Ausgabevorrichtung für Pastillen länglicher Form
Die Erfindung betrifft eine Ausgabevorrichtung für Pastillen länglicher Form, vorzugsweise solcher mit pris matischer Hüllfläche, umfassend einen hohlen Griffteil, der zur Aufnahme eines Pastillenstapels eingerichtet ist, der durch eine unter Federspannung stehende Druckplat- te gegen den Ausgabebereich geschoben wird, aus dem jeweils die oberste Pastille des Stapels in einem rechten Winkel zur Richtung der Nachlieferung aus der Ausga bevorrichtung durch ein von Hand zu betätigendes Ausschiebeglied ausgeschoben wird und dabei longs drei Seiten an Wandungen des Ausschiebebereiches gleitet.
Ausgabevorrichtungen dieser Art haben in den letzten Jahren grosse Verbreitung gefunden, was nicht zuletzt damit erklärt werden kann, dass die zum Vertrieb in diesen Vorrichtungen angebotenen originalen Pastillen hohen Qualitätsansprüchen genügen. Es hat aber auch nicht an Versuchen gefehlt, Nachfüllpackungen für diese Ausgabevorrichtungen auf den Markt zu bringen, die in letztere passen und einer einzelweisen Ausgabe der Pastillen zugänglich sind, die aber qualitiv nicht jenen Vorstellungen entsprechen, an die der Verbraucher durch die originalen Pastillen gewöhnt ist und die der Erzeuger der Ausgabevorrichtungen auch deshalb befriedigen will, weil andernfalls die Ausgabevorrichtungen als Ganzes in Verruf geraten.
Aus diesen Gründen wäre es erwiinscilt die Ausgabevorrichtung so auszuführen, dass sie zur Ausgabe von eigenartig geformten Pastillen befähigt wird. Die eegenwartig vertriebenen Pastillen sind mehr oder weniger einfache prismatische Körper mit abgerun- deten Kanten und ihr Vorschub und Auswurf aus der
Ausgabevorrichtung geht demnach glatt vor sich. sich. jedoch auf komplizierter geformte Pastillen übergegangen werden soll, z.
B. solche mit konvex g ewölbten Aussenflächen, cingeschnittenen Rillen in Seitenflächen oder dgl., so entsteht die Schwierigkeit, die Pastillen im Ausschie- hebereich der Ausgabevorrichtung in der gegenseitig, auch mit Bezug auf die Begrenzungswände dieses Berei- ches, richtigen Lage zu halten, damit es nicht zu einem Schiefstellen von Pastillen und damit zu lsätigen Ausga hehemmungen kommt.
l'm nun eine Ausgabevorrichtung der hier interessie- renden oben angeführten Art so einzurichten, dass sie nicht ohne weiteres in Verbindung mit Pastillen verwen det werden kann, die ihrer einfachen, d. h. wenig individuellen Form wegen praktisch von jedermann nachgeahmt werden können, d. h. also um den Verbraucher gegen derartige nicht originale Nachfüllware besser als bisher zu schützen, andererseits aber eine sichere. AusOa- be solcher Pastillen aus der Ausgabevorrichtung zu gewährfeisten, schlagt die Erfindung vor, dass bei einer Ausgabevorrichtung der eingangs genannten Art in den Ausschiebebereich wenigstens ein Vorsprung ragt, der bei Durchführung jener Bewegung mit der die Pastille in den.
Ausschicbebereich der Ausgabevorrichtung seiangt, und,'oder mit der sie aus diesem Bereich ausgeschoben wird, in entsprechende nutenförmige Wandausnehmun- gen der Pastille ; reift, wobei die Nutenform ein vollkom- menes Ausschieben der Pastille aus dem Ausschiebebereich ermöglicht. Unter Ausschiebebereich wird dabei jener Bereich der Vorrichtung verstanden, in den die jeweils oberste und daher für den nächsten Ausschiebe- voroang bereitlegende Tablette oder Pastille eintritt und in welchem der Ausschiebemechanismus tätig ist.
Nach einem weit verbreiteten Vorbild kann letzterer im wesent- lichen ein Daumen sein. der sich mit einem Versch) uss- deckel mitbewegt und der, wenn dieser Deckel zwecks Entnahme einer Pastille verschwenkt wird, die oberste Pastille von dem Stapel weg und aus der Einrichtung soweit ausschiebt, dass sie ergriffen werden kann. Nach Entnahme dieser obersten Pastille entsteht Platz in dem Ausschiebebereich, der von der folgenden Pastille einge- nommen wird, weil der Vorratsstapel unter Federdruck steht und daher das Bestreben herrscht, die jeweils oberste Pastille des Stapels in den Ausschiebebereich nachzuliefern, wo sie gegen einen diesen Bereich überquerenden Steg anstusst.
Zu diesem Nachschiebevorgang kommt es bei dieser hier betrachteten Ausgabevorrichtung elann, wenn der Deckel derselben wieder in die normale Schliesslage geraten ist und folglich der Aus- schiebedaumen sich aus dem Ausschiebebereich zurück- gezogen hat.
Wenn nun clic Pastille eine von der Prismeform weitgehend abweichende Gestalt hat und wenn sie insbesondere mit kombinierten Flächen versehen ist oder Einschnitte aufweist, so ist dieses punktformige Zusam- menwirken mit dem Ausschiebedaumen insofern störungsanfällig, als schon geringe Exzentrizitäten die Tendenz zu einem Schiefstellen der Tablette und damit zu einem Klemmen wälzend des Ausschiebevorgangcs be- dingo, DerVorsprung,der in den Ausschiebcbercich ragt und mit einer Nut der Pastillc zusammenarbcitet. schafft eine zusätzliche Führung der Pastille, was die GefahrderVerkiemmungwescnt!ichherabsetzt.
Eine besonders einfache Ausführungsform der vorlie- genden Ausgabevorrichtung kennzeichnet sich dadurch. dass zwei Vorsprünge im Ausgabebereich und zwar in den hinteren, der Ausgabeöffnung gegenüberliegenden, in Einschieberichtung verlaufenden Kantenbereichen des Ausschiebebereiches ausgeführt sind und zwar vorzugs- weise als diesen Kantenbereichen folgende Rippen. In einem solchen Fall wird man demnach Pastillen verwenden, die mindestens in dem Bereich, in dem diese Rippen sich befinden. wenn die Pastille die Ausschiebestellung erreicht, ausgenommen sind, denn andernfalis könnte man die tabletten oder Pastillen gar nicht in den Aus@ schiebebereich bringen.
Diese Ausnehmungen werden im einfachsten Fall Abrunduns ! en der Pastittenschmatseiten sein und man wird sic zweckmässig an allen vier kurzesten Seiten vorsehen, damit das Nachfüllen der
Ausgabevorrichtung nicht dadurch erschwert wird, dass man den Nachfülltablettenstapel nur in einer von zwei moglichen Stellungen in die Vorrichtung einsetzen kann.
Im Sinne einer weiteren Ausgesta) tung der vorliegenden Erfindung kann man aber auch so vorgehen, das. s mehrere Vorsprünge derart im Ausschiebebereich verteilt sind, dass die Wandausnehmungen der Pastillen, die nötig sind. um sie an diesen Vorsprüngen vorbeizuhewe gcn, die Form von sich über wenigstens in eine Seitenflä- che ganz erstreckende Rinnen annehmen.
Man kommt auf diese Weise zu PastillenJormen, die sich dem Verbraucher dank ihrer eigenartigen Form gut einprägen und für die der Erzeuger eine entsprechende Werbung entfal- ten kann, ohne schutzlos dazustehen, denn die Nachah- mung dieser besonderen Pastillenform durch Unbefugte wird sich alsdann als eine gegen die Regeln des lauteren Wettbeuerbes verstossende Massnahme darstellen.
Somit können die Verbraucher mehr als bisher damit rechnen, vor minderwertigen oder selbst nur gleichwertigen aber eben Nachahmungen des originalen Produktes gesichert zu sein, wogegen anderseits der Erzeuger des originalen Produktes weniger a ! s bisher damit rechnen muss, dass er zuerst einen Absatz für sein Quahtätsprodukt mit flohen Kosten-besonders Werbekosten-aufbaut und dann die Nachahmungen auf dem Plan erscheinen.
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den anliegenden schema : tischen Zeichnungen dargestellt. Es zei- gen :
Fig. 1 einen Aufriss im Querschnitt durch eine Aus gahevorrichtung bekannter Art mit geschlossenem Dek- kel und mit der erfindungsgemässen Ausgesta ;
Fig. 2 die Ausgabevorrichtung nach Fi.
I in Be- schränkung auf den Oberteil, bei geöffnetem Deckel ;
Fig. 3 eine Draufsicht auf den. Ausschiebebereich der Vorrichtungen nach den Fig.] und 2 in vergrössertem Masstab und die
Fig. 4 und 5 Beispiele für Pastillen, deren Grundform durch die Ausfullrung von sich liber mehrere Seitenfla- chen erstreckenden Nuten auf eine eigenartige Weise im Sinne der Erfindung modifiziert ist ;
Fig. 6 zeigt eine abgeänderte Ausführung der Erfin- dune.
In den Fig. 1 und 2 ist ein Pastillenausgabebehälter dargestellt. Er besitzt ein Gehäuse l' mit Boden 2 und einem im Gehäuse verschiebbaren Zwischenboden 3, der unter der Wirkung einer Feder 4 stein, die zwischen den Boden 2 und den Zwischenboden 3 eingelegt ist und trachtet. den letzteren nach oben zu verschieben.
Zum Fullen dieses Behälters wird eine das Gehause ubergreifende Hülse 5 verwendet, die mit einem nach @ innen weisenden Ansatz 6 auf den Zwischenboden 3 wirkt und diesen, wenn man die Hülse 5 in die untere Stellung schiebt, unter Spannung der der 4 ebenfalls nach unten schiebt, womit dann die offene Schmatseite des eigentlichen Gehäuses zum Einschieben des Pastiuen- stapels frei wird.
An dem oberen Ende der Ausgabevor@ richtung ist der Schwingdeckel 8 in Fortsatzen la des Gehäuses 1 drehbar gelagert und entgegen einer Feder 9 in die aus Fig. 2 crsichtliche Lage schwenkbar, wobei er die jeweils im Stapel 10 oberste Pastille 10a vor sich her in die aus Fig. 2 ersicht) iche Lage schiebt, wozu der Daumen 8a des Deckels in den obersten Bereich des Gehäuses 1, den Ausgabebereich, tritt. Lässt man den Decket 8 los, so wird die nun oberste Pastille durch die Feder 4 in den Ausgabebereich gehoben.
Dieser Ausga- bebereich ist von den oberen Fortsätzen la des Gehäuses I und der Hinterwand 1 b, die einen den Durchtritt des Daumens 8a ermöglichenden Schlitz besitzt, und einer Anschlagleiste Ic begrenzt.
Die besondere Ausgestaltung des Ausgabebereiches besteht nun in fofgendem :
In den Ausgabebereich ragen Vorsprünge, die von den diesen Bereich begrenzenden Wänden abstehen und die mit entsprechenden Ausnehmungen der Pastille zu- sammenwirken. Dadurch wird erreicht, dass Pastillen, die diese Ausnehmungen nicht besitzen, von der Ausgabeein- richtung auch nicht ausgegeben werden können.
Tm einfachsten Fall bestehen diese Vorsprünge aus Leisten 12, die in den Ecken dieses Bereichs ausgefiihrt sind. Diese Leisten bestehen mit den Wänden la, lb aus einem Stück und verstärken gleichzeitig den Kantenbe- reich. Damit nun eine Pastille 10 trolz \'orhandensein dieser Kantenverstärkungen von dem dargestellten. Apparat ausgegeben werden kann, muss sic entsprechend auxgenommene Eckenbereiche haben, d. h. man wird sie am besten mit einer entsprechend starken Abrundung 10b versehen.
Diese Abrundungen werden zweckmässig an allen vier Schnailkanten der Pastille vorgesehen. oheleich es an sich genügen würde, sie nur an den beiden Kanten einer Schmalseite anzuordnen. nämlich jener die der Gehäuseseit@ 1b gegenüberliegt, und zwar erfolgt diese Vervieifähigung der Ahrundungen oder Ausneh- mungen 10b zu dem Zwecke, damit man soweit symme- trische Pastillen bckommt, dass beim Nachladen der \'orrichtung keine besondere Aufmerksamkeit in der Hinsicht erforderlich ist, dass man den NachfüHstapet nur in einer von zwei möglichen Stellungen in die Vorrichtung einsetzen dürfte, damit die Ausgabevorrich- tung funktioniert.
Man erkennt, dass Pastille, die zwar eine der Pastille 10 entsprechende prismatische Hüllflache besitzen, jedoch ohne Kantenahrundungen 10b in eine daleestellte Ausgabevorrichtung insofern nicht passen würden, a) s sie zwar in den Vorratsraum nicht aber in den Ausgabebe- reich passen würden, es sei denn, dass ihre Gesamtab messungen entsprechend verfeinert werden würden, in welchem Falle indes cine cinwandfreje Funktion der \'orrithtung in Frage gestellt wäre.
Es ist ferner ersicht- licli, dass die V?orspr@nge 12 sich zwar über die ganze Hohe des Gehäuses 1 erstrecken können, (in welchem Faille die eben ins Auge gefassten, nicht abgerundeten Pastillen schon nicht me) in dieses Gehäuse passen wüden), dass aber das Vorhandensein der Vorsprünge 12 nur im Ausschiebecbereich genügt, um den angestrebten Zweck zu erreichen.
In den Fig. 2 und 3 sind weitere Vorprünge 14 und l die toiles an den Endkereichen la der Seitenwände teils an der Anschlagleiste 1c ausgeführt sind und die mit entsprechenden Ausnehmungen der Pa. stille zusammenwirken.
Eine fOr diese Anordnung der Vorsprünge 14 und 15 gedachte Pastille ist aus Fig. 4 ersichtlich. Die Vertiefungen 16wirken mit den Vorsprüngen zusammen, wenn die Pastille in den Ausschiehebereich gehoben wird. was der Fall ist, sobald eine Pastille aus diesem Bereich entnom mcn worden ist und der Deckel wieder die Schliessstel- lung nach Fig. I eingenommen hat. Wenn die nachgelieferte Pastille diesen Ausschiebebereich erreicht hat, werden sich die Vorsprünge 14 in einer bestimmten Relativlage hinsichtlich der Seitenflächen der Pastille befinden, die in Fig. 4 strichliert gezeichnet ist. Wenn nun die Pastille durch Öffnen des deckels 8 augeschoben werden soll, so muss sie sich in Richtung zur Ausgabe-bzw.
Entnahmeöffnung, in der Fig. 2 also nach links verschie- ben können. Damit diese Verschiebebewegung nicht durch die Pastille selbst unmöglich gemacht wird, muss die Pastille mit einer weiteren Ausnehmung 17 versehen sein, in der sich die Sorsprtinge 14 relativ zur Pastille verschieben, wenn diese die erwähnte Bewegung nach links ausfuhrt.
Ein weiterer Vorsprung 15 ist, wie bemerkt, an der Unterseite des Steges le ausgefiihrt. Es ist nun bereits leicht einzusehen, dass dieser Vorsprung einen Kanal 18 in der Pastille ertordert, andernfalls man die Pastille nicht in die richtige Lage zu diesem Anschiagsteg bringen und auch nicht richtig ausschieben könnte.
An sich würde es genügen, wenn die Kanäle 17, 18 sich nur von der N te bis zu dem in der Zeichnung rechten Ende der Pastille erstreckten, allein aus cler weiter oben dargelegten Zweckmässigkeit der Ausführung symmetrischer Pastillen werden diese kanalförmigen
Ausnehmungen 16, 17 und 18 sich über die ganzen Pastillenflächen erstrecken.
Man erkennt nun, dass eine sehr grosse Zahl unter- schiedlicher Pastillenformen möglich sind, je nach der Anordnung, Form und Zahl der Vorsprünge, die während des Einschiebens der Pastille in den Ausschiebebe- reich des Gehäuses und während des Ausschiehens aus diesem Bereich mit der Pastille zusammenwirken. Fia. 5 zeigt eine Pastillenform, die ihr besonderes Ersclaeinunns- hild durch einen breiten Vorsprung, der an der Unterseite des Steges 1c und je einen schmalen Vorsprung, der an der Innenseite der Wandteile la vorgesehen zu denken ist.
Ausserdem ist die Pastiiie mit stark abgerundeten Eckenbereichen versehen, etwa um in diesen Bereichen noch Vorspriinge nach @ Art der Vorsprünge 12 der Fig. 2 und 3 wirken zu fassen.
Es sci bemerkt, dass die Forderung nach Ausführung symmetrischer Pastillen nicht in einem ranz strengen Sinne zu verstehen ist; es genügt zentrische Symmetrie, wofür die Fig. 6 noch ein Ausführungsbeispie) zeigt (in der Darstellung entsprechend der Fig. 3), in der die grossen Deckfiächen der Pastille'0 zwei Ausnehmungen 2t zum Zusammenwirken mit einem Vorsprung 22 des Steges c, zwei Steitenausnehmungen 23 zum Zusammen- wirken mit einem Vorsprung 24 der Wand) a und zwei Abschrägungen 25 zum Zusammenwirken mit einem Eckvorsprung 26 aufweisen, und wobei a) ie Vorsprünge einseitig angeordnet sind.
Man erkennt, dass, gleichgültig mit welcher der StirnHächen 27 oder 28 voran man einen aus solchen Pastillen bestehenden Stapel in die Ausgabe- vorrichtung einschieben wird, diese immer bereit sein wird, Pastillen dieser Beschaffenheit durch normale Betä Tigung des Deckeis auszugeben.