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Kugelblende für gepanzerte Innenräume Die Erfindung betrifft eine Kugelblende für gepanzerte Innenräume zur drehbeweglichen Aufnahme von Handfeuerwaffen, mit welchen aus dem Innenraum nach aussen gekämpft werden kann.
Es ist eine Reihe von Konstruktionen zur drehbeweglichen Lagerung und Halterung von Handfeuerwaffen, insbesondere bei Panzerfahrzeugen, bekannt. Mit Hilfe derartiger Kugelblenden ist es möglich, aus dem gegen Beschuss geschützten Innenraum des Panzerfahrzeuges Ziele ausserhalb desselben unter Beschuss zu nehmen. Bei einem derartigen Beschuss von feindlichen Zielen ist es jedoch äusserst nachteilig, dass ein gezieltes Schiessen nicht durchgeführt werden kann, da keine Möglichkeit besteht, dass Ziel direkt über das Visier für Handfeuerwaffen anzuvisieren, d. h. direkt über das Visier zu zielen.
Ausgehend von diesem Stand der Technik ist es daher Aufgabe der Erfindung, eine Kugelblende für Handfeuerwaffen in Vorschlag zu bringen, durch die der vorgenannte Nachteil der bekannten Anordnungen ver- minden wird und die einen gezielten Beschuss von ausserhalb des gepanzerten Innenraumes liegenden feindlichen Zielen ermöglicht. Diese Aufgabe wird erfin- dungsgemäss dadurch gelöst, dass die Kugelblende mit einer Vorrichtung versehen ist, die ein direktes Anvisieren eines Zieles über das Visier der Handfeuerwaffe gestattet.
Gemäss einer bevorzugten Ausführungsform ist ein Sichtglasblock vorgesehen, durch den das Ziel anvisiert werden kann. Eine Ziellinie führt bevorzugt vom Auge eines Schützen über ein Verstellvisier, ein Endvisier, durch den Sichtglasblock und eine Zielöffnung.
Gemäss einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist eine Öffnung zur Aufnahme der Handfeuerwaffe vorgesehen, die wasser-, luft- und staubdicht abgedichtet ist.
Es ist zweckmässig, die erfindungsgemässe Kugelblende in einem an einer Wand eines Panzerfahrzeuges befestigten Gehäuse zu lagern, das zweiteilig und gegen die Wand des Panzerfahrzeuges wasser-, luft- und staubdicht abgedichtet ist.
Es ist zweckmässig, dass in der Kugelblende, nach dem Entfernen der Waffe, die Öffnung der Waffenaufnahme durch einen Deckel sich selbsttätig schliesst, damit das Fahrzeug gegen atomare Einwirkungen, gegen bakterielle und Giftgase dicht ist (sogenannte ABC- Sicherheit). Mit Vorteil sind sämtliche Dichtungen ABC- sicher ausgebildet.
Die Erfindung ist nachstehend in bevorzugten Ausführungsformen anhand der beiliegenden Zeichnungen näher beschrieben.
Es zeigen: Fig. 1 eine schematische Darstellung einer bevorzugten Ausführungsform einer erfindungsgemässen Kugelblende mit einer eingeschobenen Waffe und einer markierten Ziellinie; Fig. 2 eine Ansicht einer bevorzugten Ausführungsform einer erfindungsgemässen Kugelblende; Fig. 3 einen Vertikalschnitt durch eine bevorzugte Ausführungsform einer erfindungsgemässen Kugelblende mit einer Waffenaufnahme für ein Gewehr der Bauart Fabrique Nationale Belge (sogenanntes FN-Gewehr); Fig. 4 einen Vertikalschnitt durch eine weitere bevorzugte Ausführungsform einer erfindungsgemässen Kugelblende mit einer Waffenaufnahme für eine Maschinenpistole;
Fig. 5 einen Vertikalschnitt durch eine erfindungsge- mässe Kugelblende mit einer bevorzugten Ausführungsform einer selbsttätig sich schliessenden Verschlussklappe; Fig. 6 eine schematische Ansicht von innen eines militärischen Panzerfahrzeuges mit einer eingebauten erfin- dungsgemässen Kugelblende.
An einer Wand 1 eines gepanzerten Fahrzeuges 2 sind Schraubenbolzen 3, denen Stückzahl beispielsweise sechs sein kann, angeschweisst, mit denen mittels Mut- tern 4 ein geteilter Gehäusering 5 verschraubt ist, der mit einer sphärisch ausgebildeten Öffnung 6 versehen ist.
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Der Gehäusering 5 ist gegenüber der Wand 1 mit einem O- Ring 7 wasser-, Luft- und staubdicht abgedichtet.
In der sphärischen Öffnung 6 ist eine Kugelblende 8 drehbeweglich gelagert, die mit einer Waffenaufnahme 9, einer Zielöffnung 10 und einem Sichtglasblock 11 versehen ist. Die Blende 8 ist gegenüber dem Gehäusering 5 mittels eines Dichtringes 12 luft-, wasser- und staubdicht abgedichtet. In der Blende 8 ist eine Nute 13 vorgesehen, in welche ein Bolzen 14, der in einer Bohrung 15 im Gehäusering 5 sitzt, eingreift. Dadurch wird verhindert, dass sich die Blende 8 im Gehäusering 5 radial drehen kann.
Die Waffenaufnahme 9 dient zur Lagerung einer Handfeuerwaffe 16, die mittels einer Dichtung 17 luft-, wasser- und staubdicht gegenüber der Kugelblende 8 abgedichtet ist.
Auf der Aussenseite der Kugelblende 8 ist eine Verschlussklappe 18 angeordnet, welche sich beim Einschieben der Waffe 16 in die Waffenaufnahme 9 in der Kugelblende 8 automatisch öffnet und beim Herausziehen der Waffe 16 sich selbsttätig schliesst. Die Ver- schlussklappe 18 ist mittels Scharnieraugen 19, welche in der Aussenseite der Kugelblende 8 befestigt sind und eines Scharnierbolzens 20 drehbar gelagert. Eine Feder 21, die beispielsweise als Torsionsfeder ausgebildet ist, drückt die Klappe 18 gegen die Öffnung der Waffenaufnahme 9.
Eine hermisphärische Dichtklappe 22, bevorzugt aus Gummi hergestellt, legt sich in die Öffnung der Waffenaufnahme 9 und dichtet diese, wie Fig. 5 der Zeichnung zu entnehmen ist, nach innen hermetisch ab.
Über oder neben der Kugelblende 8 ist ein Sichtglasblock 23 zur besseren Geländebeobachtung angeordnet. An Stelle des Sichtglasblockes kann auch ein Winkelspiegel treten.
Die in Fig. 1 der Zeichnung schematisch dargestellte Handfeuerwaffe 16 ist mit einem Verstellvisier 24 und mit einem Endvisier 25 versehen. Eine Ziellinie 26 führt von einem Auge 27 eines Schützen 28 über das Verstellvisier 24, das Endvisier 25 durch den Sichtglasblock 11 und die Zielöffnung 10.
Im Vergleich zu den bisher bekannten Anordnungen weist eine erfindungsgemässe Kugelblende den grossen Vorteil auf, dass ein gezielter Beschuss - auch Einzelbeschuss - von einem gepanzerten Innenraum aus insbesondere aus einem Panzerfahrzeug, durchgeführt werden kann. Während die bisher bekannten gepanzerten Fahrzeuge mit einer voneinander getrennten Kugel- und Sichtblende versehen waren, ist eine erfindungsge- mässe ausgebildete Kugelblende mit der Sichtöffnung direkt verbunden, die jeder Bewegung der Kugelblende mit der Handfeuerwaffe folgt.
Es ist somit im Gegensatz zu den bisher bekannten Konstruktionen mit Hilfe einer erfindungsgemässen Kugelblende möglich, ein feindliches Ziel direkt aus dem Inneren eines gepanzerten Fahrzeuges über das Visier der Handfeuerwaffe anzuvisieren. Hierdurch lässt sich die Ziel- und Treffgenauigkeit ganz beträchtlich vergrössern, abgesehen davon, dass eine erhebliche Munitionseinsparung zu verzeichnen ist, da bei einer mit der erfindungsgemässen Kugelblende ausgerüsteten Handfeuerwaffe ein gezieltes Schiessen möglich ist im Gegensatz zu dem bisher üblichen und notwendigerweise erforderlichen Streubeschuss .
Für ein mit einer erfindungsgemässen Vorrichtung ausgerüstetes Panzerfahrzeug ergeben sich weiterhin wesentlich verbesserte Einsatzmöglichkeiten. Es gibt nämlich eine Reihe von Gefechts- und Kampfsituationen, insbesondere bei Nahlcampfgefechten, wo ein Streugabenbeschuss nicht mehr möglich ist, da die Gefahr besteht, dass Freund und Feind getroffen werden. In derartigen Situationen ist es jedoch ohne weiteres möglich, mit einem mit einer erfindungsgemässen Kugelblende ausgerüsteten Panzerfahrzeug durch gezieltes Schiessen in das Kampfgeschehen einzugreifen.
Bei einer erfindungsgemässen Kugelblende sind zahlreiche Abänderungen möglich, die der Durchschnittsfachmann entsprechend den Erfordernissen eines speziellen Anwendungsfalles jederzeit ohne erfinderisches Zutun vornehmen kann. Derartige Abänderungen betreffen z. B. die spezielle Ausgestaltung der Lagerung der Blende. Der der Erfindung zugrundeliegende Gedanke, der darin zu sehen ist, dass die Zielvorrichtung zusammen mit einer Handwaffenhalterung in einer Kugelblende eingebaut ist, so dass ein direktes Anvisieren eines Zieles über das Visier der Handfeuerwaffe möglich ist, wird durch derartige bauliche Massnahmen jedoch nicht berührt.