Vorrichtung zum wahlweise Zuleiten eines Fadens aus einer Reihe von Fäden an einen schon verarbeiteten Faden Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum wahl weise Zuleiten eines Fadens aus einer Reihe von Fäden, die von Spulen gezogen werden, an einen schon verarbeiteten Faden. Eine solche Vorrichtung kann verwendet werden in Textilmaschinen, wie Rundwirk- maschinen oder Webmaschinen, wobei die Fäden von ortsfesten Spulen gezogen werden.
In Textilmaschinen, besonders bei Webmaschinen ist es durchaus üblich, Fäden verschiedener Farbe oder verschiedener Zusammensetzung zu verarbeiten. Diese Textilmaschinen sind für diesen Zweck speziell einge richtet. Bei Webmaschinen, die mit einer Webschütze arbeiten, ist zum Wechseln von Fäden verschiedener Farbe eine Vorrichtung montiert, die die Webschützen auswechselt, wenn ein Schussfaden anderer Farbe oder ein Schussfaden anderer Zusammensetzung notwendig ist.
Es gibt aber Webmaschinen, bei denen das Ändern der Schussfadenfarbe oder Schussfadenzusammenset- zung nicht möglich ist, und zwar besonders Webma schinen, bei denen die Schussfäden mittels einer Grei- ferschütze oder mittels Strahlwirkung von ortsfesten Spulen gezogen und in das Webfach hineingeführt wer den.
Ein anderes Beispiel einer Textilmaschine, bei der zwecks Erzeugung visueller Effekte das Ändern der Fäden schwierig ist, ist eine Rundwirkmaschine mit ortsfesten Spulen. Auch für eine solche Maschine ist eine Vorrichtung zum wahlweise Zuleiten eines Fadens aus einer Reihe von Fäden besonders geeignet.
Die Erfindung bezweckt eine Vorrichtung zu schaf fen, die bei Textilmaschinen verwendet werden kann, um das Arbeiten mit Fäden verschiedener Farbe oder verschiedener Zusammensetzung zu ermöglichen und wobei die Fäden wahlweise einem schon verarbeiteten Faden zugeleitet werden können.
Eine solche Vorrichtung ist nach der Erfindung gekennzeichnet durch ein Halteorgan für getrennte vordere Enden von, ortsfesten Spulen herkommenden Fäden und eine Fadenfördervorrichtung für wenigstens einen Faden, mit welchem Halteorgan und der Förder- vorrichtung ein einschaltbarer Mechanismus zusammen arbeitet zum Aneinanderheften von zwei zwischen dem Halteorgan und der Fördervorrichtung verlaufenden Fäden.
Eine praktische Ausführung der Vorrichtung nach der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass das Halteorgan für die Fadenenden ein Fadenführer ist, der mit einem Greifer für einen einzelnen Faden zu sammenarbeitet, wobei das Halteorgan und der Greifer derart eine Bewegung zueinander ausführen können, dass das Halteorgan mit den einzelnen Liegeplätzen für die Fäden nacheinander in die Bewegungsstrecke des Greifers gelangt.
Hierbei kann bei dieser Ausführungs form ein Faden leicht von dem Greifer gefasst werden, da das Halteorgan an der dem Greifer zugewandten Seite eine Saugöffnung für das Ende eines durch die Fadenöse geführten Faden aufweist, wobei der Teil des Halteorgans zwischen der Saugöffnung und der Faden öse einen Liegeplatz für den Faden bildet und für jede Fadenöse eine einzelne Saugöffnung und ein einzelner Liegeplatz für den Faden vorhanden ist.
Die Saugöffnungen sind hierbei an eine Absaugvor- richtung angeschlossen.
Weiter ist es empfehlenswert, dass mit dem Halte organ an der Seite der Saugöffnungen ein Fadenleiter zusammenarbeitet zum Führen eines durch die Faden öse von einer Fadenöse nach einer Saugöffnung verlau fenden Fadenendes. Das Verstellen des Halteorgans kann mittels einer an sich bekannten Webkarte oder Nockenkette durchgeführt werden, da solche Webkar- ten oder Nockenketten bei Textilmaschinen üblich sind.
Das Steuern der Vorrichtung mittels einer Web- karte oder einer Nockenkette ist möglich, da ein Fadenleiter derart mit dem Halteorgan gekuppelt ist, dass der Fadenleiter zusammen mit dem Halteorgan eine Bewegung mit Bezug auf den Greifer für einen Faden ausführen können und dass der Fadenleiter aus- serdem eine Bewegung mit Bezug auf das Halteorgan ausführen kann.
Die Erfindung wird mit Hinweis auf eine Zeich nung beispielsweise eingehender erläutert: Fig.l ist eine perspektivische Darstellung einer Webmaschine, wobei ein Schussfaden von einer ortsfe sten Spule gezogen wird und der Faden mittels Strahl wirkung eines Druckmediums in das Webfach hinein geführt werden kann, Fig. 2 ist eine schematische perspektivische Darstel lung einer Vorrichtung zum Vorbereiten eines Schuss- fadens, die bei einer Webmaschine nach Fig. 1 verwen- det werden kann,
Fig.3 ist eine schematische perspektivische Dar stellung einer Vorrichtung nach der Erfindung, und zwar zeigt sie denjenigen Teil, der für eine beschleu nigte Förderung des zu verarbeitenden Fadens dient, Fig.4 ist eine schematische perspektivische Dar stellung eines mit dem Teil nach Fig. 3 zusammenar beitenden Teiles der Vorrichtung nach der Erfindung, aus der hervorgeht, in welcher Weise Fäden von ver schiedenen ortsfesten Spulen gewählt werden können,
Fig.5 ist eine perspektivische Darstellung eines Halters oder einer Haltevorrichtung für die vorderen Enden der von den Spulen herkommenden Fäden und Fig. 6 ein Schnitt der in Fig. 5 dargestellten Halte vorrichtung.
Als Beispiel einer Textilmaschine ist in Fig. 1 eine Webmaschine veranschaulicht worden, wobei die Schussfäden mittels Strahlwirkung eines Druckmedi ums in das Webfach hineingeführt werden. Zu diesem Zweck werden Vorrichtungen zum Vorbereiten und Lanzieren eines Schussfadens verwendet, die in den seitlichen Teilen la und 1b der Webmaschine angeord net sind. Der als Schussfaden zu verarbeitende Faden 2 wird durch einen Fadenleiter nach der Vorrichtung geführt. Der Faden 2 wird von einer ortsfesten Spule 4 gezogen.
Um zu verhüten, dass bei leerlaufender Spule 4 ein Betriebsunterbruch stattfindet, sind neben der Spule 4 Zusatzspulen 4a, 4b und 4c angeordnet. An der anderen Seite der Webmaschine sind ebenfalls ortsfeste Spulen angeordnet, von denen die Spule 4'c noch ge rade sichtbar ist. Das hintere freie Fadenende der Spule 4 ist an das vordere freie Fadenende der Spule 4a ge knotet. Weiter sind die Fäden sämtlicher Spulen in glei cher Weise miteinander verbunden, also der Faden ver läuft von der Spule 4c zur Spule 4b und weiter zur Spule 4a, wie in Fig. 1 veranschaulicht ist, wobei die freien aneinander befestigten Fadenenden mit 5 be zeichnet worden sind.
In Fig.2 ist der Fadenführer 3 für den Faden 2 ganz ersichtlich und bei diesem Ausführungsbeispiel der Vorrichtung zum Vorbereiten eines Schussfadens ist der Fadenführer 3 als eine Röhre ausgeführt, deren Ende 6 nach zwei kegeligen Rollen 7a und 7b gerichtet ist. Die Rollen 7 werden mittels einer Hilfswelle 8 an getrieben, die z. B. mittels einer Kette 9 und eines Zahnrades 10 von der Hauptwelle der Maschine ange trieben wird.
Zum Antreiben der Rollen 7 dienen die Zahnräder 11 mit je auf einer Welle montierten Zahnrädern 13. Eine dieser Wellen ist mit 12 bezeichnet.
Der aus dem Ende 6 des Fadenleiters 3 kommende Faden verläuft durch eine Fadenöse 14 eines angetrie benen Hebels 15 und weiter zwischen den Rollen 7a und 7b nach einem Fadeneinfuhrelement 16 einer Fadenvorbereitungsvorrichtung, die im allgemeinen mit 17 bezeichnet worden ist. Die Rollen 7a und 7b haben eine kegelige Mantelfläche, und abhängig von der Stelle, wo der Faden 2 zwischen den Rollen liegt, wird der Faden eine bestimmte Fördergeschwindigkeit erhal ten, die mit der Arbeitsgeschwindigkeit der Webma schine übereinstimmen soll.
In manchen Fällen ist es notwendig, dass die Fördergeschwindigkeit während einer bestimmten Phase des Arbeitszyklus der Maschine eine andere Fördergeschwindigkeit hat, und zu diesem Zweck dient die Fadenöse 14 im Hebel<B>15.</B> Der Hebel 15 weist einen Arm 18 auf, dessen Ende in eine Nute einer Steuerscheibe 19 ragt. Abhängig vom radialen Abstand der Nute von der Achse der Steuer scheibe 19 wird bei Drehung der Welle 6 der Hebel und deshalb auch die Fadenöse 14 sich verstellen und eine bestimmte Geschwindigkeitsvariation in der Förder- geschwindigkeit des Fadens erzeugen.
Mit der Welle 8 ist weiter eine Nockenwelle 20 gekuppelt zum Steuern von nicht gezeichneten Ventilen und anderen Betäti gungsorganen der Fadenlanziervorrichtung. Die Lan- ziervorrichtung und die dazu gehörige Vorrichtung zum Vorbereiten eines Schussfadens braucht nicht beschrie ben zu werden, da diese keinen Gegenstand der Erfin dung bilden und an und für sich schon bekannt sind.. Der Antrieb und der Fadenverlauf, bevor der Faden die Vorrichtung zum Vorbereiten des Schussfadens erreicht, ist nur erwähnt, um die Schwierigkeit des Wechselns der Fadensorte oder Fadenfarbe zu erklären.
Das Auswechseln eines Fadens ist möglich mit einer speziellen Vorrichtung, die mittels eines zusätz lichen Zahnrads 21 auf der Welle 8 und einer dazuge hörigen Kette 22 angetrieben werden kann. Die Vor richtung zum Hantieren verschiedener aufeinander fol gender Fäden kann leicht als eine Einheit an eine Webmaschine anmontiert werden, und diese Einheit ist schematisch in Fig. 1 mit einer Strichlinie 23 angedeu tet.
Wenn mit Fäden unterschiedlicher Farbe oder Zu sammensetzung gearbeitet werden soll, werden die Fäden der Spulen 4 nicht aneinander geknöpft, wie mit 5 bezeichnet worden ist, sondern die Fäden der Spulen 4, 4a, 4b und 4c verlaufen nach Fadenösen der Vor richtung 23 wie mit Strichlinien 24 in Fig. 1 angedeu tet worden ist.
Mit Verweisung nach Fig. 3 ist wieder das Zahnrad 21 mit der Welle 8 und der Kette 22 gezeichnet wor den. Weiter ist in Fig. 3 der Eintritt des Fadenführers 3 sichtbar, während auch der Faden 2 angedeutet wor den ist.
Die Kette 22 verläuft um ein Zahnrad 25, das an ein anderes Zahnrad 26 befestigt ist. Mit dem Zahnrad 26 stehen zwei Zahnräder 27 und 28 in Eingriff. Die Zahnräder 27 und 28 sind an Rollen 29 bzw. 30 befe stigt. Weiter ist über den Rollen 29 und 30 eine Rolle 31 vorgesehen. Die Mantelfläche der Rollzn 29, 30 und 31 ist derart, dass wenn ein Faden zwischen der Rolle 31 und den Rollen 29 und 30 eingeklemmt ist, dieser Faden nur durch Reibung mitgenommen wird.
Die Umfangsgeschwindigkeit der Rollen 29, 30 und 31 ist derart, dass ein eingeklemmter Faden eine Förder- geschwindigkeit hat, die grösser ist als die normale Arbeitsgeschwindigkeit des Fadens 2 zufolge des Ab ziehens des Fadens von der Spule 4 mittels der Rollen 7a und 7b. Es wird also zwischen den Rollen 29, 30 und 31 und den Rollen 7a und 7b ein 17berschuss an Fadenlänge des zu verarbeitenden Fadens erzeugt sobald die Rollen 29, 30 und 31 eingeschaltet werden.
Das Einschalten der Rollen ist möglich, da die Rolle 31 in einer Gabel 34 eines bei 33 gelenkig mon- tierten Hebels 35 montiert ist. Das Ende des Hebels 35 ist an einer Kolbenstange 36 eines pneumatischen Zylinder-Kolbensystems 37 gekuppelt. Das andere Ende der durch den Zylinder verlaufenden Kolben stange 36 ist mit einem Hebel 38 verbunden, der wie der gekuppelt ist an eine Schiebestange 39. Die Schie bestange steuert mittels eines Hebels 40 ein Ventil 41 eines Fadenspeichers 42. Das Ventil 41 ist an einer Saugleitung 43 angeschlossen. Der Fadenspeicher 42 kann die Form eines Flachschaftes haben, worin der Faden 2 durch die Mündung in der Form einer Schleife angesaugt werden kann. Ein solcher Faden speicher 42 ist an und für sich bekannt.
Der von den Rollen 31 und 30 erzeugte Faden- überschuss wird also im Fadenspeicher 42 aufgenom men, und wenn die Rollen 31 und 30 ausgeschaltet sind, können die Rollen 7a und 7b den Faden wieder aus dem Fadenspeicher 42 herausziehen. Statt eines mit Saugwirkung arbeitenden Fadenspeichers 42 kann auch eine andere Vorrichtung zum Aufnehmen eines Fadenüberschusses verwendet werden, z. B. eine mechanische Vorrichtung, mit der eine oder mehrere Fadenschleifen gebildet werden.
Es ist deutlich, dass wenn das Zylinder-Kolbensy- stem 37 eingeschaltet wird, es möglich ist, zeitlich an einen zu verarbeitenden Faden 2 eine Förderungsge schwindigkeit zu geben, die grösser ist als die normale Arbeitsgeschwindigkeit des Fadens, um die also er zeugte zusätzliche Fadenmenge im Fadenspeicher 42 aufbewahren zu können.
Das Einschalten des Zylinder-Kolbensystems 37 kann mittels eines separaten Steuermechanismus durchgeführt werden. Der Steuermechanismus wirkt in bekannter Weise z. B. mit der Webkarte der Webma- schine zusammen. Die Steuerung von Organen mittels einer Webkarte oder Nockenkette ist bei Webmaschi- nen durchaus bekannt und braucht nicht beschrieben zu werden.
Im allgemeinen kann gesagt werden, dass, wenn mittels einer Webkarte oder Nockenkette der Webmaschine eine andere Fadenfarbe eingeschaltet werden soll, ein entsprechendes Loch in der Webkarte oder ein entsprechender Nocken der Kette das Zylin- der-Kolbensystem 37 einschaltet. Das Zahnrad 26 ist montiert auf eine Welle 44, die mittels der Zahnräder 45 die Welle 46 antreibt.
Die Welle 46 ist ebenfalls in Fig.4 gezeichnet, und diese Welle trägt eine Steuer scheibe 47 mit einer Nut 48 verschiedener Radien mit Bezug auf die Welle 46.
In die Nut 48 greift ein Zapfen 49 eines bei 50 drehbar gelagerten Schaukelarmes 51. Der Schaukel arm 51 ist weiter mit einem hakenartigen Nocken 52 versehen, und hinter diesen Nocken 52 greift ein Teil einer Klaue 53. Die Klaue 53 ist an das Ende eines Kernes 54 des Elektromagneten 55 befestigt. Ein Teil dieser Klaue 53 greift auch hinter einen Haken 56 eines Schiebeklotzes 57, der in der Richtung des Pfei les 58 eine hin und her gehende Bewegung ausführen kann.
Deutlichkeitshalber ist die Lagerung des Schiebe klotzes 57 nicht gezeichnet. Weiter weist der Schiebe klotz 57 einen Nocken 59 auf zur Betätigung eines Steuerventils 60. Der Elektromagnet 55 kann erregt werden mittels eines Schaltmechanismusses, der von einer Webkarte der Webmaschine gesteuert wird in gleicher Weise wie oben hinsichtlich der Steuerung des Zylinder-Kolbensystems 37 erwähnt worden ist.
Wenn also eine elektrische Steuerung der Vorrich tung mittels des Elektromagneten 55 verwendet wird, ist es nicht notwendig, dass das Zylinder-Kolbensystem 37 mittels der Webkarte oder der Nockenkette der Webmaschine gesteuert wird, aber das Ein- und Aus schalten des Zylinder-Kolbensysterns 37 kann mittels des Steuerventils 60 durchgeführt werden. Es braucht in diesem Fall nur die elektrische Steuerung der Vor richtung verwendet zu werden.
Wenn der Elektromagnet 55 nicht erregt ist, steht die Klaue 53 ausser Eingriff mit den Haken 52 und 56. Der Schaukelarm 51 wird während des Betriebs der Maschine also immer eine Schaukelbewegung aus führen. Wenn aber der Elektromagnet 55 erregt wird, wird der Schiebeklotz 57 mit dem Schaukelarm 51 gekuppelt werden und der Schiebeklotz 57 wird eine hin und her gehende Bewegung ausführen.
Der Schiebeklotz 57 weist eine Steuernute 61 auf, und in diese Steuernute passt ein Zapfen 62 eines bei 63 drehbar gelagerten gegabelten Hebels 64.
Die gegabelten Enden des Hebels 64 weisen Haken 65a und 65b. auf für einen Zweck, der nachher be schrieben wird. Der Faden 2 ist durch eine Fadenöse 67 geführt, und zwar auf demjenigen Arm des gegabel- ten Hebels 64, der den Haken 65b trägt. Der Faden 2 verläuft weiter nach einem Halter 68 für die Fadenen den einer Reihe von Fäden, die von den Spulen 4 her kommen.
Wenn der Schiebeklotz 57 sich bewegt, wird der gegabelte Hebel 64 derart gesteuert, dass die Fadenöse 67 den Faden 2 in eine Fadenheftvorrichtung führt, welche Fadenheftvorrichtung im allgemeinen mit 66 bezeichnet worden ist. Während der Bewegung des Hebels 64 bewegt sich auch ein Greifer 69 nach dem Halter 68 und wieder zurück wie mit dem Pfeil 70 angedeutet worden ist. Der Antrieb des Greifers 69 ist synchron mit der Bewegung des .Schiebeklotzes 57, aber deutlichkeitshalber ist der Antrieb des Greifers 69 nicht gezeichnet worden. Der Antrieb eines solchen hin und her gehenden Teiles, wie der Greifer 69, ist in der Technik durchaus bekannt und braucht auch deshalb nicht beschrieben zu werden.
Wenn der Greifer 69 sich von dem Halteorgan 68 entfernt, nimmt er ein durch eine Fadenöse 71 des Hal teorgans 68 geleitetes Fadenende mit und bringt dieses in die Bewegungsbahn der Haken 65a und 65b. Bei der Senkbewegung und der darauf folgenden Aufwärts bewegung der Haken 65a und 65b wird ein von dem Greifer 69 mitgeführter Faden aufgezogen und von den Haken 65 zur Heftvorrichtung 66 geführt. Wenn die Haken 65 in ihre Höchstlage gelangen, wird die Heftvorrichtung eingeschaltet und der Faden 2 durchgeschnitten, und der vom Greifer 69 und den Haken 65 nach der Heftvorrichtung geführte Faden wird an den Faden 2, der durch die Fadenöse 67 ver läuft, geheftet.
Die Heftvorrichtung 66 kann z. B. ein Knotenme chanismus für zwei Fadenenden sein, wie diese im all gemeinen im Textilgewerbe verwendet werden. Die Wirkung einer solchen Vorrichtung ist im allgemeinen derart, dass zwei Fäden, die aneinander geheftet wer den sollen, in die Spalten 72 gelegt werden, wonach die beiden Fäden aneinander geknöpft werden, wäh rend die überflüssigen Fadenenden abgeschnitten wer den. Eine genauere Beschreibung der Wirkung dieser Heftvorrichtung 66 ist nicht notwendig, da die Heft vorrichtungen als Handgerät lieferbar sind.
Nach der Erfindung ist es nun möglich, dass ein Faden aus einer Reihe von, von Spulen herkommen den Fäden wahlweise an einen Faden, der verarbeitet wird, zugeleitet wird. Zu diesem Zweck dient das Hal teorgan 68, das mit Fadenösen 71 für einzelne Fäden versehen ist. Die Fäden werden über einen Fadenfüh rer 73 von den Spulen 4 gezogen. Das Halteorgan 68 ist genauer in den Fig. 5 und 6 der Zeichnung darge stellt. Mit Hinweis auf Fig. 5 ist das Halteorgan 68 mit Fadenösen 71 und einem hierzu gehörenden Schie ber 87 versehen.
Das Halteorgan samt dem Schieber 87 ist in der Richtung des Pfeiles 75 verstellbar. Zu diesem Zweck ist das Halteorgan 68 mit einer Verzah nung 76 versehen, die mit drei Zahnrädern 77a, 77b und 77c in Eingriff ist. Die Zahnräder 77 sind unab hängig voneinander drehbar auf eine Achse 78 mon tiert. Die Zahnräder 77a, 77b und 77c arbeiten mit Hebeln 78a, 78b bzw. 78c zusammen. Jeder Hebel 78, der bei 79 schwenkbar gelagert ist, weist an einem Ende einen Zahn 80 auf, der mit der Verzahnung des betreffenden Zahnrades 77 in Eingriff steht. Das an dere Ende jedes Hebels 78 ist mit einem Kern 81 eines dazu gehörigen Elektromagneten 82 verbunden.
Es sind also drei Kerne und drei Elektromagnete 82 vor handen, und zwar für jeden Hebel je einer. Die Elek tromagnete 82 sind an eine mit einer Webkarte oder Nockenkette arbeitende Schaltvorrichtung geschaltet. Die Webkarte oder die Nockenkette bestimmt die Wahl eines bestimmten Fadens im Halteorgan 68, und zwar derart, dass die Magnete 82 wechselweise arbeiten können. Wenn mittels der Magnete 82 die Hebel 78a und 78b eingeschaltet werden, werden die Zahnräder in einer bestimmten Richtung drehen, und zwar jeweils über ein Stichmass eines Zahnes jedesmal wenn der Magnet 82 erregt wird.
Wenn dagegen die Magnete 82 für die Hebel 78b und 78c erregt werden, werden die Zahnräder über einen Zahn in entgegengesetzter Rich tung drehen. Die Zahl der Stromstösse, die mittels der Webkarte auf die betreffenden Magneten 82 einwirken, bestimmt also den Gesamtwinkel, über welchen die Zahnräder 77 einer Reihe Stromstösse zufolge ver dreht werden. Zufolgedessen wird auch das Halteorgan 68 über eine bestimmte Strecke, entweder in der einen Richtung des Pfeiles 75 oder in entgegengesetzter Richtung verstellt werden.
Das Bewegen der Zahnräder 77 um einen Zahn ist möglich, da der Zahn 80 des Hebels 78b über das halbe Stichmass der Verzahnung der Zahnräder 77 zu den Zähnen der Hebel 78a und 78c versetzt ist. Bei jedem Stromstoss für den Magne ten der Hebel 78a und 78b werden also wegen der Keilwirkung der Zähne 8 die Zahnräder 77 über einen Zahn verstellt. Das gleiche geschieht bei den Zähnen 80 der Hebel 78b und 78c, aber in entgegengesetzter Richtung.
Die Zahl von Stromstössen für den Elektro- magneten 82 bestimmt also, welcher Faden gewählt werden wird, d. h. dass das Halteorgan 68 so weit ver stellt wird dass ein Faden in einer bestimmten Faden öse im Halteorgan in die Strecke des Greifers 69 ge langt und dieser Faden vom Greifer erfasst' wird, wonach der Faden mittels des Heftmechanismus 66 an den Faden 2 befestigt wird.
Um das Anfassen des Fadens mit dem Greifer 69 zu ermöglichen, ist das Halteorgan 68 als ein Hohlkör per ausgeführt, wie deutlich in Fig. 6 veranschaulicht worden ist. Die Fadenösen 71 sind als Röhren ausge führt, weshalb der Hohlraum 83 nicht mit dem Inneren der Fadenösen in Verbindung steht. Der Hohlraum ist an eine Saugvorrichtung angeschlossen. Jeder von einer Spule herkommende Faden ist durch eine Faden öse 71 geführt.
Die freien Enden der Fäden, die in Fig. 6 mit 84 angedeutet sind, liegen in einer Ansaug öffnung 85, und die freien Enden können sogar in den Hohlraum 83 des Halteorgans 68 hineinragen. Jeder von einer Spule herkommende Faden ist also an einem Ende einer Fadenöse 71 dem Halteorgan 68 entlang geführt, um das freie Ende in eine Saugöffnung 85 zu führen. Weiter ist das Halteorgan 68 in der einen seit lichen Wand mit Vertiefungen 86 versehen, und zwar jeweils eine Vertiefung zwischen einer Fadenöse 71 und einer Saugöffnung 85.
Jeder dem Halteorgan ent lang geführte Faden ist also vor eine Vertiefung 86 zwischen einer Fadenöse 71 und einer Saugöffnung 85 gespannt. Der Faden ist gespannt, weil die Saugwir kung der Saugöffnung 85 auf das Fadenende einwirkt.
Wenn, wie oben erwähnt worden ist, der Greifer 69 sich nach dem Halteorgan 68 bewegt, kommen die Spitzen des Greiferschnabels 69a und 69b in die Ver tiefung 86 des Halteorgans. Beim Bewegen des Grei fers 69 nach dem Halteorgan 68 ist der Schnabel 69a und 69b geöffnet, und ein vor der Vertiefung 86 ge spannter Faden kommt -in den Schnabel 69a und 69b.
Wenn der Greifer 69 sich von dem Halteorgan 68 entfernt, ist der Schnabel 69 geschlossen und der Faden wird vom Greifer 69 erfasst. Beim Weiterbewe gen des Greifers 69 wird das Fadenende 84 aus der Saugöffnung 85 gezogen, wie in Fig. 6 veranschaulicht worden ist.
Der Faden wird weiter von dem Halteorgan gezo gen, wobei ein Teil des Fadens durch die Fadenöse 71 gezogen wird bis der Faden von den Haken 65a und 65b gegriffen und zur Heftvorrichtung 66 geführt wer den kann. Beim Heften des Fadens wird ein schon ver wendeter Faden, der ebenfalls durch eine Fadenöse 71 geführt ist, durchgeschnitten, und ein durchgeschnitte ner Faden 2a ist ebenfalls in Fig. 6 dargestellt.
Da auf diesem durchgeschnittenen Teil keine Saugwirkung wirksam ist, liegt dieser Teil ausserhalb des Halteor gans 68 und ist nach einer Saugöffnung 85 zu führen, um später wieder aufs neue verwendet und von dem Greifer 69 gegriffen zu werden.
Um das freie Fadenende, wie in Fig. 6 mit 2a be zeichnet worden ist, in eine zu der betreffenden Faden öse 71 gehörenden Saugöffnung 85 zu führen, dient eine Führungsplatte 87. Diese Führungsplatte ist an der Wand des Halteorganes 68 verschiebbar und weist schlitzförmige Öffnungen 88 auf. Zum Hineinführen des Fadenendes in eine Saugöffnung 85 wird die Schiebeplatte 87- in der Richtung des Pfeiles 89 ver stellt bis der Rand 90 der schlitzförmigen Öffnung zu der Saugöffnung 85 gelangt.
Hierbei wird das freie Fadenende 2a mitgeführt und der Saugöffnung 85 zu geleitet, wonach die Saugwirkung das Fadenende in die Öffnung 85 führt und den Faden vor der Vertiefung 83 spannt.
Nach diesem Vorgang bewegt die Schiebeplatte 89 sich wieder zurück bis in die gezeichnete Lage und das Halteorgan ist wieder für das wahlweise Zuleiten der betreffenden Fäden bereit. Die Schiebeplatte 87 wird mittels eines Winkelhebels 91 und einer Zugstange 92 wieder von einem Kern 93 eines Elektromagneten 95 gesteuert. Die Erregung des Elektromagneten kann ein geschaltet werden, wenn der Elektromagnet 55 zum Kuppeln des Schiebeklotzes 57 ausgeschaltet wird.
Die Erregung der Elektromagnete 82 kann ganz unabhän- gig der Erregung des Elektromagneten 55 durchgeführt werden, da die Wahl eines bestimmten Fadens unab hängig vom Heften eines neuen mit dem alten Faden 2 durchgeführt werden kann.
Aus dem Obenstehenden geht hervor, dass die Vorrichtung nach der Erfindung leicht als eine sepa rate Einheit an irgendeiner Textilmaschine angebaut werden kann. Das Aufbewahren eines Fadens und das Heften eines neuen Fadens an einen Faden 2 und die Beschleunigung der Fördergeschwindigkeit ist dermas sen mit Bezug auf die Arbeitsphase der Textilmaschine eingestellt, dass die Heftstelle zwischen einem vorigen Faden und einem neuen Faden bei einer Fadenlanzier- vorrichtung eintrifft in jenem Moment, da ein neuer Schussfaden in das Webfach hineingeführt werden soll.
Die Vorrichtung nach der Erfindung arbeitet also nach einer bestimmten Arbeitsphase der Textilmaschine vor aus. Dies ist aber nicht beschwerlich, da die Webkarten oder Nockenketten zum Steuern der Webmaschine ent sprechend eingerichtet werden können.