Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Raffeinrichtung an einer Klammersetzmaschine für das Zusammenraffen und Zusammenpressen des Materials im Öffnungsbereich eines flexiblen Behältnisses, insbesondere einer Tüte aus Kunststoffmaterial.
Man hat schon bisher an Klammersetzmaschinen, d. h.
an Maschinen zur Anbringung einer Klammer im Bereich der Öffnung einer flexiblen Tüte, Mittel vorgesehen, die es der Bedienungsperson ermöglichen, das Material der Tüte im Bereich der Öffnung zusammenzuraffen und gegen eine Matrize zu drücken, mit Hilfe welcher dann eine Klammer angebracht wird. Dies ist erforderlich, um sicherzustellen, dass die beiden Schenkel das Material umschliessen, bevor die Klammer durch Auflage eines Schliessstempels gegen die Matrize geschlossen wird.
Wenn nämlich die offene Klammer das Material nicht vollständig umschliesst, wird dieses beim Zusammenpressen der Klammer beschädigt, so dass keine einwandfreie Abdichtung der Tüte mehr möglich ist
Man hat schon vorgeschlagen, Klammersetzmaschinen mit einem schwenkbaren Schliesskopf zum Zusammenraffen des von der Klammer zu umschliessenden Materials zu verwenden: Solche Maschinen wurden z. B. in den US-Patentschriften Nr. 2 880 419, 3 237 366, 3 293 736, 3 394 528, 3 516 222 und 3 583 056 beschrieben.
Bei den bekannten Vorrichtungen wird jedoch der Raffvorgang nur in einer Richtung durchgeführt, so dass das Material über die Matrize gestreckt wird, was eine Dehnung desselben zur Folge hat. Das endgültige Zusammenpressen des Materials erfolgt dabei durch die Klammer selbst, wenn sie in die Nähe der Matrize kommt.
Diese bekannten Vorrichtungen, die den Raffvorgang nur in einer Richtung bewerkstelligen, ermöglichen keine gefaltete und eng aneinanderliegende Raffung, so dass immer die Gefahr einer unvollkommenen Abdichtung der Tüte besteht. Insbesondere bei grossen Tüten, bei denen eine grosse Menge von Material gerafft werden muss, lässt sich mit den bekannten Vorrichtungen keine einwandfreie Raffung und damit in vielen Fällen keine einwandfreie Abdichtung erzielen.
Es ist das Ziel der vorliegenden Erfindung, eine Raffeinrichtung der eingangs erwähnten Art vorzuschlagen, die diese Nachteile nicht mehr besitzt und in allen Fällen eine einwandfreie Raffung und damit Abdichtung von flexiblen Be- hältnissen ermöglicht, ohne die Gefahr einer Beschädigung des Materials.
Gemäss der Erfindung wird dies erreicht durch: - einen Matrizenträger - eine am Matrizenträger angebrachte Matrize zur Aufnahme des Materials - einen am Matrizenträger schwenkbar gelagerten Schliesskopf, der von einer offenen, von der Matrize entfernten Stellung in eine geschlossene, der Matrize benachbarte Stellung verschwenkbar ist, - einen länglichen Arm, der im Bereich eines seiner Enden am Schliesskopf befestigt und an seinem anderen Ende schwenkbar abgestützt, somit zusammen mit dem Schliesskopf von einer offenen Stellung weg von der Matrize in eine geschlossene Stellung nahe der Matrize bewegbar ist, um das Material in Richtung zur Matrize hin zu pressen, - ein Raffglied, das vom länglichen Arm getragen ist und eine Raffkante aufweist, die in einer Richtung auf das zusammenzupressende Material einzuwirken bestimmt ist,
die senkrecht zur vorstehend genannten Richtung verläuft.
Ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes ist auf beiliegenden Zeichnungen dargestellt und wird im folgenden näher beschrieben. In den Zeichnungen zeigen:
Fig. 1 eine Seitenansicht einer Klammersetzmaschine, ausgerüstet mit einer bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemässen Raffeinrichtung,
Fig. 2 eine Teilansicht der Raffeinrichtung nach Fig. 1 mit dem zu raffenden Material an der Einführungsstelle der Einrichtung,
Fig. 3 eine Frontalansicht der Einrichtung nach Fig. 2, und
Fig. 4-6 der Fig. 2 entsprechende Ansichten in verschiedenen, aufeinanderfolgenden Phasen des Betriebs.
Die erfindungsgemässe Raffeinrichtung ist zur Verwendung mit einer Klammersetzmaschine bestimmt, welche eine mit 1 bezeichnete Grundplatte aufweist, auf welcher ein sich vertikal erstreckender Matrizenträger 2 befestigt ist, der eine Matrize 3 trägt.
Der Matrizenträger 2 ist so ausgebildet, dass er einen sich vertikal erstreckenden Klammerkanal 4 besitzt, entlang welchem Klammern 5 unter Wirkung eines länglichen Stössels 6 gegen die Matrize 3 bewegbar sind. Der Stössel 6 ist im Bereich seiner Mitte in einer mit einer Öffnung versehenen Büchse 7 verschiebbar gelagert und an seinem oberen Ende an einem nicht dargestellten Kolben befestigt, welcher seinerseits verschiebbar in einem Zylinder 12 gelagert ist.
Dieser Zylinder 12 wird von den oberen Enden von zwei Seitenplatten 13 und 14 getragen, die ihrerseits an ihrem unteren Ende an einer sich horizontal erstreckenden Trägerplatte 15 befestigt sind. Diese Platte 15 ruht auf der oberen Kante des Matrizenträgers 2. Eine Klammerschiene 17 ist an ihrem unteren Ende mit dem Matrizenträger 2 verbunden und dient zur Aufnahme von Klammern 5, von wo aus sie in den Klammerkanal 4 gelangen.
Die vorstehend beschriebene Klammersetzmaschine ist ini grossen Ganzen konventionell aufgebaut und bildet nicht Teil der vorliegenden Erfindung, ausgenommen was die Kombination mit der Raffeinrichtung anbelangt. Weitere Einzelheiten der vorstehend kurz beschriebenen Konstruktion können aus der südafrikanischen Patentanmeldung No. 72/4944 vom 18. Juli 1972 entnommen werden.
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Raffeinrichtung für das Zusammenraffen und Zusammenpressen des Öffnungsbereiches eines Beutels oder dergleichen, aus flexiblem Material wie Kunststoffolie, so dass dieser Öffnungsbereich in zusammengepresster Form auf die Matrize 3 zu liegen gebracht werden kann, um den Beutel mit einer der Klammern 5 zu verschliessen.
Die erfindungsgemässe Einrichtung ist mit einer konventionellen Schliesskopf-Anordnung versehen und besitzt einen mit 18 bezeichneten Schliesskopf, der entlang einer Kante mit einem Schlitz 19 versehen ist. Dieser Schlitz 19 bildet, wenn der Schliesskopf 18 in der aus Fig. 6 ersichtlichen Schliessposition ist, eine der unteren Seiten des Klammerkanals 4 und ermöglicht, so dass eine Klammer 5 während ihrer Bewegung zur Matrize 3 hin entlang ihrer beiden Schenkel abgestützt wird.
Der Schliesskopf 18 besitzt ein Paar von Armen 20 und 21. Der Arm 20 ist mittels eines Drehzapfens 24 schwenkbar am Matrizenträger 2 befestigt, während der Arm 21 mittels eines Drehzapfens 25 am äusseren Ende einer Kolbenstange 27, die einem hydraulischen Zylinder 28 zugeordnet ist, befestigt ist Das gegenüberliegende Ende des Zylinders 28 ist mittels eines Drehzapfens 30 an einem Support 31 angebracht, welch letzterer seinerseits durch den Hauptzylinder 12 getragen wird.
Die einzelnen Teile für die Betätigung des Schliesskopf Zylinders 28 sind nicht Gegenstand dieser Erfindung, so dass hier nicht näher darauf eingegangen wird. Im einzelnen können diese Teile für die Flüssigkeitszufuhr zum Zylinder 28 (wie auch zum Hauptzylinder 12) so ausgebildet sein, wie in der US-Patentschrift Nr. 3 237 366 beschrieben ist. An dieser Stelle soll lediglich darauf hingewiesen werden, dass während eines Zyklus des Klammersetzens der Zylinder 28 betätigt wird, um den Schliesskopf 18 in seine Schliessposition zu bringen, wie aus Fig. 6 ersichtlich ist, und dass anschliessend der Hauptzylinder 12 betätigt wird, um eine Klammer 5 anzubringen.
Am Schliesskopf 18 ist ferner ein Drehzapfen 32 angebracht, der von einer Bohrung in einem vergrösserten Kopf 33 am einen Ende eines länglichen Arms 34 aufgenommen wird. Dieser Arm 34 ist an seinem anderen Ende in einem Schlitz 35 verschiebbar gelagert, welcher Schlitz in einem Support 36 ausgebildet ist, der am Matrizenträger 2 verankert ist. An dieser Stelle soll darauf hingewiesen werden, dass eine Bewegung des Schliesskopfes 18 von seiner Offenstellung gemäss Fig. 1 und 2 in seine Schliessstellung gemäss Fig. 6 bewirkt, dass der Arm 34 von einer offenen Position, in der er leicht nach rechts ansteigend geneigt ist, in eine geschlossene Position, in der er leicht nach rechts abfallend geneigt ist, übergeht.
Am äusseren Ende des zum Arm 34 gehörenden Kopfes 33 ist ein Drehzapfen 39 vorgesehen, welcher zur schwenkbaren Lagerung einer Raffplatte 40 bestimmt ist. Diese Platte 40 besitzt einen kreisbogenförmigen Schlitz 42, durch welchen hindurch sich der vorerwähnte Drehzapfen 39 erstreckt. Diese Ausbildung erlaubt es, die Platte 40 von einer inneren Position gemäss Fig. 2 in eine äussere Position gemäss Fig. 4-6 zu verschwenken.
Eine zur Zusammenarbeit mit dem länglichen Arm 34 bestimmte Auswurfplatte ist mit 45 bezeichnet und an ihrem oberen Ende schwenkbar am Matrizenträger 2 befestigt, und zwar mittels eines Drehzapfens 44. Diese Platte 45 besitzt einen seitlich abstehenden Teil 46, welcher zur Auflage auf die obere Kante 47 des länglichen Armes 34 bestimmt ist, so dass die Auswurfplatte 45 unter Einfluss der Schwerkraft von der Position gemäss Fig. 2 in die Position gemäss Fig. 6 gelangt, wenn der Schliesskopf 18 in seine geschlossene Stellung gebracht wird. Wenn der Schliesskopf 18 wieder geöffnet wird, schwingt die Auswurfplatte 45 aufwärts, an der Matrize 3 vorbei, und wirft die mit einer Klammer versehenen Artikel aus.
Der Betrieb der Einrichtung ist wie folgt:
Das zu raffende und zu verschliessende Material 48 wird in der Richtung des Pfeiles in Fig. 1 und 2 an der Raffplatte 40 vorbei zugeführt, entweder von Hand oder durch einen geeigneten Mechanismus. Um das Einführen zu erleichtern, kann eine drehbar am Matrizenträger 2 angebrachte Rolle 49 vorgesehen sein. Wie aus der Fig. 2 deutlich zu sehen ist, bewegt sich die Raffplatte 40 entgegen der Wirkung der Schwerkraft aufwärts und verschwenkt sich anschliessend wieder gegen unten in die Position gemäss Fig. 4, wenn das Material 48 weiter gegen innen bewegt wird.
Nun wird der Zylinder 28 betätigt, um den Schliesskopf 18 gegen unten und gleichzeitig einwärts zu bewegen, wie aus Fig. 5 ersichtlich ist. Der Arm 34 hat dabei die Aufgabe, das eingeführte Material 48 gegen die Matrize 3 hinunterzudrücken, während die zugewandte Kante der Raffplatte 40 das Material gegen die geschlossene Seite des Matrizenträgers 2 zu drücken bestrebt ist. Damit wird erreicht, dass das Material 48, während sich die Einrichtung vom Zustand gemäss Fig. 5 in denjenigen gemäss Fig. 6 bewegt, in zwei Richtungen zusammengepresst wird. Dieser Pressdruck wirkt in zwei im wesentlichen senkrecht zueinanderstehenden Rich- tungen, so dass eine gleichmässige Druckeinwirkung gewährleistet ist. Insbesondere aus Fig. 6 ist ersichtlich, dass das Material 48 vollständig zusammengepresst ist, bevor die Klammer 5 angebracht wird.
Nachdem die Klammer 5 um den zusammengedrückten Teil des Materials 48 gelegt und geschlossen worden ist, wird der Kolben des Zylinders 28 in seine Ausgangslage zurückgebracht, währenddem die Auswurfplatte 45 das verschlossene Produkt aus der Einrichtung auswirft.