Verfahren zur Herstellung einer Mischung zur Verabreichung an Tiere
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung einer Mischung zur Verabreichung an fleischliefernde Tiere beispielsweise von Rindvieh, Schafen und Schweinen, um deren Wachstumsgeschwindigkeit zu steigern, und ist dadurch gekennzeichnet, dass ein Trägermaterial gemischt wird mit Verbindungen der Formel
EMI1.1
worin A den Rest -CH2CHLr oder -CH=CH-, R Wasserstoff, eine substituierte oder unsubstituierte Alkylgruppe, z. B. eine niedere Alkylgruppe wie Methyl, Äthyl, Hexyl usw., oder eine Aralkylgruppe, wie z. B. Benzyl, und R1 Wasserstoff oder Halogen bedeuten, und wobei mindestens ein Substituent R1 Halogen ist.
Die erfindungsgemäss verwendeten Verbindungen kann man aus der Verbindung
EMI1.2
die nachstehend Östrogenfermentsubstanz (OFS) ge nannt wird, herstellen. Vor der Halogenierung werden die phenolischen Hydroxylgruppen zweckmässig vor unerwünschten Nebenreaktionen geschützt, was durch deren Verätherung, z. B. zu den Methyläthern, nach der Lehre der USA-Patentschrift Nr. 3 239342 mit nachfolgender Entfernung der maskierenden Gruppen geschehen kann. Die Hydroxylgruppe kann z. B. aus dem Methyläther durch Hydrolyse oder durch Kochen mit
HBr in Eisessig wieder freigemacht werden. Ein anderes wirksames Entalkylierungsmittel ist All3. Der Benzyl rest ist ein bevorzugtes Maskierungsmittel; Benzyläther der OFS sind in der USA-Patentschrift Nr. 3 373 025 beschrieben.
In der USA-Patentschrift Nr. 3 239354 sind Dihydro-OFS-Verbindungen mit A= -CH2CHr beschrieben, und in der USA-Patentschrift Nr. 3 239345 findet man Tetrahydro-OFS, worin die Ketogruppe reduziert ist.
Die Verbindungen können den Tieren auf irgendeine Weise gegeben werden, z. B. oral, intravenös oder subkutan. Insbesondere können die Verbindungen dem gewöhnlichen Futter in Mengen zugesetzt werden, die die gewünschte Wachstumsgeschwindigkeit bewirken, oder sie können in einer geeigneten Injektionsflüssigkeit suspendiert werden, wie z. B. Erdnussöl, und intravenös oder subkutan eingespritzt werden. Die dem Tier zugeführte Menge schwankt natürlich je nach Tier, gewünschter Wachstumsgeschwindigkeit usw.
Wenn die neuen Verbindungen zusammen mit dem Futter gegeben werden sollen, kann man eine Futtermittelmischung herstellen, die die üblichen, bezüglich Nährfaktor ausgewogenen Mengen an Kohlenhydraten, Proteinen, Vitaminen und Mineralien zusammen mit den erfindungsgemässen Verbindungen enthält. Manche dieser üblichen Nährmittel sind Körner, gemahlene Körner und deren Nebenprodukte; tierisches Protein wie Fischmehl und Fleischstücke, pflanzliches Protein wie Sojabohnen- mehl oder Erdnussmehl; vitaminhaltige Stoffe wie Mi schungen aus Vitamin A und D; Riboflavin-Zusätze und andere Vitamin-B-komplexe; sowie Knochenmehl und Kalk als Mineralstofflieferanten. Ein konventionelles Futtermittel für Rindvieh ist getrocknete Luzerne mit gemahlenen Maiskolben und, wenn gewünscht, zusätzlichen vitaminhaltigen Substanzen.
Die folgenden Beispiele 9-16 sollen die Erfindung veranschaulichen, die restlichen Beispiele zeigen die Herstellung der erfindungsgemäss verwendeten Verbindungen.
Beispiel 1
OFS-2,4-dimethyläther wird, in Ather gelöst, in einem Eisbad zu Phosphorpentachlorid bei etwa OOC gegeben. Die Mischung wird gerührt. Es entsteht folgende Verbindung:
EMI2.1
Beispiel 2
Dihydro-OFS-2,4-diäthyläther wird statt des OFS2,4-dimethyläthers des Beispiels 1 eingesetzt. Es entsteht folgende Verbindung:
EMI2.2
Beispiel 3
Das nach Beispiel 1 erhaltene Dichlorderivat wird zu einer Acetonlösung von KJ gegeben, welche einen molaren Überschuss davon enthält Es entsteht folgende Verbindung:
EMI2.3
Beispiel 4 Tetrahydro-OFS-2,4-diäthyläther wird in benzolischer Lösung mit Phosphortribromid in Pyridin umgesetzt.
Es entsteht folgende Verbindung:
EMI2.4
Beispiel 5
Die nach Beispiel 1 erhaltene Verbindung wird durch Erhitzen auf 1200 C in benzolischer Lösung mit zwei Äquivalenten AlCl3 entmethyliert. Es entsteht folgende Verbindung:
EMI2.5
Beispiel 6
Man gibt zu Tetrahydro-OFS-2,4-dimethyläther in Benzol zuerst Pyridin und dann Thionylchlorid. Die Mischung wird mehrere Stunden lang auf einem Dampfbad erwärmt und dann mit Eis gerührt. Es entsteht folgende Verbindung:
EMI2.6
Beispiel 7
Die Monochlorverbindung nach Beispiel 6 wird mit KJ nach Beispiel 3 umgesetzt, wobei das entsprechende Monojodderivat entsteht.
Beispiel 8
Das Monochlorderivat nach Beispiel 6 wird nach dem in Beispiel 5 angegebenen Verfahren entmethyliert.
Beispiel 9
Sechs Rinder werden mit einer Mischung aus Luzerneheu und gemahlenen Maiskolben gefüttert, welche 310-1250 g der Verbindung nach Beispiel 1 pro 100 kg Futter enthält, und ihr Wachstum wird beschleunigt.
Beispiel 10
Sechs Rinder werden mit einer Mischung aus Luzerneheu und gemahlenen Maiskolben gefüttert, welche 310-1250 g der Verbindung nach Beispiel 4 pro 100 kg Futter enthält, und ihr Wachstum wird beschleunigt.
Beispiel 11
Sechs Rinder werden mit einer Mischung aus Luzerneheu und gemahlenen Maiskolben gefüttert, welche 310-1250 g der Verbindung nach Beispiel 3 pro 100 kg Futter enthält, und ihr Wachstum wird beschleunigt.
Beispiel 12
Sechs Rinder werden mit einer Mischung aus Luzerneheu und gemahlenen Maiskolben gefüttert, welche 310-1250 g der Verbindung nach Beispiel 5 pro 100 kg Futter enthält, und ihr Wachstum wird beschleunigt.
Die folgenden Beispiele beschreiben Futtermittel, welche die Wachstumsgeschwindigkeit und Futterausnutzung bei Jungtieren steigern, bis diese das Marktgewicht erreicht haben.
Beispiel 13
Jungen Rindern, das heisst Kälbern bis zu zwei Jahren, werden 5-20 mg/Tag der Verbindung nach Beispiel 1 gegeben, die etwa 8,2-10 kg Pressfutter pro Tag und Tier innig zugemischt wird. Es wird eine Futterration für 180 Tage auf einmal hergestellt, die ausser der erwähnten Verbindung enthält:
:
Gerste 40 43 %
Trockenrüben 34,5-37,5 %
Pressluzerne 8,0 %
Talg 2,5 %
Calciumcarbonat 0,3 %
Harnstoff 0,3 %
Phosphorhaltige Stoffe 0,4 %
Salz 0,5 %
Melasse 10,0 %
Spurenmineralien 0,5 %
Vitamin A 2-4.106 I.E./tonne (Statt Gerste kann Milokorn oder Mais genommen werden.)
In einem Mischer wird die Verbindung des Beispiels 1 mit den obigen Komponenten in folgenden Mengen gemischt, wonach ein gut geeignetes Pressfutter mit Dosierungen von 5-80 mg Verbindung pro Tag und Tier erhalten wird: g/t mg/Tier und Tag
0,5 5
1,0 10
2,0 20
4,0 40
8,0 80
Diese Mengen in g werden z. B. mit 4,5 kg Sojabohnenschalen vor dem Zusatz zu den anderen Kompo nenten vorgemischt.
Beispiel 14
Jungen Schweinen, das heisst sechs Wochen alten Tieren bis zu Tieren mit einem Gewicht von etwa 45 kg, werden 5-20 mg/Tag der Verbindung des Beispiels 2, mit etwa 550-2500 g eines Aufzuchtfutters pro Tag und Tier vermischt, gegeben. Wenn die Schweine etwa 41 bis 57 kg wiegen, gibt man 20-50 mg/Tag der Verbindung des Beispiels 2 in etwa 2,54,5 kg eines Mastfutters pro Tag und Tier, bis dieses das Marktgewicht von etwa 100 kg erreicht hat.
Das Aufzucht- und Mastfutter ist wie folgt zusammengesetzt:
Aufzuchtfutter Mastfutter % % Gemahlener gelber Mais 77 86,7 Sojabohnenmehl (44% Proteine) 16 6,5 Fleisch- und Knochenstücke (50S Proteine) 2,5 2,5 getrocknetes Luzernemehl (17 %) 2,5 2,5 gedämpftes Knochenmehl 0,5 0,5 gemahlener Kalk 0,5 0,3 jodiertes Salz 0,5 0,5 Vitamine, Antibiotica, Spuren mineralien 0,5 0,5
Die Verbindung nach Beispiel 2 wird obigen KompoW nenten in einem Mischer mit folgenden Mengen in g/kg zugemischt, so dass sich die angegebenen Dosierungen im Bereich von 6-96 mg/Tier und Tag ergeben: mg/kg mg/Tier und Tag
4,4 6
8,8 12
17,6 24
35,3 48
70,6 96.
Beispiel 15
4 bis 10 Monate alten Lämmern, die etwa 23-32 kg wiegen, werden 1-15 mg pro Tag der Verbindung nach Beispiel 5 als innige Mischung in einer Futtermittelmenge für 30 bis 90 Tage gegeben, von der täglich etwa 1,3-2,7 kg verfüttert werden. Das Futter setzt sich folgendermassen zusammen:
Feingemahlene Maiskolben 630 Teile
Gemahlener Mais 600 Teile
Getrocknetes Luzernemehl 300 Teile
Getrocknete Melasse 120 Teile
Sojabohnenmehl (44 % Protein) 300 Teile
Dicalciumphosphat 14 Teile
Spurenmineralien 17 Teile
Vitamine, Mineralien, Antibiotica 19 Teile -
Die Verbindung des Beispiels 5 wird mit den obigen Komponenten in einem Mischer gemischt, wobei die nachfolgend angegebenen Mengen in mg/kg eine Dosis von 1-15 mg pro Tier und pro Tag ergeben:
mg/kg mg/Tier und Tag
1,1 2
2,2 4
3,3 6
4,4 8
5,5 10
8,3 15
Beispiel 16
Eintagsküken werden bis zu einem Alter von vier Wochen mit einem Aufzuchttutter und danach mit einem Mastfutter versorgt, das sie in weiteren 5 Wochen mit einem Nettogewicht von 1,1-1,4 kg schlachtreif machen soll. Für eine Gewichtszunahme von 1 kg fressen die Tie re etwa 1,5-2 kg Futter. Auf diese Art fressen sie insgesamt etwa 0,7 kg in den ersten 4 Wochen und etwa 2,3 kg in den anschliessenden 5 Wochen.
In dieser Zeit sollte jedes Tier insgesamt etwa 12-36 mg der Verbindung nach Beispiel 6 im Aufzucht - und Mastfutter erhalten, deren Zusammensetzung (ohne diese Verbindung) wie folgt angegeben werden kann: Aufiuchtfutter Mastfutter Gemahlenes Maismehl 1000 1200 Sojamehl (44% Proteine) 700 500 Fischmehl (60S Proteine) 100 80 Luzernemehl 50 50 Fleisch- und Knochenstückchen - 30 Tierisches Fett 80 80 Dicalciumphosphat 35 40 Jodiertes Sail: 10 10 Kalk 15 Vitamine, Spurenmineralien,
Antibiotica 10 10