Verfahren zur Herstellung eines kupferhaltigen Monoazofarbstoffes Es wurde gefunden, dass man den wertvollen kupferhaltigen Monoazofarbstoff der Formel I
EMI1.1
worin X ein Wasserstoff- oder ein Alkalimetallatom bedeutet, herstellen kann, wenn man den Farbstoff der Formel II
EMI1.2
worin X die oben angeführte Bedeutung hat, durch Diazotieren und Kuppeln herstellt und anschliessend mit kupferabgebenden Mitteln behandelt.
Zu dem für die Herstellung des neuen kupferhaltigen Monoazofarbstoffes benötigten metallfreien Azofarbstoff kann man dadurch gelangen, dass man zunächst das aus der deutschen Patentschrift Nr. 1 153 029 bekannte 6-(ss-Hydroxyäthylsulfonyl)-benzoxazolon in 6-(p-Diäthylaminoäthylsulfonyl)-benzoxazolon überführt und dieses durch Behandlung mit Schwefelsäure bei 135 C bis 1500 C zum 1-Amino-2-hydroxy-4-(ss-di äthylaminoäthylsulfonyl)-benzol aufspaltet. Dieses wird nach den gebräuchlichen Methoden diazotiert und mit 1-(4'-Sulfophenyl)-3-carboxy-pyrazolon-(5) gekuppelt.
Die anschliessende Kupferung des so erhaltenen Kupplungsproduktes wird in an sich bekannter Weise vorgenommen. Als kupferabgebende Mittel sind hierbei wasserlösliche Kupfersalze geeignet, wie beispielsweise die Sulfate, Chloride, Acetate, Formiate oder die Salze organischer Sulfonsäuren.
Das Abscheiden des kupferhaltigen Umsetzungsproduktes durch Aussalzen kann durch Zusatz von Säuren, wie Salzsäure, Schwefelsäure oder Essigsäure bis zu einem pH-Wert von 5 bis 7 gefördert werden.
Der verfahrensgemäss erhältliche wasserlösliche Kupferkomplexfarbstoff lässt sich zum Färben von Cel lulosematerialien, wie Baumwolle, Leinen oder Viskose Kunstseide verwenden. Er eignet sich auch zum Färben von stickstoffhaltigen Fasern animalischer wie auch synthetischer Herkunft, wie beispielsweise Wolle und Polyamidfasern. Weiterhin ist der neue Farbstoff besonders auch zum Bedrucken von Cellulosefasern geeignet.
Hierzu wird dieser in Form einer Verdickungspaste, die den Farbstoff und ein alkalisch wirkendes Mittel, wie z. B. Natriumhydroxyd, Kaliumhydroxyd, Kaliumcarbonat oder Natriumcarbonat enthält, aufgedruckt und die Drucke anschliessend einer Wärmebehandlung, beispielsweise durch Dämpfen unterworfen. Die zur Herstellung der Drucke verwendeten Druckpasten, die ein alkalisch wirkendes Mittel enthalten, besitzen eine sehr gute Beständigkeit gegenüber Alkalien. In dieser Hinsicht ist der neue Farbstoff dem nächstvergleichbaren, aus der deutschen Patentschrift Nr. 1 126 542 bekannten Farbstoff der Formel
EMI2.1
wesentlich überlegen.
Der verfahrensgemäss erhältliche Farbstoff besitzt eine hohe Farbstärke. Er kann zur Herstellung von gelbbraunen Baumwollfärbungen und -drucken verwendet werden, die sich durch gute Wasch-, Chlor-, Wasserund Reibechtheiten auszeichnen und ausserdem sehr gute Echtheiten gegenüber der Einwirkung von Licht aufweisen.
Beispiel
243 Gewichtsteile 6-(ss-Hydroxyäthylsulfonyl)-ben- zoxazolon werden bei 15 bis 35 C in 750 Gewichtsteile Schwefelsäure (1000/oig) eingetragen und bei Raumtemperatur über Nacht verrührt. Die so erhaltene Lösung wird auf 6500 Gewichtsteile Eis gegeben, mit 125 Gewichtsteilen Diäthylamin versetzt und bei 50 bis 100 C durch Zusatz von 2200 Gewichtsteilen 330/oiger Natriumhydroxydlösung auf einen pH-Wert von 12 bis 12,5 eingestellt. Bei diesem pH-Wert rührt man bei 50 bis 10 C noch etwa 5 Stunden und stellt das Reaktionsgemisch dann mittels verdünnter Salzsäure auf einen pH Wert von 6,5 bis 7. Die erhaltene Suspension wird abfiltriert und mit etwas Wasser gewaschen.
Nach dem Trocknen im Vakuum bei 60 C erhält man etwa 145 Gewichtsteile 6- (ss - Diäthylaminoäthylsulfonyl) - benzoxazolon, das nach Umkristallisation aus Alkohol bei 161162 C schmilzt.
G3HtsO4N2S (Mol.-Gew. 298) berechnet: C 52,4 ozon H 6,0 0/o; N 9,4 0/o gefunden: C 52,6 0/o; H 6,3 /o; N 9,8 O/o.
60 Gewichtsteile des so erhaltenen 6-(ss-Diäthylaminoäthylsulfonyl)-benzoxazolons werden bei 60 bis 70" C in 130 Gewichtsteile konzentrierte Schwefelsäure eingetragen und 11/2 Stunden bei 145 bis 1500 C verrührt, bis die Kohlensäureentwicklung beendet ist. Nach dem Abkühlen wird diese Lösung unter Rühren auf 400 Gewichtsteile Eis gegossen und anschliessend bei 0 bis 5 C ein Teil der in der Mischung anwesenden Schwefelsäure durch Zusatz von 360 Gewichtsteilen 16,50/oiger Natriumhydroxydlösung sowie von 400 Gewichtsteilen Eis neutralisiert.
Nun diazotiert man das entstandene 1 Amino-2-hydroxy-4-(ss-diäthylaminoäthylsulfonyl)-ben- zol mit 40 Volumenteilen 5n-Natriumnitritlösung, zerstört den Überschuss an Nitrit mit Hilfe von etwas Amidosulfosäure und neutralisiert die Lösung mit 88 Gewichtsteilen Natriumbicarbonat.
In die so erhaltene Lösung der Diazokomponente trägt man 56,8 Gewichtsteile 1-(4'-Sulfophenyl)-3-carboxy-pyrazolon-(5) ein und stellt das Kupplungsgemisch durch Zufügen von 23 Gewichtsteilen Natriumcarbonat auf einen pH-Wert von 6,5 bis 7 ein. Nach beendeter Kupplung versetzt man die Lösung des metallfreien Farbstoffes mit 75 Volumenteilen 500/oiger Essigsäure, gibt 50 Gewichtsteile kristallwasserhaltiges Kupfersulfat sowie 50 Gewichtsteile kristallisiertes Natriumacetat zu und heizt das Metallisierungsgemisch noch 1 bis 2 Stunden auf 50 bis 60 C, wonach die Kupferung beendet ist.
Der entstandene Kupferkomplexfarbstoff wird mit Natriumchlorid ausgesalzen, abgesaugt, mit etwas 150/oiger Natriumchloridlösung gewaschen und im Vakuum bei 50 bis 60 C getrocknet. Man erhält etwa 190 Gewichtsteile eines braunen Farbstoffpulvers, der sich leicht in Wasser löst und auf Baumwolle, Leinen oder Regeneratcellulose in Gegenwart von Alkalien, wie Natriumcarbonat, Natriumhydroxyd oder Trinatriumphosphat, gelbbraune Färbungen oder Drucke ergibt, die sich durch gute Wasch-, Chlor-, Wasser- und Reibechtheiten und ausserdem durch sehr gute Lichtechtheit auszeichnen.