Vorrichtung zum Verriegeln eines einschaligen Schwenkdaches an Güterwagen, insbesondere an Eisenbahngüterwagen Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Ver riegeln eines einschaligen Schwenkdaches an Güterwagen und ist insbesondere für Eisenbahngüterwagen bestimmt. Das einschalige Schwenkdach ist hierbei ohne Zwischen unterstützung an seinen beiden Enden auf je einer Tragsäule abgestützt, die in an den Wagenstirnwänden fest angeordneten Lagern schwenkbar sind.
Das Dach erstreckt sich über die gesamte Länge des Wagenkastens, ist im geschlossenen Zustand an seinen Längskanten gegenüber dem Seitenwandoberrahmen abgedichtet und wird mittels eines nur an einer Wagenstirnwand ange brachten Schwenkantriebes nach einer beliebigen Wa genseite hin verschwenkt.
Es ist bereits eine Vorrichtung zum Schliessen eines Einschalen-Schwenkdaches an Güterwagen bekannt, bei der an den Wagenstirnwänden über an sich bekannte Antriebselemente Druckstücke derart bewegbar ange ordnet sind, dass diese tangential zum Schwenkbogen des Daches unter die Enden der seitlichen Dachschalen- Längskanten des eingeschwenkten Daches drücken, wo durch ein eventuell verwundenes Dach in eine zur Wa genlängsachse parallele Schliessstellung gebracht und festgelegt wird.
Diese bekannte Verriegelung ist durch die Anord nung von vier Schliess-Druckpunkten an den vier Dach schalenecken aufgrund ihrer vielen Einzelteile fertigungs- und montagemässig kostspielig, insbesondere durch die kreuzweise Anordnung der Betätigungsstangen für die Verriegelung. Diese Anordnung ist erforderlich, da das Dach jeweils zu der dem Schwenkantrieb gegenüberlie genden Seite ausschwenken muss, um die Bedienungs person vor einem Unfall zu schützen.
Der Erfindung lag die Aufgabe zugrunde, eine Vor richtung zum Verriegeln eines einschaligen Schwenk daches an Güterwagen zu schaffen, die die Nachteile der bekannten Verriegelung vermeidet, einen besonders einfachen Aufbau besitzt und die das Dach in seiner Schliessstellung zentriert und festhält. Zu diesem Zweck wird gemäss der Erfindung vor geschlagen, jede der beiden Tragsäulen in der Nähe des Daches durch zwei die Tragsäule beidseitig ein spannende Klauen in der mittleren Stellung zu verrie geln, wobei die Klauen über einen verriegelbaren An trieb betätigt werden, der an der den Schwenkantrieb aufnehmenden Wagenstirnwand angeordnet ist.
Vorzugsweise sind die Klauen hierbei an einer an der Stirnwand befestigten Konsole um senkrechte Bol zen verschwenkbar gelagert; ferner wird vorzugsweise das Dach durch unmittelbar an der Dachschale angrei fende, biegsame Zugelemente verschwenkt. Bei einem bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung sind die Klauen mit ineinandergreifenden Zahnsegmenten ver sehen und gemeinsam über ein Gestänge durch einen Kurbelhebel betätigbar.
Ferner kann an jedem Ende einer quer über die Stirnwand verlaufenden Betätigungs welle ein Kurbelhebel angeordnet und die Betätigungs welle über eine an ihr befestigte Gabel und einen Ver riegelungshebel mit dem zu den Klauen führenden Ge stänge verbunden sein, wobei der Verriegelungshebel in seiner Verriegelungsstellung mittels einer Riegelwelle arretierbar ist, die parallel zur Betätigungswelle an der Stirnwand gelagert ist und an beiden Enden einen Hand hebel trägt. Die Riegelwelle ist dann vorzugsweise mit zwei Verriegelungsklinken versehen, die in der Verrie gelungsstellung an einem Riegelstift anliegen, der am Verriegelungshebel befestigt ist.
Bei einer anderen Ausführungsform der Erfindung ist jede der Klauen unabhängig von der anderen über ein Gestänge von einem Handhebel betätigbar, der an der der jeweiligen Klaue gegenüberliegenden Seite der Stirnwand angeordnet ist. Bei dieser Ausführung dient die in der Schliessstellung stehenbleibende Klaue beim Zurückschwenken des Daches als Anschlag.
Es kann schliesslich vorgesehen werden, die Klauen, vorzugsweise unter Zwischenfügung von elastischen Zwi schenstücken, mit Druckstücken zu versehen, die an entsprechenden Gegenstücken an der Tragsäule zur An lage kommen.
Eine derart ausgestaltete Verriegelungsvorrichtung besitzt einen einfachen Aufbau, ergibt eine gute Zen- trierung des Daches und hält das Schwenkdach durch den Angriff an den Tragsäulen an einer Stelle fest, die ohne besondere Verstärkungen auch hohen Belastungen ausgesetzt werden kann.
Auf der Zeichnung sind zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt, und zwar zeigt: Fig. 1 eine Stirnansicht des Aufbaues eines Eisen bahngüterwagens mit dem ersten Ausführungsbeispiel der erfindungsgemässen Verriegelungsvorrichtung, Fig. 2 eine Seitenansicht der Verriegelungsvorrich tung, Fig. 2a einen Ausschnitt der Fig. 2 in vergrössertem Massstab, Fig. 3 eine Draufsicht auf die Verriegelungsvorrich tung und Fig. 4 eine Draufsicht auf die Klauen in vergrösser tem Massstab, Fig. 5 eine der Fig. 1 entsprechende Stirnansicht des zweiten Ausführungsbeispiels der erfindungsgemä ssen Verriegelungsvorrichtung und Fig. 6 eine der Fig. 3 entsprechende Draufsicht auf die Vorrichtung gemäss Fig. 5 in vergrössertem Massstab.
Beide Ausführungsbeispiele zeigen den Aufbau eines Eisenbahngüterwagens, an dessen Stirnwänden 1 die Tragsäulen 3 für das Dach 2 in Lagern 1 a verschwenk- bar gelagert sind. Die Schwenkkräfte für eine Bewegung des Daches 2, das in seiner Schliessstellung gegenüber den Seitenwandoberrahmen 1b abgedichtet ist, werden mittels nicht näher bezeichneter Antriebsvorrichtungen aufgebracht, die in der Zeichnung mit dünnen Linien angedeutet worden sind.
Beim ersten Ausführungsbeispiel gemäss den Fig. 1-4 wird das Dach 2 in seiner Schliessstellung durch Klauen 4 gehalten, die auf einer Konsole 5 auf Bolzen 6 gelagert sind. Die beiden Klauen sind über an ihnen befestigte Zahnsegmente 7 miteinander verbunden.
Die Betätigung der Klauen 4 erfolgt durch eine Be tätigungswelle 8, die quer über die Stirnwand 1 verläuft und an ihren Enden je einen Kurbelhebel 9 trägt, so dass das Dach 2 an der antriebsseitigen Stirnseite 1 an jeder der beiden Ecken des Aufbaues entriegelt und verriegelt werden kann. An dieser die Betätigungswelle 8 aufnehmenden Stirnwand 1 befindet sich auch der Antrieb zum Verschwenken des Daches 2.
An der Betätigungswelle 8 ist eine Gabel 10 be festigt, die mit einem Verriegelungshebel 11 verbunden ist. Dieser Verriegelungshebel 11 ist an einem Kipp- hebel 12 aasgelenkt, der auf einem Bolzen 12a an der Stirnwand 1 gelagert ist.
Der Kipphebel 12 steht wie derum über eine Stange 13 mit einem Winkelhebel 14 in Verbindung, der auf einer Welle 15 befestigt ist, die im Seitenwandoberrahmen 1b über die gesamte Länge des Aufbaues verlaufend angeordnet ist. über diese Welle 15 werden die auf der Zeichnung nicht dar gestellten hinteren Klauen ebenso wie die am Antriebs ende betätigt, und zwar indem die Klauen 4 mittels einer Stange 16 unmittelbar durch den Winkelhebel 14 bewegt werden, wie dies insbesondere aus Fig. 1 und 3 hervorgeht.
Um eine Verriegelung des Betätigungsmechanismus in der Schliessstellung des Daches 2 zu erzielen, ist par allel zur Betätigungswelle 8 eine Riegelwelle 17 angeord net, an deren beiden Enden je ein Handhebel 18 be- festigt ist, der zwischen zwei Anschlägen 20a und 20b hin und her bewegt werden kann. Diese Riegelwelle 17 trägt eine Verriegelungsklinke 19, die mit ihrem vor deren Ende in der Schliessstellung des Daches 2 einen Riegelstift 11a umgreift, der am Verriegelungshebel 11 befestigt ist.
Durch diese Anordnung ist es möglich, die Kurbel hebel 9 der Betätigungswelle 8 zu sperren, wenn ein oder beide Handhebel 18 der Riegelwelle 17 am Anschlag 20b beispielsweise durch ein Schloss festgehalten wer den. Die Einzelheiten dieses Verriegelungsmechanismus gehen insbesondere aus Fig. 2a hervor.
Während beim ersten Ausführungsbeispiel die bei den Klauen 4 in ihrer Bewegung durch die Zahnseg mente 7 miteinander gekoppelt sind, sind die Klauen 21a und 21b des zweiten Ausführungsbeispieles gemäss Fig. 5 und 6 unabhängig voneinander betätigbar. Bei dieser Ausführung wird jeweils nur eine Klaue 21a oder 21b weggeschwenkt, während die andere in der Verriegel- stellung stehenbleibt. Hierdurch wird erreicht, dass beim Schliessen des Daches 2 die in der Schliessstellung ver bliebene Klaue 21a bzw. 21b als Anschlag für das in die Schliessstellung zurückkehrende Dach 2 dient.
Auch bei der zweiten Ausführungsform sind die Klauen 21a und 21b mittels Bolzen 6 auf einer Konsole 5 gelagert. Ihre Betätigung erfolgt jeweils durch einen Handhebel 22, der auf einem Lagerbolzen 23 an der Stirnwand 1 verschwenkbar gelagert ist. Dieser Hand hebel 22 steht über einen Zwischenhebel 24 jeweils mit einem Winkelhebel 25 in Verbindung, der auf einer Welle 26 befestigt ist. Beide Wellen 26 laufen von der antriebsseitigen Stirnwand 1 zur gegenüberliegenden Stirnwand des Aufbaues, um eine gleichzeitige Betäti gung der entsprechenden Klauen 21a bzw. 21b zu be wirken.
Die in der Zeichnung verwendeten Indizes a und b sind benutzt worden, um die Zugehörigkeit des jeweili gen Betätigungsmechanismus zur Klaue 21 a (Index a) bzw. zur Klaue 21b (Index b) darzulegen.
An jedem der insgesamt vier Winkelhebel 25 ist eine Stange 27 befestigt, die mit ihrem anderen Ende an einen Umlenkhebel 29 aasgelenkt ist, der verschwenk- bar auf einem Bolzen 28 gelagert ist. Dieser Umlenk- hebel 29 trägt wiederum einen Gabelhebel 30, der über eine Stange 31 mit der jeweiligen Klaue 21a bzw. 21b verbunden ist.
Aus konstruktiven Gründen ist beim dargestellten Ausführungsbeispiel die Stange 31b unterteilt, wobei die beiden Teile an ihrer Verbindungsstelle über einen Pendelhebel 32 zusätzlich an der Stirnwand 1 gelagert sind.
In der Schliessstellung der Klauen 21a bzw. 21b befindet sich der jeweilige Gabelhebel 30 in einer über Totpunktlage, wie dies aus Fig. 5 zu erkennen ist. Ausser dieser Sicherung gegen ein unbeabsichtigtes öff nen des Verriegelungsmechanismus sind weiterhin Si cherungsklinken 33 und 34 vorgesehen, die mit einer Aussparung jeweils einen Stift am Handhebel 22 um greifen, wenn sich dieser in der unteren bzw. oberen Stellung befindet.
Wie insbesondere aus Fig. 4 hervorgeht, sind die Klauen 4 mit jeweils einem Druckstück 35 versehen, das zur Anlage an einem entsprechenden Gegenstück 3a an der jeweiligen Tragsäule 3 bestimmt ist. Vorzugs weise sind diese Druckstücke 35 mit einem elastischen Zwischenstück 36 versehen, wie dies aus Fig. 4 her vorgeht. In Abänderung ist es jedoch auch möglich, wie in Fig. 6 gezeigt, dass die weicheren Zwischenstücke 36 zwischen dem aus harten Material bestehenden Druck stück 35 und der jeweiligen Klaue 21a bzw. 21b ange ordnet sind.