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Die Erfindung betrifft eine Profildichtung, insbesondere zum Ausfüllen der Fugen von
Platten, z. B. bei Fahrbahnen, Gehsteigen, Fussböden od. dgl., bestehend aus einem Mittelsteg mit beidseitig abstehenden Querleisten. Hiebei ist der Begriff Platten in seiner weitesten Bedeutung zu verstehen und umfasst z. B. Betonplatten, Pflastersteine, Steine aus Kunststoff usw.
Bei der Verlegung von Platten, Steinen und andern Fertigbauteilen auf Strassen, insbesondere zwischen den Schienen von Strassenbahnen, werden die Fugen zwischen den Platten mit einer
Vergussmasse, vorzugsweise Bitumen, vergossen. Durch die vom rollenden Verkehr, insbesondere von Strassenbahnen, verursachten Erschütterungen der Platten werden die Vergussmassen aus den Fugen hinausgedrückt, worauf die Platten, insbesondere Betonplatten in Ermangelung eines zwischen ihnen vorhandenen Futters aneinanderstossen, sich verschieben und ein Geräusch verur- sachen.
Es sind wohl Fugenbänder aus Kunststoff zum Ausfüllen von Fugen zwischen Betonblöcken grösserer Bauwerke bekannt geworden. Die Fugenbänder werden vorwiegend, je nach Lage, fest in die Schalung eingebaut, wobei ein etwa in der Längsmitte des Bandes ausgeformtes, im wesent- lichen schlauchförmiges Profil die Fugenbreite bestimmt. Nach Fertigstellung der Schalung werden
Füllstoffplatten eingelegt, die das Fugenband abstützen und gleichzeitig das Einfliessen von
Beton in die Fuge verhindern. Schliesslich sind Fugenabdeckbänder aus Kunststoff bekannt ge- worden, welche gegen Bitumenemulsion beständig sind und die Fuge aussenseitig gegen Eindringen von Wasser abdichten.
Die bekannten Fugenbänder haben die Aufgabe, Sicherheit im Betonbauwerk bei Wasser- druck und Feuchtigkeit zu bieten. Schall-, stoss- und wärmedämmende, sowie kältedämmende Wirkung ist hiebei nicht angestrebt.
Durch die DD-PS Nr. 196796 ist eine Verschlussleiste für Fugen in Decken, Wänden u. dgl. bekannt geworden, bei welcher ein endloses Profil aus elastischem Material, bestehend aus zwei Seitenwandungen mit an ihren äusseren Flächen angeordneten Rippen, rechtwinkelig zu den
Seitenwandungen angeordneten Bodenwandungen mit glatter Aussenfläche und spitz verlaufenden
Enden und einer dem "N" nachgestalteten Stegwandung zwischen oberem Rand einer Seitenwandung und der schräg gegenüberliegenden Bodenwandung vorgesehen ist.
Die GB-PS Nr. 1, 291, 248 zeigt ein Profil, welches in die Fuge zweier Platten eines Gehsteiges einsetzbar ist und Nuten zur Aufnahme einer Vergussmasse besitzt. Das Kernstück besteht jedoch nicht aus einem Mittelsteg mit beiderseitig abstehenden Querleisten. Beide letztgenannten Konstruk- tionen eignen sich nicht für den erfindungsgemässen Zweck.
Durch die AT-PS Nr. 313540 ist eine Abdichtung mit einem in eine Dehnfuge eindrückbaren
Profilstrang aus elastisch verformbarem Werkstoff bekannt. Dieser Profilstrang besteht im einge- bauten Zustand aus einem geteilten Mittelsteg, an welchem beidseitig schräge Querleisten nach oben abstehen, die durch aussenseitige Wände abgeschlossen sind, so dass geschlossene Kammern entstehen. Durch die obersten Querleisten wird eine V-förmige Rinne gebildet, die durch eine zusätzliche Profilleiste abgedeckt werden kann. Wegen der V-förmigen Ausbildung der Rinne würde eine eingebrachte Vergussmasse schlecht verankert sein. Da der Profilstrang eine komplizierte Querschnittsform aufweist, ist dessen Herstellung auch aufwendig.
Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung einer Profildichtung, mit der vor allem eine stoss- und schalldämmende, allenfalls aber auch eine wärme- und kältedämmende Wirkung erzielt wird, wobei auch die Vergussmasse fest und dauerhaft verankert werden soll.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird bei der Profildichtung der eingangs genannten Art erfindungsgemäss vorgeschlagen, dass der Mittelsteg auf der Oberseite eine an sich bekannte U-förmige Rinne trägt, deren Seitenwände eindrückbar sind und nach Verlegen der Platten im zusammengedrückten Zustand eine schwalbenschwanzförmige Nut zur Aufnahme einer Ausgussmasse bilden, wobei zumindest entlang eines Teiles des Profils in an sich bekannter Weise dämpfendes Material vorgesehen ist.
Durch die erfindungsgemässe Massnahme in den Spalt zwischen den Platten eine zusammendrückbare Profildichtung mit einer zumindest in der Gebrauchsstellung schwalbenschwanzförmigen Nut einzulegen, wird der Vorteil erzielt, dass die Vergussmasse durch Erschütterungen der Platten aus der Fuge nicht mehr hinausgedrückt werden kann und ausserdem im Fall einer Erneuerung
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der Fahrbahn oder des Gehweges die Profildichtung aus der Fuge zwischen den Platten einschliesslich der Vergussmasse entfernt werden kann, worauf die Platten ausgewechselt oder repariert werden können. Durch die dämpfende Masse wird ausserdem eine stoss- und schalldämmende Wirkung erzielt.
In vorteilhafter Weise ist das dämpfende Material in Form eines Streifens zwischen mindestens der oberen Querleiste und dem Boden der Rinne oder zwischen den beiden Querleisten angeordnet.
Für bestimmte Zwecke ist es vorteilhaft, wenn das dämpfende Material zwischen zwei Wänden eines doppelwandigen Mittelsteges angeordnet ist.
Weiters hat sich für die Dämpfung als vorteilhaft erwiesen, wenn der Streifen aus Schaumstoff besteht.
Für die konstruktive Ausgestaltung ist es weiters vorteilhaft, wenn das dämpfende Material unterhalb der untersten seitlich abstehenden Querleisten angeordnet ist.
Weitere Massnahmen und Vorteile der Erfindung werden an Hand der Zeichnungen näher erläutert, in welcher zwei Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes dargestellt sind. Es zeigen Fig. 1 eine schaubildliche Darstellung einer erfindungsgemässen Profildichtung vor dem Einbringen zwischen zwei Platten, Fig. 2 eine schaubildliche Darstellung der erfindungsgemässen Profildichtung nach Fig. 1 in geänderter Ausführungsform und Fig. 3 zwei verlegte Bauplatten in schaubildlicher Darstellung mit einer dazwischen verlegten Profildichtung nach Fig. 1.
Die Profildichtung --1-- besteht, wie die Fig. 1 und 2 zeigen, aus einem Mittelsteg--2--, von dem beiseitig je zwei in Höhenabstand seitlich abstehende Querleisten --3 bzw. 3'--ange- ordnet sind. Der Mittelsteg --2-- trägt auf seiner Oberseite eine U-förmige Rinne --4--, deren Seitenwände --5-- zunächst nach oben verlaufen und anschliessend seitlich abstehende Fortsätze --6-- aufweisen. Im Boden der U-förmigen Rinne --4-- können Durchbrechungen --7-vorhanden sein, die als Drainage dienen, wenn keine Vergussmasse in die Rinne --4-- eingefüllt wird.
Im vorliegenden Fall verlaufen die Querleisten --3 bzw. 3'-- schräg nach oben, sie können aber auch schräg nach unten abstehen oder horizontal verlaufen, und allenfalls nur die Enden
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welches bzw. welcher soweit elastisch ist, dass die Querleisten --3 bzw. 3'-- und die Seiten- wände --5-- zueinander abgebogen werden können, so dass die Steitenwände --5-- in der Gebrauchslage eine schwalbenschwanzförmige Nut bilden.
Bei der Ausführungsform der Profildichtung --1-- nach Fig. 1 ist zwischen dem Boden --10-und der obersten Querleiste --3-- ein Streifen --11-- aus einem dämpfenden Material z. B.
Schaumgummi eingeklemmt, welcher sich im vorliegenden Fall entlang der gesamten Länge des Mittelsteges --2-- erstreckt. Dieser Streifen kann aber auch nur abschnittsweise vorgesehen sein. Er kann auch zusätzlich zwischen den Querleisten --3 und 3'-- oder nur zwischen diesen, oder wie Fig. 2 zeigt, bei Ausbildung eines doppelwandigen Mittelsteges --2-- zwischen den
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Anzahl der seitlich abstehenden Querleisten--3 bzw. 3'-ist dem Konstrukteur überlassen.
Die Streifen --11-- können eingelegt oder eingegossen bzw. eingespritzt werden, es besteht aber auch die Möglichkeit, das gesamte Profil mit dem Streifen --11-- in Guss- oder Spritzgussmaterial herzustellen, welches so beschaffen ist, dass die Profilwände versteifen und nach innen um die Wurzel eindrückbare Querleisten --3 bzw. 3'-- und Seitenwände --5-- bilden,
Die Streifen --11-- können mit der Leiste --3-- abschliessen, sie können aber auch über die Leiste --3-- wie in Fig. 1 dargestellt, hinausragen, und erst im zusammengedrückten Zustand in den Raum zwischen den Leisten --3-- und dem Boden --10-- bzw. zwischen den Lei- sten--3, 3'-eingedrückt werden.
Fig. 3 zeigt die Profildichtung --1-- im eingebauten Zustand zwischen zwei Platten--8--.
Hiebei sind die Seitenwände --5-- bedingt durch die an den Platten --8-- anliegenden Fort- sätze --6-- gegeneinander zusammengedrückt und bilden dadurch eine schwalbenschwanzförmige
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Nut --4'--, durch welche die Vergussmasse verankert wird. Wie in Fig. 3 bei 9 angedeutet ist, kann die Fuge zwischen den Platten auch bodenseitig vergossen sein.
In diesem Fall kann die Profildichtung --1-- in die Fuge mit einem Pressstempel so weit eingedrückt werden, dass die untersten Querleisten --4-- in die Vergussmasse --9-- eindringen und an ihren Enden sich nach innen verformen, so dass die Vergussmasse in den Raum zwischen den Querleisten und dem
Mittelsteg --2-- eindringt und dadurch eine Verankerung der Vergussmasse und der Querleisten herbeigeführt wird.
Die Vergussmasse verbindet sich mit dem Kunststoff und verhindert unter Mitwirkung der Verankerung wie sie in Fig. 3 dargestellt ist, dass sie aus der Fuge austreten kann. Ein weiterer Vorteil der erfindungsgemässen Profildichtung besteht darin, dass diese Profildichtung mit der oberen Fahrbahn oder Gehfläche abschliesst, so dass die Vergussmasse mit den Seitenwänden der
Platten nicht oder nur im geringen Ausmass in Berührung tritt und daher die Seitenwände nicht verklebt, wodurch es möglich ist, bei Erneuerungs- oder Verbesserungsarbeiten die Vergussmasse mit der Profildichtung aus den Fugen herauszunehmen, worauf die gelockerten Platten leicht aus dem Boden gehoben werden können.
Die Profildichtung wirkt nach Art eines Stoss- und Schalldämpfers und kann auch in Fugen bereits verlegter Platten eingebracht werden.
Durch den infolge der Profildichtung gebildeten Luftpolster zwischen den Platten wird auch eine Wärme- und Kältedämmung erzielt.
Ein weiterer Vorteil der Profildichtung ergibt sich aus der Tatsache, dass die Vergussmasse nicht mehr wie bisher die gesamte Fuge ausfüllen muss, so dass eine Verbilligung der Bauweise erzielt wird, da die Vergussmasse in der Beschaffung wesentlich teurer als die Profildichtung ist.
Selbstverständlich können im Rahmen der Erfindung verschiedene konstruktive Abänderungen vorgenommen werden. So besteht die Möglichkeit beim Einschäumen des Streifens --11--, in dem ihm benachbarten Mittelsteg --2-- Durchbrechungen vorzusehen, durch welche das Schaummaterial von einer auf die andere Seite des Profils eindringen kann, wodurch die benachbarten Streifen --11-- miteinander verbunden werden, so dass eine Verankerung der Streifens im Profil stattfindet. Schliesslich besteht auch die Möglichkeit, dass die Profilleiste zwischen eine Platte und der Schiene eingelegt wird.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Profildichtung, insbesondere zum Ausfüllen der Fugen von Platten, z. B. bei Fahrbahnen, Gehsteigen, Fussböden u. dgl., bestehend aus einem Mittelsteg mit beidseitig abstehenden Querleisten, dadurch gekennzeichnet, dass der Mittelsteg (2) auf der Oberseite eine an sich bekannte U-förmige Rinne (4) trägt, deren Seitenwände (5) eindrückbar sind und nach Verlegen der Platten (8) im zusammengedrückten Zustand eine schwalbenschwanzförmige Nut (4') zur Aufnahme einer Ausgussmasse bilden, wobei zumindest entlang eines Teils des Profils in an sich bekannter Weise dämpfendes Material vorgesehen ist.