Verfahren zur Herstellung neuer Chlorpregnanderivate Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Ver fahren zur Herstellung neuer Chlorpregnanderivate, die in 6α-Stellung mit Fluor oder Chlor substituiert sind. Die Verbindungen können durch die folgende Formel darge stellt werden:
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in welcher A und B je Wasserstoff oder niederes Alkyl oder, zusammen genommen, Tetramethylen oder Penta- methylen, Z1 und Z2 je eine einfache Bindung oder eine Doppelbindung, X Fluor oder Chlor und R Chlor oder eine Acyloxygruppe bedeuten.
Die obigen Verbindungen besitzen ein äusserst hohes Mass an topischer, entzündungshemmender Wirksamkeit mit einem geringeren Mass an systemischer Wirksamkeit. Daher können die Verbindungen bei der Behandlung von Allergien und dermatologischen Entzündungszuständen, wie Kontaktdermatitis, ekzematöse Dermatitis, Pruritus ani usw., mit einem Minimum oder völlig ohne systemi- sche Beeinflussung und/oder Wirkung verwendet werden.
Wirkung verwendet werden. Die Verbindungen können örtlich in Form von Lösungen, Suspensionen, Cremes, Einreibemulsionen, Pulvern usw. verabreicht werden. Aufgrund ihrer hohen Wirksamkeit enthalten die Präparate gewöhnlich bis zu etwa 0,25 Gew.-% an aktivem Steroid. Wie üblich, kann die genaue Dosis entsprechend der zu behandelnden Erkrankung variiert werden; in gewissen Fällen, wie z.B. bei Dauerthe rapie grosser Flächen oder bei der Therapie mit Dauer verbänden, werden Präparate mit etwa 0,01 Gew.-% oder weniger bevorzugt. Selbstverständlich können in geeigne ten Präparaten verschiedene andere therapeutische Mittel, wie Antibiotika, z.B. Neomycin, mitverwendet werden.
Das Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, dass man ein Steroid der Formel: in welcher A, B, X, Z1, Z2 und R obige Bedeutung besit- mit p
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und R obige Bedeutung besit zen, mit Chlor in einem inerten halogenierten Kohlenwas zen, serstoff in Gegenwart eines tertiären Amins behandelt. Typische inerte, halogenierte Kohlenwasserstoffe, die bei der Chlorierung verwendet werden können, umfassen Chloroform, Tetrachlorkohlenstoff, Dichlorbenzol, Di- chloräthan usw.; und typische tertiäre Amine sind z.B. Pyridin, Triäthylamin, Chinolin usw.; die Chlorierung er folgt vorzugsweise in Chloroform und Pyridin.
Bei der Chlorierung bildet sich stets das 9α,11b-Di- Bei der Chlorierung bildet sich stets das 9,x,11 chlorderivat. Besonders bevorzugte verfahrensgemäss erhältliche Verbindungen umfassen:
6α-Fluor-9α,113,21-trichlor-16α,17α-isopropylidendioxy- pregn-4-en-3,20-dion, 6α-Fluor-9α,113,21-trichlor-16α,17α-isopropylidendioxy- pregna-1,4-dien-3,20-dion, 6α-Fluor-9α,113,21-trichlor-16α,17α-isopropylidendioxy- pregna-4,6-dien-3,20-dion, 6α-Fluor-9α,11b,21-trichlor-16α,17a-isopropylidendioxy- pregna-1,4,6-trien-3,20-dion, 6α,9α,11;,21-Tetrachlor-16α,17α
-isopropylidendioxy- pregn-4-en-3,20-dion, 67-97-1 l 3,21-Tetrachlor-16α,17α-isopropylidendioxy- pregna-1,4-dien-3,20-dion, 6α,9α,113,21-Tetrachlor-16α,17α-isopropylidendioxy- pregna-4,6-dien-3,20-dion und 6α,9α,113,21-Tetrachlor-16α,17α-isopropylidendioxy- pregna-1,4,6-trien-3,20-dion und die 16α,17α-Cyclopentylidendioxy- und 16α,17α-Cyclohexyl- idendioxy-derivate derselben.
Nach erfolgter Chlorierung kann die 21-Acyloxygrup- pe durch eine basische Hydrolyse zur entsprechenden 9α,11,-Dichlor-21-hydroxyverbindung verseift werden.
Zur Herstellung der als Ausgangsprodukte verwende ten 21-Chlorpregnanderivate kann man folgendermassen vorgehen: Zunächst wird ein 167,17x Alkylidendioxypregna-4,9- (11)-dien-21-ol-3,20-dion, das mit Fluor oder Chlor in der C-6α-Stellung substituiert ist, oder das entsprechende -1,4,9(11)-trien-, -4,6,9(11)-trien oder 1,4,6,9(11)-tetraen in das entsprechende 21-Alkyl- oder -Arylsulfonat, wie z.B.
das Mesylat oder Tosylat, umgewandelt; letzteres liefert nach Behandlung mit Lithiumchlorid das am C-67 mit Fluor oder Chlor substituierte 21-Chlor-16α,17α-al- kylidendioxypregna-4,9(11)-dien-3,20-dion oder - bei Verwendung eines -1,4,9(11)-triens, -4,6,9(11)-triens oder 1,4,6,9(11)-tetraens als Ausgangsmaterial - die entspre chende. am C-67, mit Fluor bzw. Chlor substituierte 21- -Chlor-16x,17x-alkylidendioxyverbindung.
Die bereits erwähnte Reaktionsfolge zur Herstellung der 21-Chlorpregnanderivate der Formel Il kann wie folgt durchgeführt werden: Vorzugsweise werden die 21-Hydroxyverbindungen mit mindestens einem molaren Äquivalent eines Alkyl- sulfonylchlorids oder eines Arylsulfonylchlorids behan delt; die dann erhaltenen 21-Alkylsulfonat- oder 21-Aryl- sulfonatderivate werden bei erhöhter Temperatur, vor zugsweise zwischen 100 C und Rückflusstemperatur, mit mindestens einem molaren Äquivalent Lithiumchlorid in mindestens einem molaren Äquivalent eines aprotischen organischen Lösungsmittels mit einer dielektrischen Kon stante über 29, allein oder in Kombination mit einem or ganischen Keton, behandelt.
Typische aprotische, organische Lösungsmittel mit einer dielektrischen Konstante über 29 umfassen Dialkyl- sulfoxyde, wie Dimethylsulfoxyd usw.; N,N-Dialkylcar- bonsäureamide, wie N,N-Dimethylformamid, N,N-Dime- thylacetamid usw.: Alk-2-ennitrile, wie Propennitril usw.: Alkannitrile, wie Acetonitril usw.; und Hexaalkylphos- phoramide, wie Hexamethylphosphoramid usw. Das be vorzugte aprotische organische Lösungsmittel ist N,N- Dimethylformamid.
Organische Ketone sind aliphatische und cyclische Ke tone mit 3 bis 10 Kohlenstoffatomen, wie Aceton, 2-Buta- non, 2-Pentanon- 3-Pentanon- 2-Hexanon, 2-Heptanon, 4- Decanon. Cyclopentanon, Cyclohexanon usw., wobei Aceton bevorzugt wird. <I>Beispiel 1</I> A) Herstellung des Ausgangsproduktes 1. 19 g 6α-Fluor-16α,17α-isopropylidendioxy-21-acet- oxypregna-1,4,9(11)-trien-3,20-dion wurden in 152 ccm Methanol suspendiert, denen 475 mg Natrium in 38 ccm Methanol zugegeben worden waren. Die Reaktionsmi schung wurde 45 Minuten bei etwa 20 bis 25 C gerührt und dann mit Essigsäure neutralisiert.
Nach Eindampfen zur Trockne wurde der Rückstand in Methylenchlorid gelöst und diese Lösung mit Wasser gewaschen, über Na triumsulfat getrocknet und konzentriert. Die Zugabe von Methanol zum Konzentrat und die anschliessende weitere Konzentration ergab eine Aufschlämmung, die filtriert wurde. Der so gesammelte Feststoff wurde mit kaltem Methanol gewaschen und getrocknet und ergab 6α-Fluor- -16α,17α-isopropylidendioxypregna -1,4,9(11) - trien-21-ol- -3,20-dion mit einem Smp. von 245 C (unter Zersetzung); [α]D -f- 24 .
2. Zu einer gekühlten Lösung aus 3,Y g 6α-Fluor-16α, 17α-isopropylidendioxypregna-1,4,9(11)-trien-21-ol-3,20- -dion in 20 ccm einer 9 : 1-Mischung aus Chloroform und Pyridin wurde in kleinen Anteilen 1,4 g Tosylchlorid zugegeben. Die Reaktionsmischung wurde 14 Stunden bei 0 C stehengelassen und dann mit verdünnter Salzsäu re, Wasser und Natriumbicarbonatlösung gewaschen. Das Chloroform wurde unter vermindertem Druck abge dampft und der Rückstand in Aceton gelöst. Die Aceton lösung wurde zu einer zum Rückfluss erhitzten Suspen sion aus 10 g Lithiumchlorid in 50 ccm Dimethylformamid zugegeben. Nach 5stündigem Erhitzen zum Rückfluss wurde die Mischung abgekühlt und in Wasser gegossen.
Der gebildete Feststoff wurde abfiltriert, getrocknet und aus Aceton und Hexan umkristallisiert; so erhielt man 6α- -Fluor-16α,17α-isopropylidendioxy -21- chlorpregna-1,4,9- (11)-trien-3,20-dion.
Die obige Verfahrensweise wurde wiederholt, wobei jedoch in Stufe 2, nach Zugabe der Acetonlösung zur zum Rückfluss erhitzten Suspension aus 10 g Lithiumchlorid in 50 ccm Dimethylformamid eine weitere halbe Stunde zum Rückfluss erhitzt wurde. Dann wurde die Mischung abgekühlt und in Wasser gegossen, wodurch man prak tisch dieselben Ergebnisse wie unter 2. erhielt.
Die obige Verfahrensweise wurde wiederholt, wobei jedoch in Stufe 2 nach Zugabe der Acetonlösung zu einer Suspension aus 10 g Lithiumchlorid in 50 ccm Dimethyl- formamid auf 150 C erhitzt und 10 Stunden auf dieser Temperatur gehalten wurde. Dann wurde die Mischung abgekühlt und in Wasser gegossen, wodurch man prak tisch dieselben Ergebnisse wie unter 2 erhielt.
Die obige Verfahrensweise wurde wiederholt, wobei in Stufe 2 nach Zugabe der Acetonlösung zu einer Suspen sion aus 10 g Lithiumchlorid in 50 ccm Dimethylform- amid auf 100 C erhitzt und 18 Stunden auf dieser Tem peratur gehalten wurde. Dann wurde die Mischung ab gekühlt und in Wasser gegossen, wodurch man praktisch dieselben Ergebnisse wie unter 2 erhielt.
Teil A 2 von Beispiel 1 wurde unter Verwendung von Dimethylsulfoxyd anstelle von Dimethylformamid wie derholt; dabei wurden dieselben Ergebnisse erzielt.
Teil A 2 von Beispiel 1 wurde wiederholt, wobei je doch der Rückstand nicht in Aceton sondern in 100 ccm Dimethylformamid gelöst wurde und die erhaltene Dime- thylformamidlösung wurde mit einer Suspension aus 10 g Lithiumchlorid in 50 ccm Dimethylformamid zum Rück- fluss erhitzt. Es wurden praktisch dieselben Ergebnisse erzielt. B) 5 g 6α-Fluor-16α,17α-isopropylidendioxy-21-chlor- pregna-1,4,9(11)-trien-3,20-dion wurden in 50 ccm Chlo roform, die 5 ccm Pyridin enthielten, gelöst.
Die Mi schung wurde 15 Minuten bei 0 C gehalten, wobei ein Chlorstrom hindurchgeleitet wurde. Dann wurde sie in eine 10%ige wässrige Schwefelsäurelösung gegossen und die organische Schicht abgetrennt. Diese Schicht wurde mit 5%igem wässrigem Natriumbicarbonat und Wasser neutral gewaschen, über Natriumsulfat getrocknet und zur Trockne eingedampft; so erhielt man 6α-Fluor-9α,- 1 :1:ss,21- trichlor -16x,172 - isopropylidendioxypregna -1,4 - -dien-3,20-dion.
In ähnlicher Weise wurden 6α-Fluor-9α, l1ss,21-trichlor-16α,17α-isopropylidendioxy- pregn-4-en-3,20-dion, 6α-Fluor-9α,113,21-trichlor-16α,17α-isopropylidendioxy- pregna-4,6-dien-3,20-dion, 6α-Fluor-9α,113,21-trichlor-16aα,17α-isopropylidendioxy- pregna-1,4,6-trien-3,20-dion, 6α,9α,113,21-Tetrachlor-16α, 17α-isopropylidendioxy- pregn-4-en-3,20-dion, 6α,9α,11ss,21-Tetrachlor-16α,17α
-isopropylidendioxy- pregna-1,4-dien-3,20-dion, 6a,9:2,1 1ss,21-Tetrachlor-16α,17α-isopropylidendioxy- pregn-4,6-dien-3,20-dion und 6α,9α,11P,21-Tetrachlor-16α,17α-isopropylidendioxy- pregna-1,4,6-trien-3,20-dion hergestellt aus 6α-Fluor-16α,17α-isopropylidendioxy-21-acetoxypregna- 4,9(11)-dien-3,20-dion, 6α-Fluor-16α,17α-isopropylidendioxy-21-acetoxypregna- -4,6,9(11)-trien-3,20-dion, 6α-Fluor-16α,17α
-isopropylidendioxy-21-acetoxypregna- -1,4,6,9(11)-tetraen-3,20-dion, 6α-Chlor-16α,17α-isopropylidendioxy-21-acetoxypregna- -4,9(11)-dien-3,20-dion, 6α-Chlor-16α,17α-isopropylidendioxy-21-acetoxypregna- -1,4,9(11)-trien-3,20-dion, 6α-Chlor-16α,17α-isopropylidendioxy-21-acetoxypregna- -4,6,9(11)-trien-3,20-dion und 6α-Chlor-16α,17α-isopropylidendioxy-21-acetoxypregna- -1,4,6,9(11)-tetraen-3,20-dion. <I>Beispiel 2</I> Wurde 6α-Fluor-16α
,17α-isopropylidendioxy-21-acet- oxypregna-1,4,9(11)-trien-3,20-dion dem Verfahren von Beispiel 1 B) unterworfen, so erhielt man 6α-Fluor-9α,- 11P-dichlor -162,17y - isopropylidendioxy-21-acetoxypre- gna-1,4-dien-3,20-dion.
In ähnlicher Weise wurden 6α-Fluor-9α,11ss,21-trichlor-16α,17α-cyclopentyliden- dioxypregna-1,4-dien-3,20-dion.
6α-Fluor-9α,11ss,21-trichlor-16α,17α-cyclohexylidendioxy- pregna-1,4-dien-3,20-dion, 6α-Fluor-9α,11ss,21-trichlor-16α,17α-isopropylidendioxy- pregna-1,4,6-trien-3,20-dion, 6α,9α,11ss,21-Tetrachlor-16α,17α-isopropylidendioxy- pregn-4-en-3,20-dion, 6α,9α,11b,21-Tetrachlor-16α,17α-isopropylidendioxy- pregna-1,4-dien-3,20-dion, 6α,9α,11ss,21-Tetrachlor-16α,17α
-cyclohexylidendioxy- pregna-1,4-dien-3,20-dion, 62,9y, l1ss,21-Tetrachlor-16α,17α-cyclopentylidendioxy- pregna-4,6-dien-3,20-dion und 6a,9,7" l1ss,21-Tetrachlor-16α,17α-isopropylidendioxy- pregna-1,4,6-trien-3,20-dion hergestellt aus 6α-Fluor-16α,17α-cyclopentylidendioxy-21-acetoxy- pregna-1,4,9(11)-trien-3,20-dion, 6α-Fluor-16α,17α-cyclohexylidendioxy-21-acetoxy- pregna-1,4,9(11)-trien-3,20-dion, 6α-Fluor-16α,17α
-isopropylidendioxy-21-acetoxypregna- -1,4,6,9(11)-tetraen-3,20-dion, 6α-Chlor-16α,17α-isopropylidendioxy-21-acetoxy- pregna-4,9(11)-dien-3,20-dion, 6α-Chlor-16α,17α-isopropylidendioxy-21-acetoxypregna- -1,4,9(11)-trien-3,20-dion, 6α-Chlor-16α,17α-cyclohexylidendioxy-21-acetoxypregna- -1,4,9(11)-trien-3,20-dion, 6α-Chlor-16α,17α-cyclopentylidendioxy-21-acetoxy- pregna-4,6,9(11)-trien-3,20-dion und 6α-Chlor-16α,17α
-isopropylidendioxy-21-acetoxypregna- -1,4,6,9(11)-tetraen-3,20-dion. <I>Beispiel 3</I> Wurde das 6α-Chlor-16α,17α-äthylidendioxy-21-acet- oxypregna-4,6,9(11)-trien-3,20-dion dem Verfahren von Beispiel 1 unterworfen, so erhielt man 6α,9α,11ss,21-Te- trachlor -162,17:a - äthylidendioxypregna - 4,6 -dien - 3,20 - -dion.