DE3000837A1 - Mittel zur herstellung eines teigs aus papier oder feinteiliger cellulose - Google Patents

Mittel zur herstellung eines teigs aus papier oder feinteiliger cellulose

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DE3000837A1 DE19803000837 DE3000837A DE3000837A1 DE 3000837 A1 DE3000837 A1 DE 3000837A1 DE 19803000837 DE19803000837 DE 19803000837 DE 3000837 A DE3000837 A DE 3000837A DE 3000837 A1 DE3000837 A1 DE 3000837A1
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Helene Muntwyler-Hochstrasser
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    • B44C3/04Modelling plastic materials, e.g. clay
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Description

Mittel zur Herstellung eines Teigs aus Papier oder feinteiliger Cellulose
Die vorliegende Erfindung betrifft die Herstellung einer Modelliermasse aus Papier, vor allem aus Papierabfällen und Altpapier»
Die erfindungsgemäße Masse kann besonders für künstlerische Zwecke im Modellbau, für Spielsachen oder allgemein für verschiedene Bastelarbeiten verwendet werden.
Im Handel sind diverse Modelliermassen, die für die genannten Zwecke vorhanden sind, erhältlich, z.B. sind solche Massen unter anderem aus anorganischen Füllstoffen und Bindemitteln wie Dextrin, Naturkautschuk, Leinöl aufgebaut. Solche plastischen Massen sind auch beschrieben in den deutschen Auslegeschriften 2049 637, 2256 696, 2515 757 und 2710 115, in der französischen Patentschrift 631 933 und in der USA-Patentschrift 2271 906.
Die fertig zubereiteten Massen bestehen meist aus relativ teuren Materialien. Infolge des hohen spezifischen Gewichtes dieser Massen sind zur Fertigung umfangreicher Gegenstände große Gewichtsmengen erforderlich. Die geformten Gegenstände sind deshalb verhältnismäßig schwer,und ihre Beseitigung im Abfall ist oft schwierig.
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Die in Patentschriften erwähnten Massen aus Holz- oder Papierpulver haben aufwendige Herstellungsprozesse, so daß der einzelne Bastler solche Massen nicht selbst erzeugen kann. Als Beispiel seien erwähnt: französische Patentschrift 814 968, deutsche Patentschrift 668 224 und 724 637 sowie die deutsche Offenlegungsschrift 1947 363.
Demgegenüber hat die erfindungsgemäße Masse folgende Vorteile: Es können Abfall- oder Altpapiere, gegebenenfalls aber auch Hadern verwendet werden, die Masse kann man nach Bedarf auf einfache Weise zubereiten, die angesetzte Masse läßt sich sehr gut formen, sie kann je nach Konservierung Tage bis Wochen aufbewahrt werden. Die gefertigten Gegenstände haben nach dem Trocknen ein niederes spezifisches Gewicht (ca. 0,2 bis 0,4 g/cm ) und weisen eine relativ hohe Festigkeit auf. Das Beseitigen der nicht mehr gebrauchten, zur Hauptsache aus Papierfasern bestehenden Gegenstände ist infolge der kleinen Dichte und der leichten Umsetzung in der Kehrichtverbrennung einfach. Die Masse ist im feuchten wie auch im trocknen Zustand praktisch ungiftig.
Mit Hilfe solcher Massen werden viele Anwendungsgebiete für das spielende Kind, für Künstler oder allgemein für Bastler und Grafiker erschlossen. Die mit Wasser angesetzte P"apiermasse läßt sich sehr gut formen. Die Haftfestigkeit der feuchten Masse ist sehr gut, so daß die Masse auch schichtweise auf bereits ausgehärtetes oder getrocknetes Material oder
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aber auf Holz, Papier,, Textilien, Kunststoffe, Metalle oder Steine aufgetragen werden kann» Wach dem Trocknen tritt kein Schwund ein und die ursprüngliche Form bleibt erhalten. Durch das langsame Abdunsten des Wassers verbleiben im getrockneten Material feine Poren, welche dem geformten Körper ein niedriges spezifisches Gewicht verleihen und gleichzeitig eine hohe Festigkeit garantieren.
Die erfxndungsgemaße Masse ist nach dem Trocknen gut bearbeitbar, d.h. sie läßt sich gut sägen, feilen und mit Schleifpapier behandeln» Die aus dieser Masse gefertigten und anschließend getrockneten Objekte können in unbehandeltem oder bearbeitetem Zustand mit verschiedenen Farben, wie Wasserfarben, Ölfarben, Dispersionsfarben, Plakatfarben oder mit diversen Klarlacken überstrichen werden« Um die Gegenstäride wasserfest zu machen, muß man die gesamte Oberfläche mit entsprechender Farbe oder mit einem wasserfesten Lack bestreichen, d.h. falls die Objekte vorerst mit Wasserfarbe bemalt werden, so kann man sie nachträglich gleichwohl mit einem x^asserfesten Klarlackanstrich wasserfest machen.
Erfindungsgemäß werden die Massen aus Papierschnitzeln, PPierpulver oder gegebenenfalls Cellulosepulver und Wasser unter Zusatz eines Mittels bzw. einer Zusatzmischung hergestellt.
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Dieses Mittel zur Herstellung eines formbaren, erhärtenden Teigs aus Papier oder feinteiliger Cellulose und Wasser ist dadurch gekennzeichnet, daß es wenigstens einen Celluloseether und/oder Stärkeäther jeweils mit über die Ätherbindung gebundenen Carboxymethyl-, Carboxyäthyl-, Methyl-, Hydroxyäthyl- und/oder Ilydroxypropylsubstituenten und/oder deren Alkalisalze enthält. Alkalisalze existieren selbstverständlich nur dann, wenn der Celluloseäther oder Stärkeäther Säuregruppen aufweist.
Die Papierschnitzel werden mit Hilfe von Zerfaser- oder Zerreißmaschinen oder aber von Hand durch Zerschneiden oder Zerreißen ausgewählter Abfall- oder Altpapiere zubereitet. Die Dimensionen der einzelnen Schnitzel können sich
zwischen 1 und 3 000 mm , vorzugsweise zwischen 10 und
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1 500 mm bewegen. Es können aber auch ganze oder aufgeteilte
Papierbogen, z.B. von 1 bis 30 dm Fläche verwendet werden.
Die Dichte der zu verarbeitenden Papiere kann zwischen 10
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und 200 g/m , vorzugsweise zwischen 30 und 120 g/m betragen.
Geeignet sind Papiere aus Hadern, Zellstoff oder Holzschliff beliebiger Zusammensetzung, möglichst ohne Oberflächenleimung. Es kommen folgende Abfall- oder Altpapiere infrage: Druckpapiere - speziell Zeitungspapiere - Kreppapiere, Saug-
papiere oder Papiere für diverse hygienische Zwecke. Ungeeignet sind Papiere mit einem hohen Leimgehalt oder einer starken Oberflächenbeschichtung. Die Papierpulver werden durch Mahlen der vorgenannten Papiere, die Cellulosepulver durch Mahlen von Hadern oder Abfallbaumwolle erhalten. Die
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Faserlänge der Pulver kann bis zu 20 mm, vorzugsweise 2 mm, betragen. Zwecknäßig ist die Faserlänge der Papier- oder Cellulosefasern in dem fertigen Gemisch maximal 1 cm.
Die wesentlichen Bestandteile der Zusatzmischung sind wasserlösliche "Plastifiziermittel", die ggf. mit Bindemitteln kombiniert werden. Unter Plastifiziermittel können im vorliegenden Fall Stoffe verstanden werden, welche einen wäßrigen Faserbrei in eine plastische bzw. teigartige Masse überzuführen vermögen.
Die Plastifiziermittel haben demnach die Aufgabe, den faserigen, ungebundenen Brei, wie er durch Anrühren von Papierschnitzeln, Papierpulver oder Cellulosepulver mit Wasser erreicht wird, in eine gebundene, streich- und formbare, teigartige Masse überzuführen. Die mit dieser Masse bestrichenen Objekte oder die daraus geformten Gegenstände v/erden an der Luft getrocknet. Nach dem Abdunsten des Wassers wirken die Plastifiziermittel als Bindemittel. Dies bewirkt ein Erhärten der Masse. Sie kann dann wie beschrieben bearbeitet werden. Zur Erhöhung der Festigkeit können zusätzlich noch wasserlösliche oder im Wasser dispergierbare, aber nicht als Plastifiziermittel wirkende Bindemittel zugesetzt werden.
Überraschenderweise hat sich ergeben, daß bestimmte wasserlösliche Polymere als solche Plastifiziermittel in Frage kommen. Es handelt sich hierbei um Stärke- oder Celluloseäther. Als solche kommen in Frage Methyl-, Hydroxyäthyl-, Hydroxy-
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propyl-, Carboxyinethyl- und Carboxyäthyläther. Davon sind besonders bevorzugt die Carboxymethyl- und Carboxyäthyläther. Die Stärkeäther haben vorzugsweise einen Substitutionsgrad (S.G. - siehe Definition in "Ulimanns Enzyklopädie der technischen Chemie", Band 5, S.166 (1954) von 0,3 bis 1,5, die Celluloseäther von 0,5 bis 2,5.
Eine Erklärung für dieses Verhalten kann im folgenden gegeben werden:
Wird Cellulose (ein Bestandteil des Papiers) mit Wasser behandelt, so tritt eine Modifikationsänderung ein, die Cellulose geht vom glasförmigen in einen hochelastischen Zustand über (siehe E.L.Akim, Cellulose Chemistry and Technology, ACS Symposium, New York, April 5-9, 1976, Seiten 155 bis 172). Während dieses Übergangs werden die Interfaserbindungen gelockert und teilweise ganz aufgehoben. Die erfindungsgemäßen Plastifiziermittel überziehen die Oberfläche der Cellulosefasern, sie werden durch Wasserstoff brückenbindung fixiert. Die einzelnen Fasern werden dadurch voneinander getrennt und die Zwischenräume mit der wäßrigen Lösung der Plastifiziermittel ausgefüllt. Dadurch binden die Fasern die wäßrige Lösung der Plastifiziermittel.
Als Folge wird eine teigartige Masse erhalten. Diese kann an der Luft oder in einem Ofen gegebenenfalls unter Vakuum bei Temperaturen bis zu 6O°C getrocknet werden. Nach dem Abdunsten des Wassers bilden sich zwischen den Fasern Hohl-
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räume. Die Plastifiziermittel und die gegebenenfalls zugefügten Bindemittel verkleben die einzelnen Fasern an den Berührungsstellen. Aus der anfänglich teigartigen Masse bildet sich nach dem Trocknen ein harter Körper mit einem niederen spezifischen Gewicht (0,2 bis 0,4 g/cm ).
Als Plastifiziermittel kommen beispielsweise folgende Celluloseether in Frage: Alkalisalze, vorzugsweise Natriumsalze von anionischen Celluloseethern/wie Carboxymethylcellulose, Carboxyäthylcellulose, Carboxymethylmethylcellulose, Carboxymethylhydroxyäthylcellulose, Carboxymethylhydroxypropylcellulose, Carboxyäthylmethylcellulose, Carboxyäthylhydroxyäthylcellulose und Carboxyäthylhydroxypropylcellulose,,
Neutrale Celluloseäther wie Methylcellulose, Hydroxyäthylcellulose, Hydroxypropylcellulose, Methylhydroxyäthylcellulose, Methylhydroxypropylcellulose, Hydroxyäthylhydroxy- propylcellulose, Methylhydroxyäthylhydroxypropylcellulose <,
Kationische Cellulosemischether,wie Methyldiäthylaminoäthy!cellulose, Hydroxyäthy1-diäthylaminoäthylcellulose, Hydroxypropyl-diäthylaminoäthylcellulose, Methyldiäthylaminohydroxypropylcellulose, Hydroxypropyldiäthylamino- hydroxypropylcelluloseHydroxyäthy1-diäthylaminohydroxypropylcellulose. Stärkeäther,wie Carboxymethylstärke oder Salze davon, vorzugsweise Natriumsalz, Methylstärke, Hydroxyäthy !stärke, Hydroxypropylstärke sowie Stärkemischäther.
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Als Plastifiziermittel kommen beispielsweise folgende Stärkeäther in Frage: Alkalisalze, vorzugsweise Uatriumsalze von Carboxymethylstärke und Carboxyäthylstärke, neutrale Stärkeäther, wie Methylstärke, Hydroxyäthylstärke, Hydroxypropylstärke.
Die Plastifiziermittel können einzeln oder als beliebige Mischung in dem Zusatzgemisch verwendet werden. Besonders bevorzugte Plastifiziermittel sind: Natriumcarboxymethyl- und i'iatriumcarboxyäthylcellulose, ferner Natriumcarboxymethyl- und Nat;riumcarboxyäthylstärke.
Zur Pestigkeitserhöhung können zweckmäßig außerdem nicht als Plastifiziermittel wirkende Bindemittel in der Zusatzmischung verwendet werden, wie native Stärken,wie Maisstärke, Kornstärke, Reisstärke, Kartoffelstärke, modifizierte Stärken,wie oxydierte Stärken, säuremodifizierte Stärken, Aminostärke, Phosphatstärke; Dimethyl- und Diäthylaminoäthylcellulose, das aus Chitin erhältliche Aminopolysaccharid Chitosan; Polyvinylalkohol, Polyvinylpyrrolidon, Polyvinylacetatdispersionspulver, Dispersionspulver von Copolymeren aus Vinylacetat und Vinylfettsäureestern. Auch diese Bindemittel können einzeln oder als Mischung in dem Zusatzgemisch verwendet werden.
Besonders bevorzugte Bindemittel sind: Native Stärken, säuremodifizierte Stärken, Dispersionspulver von Polyvinylacetat
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und Dispersionspulver von Copolymeren aus Vinylacetat und Vinylfettsaureestern.
Um die feuchte Modelliermasse bei der Lagerung und während des Trocknungsvorgangs vor dem Befall durch Schimmelpilze und Bakterien zu schützen, werden der Zusatzmischung zweckmäßigerweise noch mikrobiocide Stoffe zugesetzt. Als solche kommen unter anderem in Frage: chlorierte oder bromierte Phenole, Dichlorophen, Aldehyde, Nitropropanderivate, quaternäre Ammoniumverbindungen, Amine, jodhaltige Verbindungen, Omadinsalze, speziell das Zinksalz; Benzisothiazolonderivate, Isothiazolonderivate und andere Desinfektionsmittel.
Weiterhin können der Zusatzmischung auch noch oberflächenaktive Mittel, z.B. Äthylenoxidaddukte, wasserlösliche Farbstoffe oder Farbpigmente, Paraffinwachse oder aber auch Füllstoffe, wie Kaolin, Talkum, Feldspat, Asbestfasern, China-Clay, Kreidemehl, Diatomeenerde, Quarzmehl, pyrogene oder gefällte Kieselsäure, Titandioxid, ungebrannte- oder gebrannter Gips zugefügt werden.Besonders bevorzugte Füllstoffe sind: Kreidemehl, Diatomeenerde, pyrogene oder gefällte Kieselsäure, gebrannter Gips.
Die erfindungsgemäße Masse wird folgendermaßen hergestellt:
a) Die Zusatzmischung wird in der benötigten Menge heißem Wasser gelöst bzw. dispergiert. Danach werden die Papierbogen, Papierschnitzel, Papierpulver oder Cellulosepulver in diese
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heiße Lösung bzw. Dispersion eingetragen und mit einem Rührstab oder einer mechanischen Einrichtung gut durchgeknetet. Nach kurzer Zeit bildet sich eine teigförmige Masse.
b) Die Zusatzmischung wird zusammen irit Papierbogen, Papierschnitzeln, Papierpulver oder Cellulosepulver in heißes Wasser eingetragen. Nach Durchmischen mit einem Rührstab oder einer mechanischen Einrichtung wird die erfindungsgemäße Masse erhalten.
c) Die Papierbogen, Papierschnitzel, Papierpulver oder Cellulosepulver v/erden mit heißem Wasser zu einem Brei verrührt. In den heißen oder abgekühlten Brei wird die Zusatzmischung eingerührt, wobei ebenfalls die erfindungsgemäße Masse erhalten wird.
d) Die Zusatzmischung (unter Ausschluß von Polyvinylacetatdispersionspulver) wird als wäßrige Lösung bzw. Dispersion auf Papierbogen oder Papierschnitzel aufgesprüht. Nach dem Trocknen können die so behandelten Papiere direkt mit heißem Wasser zur erfindungsgemäßen Masse verarbeitet werden.
e) Die Zusatzmischung wird mit Papier- oder Cellulosepulver gemischt,und diese Mischung wird in Wasser von 10 bis 100 C eingerührt, wobei ebenfalls die erfindungsgemäße Masse·erhalten wird.
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Für die Herstellungsmethoden a) bis e) gelten folgende Gewichtsverhältnisse:
Auf 100 Teile Papier oder Cellulose werden 1 bis 100 Teile, vorzugsweise 2 bis 40 Teile, Plastifiziermittel, gegebenenfalls 2 bis 100 Teile, vorzugsweise 4 bis 25 Teile Bindemittel, gegebenenfalls 1 bis 100 Teile, vorzugsweise 1 bis 25 Teile Füllstoffe, gegebenenfalls 0,01 bis 1 Teil Konservierungsmittel und je nach Papierart und gewünschter Konsistenz des Papierteigs 300 bis 1 500 Teile Wasser von 40 bis 1000C benötigt. Dabei dürfen im Falle der Kombination von Plastifizier- und Bindemittel deren Anteile die Summe von 100 Teilen nicht übersteigen.
Für die Herstellungsmethode e) können zudem noch folgende Gewichtsverhältnisse angewandt werden:
Auf 100 Teile Papier- oder Cellulosepulver werden 5 bis 50 Teile, vorzugsweise 10 bis 25 Teile Plastifiziermittel„ 0 bis 50 Teile, vorzugsweise 10 bis 25 Teile Bindemittel, 0 bis 500 Teile, vorzugsweise 50 bis 200 Teile Füllstoffe, gegebenenfalls 0,01 bis 1 Teil Konservierungsmittel und je nach Zusammensetzung 300 bis 1 000 Teile Wasser von 10 bis 100°C, vorzugsweise 10 bis 40°C benötigt.
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■■·-*^- -W-- BAD
Beispiel 1
In 2 000 g Wasser von ca. 8O°C.werden 60 g abgebaute Maisstürke, 12 g Natrium-Carboxymethylcellulose (Äthersubstitutionsgrad 3G 0,65-0,8 7 000 cp, 5 % in Wasser von 20°C) und 0,3 g Proxel GXL (Bakterizid) gelöst. In die klare Lösung werden 300 g Papierschnitzel, welche aus Zeitungspapier
(Dichte 50 g/m ) gefertigt werden und Dimensionen von ca.
700 bis 1 100 mm aufweisen, eingetragen. Die Mischung wird mit einem Rührstab oder gleichwertigem Werkzeug ca. 2 bis 3 Minuten durchgearbeitet, wobei eine teigförmige Masse erhalten v/ird. Aus dieser Masse v/erden von Hand Testwürfel von ca. 3 cm Kantenlänge und Testkugeln von ca. 2 cm Durchmesser geformt und zum Trocknen an der Luft ausgelegt. Nach 2 bis 3 Tagen sind die Objekte trocken. Die trockenen Objekte behalten ihre ursprüngliche Form bei und weisen keine Schrumpfungen oder Risse auf. Ihre Dichte beträgt 0,25 bis 0,26 g/cm .
Beispiel 2
In 800 g Wasser von ca. 80 C werden 100 g zerschnittene Zeitungspapierbogen mit einem Format von 17,5 χ 27,5 cm
2
(Dichte 50 g/m ) eingerührt. Nachdem sich ein Papierbrei gebildet hat, wird eine Mischung aus 1 g Natriumcarboxymethylcellulose ( SG 0,65 - 0,8; 7 000 cp, 5 % in Wasser von 20°C) 12 g Hydroxypropylstärke ( SG 0,5; 900 cp, 5 % in Wasser von 20 C) und 0,3 g Dichlorphen eingerührt. Es wird eine streich- und formbare Masse erhalten mit den gleichen Eigenschaftenfwie in Beispiel 1 beschrieben.
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Beispiel 3
5 g Hydroxypropylmethylcellulose (SG 1,64 - l,92j Viskosität 4 000 cp, 2 % in Wasser von 20°C), 0,8 g Natriumcarboxymethyleellulose ( SGo,65 - 0,3; 7 000 cp, 5 % in Wasser von 20 C) und 3 g gebrannter Gips werden homogen vermischt.
In 220 g 75 c heißes Wasser werden 30 g Zeitungspapier
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(Dichte 49 g/m ) in Form von Blättern mit einem Format von 17,5 χ 27,5 cm eingetragen. Danach wird die vorgenannte Pulvermischung zugefügt, worauf das heterogene Gemisch mit einem Rührstab 5 Minuten durchgearbeitet wird. Es wird eine formbare Masse erhalten. Von dieser werden Kugeln mit einem Durchmesser von 25 bis 300 mm Durchmesser geformt, die nach dem Trocknen eine Dichte von 0,38 g/cm auf v/eisen.
Beispiel 4
Aus 760 g Wasser von 800C und 100 g Zeitungspapier (Dichte 50 g/cm ) wird wie in Beispiel 2 beschrieben ein Papierbrei bereitet. In diesen wird eine Mischung von 3 g Natriumcarboxymethylcellulose (SG 0,65 - 0,8J 7 000 cp, 5 % in Wasser von 20 C) und 10 g Polyvinylacetatdispersionspulver eingerührt. Testwürfel mit einer Kantenlänge von 7 cm v/eisen nach dem Trocknen eine Dichte von 0,2 3 g/cm auf.
Beispiel 5
8 g Cellulosefasern (bis 2mm Faserlänge), 17 g gebrannter Gips, 0,5 g N atriumearboxymethy lcel lulose (SG 0,65 - 0,8', 5 000 cp, 2 % in Wasser von 20 C) und 1 g Hydroxypropylmethylcellulose (SG1,64-1,92, 4 000 cp, 2% in Wasser
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von 20 C) werden homogen vermischt. Die Mischung wird mit 32 g Wasser von 40 C angerührt, wobei eine knetbare Masse erhalten wird. Aus dieser wird ein Zylinder von 15 cm Länge und 1,7 cm Durchmesser geformt und an der Luft getrocknet, seine Dichte beträgt dann 0,78 g/cm .
Beispiel 6
100 g Zeitungspapierpulver (Faserlänge bis 8 mm),5g Methylcellulose (SG 0,65-0,8; 4 000 cp, 2% in Wasser von 20°C), 5 g Hydroxypropylmethylcellulose (SG 1,64 - 1,92, 4 000 cp, 2% in Wasser von 20°C) und 2,5 g Natriumcarboxymethylcellulose (SG 0,65 - 0,8J 5 000 cp, 2 % in Wasser von 20°C) werden homogen vermischt. Diese Mischung wird in 600 g Wasser von 30 bis 40°C eingerührt, wobei eine knetbare Masse erhalten wird. Die daraus geformten und an der Luft getrockneten Gegenstände weisen eine Dichte von 0,45 auf.
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Claims (12)

  1. \\J. Mittel zur Herstellung eines formbaren, erhärtenden Teigs aus Papier oder feinteiliger Cellulose und Wasser, dadurch gekennzeichnet, daß es wenigstens einen Celluloseäther und/oder Stärkeäther jeweils mit über die Ätherbindung gebundenen Carboxymethyl-, Carboxyäthyl-, Methyl-, Hydroxyäthyl- und/oder Hydroxypropylsubstituenten und/oder deren Alkalisalze enthält.
  2. 2. Mittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es Celluloseäther mit einem Substitutionsgrad (S.G.) von 0,5 bis 2,5 bzw. Stärkeäther mit einem Substitutionsgrad von 0,3 bis 1,5 enthält.
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    Postscheck: Frankfurt/Main 67 63-602
    Bank: Dresdner Bank AG, Wiesbaden, Konto-Nr. 276 807
  3. 3. Mittel nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet,
    daß es zusätzlich wenigstens ein Bindemittel, vorzugsweise native oder abgebaute Stärke, Chitosan, Polyvinylacetatdispersionspulver oder Polyvinylpyrrolidon enthält.
  4. 4. Mittel nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß es zusätzlich wenigstens einen Füllstoff, vorzugsweise Kaolin, Talkum, Feldspat, Kreidemehl, Diatomeenerde, Quarzmehl, pyrogene oder gefällte Kieselsäure, Titandioxid, Calciumsulfat und/oder Cellulosepulver enthält.
  5. 5. Mittel nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß es zusätzlich ein antimikrobielles Mittel und/oder ein oberflächenaktives Mittel enthält.
  6. 6. Mittel nach Anspruch 1 bis 5 für 100 Teile Zeitungs- oder Saugpapier und 300 bis 1000 Teile Wasser, dadurch gekennzeichnet, daß es 2 bis 25 Teile Natriumcarboxymethylcellulose (S.G. 0,5 bis 1,5) oder Natriumcarboxymethylstärke (S.G. 0,3 bis 1,0) und 6 bis 25 Teile Methylcellulose (S.G. 1,5 bis 2,5, Hydroxyäthylcellulose (S.G. 0,5 bis 1,0), Ilydroxypropylcellulose (S.G. 0,5 bis 1,0), Hydroxyäthylmethylcellulose (S.G. 1,5 bis 2,0) oder Hydroxypropylmethylcellulose (S.G. 1,5 bis 2,0) enthält.
  7. 7. Mittel nach Anspruch 1 bis 5 für 100 Teile Zeitungs- oder Saugpapier und 300 bis 1000 Teile Wasser, dadurch gekennzeichnet, daß es aus 7 bis 50 Teilen Natriumcarboxymethyl-
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    cellulose (S.G. 0,5 bis 1,5) und O bis 10 Teilen gebranntem Gips besteht.
  8. 8. Mittel nach Anspruch 1 bis 5 für 100 Teile Zeitungs- oder Saugpapier und 300 bis 1000 Teile Wasser, dadurch gekennzeichnet, daß es 2 bis 25 Teile Natrxumcarboxymethylcellulose (S.G. 0,5 bis 1,5) und 8 bis 25 Teile Methylstärke (S.G. 0,3 bis 1,0), Hydroxyäthylstärke (S.G. 0,5 bis 1,0) oder Hydroxypropylstärke (S.G. 0,5 bis 1,0) enthält.
  9. 9. Mittel nach Anspruch 1 bis 5 für 100 Teile Zeitungs- oder Saugpapier und 300 bis 1000 Teile Wasser, dadurch gekennzeichnet, daß es aus 3 bis 15 Teilen Natriumcarboxymethylcellulose (S.G0 0,5 bis 1,5) und 6 bis 25 Teilen Poiyvinylacetatdispersionspulver besteht.
  10. 10. Mittel nach Anspruch 1 bis 5 für 100 Teile Zeitungs- oder Saugpapier und 300 bis 1000 Teile Wasser, dadurch gekennzeichnet, daß es aus 3 bis 15 Teilen Natriumcarboxymethylcellulose (S.G. 0,5 bis 1,5) und 6 bis 50 Teilen abgebauter Stärke besteht.
  11. 11. Mit Wasser anrührbare Mischung zur Herstellung eines formbaren erhärtenden Teigs, bestehend aus 5 bis 20 Teilen Cellulose- oder Papierpulver (bis max. 1 cm Faserlänge), 10 bis 25 Teilen Kreidemehl, gebranntem Gips oder Diatomeenerde, 0,2 bis 1,0 Teilen Natriumcarboxymethy!cellulose
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    (S.G. 0,5 bis 1,5) und 0,5 bis 5 Teilen Polyvinylacetatdisperionspulver.
  12. 12. Mit Wasser anrührbare Mischung zur Herstellung eines formbaren, erhärtenden Teigs, bestehend aus 5 bis 20 Teilen Cellulose- oder Papierpulver (bis max.l cm Faserlänge), 10 bis 25 Teilen Kreidemehl, gebranntem Gips oder Diatomeenerde, 0,5 bis 5 Teilen Natriumcarboxymethylcellulose (S.G. 0,5 bis 1,5), Methylcellulose (S.G. 1,5 bis 2,5), Hydroxyäthylcellulose (S.G. 0,5 bis 1,0), Hydroxypropylcellulose (S.G. 0,5 bis 1,0), Hydroxyäthylmethylcellulose (S.G. 1,5 bis 2,0) oder Hydroxypropylmethy!cellulose (S.G. 1,5 bis 2,0).
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