Einrichtung zum kontinuierlichen Bedrucken oder Färben von schweren Materialbahnen Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Einrichtung zum kontinuierlichen Bedrucken oder Fär ben von schweren Materialbahnen, wie beispielsweise textile Bodenbeläge, Dekorationsstoffe und dergleichen.
Das Bedrucken von Schwergeweben erfolgt im all gemeinen mit Planschablonen im Taktverfahren oder auch mit rotierenden Schablonen im Kontinue-Ver- fahren, wobei dann die anschliessende Farbstoff-Fixie rung meistens im Hängedämpfer vorgenommen wird. Beim kontinuierlichen Färben von Schwergeweben und dergleichen wird die Farbstoffimprägnierung meistens in einem Färbefoulard oder einer Färberollenkufe vor genommen und die anschliessende Farbstoff-Fixierung im Hängedämpfer mit langer Hängeschleifenführung durchgeführt.
Die Nachteile dieser bekannten Verfahren und Anlagen liegen insbesondere in der Unmöglichkeit ihrer universellen Verwendbarkeit. So sind allein für den Druck verwendbare Anlagen bei wechselndem Bedarf des Marktes und bei kleineren Produktionen oft nicht ausgenutzt und damit unwirtschaftlich. Die bekannten Verfahren und Anlagen zum kontinuierlichen Färben mit nur einer Art der Farbstoffimprägnierung sind den heute vielfältigen Färbeaufgaben, z. B. einer Unifär bung einer glatten schweren Textilbahn mit einer ver hältnismässig stärker konzentrierten Farbstofflotte, kon tinuierlichem Färben eines sogenannten Hoch/Tief-Ma terials, z.
B. eines Teppichbodens mit in der Dichte stark wechselnden Strukturen, die beim Foulardieren grösste Schwierigkeiten bereiten, und schliesslich konti nuierlichem Färben von Fasergebilden mit unterschied licher Farbstoffaufnahme nach der Methode des soge nannten Differentialfärbens, ebenfalls nicht gewachsen.
Es ist Gegenstand der vorliegenden Erfindung, eine Einrichtung zu schaffen, welche die vorstehend be schriebenen Nachteile nicht aufweist und ermöglicht, Schwergewebe bei vielfältigen Möglichkeiten des konti nuierlichen Bedruckens bzw. Färbens gleichen, d. h. universellen Ausführungen des Farbstoff-Fixierdämp- fens, der Waschnachbehandlung und gegebenenfalls auch der Trocknung zu unterziehen.
Die erfindungsgemässe Einrichtung ist gekennzeich net durch wareneinlaufseitig angeordnete Druck- und Imprägniervorrichtungen, :denen in Warendurchlaufrich tung eine Wärmebehandlungs- und Verweilkammer, eine Breitwaschmaschine sowie eine Entwässerungsein richtung nachgeordnet ist, wobei die Wärmebehand- lungs- und Verweilkammer eine Aufheizstrecke für eine Kondensationsaufheizung, einen Kontaktheizzylin- der, eine Führungsstrecke mit Tragstäben zur an nähernd horizontalen Führung der Materialbahnen und eine daran anschliessende Hängeschleifenführung auf einer antreibbaren Stabförderkette aufweist.
Das Bedrucken bzw. Imprägnieren der Material bahn mit der Farbflotte soll beispielsweise mittels um laufender Schablonen erfolgen, wobei bei einer Uni- Farbstoffimprägnierung mit Schablonen ohne Druck muster bzw. Pflatschrolle mit einer ersten Schablone eine Befeuchtung von 30-50 %, bevorzugt unter Zugabe von Netzmitteln, vorgenommen werden soll und mit einer oder mehreren weiteren Schablonen stufenweise ein Flottenauftrag bis zu einem Abquetscheffekt von 100-150 % erfolgen soll.
Das Imprägnieren der Materialbahn kann jedoch auch durch deren Einführung in einen Tauchtrog mit vorzugsweise längerer, d. h. weniger konzentrierter Farbflotte erfolgen, wobei zur Begrenzung des Feuchte gehaltes auf einen Abquetscheffekt von 200-300 % an schliessend ein leichtes Abquetschen oder Abstreifen der überschüssigen Flotte vorgenommen wird. Die kon densationsfreie Beheizung der Materialbahn soll, be vorzugt auf einem dampfbeheizten Heizzylinder, als Kontaktbeheizung erfolgen.
Bei einer Ausführungsform der beschriebenen Ein richtung liegt die Eintrittsöffnung der Wärmebehand- lungs- und Verweilkammer vorzugsweise oberhalb des Austritts der Materialbahn aus den Druck- und Im prägniervorrichtungen, und nach der Entwässerungs einrichtung kann gegebenenfalls eine Trocknungsvor richtung vorhanden sein. Als Druck- und Imprägnier vorrichtungen können Druckmaschinen mit rotierenden Schablonen bzw. Pflatschrollen dienen, die Imprägnier vorrichtung kann ein Tauchtrog sein, in dem zur Ge ringhaltung des Flottenvolumens ein oder mehrere Ver drängungskörper angebracht sein können.
Zur Zuführung von Wasserdampf in die Kammer und dessen Umwälzung können Dampfzuführungsrohre mit Injektioren vorhanden sein.
Im nachstehenden wird die beschriebene Einrich tung unter Bezugnahme auf die Zeichnungen beispiels weise erläutert. Es zeigen in den Zeichnungen in sche matischer Darstellung: Fig. 1 eine Gesamtdarstellung einer Ausführungs form der beschriebenen Einrichtung, Fig. 2 eine ausführlichere Darstellung der Wärme- behandlungs- und Verweilkammer und Fig. 3 einen Querschnitt durch die Kammer von Fig. 2.
Wie Fig. 1. erkennen lässt, sind die einzelnen Be handlungszonen bei der Gesamtanlage hintereinander geschaltet und werden von der zunächst in aufgerolltem Zustand befindlichen Materialbahn 10 nacheinander durchlaufen. Eine Stapelmulde 11 hat den Zweck, einen kontinuierlichen Betrieb zu gewährleisten, d. h. wenn das Ende einer Materialbahn erreicht ist, soll der Anfang der nächsten Materialbahn an dieses angenäht werden können, ohne dass der kontinuierliche Betrieb unterbrochen werden muss. Nach dem Verlassen der Stapelmulde wird die Materialbahn in die Druck- und Imprägniermaschinen 12 eingeführt, die im dargestell ten Beispiel rotierende Schablonen bzw. Pflatschrollen 13 aufweisen.
Vor der Einführung in die Druckmaschinen können noch Ausbreit- und Führungseinrichtungen für die Bahn vorgesehen sein. Hinter den Druck- und Imprägnier maschinen wird die Materialbahn von einer Nadelwalze 14 aufgenommen, über die sie in die Verweilkammer 15 gelangt.
Alternativ kann die Materialbahn 10, wie die Zeich nung ebenfalls erkennen lässt, nach der Stapelmulde 11, auch in einen Tauchtrog 16 eingeführt werden. Im Tauchtrog können Verdrängungskörper 17 vorhanden sein, damit das Flottenvolumen gering gehalten wird. Nach dem Austritt aus dem Tauchtrog wird die Mate rialbahn an Luftbürsten 18 vorbeigeführt, durch die überschüssige Flüssigkeit heruntergeblasen wird.
Hiernach wird die Materialbahn 10 ebenfalls von einer Nadelwalze 14 aufgenommen, über die sie in die Verweilklammer 15 gelangt.
Die Wärmebehandlungs- und Verweilkammer 15 soll vorzugsweise so hoch angeordnet sein, dass ihre Eintrittsöffnung, die unten an der Kammer 15 liegt, sich oberhalb des Austritts der Materialbahn aus den Druck- und Imprägniereinrichtungen befindet. In der Verweilkammer ist vorzugsweise eine Strecke 23 zur Kondensationsaufheizung der Materialbahn 10 vorhan den, wie insbesondere Fig. 2 erkennen lässt. Nach der Kondensationsaufheizung wird die Materialbahn über einen Kontaktheizzylinder geführt für kondensations freie Beheizung und Rückverdampfung der durch die Kondensationsaufheizung zusätzlich aufgebrachten Feuchtigkeit. Auf diesem Kontaktzylinder kann die Bahn nötigenfalls noch auf die endgültige Behandlungs temperatur gebracht werden.
Die Verweilbehandlung erfolgt zunächst in horizontaler oder nahezu horizon- taler Führung der Bahn 10 über Tragstäbe 25, während einer Zeit von etwa 1 min, danach wird sie in einer umlaufenden Stabförderkette in Hängeschleifen von etwa 1 m Länge geführt. Nach dem Durchlaufen der Wärmebehandlungs- und Verweilkammer 15 tritt die Materialbahn wieder unten aus dieser Kammer aus. Anschliessend wird die Materialbahn einer Breit waschmaschine 19 zugeführt, wie aus Fig. 1 zu erken nen ist. Damit sich bei hochfloriger Ware nach dem Waschen der Flor wieder aufrichtet, wird zunächst eine Klopf- oder auch Vibrationseinrichtung 20 in den Ma terialbahnlauf eingeschaltet.
Danach erfolgt in einer Entwässerungseinrichtung 21 Absaugung des wesent lichen Teils der noch auf der Bahn befindlichen über schüssigen Flüssigkeit bis auf etwa 120 ö Feuchte gehalt.
Schliesslich wird die Bahn einem Abtafler 22 zuge führt und von diesem in Falten abgelegt, wie wieder Fig. 1 erkennen lässt. Gegebenenfalls kann sich die nach folgende Trocknung auch unmittelbar an die Vorent wässerung anschliessen.
In Fig. 3 ist die Zuführung des Wasserdampfs in die Behandlungs- und Verweilkammer 15 angedeudet und auch die Umwälzung dieses Dampfs in der Kam mer dargestellt. Der Frischdampf wird durch Dampf rohre 27 über Injektoren 28 in die Kammer 15 einge führt und bewirkt dadurch gleich eine Umwälzung des in dieser Kammer schon vorhandenen Dampfes. Meh rere Zuführungsstellen für den Dampf können auf die Länge der Wärmebehandlungs- und Verweilkammer 15 verteilt angeordnet sein.