<B>Vorrichtung zum kontinuierlichen</B> Thermofixieren <B>von synthetischen</B> <B>Fasermaterialien und von</B> Farbstoffen Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Fixieren von synthetischen Fasermaterialien und von unter Wär meeinwirkung fixierenden Farbstoffen auf synthetischen Fasermaterialien.
Textilien aus synthetischen Fasermaterialien oder aus Mischungen dieser Synthesefasern mit natürlichen Fasern werden im allgemeinen einer Hitzefixierung unterworfen, um den Synthesefasern und damit den Textilien die ge wünschten textiltechnologischen Eigenschaften, wie Form stabilität, Knittererholung, Pillarmut und dergleichen, zu verleihen. Diese Hitzefixierung geschieht im allgemeinen auf sogenannten Spannrahmen, in denen das Textilmate rial durch Nadeln oder Klammern, sogenannten Kluppen, an den Seiten festgehalten wird. Hierdurch wird eine Füh rung fier Textilmaterialien ermöglicht.
Die Hitzeübertra gung erfolgt durch beidseitiges Aufblasen von erhitztem Gas, vorzugsweise Luft, wobei Temperaturen angewandt werden, die dem Erweichungspunkt der synthetischen Fa sern nahekommen. Meistens werden Temperaturen von etwa 180 bis 230 C gewählt. Die erforderliche Fixier dauer richtet sich vor allem nach den zu fixierenden Texti lien. Sie beträgt bei dieser Arbeitsweise im allgemeinen etwa 20 bis 60 Sekunden.
Bei diesem bekannten Fixierverfahren bereitet die Füh rung der Textilien erhebliche Schwierigkeiten, da sie wäh rend des Fixierprozesses einen Schrumpf in Kett- und Schussrichtung erfahren. Hierdurch ist eine Voreilung der Ware in Kettrichtung und ein gewisses Durchhängen in Schussrichtung vor Einlauf in die Fixieraggregate erforder lich.
Diese Schwierigkeiten bei der Führung der Textilien bringen, vornehmlich bei empfindlichen Gewirken und Ge- stricken, z. B. texturierten Waren, die sich leicht verzie hen, die Gefahr einer Deformierung mit sich. Oft tritt auch durch das Einnadeln der Textilien an der Leiste zur Warenführung eine gewisse Beschädigung der Waren und in manchen Fällen auch eine Beeinträchtigung der Fixier wirkung an der Leiste ein.
Beim sogenannten Thermosolieren wird das mit Zube reitungen von Farbstoffen, die unter Wärmeeinwirkung auf Synthesefasern fixieren, bedruckte oder geklotzte Tex- tilmaterial einer Hitzebehandlung unterworfen. Hierbei tritt gleichzeitig auch eine Fixierung der synthetischen Fasermaterialien ein. Zur Durchführung der Hitzebehand lung wird vielfach ebenfalls ein Spannrahmen benutzt. Hierbei treten naturgemäss die gleichen Schwierigkeiten und Nachteile auf wie sie vorstehend für Thermofixierung von Synthesefasern beschrieben sind.
Die Erfindung betrifft nun eine Vorrichtung zum konti nuierlichen Thermofixieren für ganz oder teilweise aus synthetischen Fasern bestehende bahnförmige Textilmate rialien und/oder zur gleichmässigen Fixierung von auf diese Materialien applizierten heissfixierbaren Farbstoffen, bei dem die von perforierten Transportmitteln unterstütz ten und auf diesen ausgebreiteten Textilmaterialien in folge Anwendung von Saugzug von erhitztem Gas durch strömt werden, bestehend aus einem geschlossenen Ge häuse, das durch eine Trennwand in einen Behandlungs raum und einen Ventilatorraum unterteilt ist und im Be handlungsraum angeordnete,
unter Saugzug setzbare Transportelemente sowie wenigstens ein im Ventilator raum befindliches Gebläse zum Erzeugen von Saugzug und zum Umwälzen von erhitztem Gas aufweist, die da durch gekennzeichnet ist, dass die Transportelemente aus Siebtrommeln bestehen, deren Inneres unter Saugzug setzbar ist und die mit wenigstens einem engmaschigen Siebgewebe bedeckt sind. Überraschend ergibt sich beim Einsatz der erfindungsgemässen Vorrichtung durch das einseitige oder vorzugsweise wechselseitige Durchblasen oder Durchsaugen von erhitztem Gas eine gegenüber dem Spannrahmen, wo beidseitig erhitztes Gas aufgebla sen wird, erheblich schnellere Wärmeübertragung auf das Textilmaterial.
Hierdurch wird eine wesentliche Beschleu nigung der Faserfixierung und auch der Fixierung von Farbstoffen gegenüber der herkömmlichen Arbeitsweise auf dem Spannrahmen erreicht. Mit der erfindungsgemäs- sen Vorrichtung kann somit sowohl beim Thermofixieren von Synthesefasern wie auch beim Fixieren von Farbstof fen eine höhere Arbeitsgeschwindigkeit eingehalten wer den. Ein weiterer Vorteil der erfindungsgemässen Vorrich tung besteht darin, dass im allgemeinen auf eine seitliche Halterung der Textilien, z.<B>B.</B> durch Einnadeln, verzichtet werden kann, weil die Textilien durch das hindurchgebla sene oder -gesogene heisse Gas auf die Siebe gedrückt und dort festgehalten werden.
Durch Aufgabe des Textil materials auf die als Träger- und Transportelement die nenden Siebe mit einer entsprechend eingestellten Vorei- lung (over-feeding) kann man es erreichen, dass der bei der Fixierung auftretende Schrumpf in Kettrichtung unge hindert erfolgt. Im übrigen ist es ein Vorteil der erfin- dungsgemässen Vorrichtung, dass das Textilmaterial wäh rend der Fixierung spannungslos und ohne jegliche me chanische Halterung geführt werden kann.
Die beim Einsatz der erläuterten Anlage einzuhaltende Fixierdauer für Synthesefasern richtet sich vor allem nach den zu fixierenden Waren. Im allgemeinen beträgt die Fi xierung weniger als 15 Sekunden, wobei für leichtere Tex tilien diese Werte erheblich unterschritten werden und wenige, etwa 3 bis 5 Sekunden, ausreichend sind, während für schwere Waren eine Fixierdauer von etwa 7 bis 10 Se kunden die Norm darstellt. Die anzuwendenden Fixier temperaturen richten sich einmal nach den zu fixierenden Synthesefasern und zum andern bei Fasergemischen nach der vorhandenen Begleitfaser. Die Fixiertemperaturen werden nach Möglichkeit auf einen Bereich dicht unter halb des Erweichungspunktes der Synthesefasern einge stellt. Es werden, wie z.
B. bei Polyamid-, Polyester- und Cellulosetriacetatfasern, Temperaturen im Bereich von etwa 170 bis 230 C, vorzugsweise von 185 bis 220 C ge wählt. Bei niedriger schmelzenden Synthesefasern oder wärmeempfindlichen, z. B. texturierten Fasern müssen ent sprechend niedrigere Temperaturen eingehalten werden.
Als zu fixierende synthetische Fasermaterialien kom men beispielsweise solche.Polyolefine, wie Polypropylen, ferner Cellulosetriacetat und vor allem Fasern aus hoch molekularen Polyamiden und linearen Polyestern in Be tracht. Die synthetischen Fasermaterialien können als Fa sern bzw. Garne oder dergleichen oder als endlose Fäden in den bahnförmigen Textilien vorhanden sein. Sie können auch in texturierter Form vorliegen. Sie können dabei al lein, in Mischung untereinander oder in Mischung mit na türlichen Fasern, wie Wolle, Seide oder Fasern aus natürli cher oder regnerierter Cellulose, vorliegen. Bei den Tex tilmaterialien handelt es sich z.
B. um Gewebe, Gewirke, Gestricke, Faservliese oder dergleichen.
Auch die beim Thermosolieren für eine vollständige Fixierung der Farbstoffe erforderliche Erhitzungsdauer ist beim Einsatz erfindungsgemässen Anlage erheblich kürzer als beim Fixieren bei gleicher Temperatur nach den bis her üblichen Arbeitsweisen, z. B. auf dem Spannrahmen. Bei der erfindungsgemässen Vorrichtung haben sich je nach Farbstoff und Textilmaterial im allgemeinen Fixier zeiten bis zu 15 Sekunden als ausreichend erwiesen. In den meisten Fällen kann mit einer Fixierdauer von etwa 4 bis 10 Sekunden gerechnet werden. Bei sehr leichtem Ge webe und hellen Farbstoffen können diese Zeiten auch noch unterschritten werden. Die beim Arbeiten nach der vorliegenden Erfindung einzuhaltenden Fixiertemperatu ren sind den jeweiligen Verhältnissen anzupassen.
Sie rich ten sich vor allem nach den zur Anwendung kommenden Textilmaterialien und den Synthesefasern, aus denen die Textilmaterialien bestehen. Die Fixiertemperaturen liegen im Bereich von etwa 170 bis 230 C.
Für das Fixieren von Farbstoffen mit der erfindungs- gemässen Vorrichtung kommen alle unter Hitzeeinwir kung auf Synthesefasern fixierbaren Farbstoffe in Be tracht. Es handelt sich hierbei vor allem um die unter dem Begriff Dispersionsfarbstoffe bekannten Farbstoffe, z. B. solche aus der Reihe der Azo- oder Anthrachinonfarb- stoffe, wobei die Azofarbstoffe metalliert oder nicht metal- liert sein können.
Geeignet sind ferner Säurefarbstoffe, wie sie zum Färben von Polyamidfasern zum Einsatz kommen, sowie Leukoestersalze von Küpenfarbstoffen, die in Gegenwart von Säuren oder Säurespendern aufspal ten und unter Hitzeeinwirkung durch Oxydationsmittel oder Luftsauerstoff zu wasserunlöslichen Küpenfarbstof- fen oxydiert werden und in dieser Form, in gleicher Weise wie Dispersionsfarbstoffe, auf Synthesefasern aufziehen; geeignet sind auch ausgewählte Küpenfarbstoffe selbst, wie sie z.
B. unter dem Handelsnamen Polyestrenfarb- stoffe bekannt sind und die in gleicher Weise wie Disper- sionsfarbstoffe eingesetzt werden können.
Weiterhin in Frage kommen die zum Färben von Poly- acrylnitrilfasern geeigneten dispergierten, schwer lösli chen Salze basischer Farbstoffe, wie sie z. B. durch Zusatz von anionaktiven Hilfsmitteln zu Lösungen der basischen Farbstoffe erhalten werden.
Als zu färbende synthetische Fasermaterialien kom men z. B. solche aus hochmolekularen Polyamiden, Polyac- rylnitril, Polyvinylchlorid, Cellulosetriacetat und besonders aus linearen Polyestern in Betracht. Die synthetischen Fa sern können allein, in Mischung untereinander oder in Mi schung mit natürlichen Fasern, wie Wolle, Seide, Baum wolle oder Fasern aus regenerierter'Cellulose, vorliegen. Als Textilmaterialien kommen bevorzugt Gewebe oder Gewirke in Betracht. Es können jedoch auch andere For men, wie z. B. Faservliese, zur Anwendung kommen.
Bei der Verwendung der erfindungsgemässen Vorrich tung der Thermosolierung tritt gleichzeitig auch eine Fi xierung der Synthesefasern ein. Ausserdem findet eine sehr gleichmässige Fixierung der Farbstoffe über die ganze Gewebebreite statt. Ein wesentlicher Vorteil dieser Arbeitsweise ist ferner die ausserordentlich kurze Fixier dauer, die eine hohe Produktionsgeschwindigkeit zulässt. So kann z. B. bei Anwendung von vier hintereinander ge schalteten Siebtrommeln die Produktionsgeschwindigkeit bis zu etwa 120 m/Min. betragen. Damit gelingt es, Eng pässe zu vermeiden, wie sie bisher oft bei der Thermoso- lierung wegen der langen Fixierdauer eintraten.
Bei Verwendung der erfindungsgemässen Vorrichtung läuft das Textilmaterial über Siebtrommeln, die als Träger und Transportelement für das Textilmaterial dienen. Zur Durchführung der Thermofixierung wird zweckmässiger- weise ein praktisch luftdicht abgeschlossenes Gehäuse verwendet, in der das auf Sieben aufliegende Textilmate rial in der Weise den durchströmenden heissen Gasen ausgesetzt wird, dass das Material auf die Siebe gepresst wird. Hierbei kommen rotierende perforierte Trommeln (Siebtrommeln) zur Anwendung, deren Inneres unter Saugzug steht oder auf die von aussen Überdruck ein wirkt.
Das Textilmaterial läuft über die Trommeln und wird durch das hindurchgepresste erhitzte Gas an die Siebe angedrückt und festgehalten, so dass eine zusätzli che Führung des Textilmaterials im allgemeinen nicht er forderlich ist. In Ausnahmefällen, z. B. um ein Schrumpfen der Textilien in Schussrichtung völlig zu vermeiden oder in bestimmten Grenzen zu halten, oder um die Waren auf eine bestimmte Endbreite einzustellen kann eine zusätzli che Befestigung der Textilmaterialien an den Seiten durch geeignete Mittel, wie z. B. auch elastische, endlose, luft durchlässige (siebartige), mit Nadeln oder Zähnen verse hene Bänder vorgesehen werden, auf welchen die Ware beidseitig aufgenadelt wird.
Die Bänder können mit der Ware durch die Vorrichtung laufen, wobei die nur einige Zehntelmillimeter starken Metallbänder glatt auf Sieben z. B. Siebtrommeln aufliegen. Oft wird es jedoch auch ge nügen, nur die Kühleinrichtung, vorzugsweise eine am Aus lauf der Fixiervorrichtung angeordnete Kühltrommel, mit Haltelementen zu versehen und der Kühleinrichtung eine Nachspanneinrichtung vorzuschalten. Durch diese Nach spanneinrichtung wird die Ware auf einen vorbestimmten Wert gedehnt. Zum leichteren Dehnen der Ware ist es ferner auch möglich, die Nachspanneinrichtung zu behei zen. Günstig ist es, der Spann- bzw. der Nachspanneinrich- tung eine Infrarotheizung zuzuordnen.
Beim Arbeiten mit Siebtrommeln, die unter Saugzug oder Überdruck stehen, wird das erhitzte Gas durch das Textilmaterial in das Innere der Trommeln gesaugt oder gedrückt und von dort aus stirnseitig mit Hilfe von Venti latoren abgeführt, über Heizvorrichtungen geleitet und er neut der Aussenseite der Siebtrommeln zugeführt. Durch die ständige Umwälzung des Gases ist eine gleichmässige Temperatur und damit eine gleichmässige und schnelle Wärmeübertragung auf das Textilmaterial gewährleistet.
Um ein eventuelles Abzeichnen der Perforation der Siebe auf dem Textilmaterial zu verhindern, ist es erforder lich, den perforierten Trommelmantel mit einem vorzugs weise nahtlosen engmaschigen Siebgewebe zu beziehen, auf dem dann das Textilmaterial aufliegt. Es können hier bei auch mehrere Lagen Siebgewebe verwendet werden. Eine Möglichkeit zum Beziehen der perforierten Trom meln mit Siebgewebe besteht darin, dass man den Siebge- webebelag als Schlauch ausbildet und diesen Schlauch auf die Trommel aufschiebt. Das hat den Vorteil, dass der Siebgewebebelag nahtlos ist bzw. nur eine äusserst schmale Schweissnaht besitzt, welche keinen schädlichen Einfluss auf das zu fixierende Material hat.
Bei breiten Lötnahtstellen besteht die Gefahr, dass insbesondere bei dunklen Farbtönen die Naht sich auf dem Gewebe ab zeichnet, d. h. dass die Naht einen Farbtonumschlag her vorrufen kann. Für eine gute, faltenfreie Auflage des Sieb gewebes an der Siebtrommel ist es günstig, das Siebge webe, d. h. die Drähte des Siebgewebes, diagonal anzuord nen und das Siebgewebe seitlich elastisch gespannt an bzw. auf den Siebtrommeln zu befestigen. Das mit dem Textilmaterial in Berührung kommende Siebgewebe soll zweckmässig möglichst engmaschig sein; der Abstand zwi schen den Gewebedrähten soll vorzugsweise weniger als 1 mm, möglichst weniger als 0,3 mm, betragen. Bei der Verwendung von perforierten Trommeln wird man vor zugsweise den Strom des erhitzten Gases durch geeignete Vorrichtungen, wie z.
B. im Innern der Trommeln festste hend angebrachte Abdeckbleche, auf die vom Textilmate rial bedeckte Fläche der Trommeln beschränken. Im all gemeinen wird das Textilmaterial so über die Trommeln geführt, dass es etwa 'L bis etwa die Hälfte, zweckmässig nicht mehr als 'I4 des Trommelmantels bedeckt. Umgekehrt wird die Abdeckung im allgemeinen etwa 'I4 bis etwa 1I3 des Trommelmantels vom Gaszutritt absperren.
Der Durchmesser der Trommel kann den jeweiligen Verhältnissen und technischen Erfordernissen angepasst werden. Im allgemeinen werden Trommeln mit einem Durchmesser von etwa 50 bis etwa 350 cm gewählt. Es können jedoch auch noch grössere Trommeln, z. B. bis zu einem Durchmesser von etwa 10 mm, zur Anwendung kommen. Die Breite der Siebtrommeln richtet sich nach den zu behandelnden Textilmaterialien. Sie beträgt meist etwa 90 bis 200 cm, sie kann jedoch erforderlichenfalls be liebig gestaltet werden. Es stört hierbei nicht, wenn neben den Textilbahnen ein Teil des perforierten Trommelman tels frei bleibt. In extremen Fällen, bei breiten Trommeln und schmalen Textilbahnen, kann jedoch gegebenenfalls auch die seitliche, nicht vom Textilmaterial bedeckte Man telfläche durch eine entsprechend angepasste Manschette abgedeckt werden.
Es hat sich als vorteilhaft erwiesen, das Textilmaterial über mehrere hintereinander geschaltete Siebtrommeln zu leiten, wobei die Anzahl dieser hintereinander geschalte ten Siebtrommeln bei einer gewünschten Produktionsge schwindigkeit vor allem von dem Durchmesser der Trom meln und deren Umlaufgeschwindigkeit abhängt, und wobei das Textilmaterial zweckmässig so geführt wird, dass die Durchströmung des Textilmaterials durch das heisse Gas wechselseitig erfolgt.
Die Umdrehungszahl der Trommeln ist den jeweiligen Gegebenheiten, wie Trommeldurchmesser, Anzahl der verwendeten Trommeln und Fixierdauer, anzupassen. Es ist auch möglich, die Umdrehungszahlen der hintereinan der geschalteten Trommeln etwas unterschiedlich einzu stellen, so dass die nachfolgenden Trommeln jeweils etwas langsamer rotieren als die vorhergehenden. Auf diese Weise gelingt es, eine Voreilung der Materialfüh rung zu erreichen und so einen bei der Hitzeeinwirkung eintretenden Schrumpf der Textilmaterialien in Kettrich- tung spannungslos zuzulassen. Eine andere Möglichkeit, eine Voreilung des Materials zu erhalten, kann auch da durch erreicht werden, dass die Ware über eine Einlauf vorrichtung, z.
B. ein Walzenpaar, den Siebtrommeln mit einer Geschwindigkeit zugeführt wird, die höher ist als die Abnahmegeschwindigkeit der ersten Siebtrommel. Weiter hin von Einfluss auf die Fixierdauer und damit auf die Pro duktionsgeschwindigkeit ist besonders die Geschwindig keit, mit der das erhitzte Gas durch das Textilmaterial ge führt wird. Die Gasgeschwindigkeit lässt sich durch ent sprechende Einstellung der Ventilatorumdrehungszahl re gulieren. Die Gasgeschwindigkeit wird ferner beeinflusst durch die Dichte des aufliegenden Textilmaterials, sie wird im allgemeinen auf etwa 0,5 bis etwa 5 m/Sek. einge stellt. Vorzugsweise wird eine Gasgeschwindigkeit von mehr als etwa 2 m/Sek. eingehalten.
Die Wärmeübertragung auf das Textilmaterial und damit auch die Fixierdauer kann gegebenenfalls durch wei tere Massnahmen verkürzt werden. So kann das Textilma terial vor dem Einlauf in die Fixiervorrichtung durch Ober leiten über erhitzte Walzen, Infrarotbestrahlung oder dgl. vorgewärmt werden. Ferner ist es möglich, die Siebtrom meln bzw. das Textilmaterial in der Fixiervorrichtung zu sätzlich durch geeignete Vorrichtungen, z. B. Infrarotstrah ler oder elektrisch, zu beheizen. Bei ausreichender Ausle gung der Fixieranlage kann gegebenenfalls auch auf eine Vortrocknung der geklotzten oder bedruckten Waren ver zichtet werden und die Trocknung und Fixierung in der Anlage vorgenommen werden.
Zweckmässig wird im Anschluss an die Fixierung eine Kühlung der Ware vorgenommen. Hierzu kann das Tex tilmaterial nach Verlassen der Fixiervorrichtung z. B. über eine oder mehrere Kühlwalzen laufen oder auch durch Aufblasen oder Durchleiten kalter Luft gekühlt werden.
Als Gase, die während des Betriebes der erfindungs- gemässen Vorrichtung als Wärmeträger dienen können, kommen alle indifferenten, nicht brennbaren Gase oder Gasgemische in Betracht. Geeignet sind z. B. Stickstoff oder Kohlendioxyd, vorzugsweise kommt Luft zur Anwen dung. Es kann ferner auch Wasserdampf allein oder in Mi schung mit den genannten Gasen, vorzugsweise mit Luft zum Einsatz kommen.
Ein Ausführungsbeispiel einer geeigneten Siebtrom melvorrichtung ist in der Zeichnung dargestellt. Es zeigen: Fig. 1 den Einlaufteil einer Vorrichtung im Längs schnitt, Fig. 2 den Auslaufteil dieser Vorrichtung im Längs schnitt, Fig. 3 einen Querschnitt durch die Vorrichtung nach den Fig. 1 und 2. Der in der Zeichnung dargestellte Siebtrommeltrock- ner besitzt ein geschlossenes Gehäuse 1. Der Innenraum des Gehäuses 1 ist durch eine Wand 2 in einen Behand lungsraum 3 und einen Ventilatorraum 4 unterteilt.
Im Be handlungsraum 3 sind unter Saugzug stehende Siebtrom meln 5 angeordnet, welche mit einem engmaschigen Sieb gewebebelag 6 bedeckt sind. In den Siebtrommeln ist der Saugzug in bekannter Weise an der materialfreien Seite durch eine manschettenartige Abdeckung 7 unterbunden. Der Saugzug in den Siebtrommeln 5 wird mittels stirnsei- tig den Siebtrommeln zugeordneten, im Ventilatorraum 4 vorgesehenen Ventilatorrädern 8 erzeugt, welche die aus den Siebtrommeln 5 abgesaugte Trocknungsluft bzw.
das abgesaugte Behandlungsmedium über Heizungsrohre 9 in den Behandlungsraum 3 zurückblasen. Am Einlauf der Vorrichtung ist eine Ausbreitwalze 10 sowie ein Walzen paar 11 vorgesehen. Das Walzenpaar 11 kann dabei vor teilhaft mit Dampf beheizt werden.
Das gegebenenfalls mit unter Wärmeeinwirkung fixier baren Farbstoffen bedruckte oder geklotzte und getrock nete bahnförmige Textilmaterial 12 wird im allgemeinen abgetafelt oder wie in der Zeichnung gezeigt, aufgedockt zur Vorrichtung gebracht. Vor dem Trockner befindet sich ein Einlaufgalgen 13, welcher auch am Trockner selbst befestigt sein kann, über den das Material der Thermosoliervorrichtung zugeführt wird.
Der Auslauf der Vorrichtung ist ebenfalls mit einem Walzenpaar 14 verschlossen bzw. abgedichtet. Das bahn- förmige Textilgut wird zur raschen Abkühlung, ehe es auf- gedockt oder abgetafelt wird, über eine Kühltrommel 15 geführt. Bei dem Ausführungsbeispiel ist die Kühltrommel als Saugtrommel ausgebildet. An ihrer Stelle kann jedoch auch eine wassergekühlte Walze Verwendung finden.
Die nachstehenden sechs Beispiele illustrieren ver schiedene Verwendungsmöglichkeiten von erfindungsge- mässen Vorrichtungen. Beispiel 1 Ein Gewebe aus Polyäthylenterephthalatfasern von 3,2 den und einer Schnittlänge von 75 mm und Wolle im Mi schungsverhältnis 55:45 wird unter Hindurchleiten von heisser Luft bei 185 C in der nachfolgend beschriebenen Vorrichtung fixiert.
Die Vorrichtung besteht im wesentlichen aus 4 rotie renden Siebtrommeln von 140 cm Durchmesser (Durch messer der Sieböffnungen: 8 mm), die mit einem feinpori gen nahtlosen Siebgewebe (Abstand der Siebdrahtfäden: 0,12 mm) bezogen sind. Die Trommeln sind horizontal hin tereinander in einem abgeschlossenen Kasten angeordnet. Das Innere der Siebtrommeln steht unter Saugzug, wo durch die auf 185 C erhitzte Luft von aussen durch das aufliegende Textilmaterial, das Siebgewebe und die Perfo ration in das Innere der Trommeln gesaugt wird. Die nicht vom Textilmaterial bedeckte Hälfte der Trommel mäntel ist durch ein im Innern der Trommel feststehend angebrachtes Abdeckblech von dem Luftsog abgeschirmt.
Das geklotzte und getrocknete Gewebe wird mit Voreilung (over-feeding) und spannungslos über ein Wal zenpaar den rotierenden Siebtrommeln zugeführt. Das Gewebe läuft dabei jeweils über eine Hälfte der Sieb trommeln; es wird durch den Saugzug auf die nächste Trommel übergeben, wobei wechselseitig einmal die linke und einmal die rechte Warenseite auf den Trommeln auf liegt. Nach Verlassen der Fixiervorrichtung läuft das Ge webe über eine Kühltrommel.
Die Umdrehungszahl der Siebtrommeln wird so einge stellt, dass sich eine Fixierdauer von 5 Sekunden ergibt. Der Wareninhalt der Fixiervorrichtung beträgt hierbei 8,8 m und die Produktionsgeschwindigkeit der Vorrichtung ca. 100 m/Min. Der bei der Fixierung erzielte Einsprung in Kettrichtung beträgt 1,1 %. In Schussrichtung wird ein Einsprung von 3,3 % erreicht.
Bei der Fixierung des Gewebes auf dem üblichen Spannrahmen ist zur Erzielung einer ausreichenden Fixie rung bei ebenfalls 185 C eine Erhitzungsdauer von 30 Se kunden erforderlich. Hierbei beträgt der Einsprung in Schussrichtung 3,0 % und in Kettrichtung 1,1<B>%</B>.
Bei einem Vergleich der nach den beiden verschiede nen Verfahren fixierten Gewebe zeigen sich hinsichtlich des Bügelschrumpfes und der Knitterwinkel in Kette und Schuss praktisch keine Unterschiede. Auch bei der Mes sung des freien Schrumpfes bei 185 C während 30 Sekun den ergeben sich keinerlei Unterschiede. Beispiel 2 Ein Gewebe aus Polytähylenterephthalatfasern von 1,2 den und 40 mm Schnittlänge und Baumwolle im Mi schungsverhältnis 67:33 wird bei 195 C während 10 Se kunden in der im Beispiel 1 beschriebenen Vorrichtung thermofixiert. Das Gewebe erleidet hierbei einen Ein sprung von 2,8 % in Schussrichtung und von 2,0 % in Kett- richtung.
Vergleichsweise wird ebenfalls bei 195 C eine Ther- mofixierung auf einem herkömmlichen Spannrahmen unter beidseitigem Aufblasen von Luft vorgenommen. Nach 30 Sekunden Fixierdauer beträgt der Gewebeein- sprung in Schussrichtung 2,6<B>%</B> und in Kettrichtung 1,1 %.
Bei einem Vergleich der nach den beiden Verfahren fi xierten Gewebe ergeben sich praktisch keine Unter schiede. Bei der Messung des Bügelschrumpfes und des freien Schrumpfes bei 185 C während 30 Sekunden erge ben sich identische Werte. Auch die Prüfung der Knitter winkel ergibt keine wesentlichen Unterschiede. Die Knitterwinkel der nach dem erfindungsgemässen Verfah ren fixierten Gewebe betragen 71 in der Kette und 82 im Schuss. Bei dem Vergleichsgewebe betragen die ent sprechenden Werte 73 und 78 .
Beispiel 3 Ein Mischgewebe aus Polyäthylenterephthalatfasern und Baumwolle im Mischungsverhältnis 67:33 wird auf dem Foulard bei einem Abquetscheffekt von 55 Gewichts prozent mit einer wässrigen Flotte geklotzt, die im Liter 30 g des Dispersionsfarbstoffes der Formel
EMI0004.0052
in handelsüblicher Form und Beschaffenheit enthält und die mit Essigsäure auf einen pH-Wert von 5,5 eingestellt wurde.
Das geklotzte Gewebe wird bei 140 C während 40 Se kunden getrocknet und danach bei 220 C für 10 Sekun den einer Hitzebehandlung unter Durchleiten von Luft in der nachfolgend beschriebenen Fixiervorrichtung unterzo gen.
Die Vorrichtung besteht im wesentlichen aus 4 rotie renden Siebtrommeln von 140 cm Durchmesser (Durch messer der Perforierung: 8 mm), die mit einem feinpori gen nahtlosen Siebgewebe (Abstand der Siebdrahtfäden: 0,12 mm) bezogen sind. Die Trommeln sind horizontal hin- tereinander in einem abgeschlossenen Kasten angeordnet. Das Innere der Siebtrommeln steht unter Saugzug, wo durch die auf 220'C erhitzte Luft von aussen durch das aufliegende Textilmaterial, das Siebgewebe und die Perfo ration in das Innere der Trommeln gesaugi wird. Die nicht vom Textilmaterial bedeckte Hälfte der Trommel mäntel ist durch ein im Innern der Trommel feststehend angebrachtes Abdeckblech von dem Luftsog abgeschirmt.
Das geklotzte und getrocknete Gewebe wird mit Voreilung (over-feeding) und spannungslos über ein Wal zenpaar den rotierenden Siebtrommeln zugeführt. Das Gewebe läuft dabei jeweils über eine Hälfte der Sieb trommeln; es wird durch den Saugzug auf die nächste Trommel übergeben, wobei wechselseitig einmal die linke und einmal die rechte Warenseite auf den Trommeln auf liegt. Der Wareninhalt der Fixiervorrichtung beläuft sich auf 8,8 m, und die Produktionsgeschwindigkeit der Vor richtung bei der gewählten Einstellung auf 10 Sekunden Fixierdauer beträgt ca. 50 m/Min.
Nach Verlassen der Fixiervorrichtung wird das Ge webe in üblicher Weise gespült und bei 95'C mit einer Flotte nachbehandelt, die im Liter Wasser 5 ccm einer 32,5%igen Natronlauge, 3 g Hydrosulfit und 2 g eines nicht- ionogenen Waschmittels enthält.
Anschliessend wird heiss und kalt gespült. Es wird ein Gewebe erhalten, bei dem der Polyesteranteil tief orange gefärbt ist.
Wird die Hitzefixierung in üblicher Weise ebenfalls bei 220'C auf einem Spannrahmen vorgenommen, so wird eine Fixierdauer von 45 Sekunden benötigt, um den Poly esteranteil in gleicher Tiefe anzufärben.
In gleicher Weise günstige Ergebnisse werden erhal ten, wenn bei der vorstehend beschriebenen erfindungs- gemässen Arbeitsweise anstelle des obengenannten Dis persionsfarbstoffes 30 g des blauen Dispersionsfarbstoffes der Formel
EMI0005.0015
oder 30 g des blauen Dispersionsfarbstoffes der Formel
EMI0005.0017
eingesetzt werden.
Beispiel 4 Ein Gewebe aus Cellulosetriacetat wird auf dem Fou- lard bei einem Abquetscheffekt von 50 Gewichtsprozent mit einer wässrigen Flotte geklotzt, die auf pH 6 einge stellt ist und die im Liter 30 g des Dispersionsfarbstoffes der Formel
EMI0005.0024
in handelsüblicher Form und Beschaffenheit enthält. Das geklotzte Gewebe wird 40 Sekunden lang bei 140'C getrocknet. Danach wird in der im Beispiel 3 be schriebenen Fixiervorrichtung Luft von 210'C 10 Sekun den lang durchgeleitet.
Nach Verlassen der Fixiervorrich tung läuft das Gewebe über eine Kühltrommel; es wird danach in gleicher Weise wie in Beispiel 3 angegeben nachbehandelt. Es wird ein intensiv gelb gefärbtes Ge webe erhalten.
Wird die Thermosolierung in üblicher Weise auf einem Spannrahmen ebenfalls bei 210'C vorgenommen, so ist eine Fixierdauer von 45 Sekunden erforderlich, um eine Anfärbung in gleicher Tiefe zu erreichen. Beispiel 5 Ein Nylongewebe wird auf dem Foulard bei einem Ab- quetscheffekt von 50 Gewichtsprozent mit einer wässri- gen, auf pH 6 eingestellten Flotte geklotzt, die im Liter 40 g des Farbstoffes der Formel
EMI0005.0034
in handelsüblicher Form und Beschaffenheit enthält. Das geklotzte Gewebe wird 40 Sekunden lang bei 140'C getrocknet.
Danach wird es während 10 Sekunden unter Durchleiten von Luft von 200'C in der in Beispiel 3 beschriebenen Fixiervorrichtung einer Thermosolierung unterzogen.
Nach Verlassen der Fixiervorrichtung läuft das Ge webe über eine Kühltrommel; es wird danach in gleicher Weise wie in Beispiel 3 beschrieben nachbehandelt. Es wird ein kräftig rotbraun gefärbtes Gewebe erhalten.
Wird die Thermosolierung in üblicher Weise auf einem Spannrahmen ebenfalls bei 200'C vorgenommen, so ist eine Fixierdauer von 40 Sekunden erforderlich, um eine Färbung in gleicher Tiefe zu erhalten. Beispiel 6 Ein Mischgewebe aus Polyäthylenterephthalatfasern und Baumwolle im Mischungsverhältnis 67:
33 wird auf dem Foulard bei einem Abquetscheffekt von 60 Gewichts prozent mit einer wässrigen Flotte geklotzt, die im Liter 2 g des Leukoküpenester-Farbstoffes (C.1. Nummer 60531) (Colour Index 1956, Second Edition, Volume 3) in handels üblicher Form und Beschaffenheit, 2 g Ammoniumsulfat und 2 g eines Umsetzungsproduktes aus 1 Mol Nonylphe- nol und 8 Mol Äthylenoxyd. enthält.
Das geklotzte Gewebe wird bei 120'C während 3 Mi nuten getrocknet. Danach wird in der in Beispiel 1 be schriebenen Fixiervorrichtung Lutt von 220'C 25 Sekun den lang durchgeleitet. Das Gewebe wird anschliessend 3 Minuten bei 95 'C mit einer wässrigen Flotte behandelt, die im Liter Wasser 2 g Soda und 2 g Seife enthält.
Es wird eine Gelbfärbung erhalten, bei welcher der Po lyester- und Baumwoll-Anteil Ton-in-Ton gefärbt ist.
Wird die Thermosolierung in üblicher Weise auf einem Spannrahmen ebenfalls bei 220'C vorgenommen, so ist eine Fixierdauer von 50 Sekunden erforderlich, um eine Anfärbung in gleicher Tiefe zu erhalten.
In gleicher Weise günstige Ergebnisse werden erhal- ten, wenn bei der vorstehend beschriebenen erfindungs- gemässen Arbeitsweise anstelle des obengenannten Leu- koküpenester-Farbstoffes jeweils 3 g einer der Farbstoffe folgender C.1. -Nummern eingesetzt werden: C.I. Nummer 73 046 Blaufärbung C.I. Nummer 73 361 Rotfärbung C.1. Nummer 59 831 Grünfärbung C.I. Nummer 73 671 Graufärbung C.1. Nummer 70 801 Braunfärbung