An einer Wand lösbar befestigtes Schutzdach und Verwendung desselben bei der Ausführung von Schweissarbeiten
Beim Schweissen von aus Stahl im Freien aufzubauenden grossen Stehtanks ist man bis jetzt im allgemeinen gezwungen, bei Regenwetter die Arbeit zu unterbrechen.
Wenn der Tank aus einzelnen Ringen aufgebaut wird, die sukzessive aufeinander gesetzt und miteinander verschweisst werden, so kann man zwar eine rittlings auf dem Rand des obersten Ringes sitzende Hilfsvorrichtung benützen, von der zwei Arbeitsbühnen herabhängen, die eine auf der äusseren und die andere auf der inneren Seite der im Bau begriffenen Stahlwand, wobei die Hilfsvorrichtung selbst als Schutzdach dient. Dieses Bauverfahren, bei dem das Dach zuletzt auf den Stahlmantel aufgesetzt werden muss, erfordert aber so kostspielige Installationen, dass es nur bei sehr grossen Behältern verwendet wird. Meistens wird das Dach mit dem noch am Boden befindlichen obersten Ring verschweisst und das Ganze dann sukzessive jeweils gehoben, um einen neuen Ring darunter zu bringen und damit zu verschweissen.
Bei diesem Verfahren rinnt bei Regenwetter das ganze auf das Dach fallende Regenwasser an der äusseren Seite der Stahlwand herab, was das Schweissen der erforderlichen äusseren Rundnaht verunmöglicht. Es sind schon viele Versuche gemacht worden, diesen Nachteil durch Anbringen eines provisoriscben Schutzdaches über dem Arbeitsbereich des Schweissers zu beheben.
Diese Versuche haben aber bisher zu keinem Erfolg geführt, da es sich als ausserordentlich schwierig herausgestellt hat, die Fuge zwischen dem Schutzdach und der Stahlwand genügend abzudichten, ohne an letzterer umständliche Arbeiten auszuführen. Diese letzteren führen zudem zur Zerstörung der mit einer Rostschutzschicht versehenen Oberfläche der Wand, so dass nach dem Entfernen des Schutzdaches weitere Arbeiten erforderlich sind. Infolgedessen wird in der Praxis vorgezogen, den Arbeitsunterbruch bei Regenwetter in Kauf zu nehmen.
Die vorliegende Erfindung, welche die oben geschilderten Schwierigkeiten behebt, betrifft ein an einer Wand lösbar befestigtes Schutzdach. Dasselbe zeichnet sich erfindungsgemäss dadurch aus, dass es eine Saugschiene aufweist. welche im evakuierten Zustand unter Bildung einer fugenlosen, elastischen Abdichtung fest an der Wand haftet und an welcher der obere Rand einer Folie befestigt ist, so dass am oberen Teil der Wand bis zur Saugschiene herab rinnendes Wasser gezwungen ist, über diese Folie abzulaufen.
Die Erfindung betrifft insbesondere auch die Verwendung dieses Schutzdaches zur Ausführung von Schweissarbeiten.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes dargestellt. Es ist:
Fig. 1 ein Vertikalschnitt durch die Mitte eines Schutzdaches, das an der Wand eines im Bau begriffenen Stehtanks lösbar angebracht ist;
Fig. 2 ein Schnitt durch eine Saugschiene, in grösserem Massstab;
Fig. 3 eine Seitenansicht einer Einzelheit der Dachbefestigung und eine Vorderansicht derselben;
Fig. 4 eine Vorderansicht der in Fig. 1 und 2 gezeigten Saugschiene, und
Fig. 5 eine Draufsicht auf den Dachkörper 5 in kleinerem Massstab.
Das dargestellte Schutzdach ist an der Aussenseite eines Stahlmantelringes 1 von z.B. 2m Höhe eines im Bau begriffenen Stehtanks von z.B. 40 m Durchmesser angebracht. Über dem Ring 1 sind noch weitere, bereits miteinander und mit dem Dach verschweisste, nicht dargestellte Ringe vorhanden, während ein weiterer, unter diesem Ganzen auf dem Boden bzw. dem Fundamentsockel befindlicher Ring 2 nun an der mit 3 bezeichneten Stelle durch Bildung einer äusseren Schweissnaht mit dem Ring 1 verbunden werden soll.
Eine innere Schweissnaht an der mit 4 bezeichneten Stelle wird eventuell erst hergestellt, nachdem der Tank seine volle Höhe erreicht hat.
Der Dachkörper 5 umfasst einen Rahmen, der zwei bogenförmige Querträger 6 aufweist, die an ihren auf verschiedener Höhe befindlichen Enden und etwa in ihrer Mitte durch Längsträger 7, 8, und 9 miteinander verbunden sind. Die Träger 6-9 bestehen z.B. aus hohlen Aluminiumstäben von quadratischem Querschnitt. Der obere Längsträger 8 weist in der Horizontalebene eine dem Radius des Tanks ungefähr entsprechende leichte Krümmung auf, kann aber von dem Ring 1 auch einen grösseren Abstand haben als in Fig. 1 gezeigt ist. Die Oberseite des Dachkörpers 5 besteht z.B. aus dünnem Aluminiumblech 10, welches mit Blindnieten am Rahmen befestigt ist.
Um den Dachkörper 5 am Ring 1 zu befestigen, sind zwei Magnetplatten vorgesehen, wobei z.B. kleine Hufeisenmagnete 11 (sieheFig. 3) auf einer Verbindungsplatte 13 aus nichtmagnetischem Material mittels nicht dargestellten Schrauben befestigt sind. Auf der Rückseite der Platte 13 befindet sich eine Lasche 14 aus Aluminium Flachprofil. In das oben vorstehende Stück der Lasche 1 wird die Konsole 15 eingehängt. Die Konsole 15 ist mittels zweier Schrauben am Querträger 6 verstellbar befestigt.
Das Schutzdach weist ferner eine Saugschiene 17 auf, deren Länge derjenigen des Dachkörpers 5 entspricht.
Die Saugschiene 17 weist, wie aus Fig. 2 ersichtlich, einen Körper 21 auf, der aus einer Schiene aus Aluminium Flachprofil besteht. Auf diese Schiene 21 sind rechteckige Gummiprofile 20 aus speziellem, alterungsbeständigen Moosgummi so aufgeklebt, dass sie drei gleichlange, in sich abgeschlossene Rahmen bilden. Gemäss Fig. 1 und 4 sind an diese Kammern der Saugschiene 17 Absperrorgane 18 mit einem Nippel 25 und einer Dichtung 24 angeschlossen, sowie eine zu einem nicht dargestellten Vakuumkessel führende Schlauchleitung 19. Der Vakuumkessel ist mit einer Vakuumpumpe verbunden und bewirkt in evakuiertem Zustand ein äusserst rasches Haften der Saugschiene. Ferner ist am Rücken der Schiene 17 der obere Rand einer vorzugsweise aus Kunststoff, z.B.
Polyvinylchlorid bestehenden, rechteckigen Anschlussfolie 26 angeklebt, welche etwas unterhalb der Saugschiene 17 auf der Dachhaut 10 aufliegt. Die Folie 26 ist zusätzlich noch mit einem durch Nieten 23 befestigten Stahlband 22 befestigt. Sie ist so breit, dass sie den Spalt zwischen dem Ring 1 und dem Dachkörper 5 genügend weit überdeckt.
Zum Stützen des Dachkörpers 5 ist ein Stützstab 28 vorgesehen, dessen oberes Ende über ein elastisches Gelenk 27 mit der Mitte des unteren Rahmenträgers 7 verbunden ist. Das nicht dargestellte untere Ende des vorzugsweise teleskopisch ausziehbaren Stabes 23 ist mit einem Fuss versehen, der ein Ausgleiten desselben verhindert und z.B. als Spitze ausgebildet sein kann.
Die bei Nichtgebrauch gerade Saugschiene 17 ist elastisch so nachgiebig, dass sie mühelos von Hand gegen die Wand gedrückt werden kann, bis der Gummirahmen 20 der mittleren Saugkammer überall satt am Ring 1 anliegt. Wird nun der Absperrhahn 18 geöffnet, so evakuiert der an die Vakuumpumpe angeschlossene Kessel diese Kammer, so dass die Saugschiene 17 in ihrem Mittelteil durch den Atmosphärendruck ausserordentlich fest am Ring 1 festgehalten wird. Dann werden nacheinander die beiden äusseren Kammern angedrückt und durch Öffnen der Absperrhähne 18 evakuiert, so dass die Saugschiene in ihrer ganzen Länge am Ring 1 festhaftet.
Sollte sich einmal infolge irgend eines Schadens oder Versehens die Saugschiene 17 vom Ring 1 lösen, so würde hierdurch der unter dem Schutz des Daches arbeitende Schweisser in keiner Weise gefährdet, weil die Schiene lediglich auf den durch die Magnete 11 gehaltenen Dachkörper 5 fallen würde. Die Saugschiene 17 bildet eine absolute sichere Abdichtung des Schutzdaches am Ring 1, ohne irgendwelche Fuge, durch die das am oberen Teil der Wand ablaufende Regenwasser hindurch treten könnte, das vielmehr restlos über die Anschlussfolie 26 und die Dachhaut 10 abläuft. Sowohl die Saugschiene 17 als die Magnete 11 können ohne jegliche Vorarbeit an dem eventuell bereits nassen Ring 1 befestigt und ohne jegliche Beschädigung desselben oder dessen Anstriches wieder gelöst werden.
Die Aluminiumdachhaut 10 hat auch den Vorteil, dass beim Schweissen eventuell auftretende Funken die Kunststoffolie 26 nicht beschädigen können.
Obwohl das beschriebene Schutzdach sich ganz besonders für die erläuterte Schweissarbeit eignet, ist es natürlich möglich, dasselbe auch für andere an einer beliebigen Eisenwand vorzunehmende Arbeiten, z.B. Malerarbeiten, zu benützen. Ferner können leicht Varianten vorgesehen werden, für den Fall, dass die Wand aus nicht magnetisierbarem Material besteht. Es ist nämlich klar, dass man anstelle der Magnete 11 weitere Stabstützen 28 oder andere Mittel vorsehen könnte, um auch die oberen Enden der Querträger 6 abzustützen, bei im übrigen unveränderter Konstruktion. Es ist aber unter anderem auch eine äusserst einfache Ausführungsform möglich, bei welcher an der Saugschiene eine etwas grössere, an ihrem unteren Rand mit Ösen versehene Folie angeklebt ist.
Mit Hilfe von Schnüren, die einerseits an den Ösen und anderseits z.B. an in den Boden eingeschlagenen Häringen befestigt werden, kann dann die Folie, die in diesem Fall den ganzen Dachkörper darstellt, ausgespannt gehalten werden. Auch in diesem Fall gewährleistet die Saugschiene einen absolut dichten, fugenlosen Anschluss des Daches an die Wand, unter dessen Schutz beliebige Arbeiten ausgeführt werden können, z.B. ein Verputz erneuert werden kann. Es ist aber aus den früheren Ausführungen klar, dass das dargestellte Schutzdach einer solchen Ausführungsform gegenüber sehr erhebliche Vorteile besitzt. Das dargestellte Schutzdach kann übrigens noch mit zwei seitlichen Blachen versehen werden, um dem oder den Arbeitern auch einen Windschutz zu gewähren und bei Kälte kann am Stützstab 28 auch noch ein Wärmestrahler befestigt werden.