Vorrichtung zum Überbrücken von Dilatationsfugen
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Überbrücken von Dilatationsfugen zwischen Betonplatten und insbesondere zum Überbrücken solcher Fugen bei Kunstbauten wie Brücken oder Stegen. Solche Vorrichtungen umfassen meist im Beton verankerte, am Rand der Platten angeordnete Metallteile und einen an den Metallteilen befestigten, die Fuge überbrückenden, gummielastischen Dichtungsstreifen, der die durch Temperaturschwankungen hervorgerufenen Längenänderungen der Betonplatten aufzunehmen vermag. Die gummielastischen Dichtungsstreifen müssen infolge Alterungserscheinungen oder wegen mechanischen Verletzungen von Zeit zu Zeit ausgewechselt werden. Bei bekannten Vorrichtungen dieser Art ist dieses Auswechseln meist eine kostspielige und zeitraubende Arbeit.
Bei manchen Vorrichtungen muss dazu sogar der Strassenbelag im Bereich der Fuge entfernt werden.
Die Erfindung will eine Vorrichtung der beschriebenen Art schaffen, bei der das Auswechseln des gummielastischen Dichtungsstreifens möglichst einfach und rasch durchführbar ist. Dieses Ziel lässt sich mit einer erfindungsgemässen Vorrichtung erreichen, die sich auszeichnet durch im Beton verankerte, den oberen Randabschluss der Fuge bildende, metallische Profilschienen, die je mit einer parallel zur Fuge verlaufenden Nut versehen sind, die einen zur Fuge hin gerichteten öffnungsschlitz aufweist, welche Nut nach innen erweitert ist und an deren unteren Rand eine vorspringende, zum Nuteninnern hin geneigte Leiste anschliesst und durch einen gummielastischen Dichtungsstreifen mit entsprechend dem Querschnittsprofil der Nut ausgebildeten, verformbaren Seitenrändern, die mittels eines Werkzeuges mit gerundeter Schneide von oben her zusammendrückbar sind,
wobei der zu verformende Seitenrand sich auf die vorspringende Leiste stützen kann, so, dass er reissverschlussartig in die Nut einrastet.
In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes dargestellt und anhand der Figuren wird die Verwendung näher erläutert:
Fig. 1 zeigt einen Vertikalschnitt einer zwischen zwei Betonplatten eingebauten Vorrichtung zum Überbrücken der Fuge, wobei die Betonplatten mit einem Fahrbahn belag versehen sind;
Fig. 2 eine ähnliche Vorrichtung wie Fig. 1, jedoch mit einem Belag für einen Gehweg;
Fig. 3 einen nicht eingebauten gummielastischen Dichtungsstreifen im Schnitt, in grösserem Massstab und
Fig. 4 bis 6 Teile der Vorrichtung nach Fig. 1 in grösserem Massstab, mit verschiedenen Stadien des Ein baus des Dichtungsstreifens.
Figur 1 zeigt eine Vorrichtung zum Überbrücken einer Dilatationsfuge zwischen zwei starken Betonplatten 1, 1'. Die linke Hälfte der Figur zeigt die Vorrichtung beim Einbau. Dazu ist in der Betonplatte eine Aussparung 2 angebracht in die die Verankerungseisen 20 der Vorrichtung hineinragen und mit den Armierung eisen 3 der Betonplatte 3 (durch Schweissen) verbunden werden, wie die rechte Hälfte der Fig. 1 zeigt. Danach kann die Aussparung mit Betonmörtel vergossen werden bis zum Niveau der unterbrochenen Linie 4.
Die metallischen Profilschienen 5, 5' bilden dann den Randabschluss der Fuge 6. Die Verankerungseisen 20 sind in Abständen an die Schienen angeschweisst. Unten an die Schiene ist ein Blechstreifen 7 bzw. 7' angeschweisst, der lediglich dazu dient die Aussparung 2 zur Fuge hin abzudichten. Auf diese Weise kann die Aussparung vergossen werden, ohne dass ein sonst erforderliches Ausschalten mittels Styropor (WZ) notwendig ist. Die Schienen 5, 5' weisen je zwei parallel zur Fuge verlaufende Nuten 8, 9 auf, deren Öffnung sich von der Fuge weg nach innen erweitert. Zwischen den beiden Nuten befindet sich eine leicht vorstehende Leiste 10, die zur Nutenöffnung hin geneigt ist (s. Fig. 4). Die Profilschiene hat ein im wesentlichen T-förmiges Querschnittsprofil mit einem verdickten Kopf 11, der der Griffigkeit halber mit einer Rille 12 versehen ist.
Der von der Fuge weg gerichtete Schenkel 13 und der nach unten gerichtete Schenkel 14 sind dünner als der Kopf ausgebildet. Der Kopf und die Schenkel schliessen mit relativ grossen Rundungsradien aneinander an. An der von der Fuge weggerichteten Seite des Kopfes 11 ist eine Vertiefung 15 angebracht, in welche bei der Montage eine Mastix Isolation 16 aufgeklebt ist. (Fig. 1) Auf dieser Isolation ist eine relativ harte Bindeschicht 17 und zuoberst ist eine plastische Asphalt-Belagschicht 18 angebracht, die den eigentlichen Fahrbahnbelag bildet. Eine mit Fugenkitt 25 gefüllte Anschlussfuge sorgt für einen Anschluss dieses Belages an den Fahrbahnbelag.
In den bereits beschriebenen Nuten 8 ist ein gummielastischer Dichtungsstreifen 19 angebracht. Die untere Nut 9 wird bei der Anordnung nach Fig. 1 nicht verwendet, sie bleibt leer.
In ungespanntem Zustand (Fig. 3) ist der Dichtungsstreifen flach, hat aber an beiden Seiten Ränder 21, deren Querschnittsprofil demjenigen der Nut 8 bzw. 9 entspricht. Die Ränder 21 sind als Hohlprofile ausgebildet, damit sie leichter verformbar sind.
Anhand der Figuren 4 bis 6 ist das Einsetzen der Ränder des Dichtungsstreifens in die Nut 8 erläutert.
In Fig. 4 ist einer der Ränder 21 des Dichtungsstreifens in die linke Nut 8 eingesetzt. Dieses Einsetzen lässt sich relativ einfach bewerkstelligen, da ja die Fuge von oben noch offen und zugänglich ist. Man fährt beispielsweise mit einem runden Stab, der etwa senkrecht zur Nut gehalten wird, entlang der Fuge und kann dabei einen Druck in Richtung des Pfeiles A auf das Randprofil 21 ausüben, so dass dieses in die Nut 8 hineingleitet. Mit Wasser oder Öl kann man gegebenenfalls den Rand 21 und/oder die Nut vorher schlüpfrig machen. Der Vorgang wird natürlich dadurch erleichtert, dass das Randprofil 21 hohl ausgebildet ist. Als Material für den Dichtungsstreifen kommt beispielsweise Neopren-Kunstgummi in Frage.
Figur 5 zeigt den Beginn des Einsetzens des zweiten Randprofiles 21 in die gegenüberliegende Nut 8. Auch hier hat man nötigenfalls die Nut und den Rand zuerst mit Öl oder Wasser schlüpfrig gemacht. Danach hat man den Streifen 19 umgebogen und in die Fuge gedrückt. Der Rand 21 des Dichtungsstreifens liegt nun auf der vorspringenden Leiste 10 auf. Da man den zuerst flachen Dichtungsstreifen gebogen hat, liegt sein Rand 21 bereits mit Vorspannung vor dem Öffnungs- schlitz der Nut 8. Man kann nun mit einem Hilfswerkzeug 22 mit stark gerundeter Schneide 22' am I(opf des Profilstücks entlangfahren und dabei das Randprofil des Dichtungsstreifens auf die Leiste 10 drücken.
Ein relativ leichter Druck der Schneide 22' genügt um das Randprofil 21 ein wenig zusammen zu drücken und die Vorspannung im Streifen 19 bewirkt, dass dabei der Rand in die Nut, wie ein Reissverschluss einrastet.
Fig. 2 zeigt eine andere Ausführung der Vorrichtung, und zwar eine Anwendung zur Überbrückung einer Dilatationsfuge in einem Gehweg. Die Betonplatten 30, 30' sind dünner und die Profilschienen 31, 31' haben ein leicht geändertes Querschnittsprofil. Der in Fig. 1 nach unten gerichtete Schenkel 14 ist etwas kürzer. Zudem sind die Schienen anders herum eingebaut, so dass der Kopf 11 nun nach unten und der verkürzte Schenkel 14' nach oben zeigt. Der Dichtungsstreifen ist demzufolge in die Nuten 9 eingesetzt, während nun die Nuten 8 unbenützt sind. Wegen dieses Einbaus sind auch die Blechstreifen 32, 32' nicht am Schenkel 14, sondern am g(,pf 11 angeschweisst. Auch der Asphaltbelag 33 ist dünner.
Beide Beispiele nach Fig. 1 und Fig. 2 zeigen Anwendungen der Vorrichtung zwischen Betonplatten mit einem Asphaltbelag. Natürlich kann die Vorrichtung auch Anwendung finden bei reinen Betonstrassen oder bei jeglicher anderer Betonkonstruktion, die Dilatationsfugen zwischen Betonplatten aufweist.
Das Querschnittsprofil der Profilschienen 5 bzw. 31 weist nur deshalb zwei untereinander angeordnete Nuten 8, 9 auf, damit die Schiene sowohl mit nach oben gerichtetem Kopf (Fig. 1) als auch mit nach unten gerichtetem Kopf eingebaut werden kann. Nimmt man von dieser Möglichkeit Abstand, so braucht die Schiene natürlich nur eine Nut aufzuweisen.