Technische Zeichnungen sind gewöhnlich nicht nur mit Zahlen beschriftet, sondern enthalten auch Hinweise auf das verwendete Material und auf Bearbeitungsvorschriften. Manche Zeichnungen enthalten auch ausser dem Schriftfeld mit der Benennung des gezeichneten Objekts und der Zeichnungsnummer noch eine Stückliste. Alle diese Beschriftungen werden praktisch ohne besondere Hilfsmittel von Hand ausgeführt und benötigen manuelles Geschick und einen relativ grossen Zeitaufwand.
Ein bekanntes Hilfsmittel zum Beschriften von Zeichnungen ist die Schriftschablone. Diese ermöglicht auch den Ungeübten eine recht gleichmässige Beschriftung, dafür benötigt auch der Geübte beim Schreiben mit einer Schablone mehr Zeit als ohne Schablone.
Um den zum Beschriften erforderlichen Zeitaufwand zu verkürzen. ist darum auch schon eine Beschriftungsmaschine vorgeschlagen worden, die als spezielle Ausführungsform der bekannten Schreibmaschine angesehen werden kann. Diese Maschine enthält keine Schreibwalze, und die Typenhebel sind so angeordnet, dass die angeschlagenen Typen bis in die der Auflagefläche der Maschine entsprechenden Ebene verschwenkt werden. Die Maschine wirkt mit einer vorzugsweise auf dem Zeichnelineal befestigten Zahnstange zusammen, wobei nach dem Anschlag eines Zeichens die gesamte Maschine um einen vorgegebenen Abstand seitlich verschoben wird. Mit dieser Maschine kann die zum Beschriften von Stücklisten erforderliche Zeit stark verkürzt werden.
Dagegen kann beim Vermassen und Beschriften von Zeichnungen praktisch keine Zeit eingespart werden, weil dabei die relativ schwere Maschine wegen jeder Zahl an einen anderen Ort verschoben und neu eingerichtet werden muss.
Es ist darum das Ziel der vorliegenden Erfindung, eine Vorrichtung zum maschinellen Schreiben alpha-nummerischer Zeichen, insbesondere auf technischen Zeichnungen, anzugeben, die nur ein geringes Gewicht aufweist und ohne besondere Massnahmen oder Hilfseinrichtungen verwendet werden kann, um eine Zeichnung rascher, als das von Hand möglich ist, an jedem gewünschten Ort und in jeder gewünschten Richtung mit alphanummerischen Zeichen zu beschriften.
Erfindungsgemäss wird dieses Ziel mit einer Vorrichtung erreicht, welche gekennzeichnet ist durch ein Tastenfeld, dessen Tasten je einem der Zeichen zugeordnet sind, und einen elektronischen Schaltkreis. der die durch das Drücken der Tasten bewirkten Signale in Steuersignale umwandelt, und eine Steuereinrichtung, welche von den Steuersignalen angesteuert wird, und einen Träger für Typenköpfe, von denen jeder ein Zeichen trägt, welcher Träger von der Steuereinrichtung in seine jeweilige Schreib- stellung bewegt wird.
Eine bevorzugte Ausführungsform der Vorrichtung weist eine Einrichtung zum Übertragen von Farbstoff auf die Type auf, bevor der Träger in die Schreibstellung bewegt wird. Bei einer anderen Ausführungsform ist der Träger als Walze ausgebildet, die durch die Steuereinrichtung in axialer Richtung verschiebbar und um ihre Achse drehbar ist, auf welcher Walze die Typenköpfe in radialer Richtung verschiebbar angeordnet sind. Die Steuereinrichtung für den als Walze ausgebildeten Träger enthält vorzugsweise einen Schrittschaltmotor zum Drehen und einen Linearmotor zum Verschieben der Walze in axialer Richtung. Zum Verschieben der Typenköpfe in radialer Richtung wird bei einer bevorzugten Ausführungsform mindestens ein Elektromagnet verwendet.
Vorzugsweise weist die Vorrichtung auch Mittel auf, welche das Verschieben der Vorrichtung mindestens in der Richtung der durch nebeneinander geschriebene Zeichen gebildeten Zeile ermöglicht, sowie eine optische Einrichtung zum Plazieren der Vorrichtung über der zum Schreiben eines Zeichens vorgesehenen Fläche.
Die Vorrichtung kann mit relativ kleinen Abmessungen und einem geringen Gewicht hergestellt werden. Die Vorrichtung kann auch ohne besondere Hilfseinrichtungen direkt auf die zu beschriftende Zeichnung aufgesetzt und beim Schreiben in jeder gewünschten Richtung verschoben werden. Die Vorrichtung ist so einfach zu bedienen, dass ohne vorgängiges Üben eine Schreibgeschwindigkeit von etwa 20 Zeichen pro Minute erreicht werden kann. Es ist auch möglich, einen auswechselbaren Träger für die Typenköpfe zu verwenden, was erlaubt, auf einfache Weise Typen unterschiedlicher Grösse oder mit unterschiedlichen Zeichen zu verwenden.
Im folgenden wird die Erfindung an einem bevorzugten Ausführungsbeispiel und mit Hilfe der Figuren beschrieben.
Fig. 1 zeigt eine Draufsicht auf eine Ausführungsform der erfindungsgemässen Vorrichtung.
Fig. 2 zeigt einen Schnitt durch die Vorrichtung gemäss Fig. 1, längs der Linie ll-ll.
Fig. 3 zeigt einen vergrösserten Schnitt durch den Träger für die Typenköpfe.
Die in Fig. 1 gezeigte Vorrichtung enthält auf der Oberseite ein Tastenfeld 10 mit 40 Tasten, von denen je eine einem Buchstaben des Alphabets, einer der zehn Ziffern des Dezimalsystems und die verbleibenden vier Tasten den gebräuchlichsten Zeichen wie +, -, f und $ zugeordnet sind. Weiter ist im Bereich des Tastenfelds noch eine Befehlstaste 12 angeordnet. Am oberen Rand des Tastenfelds befindet sich eine transparente Fläche 13, durch die, wie später noch beschrieben werden wird, die zum Beschriften vorgesehene Fläche beobachtet werden kann. Um das Beobachten zu erleichtern, ist die transparente Fläche vorzugsweise um etwa 45" gegenüber dem Tastenfeld geneigt und weist ein Fadenkreuz oder eine Teilung auf.
Die transparente Fläche 13 ist ein Teil des Gehäuses 14, in dem der Träger für die Typenköpfe und die Steuereinrichtung für den Träger angeordnet sind.
Fig. 2 zeigt einen Schnitt durch die Vorrichtung längs der in Fig. 1 gezeigten Linie ll-ll. Unter dem Tastenfled 10 und der Befehlstaste 12 sind drei Platten 16 mit den elektronischen Schaltkreisen angeordnet. Um die Schaltung auf kleinstem Raum aufzubauen, sind die Platten vorzugsweise mit aufgedruckten Leitungen versehen, die miniaturisierte Bauelemente oder integrierte Schaltkreise miteinander verbinden. Unter den Platten 16 ist eine Batterie 17 befestigt, die den elektrischen Schaltkreis und die noch zu beschreibenden Steuereinrichtungen für den Träger und die Einrichtung zum Verschieben der Typenköpfe sowie eine Beleuchtungslampe speist. Im Gehäuseboden ist eine nicht gezeigte, verschliessbare Öffnung vorgesehen, um die Batterie einfach auszuwechseln.
Zwischen dem Raum unter dem Tastenfeld und dem Gehäuseteil 14, in dem der Träger für die Typenköpfe angeordnet ist, ist ein Farbstoffträger 20 vorgesehen. Der Farbstoffträger besteht im einfachsten Fall aus einer weichen Bürste, deren Borsten mit Farbstoff beladen sind. Es ist aber auch möglich, den Farb- stoffträger in der Art eines Stempelkissens auszubilden oder als Trog mit einem elektrostatisch oder magentisch übertragbaren Farbpulver. Im Gehäuseteil 14 befindet sich ein Träger 25 für die Typenköpfe. Der Träger ist um eine horizontale Achse drehbar und längs der horizontalen Achse verschiebbar befestigt. Der Träger ist leicht auswechselbar eingebaut, um das Einsetzen verschiedener Träger, deren Typenköpfe unterschiedliche Zeichen tragen, zu erleichtern.
Die Drehung des Trägers wird vorzugsweise durch einen nicht gezeigten Schrittschaltmotor und die Verschiebung in axialer Richtung durch einen ebenfalls nicht gezeigten Linearine tor bewirkt. Der Gehäuseboden weist unter dem Träger 21 eine Öffnung 22 auf, durch die die Typen auf die zu beschriftende Fläche geschlagen werden. Weiter enthält der Gehäuseteil 14 noch ein optisches System, mit einer Lampe 24 und mindestens einem Spiegel 25, um die zu beschriftende Fläche unter dem Träger 21 durch die transparente Fläche 13 zu beobachten. Bei einer bevorzugten Ausführungsform sind die transparente Fläche 13 als Pro jektionsfläche und das optische System als Projektionssystem ausgebildet. An den beiden Seiten des Gehäusebodens sind je eine Rolle 27 vorgesehen, die über den Gehäuseboden nach unten vorstehen.
Die Oberfläche der Rollen ist derart bearbeitet oder besteht aus einem solchen Material, dass die Rollen auf Zeichenpa pier nicht gleiten. Dadurch ist sichergestellt, dass die Vorrichtung nur in der Schreibrichtung verschoben werden kann.
Fig. 3 zeigt einen vergrösserten Schnitt durch den Träger 21 für die Typenköpfe. Der Träger weist eine Achse 30 auf, an deren Speichen eine innere, im Querschnitt achteckige Trommel 31 und eine äussere, im Querschnitt ebenfalls achteckige Trommel 32 befestigt sind. Die innere Trommel 31 trägt auf jeder der acht Flächen fünf nebeneinander angeordnete Elektromagneten 34, von denen in der Figur nur je einer zu sehen ist. Die acht Flächen der äusseren Trommel 32 sind mit Bohrungen 36 versehen, die den Magneten 34 gegenüberliegend angeordnet sind. In jede Bohrung ist ein Typenkopf 37 eingesetzt. Jeder Typenkopf trägt auf seiner nach aussen gerichteten Fläche ein Zeichen 38. Die Typenköpfe sind in der zugeordneten Bohrung 36 verschiebbar gelagert und können mit Hilfe des zugeordneten Magneten 34 in radialer Richtung verschoben werden.
Diese Verschiebung ist durch geeignete Anschlagflächen 40, 41 begrenzt. Bei einer anderen Ausführungsform der Vorrichtung werden die Typenköpfe durch eine schwache Feder in ihrer Ruhestellung gehalten und durch einen ersten, im Bereich des Farbstoffträgers 20 und einen zweiten, im Bereich der Öffnung 22 angeordneten Magneten, die jeweils nur auf den gegenüberliegenden Typenkopf einwirken, in die zum Auftragen von Farbstoff auf die Type bzw. zum Schreiben des Zeichens erforderliche Position verschoben.
Zum maschinellen Beschriften einer Zeichnung wird die Vorrichtung auf das Zeichnungsblatt gelegt und dann auf den Rollen 27 in der Schreibrichtung so lange verschoben, bis der zu beschriftende Teil der Zeichnung in der transparenten Fläche 13 sichtbar wird. Danach wird die Taste mit dem zu schreibenden Zeichen gedrückt. Jede Taste ist mit einem zugeordneten Eingang des elektronischen Schaltkreises verbunden. Der Schaltkreis erzeugt dann ein Steuersignal für den Linearmotor, der den Träger 21 in axialer Richtung verschiebt, bis derjenige Typenkopfkranz, der die Type mit dem zu schreibenden Zeichen enthält, über die Öffnung 22 geschoben ist.
Sobald der Träger diese Stellung erreicht hat, wird ein entsprechendes Quittungs-Signal an den Steuerkreis geleitet, der dann ein Steuersignal an den Schrittschaltmotor abgibt, der den Träger zuerst so lange dreht, bis der Typenkopf mit dem zu schreibenden Zeichen dem Farbstoffträger 20 gegenübersteht. Beim Erreichen dieser Stellung wird ein weiteres Quittungs-Signal an den Steuerkreis geleitet, der dann den dem Typenkopf zugeordneten Magneten erregt und den Typenkopf kurzzeitig auf den Farbstoffträger drückt. Sobald der Typenkopf wieder in seine Ruhestellung zurückgezogen ist, wird noch ein Quittungs-Signal an den Schaltkreis geleitet, der dann ein weiteres Steuersignal an den Schrittschaltmotor abgibt, so dass der Träger 21 in eine Stellung gedreht wird, in der der Typenkopf mit dem zu schreibenden Zeichen über der Öffnung 22 des Gehäuses steht.
Beim Erreichen dieser Stellung wird noch ein weiteres Quittungs-Signal an den Schaltkreis abgegeben, der dann die Befehlstaste 12 aktiviert, so dass beim Drücken der Befehlstaste der Typenkopf mit dem vorgewählten Zeichen in die in Fig. 3 gezeigte Arbeitsstellung 45 verschoben und der Farbstoff auf die Zeichnung übertragen wird. Für den beschriebenen Funktionsablauf geeignete elektronische Kreise und in solchen Kreisen verwendbare Bauelemente sind jedem Fachmann bekannt, weshalb hier auf eine detaillierte Beschreibung verzichtet wird.
Dir Vorrichtung wird dann auf den Rollen 27 weitergeschoben, bis der für das nächste Zeichen vorgesehene Ort auf der transparenten Fläche 13 sichtbar wird. Danach wird der oben beschriebene Arbeitsablauf wiederholt.
Es ist natürlich auch möglich, die Vorrichtung ohne Befehlstaste aufzubauen und den Typenkopf zum Schreiben eines Zeichens in die Arbeitsstellung zu verschieben, sobald der Typenkopf mit dem zu schreibenden Zeichen über die Öffnung 22 des Gehäuses gedreht ist.