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PATENTANSPRÜCHE
1. Mittel, das dazu bestimmt ist, mit Papier oder feinteiliger Cellulose und mit Wasser zu einem formbaren, erhärtenden Teig vermischt zu werden, dadurch gekennzeichnet, dass es wenigstens einen Celluloseäther mit jeweils über die Ätherbindung gebundenen Carboxymethyl- oder Alkalimetallcarboxymethyl-, Carboxyäthyl- oder Alkalimetallcarboxyäthyl-, Methyl-, Hydroxyäthyl- und/oder Hydroxypropyl- Substituenten und/oder Stärkeäther mit jeweils über die Ätherbindung gebundenen Carboxymethyl-, Carboxyäthyl-, Methyl-, Hydroxyäthyl- und/oder Hydroxypropyl-Substituenten und/oder Alkalimetallsalz von Carboxymethyl- oder Carboxyäthyl-Stärke enthält.
2. Mittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass es Celluloseäther mit einem Substitutionsgrad (DS) von 0,5 bis 2,6 bzw. Stärkeäther mit einem Substitutionsgrad von 0,3 bis 1,5 enthält.
3. Mittel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass es zusätzlich wenigstens ein Bindemittel, vorzugsweise native oder abgebaute Stärke, Chitosan, Polyvinylacetatdispersionspulver oder Polyvinylpyrrolidon enthält.
4. Mittel nach Anspruch 1,2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass es zusätzlich wenigstens einen Füllstoff, vorzugsweise Kaolin, Talkum, Feldspat, Kreidemehl, Magnesit, Diatomeenerde, Quarzmehl, pyrogene oder gefällte Kieselsäure, Titandioxid, Calciumsulfat und/oder Cellulosepulver enthält.
5. Mittel nach Anspruch 1, 2, 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass es zusätzlich ein antimikrobielles Mittel und/ oder ein oberflächenaktives Mittel enthält.
6. Mittel nach Anspruch 2 für 100 Teile Zeitungs- oder Saugpapier und 300 bis 1000 Teile Wasser, dadurch gekennzeichnet, dass es 2 bis 25 Teile Natriumcarboxymethylcellulose (DS 0,5 bis 1,5) oder Natriumcarboxymethylstärke (DS 0,3 bis 1,0) und 6 bis 25 Teile Methylcellulose (DS 1,5 bis 2,6), Hydroxyäthylcellulose (DS 0,5 bis 1,0), Hydroxypropylcellulose (DS 0,5 bis 1,0), Hydroxyäthylmethylcellulose (DS 1,5 bis 2,0) oder Hydroxypropylmethylcellulose (DS 1,5 bis 2,0) enthält.
7. Mittel nach Anspruch 2 für 100 Teile Zeitungs- oder Saugpapier und 300 bis 1000 Teile Wasser, dadurch gekennzeichnet, dass es aus 7 bis 50 Teilen Natriumcarboxymethylcellulose (DS 0,5 bis 1,5) und 0 bis 10 Teilen gebranntem Gips besteht.
8. Mittel nach Anspruch 2 für 100 Teile Zeitungs- oder Saugpapier und 300 bis 1000 Teile Wasser, dadurch gekennzeichnet, dass es 2 bis 25 Teile Natriumcarboxymethylcellulose (DS 0,5 bis 1,5) und 8 bis 25 Teile Methylstärke (DS 0,3 bis 1,0), Hydrnxyäthyfstärke (DS 0,5 bis 1,0) oder Hydroxypropylstärke (DS 0,5 bis 1,0) enthält.
9. Mittel nach Anspruch 3 für 100 Teile Zeitungs- oder Saugpapier und 300 bis 1000 Teile Wasser, dadurch gekennzeichnet, dass es aus 3 bis 15 Teilen Natriumcarboxymethylcellulose (DS 0,5 bis 1,5), 6 bis 25 Teilen Polyvinylacetatdispersionspulver und 0 bis 20 Teilen Cellulosepulver (0-350 um Teilchengrösse) besteht.
10. Mittel nach Anspruch 3 für 100 Teile Zeitungs- oder Saugpapier und 300 bis 1000 Teile Wasser, dadurch gekennzeichnet, dass es aus 3 bis 15 Teilen Natriumcarboxymethylcellulose (DS 0,5 bis 1,5) und 6 bis 40 Teilen abgebauter Stärke besteht.
11. Mischung, die dazu bestimmt ist, mit Wasser zu einem formbaren, erhärtenden Teig vermischt zu werden, bestehend aus 5 bis 20 Teilen Cellulose- oder Papierpulver mit bis max. 1 cm Faserlänge, 10 bis 25 Teilen Kreidemehl, gebranntem Gips oder Diatomeenerde, 0,2 bis 1,0 Teilen Natriumcarboxymethylcellulose mit einem DS von 0,5 bis 1,5 und 0,5 bis 5 Teilen Polyvinylacetatdispersionspulver.
12. Mischung, die dazu bestimmt ist, mit Wasser zu einem formbaren, erhärtenden Teig vermischt zu werden, bestehend aus 5 bis 20 Teilen Cellulose- oder Papierpulver mit bis max. 1 cm Faserlänge, 10 bis 25 Teilen Kreidemehl, gebranntem Gips oder Diatomeenerde und 0,5 bis 5 Teilen Natriumcarboxymethylcellulose mit einem DS von 0,5 bis 1,5, Methylcellulose mit einem DS von 1,5 bis 2,6, Hydroxy äthylcellulose mit einem DS von 0,5 bis 1,0, Hydroxypropylcellulose mit einem DS von 0,5 bis 1,0, Hydroxyäthylmethylcellulose mit einem DS von 1,5 bis 2,0 oder Hydroxypropylmethylcellulose mit einem DS von 1.5 bis 2,0
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Mittel, das vermischt mit Wasser und feinteiliger Cellulose oder Papier, vor allem Papierabfällen oder Altpapier, einen formbaren, erhärtenden Teig ergibt.
Die mit Hilfe des erfindungsgemässen Mittels hergestellte Masse kann besonders für künstlerische Zwecke, im Modellbau, für Spielsachen oder allgemein für verschiedene Bastelarbeiten verwendet werden.
Im Handel sind diverse Modelliermassen, die für die genannten Zwecke verwendbar sind, erhältlich, z.B. sind solche Massen u.a. aus anorganischen Füllstoffen und Bindemitteln wie Dextrin, Naturkautschuk, Leinöl aufgebaut.
Solche plastischen Massen sind auch beschrieben in den deutschen Auslegeschriften 2049637, 2256696, 2 515 757 und 2710 1 in der französischen Patentschrift 631 933 und in der USA-Patentschrift 2271 906.
Die fertig zubereiteten Massen bestehen meist aus relativ teuren Materialien. Infolge des hohen spezifischen Gewichts dieser Massen sind zur Fertigung umfangreicher Gegenstände grosse Gewichtsmengen erforderlich. Die geformten Gegenstände sind deshalb verhältnismässig schwer und ihre Beseitigung im Abfall ist oft schwierig.
Die in Patentschriften erwähnten Massen aus Holz- oder Papierpulver haben aufwendige Herstellungsprozesse, so dass der einzelne Bastler solche Massen nicht selbst erzeugen kann, als Beispiele seien erwähnt: französische Patentschrift 814968, deutsche Patentschrift 668 224 und 724637 sowie die deutsche Offenlegungsschrift 1 947363.
Demgegenüber hat die mit Hilfe des erfindungsgemässen Mittels hergestellte Masse folgende Vorteile: Es können Abfallpapiere, Altpapiere oder billige ungebleichte Cellulosepulver verwendet werden; die Masse kann man nach Bedarf auf einfache Weise zubereiten; die angesetzte Masse lässt sich sehr gut formen; sie kann je nach Konservierung Tage bis Wochen aufbewahrt werden. Die gefertigten Gegenstände haben nach dem Trocknen ein niederes spezifisches Gewicht (ca. 0,2 bis 0,4 g/cm3) und weisen eine relativ hohe Festigkeit auf. Das Beseitigen der nicht mehr gebrauchten, zur Hauptsache aus Papierfasern bestehenden Gegenstände ist infolge der kleinen Dichte und der leichten Umsetzung in der Kehrichtverbrennung einfach. Die Masse ist im feuchten wie auch im trockenen Zustand praktisch ungiftig.
Mit Hilfe solcher Massen werden viele Anwendungsgebiete für das spielende Kind, für Künstler oder allgemein für Bastler und Grafiker erschlossen. Die mit Hilfe des erfindungsgemässen Mittels angesetzte Papier- oder Cellulosemasse lässt sich sehr gut formen. Die Haftfestigkeit der feuchten Masse ist sehr gut, so dass die Masse auch schichtweise auf bereits ausgehärtetes oder getrocknetes Material oder aber auf Holz, Papier, Textilien, Kunststoffe, Metalle oder Steine aufgetragen werden kann. Nach dem Trocknen tritt kein Schwund ein und die ursprüngliche Form bleibt erhalten. Durch das langsame Abdunsten des Wassers verbleiben im getrockneten Material feine Poren, welche dem geformten Körper ein niedriges spezifisches Gewicht ver
leihen und gleichzeitig eine hohe Festigkeit garantieren.
Die mit dem erfindungsgemässen Mittel und Papier oder Cellulose sowie Wasser angesetzte Masse ist nach dem Trocknen gut bearbeitbar; das heisst, sie lässt sich gut sägen, feilen und mit Schleifpapier behandeln. Die aus dieser Masse gefertigten und anschliessend getrockneten Objekte können in unbehandeltem oder bearbeitetem Zustand mit verschiedenartigen Farben wie Wasserfarben, Ölfarben, Dispersionsfarben, Plakatfarben oder mit diversen Klarlacken überstrichen werden. Um die Gegenstände wasserfest zu machen, muss man die gesamte Oberfläche mit entsprechender Farbe oder mit einem wasserfesten Lack bestreichen, d.h. falls die Objekte vorerst mit Wasserfarbe bemalt werden, so kann man sie nachträglich gleichwohl mit einem wasserfesten Klarlackanstrich wasserfest machen.
Diese Modelliermasse wird aus Papierschnitzeln, Papierpulver oder Cellulosepulver und Wasser unter Zusatz des erfindungsgemässen Mittels hergestellt.
Die Papierschnitzel werden mit Hilfe von Zerfaser- oder Zerreissmaschinen oder aber von Hand durch Zerschneiden oder Zerreissen ausgewählter Abfall- oder Altpapiere zubereitet. Die Dimensionen der einzelnen Schnitzel können sich zwischen 1 und 3000 mm2, vorzugsweise zwischen 10 und 1500 mm2. bewegen. Es können aber auch ganze oder aufgeteilte Papierbogen, z.B. von 1 bis 30 dm2 Fläche, verwendet werden. Die Dichte der zu verarbeitenden Papiere kann zwischen 10 und 200 g/m2, vorzugsweise zwischen 30 und 120 g/m2 betragen. Geeignet sind Papiere aus Hadern, Zellstoff oder Holzschliff beliebiger Zusammensetzung, möglichst ohne Oberflächenleimung. Es kommen folgende Abfall- oder Altpapiere in Frage: Druckpapiere - speziell Zeitungspapiere - Kreppapiere, Saugpapiere oder Papiere für diverse hygienische Zwecke.
Ungeeignet sind Papiere mit einem hohen Leimgehalt oder einer starken Oberflächenbeschichtung. Die Papierpulver werden durch Mahlen der vorgenannten Papiere, die Cellulosepulver durch Mahlen von Hadern oder Abfallbaumwolle erhalten. Die Faserlänge der Pulver kann bis zu 20 mm, vorzugsweise 2 mm betragen.
Die wesentlichen Bestandteile des Mittels sind wasserlösliche Plastifiziermittel , die gegebenenfalls mit Bindemitteln kombiniert werden. Unter Plastifiziermittel können im vorliegenden Fall Stoffe verstanden werden, welche einen wässrigen Faserbrei in eine plastische bzw. teigartige Masse überzuführen vermögen.
Die Plastifiziermittel haben demnach die Aufgabe, den faserigen, ungebundenen Brei, wie er durch Anrühren von Papierschnitzeln, Papierpulver oder Cellulosepulver mit Wasser erreicht wird, in eine gebundene, streich- und formbare, teigartige Masse überzuführen. Die mit dieser Masse bestrichenen Objekte oder die daraus geformten Gegenstände werden an der Luft getrocknet. Nach dem Abdunsten des Wassers wirken die Plastifiziermittel als Bindemittel; dies bewirkt ein Erhärten der Masse. Sie kann dann wie beschrieben bearbeitet werden. Zur Erhöhung der Festigkeit können dem Mittel zusätzlich noch wasserlösliche oder im Wasser dispergierbare, aber nicht als Plastifiziermittel wirkende Bindemittel zugesetzt werden. Überraschenderweise hat sich ergeben, dass bestimmte wasserlösliche Polymere als solche Plastifiziermittel in Frage kommen. Es handelt sich hierbei um Stärke- oder Celluloseäther.
Als solche kommen in Frage Methyl-, Hydroxyäthyl-, Hydroxypropyl-, Carboxymethyl- und Carboxyäthyläther. Davon sind besonders bevorzugt die Carboxymethyl- und Carboxyäthyläther.
Eine Erklärung für dieses Verhalten kann im folgenden gegeben werden:
Wird Cellulose (ein Bestandteil des Papiers) mit Wasser behandelt, so tritt eine Modifikationsänderung ein; die Cellulose geht vom glasförmigen in einen hochelastischen Zustand über (siehe E.L. Akim, Cellulose Chemistry and Technology, ACS Symposium, New York, April 5-9, 1976, Seiten 155 bis 172). Während diesem Übergang werden die Interfaserbindungen gelockert und teilweise ganz aufgehoben. Die erfindungsgemässen Plastifiziermittel überziehen die Oberfläche der Cellulosefasern; sie werden durch Wasserstoffbrückenbindungen fixiert. Die einzelnen Fasern werden dadurch voneinander getrennt und die Zwischenräume mit der wässrigen Lösung der Plastifiziermittel ausgefüllt. Dadurch binden die Fasern die wässerige Lösung der Plastifiziermittel.
Als Folge wird eine teigartige Masse erhalten. Diese kann an der Luft oder in einem Ofen gegebenenfalls unter Vacuum bei Temperaturen bis zu 60"C getrocknet werden. Nach dem Abdunsten des Wassers bilden sich zwischen den Fasern Hohlräume. Die Plastifiziermittel und die gegebenenfalls zugefügten Bindemittel verkleben die einzelnen Fasern an den Berührungsstellen. Aus der anfänglich teigartigen Masse bildet sich nach dem Trocknen ein harter Körper mit einem niederen spezifischen Gewicht (0,2 bis 0,4 g/cm3).
Als Plastifiziermittel kommen folgende Celluloseäther in Frage: Alkalisalze, vorzugsweise Natriumsalze von anionischen Celluloseäthern wie Carboxymethylcellulose, Carboxyäthylcellulose, Carboxymethylmethylcellulose, Carboxymethylhydroxyäthylcellulose, Carboxymethylhydroxypropylcellulose, Carboxyäthylmethylcellulose, Carboxyäthylhydroxyäthylcellulose und Carboxyäthylhydroxypropylcellulose.
Neutrale Celluloseäther wie Methylcellulose, Hydroxy äthylcellulose, Hydroxypropylcellulose, Methylhydroxy äthylcellulose, Methylhydroxypropylcellulose, Hydroxyäthylhydroxypropylcellulose, Methylhydroxyäthylhydroxypropylcellulose.
Als Plastifiziermittel kommen folgende Stärkeäther in Frage: Alkalisalze vorzugsweise Natriumsalze von Carboxymethylstärke und Carboxyäthylstärke; neutrale Stärkeäther wie Methylstärke, Hydroxyäthylstärke, Hydroxypropylstärke.
Die Plastifiziermittel können einzeln oder zusammen mit den andern Stoffen des erfindungsgemässen Mittels verwendet werden. Besonders bevorzugte Plastifiziermittel sind: Natriumcarboxymethyl- und Natriumcarboxyäthylcellulose, ferner Natriumcarboxymethyl- und Natriumcarboxyäthylstärke.
Zur Festigkeitserhöhung können noch folgende, nicht als Plastifiziermittel wirkende Bindemittel in dem erfindungsgemässen Mittel verwendet werden: Native Stärken wie Maisstärke, Kornstärke, Reisstärke, Kartoffelstärke, modifizierte Stärken wie oxydierte Stärke, säuremodifzierte Stärken, Aminostärke, Phosphatstärke; Dimethyl- und Diäthylamino äthylcellulose; das aus Chitin erhältliche Aminopolysaccharid Chitosan; Polyvinylalkohol, Polyvinylpyrrolidon, Polyvinylacetatdispersionspulver, Dispersionspulver von Copolymeren aus Vinylacetat und Vinylfettsäureestern.
Auch diese Bindemittel können einzeln oder als Mischung in dem Mittel verwendet werden.
Besonders bevorzugte Bindemittel sind: Native Stärken, säuremodifizierte Stärken, Dispersionspulver von Polyvinylacetat und Dispersionspulver von Copolymeren aus Vinylacetat und Vinylfettsäureestern.
Um die feuchte Modelliermasse bei der Lagerung und während dem Trocknungsvorgang vor dem Befall durch Schimmelpilze und Bakterien zu schützen, werden dem erfindungsgemässen Mittel zweckmässigerweise noch mikrobicide Stoffe zugesetzt. Als solche kommen unter anderem in Frage: chlorierte oder bromierte Phenole, Dichlorophen, Aldehyde, Nitropropanderivate, quaternäre Ammoniumver bindungen, Amine, jodhaltige Verbindungen, Omadinsalze, speziell das Zinksalz; Benzisothiazolonderivate, Isothiazolonderivate und andere Desinfektionsmittel.
Im weiteren können in dem erfindungsgemässen Mittel auch noch oberflächenaktive Stoffe, z.B. Äthylenoxidad- dukte. wasserlösliche Farbstoffe oder Farbpigmente, Paraf finwachse oder aber auch Füllstoffe wie Kaolin, Talkum, Feldspat, Asbestfasern, China Clay, Kreidemehl, Diatomeenerde, Quarzmehl, pyrogene oder gefällte Kieselsäure, Titandioxid, ungebrannter oder gebrannter Gips verwendet werden. Besonders bevorzugte Füllstoffe sind: Kreidemehl, Diatomeenerde, pyrogene oder gefällte Kieselsäure, gebrannter Gips.
Die Modelliermasse wird folgendermassen hergestellt: a) Die erfindungsgemässen Mittel werden in der benötigten Menge heissem Wasser gelöst bzw. dispergiert. Danach werden die Papierbogen, Papierschnitzel, Papierpulver oder Cellulosepulver in diese heisse Lösung bzw. Dispersion eingetragen und mit einem Rührstab oder einer mechanischen Einrichtung gut durchgeknetet. Nach kurzer Zeit bildet sich eine teigförmige Masse.
b) Die erfindungsgemässen Mittel werden zusammen mit Papierbogen, Papierschnitzeln, Papierpulver oder Cellulosepulver in heisses Wasser eingetragen. Nach Durchmischen mit einem Rührstab oder einer mechanischen Einrichtung wird eine Modelliermasse erhalten.
c) Die Papierbogen, Papierschnitzel, Papierpulver oder Cellulosepulver werden mit heissem Wasser zu einem Brei verrührt. In den heissen oder abgekühlten Brei werden die erfindungsgemässen Mittel eingerührt, wobei ebenfalls eine Modelliermasse erhalten wird.
d) Die erfindungsgemässen Mittel werden mit Papieroder Cellulosepulver gemischt und diese Mischung wird in Wasser von 10 bis 1 OO"C eingerührt, wobei ebenfalls eine Modelliermasse erhalten wird.
Für die Herstellungsmethoden a) bis d) gelten folgende Gewichtsverhältnisse:
Auf 100 Teile Papier oder Cellulose werden 1 bis 100 Teile, vorzugsweise 2 bis 40 Teile Plastifiziermittel, gegebenenfalls 2 bis 100 Teile, vorzugsweise 4 bis 25 Teile Bindemittel,gege- benenfalls 1 bis 100 Teile, vorzugsweise 1 bis 25 Teile Füllstoffe, gegebenenfalls 0,01 bis 1 Teil Konservierungsmittel und je nach Papierart und gewünschter Konsistenz des Papierteigs 300 bis 1500 Teile Wasser von 40 bis 100"C benötigt. Dabei dürfen im Falle der Kombination von Plastifizierund Bindemittel deren Anteile die Summe von 100 Teilen nicht übersteigen.
Für die Herstellungsmethode d) können zudem noch folgende Gewichtsverhältnisse angewandt werden:
Auf 100 Teile Papier- oder Cellulosepulver werden 5 bis 50 Teile, vorzugsweise 10 bis 25 Teile Plastifiziermittel, 0 bis 50 Teile, vorzugsweise 10 bis 25 Teile Bindemittel, 0 bis 500 Teile, vorzugsweise 50 bis 200 Teile Füllstoffe gegebenen- falls 0,01 bis 1 Teil Konservierungsmittel und je nach Zusammensetzung 300 bis 1000 Teile Wasser von 10 bis 100"C, vorzugsweise 10 bis 40"C benötigt.
Beispiel 1
In 2000 g Wasser von ca. 80"C werden 60 g abgebaute Mais stärke, 12 g Natrium-Carboxymethylcellulose (Äthersubstitutionsgrad DS 0,65-0,8 7000 mPa.s, 5% in Wasser von 20"C) und 0,3 g Proxel GXL (Bakterizid) gelöst. In die klare Lösung werden 300 g Papierschnitzel, welche aus Zeitungspapier (Dichte 50 g/m2) gefertigt werden und Dimensionen von ca.
700 bis 1100 mm2 aufweisen, eingetragen. Die Mischung wird mit einem Rührstab oder gleichwertigem Werkzeug ca. 2 bis
3 Minuten durchgearbeitet, wobei eine teigförmige Masse erhalten wird. Aus dieser Masse werden von Hand Test würfel von ca. 3 cm Kantenlänge und Testkugeln von ca.
2 cm Durchmesser geformt und zum Trocknen an der Luft ausgelegt. Nach 2 bis 3 Tagen sind die Objekte trocken. Die trockenen Testobjekte behalten ihre ursprüngliche Form bei und weisen keine Schrumpfungen oder Risse auf. Ihre
Dichte beträgt 0,25 bis 0,26 g/cmi.
Beispiel2
In 800 g Wasser von ca. 80"C werden 100 g zerschnittene
Zeitungspapierbogen mit einem Format von 17,5 x 27,5 cm (Dichte 50 g/m2) eingerührt. Nachdem sich ein Papierbrei gebildet hat, wird eine Mischung aus 1 g Natriumcarboxy methylcellulose (DS 0,65-0,8;7000 mPa.s, 5% in Wasser von 20"C) 12 g Hydroxypropylstärke (DS 0,5; 900 mPa s 5% in Wasser von 20"C) und 0,3 g Dichlorophen eingerührt. Es wird eine streich- und formbare Masse erhalten mit den gleichen Eigenschaften wie in Beispiel 1 beschrieben.
Beispiel 3
5 g Hydroxypropylmethylcellulose (DS 1,64-1,92; Visko- sität 4000 mPa.s. 2% in Wasser von 20"C); 0,8 g Natriumcarboxymethylcellulose (DS 0,65-0,8,7000 mPa.s, 5% in Wasser von 20"C) und 3 g gebrannter Gips werden homogen vermischt. In 220 g 75"C heisses Wasser werden 30 g Zeitungspapier (Dichte 49 g/m2) in Form von Blättern mit einem Format von 17,5 x 27,5 cm eingetragen. Danach wird die vorgenannte Pulvermischung zugefügt, worauf das heterogene Gemisch mit einem Rührstab 5 Minuten durchgearbeitet wird. Es wird eine formbare Masse erhalten. Von dieser werden Kugeln mit einem Durchmesser von 25 bis 30 mm Durchmesser geformt, die nach dem Trocknen eine Dichte von 0,38 g/cm3 aufweisen.
Beispiel4
Aus 760 g Wasser von 80 C und 100 g Zeitungspapier (Dichte 50 g/m2) wird wie in Beispiel 2 beschrieben ein Papierbrei bereitet. In diesen wird eine Mischung von 5 g Natriumcarboxymethylcellulose (DS 0,65-0,8;7000 mPa.s, 5% in Wasser von 20"C) und 10 g Polyvinylacetatdispersionspulver eingerührt. Testwürfel mit einer Kantenlänge von 7 cm weisen nach dem Trocknen eine Dichte von 0,23 g/cm3 auf.
BeispielS
8 g Cellulosefasern (bis 2 mm Faserlänge), 17 g gebrannter Gips, 0,5 g Natriumcarboxymethylcellulose (DS 0,65-0,8; 5000 mPas, 2% in Wasser von 20"C) und 1 g Hydroxypropylmethylcellulose (DS 1,64-1,92, 4000 mPa. s, 2% in Wasser von 20"C) werden homogen vermischt. Die Mischung wird mit 32 g Wasser von 40"C angerührt, wobei eine knetbare Masse erhalten wird. Aus dieser wird ein Zylinder von 15 cm Länge und 1,7 cm Durchmesser geformt und an der Luft getrocknet, seine Dichte beträgt dann 0,78 g/cm3.
Beispiel 6
100 g Zeitungspapierpulver (Faserlänge bis 8 mm), 5 g Methylcellulose (DS 0,65-0,8;4000 mPa s, 2% in Wasser von 200C), 5 g Hydroxypropylmethylcellulose (DS 1,64-1,92, 4000 mPa- s,2% in Wasser von 20"C) und 2,5 g Natriumcarboxymethylcellulose (DS 0,65-0.8; 5000 mPa.s, 2% in Wasser von 20"C) werden homogen vermischt. Diese Mischung wird in 600 g Wasser von 30 bis 40"C eingerührt, wobei eine knetbare Masse erhalten wird. Die daraus geformten und an der Luft getrockneten Gegenstände weisen eine Dichte von 0,45 auf.