen eine Technik,
in der das Substrat in die Chemisorptionslösung eingetaucht und danach
wieder herausgezogen wird, als ein Verfahren zum Aufbringen der
Chemisorptionslösung
auf die Substratoberfläche
beschrieben wird, ist das Aufbringungsverfahren nicht darauf beschränkt. So
kann man beispielsweise Offsetdruck, Siebdruck oder Walzenbeschichtung
anwenden, und derartige Verfahren sind insofern vorzuziehen, als
eine geeignete Menge der Chemisorptionslösung einheitlich aufgetragen
werden kann.
- (5) Wenngleich in den vorhergehenden Beispielen die durch Bestrahlung
mit polarisiertem Licht durchgeführte
Reorientierung beschrieben wird, kann die Reorientierung auch durch
Reiben mit Hilfe einer Reibwalze anstelle der Verwendung von polarisiertem
Licht durchgeführt
werden. Man kann auch die Vororientierung mit der Reibwalze durchführen.
- (6) In den vorhergehenden Beispielen wurde die Chemisorptionsreaktion
in einer trockenen Atmosphäre
mit einer relativen Feuchte von 30% oder weniger durchgeführt. Bei
Durchführung
der Chemisorptionsreaktion in einer trockenen Atmosphäre mit einer
relativen Feuchte von 35% oder mehr wurde in den gebildeten Filmen
Trübung
verursacht, welche sich durch Waschen mit der Waschlösung nicht
entfernen ließ.
- (7) Wenngleich in den vorhergehenden Beispielen als Tensid das
auf Silan basierende Tensid mit linearen Kohlenstoffketten oder
linearen Siloxanketten und Chlorsilylgruppen eingesetzt wird, sind
die im Rahmen der vorliegenden Erfindung verwendbaren Tenside nicht
darauf beschränkt.
So wurde beispielsweise bestätigt,
daß ein
Tensid mit Alkoxysilylgruppen oder Isocyanatosilylgruppen verwendet
werden kann, wenngleich die Reaktionsgeschwindigkeit etwas verringert
ist.
- (8) Beispiel 2 beschreibt eine Mischung des auf Silan basierenden
Tensids mit einer Kohlenstoffkettenlänge von -(CH2)14- und des auf Silan basierenden Tensids
mit einer photoreaktiven Gruppe mit einer Kohlenstoffkettenlänge von
-(CH2)6-. Die Kohlenstoffkettenlängen sind
jedoch nicht darauf beschränkt.
So wurde beispielsweise bei Verwendung von zwei oder mehr Arten
von Tensiden mit unterschiedlicher Kohlenstoffkettenlänge von
-(CH2)n- (worin
n für eine
ganze Zahl von 1 bis 25 steht) weitgehend das gleiche Ergebnis wie in
Beispiel 1 erhalten. Das heißt,
daß derartige
Tenside auch durch Ablauftrocknung vororientiert und durch Bestrahlung
mit polarisiertem Licht reorientiert werden können. Außerdem kann man auch ein Tensid
verwenden, in dem Kohlenwasserstoffketten durch lineare Siloxanketten
-(SiO)n- (worin n für eine ganze Zahl von 1 bis
15 steht) ersetzt sind.
- (9) In Beispiel 2 wurde die kritische Oberflächenenergie durch Variation
des Molverhältnisses
beim Mischen von CH3(CH2)14SiCl3 und C6H5CH=CHCOC6H4O(CH2)6SiCl3 im Bereich
von 1:0 bis 0:1 im Bereich von 24 bis 37 mN/m verändert und
der Pretiltwinkel der Flüssigkristallmoleküle im Bereich
von 87 bis 2° gesteuert.
- (10) Außerdem
konnte bei Zusatz eines fluorhaltigen Tensids, beispielsweise CF3(CF2)7(CH2)2SiCl3 als
Chemisorptionsverbindung anstelle des obigen CH3(CH2)14SiCl3 die
kritische Oberflächenenergie
auf 14 mN/m gesenkt werden. Bei Zugabe mit einer Rate von 20 Gew.-%
betrug der Pretiltwinkel des Flüssigkristalls
ungefähr
90°. Unter
Verwendung einer derartigen Orientierungsschicht wurde eine Flüssigkristallanzeigevorrichtung
hergestellt, und es wurde bestätigt,
daß ein
schneller und einheitlicher Orientierungsübergang der Flüssigkristalle
erzielt wurde.
- (11) In Beispiel 2 usw. wird als Lichtquelle für das polarisierte
Licht die i-Linie
in einer Quecksilber-Höchstdrucklampe
mit einer Wellenlänge
von 365 nm verwendet, aber die Lichtquelle ist nicht auf Ultraviolettstrahlen
mit einer derartigen Wellenlänge
beschränkt,
sondern es kann sich um andere Lichtstrahlen mit Wellenlängen, die
für die
Lichtabsorptionseigenschaft der adsorbierten Moleküle geeignet
sind, handeln. So kann man beispielsweise Lichtstrahlen mit einer
Wellenlänge
von 436 nm, 405 nm oder 254 nm oder Licht mit einer Wellenlänge von
248 nm von einem KrF-Excimerlaser verwenden.
Insbesondere sind
Lichtstrahlen mit einer Wellenlänge
von 248 nm oder 254 nm bevorzugt, da sie im allgemeinen von den
meisten Substanzen leicht absorbiert werden und daher eine hohe
Energieeffizienz aufweisen.
- (12) Im Rahmen der vorliegenden Erfindung können verschiedene auf Silan
basierende Tenside mit verschiedenen kritischen Oberflächenenergien
verwendet werden. Beispiele für
derartige Tenside sind Tenside, bei denen ein Ende oder ein Teil
der Kohlenwasserstoffketten oder Siloxanketten durch eine organische Gruppe
aus der Gruppe bestehend aus einer Kohlenstofftrifluoridgruppe (-CF3), einer Methylgruppe (-CH3), einer
Vinylgruppe (-CH=CH2), einer Allylgruppe
(-CH=CH-), einer Acetylengruppe (-C≡C-), einer Phenylgruppe (-C6H5), einer Arylgruppe
(-C6H4-), einem
Halogenatom, einer Alkoxygruppe (-OR, worin R für eine Alkylgruppe mit 1 bis
3 Kohlenstoffatomen steht), einer Cyanogruppe (-CN), einer Aminogruppe
(-NH2), einer Hydroxylgruppe (-OH), einer
Carbonylgruppe (=CO), einer Carboxygruppe (-COO-) und einer Carboxylgruppe
(-COOH) substituiert ist. Es wurde bestätigt, daß man durch Verwendung derartiger
Tenside die kritische Oberflächenenergie
des Chemisorptionsfilms leicht im Bereich von 10 bis 55 dyn/cm steuern
kann.
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GEWERBLICHE
ANWENDBARKEIT
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Gemäß den obigen
Ausführungen
kann man erfindungsgemäß mit hoher
Produktionseffizienz monomolekulare Filme herstellen, die für die Überzugsfilme
zur Umbildung einer Oberfläche
eines Grundmaterials und für
Orientierungsschichten zur Steuerung der Orientierung von Flüssigkristallmolekülen verwendar
sind. Außerdem
kann man erfindungsgemäß mit hoher
Produktionseffizienz Flüssigkristallanzeigevorrichtungen vom
Multidomänenorientierungstyp
herstellen. Daher ist die vorliegende Erfindung in der Technik bemerkenswert
nützlich.