CH657579A5 - Fahrzeugsitz mit lehne und kopfstuetze, insbesondere fuer ein kraftfahrzeug. - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft einen Fahrzeugsitz der im Oberbegriff des Patentanspruchs 1 angegebenen Art.
In etwa parallel mit der Einführung der Sicherheitsgurte haben sich zumindest an den Vordersitzen automobiler Fahrzeuge auch Kopfstützen mehr und mehr durchgesetzt, die zu einer Verbesserung des passiven Insassenschutzes beitragen, da sie bei Auffahrunfällen die Verletzungsgefahr für die Wirbelsäule infolge des auftretenden Peitscheneffektes vermindern helfen. Die Kopfstütze ist dabei entweder im Lehnenoberteil verstellbar verankert oder in die Lehne integriert. Von sekundärer Bedeutung ist, dass die Kopfstütze das Fahren bequemer macht, da der Sitzbenutzer seinen
Kopf daran anlehnen kann. In der Praxis zeigt sich nämlich, dass die Kopfstützen diese Sekundärwirkung nicht zufriedenstellend erbringen können, da sie im Verhältnis zur Lehne zu stark oder zu schwach geneigt oder zu hoch oder zu 5 tief angebracht sind. Dazu kommt, dass bei den knappen In-nenraumabmessungen der meisten Mittelklasseautos gerade bei grossgewachsenen Sitzbenutzern die Lehne zum Erreichen einer guten Sitzposition stark nach hinten geneigt wird, so dass der senkrecht gehaltene Kopf im Verhältnis zur Wir-io belsäule stark abgeknickt werden muss. Gerade bei einer solchen Sitzposition hat der Sitzbenutzer das verstärkte Bedürfnis, auch seinen Kopf gut abzustützen. Es ist eine bekannte Erscheinung, dass bei längeren Autofahrten eine Ermüdung und Verspannung im Nacken-Schultergürtel-Oberarmbe-i5 reich eintritt, was dadurch negativ verstärkt wird, dass dieser Bereich des menschlichen Körpers der Zugluft im wesentlichen ungeschützt ausgesetzt ist oder durch ungehinderte Wärmeabstrahlung stark auskühlt. Dazu gesellt sich ein weiterer, negativer Faktor, dass die Kopfstütze aufgrund ihrer 20 Zweckbestimmung, nämlich einem Schutz bei Auffahrunfällen, hart und wenig anschmiegsam gepolstert ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Fahrzeugsitz mit Kopfstütze dahingehend zu verbessern, dass der Schultergürtel- und Nackenbereich des Sitzbenutzers auch 25 im Übergangsbereich von der Lehne zur Kopfstütze abgestützt, abgedeckt und gegebenenfalls warm gehalten wird. Darüber hinaus soll der Autofahrer auch bei längeren und anstrengenden Fahrten entspannt und konzentrations- und leistungsfähig bleiben.
30 Die gestellte Aufgabe wird erfindungsgemäss mit den im kennzeichnenden Teil des Patentanspruchs 1 angegebenen Merkmalen gelöst.
Das Stützkissen füllt den Übergangsbereich aus und 35 schmiegt sich an den menschlichen Körper an. Der Schultergürtel- und Nackenbereich des Sitzbenutzers wird abgestützt, abgedeckt und warm gehalten, wodurch die bisher unvermeidbaren Verspannungen und Kopfschmerzen bei längerer Fahrt vermieden werden. Durch die Abdeckung erfolgt keine nennenswerte Wärmeabstrahlung mehr, so dass dieser bisher exponierte Bereich des menschlichen Körpers gut durchwärmt und damit gut durchblutet, d.h. entspannt, bleibt. Dabei wird die passive Sicherheit der Kopfstütze nicht beeinträchtigt, da das nachgiebige Stützkissen bei einem Auffahrunfall den Kopf in gewünschter Weise gegen die Kopfstütze anschlagen lässt. Natürlich liesse sich ein derartiges Stützkissen ohne weiteres auch direkt in einen Fahrzeugsitz integrierten, jedoch ist eine solche Lösung verhältnismässig teuer und erst bei neuen Fahrzeugen realisierbar. 50 Eine zweckmässige Ausführungsform der Erfindung umschreibt Anspruch 2. Mit einer solchen Form des Stützkissens wird dem quer zur Lehne exponiert liegenden Schultergürtel im Übergangsbereich eine gute Abstützung und Abdeckung dargeboten.
55 Wenn die Ausführungsform gemäss Anspruch 3 realisiert ist, kommt einerseits die angestrebte Wirkung voll zum Tragen und andererseits übersteht das Stützkissen nicht seitlich über die Sitzlehne, was z.B. hintensitzende Insassen behindert oder in der Sicht beeinträchtigt.
6o Eine weiterere wichtige Ausführungsform der Erfindung ist auf das Stützkissen für einen Fahrzeugsitz mit Lehne und Kopfstütze gerichtet und aus Anspruch 4 entnehmbar. Diese Gestalt des Stützkissens ist speziell auf die Anatomie des menschlichen Körpers und auf die durchschnittliche Ausbil-65 dung des Übergangsbereiches zwischen der Lehne und der Kopfstütze abgestimmt.
In der Praxis hat sich im besonderen eine Dimensionierung des Stützkissens bewährt, wie sie Anspruch 5 angibt.
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Ein Stützkissen mit diesen Dimensionsverhältnissen vermittelt einen optisch guten Eindruck und passt für die meisten Fahrzeugsitze unterschiedlicher Kraftfahrzeugtypen.
Damit das Stützkissen beim Einsteigen oder nach dem Aussteigen nicht herabfallt und hinderlich ist, ist die Ausführungsform von Anspruch 6 wichtig. Jeder Sitzbenutzer kann sich das Stützkissen in der für ihn bequemsten Lage individuell anbringen, und zwar einfach und mit wenigen Handgriffen.
Damit eine einzige Type eines Stützkissens für unterschiedliche Fahrzeugsitze bzw. unterschiedlich dimensionierte Kopfstützen verwendet werden kann, ist weiterhin die in Anspruch 7 umschriebene Ausführungsform wichtig.
Eine besonders einfache und zweckmässige Ausführungsform der Erfindung gibt auch Anspruch 8 an. Allein durch die Elastizität der Haltemittel wird das Stützkissen an der Lehne oder der Kopfstütze gehalten.
Alternativ dazu ist auch eine Ausführungsform günstig, wie sie aus Anspruch 9 erkennbar ist.
Da die menschliche Haut direkt auf dem Stützkissen aufliegt und auch über längere Zeitspannen darauf aufliegen bleibt, ist die Ausführungsform gemäss Anspruch 10 bedeutsam. Eine saugfähige Umhüllung vermag den von der Haut abgesonderten Schweiss aufzunehmen, während die Hautfreundlichkeit das Wohlbefinden des Sitzbenutzers steigert.
Da die Oberfläche des Stützkissens auch nach langer Benutzung nicht unansehnlich werden sollte und zudem griffig sein und nicht fussein soll, ist insbesondere auf die Wahl der Umhüllung besonderes Gewicht zu legen. Bewähren können sich im besonderen Textilmaterialien gemäss Anspruch 11, wobei farbliche, strukturelle und gemusterte Umhüllungen im besonderen aus solchen Werkstoffen geschaffen werden können, wie sie Anspruch 12 angibt.
Wenn die Umhüllung selbst nicht saugfähig oder genug saugfähig ist, empfiehlt sich eine Ausführung, wie sie Anspruch 13 beschreibt.
Auch der Füllung des Stützkissens ist besonderes Augenmerk beizumessen, da das Stützkissen keine Rückfederung zeigen soll, die gegebenenfalls bei einem Unfall gefährlich und zudem beim Fahren für den Sitzbenutzer unangenehm wäre. Aus diesem Grund ist die Ausführungsform gemäss Anspruch 14 wichtig und vorteilhaft, denn ein solches Füllmaterial zehrt kinetischeEnergie auf und schmiegt sich an den Schultergürtelbereich und den Nacken des Sitzbenutzers an. Zudem ergibt sich sozusagen eine Selbsterwärmung, da das Füllmaterial die vom Körper abgegebene Wärme speichert und sogar zurückgibt, so dass der Schultergürtel entspannt und gut durchblutet bleibt. Dieser Effekt ist wichtig, da die im wesentlichen statisch beanspruchten Muskelpartien natürlich in warm gehaltenem Zustand wesentlich länger belastbar sind als beispielsweise unter dem Einfluss von Zugluft oder allgemeiner Auskühlung.
Schliesslich lässt sich eine Ausführungsform des Stützkissens preiswert und trotzdem lange haltbar mit den in Anspruch 15 angegebenen Füllfasern füllen, wobei durch die Appretur oder Imprägnierung dieser Fasern eine gute Energieaufzehrung, hygienisch einwandfreie Gebrauchseigenschaften, ein angenehmer und hautfreundlicher Griff und ein geringes Gesamtgewicht gegeben sind. Ausserdem lässt sich das Stützkissen mit einer solchen Füllung ohne weiteres waschen, wobei die guten Gebrauchseigenschaften auch nach einer Wäsche beibehalten bleiben. Wie dies bei solchen Kissen üblich ist, kann die Umhüllung mit einem zu öffnenden Verschluss, z.B. Knopfleiste, Reissverschluss, Klettver-schluss, versehen sein, so dass die Füllung auch ergänzt oder ausgetauscht werden kann. Weiterhin kann die Umhüllung nach Art eines Inletts ausgebildet sein, das nach Wunsch, Innenausstattung des Fahrzeuges oder nach sonstigen Gesichtspunkten, mit einem beliebig gestalteten Überzug, der leicht austauschbar und waschbar ist, versehen werden.
Ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes wird nachstehend anhan der Zeichnung erläutert. 5 Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Vorderansicht eines Stützkissens,
Fig. 2 die zugehörige Seitenansicht des Stützkissens von Fig. 1,
Fig. 3 eine Seitenansicht eines Fahrzeugsitzes mit daran 10 angeordnetem Stützkissen, und
Fig. 4 eine Vorderansicht des mit dem Stützkissen ausgestatteten Fahrzeugsitzes von Fig. 3.
Ein Stützkissen 1 gemäss den Fig. 1 und 2 hat in einer Vorderansicht einen im allgemeinen gerundeten, trapezförmigen Umriss, wobei die Höhe H zur Basislänge B und zur Oberseitenlänge b in einem Verhältnis von annähernd 1:1, 16:1,92 stehen kann. In einer Seitenansicht ist der Querschnitt des Stützkissens 1 oval, wobei die grösste Dicke D 20 zur Höhe in einem Verhältnis von ungefähr 0,6:1 steht. In der Praxis hat das Stützkissen 1 beispielsweise eine Basislänge von 48 cm, eine Oberseitenlänge b von 29 cm, eine Höhe H von 25 cm und eine Dicke D von 15 cm.
Das Stützkissen 1 besitzt eine Umhüllung 2 aus einem 25 hautfreundlichen, elastischen Werkstoff, z.B. einem gewirkten, gestrickten oder gewebten Textilmaterial. Der entsprechend vorbereitete Zuschnitt der Umhüllung 2 wird im Bereich der Verbindungsnähte 3 nach Einbringen einer Füllung 8 verschlossen, wobei z.B. wenigstens eine der Nähte 3 durch 30 einen Reissverschluss 4 oder einen Klettverschluss jederzeit geöffnet werden kann. An der Rückseite des Stützkissens 1 sind hosenträgerartig sich überkreuzende Haltebänder 5 befestigt. Anstelle dieser Haltebänder 5 kann (Fig. 2) auch eine angeformte, elastische Kapuze 6 vorgesehen sein. Sofern die 35 Umhüllung 2 nicht selbst saugfahig ist, wird an ihrer Unterseite eine saugfahige Einlage 7 angeordnet, und zwar zumindest an der Vorderseite des Stützkissens 1.
In den Fig. 3 und 4 ist erkennbar, wie das Stützkissen 1 bei einem Fahrzeugsitz 9 angeordnet wird, der aus einem 40 Sitzteil 10 und einer daran befestigten, gegebenenfalls in ihrer Neigung verstellbaren, Lehne 11 besteht, an deren oberer Begrenzung eine Kopfstütze 12 mit Befestigungselementen 13 verankert ist. Im Übergangsbereich Ü zwischen der Kopfstütze 12 und der Lehne 11 entsteht ein Hohlraum, in dem 45 der Schultergürtel- bzw. Nackenbereich eines Sitzbenutzers nicht zur Anlage kommen kann. Diesen Hohlraum füllt das nachgiebige Stützkissen 1 so aus, dass es sich an den Schultergürtel- und Nackenbereich des Sitzbenutzers anschmiegt. Das Stützkissen liegt zu diesem zweck quer über den Über-50 gangsbereich Ü und ist mit den Haltebändern 5 bzw. der Kapuze 6 an der Kopfstütze angehängt.
Als Füllung 8 der Umhüllung 2 dienen Federn, Daunen oder sogenannte Füllfasern, die verhältnismässig unelastisch sind bzw. aneinander gut gleiten, so dass sie kinetische Ener-55 gie aufzehren können. Das Stützkissen ist deshalb leicht verformbar und kann von jedem Sitzbenutzer individuell und für ihn am bequemsten verformt werden.
Beim Fahren wird mit dem Stützkissen der Schultergürtel- und Nackenbereich abgedeckt und abgestützt, wodurch 6o ein entspannteres Fahren möglich ist. Gleichzeitig werden diese Partien des menschlichen Körpers gegen Auskühlen oder gegen äussere Einflüsse von Zugluft abgeschirmt, so dass die Muskeln nicht mehr zum Verkrampfen neigen.
Das Stützkissen kann sowohl für Fahrzeugsitze mit auf-65 gesetzten Kopfstützen als auch mit in die Lehne integrierten Kopfstützen verwendet werden, da in beiden Fällen der Hohlraum im Übergangsbereich vorliegt, den das Stützkissen ausfüllt.
1 Blatt Zeichnungen
Claims (15)
1. Fahrzeugsitz mit einer Lehne und einer Kopfstütze, insbesondere für ein Kraftfahrzeug, dadurch gekennzeichnet, dass im Übergangsbereich (Ü) von der Lehne (11) zur Kopfstütze (12), welcher dem Nacken- und Schultergürtelbereich eines Sitzbenutzers zuzuwenden bestimmt ist, ein den Übergangsbereich zumindest teilweise ausfüllendes, nachgiebiges Stützkissen (1) lösbar angeordnet ist.
2. Fahrzeugsitz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Stützkissen (1) eine langgestreckte Form besitzt und quer im Übergangsbereich liegend an der Kopfstütze (12) und/oder der Lehne (11) lösbar gehaltert ist.
3. Fahrzeugsitz nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Stützkissen (1) länger ist als die Breite der Kopfstütze (12), jedoch höchstens so lang, wie der obere Lehnenabschluss.
4. Stützkissen für einen Fahrzeugsitz nach einem der Ansprüche 1 bis 3, gekennzeichnet durch einen ovalen Querschnitt und einen annähernd trapezförmigen Umriss.
5. Stützkissen nach Anspruch 4, gekennzeichnet durch ein Höhen-Breiten Verhältnis von annähernd H :b:B = 1:1, 16:1,92 und ein Höhen-Dickenverhältnis von annähernd H:D « 1:0,6.
6. Stützkissen nach Anspruch 4 oder 5, gekennzeichnet durch eine angeformte Kapuze (6) oder durch nach Art von Hosenträgern, gegebenenfalls sich überkreuzend, verlaufende Haltebänder (5), mit der bzw. denen das Stützkissen (1) an der Kopfstütze (12) lösbar festlegbar ist.
7. Stützkissen nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Haltebänder (5) längsverstellbar sind.
8. Stützkissen nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Haltebänder (5) oder die Kapuze (6) elastisch sind bzw. ist.
9. Stützkissen nach einem der Ansprüche 4 bis 8, gekennzeichnet durch Druckknopf- oder Klettverschlüsse am Stützkissen.
10. Stützkissen nach einem der Ansprüche 4 bis 9, gekennzeichnet durch eine elastische und saugfähige Umhüllung (2).
11. Stützkissen nach Anspruch 10, gekennzeichnet durch eine Umhüllung (2) aus gewebtem, gestricktem oder gewirktem Textilmaterial.
12. Stützkissen nach Anspruch 11, gekennzeichnet durch eine Umhüllung (2) aus Baumwolle, Wolle, Viskose, Vlies oder aus Polyamid oder Polyacryl.
13. Stützkissen nach einem der Ansprüche 4 bis 12, gekennzeichnet durch eine elastische, saugfähige Einlage (7) in der Umhüllung (2).
14. Stützkissen nach einem der Ansprüche 4 bis 13, gekennzeichnet durch eine Füllung (8) aus nicht rückfederndem Material, wie Federn, Daunen oder glatten Füllfasern aus Polyester-Kunststoffen.
15. Stützkissen nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Füllfasern gleitfreudig behandelt oder imprägniert sind, beispielsweise mit waschfesten Polysiloxanen.
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Legal Events
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