Die vorliegende Erfindung betrifft ein neues antimikrobiel les bzw. antibakterielles Reinigungsmittel, das zum Reinigen von Toilettenschüsseln speziell geeignet ist, da es bei den ex trem niedrigen Verdünnungen, die bei Verwendung dieser
Produkte gewöhnlich vorliegen, antimikrobielle Eigenschaf ten entwickelt.
Formulierungen, die automatisch Reinigungsmittel und
Reinigungshilfsmittel in die Toilettenschüssel abgeben, sind seit vielen Jahren im Handel. Die Verhinderung von Wachs tum oder Vermehrung von Mikroorganismen war bei Produk ten dieser Art jedoch nur schwierig zu erreichen. Die Schwie rigkeiten beruhen darauf, dass die meisten antimikrobiellen
Mittel bei den extremen Verdünnungen, bei denen automatische Reinigungsmittel für Toilettenschüsseln verwendet werden, unwirksam sind.
Kürzlich wurde ein neues antimikrobielles Mittel, nämlich die Verbindung 5-Chlor-242,4-dichlorphenoxy)phenol durch die US-PS 3 506 720 offenbart. Vom Patentinhaber wurden Daten veröffentlicht ( Irgasan DP-300 , Publikation DC-25), die erkennen lassen, dass die geringste inhibierende
Konzentration an 5-Chlor-2-(2,4-dichlorphenoxy)phenol für S.aureus und P.mirabillis 1 ppm und für E.coli 3 ppm beträgt.
Es wurde nun gefunden, dass man z. B. bei Verwendung von 5-Chlor-2(2,4-dichlorphenoxy)phenol als antimikrobiellem Mittel zusammen mit Isopropanol, einem alkoxylierten primären Fettalkohol und/oder einem linearen Alkylarylsulfonat, in Verbindung mit bekannten Farbstoffen und Parfums, ein Reinigungsmittel erhält, welches bei Konzentrationen von nur 0,1 pro Mio bei einem festen Reinigungsmittel und 0,2 pro Mio bei einer flüssigen Formulierung bakteriostatische Eigenschaften gegen S.aureus, P.mirabillis und E.coli aus übt.
Das erfindungsgemässe antibakterielle bzw. antimikrobielle Reinigungsmittel ist nun dadurch gekennzeichnet, dass es als aktiven Bestandteil 5-Chlor-242,4-dichlorphenoxyfphe- nol sowie einen alkoxylierten primären Fettalkohol und/oder ein lineares Alkyl-arylsulfonatsalz enthält.
Das erfindungsgemässe Mittel kann in fester sowie auch in flüssiger Form vorliegen.
Die in den bevorzugten festen Zusammensetzungen enthaltenen Äthyläther eines Alkohols können durch Umsetzung eines zweckdienlichen Alkohols mit Äthylenoxid erhalten werden.
Bevorzugte flüssige erfindungsgemässe Formulierungen enthalten: Bestandteil Gew.-0!o Isopropanol 10-20 5-Chlor-242,4-dichlorphenoxy)-phenol 0,5-6 alkoxylierter primärer Fettalkohol 0,1-20 Linearalkyl-arylsulfonatsalz 0,5-20 Natriumhydroxyd 0-2 Wasser, Farbstoff, Parfum ausreichend für 100 /0
Die bevorzugte Zusammensetzung eines wirksamen flüssigen Reinigungsmittels mit bakteriostatischen Eigenschaften lautet wie folgt: Bestandteil Gew.-0/ü Isopropanol 14-16 5-Chlor-22,4dichlorphenoxy)-phenol 1,1 - 1,6 alkoxylierter primärer Fettalkohol 4-17 Linearalkyl-arylsulfonat, Salz 0,5-10 Wasser, Farbstoff, Parfum ausreichend für 10001o
Bevorzugte feste erfindungsgemässe Formulierungen enthalten:
: Bestandteil Gew.plo 5-Chlor-2(2,4-dichlorphenoxyYphenol 1-3 (97% Mindestaktivität) alkoxylierter primärer Fettalkohol 0,1-10 äthoxylierter Alkohol 20-90 Polyäthylenglycol 0,1-10 Natriumsulfat, Parfum, Farbstoff ausreichend für 100%
Eine bevorzugte Formulierung eines wirksamen festen Reinigungs- und bakteriostatischen Mittels lautet wie folgt: Bestandteile Gew.% 5-Chlor-2-(2,4-dichlorphenoxy)-phenol 1-3 (97% Mindestaktivität) alkoxylierter primärer Fettalkohol 2-8 äthoxylierter Alkohol 25-35 Polyäthylenglycol 2-8 Natriumsulfat, Parfum, Farbstoff ausreichend für 100
Beispiele für alkoxylierte primäre Alkohole, die in den erfindungsgemässen Mitteln brauchbar sind, sind die alkoxylierten primären Alkohole mit Alkylkettenlängen von 12-18 Kohlenstoffatomen.
Für die im erfindungsgemässen Mittel einsetzbaren brauchbaren linearen Alkylarylsulfonat-Salze sind z. B. die Salze eines Alkylarylsulfonats mit einer Kettenlänge des Alkylanteils von 1-15 Kohlenstoffatomen. Die festen Formulierungen enthalten bevorzugt einen äthoxylierten Alkohol, bei welchem die Kettenlänge des primären Alkohols 16-20 Kohlenstoffatome aufweist. Neben der Reinigungswirkung und bakteriostatischen Wirkung, die die erfindungsgemässen Mittel ausüben, besitzen sie auch die Fähigkeit zur Herabsetzung der Oberflächenspannung des Wassers.
Wie aus den folgenden Beispielen ersichtlich, zeigen die erfindungsgemässen flüssigen Formulierungen bakteriostatische Eigenschaften bei Verwendungskonzentrationen von nur 0,2 ppm. Die festen Formulierungen zeigen bakteriostatische Eigenschaften bei Verwendungskonzentrationen von nur 0,1 ppm. Die Beispiele zeigen ferner, dass die bisher vorgeschlagenen antimikrobiellen Mittel entweder unwirksam sind, oder nicht gut oder wirksam beigemischt oder löslich gemacht werden.
Die in den folgenden Beispielen als Testorganismen verwendeten Bakterien sind für gram-negative und gram-positive Bakterien repräsentativ. Als Testverfahren wurden der Agar-Plattentest und der Agar-Schalen-Plattentest verwendet, siehe U.S.D.A. Zirkular Nr. 198, 1931. Die Ergebnisse sind in Millimetern der Inhibierungszonen wiedergegeben.
Beispiel 1 Bestandteil Gew.-% Isopropanol 15,00 5-Chlor-2-(2,4dichlorphenoxyphenol 1,50 (970/o Mindestaktivität) 50 Gew.- /0 Äthylenoxyd 10 Gew.-O/o Propylenoxyd
Addukt an linearem Alkohol mit Kettenlänge Cl2-Cts 12,00 Natriumxylolsulfonat (40%) 2,50 Wasser, Farbstoff, Parfum auf 100% Mittlere Inhibierungszone (mm), Verdünnung 1:23 000
S.aureus E.coli P.mirabillis Agar-Schalen Platten-Test 10 5 3 Agar-Platten-Test 5 2 1
Eine weitere bevorzugte Formulierung wird durch Beispiel 2 illustriert.
Beispiel 2 Bestandteil Gew.-% Isopropanol 15,00 5-Chlor-2-(2,4-dichlorphenoxy)-phenol 1,50 (970/0 Mindestaktivität) Triäthanolamin-dodecylbenzolsulfonat 15,00 (4Oolo) Wasser, Farbstoff, Parfum auf 100% Mittlere Inhibierungszone (mm), Verdünnung 1:
:23 000
S.aureus E.coli P.mirabillis Agar-Schalen/ Platten-Test 7 3 3 Agar-Platten-Test 6 3 3
Beispiel 3 Bestandteil Gew;olo
Isopropanol 15,00 5-Chlor-2-(2,4-dichlorphenoxy phenol 1,50 (970/0 Mindestaktivität) Triäthanolamin-dodecylbenzolsulfonat (40%) 11,25 50 Gew.-0/o Äthylenoxyd
10 Gew.-0/o Propylenoxyd
Addukt an linearem Alkohol mit Kettenlänge C12-Cl5 4,50 Wasser, Farbstoff, Parfum auf 1 100% Mittlere Inhibierungszone (mm), Verdünnung 1:
:23 000
S.aureus E.coli P.mirabillis Agar-Schalen/ Platten-Test 7 15 2,5 Beispiel 4
Bestandteil Gew.-% Isopropanol 4,50 n-Alkyl (60 0/0 Ct4, 300/0 C16, 5% C12 und 8% C,,)-dimethyl-benzyl-ammoniumchlorid 5,00 n-Alkyl (68% Cz2 320/0 C14Sdimethyl- äthylbenzyl-ammoniumchlorid 5,00 50 Gew.-% Äthylenoxyd
10 Gew.-% Propylenoxyd
Addukt an linearem Alkohol mit Kettenlänge Cl2-Cl5 4,00 Wasser, Parfum, Farbstoff auf 100% Mittlere Inhibierungszone (mm), Verdünnung 1:
:23 000
S.aureus E.coli Agar-Schalen/Platten-Test 2,5 0
Das obige Beispiel illustiert die Verwendung eines anderen antimikrobiellen Mittels in wesentlich höherer Konzentration, das trotzdem gegen E.coli unwirksam bleibt.
Beispiel 5 Bestandteil Gew.-% 4',5-Dibromsalicylanilid und 3,4,5-Tribromsalicylanilid (1:1) 6,00 Polyäthylenglycol (Molekulargew.
etwa 200) 50,00 Octylphenoxypoly (äthylenoxy) äthanol 30,00 Wasser auf 100% Mittlere Inhibierungszone (mm), Verdünnung 1:20 000
S.aureus E.coli Agar-Schalen/Platten-Test 16 11
Beispiel 5 illustriert die Verwendung eines weiteren antimikrobiellen Mittels, welches grosse Mengen an Löslichkeitsvermittlern benötigt und zur Erzielung bakteriologischer Wirkung in höherer Konzentration eingesetzt werden muss.
Beispiel 6 Bestandteil Gew.-01o 3,4',5-Tribromsalicylanilid 6,00 Polyäthylenglycol (Molekulargew.
etwa 200) 60,00 Octylphenoxypoly (äthylenoxy)-äthanol 30,00 Wasser 4,00 Mittlere Inhibierungszone (mm), Verdünnung 1:20 000
S.aureus E.coli Agar-Schalen/Platten-Test 10 4 (teilweise)
Dieses Beispiel illustriert die Verwendung eines weiteren antimikrobiellen Mittels, welches hohe Konzentrationen an Löslichkeitsvermittlern benötigt und nur eine partielle Inhibierungszone bei den verwendeten hohen Konzentrationen erzeugt.
Beispiel 7 Bestandteil Gew.-% Alkylpyridinium-5-chlor-2-mercaptobenzothiazol (96%) 12,00 N-Methyl-2-pyrrolidon 60,00 Octylphenoxypoly (äthylenoxy > äthanol 10,00 Wasser 18,00 Mittlere Inhibierungszone (mm), Verdünnung 1:20 000
S.aureus E.coli Agar-Schalen/Platten-Test 7 0
Dieses Beispiel illustriert ein weiteres antimikrobielles Mittel, welches trotz Anwendung in höherer Konzentration keine Inhibierungszone bei E.coli bewirkt.
Beispiel 8
Dieses Beispiel illustriert die Verwendung einer festen Formulierung als Toilettenreinigungsmittel. Die Verwendungsverdünnung mit mikrobiologischer Wirkung liegt bei 0,30 ppm der Formulierung pro 23 000 Teilen Wasser.
Bestandteil Gew.-0!o
100 Mol Äthylenoxyd-Addukt an primärem Alkohol mit Kettenlänge Ci6-C20 31,00
Polyäthylenglycol (Molekulargew.
ca. 6000) 5,00 50 Gew.-0/o Äthylenoxyd
10 Gew.-% Propylenoxyd
Addukt an linearem Alkohol mit Kettenlänge C12-Cis 5,00 5-Chlor-2-(2,4-dichlorphenoxySphenol (97% Mindestaktivität) 1,25 Natriumsulfat 55,25 Parfum, Farbstoff auf 100% Mittlere Inhibierungszone (mm)
S.aureus E.coli P.mirabillis Agar-Schalen/ Platten-Test 4,5 2 2,5 Beispiel 9
Dieses Beispiel illustriert die Verwendung von 5-Chlor-2 (2.4-dichlorphenoxy)phenol in folgender flüssigen Formulierung, in der der Wirkstoff in einer Menge von 0,50 Gew.-O/o vorliegt, bei Verwendungsverdünnungen von 1:23 000 und 1:40 000.
Bestandteil Gew.-0!o
Isopropanol (99%) 15,00 5-Chlor-2-(2,4-dichlorphenoxy)-phenol (97% Mindestaktivität) 0,50 50 Gew.-0/o Äthylenoxyd
10 Gew.-O/o Propylenoxyd
Addukt an linearem Alkohol mit Kettenlänge Cl2-Cls 12,00 Wasser 67,75 Natriumxylolsulfonat (40%) 2,50
Farbstoff 1,00 Parfum 1,25 Mittlere Inhibierungszone (mm)
S.aureus E.coli P.mirabillis Agar-Schalen/Platten-Test 6 2,5 2 (Verdünnung 1:23 000) Agar-Schalen/Platten-Test 4 1,5 0 (Verdünnung 1:40000) Beispiel 10 Bestandteil Gew.-% äthoxylierter Alkohol 31,00 Polyäthylenglycol (Mol.gew. ca. 6000) 5,00 oberflächenaktives Mittel (Oxyäthylierter Alkohol) 5,00 4,5-Dibromsalicylanilid, 3,4',5-Tribromsalicylanilid (1:
:1) 2,50 Natriumsulfat 54,00 Parfum, Farbstoff auf 100% Mittlere Inhibierungszone (mm)
S.aureus E.coli P.mirabillis Agar-Schalen/Platten -Test 2,5 0 0
Dieses Beispiel illustriert die Verwendung eines antimikrobiellen Mittels, das in der Formulierung keine Aktivität entwickelt.
Beispiel 11 Bestandteil Gew.-0!o äthoxylierter Alkohol 31,00 Polyäthylenglycol (Mol.-Gew. ca. 6000) 5,00 oberflächenakt. Mittel (oxäthylierter Alkohol) 5,00 3,4:5-Tribromsalicylanilid 2,50 Natriumsulfat 54,00 Parfum, Farbstoff auf 1 100% Mittlere Inhibierungszone (mm)
S.aureus E.coli P.mirabillis Agar-Schalen/Platten-Test 0 0 0
Dieses Beispiel illustriert das vollständige Fehlen einer Wirkung eines antimikrobiellen Mittels in der Formulierung.
Beispiel 12
Die folgenden Daten illustrieren die Fähigkeit der bevorzugten Formulierungen zur Verzögerung der Fleckenbildung auf einer Keramikfläche, die in eine ein Eisensalz enthaltende Lösung eingetaucht wird. Die Ergebnisse sind in Einheiten Fleckenaufnahme auf weissen Keramikplatten wiedergegeben. Das unbewaffnete Auge bemerkt einen Unterschied von weniger als einer Einheit.
Mittel Oberflachen d. Einheiten spannung d. Eisenfleclçen din'cm Formulierung von Beispiel 1 4,1 41,4 Wasser 5,8 72 Formulierung von Beispiel 8 2,5 33 Wasser 6,1 72