CH639858A5 - Personenabseilrettungsgeraet. - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf ein Personenabseilrettungsgerät, insbesondere für den Einsatz an Hochhäusern bei Brandgefahr.

Solche Geräte finden ihren Einsatz, wenn beispielsweise bei einem Hotelbrand die Treppen und Fahrstühle nicht mehr erreicht werden können und die zu rettende Person das Fenster als Notausgang benutzen muss. In diesem Fall wird ein Seil des Personenabseilrettungsgerätes an einem in Nachbarschaft des Fensters vorgesehenen Haken od.dgl. befestigt und die zu rettende Person kann sich mit Hilfe des Personenabseilrettungsgerätes unter Abwicklung des Seiles von einer Seiltrommel des Personenabseilrettungsgerätes auf den Boden herablassen.

Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein solches Personenabseilrettungsgerät trotz konstruktiv einfachen Aufbaues und zuverlässiger Arbeitsweise mit einer wirksamen Bremssteuerung zu versehen, die es dem Benutzer erlaubt, je nach dem Gewicht der abzuseilenden Person und der gewünschten Abseilgeschwindigkeit diese wirksam und gleichmässig einzuregulieren.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss gelöst durch einen rahmenförmigen Tragbügel mit zwei parallelen, beweglich zueinander gehaltenen Längsschenkeln, die an ihren oberen Enden miteinander verbunden sind, in deren mittlerem Bereich die Achse der Seiltrommel gehalten ist und deren unterer Bereich mit einem flexiblen oder gelenkigen Spannorgan für die Anbringung des die abzuseilende Person aufnehmenden Abseilgurtes überbrückt ist, und durch zwischen den jeweiligen Längsschenkeln und den Aussenflanken der Seiltrommel auf der Achse vorgesehenen Bremsscheiben.

Da aufgrund des an dem flexiblen oder gelenkigen Spannorgan angreifenden Gewichtes der abzuseilenden Person und der beweglich zueinander gehaltenen Längsschenkel, letztere so zusammengeführt werden, dass die Längsschenkel, je nach dem Gewicht der abzuseilenden Person mehr oder weniger auf die Bremsscheiben zur Abbremsung der Seiltrommel beim Abseilen einwirken. Die Bremskraft ist damit gewichtsabhängig.

Aufgrund einer einen Handhebel aufweisenden Verstell-einrichtung für das Zusammenbewegen der Längsschenkel in Richtung auf die Bremsscheiben und die Aussenflanken der Seiltrommel ist es bei einer besonderen Ausgestaltung der Erfindung ferner möglich, die Bremswirkung der Bremsscheiben auf die Aussenflanke der Seiltrommel und damit die Abseilgeschwindigkeit von Hand einzuregulieren.

Wenn die Längsschenkel entweder selbstfedernd elastisch ausgebildet oder an ihren oberen Enden federnd oder gelenkig miteinander verbunden sind, kann auf einfache Weise eine Rückstellkraft auf die Längsschenkel wirksam werden, so dass beim Lösen der Versteileinrichtung eine Rückstellkraft auf die Längsschenkel zur Wirkung kommt, so dass eine zuverlässige Einregulierang der Abseilgeschwindigkeit möglich ist.

Ein gleichmässiges Anlegen der Bremsscheiben an die Aussenflanken der Seiltrommel kann dadurch erzielt werden, dass die jeweiligen Längsschenkel im Bereich der Bremsscheiben Andruckscheiben von etwa dem Durchmesser der Bremsscheiben haben.

Da aufgrund des Gewichtes der abzuseilenden Person die Längsschenkel nicht mehr exakt parallel, sondern etwas aufeinander zu laufen, sind zur Verbesserung der gleichmäs-sigen Druckbeaufschlagung der Bremsscheiben die Andruckscheiben mittels Zapfen an den Längsschenkeln gegenüber diesen geringfügig kippbar gehalten. Auf diese Weise kann die Schräglage der Längsschenkel ausgeglichen werden.

Bei einer konstruktiv einfachen Ausgestaltung der Erfindung sind die Bremsscheiben als gesonderte Scheiben axial verschieb- und drehbar auf der Achse angeordnet. Die aufgrund des Gewichtes der abzuseilenden Person ausgelöste Bremskraft kann noch dadurch bestimmt werden, dass die

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Längsschenkel in unterschiedlichen Abständen vom unteren freien Ende einander gegenüberliegende Bohrungen für das Einhängen des Sperrorgans haben. Bei Benutzung des Abseilgerätes durch eine schwerere Person wird das Spannorgan in die weiter oben liegenden Bohrungen, bei Benutzung durch eine leichtere Person in die weiter unten liegenden Bohrungen eingehängt.

Bei einer konstruktiv einfachen Weiterbildung der Erfindung weist das Spannorgan ein Seil, vorzugsweise Drahtseil auf, mit einer mittig ausgebildeten Schlaufe für das Einhängen des die abzuseilende Person aufnehmenden Abseilgurtes.

Die handbetätigbare VerStelleinrichtung kann man bei dem erfindungsgemässen Gerät beispielsweise dadurch auf einfache Weise realisieren, dass auf dem aus einem Längsschenkel frei drehbar herausragenden Stummel der Achse der Seiltrommel der Handhebel drehfest angebracht ist und das gegenüberliegende Ende der Achse mit einem Gewinde an dem anderen Längsschenkel angreift.

Durch ein Drehen an dem Handhebel werden dann die Längsschenkel aufeinander zu bewegt, wodurch die Bremswirkung erhöht wird; beim Zurückdrehen geben die Längsschenkel, insbesondere wenn eine Rückstellkraft zur Wirkung kommt, die Wirkung der Bremsscheiben auf die Seitenflanken der Seiltrommel wieder frei.

Zwischen der Nabe des Handgriffes und dem zugeordneten Längsschenkel kann eine Zwischenscheibe mit einer Aussparung für den Stummel der Achse an dem Längsschenkel angebracht sein.

Die Bewegung der Längsschenkel aufeinander zu kann wirksam dadurch begrenzt werden, dass im Abstand einander gegenüberstehende, an den einander zugewandten Seiten der Längsschenkel angebracht Rohrabschnitte vorgesehen sind.

Die Erfindung wird anhand des in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels erläutert. Es zeigen:

Fig. 1 schematisch eine Ansicht des Personenabseilge-rätes und

Fig. 2 eine Seitenansicht des Gerätes nach Fig. 1.

Die dargestellte Ausführungsform des Personenabseilge-rätes weist einen Tragbügel 1 aus Flachmaterial auf. Der Tragbügel 1 hat zwei im wesentlichen parallel verlaufende Längsschenkel la und lb, welche an ihrem oberen Ende durch Biegung des Materialstreifens miteinander in Verbindung stehen. Die Stärke des Materialstreifens ist so ausgewählt, dass die beiden Längsschenkel la und lb wenigstens aufgrund der oberen Biegung elastisch aufeinander zu und voneinander weg bewegbar sind. Im mittleren Bereich nehmen die beiden Längsschenkel la und lb eine querverlaufende Achse 4 auf, auf welcher eine Seiltrommel 3 mit Seitenflanken drehbar gelagert ist. Auf der Seiltrommel 3 ist vor dem Einsatz des Personenabseilrettungsgerätes ein Seil 3a in Lagen aufgewickelt. Bei der Benutzung, also beim Abseilen, wird das Seil 3a durch eine Öffnung in der oberen Biegung des den Tragbügel 1 bildenden Materialstreifens geführt. Das Seil 3a ist vorzugsweise so ausgebildet, dass beim Abseilen eine Drehung des Personenabseilrettungsgerätes aufgrund der Wicklung des Seiles vermieden ist. Dies kann entweder dadurch geschehen, dass ein Flachseil benutzt wird oder ein Seil, welches gegenläufig verdrillte Drähte aufweist. An den Aussenflächen der Seitenflanken der Seiltrommel 3 sind auf der Achse 4 Bremsscheiben 8 und 8a axial verschieb- und drehbar angeordnet. Zwischen den jeweiligen Bremsscheiben 8 und 8a und den Längsschenkeln la und lb befinden sich jeweils Andruckscheiben 7 und 7a von etwa dem Durchmesser der Bremsscheiben 8 und 8a. Die Andruckscheiben 7 und 7a sind mittels nach aussen weisenden Zapfen 7b in Bohrungen der Längsschenkel la und lb so gelagert, dass sie gegenüber den Längsschenkeln la und lb geringfügig kippen können. Auf dem einen durch den Längsschenkel la frei drehbar herausragenden Stummel der Achse 4 ist drehfest ein Handhebel 5 befestigt. Der dortige Stummel der Achse 4 wird zusätzlich mittels einer Zwischenscheibe 6, die mit einer Aussparung 6a den Stummel umgreift, gehalten. Die Zwischenscheibe 6 ist aussen auf den Längsschenkel la aufgeschraubt. Das dem Handhebel 5 gegenüberliegende Ende der Achse 4 weist ein Feingewinde 4a auf, welches an eine entsprechende Gewindebohrung des Längsschenkels lb angreift. Durch Betätigung des Hebels 5 kann also der Abstand der Längsschenkel lb voneinander verringert oder vergrössert werden, wodurch handbetätigbar die Bremswirkung der Bremsscheiben 8 und 8a unter Mitwirkung der Andruckscheiben 7 und 7a auf die Aussenflanken der Seiltrommel 3 entsprechend den Gegebenheiten und Bedürfnissen der abzuseilenden Person und damit die Abseilgeschwindigkeit einreguliert werden kann. Im unteren Bereich werden nun die an sich freien Enden der Längsschenkel la und lb mit einem als Drahtseil ausgebildeten flexiblen oder gelenkigen Spannorgan 2 überbrückt. Das Seil des Spannorgans 2 ist in seiner Mitte zu einer Schlaufe 2a gelegt, in welche der die abzuseilende Person aufnehmende Abseilgurt eingehängt werden kann. Aufgrund der Flexibilität des Spannorgans 2 und der federnd elastischen Zusammen-bewegbarkeit der Längsschenkel la und lb werden letztere nun je nach Gewicht der abzuseilenden Person mehr oder weniger nach unten zusammengezogen, wodurch eine dem Gewicht der abzuseilenden Person entsprechende Bremskraftwirkung durch Bewegen der Andruckscheiben 7 und 7a auf die Bremsscheiben 8 und 8a und letztere auf die Aussenflächen der Seitenflanke der Seiltrommel 3 erzeugt. Je nach Gewicht der abzuseilenden Person kann das Spannorgan 2 in weiter oben oder weiter unten liegende Bohrungen la' und lb' im unteren Bereich der Längsschenkel la und lb eingehängt werden. Für schwere Personen benutzt man die oberen einander gegenüberliegenden Bohrungen la' und lb', für leichtere die unteren Bohrungen la' und lb', so dass auf diese Weise die Bremswirkung des Gewichtes der abzuseilenden Person durch Verlängerung oder Verkürzung des zur Wirkung kommenden Hebels vorwählbar ist. Die so aufgrund des Gewichtes der abzuseilenden Person schon einmal vorgegebene Abseilgeschwindigkeit kann dann mittels der den Handhebel 5 aufweisenden, bereits beschriebenen VerStelleinrichtung noch von Hand genau einreguliert werden. Die Bewegung der Längsschenkel la und lb aufeinander zu ist durch Rohrabschnitte lc bewerkstelligt, die auf den einander zugewandten Innenflächen der Längsschenkel la und lb an-geschweisst sind und im entspannten Zustand der Längsschenkel la und lb mit ihren freien Enden in vorgegebenem Abstand voneinander liegen. Zum Schutz der Seiltrommel 3 sowie der Bremsscheiben 8 und 8a und der Andruckscheiben 7 und 7a kann ein (gestrichelt dargestelltes) Schutzgehäuse 9, beispielsweise aus Kunststoff, zwischen den Schenkeln la und lb einklemmbar sein.

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639858 PATENTANSPRÜCHE

1. Personenabseilrettungsgerät, insbesondere für den Einsatz an Hochhäusern bei Brandgefahr, mit einer Seiltrommel für die Aufnahme eines in Lagen aufgewickelten und von dieser abwickelbaren Draht- oder Kunststoffseils, gekennzeichnet durch einen rahmenförmigen Tragbügel (1) mit zwei parallelen, beweglich zueinander gehaltenen Längsschenkeln (la, 1b), die an ihren oberen Enden miteinander verbunden sind, in deren mittlerem Bereich die Achse (4) der Seiltrommel (3) gehalten ist, und deren unterer Bereich mit einem flexiblen oder gelenkigen Spannorgan (2) für die Anbringung des die abzuseilende Person aufnehmenden Abseilgurtes überbrückt ist, und durch zwischen den jeweiligen Längsschenkeln (la, lb) und den Aussenflanken der Seiltrommel (3) auf der Achse (4) vorgesehenen Bremsscheiben (8a, 8).

2. Gerät nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine einen Handhebel (5) aufweisende Versteileinrichtung für das Zusammenbewegen der Längsschenkel (la, lb) in Richtung auf die Bremsscheiben (8, 8a) und die Aussenflanken der Seiltrommel (3).

3. Gerät nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Längsschenkel (la, lb) entweder selbstfedernd elastisch ausgebildet und/oder an ihren oberen Enden federnd oder gelenkig miteinander verbunden sind.

4. Gerät nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die jeweiligen Längsschenkel (la, lb) im Bereich der Bremsscheiben (8, 8a) Andruckscheiben (7, 7a) von etwa dem Durchmesser der Bremsscheiben (8, 8a) tragen.

5. Gerät nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Andruckscheiben (7, 7a) mittels Zapfen (7b) an den Längsschenkeln (la, lb) gegenüber diesen kippbar gehalten sind.

6. Gerät nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Bremsscheiben (8, 8a) als gesonderte Scheiben axial verschieb- und drehbar auf der Achse (4) angeordnet sind.

7. Gerät nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Längsschenkel (la, lb) in unterschiedlichen Abständen vom unteren freien Ende einander gegenüberliegende Bohrungen (la', lb') für das Einhängen des Spannorgans (2) haben.

8. Gerät nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Spannorgan (2) ein Drahtseil mit einer mittig ausgebildeten Schlaufe (2a) für das Einhängen des die abzuseilende Person aufnehmenden Abseilgurtes aufweist.

9. Gerät nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass auf dem aus einem Längsschenkel (la) frei drehbar herausragenden Stummel der Achse (4) der Handhebel (5) drehfest angebracht und das gegenüberliegende Ende der Achse (4) mit einem Gewinde an dem anderen Längsschenkel (lb) angreift.

10. Gerät nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen der Nabe des Handgriffes (5) und dem zugeordneten Längsschenkel (la) eine Zwischenscheibe (6) mit einer Aussparung (6a) für den Stummel der Achse (4) an dem Längsschenkel (la) angebracht ist.

11. Gerät nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Bewegung der Längsschenkel (la, lb) aufeinander zu durch im Abstand einander gegenüberstehende, an den einander zugewandten Seiten der Längsschenkel (la, lb) angebrachte Rohrabschnitte (lc) begrenzt ist.