Die Erfindung betrifft ein Möbelscharnier zum Anschlagen von Türen, bei welchen der drehbare Scharnierteil auf einen Lagerzapfen des feststehenden Scharnierteiles aufsteckbar und über eine seiner Lagerbohrung umschliessende Stützfläche auf einer entsprechenden Stützfläche des anderen Scharnierteils abstützbar ist.
Erfindungsgemäss besitzt jeder Scharnierteil zwei voneinander weggekehrte Stützflächen, wobei der bewegliche Scharnierteil eine durchgehende Lagerbohrung und der feste Scharnierteil einen über seine beiden Stützflächen vorstehenden Lagerzapfen oder einen entsprechend umsteckbaren Lagerzapfen aufweist.
Bei einer solchen Ausbildung ist es möglich, beide Scharnierteile jeweils in zwei in bezug aufeinander um 1800 gedrehte Stellungen zu verwenden und dabei gleichwohl für links oder rechts angeschlagene Türen zu benützen. In Anlehnung an diese Möglichkeit betrifft die Erfindung ferner die Verwendung des beschriebenen Möbelscharniers zum Anschlagen der Türe an der Aussenwand eines Normschrankes. Erfindungsgemäss sind dabei die Höhe der Aussenwand und der Türe, sowie der Abstand zwischen den Stützflächen jedes der Scharnierteile so gewählt und letztere an der Aussenwand bzw.
Türe so angeordnet, dass ausgehend von jeder Endkante der Seitenwand bzw. der Türe die Abstände der einer Endkante zugekehrten Stützflächem der feststehenden Scharnierteile von dieser Kante und die Abstände der einer Endkante weggekehrten Stützflächen der jeweils entsprechenden drehbaren Scharnierteile von der betreffenden Kante unter sich gleich sind. Dementsprechend kann eine linke Aussenwand gegen eine rechte und eine links angeschlagene Türe gegen eine rechts angeschlagene ausgetauscht werden. Mit andern Worten heisst dies, dass ein Normschrank nur noch einerlei (links oder rechts verwendbare) Aussenwände und einerlei (links oder rechts anschlagbare) Türen aufzuweisen hat. Dadurch aber wird eine ganz erhebliche Vereinfachung in der Herstellung der Elemente eines Normschrankes erzielt.
Ausführungsbeispiele des erfindungsgemässen Möbelscharniers und dessen Verwendung sind in der beiliegenden Zeichnung schematisch dargestellt. Es zeigen:
Fig. 1 und 2: einen feststehenden Scharnierteil mit umsteckbaren Lagerzapfen von der Seite (mit teilweisem Schnitt) bzw.
von oben,
Fig. 3 und 4: eine Ausführung des feststehenden Scharnierteiles mit nach beiden Stirnseiten vorstehenden Lagerzapfen von der Seite bzw. von oben,
Fig. 5 und 6: eine Ausführung des drehbaren Scharnierteiles von der Seite bzw. von oben,
Fig. 7: die Anordnung der Scharnierteile an der Seitenwand bzw. an der Türe eines Normschrankes und
Fig. 7 und 8: einen Normschrank von vorne bzw. von oben gesehen, wobei die Austauschbarkeit der Seitenwände und der Türen untereinander angedeutet ist.
Gemäss der Fig. 1 besitzt der gesamthaft mit 1 bezeichnete feststehende Scharnierteil einen im Querschnitt rechteckigen prismatischen, d.h. plattenförmigen Grundkörper 2, welcher an der einen Stirnseite, bei 3 abgerundet ist und an seiner andern Stirnseite 4 einen mittig angesetzten Verankerungszapfen 5 trägt. Dieser mit einem Aussengewinde versehene Verankerungszapfen 5 dient, wie bekannt, dazu, den feststehenden Scharnierteil 1 an einer vertikalen Wandung eines Möbels - in die Stirnseite der Wandung eingreifend - festzuhalten.
Im Bereiche der Abrundung 3 befindet sich ein Gewindeloch 6, welches sich zwischen den Schmalseiten 7 des Grundkörpers 2 erstreckt. Ein Lagerzapfen 8 ist mit Hilfe seines Gewindeansatzes 9 in die Gewindebohrung 6 von jedem Ende derselben einsetzbar, wobei der drehbare, auf den Lagerzapfen 8 aufgesteckte Scharnierteil sich - wie es noch zu zeigen sein wird - je nach der Stellung dieses Zapfens im Grundkörper 2 an der einen oder an der anderen Schmalseite 7 abstützen wird. Diese Schmalseiten bilden daher Stützflächen des feststehenden Scharnierteils 1.
Wird nun ein solcher feststehender Scharnierteil an einer Aussenwand eines Möbels montiert, so kann die betreffende Aussenwand um 1800 gedreht, d. h. beliebig links oder rechts verwendet werden, wobei der Lagerzapfen 8 entsprechend von dem einen oder von dem andern Ende der Gewindebohrung 6 in dieselbe eingesetzt wird.
Das gleiche kann mit der Ausführung des gemäss den Fig. 3 und 4 mit 11 bezeichneten feststehenden Scharnierteiles erreicht werden, welcher bei sonst gleicher Ausbildung sich von dem feststehenden Scharnierteil 1 dadurch unterscheidet, dass er einen über seine beiden Schmalseiten 7 vorstehenden durchgehenden Lagerzapfen 81 aufweist. (Der Ausdruck durchgehender Lagerzapfen ist hier im weitesten Sinne des Wortes gebraucht und soll eine Ausführung auch erfassen, bei welcher der durchgehende Lagerzapfen nicht aus einem, sondern aus zwei Stücken besteht). Auch hier gilt es, dass eine mit solchen feststehenden Scharnierteilen ausgerüstete Seitenwand beliebig links oder rechts verwendet werden kann.
Ein dem beschriebenen feststehenden Scharnierteil zugeordnetes,gesamthaft mit 211bezeichnetes drehbares Scharnierteil weist gemäss den Fig. 5 und 6 einen Grundkörper 22 auf, welcher - abgesehen von seiner Länge - dem Grundkörper 2 des feststehenden Scharnierteils entspricht, mit dem weitern Unterschied, dass anstelle der Gewindebohrung 6 eine Lagerbohrung 26 vorgesehen ist, welche an den beiden Schmalseiten 27 des Grundkörpers 22 mündet, d. h. durchgehend ist. Auch der drehbare Scharnierteil 21 weist einen mit einem Aussengewinde versehenen Verankerungszapfen 5 auf, welcher jedoch an einer Breitseite 29 des Grundkörpers 22 angesetzt ist, und zwar so, dass die Achse des Verankerungszapfens 5 die Längsmittellinie der Breitseite 29 schneidet. Der Verankerungszapfen 5 dient dazu, den drehbaren Scharnierteil 21 in die Schmalseite einer Türe eingreifend auf letzterer zu befestigen.
Dabei ermöglicht die beschriebene Ausbildung des drehbaren Scharnierteils eine damit ausgerüstete Türe links oder rechts anzuschlagen, wobei die eine oder die andere Schmalseite 27 als Stützfläche dient, dies im Zusammenwirken mit der einen oder andern Schmalseite (Stützfläche) 7 des feststehenden Scharnierteiles 1 oder 11.
Fig. 7 zeigt nun die Verwendung des beschriebenen Möbelscharniers zum Anschlagen der Türe an einer Aussenwand eines Normschrankes. Dabei werden - wie aus der Zeichnung ohne weiteres ersichtlich ist - die feststehenden Scharnierteile 1 (oder 11) an der Seitenwand 30 so angebracht, dass ausgehend von jeder der Endkanten 31 der Seitenwand 30 der Abstand der der betreffenden Kante zugekehrten Stützfläche von dieser Kante der gleiche ist. In der Fig. 7 ist dieser Abstand mit A bezeichnet. Dementsprechend muss bei der Türe 40, ausgehend von deren Endkanten 41, der Abstand der von den Endkanten weggekehrten Stützflächen der drehbaren Scharnierteile 21 von der betreffenden Kante ebenfalls A betragen. Die gleiche Gesetzmässigkeit gilt für jedes der festen bzw. der drehbaren Scharnierteile, wie dies im Zusammenhang mit der Seitenwand 30 bzw. mit der Türe 40 durch die Abstände B verdeutlicht ist.
Dabei wird die Länge der Türe zwangsläufig kleiner, als diejenige der Seitenwand, und zwar um den Abstand zwischen den Stützflächen der drehbaren Scharnierteile. Man kann nun Seitenwand 30 und Türe 40 in der angedeuteten Relativlage gemäss Fig. 7 zusammenfügen, wobei - bezogen auf die Zeichnung - die drehbaren Scharnierteile 21 oberhalb der feststehenden Scharnierteile 1 (oder 11) zu liegen kommen und die oberen Endkanten 31 bzw. 41 der Seitenwand 30 bzw. der Türe 40 in der gleichen Ebene liegen werden. Andererseits kann man die Türe 40 aus der dargestellten Relativlage gegenüber der Seitenwand 30 nach unten versetzen, so, dass die drehbaren Scharnierteile 21 von unten auf die feststehenden Scharnierteile auf -liegen und die unteren Endkanten 31 bzw. 41 der Seitenwand 30 bzw. der Türe 40 in der gleichen Ebene liegen.
Aus dieser - zeichnerisch bedingten - Lage müsste man in der Praxis die Seitenwand 30 und die Türe 40 um 180 drehen, wobei aus der dargestellten - linken Seitenwand mit links angeschlagener Türe eine rechte Seitenwand mit rechts angeschlagener Türe entsteht. Dabei würde der Lagerzapfen 8 umgesteckt, oder der eine oder der andere Endabschnitt des durchgehenden Lagerzapfens 81 zum Einsatz gelangen. Aus dem Gesagten ist es klar, dass dank der Ausbildung der feststehenden bzw. drehbaren Scharnierteile für die Herstellung von Normsctränken nur noch eine Sorte Seitenwände und eine Sorte Türen vorgesehen zu werden braucht. Besonders deutlich ist dies anhand der Fig. 8 und 9 zu erkennen. Man entnimmt aus diesen Figuren ohne weiteres, dass die an den Seitenwänden angeschlagenen Türen A und B unter sich austauschbar sind.
Das gleiche gilt für die an den Zwischenwänden angeschlagenen Türen B und C. Aus dem vorher Gesagten ergibt sich indessen, dass alle diese Türen unter sich identisch sind und der Türe 40 gemäss Fig. 7 entsprechen. In Fig. 9 ist ferner angedeutet, dass - wie bereits gesagt - die linken und rechten Seitenwände unter sich identisch sind und der Seitenwand 30 gemäss Fig. 7 entsprechen.
PATENTANSPRUCH 1
Möbelscharnier zum Anschlagen von Türen, bei welchem der drehbare Scharnierteil auf einen Lagerzapfen des feststehenden Scharnierteiles aufsteckbar und über eine seine Lagerbohrung umschliessende Stützfläche auf einer entsprechenden Stützfläche des anderen Scharnierteiles abstützbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass jeder Scharnierteil zwei voneinander weggekehrte Stützflächen besitzt, wobei der bewegliche Scharnierteil eine durchgehende Lagerbohrung und der feste Scharnierteil einen über seine beiden Stützflächen vorstehenden Lagerzapfen oder einen entsprechend umsteckbaren Lagerzapfen aufweist.
UNTERANSPRÜCHE
1. Möbelscharnier nach Patentanspruch I, dadurch gekennzeichnet, dass die Scharnierteile je einen sich mittig zwischen den Ebenen der Stützflächen und zu denselben parallel erstrekkenden Verankerungsbolzen aufweisen.
2. Möbelscharnier nach Unteranspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Abstand der Stützflächen voneinander an beiden Scharnierteilen der gleiche ist.
3. Möbelscharnier nach Unteranspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Scharnierteile je einen in einem Querschnitt rechteckigen, länglichen Grundkörper aufweisen, welche je mit einer ihrer Schmalseiten aufeinander abstützbar sind, wobei der Verankerungszapfen des feststehenden Scharnierteiles an der einen, vom Lagerzapfen entfernten Stirnseite des Grundkörpers und der Verankerungsbolzen des drehbaren Scharnierteiles an einer Breitseite des Grundkörpers befestigt ist.
4. Möbelscharnier nach Patentanspruch I oder einem der Unteransprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Lagerzapfen einen mit einem Aussengewinde versehenen Ansatz aufweist, und mittels desselben in einem Ende einer durchgehenden Gewindebohrung des feststehenden Scharnierteiles verankert ist.
PATENTANSPRUCH II
Verwendung des Möbelscharniers nach Patentanspruch I zum Anschlagen der Türe an der Aussenwand eines Normschrankes, dadurch gekennzeichnet, dass die Höhe der Aussenwand und der Türe, sowie der Abstand zwischen den Stützflächen jedes der Scharnierteile so gewählt und der letztere an der Aussenwand bzw. Türe so angeordnet sind, dass, ausgehend von jeder Endkante der Seitenwand bzw. der Türe die Abstände der einer Endkante zugekehrten Stützflächen der feststehenden Scharnierteile von dieser Kante und die Abstände der einer Endkante weggekehrten Stützflächen der jeweils entsprechenden drehbaren Scharnierteile von der betreffenden Kante unter sich gleich sind.
**WARNUNG** Ende DESC Feld konnte Anfang CLMS uberlappen**.