CH639644A5 - Verfahren zur herstellung von isocyanaten. - Google Patents

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CH639644A5
CH639644A5 CH1002177A CH1002177A CH639644A5 CH 639644 A5 CH639644 A5 CH 639644A5 CH 1002177 A CH1002177 A CH 1002177A CH 1002177 A CH1002177 A CH 1002177A CH 639644 A5 CH639644 A5 CH 639644A5
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tert
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Gerhard Dr Groegler
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Bayer Ag
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    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
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    • C07C303/26Preparation of esters or amides of sulfuric acids; Preparation of sulfonic acids or of their esters, halides, anhydrides or amides of esters of sulfonic acids
    • C07C303/30Preparation of esters or amides of sulfuric acids; Preparation of sulfonic acids or of their esters, halides, anhydrides or amides of esters of sulfonic acids by reactions not involving the formation of esterified sulfo groups

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Description

Die vorliegende Erfindung betrifft ein neues Verfahren zur Herstellung von Isocyanaten, bei welchem man bestimmte Urethane mit Phosgen zur Reaktion bringt, sowie nach diesem Verfahren erstmals hergestellte Isocyanatoarylsulfonsäureester.
Die weitere chemische Modifizierung von organischen Isocyanaten unter Beibehaltung der Isocyanatgruppe scheitert oft an der hohen Reaktionsbereitschaft und damit verbundenen Labilität der Isocyanatgruppen. So ist beispiels-5 weise die Herstellung von Isocyanatoaryl-sulfonsäureestern durch Umsetzung der entsprechenden Chlorsulfonylaryliso-cyanate mit Alkoholaten oder Phenolaten in Analogie zur Herstellung der isocyanatgruppenfreien Sulfonsäureester nicht möglich, da beispielsweise beim Arbeiten in alkoholi-io schem Medium die Isocyanatgruppen unter Urethanbildung abreagieren würden bzw. in heterogener Phase die Alkohola-te bzw. Phenolate als bekannte Trimerisierungskatalysatoren die Trimerisierung der Isocyanatgruppen zum entsprechenden Isocyanurat-Derivat bewirken würde. Der Gedanke, die 15 Isocyanatgruppen vor einer derartigen Reaktion mit den an sich bekannten Blockierungsmitteln für Isocyanatgruppen zu blockieren, um im Anschluss an die Reaktion, beispielsweise die zum Sulfonsäureester führende Umsetzung, die Isocyanatgruppen durch thermische Abspaltung des Blok-20 kierungsmittels zurückzubilden, führt sehr wahrscheinlich wegen der hohen thermischen Belastung zu erheblichen Ausbeuteverlusten.
Durch die vorliegende Erfindung wird nun ein neues Verfahren zur Verfügung gestellt, welches in besonders guten 25 Ausbeuten die Freisetzung von mit tert. Alkoholen blockierten Isocyanatgruppen gestattet und damit einen neuen Weg zur Herstellung von speziell substituierten organischen Isocyanaten eröffnet.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren 30 zur Herstellung von organischen Isocyanaten, dadurch gekennzeichnet, dass man Verbindungen der Formel ri-nh-co-o-r,
35 in welcher
Ri einen beliebigen, gegebenenfalls weitere Substituenten der Formel
-nh-co-o-r2
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aufweisenden, ansonsten unter den Reaktionsbedingungen jedoch inerten organischen Rest darstellt und
R2 einen Rest bedeutet, wie er durch formale Entfernung der Hydroxylgruppe aus einem tert. Alkohol entsteht, 45 mit Phosgen zur Reaktion bringt.
Das erfindungsgemässe Verfahren eignet sich insbesondere zur Herstellung einer neuen Verbindungsklasse, den Isocyanato-arylsulfonsäureestern
Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind daher auch so die verfahrensgemäss erhaltenen Isocyanato-arylsulfon-säureester.
Isocyanato-arylsulfonsäureester sind aus nachstehenden Gründen äusserst interessante Verbindungen.
Einmal kann die Isocyanatgruppe allein der Isocyanat-55 Chemie bekannten Additionsreaktionen mit H-aktiven nieder- und hochmolekularen Verbindungen eingehen (vgl. Polyurethanes, Chemistry and Technology, Part I, J.H. Saunders und K.C. Frisch, Interscience Publishers (1962)), wobei in mono- oder polyfunktionelle H-aktive Verbmdun-60 gen bzw. die daraus gebildeten Polyurethane eine oder mehrere stark alkylierende Sulfonsäureestergruppen eingeführt werden. Zum anderen können über Quaternierungsreak-tionen der Sulfonsäureestergruppe mit geeigneten Akzeptoren, wie z.B. eine oder mehrere, tertiären Stickstoff enthal-65 tende Verbindungen zusätzlich NCO-Gruppen eingebaut werden. Man erhält dann modifizierte Isocyanate mit iono-genen Zentren, die insbesondere im Hochmolekularbereich bei der weiteren Polyaddition mit H-aktiven Partnern zu
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Endprodukten mit speziellen Eigenschaften führen. Darüber hinaus ist zu erwarten, dass sich Isocyanate mit zusätzlicher Sulfonsäureestergruppierung, die nicht oder nur schwach al-kylierende Wirksamkeit besitzt (Rj = z. B. Aryl) hinsichtlich ihres physiologischen Verhaltens wesentlich günstiger verhalten als reine Isocyanate, da sie im Körper rascher abgebaut und ausgeschieden werden können («Entgiftete Isocyanate»), Dasselbe gilt für aus Isocyanatoarylsulfonsäure-estern aufgebaute Polyadditionspolymere und deren Abbauprodukte.
Durch das erfindungsgemässe Verfahren wurde nun ein eleganter Weg zu derartigen Isocyanatoarylsulfonsäure-estern eröffnet. Das erfindungsgemässe Verfahren ist indessen nicht auf die Herstellung von Isocyanatoarylsulfonsäure-estern beschränkt, da es die grundsätzliche Möglichkeit eröffnet, in guten Ausbeuten aus organischen Isocyanaten mit tert. Alkoholen blockierten Isocyanatgruppen die freien Isocyanate wiederzugewinnen, wodurch anderseit die Reaktionskette unmodifiziertes Isocyanat mit freien Isocyanatgruppen -> unmodifiziertes Isocyanat mit (mit tert. Alkohol) blockierten Isocyanatgruppen -»■ modifiziertes Isocyanat mit (mit tert. Alkoholen) blockierten Isocyanatgruppen -> modifiziertes Isocyanat mit freien Isocyanatgruppen geschlossen wird.
Beim erfmdungsgemässen Verfahren können alle beliebigen organischen Mono- oder Polyisocyanate mit tert. Alkoholen blockierten Isocyanatgruppen, die unter den Reaktionsbedingungen, von den blockierten Isocyanatgruppen abgesehen, inert sind, eingesetzt werden.
Zur Durchführung des erfmdungsgemässen Verfahrens wird vorzugsweise das Mono- oder Polyisocyanat mit tert. Alkohol blockierten Isocyanatgruppen in Lösung in einem geeigneten inerten Lösungsmittel wie beispielsweise Chlorbenzol, Dichlorbenzol, Nitrobenzol, Benzonitril oder Phenyl-essigsäurenitril bei 80 bis 220, vorzugsweise 120 bis 170 °C, mit gasförmigem Phosgen oder mit einer Lösung von Phosgen in einem der beispielhaft genannten Lösungsmittel zur Umsetzung gebracht, wobei die Mengenverhältnisse der Reaktionspartner vorzugsweise so gewählt werden, dass pro blockierter Isocyanatgruppe mindestens ein Molekül Phosgen zur Verfügung steht. Die Aufarbeitung des Reaktionsansatzes erfolgt anschliessend vorzugsweise durch Destillation bzw. Umkristallisieren des Reaktionsproduktes. Bei der erfmdungsgemässen Umsetzung entsteht neben dem freien Isocyanat und Chlorwasserstoff eine der umgesetzten Phosgenmenge äquivalente Menge an Kohlendioxyd sowie eine dem eingesetzten blockierten Isocyanat äquivalente Menge an Olefin. So entsteht beispielsweise bei der Verwendung von tert. Butanol als Blockierungsmittel gasförmiges Isobu-tylen. Das Ende der Umsetzung kann daher leichtam Ende der Olefin- und Kohlendioxid-Entwicklung erkannt werden.
Im speziellen Fall der neuen Isocyanato-arylsulfonsäure-ester werden als Ausgangsmaterialien beim erfindungsge-mässen Verfahren die entsprechenden Isocyanato-aryl-sulfonsäureester mit mit tert. Alkoholen blockierten Isocyanatgruppen eingesetzt.
Für das erfindungsgemässe Verfahren sind grundsätzlich beliebige Verbindungen der Formel
R,-NH-C0-0-Rz geeignet, wobei Rj und R2 die obengenannte Bedeutung haben.
Bei der Herstellung der neuen Isocyanato-arylsulfon-säureester werden beim erfmdungsgemässen Verfahren als Ausgangsmaterialien Verbindungen der zuletzt genannten Formel eingesetzt, wobei R! für einen gegebenenfalls Ci-C4-alkylsubstituierten, gegebenenfalls Sauerstoffatome,
Schwefelatome, Sulfonyl-, Carbonyl- oder q-cj-AIkylen-gruppen als Brückenglieder aufweisenden, gegebenenfalls an der Arylgruppe weitere Substituenten der Formel
-nh-co-o-r2
aufweisenden Alkoxy-, Cycloalkoxy- oder Aryloxysulfonyl-arylrest steht und R2 die bereits genannte Bedeutung hat.
Bei der Herstellung der im Rahmen der vorliegenden Erfindung besonders bevorzugten Isocyanato-arylsulfonsäure-ester werden als Ausgangsmaterialien Verbindungen der Formel
(R40-S02)n-R3-(NH-C0-0-R'2)m eingesetzt, in welcher
R'2 für den Kohlenwasserstoffrest eines tert. aliphatischen Alkohols mit 4-10 Kohlenstoffatomen steht,
R3 für einen gegebenenfalls C1-C4-alkylsubstituierten (m + n)-wertigen aromatischen Kohlenwasserstoffrest mit 6-15 Kohlenstoffatomen steht,
R4 für eine Alkylgruppe mit 1-4 Kohlenstoffatomen steht,
m für 1 oder 2 steht und n ebenfalls für 1 oder 2 steht,
und mit Phosgen zur Reaktion gebracht.
Die bei der Herstellung der neuen Isocyanato-arylsulfon-säureester zum Einsatz gelangenden Ausgangsmaterialien sind aus den entsprechenden aromatischen Aminosulfon-säuren nach den bekannten Methoden der präparativen organischen Chemie zugänglich, wie nachstehend am Beispiel der bevorzugten Ausgangsmaterialien der Formel
(R40-S02)n-R3-(NH-C0-0-R'2)m erläutert sei.
Die aromatische Aminosulfonsäure der Formel
(H0-S02)n-R3-(NH2)m wird zunächst in an sich bekannter Weise durch Umsetzung mit Phosgen in das entsprechende Isocyanato-arylsulfon-säurechlorid der Formel
(Cl-S02)n-R3-(NC0)m
überführt. Bei dieser Phosgenierung wird vorzugsweise in Gegenwart geeigneter Lösungsmittel wie z. B. Dichlorbenzol bei 150 bis 180 °C gearbeitet.
Anschliessend wird das Isocyanatosulfonsäurechlorid mit einem tert. Alkohol der Formel
HO-R'2
zum entsprechenden chlorsulfonylsubstituierten Urethan der Formel
(Cl-S02)n-R3-(NH-C0-0-R'2)m umgesetzt. Diese Umsetzung erfolgt ebenfalls bevorzugt in Gegenwart geeigneter Lösungsmittel wie z. B. Dichlorbenzol, Nitrobenzol, Benzonitril oder Phenylessigsäurenitril bei mässig erhöhten Temperaturen wie z. B. 20 bis 50 °C.
Das hierbei anfallende Reaktionsgemisch kann dann ohne weitere Aufarbeitung direkt mit Alkoholaten (bzw. Phenolaten) der Formel
Me-0-R4 (Me = Na, K)
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gegebenenfalls in Gegenwart von freiem Alkohol R40H zum beim erfmdungsgemässen Verfahren einzusetzenden Ausgangsmaterial umgesetzt werden, welches nach Abfiltrieren des ausgefallenen Natrium- bzw. Kaliumchlorids und Abdestillieren.des eventuell im Überschuss vorliegenden Alkohols R2OH bzw. R4OH unterhalb 100°C, vorzugsweise bei 40 bis 60 °C dem erfmdungsgemässen Verfahren zugeführt werden kann.
Durch geeignete Auswahl der Art der einzusetzenden Ausgangsmaterialien (Aminosulfonsäure, tert. Alkohol und Alkoholat bzw. Phenolat) ist nach diesem Prinzip die Herstellung aller beim erfindungsgemässenVerfahren zur Herstellung der neuen Isocyanato-arylsulfonsäureester einsetzbaren Isocyanato-arylsulfonsäureester mit blockierten Isocyanatgruppen möglich.
Geeignete aromatische Aminosulfonsäuren sind beispielsweise 2-Amino-benzolsulfonsäure, 5-Chlor-2-amino-benzolsulfonsäure, 3-Amino-benzolsuIfonsäure, 4-Amino-benzolsulfonsäure, 2,4-Diamino-benzolsulfonsäure, 2,5-Di-amino-benzolsulfonsäure, 4-Aminotoluol-2-sulfonsäure, 2-Aminotoluol-4-suifonsäure, 4,6-Diamino-toluol-3-sul-fonsäure, 6-Aminotoluol-3-sulfonsäure, 5-Chlor-6-amino-toluol-3-sulfonsäure, 2-Aminotoluol-3-sulfonsäure, 2,6-Di-aminotoluol-4-sulfonsäure, 6-Amino-l,3-dimethylbenzol-4-sulfonsäure, 4,6-Diaminotoluol-3-sulfonsäure, 4-Amino-naphthalin-1 -sulfonsäure, 5-Aminonaphthalin-2-sul-fonsäure, 6-Aminonaphthalin-l-sulfonsäure, 5-Amino-benzol-1,3-disulfonsäure, 5-Aminonaphthalin-1,3-di-sulfonsäure, 4,4'-Diamino-biphenyl-2-sulfonsäure, 4,4'-Di-amino-diphenyläther-2-sulfonsäure, 4,4'-Diamino-diphenyl-sulfid-2,2'-disulfonsäure, 2-Amino-l -phenoxybenzol-4-sul-fonsäure, 2-Amino-4'-methyl-diphenyl-sulfon-4-sulfonsäure, 4,4'-Diamino-diphenylmethan-2,2'-disulfonsäure, 4,4'-Di-amino-dibenzyl-2,2' disulfonsäure.
Geeignete tert. Alkohole sind beispielsweise tert. Buta-nol, 2-MethyJ-2-butanol-, 2-MethyI-2-pentanol, 3-Methyl-3-gentanol, 3-Äthyl-3-pentanoI, 1-Methyl-cyclohexanol, 1-Äthyl-cyclohexanol, 1,1-Dimethyl-allylalkohol oder 1,1-Di-methyl-benzylalkohol, tert. Butanol ist bevorzugt.
Geeignete Alkoholate bzw. Phenolate sind z. B. Natriummethylat, Kaliummethylat, Natriumäthylat, Kaliumäthylat, Natrium-n-butylat, Natrium-cyclohexanolat oder Natrium-phenolat. Die Alkoholate sind gegenüber den Phenolaten bevorzugt, da die alkylierende Wirksamkeit der neuen Verbindungen im Falle von aromatischen Sulfon-säureestergruppen stark abgeschwächt ist.
Die NCO-Gruppen der neuen Isocyanato-arylsulfon-säureester sind durch den Einfluss der Sulfonsäureester-gruppen stark aktiviert. Darüber hinaus weisen insbesondere die erfindungsgemäss erhältlichen Sulfonsäure-methyl-, -äthyl- und -propyl-ester eine ausgeprägte alkylierende Wirksamkeit auf. Die neuen Verbindungen stellen daher wertvolle Ausgangsmaterialien für zahlreiche organische Synthesen dar. So können z.B. Isocyanato-arylsulfonsäure-ester durch starke Trimerisierungskatalysatoren wie z. B. Na-Phenolat zu den entsprechenden Isocyanuratderivaten 5 trimerisiert werden, die mindestens 3 Sulfonsäureestergrup-pen im Molekül enthalten (vgl. Beispiel 1). Durch Einwirkung von Wasser werden Monoisocyanato-arylsulfon-säureester unter kräftiger C02-Entwicklung in Diphenyl-harnstoffdisulfonsäureester überführt (Beispiel 3). In beiden 10 Fällen entstehen interessante Poly-alkylierungsmittel. Durch Umsetzung von Isocyanato-arylsulfonsäureestern mit beispielsweise Polyhydroxylverbindungën nach dem Prinzip der Isocyanat-Polyadditionsreaktion sind Polyurethane mit eingebauten, alkylierend wirkenden Gruppen zugänglich, die 15 beispielsweise mit Diaminen zu ionisch vernetzten Kunststoffen mit interessanten Eigenschaften umgesetzt werden können.
20 Beispiele
Die Herstellung der beim erfmdungsgemässen Verfahren eingesetzten Isocyanato-arylsulfonsäureester mit mit tert. Alkohol blockierten Isocyanaten sowie deren weitere Umsetzung gemäss nachfolgenden Beispielen 1-7 erfolgt nach fol-25 gendem Prinzip:
Zu einer auf 30 °C erwärmten Lösung von 1,0 Mol Isocy-anato-arylsulfonsäurechlorid (0CN)m-R3-(S02Cl)n; n und m = 1 in 0,5-11 Dichlorbenzol, Nitrobenzol, Benzonitril oder Phenylessigsäurenitril werden innerhalb von etwa Vi 30 Stunde 1,0 Mol tert. Alkohol zugetropft. Nach Abklingen der exothermèn Reaktion wird noch etwa 5 Stunden bei Raumtemperatur nachgerührt. Zu diesem Reaktionsansatz wird eine Lösung von 1,0 Mol Na-Alkoholat in 250 ml des entsprechenden Alkohols innerhalb von 1 Stunde zugesetzt, 35 wobei die Reaktionstemperatur auf 30-40 °C steigt. Die Ab-scheidung von NaCl erfolgt langsam, so dass weitere 5 Stunden bei Raumtemperatur nachgerührt wird. Durch Zusatz von 200 ml Äther kann die Abscheidung von NaCl beschleunigt bzw. dessen Abfiltrieren begünstigt werden. Der 40 noch vorhandene Alkohol wird aus der nunmehr NaCl-frei-en Reaktionslösung bei 50-60 °C im Vakuum (10 Torr) abdestilliert und die zurückbleibende Lösung in an sieh bekannter Weise phosgeniert. Bei einer Phosgenierungstem-peratur von 150-170 °C i§t die Reaktion nach 2-4 Stunden 45 beendet. Man erhält nach Abdampfen des Lösungsmittels im Vakuum (10 Torr) den Roh-Isocyanato-arylsulfonsäure-ester, der zwecks Reinigung destilliert oder umkristalliert werden kann.
In allen Beispielen 1-7 wurde tert. Butanol als Blok-50 kierungsmittel verwendet.
Die Ausbeuten beziehen sich auf eingesetztes Isocyanato-arylsulfonsäurechlorid.
Ausgangsverbindung:
Beispiel 1
4-Isocyanato-toluol-2-sulfonsäurechlorid ber.: C 41,5 H 2,6 N 6,04 gef.: C 42,0 H 2,6 N 6,2 Kp0 05: 122-125°C; Fp.: 55-57°C
Cl 15,3 Cl 15,1
S 13,8 S 13,8
Lösungsmittel: Veresterung:
Dichlorbenzol Na-Methylat
4-Isocyanato-toluol-2-sulfonsäuremethylester ber.: C 47,57 H 4,0 N 6,2 S 14,1
gef.: C 47,1 H 4,0 N 6,4 S 13,6 Kp0 2: 158-164 °Q Ausbeute: 78% der Theorie.
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Die NCO-Bestimmung ergibt einen Gehalt von 19,0-19,5% (ber. 18,5%).
Mit starken Trimerisierungskatalysatoren, wie z.B. Na-Phenolat kann der Isocyanato-toluol-2-sulfonsäureme-thylester zum entsprechenden Isocyanuratderivat trimeri-siert werden, das nunmehr drei stark alkylierende Sulfon-säuremethylestergruppen im Molekül enthält.
Fp: wegen Zersetzung nicht feststellbar.
ber.: ■ C 47,6 H 3,9 N 6,2 S 14,10 gef.: C 47,3 H 3,3 N 6,1 S 13,9
Ausgangsverbindung:
Lösungsmittel:
Veresterung:
Werden 2 Mol 3-Isocyanato-benzolsulfonsäuremethyl-ester in acetonischer Lösung mit 1 Mol HzO umgesetzt, so erhält man unter kräftiger C02-Entwicklung den Diphenyl-harnstoff-3,3'-disulfonsäuremethylester.
Beispiel 2
Wird für die Veresterung des Urethan-toluol-2-sulfon-säurechlorids gemäss Beispiel 1 anstelle von Na-Methylat Na-Äthylat in äthanolischer Lösung verwendet, so erhält 5 man in analoger Verfahrensweise den 4-Isocyanatotoluol-2-sulfonsäureäthylester.
ber.: C 49,7 H 4,7 N 5,8 S 13,3 gef.: C 50,3 H 4,6 N 5,7 S 13,0
io Oberhalb 180 °C tritt unter Gasentwicklung Zersetzung ein.
ber.: C 44,8 H 4,0 N 6,97 S 15,9
gef.: C 45,4 H 4,2 N 7,1 S 15,3
FP: {Methanol): 156-157°C.
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Beispiel 3
3-Isocyanato-benzolsulfonsäurechlorid
Benzonitril
Na-Methylat
3-Isocyanato-benzolsulfonsäuremethylester ber.: C 45,0 H 3,3 N 6,56 S 15,0
gef.: C 45,0 H 3,3 N 6,6 S 14,8
Kpo os-' 140-146°C; Fp.: 54-56°Q Ausbeute: 80% (Rohverbindung).
Ausgangsverbindung:
Lösungsmittel:
Veresterung:
Beispiel 4
4-Isocyanato-benzoIsulfonsäurechlorid
Dichlorbenzol
Na-Methylat
4-Isocyanato-benzolsulfonsäuremethylester ber.: C 45,0 H 3,3 N 6,56 gef.: C 45,2 H 3,3 N 6,5
Kpo ! = 137-140°C
FP(Äther) = 45-46 °C, Ausbeute 62% d. Th.
S 15,0 S 15,3
Ausgangsverbindung:
Lösungsmittel: Veresterung:
Beispiel 5
2,6-Diisocyanato-toluolsulfonsäurechlorid ber.: C 39,7 H 1,8 N 10,3 gef.: C 40,3 H 2,0 N 10,1 Kpo 2 = 152-156 °C
Fp,
'(Äther)
= 46-50°C
S 11,8 S 11,6
Phenylessigsäurenitril Na-Methylat
2,6-Diisocyanato-toluolsulfonsäuremethylester ber.: C 44,8 H 3,0 N 10,5 S 11,95 gef.: C 45,0 H 3,2 N 10,4 S 11,6
FP(Äther)* 79-80°C, Ausbeute 58% d. Th.
Cl 13,1 Cl 13,6
Die rasch durchgeführten NCO-Bestimmungen bei Raumtemperatur ergeben, 31,8% (berechnet 31,4%).
Ausgangsverbindung:
Lösungsmittel: Veresterung:
Beispiel 6
2,5-Diisocyanato-benzolsulfonsäurechlorid ber.: C 37,1 H 1,2 N 10,8 gef.: C 37,9 H 1,2 N 10,9 Kpo ! = 146-150°C
FP,
(Äther)*
56-58°C
Benzonitril Na-Methylat
2,5-Diisocyanato-benzolsulfonsäuremethylester ber.: C 42,5 H 2,4 N 11,0 gef.: C 42,8 H 2,3 N 10,8
Kp0 2: 155-160 °C
Fp.: 60-62 °C, Ausbeute: 62% der Theorie.
12,4 12,2
12,6 12,0
Cl 13,7 Cl 13,9
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6
Beispiel 7
Ausgangsverbindung: 7-Isocyanato-naphthalin-l-sulfonsäurechlorid ber.: C 49,3 H 2,2 N 5,2 S 11,96 Cl 13,3
gef.: C 49,7 H 2,5 N 5,2 S 11,8 Cl 13,0 Fp.: 132-135 C
Lösungsmittel: Phenylessigsäurenitril
Veresterung: Na-Methylat
7-Isocyanatonaphthalin-l-sulfonsäuremethylester ber.: C 54,8 H 3,4 N 5,3 S 12,2
gef.: C 54,2 H 3,3 N 5,0 S 12,5 Fp.: 140-146 =C, Ausbeute: 45% der Theorie.
s

Claims (5)

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1. Verfahren zur Herstellung von organischen Isocyana-ten, dadurch gekennzeichnet, dass man Verbindungen der Formel
Ri-NH-C0-0-R2
in welcher
Rj einen beliebigen, gegebenenfalls weitere Substituenten der Formel
-nh-co-o-r2
aufweisenden, ansonsten unter den Reaktionsbedingungen jedoch inerten organischen Rest darstellt und
R2 einen Rest bedeutet, wie er durch formale Entfernung der Hydroxylgruppe aus einem tert. Alkohol entsteht, mit Phosgen zur Reaktion bringt.
2. Verfahren gemäss Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man als Ausgangsverbindungen der in Anspruch 1 genannten Formel einsetzt, wobei R! für einen gegebenenfalls C 1-C4-alkyIsubstituierten, gegebenenfalls Sauerstoffatome, Schwefelatome, Sulfonyl-, Carbonyl- oder Cj-Cs-Al-kylengruppen als Brückenglieder aufweisenden, gegebenenfalls an der Arylgruppe weitere Substituenten der Formel
-nh-co-o-r2
aufweisenden Alkoxy-, Cycloalkoxy- oder Aroxysulfonyl-arylrest steht und R2 die in Anspruch 1 genannte Bedeutung hat.
2
PATENTANSPRÜCHE
3. Verfahren gemäss Ansprüchen I und 2, dadurch gekennzeichnet, dass man Verbindungen der Formel
(R40-s02)n-R3-(nh-c0-0-R/2)m in welcher
R'2 für den Kohlenwasserstoffrest eines tert. aliphatischen Alkohols mit 4-10 Kohlenstoffatomen steht,
r3 für einen gegebenenfalls Ci-C4-alkylsubstituierten (m -I- n)-wertigen aromatischen Kohlenwasserstoffrest mit 6—15 Kohlenstoffatomen steht,
R4 für eine Alkylgruppe mit 1-4 Kohlenstoffatomen steht,
m für 1 oder 2 steht und n ebenfalls für 1 oder 2 steht,
mit Phosgen zur Reaktion bringt.
4. Isocyanatoarylsulfonsäureester, erhalten nach dem Verfahren gemäss Anspruch 2.
5. Isocyanatoarylsulfonsäureester gemäss Anspruch 4, erhalten nach dem Verfahren gemäss Anspruch 3, entsprechend der Formel
(r40-s02)n-r3(nc0)m in welcher
R3, R4, m und n die in Anspruch 3 genannte Bedeutung haben.
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