Verfahren zur Herstellung von mit Ansätzen versehenen Mittel teilen von Uhrenschalen
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Mittelteilen von Uhrenscaalen, die abstehende Ansätze haben.
Im allgemeinen haben Uhrenschalen einen Mittelteil zur Aufnahme des erkers und des Uhrglases. Speziell im Falle von Armbanduhren ist dieser Mittelteil mit abstehenden Ansätzen versehen, die dazu dienen, Armbänder an dem Mittelteil zu befestigen. Das Aussenen und die stilmässige Ausführung dieser Ansätze spielt eine wichtige, in vielen Fallen sogar eine überragende Rolle in der modegerechten Ausführung der Uhr.
Um heim Verkauf allen Ansprüchen der häuferKreise punkto stiel und Grösse gereckt zu werden, müssen die Uhren in einei mannigfaltigen Auswahl an Ausführungsformen hergestellt werden, so dass die @erstellung der mit Asätzen versenenen Mittelteile eine wichtige Aufgabe darstellt.
Einen speziellen Pail stellen die wasserdioäten U@ren dar. Bei diesen spielen die Dimensionen, speziell die innern Masse, eine derartig wichtige Rolle, dass sie in engen To leranzen gehalten werden müssen, damit der aichtende Sitz zwischen dem Mittelteil und den darin angebrachten Dichtungen erzielt werden kann.
Ganz allgemein wurden bis anhin zwei Verfahren zur Herstellung der mit Ansetzen versehenen Mittelteile angewandt.
Bei dein einen Verfahren weruen entsprechende Rohformen hergestellt, meist aus Blech, die dann maschinell bis zur gewünschten Form bearbeitet werden.
Jede Rohform muss einzeln manipuliert werden und jede maschinelle Bearbeitung, vor allem jene der Innenseite des Mittelteiles, muss mit einem sehr hohen Grad von Genauigkeit ausgeführt werden. Die Zahl der Arbeitsverrichtungen auf Werkzeugmaschinen ist beträchtlich, und es muss dafür eine ansehaliche Zeit aufgewendet werden. Auch bestehen oft Schwierigkeiten, die latten Aussenflächen zu erzielen, und bei der Massenproduktion entsteht, w enge Toleranzen gefordert werden, relativ viel Ausscnuss. Da die Rohformen mit Matrizen hergestellt werden, muss für jeden Stil und für jede Grbsse eine eigene Matrize hergestellt werden. Es entsteht bei dieser .erstellungsart auch beträchtlicher Liaterial- abfall.
Bei einen anderen Verfahren werden diese Mittelteile mit einer Strangpresse hergestellt in Form von Rohren in der gewünschten Ausführungsform, und die einzelnen Mittelteile werden von der Röhre abgestochen und maschinell fertig bearbeitet. Auch hier ist für jeden Stil und jede Grösse ein eigenes Werkzeug für die Strangpresse erforderlich.
Die Werkzeuge für Strangpressen sind äusserst kostspielig und haben eine relativ kurze Lebensdauer (Standzeit).
Dieses Verfahren ist nur wirtschaftlich, wenn eine sehr grosse Zahl Mittelteile einer einzigen Ausführungsart und Grösse hergestellt werden wann. Das Strangpressverfahren hat den weiteren Nachteil, dass das durchgepresste Material nicht gleichmässig an ganze Umfang "bearbeitet" wird und weshalb der Umfang nicht überall die gleiche Härte aufweist.
Daraus ergibt sich ein weiteres Problem bei der aschinellen Fertigung, weil die Werkzeuge in Folge der ungleichmässigen Härte leicht zu Bruch genen. Es ist auch ziemlich schwierig, auf der Strangpresse nergestellte Rohre in engen Toleranzen zu halten.
Bei diesen beiden bekannten Verfahren wird der Ring mit de Ansätzen zusammen aus einem otück hergestellt.
Es wurde gefunden, @@ss es moglicn ist, solche mit Ansätzen versehene iiittelteile herzustellen, die sich we ner durch das Aussenen, noch durch die Qualität von solchen, die nach fraheren Verfahren hergestellt wurden, unterscheiden.
Das Verfahren gem:ss der Erfindung besteht darin, dass entlang eines langgezogenen körpers, aessen Auerschnittsform wenigstens mit der ausseren Grundrissform der gewünschten Mittelteile übereinstimmt, an Stellen des Umfanges, an denen die gewünschten Ansätze zu sitzen haben, langgezogene Massen angebracht werden, deren Querschnittsform der rohen Form und Grösse der ge wünschten Ansätze entspricht, und dass die so entstehende Konstruktion quer zu ihret Längsachse in Einzelelemente von der Dicke der gewünschten Mittelteile zerlegt wird.
Vergleicht man dieses Verfahren mit den früheren, so zeigt sich, dass es gegenüber diesen viele Vorteile hat.
Es werden überhaupt keine Matrizen benötigt, weshalb das Verfahren äusserst geeignet ist für die Herstellung von nur beschränkten Quartitäten eines gegebenen Stils oder einer gegebenen Grösse. Die verwendeten Einzelteile können norma l@@iert am Lager liegen. Aenderungen der Ausführungsform, die vorwiegend in der Aenderung des Aussehens 1er Ansätze bestehen, können erzielt werden duch aie Verwendung verschiedener Massestreifen, so dass das gleiche Rohr für viele verschiedene Ausführungsformen verwendet werden kann.
Es ist auch praktisch kein Materialabfall vorhanden, und die Einhaltung genauer Abmeasungen wird sehr erleichtert.
Die Aufwendung maschineller Bearbeitung ist wesentlich kleiner, als bei jedem der bis jetzt angewandten Verfahren. Die Herstellung wird zudem wesentlich beschleunigt. Die Ringe zeigen überall die gleiche Oberflächenhärte, wodurch die Bearbeitung erleichtert wird. Jeder dieser Faktoren ergibt eine Einsparung von Herstellungskosten und alle zusammen betrachtet zeigen, dass das Verfahren gemäss der vorliegenden Erfindung den bis jetzt angewendeten Herstellungsverfahren merklich überlegen ist.
Der rfindungsgegenstand wird nachstehend an Hand der Zeichnung beispielsweise erläutert:
Fig. 1 zeigt eine auseinandergezogene perspektivische Ansicht der zur Ausführung benützten normalisierten Einzelteile, bestehend aus einem rohrförmigen Körper und einer Anzahl zur Herstellung der Ansätze dienender Streifenelemente;
Fig. 2 ist eine ähnliche Ansicht eines Jersstückes, bei dem die Streifeneleuente an ihren endgültigen Platz entlang des Rohres geschweisst sind;
Fig. 3 zeigt dasselbe werkstück nach der Bearbeitung;
Fig. 4 stellt eine perspektivische Ansicht eines fertigen, vom in Fig. 3 dargestellten Werkstück abgestochenen und mit einem Uhrglas verse@enen Mittelteiles dar;
Fig. 5 zeit einen vom Werkstück nach Fig. 2 abgestochenen,halbfertigen Ring.
Der Erfindungsgegenstand wird hier am Beispiel der Herstellung eines mit Bügeln versehenen Mittelteiles einer Herrenarmbanduhr erläutert. Ein solcher Mittelteil hat vier Ansätze, je zwei auf der einen und auf der @ndern weite, damit ein Band oder Armband daran befestigt werden kann.Diese Beschreibung dient nur als Beispiel und es erhellt daraus, dass das Verfahren anwendbar ist zur Herstellung von mit Ansätzen versehenen Mittelteilen jeglicher Grösse und jeglicher Ausführungsform. Das hier zu beschreibende Ausführungsbeispiel bezieht sich auf die Herstellung eines Mittelteiles aus rostfestem Stahl, da dieses Material der Formgebung und der maschinellen Bearbeitung grosse Schwierigkeiten entgegensetzt, aber das Verfahren ist für jegliches Material anwendbar.
Das erste, zur Ausfuhrung des Verfahrens benotigte Element ist ein Ro@r 2 aus geeignetem aterial, z.B. aus leicht zu bearbeitendem rostfreiem stahl. Es erzielt eine Rolle, ob das Rohr nahtlos gezogen, oder geschweisst ist. Solche Rohre können in gleichbleibenden und genauen Abmessungen, speziell was den Innen@urchmesser betrifft, vcm Markte bezogen werden.
Der nächste Schritt besteht darin, längs des Rohres 2 an jenen Stellen seines Umfanges, an denen die Ansatze sitzen müssen, Materialmassen anzubringen, aus denen ie Ansätze am Schlusse hergestellt werden. Diese Massen können aus entlang dem Rohr 2 aufgebauten Schweissraupen bestehen. Es ist jedoch einfacher, die län6sverlaufenden Massen durch Anschweissen von vorgeformten Streifen 4 aus rostfestea Stahl oder @hnlichem parallel zur Achse des Rohres 2 zu bilden, wobei die beidsei- tig des Streifens anzubringende Schweissnaht später dazu dient, den glatten und kontinuierlichen Uebergang vom betreffenden Ansatz zum Ring zu gewährleisten.
Diese Schweissung iann vorteilhaft auf einer automatischen Schweissmaschine durchgeführt werden. Die Streifen 4 werden nit einer geeigneten Lehre am Rohr 2 befestigt und auf jeder Seite des Streifens je eine Schweisselektrode entlang des Rohres geführt. Mit vorhandenen Maschinen lassen sich zugleich zwei Schweissnähte mit einer Geschwindigkeit von etwa achtzehn Metern pro Stunde erzielen. Das auf diese Art erzielte werkstick ist in Fig. 2 dargestellt.
Hierauf wird die in Fig. 2 dargestellte Schweisskonstruktion in geeigneter Länge mit Hilfe irgend einer hierfür geeigneten Maschine auf die gewünschte Form und Grösse bear beitet. Die Schweisskonstruktion nach Ei. 2 enthÄlt eine grosse Zahl zukünftiger Littelteile, die vorerst noch starr miteinander verbunden sind. Bei einem einzigen Durchgang der Konstruktion nach Fig. 2 diirch die Maschine werden eine grosse Zahl Mittelteile, deren Anzahl nur von der Lange des Rohlings abhängt, zugleich bearbeitet, dadurch auch absolut gleiche Masse der einzelnen Elemente erzielt werden.
Durch Vergleich der Fig. 2 und 3 ersieht man, wie die in Fig. 2 dargestellte Rohform nach der jussern Bearbeitung zur Fertigforrn gemäss Fig. 3 wird. Der Vergleich zeigt auch, wie die Schweissnähte zur Befestigung der im Querschnitt rechteckigen Streifen 4 dazu benützt wurden, einen für das Auge angenehmen und glatten Uebergang von den Ansätzen zum Ring zu formen.
Der nächste Arbeitsgang besteht darin, die Konstruktion nach Fig. 3 in einen Automaten zu bringen, der eventuell noch weitere Fertigungsarbeiten ausführt und hierauf die einzelnen Elemente (entlang der punktierten Linie 8 von Fig. 3) abstiaht, wobei praktisch fertig bearbeitete Mittelteile anfallen. Möglicherweise müssen noch weitere maschinelle Bearbeitungen an den einzelnen Ringelementen durchgeführt werden, doch werden sie nicht mehr wesentliche Aufwendungen erfordern und nichts ändern an der Tastsache, dass die wichtigen Dimensionen aller Ringe identisch sind.
Der fertige Uhrenselalen-Mittelteil, in Fig. 4 dargestellt, besteht aus einem Ringteil 2a, der mit dem Rohr 2 übereinstimmt, und aus Ansetzen 4a, die durch die Streifen 4 und die geschweissten Partien 6 gebildet sind.
In jenen Fällen, in denen der Ring zur Aufnahme eines geschraubten Schalenbodens ein Innengewinde haben muss, kann dieses Gewinde (zusammen mit andern Fertigbearbeitungen des inneren Durchmessers des Rohres) vor dem Abstechen von der freistehenden Stirnseite des Rohres her eingeschnitten werden. So können mit einer einzigen Einspannung in die Maschine die gleichen Fertigungsarbeiten an jedem durch das Rohr gebildeten Ring durchgeführt werden.
Gemäss einer Verfahrensvariante können von der Konstruktion nach Fig. 2 einzelne Ringelemente abgestochen werden, von denen eines in Fig. 5 dargestellt ist, wonach dann die einzelnen Elemente bearbeitet werden. Da dies vermehrte maschinelle Bearbeitung und Manipulation der einzelnen Teile erfordert, ist dieses Vorgehen weniber wirtschaftlich, als die vorbeschriebene Arbeitsweise.
Das Verfahren gemäss der vorliegenden erfindung erlaubt die Herstellung von mit Ansätzen versehenen Mittelteilen mit einer wesantlich grösseren Fabrikationsgeschwindigkeit, als man bis anhin erzielbar glaubte, gestattet im weiteren merk bare Einsparungen an Material und erlaubt bis zu 60 % Verbesserung der einhaltung der Abmessungen, was Husserst wichtig ist bei der Herstellung von Uhrenschalen für wasserdichte Uhren. Um den Stil oder das Aussehen der Ansitze zu andern, ist es nur nötig, die Form der Massen zu ändern, die an der Aussenseite des Rohres k angebracht werden. Dies kann geschehen durch entsprechende Bewegung oder Form der Schweisselektroden oder durch die Wahl der entsprechenden Form und/oder Grösse der Streifen 4.
Es ist auch wichtig, dass keine Stempel (Matrizen) irgend welcher Art benötigt werden.
Die Tatsache, dass eine atrizen verwendet werden müssen, stellt einen wesentlichen Vorteil dar, und zwar deshalb, weil es viel leichter ist, an der Aussenseite des Rohres 2a zwischen den Ansätzen 4c eine glatte Oberfläche zu erzielen, da diese bereits am Hohr, so wie es angeliefert wird, vorhanden ist und sie durch keinen Arbeitsvorgang beschädigt wird.
Die Schweissgeschwindigkeit und die Qualität des Endproduktes kann dadurch verbessert werden, dass man während des Schweissens durch das Rohr 2 Wasser zur Kühlung zirkulieren lässt.
Beim dargestellten Beispiel hat aus Rohr 2 einen kreisförmigen Querschnitt, aber es kann jede gewünschte Form, die mit der Form der Uhrenschale übereinstimmt, haben. Im weiteren muss festgehalten werden, dass das Element 2 nicht unbedin,t ein Ronr zu sein brucht in dem dient, vienn die Streifen 4 daran angebracht werden. Zum Beispiel kann es eine Stange aus Rundmaterial sein, @ie vor dem Abstechen der Einzelelemente ausgebohrt wird.
Es wurde hier nur eine einzige Ausführungsform des vorliegenden Erfindungsgegenstandes im einzelnen beschrieben und veranschaulicht, aber es muss festgehalten werden, dass viele Variationen der Ausführungsformen möglich sind, die alle im Bereiche der vorliegenden Erfindung liegen.