Hydrant mit einem spindelbetätigten Absperrschieber und einem Absperrventil
Die Erfindung betrifft einen Hydranten mit einem spindelbetätigten Absperrschieber in der Hauptleitung und einem oberhalb desselben im Hydrantengehäuse angeordneten Absperrventil, die mittels der gleichen Spindel derart betätigbar sind, dass bei geschlossenem Absperrschieber das Ventil geöffnet ist und bei völlig offenem Absperrschieber das Ventil geschlossen ist.
Es sind Hydranten solcher Art bekannt, bei denen in der abzusperrenden Leitung ein mittels einer Spindel betätigbarer Absperrschieber angeordnet ist, dessen Oberseite als der bewegliche Teil eines Absperrventils ausgebildet ist, dessen Sitz oberhalb der Hauptleitung im Hydrantengehäuse angeordnet ist (siehe Deutsche Patentschrift Nr. 64 606). Das Absperrventil ist somit geschlossen, wenn der Absperrschieber völlig offen ist. Es verhindert dabei bei geöffnetem Schieber, dass Wasser aus dem Hydranten nach oben austritt. Die Anordnung hat jedoch den Nachteil, dass eine Reparatur des Absperrventils nur möglich ist, wenn die Hauptleitung an einer anderen Stelle mittels eines anderen Absperrschiebers geschlossen wird.
Es ist andererseits bekannt (siehe Deutsche Patentschrift Nr. 457 360), die Spindeln eines Absperrschiebers mit der Spindel zur Betätigung eines Absperrventils durch ein Zwischenstück lösbar miteinander zu verbinden. Daher ist es bei dieser Anordnung möglich, das Absperrventil aus dem Hydranten herauszunehmen, während der Absperrschieber die Hauptleitung schliesst. Die Anordnung hat aber den Nachteil, dass man nicht mit Sicherheit erkennen kann, ob der Schieber geschlossen oder geöffnet ist.
Nach der erstgenannten Anordnung hat man deshalb eine aus Zahnrädern bestehende Anzeigevorrichtung auf der Oberseite des Hydranten vorgesehen. Solche Vorrichtungen sind jedoch verhältnismässig umständlich und störungsanfällig.
Zweck der Erfindung ist die Schaffung eines Hydranten, welcher die Nachteile bestehender Ausführungen nicht aufweist.
Der erfindungsgemässe Hydrant der eingangs genannten Art ist dadurch gekennzeichnet, dass die Spindel aus zwei Teilen gegenläufiger Gewinde besteht, die durch ein Zwischenstück lösbar miteinander verbunden sind, von denen der eine Teil zur Betätigung des Schiebers, der andere Teil zur Betätigung des Ventils dient, und der Schieber mit einer Bohrung versehen ist, durch die das Innere der Hauptleitung mit dem Inneren des Hydrantengehäuses über einen Durchflussquerschnitt verbunden ist, der sehr klein ist gegenüber dem Querschnitt der Hauptleitung.
Bei dieser Anordnung ist es ohne weiteres möglich, bei geschlossenem Absperrschieber das Absperrventil auszubauen. Wenn der Schieber voll geöffnet ist, befindet sich das Absperrventil in der Schliessstellung, so dass das Wasser durch die Hauptleitung ungehindert hindurchströmen, aber nicht in den oberen Teil des Hydrantengehäuses eindringen kann. Wenn der Absperrschieber geschlossen ist, ist das Absperrventil zwangsläufig geöffnet.
Durch die Bohrung im Schieber tritt dann etwas Wasser aus der Hauptleitung in das Gehäuse des Hydranten ein.
Dieses Wasser zeigt an, dass der Absperrschieber geschlossen ist und sich in der Hauptleitung Wasser befindet.
Vorzugsweise ist der Hydrant so ausgebildet, dass der den Schieber betätigende Spindelteil eine Ringschulter besitzt, die in eine Ringnut greift, die aus Anschlägen gebildet wird, die an voneinander trennbaren Teilen des Hydrantengehäuses angeordnet sind.
Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemässen Hydranten anhand der Zeichnung näher erläutert. Es stellen dar:
Fig. 1 einen Längsschnitt durch den Hydranten bei geschlossenem Schieber; und
Fig. 2 wie Fig. 1, jedoch bei völlig geöffnetem Schieber.
Das dargestellte Ausführungsbeispiel ist ein Unterflur-Hydrant, der aus einem Gehäuse 8 besteht, das von einer Spindel 11 durchsetzt wird, die in einer Stopfbuchse 4 mit Hilfe einer Stopfbuchspackung 5 in einem Stopfbuchsaufsatz 6 gelagert ist. Die Lagerung wird abgedeckt von einer Stopfbuchsschutzglocke 3. Am oberen Ende weist die Spindel 11 einen Vierkant 2 auf, der durch einen Vierkantschoner 1 abgedeckt ist. Eine Ringschulter 34 der Spindel 11 liegt einerseits gegen den Stopfbuchs aufsatz 6, andererseits gegen eine Spindelauflagescheibe 7 an.
Auf der Spindel 11 sitzt eine Wandermutter 9, die drehfest mit einer Spindelhülse 10 verbunden ist, die wiederum drehfest mit dem Absperrventil 13 verbunden ist, das längsverschieblich, aber gegen Drehung gesichert im Ventilgehäuse 12 angeordnet ist. Im Ventilgehäuse ist, wie bekannt, die Entleerungsöffnung 31 für den Hydranten angeordnet, die bei offenem Absperrventil von der Dichtung 30 verschlossen wird. Das Absperrventil 13 trägt eine konische Ventildichtung 14, die gehalten von der Halterung 15, mit dem Sitz 16 zusammenarbeitet. Die Spindel 11 ist über die für die Bewegung des Absperrventils 13 notwendige Länge hinaus nach unten, beispielsweise bis zum Ende des Ventilgehäuses 12, verlängert und greift dort etwa mit einem Vierkant in eine Nuss 17 ein, in die andererseits die Schieberspindel 24 eingreift.
Das Ventilgehäuse 12 sitzt auf einem Überbrückungsstück 18. das wiederum befestigt ist auf einem Passstück 22. Das Passstück 22 ist befestigt auf dem Schiebergehäuse 23.
Die Schieberspindel 24 ist mit einer Ringschultçr 20 zwischen Anschlägen 35 des Überbrückungsstückes 18 und 36 des Passstückes 22 gelagert. Dabei sind die Durchflussöffnungen 19 und 21 ausgespart.
Mit einer Schieberspindelmutter 26 ist der Schieberkeil 27 mit der Schieberspindel 24 verbunden. Der Schieberkeil ist von einem Keilring 25 begrenzt, der mit der Dichtfläche 28 dichtet. In dem Hohlschieberkeil ist eine Freibohrung 33 angeordnet, durch die geringe Wassermenge tritt, die nach oben, wie durch die Pfeile in Fig. 1 angedeutet, entweichen kann. Die Freibohrung 33 kann natürlich auch an anderen Stellen vorgesehen sein, beispielsweise wie in Fig. 1 bei 33a dargestellt.
Bei einem Unterflur-Hydranten wird noch eine Klaue 29 für das Standrohr vorgesehen sein. Die Entleerungs öffnung ist bei den üblichen Ausführungen durch einen Entleerungsschutz 32 geschützt.
Wird die Spindel 11 betätigt, dreht sich die Schieberspindel 24 mit. Wird die Spindel 11 entgegengesetzt dem Uhrzeigersinn gedreht, so hebt sich das Absperrventil 13, gleichzeitig senkt sich der Schieberkeil 27. Während dieser Vorgänge strömt Wasser, bis der Schieberkeil 27 die Dichtfläche 28 erreicht hat. Nunmehr strömt nur noch geringe Wassermenge durch die Freibohrung 3.
An diesem Strom ist von oben zu erkennen, dass der Schieber geschlossen ist. Wird die Spindel nun im Uhrzeigersinn gedreht, hebt sich der Schieberkeil und senkt sich das Absperrventil. Es strömt Wasser in grosser Menge, bis das Absperrventil 13 seinen Sitz 16 erreicht und der Schieberkeil 27 seine höchste Stellung eingenommen hat, wie in Fig. 2 gezeigt. Nunmehr ist der Hydrant trocken. Damit ist erkennbar, dass der Schieber geöffnet ist.
Sollen etwa Reparaturen am Absperrventil oder an sonstigen Teilen des Hydranten ausgeführt werden, wird bei geschlossenem Schieberkeil 27 das Oberteil abgenommen, wobei die Nuss 17 eine Trennung der Spindelteile 21 und 24 ermöglicht.