CH499469A - Verfahren zur Herstellung von dampfgehärtetem Gasbeton - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von dampfgehärtetem GasbetonInfo
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Description
Verfahren zur Herstellung von dampfgehärtetem Gasbeton Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von dampfgehärtetem Gasbeton aus einer Mörtdmi- schung, die als Bindemittel ausser Weissfeinkatk Poft- landzement zugesetzt erhält, wobei der Zementanteil grösser ist als der Kalkanteil. Es ist in der Gasbetonindustrie bekannt, dass den grünen Gasbetonmischungen Kalziumsulfate, meist in Form von Doppelhydratglps oder Anhydrit, zugesetzt werden können. Diese Zusätze werden meist bei jenen Gasbetontypen verwendet, bei denen das Bindemittel in Form von Weissfeinkalk eingebracht wird. In diesem Falle dient der Zusatz von Kalziumsulfaten zur Rege lung der Löschgeschwindigkeit des Weissfeinkalkes. Ein allzu schnelles Ablöschen des Weissfeinkalkes würde sich negativ auf die Qualität des erzeigten Gasbetons aus wirken. Dies deshalb, weil das Ablöschen des Kalkes meist mit dem Treibvorgang parallel geht und ein zu schnelles Löschen des Kalkes während des Treibvof- ganges und kurz danach Risse und Sprünge im Gas beton hervorruft. Durch den Zusatz von Kalziumsulfa ten wird die Löschgeschwindligkeit des Kalkes vermin dert und damit besser an den Treibvorgang angepasst. Allerdings muss mit dem Zusatz von Kalziumsulfaten bei Gasbetonen, die vorwiegend Weissfeinkalk als Binde mittel einsetzen, ein Festigkeitsrückgang in Kauf ge nommen werden. Der Zusatz erfolgt in diesem Falle in einer derartigen Menge, dass der Sulfatschwefel, aus gedrückt als S03 und bezogen auf glühverlustfreie Trocken substanz, 1,5 Gew.% nicht überschreitet. Um die Grünstandfestigkeit des Gasbetons zu er höhen, hat man als Bindemittel ausser Weissfeinkalk auch Portlandzement in grösseren Mengen zugesetzt. So enthielt beispielsweise die Mörtelmischung auf einen Teil Weissfeinkalk drei Teile Zement. Durch die An wendung von Zement wurde zwar die Grünstandfestig- keit erhöht, jedoch die Druckfestigkeit des fertigen Gas betons nicht unwesentlich gesenkt. Da man bei der Herstellung von Gasbeton ohne Zementzusatz, wie oben erwähnt wurde, bei Zusatz von Kalziumsulfat eine Ver ringerung der Druckfestigkeit feststellen musste, wurde auf einen derartigen Zusatz verzichtet. Im übrigen ist ein Zusatz von Kalziumsulfat bei Mörtelmischungen mit Zementzusatz ohnehin nicht erforderlich, da die Löschgeschwindigkeit des Kalkes bereits durch den Zement zusatz in genügendem Mass verzögert wurde. Der vorliegenden Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, die Druckfestigkeit eines Gasbetons, der als Bindemittel ausser Weissfeinkalk grössere Mengen Portlandzement enthält, zu erhöhen bzw. bei gleicher Druckfestigkeit den erforderlichen Bindemfttelanteil zu ver ringern. Überraschenderweise hat sich gezeigt, dass diese Aufgabe dadurch gelöst werden kann, dass erfindungsgemäss eine Mörtelmischung bereitet wird, deren Sulfatgehalt, ausgedrückt als SO8 und bezogen auf die glühverlustfreie Substanz, 2,5 Gew.% SO überschreitet. Vorzugsweise kann der Sulfatgehalt zwischen 3 und 3,5 Gewichtsprozent 508 liegen. Wenn man also Kalziumsulfat in Mengen anwendet, die bisher bei Gasbeton ohne Zementzusatz nicht verwendet wurden, um die Druckfestigkeit nicht noch stärker zu verringern, tritt bei dem effindungsgemässen Verfahren überraschenderweise gerade das Gegenteil ein, nämlich die Druckfestigkeit wird wesentlich erhöht, und ausserdem zeichnet sich das Verfahrensprodukt durch grössere Gleichmässigkeit aus. So konnten die Druckfestigkeiten um 30 bis 50 % gesteigert werden bzw. konnte die Bindemittelmenge, wenn man eine gleiche Druckfestigkeit in Kauf nahm, um etwa 10 % verringert werden. Es hat sich weiterhin gezeigt, dass die Schwankungen in den Druckfestigkeiten, wie sie bei der laufenden Produktion von Gasbeton über längere Zeiträume auftreten können und die im wesentlichen durch Schwankungen der Rohstoffe hervorgerufen werden, durch die oben angeführten Massnahmen auf ein Minimum reduziert werden konnten. Um die obigen Vorteile mit Sicherheit zu erreichen, ist es wichtig, dass die zugesetzten Sulfate gleichmässig und feinverteilt in der gesamten Mörtelmasse zu finden sind. Um dies zu erreichen, kann man mit Vorteil einen sulfatreichen Zement verwenden. Die Herstellung dieses sulfatreichen Zementes kann wiederum durch Vermahlen von Portlandzement-Klinker mit der nötigen Menge natürlich vorkommenden Anhydrits erfolgen. Ferner kann man mit Vorteil auch Flugasche als Sulfatträger verwenden, sofern diese Flugasche den genügenden Anteil an Sulfat erhält. Derartige Flugasche entsteht beispielsweise bei der Verbrennung von Kohle in thermischen Kraftwerken. Eine andere Möglichkeit, die notwendige Sulfatmenge beizufügen, besteht darin, dass man der Mörtelmischung verdünnte Schwefelsäure beimengt. Nachstehend werden vier Beispiele mit den zugehörigen Analysen aufgeführt, aus denen die überraschende Wirkung der erfindungsgemässen Sulfatbeigabe bei Mörtelmischungen, die grössere Mengen an Zement enthalten, deutlich erkennbar ist. Bei Beispiel I, III und IV sind bekannte Mörtelmischungen, beim Beispiel II wurde eine Zusammensetzung gemäss vorliegender Erfindung gewählt. Beispiele Gasbeton I II III IV Sand 58 % 58% 64 % 64 % Weissfeinkalk 10% 10!% 21 % 21 % Zement 32% 28 % - Kalkhydrat - - 15% 11% Anhydrit (Kalziumsulfat) - 4 % - 4 % Druckfestigkeit 40 57 56 44 kp/cm2 Raumgewicht 0,55 0,55 0 ,55 0,55 kg/dm3 Unlösliches 32,8 % 33,9 % 31,3 % 36,0 % SiO2 lösl. 31,7 % 30,0 % 34,90% 30,3 % Al2O8 2,32% 2,23% 0,72% 0,58% FQ9O8 1,43 % 1,25 % 0,82% <RTI ID=2.24> 0,86 % CaO 29,40% 28,70 % 31,03 % 29,04% MgO 0,56% 0,60% 0,11% 0,22% SO8 0,96 % 2,84% 0,12% 2,50 % 99,17% 99,52% 99,00 % 99,55 % Wie aus diesen Beispielen erkennbar ist, weist bei einer Mörtelmischung, wie gemäss Beispiel 1 Weissfeinkalk und Zement im Verhältnis 1: 3 enthält, der fertige Gasbeton nur eine Druckfestigkeit von 40 kp/cm2 auf. Diese Druckfestigkeit kann um 42% gesteigert werden, wenn man 4 % Kalziumsulfat hinzugibt. Umgekehrt tritt bei einer Zugabe von 4 % Kalziumsulfat zu einer Mörtelmischung gemäss Beispiel IV, die keinen Zement enthält, eine Verringerung der Druckfestigkeit von 56 auf 44 kg/cm2 ein, was einer Verringerung der Druckfestigkeit von etwa 22 % entspricht.
Claims (1)
- PATENTANSPRUCHVerfahren zur Herstellung von dampfgehärtetem Gasbeton aus einer Mörtelmischung, die als Bindemittel ausser Weissfeinkalk Portlandzement zugesetzt enthält, wobei der Zementanteil grösser ist als der Kalkanteil, dadurch gekennzeichnet, dass eine Mörtelmischung be- reitet wird, deren Sulfatgehalt, ausgedrückt als SO3 und bezogen auf die glühverlustfreie Festsubstanz, 2,5 gewichtsprozent SO8 überschreitet.UNTERANSPRÜCHE 1. Verfahren nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass die benötigte Sulfatmenge durch einen sulfatreichen Zement eingebracht wird.2. Verfahren nach Patentanspruch und Unteranspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Herstellung dieses sulfatreichen Zementes durch Vermahlen von Portlandzement-Klinker mit der nötigen Menge natüf- lich vorkommenden Anhydrids erfolgt.3. Verfahren nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass als Sulfatträger Flugasche oder andere sulfathaltige Abfallprodukte verwendet werden.4. Verfahren nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass die notwendige Sulfatmenge in Form von verdünnter Schwefelsäure in die Mörtelmischung eingebracht wird.5. Verfahren nach Patentanspruch oder einem der Unteransprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass eine Mörtelmischung bereitet wird, die auf einen Teil Weissfeinkalk drei Teile Zement enthält.6. Verfahren nach Patentanspruch oder einem der Unteransprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass eine Mörtehnischung bereitet wird, deren Sulfatgehalt, ausgedrückt als SO3 und bezogen auf die glühverlustfreie Festsubstanz, zwischen 3 und 3,5 Gew.% SOs liegt.
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Legal Events
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PL | Patent ceased |