Fenster Die vorliegende Erfindung betrifft ein Fenster, mit einem zur Erzielung eines Lüftungsspaltes am oberen Rand bezüglich dem Fensterrahmen senkbaren Fenster flügel.
Zweck der Erfindung ist die Konstruktion eines Fensters, das sowohl den unterschiedlichsten Ansprü- chen an Lüftungsmöglichkeit entspricht,als auch Reini- gungs- und, z. B. zwecks Erneuerung von Fensterschei ben, Ausbaumöglichkeit einschliesst.
Das erfindungsgemässe Fenster zeichnet sich da durch aus, dass der Fensterflügel zwischen zwei verti kalen Anschlagleisten auf- und abwärts verschiebbar angeordnet ist, die mit ihren unteren Enden an den vertikalen Partien des Fensterrahmens angelenkt und derart angeordnet sind, dass diese entweder in einer gegen den Fensterrahmen anliegenden Lage oder, wenn sich der Fensterflügel in seiner unteren Lage befindet, in einer Winkellage bezüglich den vertikalen Partien des Fensterrahmens feststellbar sind.
Die Anschlagleisten können hierbei zweckmässig geteilt sein, wobei die Teile mittels Scharnier etwa in Höhe des halben Fensterflügels derart verbunden wer den können, dass sich der Fensterflügel zusammen mit den oberen Teilen der Anschlagleisten um die horizon talen Achsen der Scharniere schwenken lässt.
Vorzugsweise können zwischen dem Fensterflügel und den unteren Teilen der Anschlagleisten Sperrglieder in der Weise angeordnet sein, dass sie bei Anliegen der unteren Teile der Anschlagleisten gegen den Fenster rahmen den Fensterflügel und das Schwenken der oberen Teile der Anschlagleisten über eine bestimmte Winkellage bezüglich des Fensterrahmens sperren, je doch bei Winkellage der unteren Teile der Anschlag leisten bezüglich des Fensterflügels ein Schwenken des Fensterflügels und der oberen Teile der Anschlaglei sten über die bestimmte Winkellage hinaus zulassen.
Die der Verbindung zwischen den oberen und unte ren Teilen der Anschlagleisten dienenden Scharniere können so konstruiert sein, dass sie sich öffnen lassen, entweder daduirch, dass sie teilbar sind, oder dass sich die einen Scharnierhälften leicht, beispielsweise von den unteren Teilen der Anschlagleisten, in der Weise ab nehmen lassen, dass der Fensterflügel und die oberen Teile der Anschlagleisten, beispielsweise zum Ausbau des Fensters, leicht von den unteren Teilen der An schlagleisten abgenommen werden können.
Beispielsweise Ausführungsformen des Erfindungs gegenstandes sollen anhand der Zeichnung näher be schrieben werden. Es zeigen: Fig. 1 einen Querschnitt eines Fensters, mit ange hobenem Fensterflügel, Fig.2 das Fenster, mit abgesenktem Fensterflügel, Fig. 3 das Fenster, mit abwärts geführtem Fenster flügel, wobei die Anschlagleisten zusammen mit dem Fensterflügel in Richtung zu einem Raum eingeklappt sind, Fig. 4 den um angenähert 180 geschwenkten Fen sterflügel und die oberen Teile der Anschlagleisten, Fig.5 das Fenster gemäss Fig.2,
jedoch mit dem Fensterflügel und den oberen Teilen der Anschlaglei sten etwa 30 um die Scharnierachsen geschwenkt, die die oberen und unteren Teile der Anschlagleisten mit einander verbinden, Fig. 5a einen Detailschnitt einer Anschlagleiste, Fig. 6, 7 und 8 einen Mechanismus zum Heben und Senken des Fensters, Fig. 9 und 10 in zwei Lagen einen zweckmässigen Mechanismus zum Öffnen des Fensters um eine untere horizontale Achse, und Fig. 11, 12 und 13 ein zweckmässig konstruiertes Scharnier zur Verbindung der oberen Teile der An schlagleisten mit den unteren.
Gemäss der Darstellung ist ein unteres horizontales Teilstück eines Fensterrahmens mit 1 und das obere horizontale Teilstück mit 2 bezeichnet. 3 ist ein Seiten rahmen. Am unteren Endstück jedes Seitenrahmens 3 sind Anschlagleisten gelenkbar 4 angebracht, die aus zwei Teilen, einem unteren Teil 5 und einem oberen Teil 6, bestehen, die mittels eines Scharnieres 7 an einander angelenkt sind. Die Anschlagleisten 5, 6 liegen somit auf je ihrer Seite eines in den Fensterrahmen.ein- gesetzten Fensterflügels 8, der in Beziehung zu den An schlagleisten 5, 6 in Auf- und Abwärtsrichtung ver schiebbar ist.
Diese Verschiebung erfolgt mit Hilfe eines nachstehend noch zu beschreibenden Beschlages. Wie bereits erwähnt, ist der Fensterflügel 8 mit den Anschlagleisten 5, 6 in den Seitenstücken 3 des Fen sterrahmens gelenkbar 4 angebracht, was sich deutlich aus Fig. 3 ergibt. In diese -Lage werden Fensterflügel und Anschlagleisten 5, 6 mit Hilfe von nachstehend noch zu beschreibenden Beschlägen verschoben.
Dank der mit Hilfe eines Scharnieres 7 bewerk stelligten Verbindung zwischen den Anschlagleisten 5 und 6 kann der Fensterflügel 8, wie aus Fig. 4 -hervor geht, nach Schwenken .des -unteren Teiles 5 der An schlagleisten um seinen Drehzapfen 4 ungefähr 180 in den Raum geschwenkt werden. In dieser Lage ist sowohl die Aussenseite des Fensters zugänglich zum Reinigen als auch das gesamte Fenster mit oberen Anschlag leistenteilen 6 von den unteren Anschlagleistenteilen 5 abnehmbar. Das Scharnier 7 kann-versehiedene Aus führung haben.
Eine besonders zweckmässige Ausfüh rung wird nachstehend beschriebeh.
Fig. 5 zeigt, wie der Fensterflügel 8 und.<I>die</I> oberen Teile 6 der Anschlagleisten um das Scharnier 7 in Be ziehung zu den unteren Anschlagleistenteilen 5 schwenk bar sind, wenn letztere sich in ihren gegen die vertikalen Teilstücke 3 des Fensterrahmens eingelassenen .Lagen befinden.
Es ist zweckmässig, -zwischen Fensterflügel 8 und Fensterrahmen 3 eine Sperrvorrichtung in der Weise anzubringen, dass sie den- Fensterflügel in der in Fig.5 dargestellten Lage sperrt, wenn die unteren Teile 5 der Anschlagleisten gegen den Fensterrahmen 3 eingelassen sind, dass die Sperrvorrichtung jedoch weite res Schwenken des Fensterflügels 8 gestattet, nachdem die unteren Teile 5 der Anschlagleisten zum Raum ge klappt wurden.
Fig. 6, 7 und 8 zeigen verschiedene Momente der zum Heben und Senken des Fensterflügels in Beziehung zu den Anschlagleisten 5 und 6 erforderlichen Be wegung. Zu diesem Zweck ist im unteren Flügelteil des Fensterflügels eine in Längsrichtung des Flügelteiles verschiebbare Stange 9 angeordnet, die in ihrer axialen Verschiebung durch Führungen 10 gesteuert wird. Diese Führungen 10 bestehen vorzugsweise aus Rohr stummeln mit zwei diametral gegenüberliegenden Schlitzen zur Aufnahme eines - flachen Teilstückes 11 der Stange 9.
In jedem der Rohrstummel 1"0 befindet sich ein auf- und abwärts verschiebbarer Höheneinstel- lungskolben 12, der zweckmässig aus Nylon .oder .einem anderen leichtgleitenden und verschleissfesten Werk stoff besteht. Im Kolben 12 befindet sich eine vom oberen Ende ausgehende, diametral angeordnete Nut 13 für das flache Teilstück 11. Quer durch den Kolben 12 und das Teilstück 11 verläuft eine Welle 14, um die herum innerhalb des Teiles 11 eine kleine friktions- mindernde Rolle 15 .angeordnet ist.
Diese Rolle 15 lagert m einer im wesentlichen S-förmigen Nut 16 im Teil 11. Das Teilstück 11 ;geht in eine schmalere Sperr klinge 17 über, der in der in Fig. 6 dargestellten Lage den Aussenrand 18 des Fensterflügels 8 und die ge samte Anschlagleiste 5 durchläuft und in ein Durch gangsloch im Fensterrahmenteilstück 3 einführt.
Bei Verschiebung der Stange 9 und damit des Teilstückes 11 in Richtung nach rechts auf der Zeichnung rollt die .Rolle 15 in der Nut 16 . im Teilstück 11, wobei der Kolben 12 im Rohr 10 hochgezogen wird. Hierbei sinkt der Fensterflügel 18 in Beziehung zu den Anschlag- leisten 5 und dem übrigen Fensterrahmen. In der Lage gemäss Fig. 7 wurde die Sperrklinge 17 so weit in das untere Teil des Bogens 8 eingezogen, dass nur das äussere Ende der Sperrklinge in die Anschlagleiste 5 eingreift.
Hierdurch wird der Fensterflügel 8 in Be- ziehung zum unteren Teil 5 der Anschlagleiste ger sperrt, so dass es nicht um die Achse des Scharnieres 7 schwenken kann.. Beim: weiteren Einziehen ;der :
Stange 9 in die Lage gemäss Fig. 8 wird der Fensterflügel 8 vom unteren.. Teil ,der Anschlagleiste 5 -losgekuppelt;. -worauf- hin der Fensterflügel 8 und die oberen Anschlagleisten- teile 6 um die Achsen der Scharniere 7 geschwenkt werden können.
In Fig. 6, 7 und 8 ist eine Stange 9 eingezeichnet, die bei Heben des Fensterflügels in den Anschlagleisten Druckbeanspruchungen ausgesetzt ist. Die Stange 9 kann ,jedoch auch in Form einer Zugstange ausgebildet werden, wobei die Sperrklinge 17 natürlich eine andere Konstruktion mit einem Wendemechanismus erhalten muss, der die Zugbewegung der Stange 9 zu einer vor springenden Sperrbewegung der Sperrklinge 17 über trägt.
Die Vorrichtung zum Schwenken des Fensterflügels und der oberen Anschlagleistenteile um die die unteren Teile 5 der Anschlagleisten am Fensterrahmen 3 ge lenkbar verbindenden Zapfen 4 besteht aus einer in das vertikale Teilstück des Fensterrahmens .eingelegten Steuerstange (Spagnolet), die mit einem in einer schräg- gestellten Nut 20 im Fensterrahmen auf und abwärts verschiebbaren horizontalen Zapfen 19 versehen ist.
Die- Nut 20 verläuft schräg in Richtung von unten nach oben zur Öffnungsseite des Fensters. Der Zapfen 19 hat einen Flansch 21, vor dem ein mit Nut 22 versehenes Gelenk 23 angebracht ist. Dieses Gelenk 23 ist oberhalb der Nut 20 an das Teilstück 3 des Fensterrahmens an gelenkt 24,- während sein- anderes Ende mit dem oberen Teil des. Anschlagleistenteiles 5 gelenkbar 25 verbunden ist.
Dieser Mechanismus arbeitet in der Weise, dass der Zapfen 19 bei Aufwärtsverschiebung gegen die .Seite der Nut 20.gedrückt wird, wodurch das Gelenk 23 um ,die Gelenkpunkte 24 -unkt 25 geschwenkt wird, so-,dass, der Fensterflügel mit den. Anschlagleisten in den Raum hinein geschwenkt wird. Am Gelenkpunkt 25 ist zweck- mässig im Gelenk 23 ein längliches Loch angeordnet, das die während der Öffnungsbewegung auftretenden Massveränderungen aufnimmt.
Wie bereits erwähnt, bestehen die Anschlagleisten aus unteren -Teilen 5 und oberen Teilen 6, die mittels Scharnieren mit horizontalen Achsen gelenkbar mitein ander verbunden sind. In Fig. 11-13 ist eine Ausfüh rungsform eines Scharnieres dargestellt, das sich für die sen Verwendungszweck besonders gut eignet. Fig. 11 zeigt die Teile 5, 6 .der Anschlagleisten in, ausgeklappter Lage. Ein Schamiergehäuse 26 ist hierbei fest an den oberen Enden der unteren Teile 5 angebracht.
Dieses Gehäuse 26 ist mit zwei parallelen vertikalen Seiten stücken 27 versehen, die oberhalb der Teilungsebene A-A durch ein Verbindungsteil 28 verbunden sind. Un mittelbar unterhalb des Verbindungsteiles 28 sind auf der Innenseite der Seitenstücke 27 zwei Friktionsldötze 29 angebracht, die sich in Beziehung zueinander ver stellen lassen.
Das Gehäuse 26 hat -ferner einen verti kalen, parallel mit dem Anschlagleistenteil 5 verlaufen den Kanal 30; in den das eine Teil 31 des Scharnieres von .oben eingeführt werden kann. Dieses Teil 31 ist von -unten her aufgeschlitzt 32 und mit .einem die Schlitzseiten unterbrechenden Loch 33 versehen, in das eine Sicherungsschraube 34 eingeschraubt und drehbar ist. In der in Fig. 13 dargestellten Lage der Sicherungs schraube 34 ist das Teil 31 in Beziehung zum unteren Teil 5 der Anschlagleiste nicht gesperrt, sondern kann gehoben werden.
Bei Drehen der Sicherungsschraube 34 um <B>90'</B> dreht sie sich jedoch derart im Loch 33, ,dass sie Sperrung bewirkt. Das zweite Teil 35 des Schamieres ist am oberen Teil 6 der Anschlagleiste festgeschraubt.
An diesem Teil 35 befindet sich eine Bremsscheibe 36 in fester Anbringung, die in der in Fig. 11 dargestellten Lage der unteren und oberen Teile 5 und 6 der Anschlagleisten zwischen den Friktions- klötzen 29 liegt. Beim Klappen des Anschlagleisten teiles 6 in Beziehung zum unteren Anschlagleistenteil 5 bewirken deshalb die Friktionsklötze 29 ein Bremsen der Schwenkbewegung des Fensterflügels durch Ein wirkung auf die Bremsscheibe 36.
Wenn der Fenster flügel und die oberen Teile der Anschlagleisten bis fast in die in Fig. 12 dargestellte Lage heruntergeklappt sind, geben die Friktionsklötze 29 die Bremsscheibe frei, so dass sich in der letzten Phase der Öffnungsbe wegung keine Bremswirkung ergibt.
Während des allmählichen Schwenkers des Fen sterflügels um die Scharnierachse verlagert ,sich :der Schwerpunkt des Fedstertflügels von seiner anfänglichen Lage aussemhalb der Seharmerachsen am Ende der Schwenkbewegung in eine Lage,
in der der Schwer punkt innerhalb genannter Achsen liegt. Bei halb her übergeschwenkter Lage befindet sich der Fensterflügel im Gleichgewicht, so dass hier nur eine minimale Brems kraft erforderlich ist. Aus diesem Grunde ist es zweck- mässig, die Bremsscheibe 36 so auszubilden, dass die Bremsfläche zur Mitte hin abnimmt. Dies geht deutlich aus Fig. 12 hervor, in der die gepunktete Linie B-B ein solches Abnehmen der Bremsscheibe 36 zeigt, die unter der Voraussetzung gleicher Bremswirkung wäh rend der gesamten Schwenkbewegung ideell ist.
In der praktischen Anwendung ist es jedoch wünschenswert, dass derjenige, der das Fenster öffnet, bei einer be stimmten Lage des Fensters das Gefühl erhält, dass das Fenster nun eine bestimmte Lage eingenommen hat. Zu diesem Zweck kann es zweckmässig sein, die Brems scheibe 36 mit einer Kurve auszubilden, die gemäss Fig. 12 ganz durchläuft und an dien Enden eine piötz- lich abnehmende Kurvenhöhe aufweist, wodurch sich die Bremswirkung markant verringert. Diese Ausfüh rung bewirkt ferner, dass die Bremswirkung kurz vor der Verringerung allmählich auf ein Maximum ge steigert wird.
Bei Verwendung von Scharnieren in der in Fig. 11 bis 13 dargestellten Ausführung ist es ausserordentlich leicht, den Fensterflügel und die oberen Teile 6 der Anschlagleisten abzunehmen. Man braucht hierzu lediglich vor dem Schwenken des Fensterflügels die Sicherungsschrauben 34 in die in Fig. 13 gezeigte Lage zu drehen. Auf diese Weise kann das Fenster nach seinem Schwenken um 180 hochgehoben werden. Hierbei werden die Scharnierteile 31 aus den im Ge häuse 26 befindlichen Kanälen 30 gehoben, und es er folgt Loskupplung.
Die vorbeschriebene Erfindung beschränkt sich nicht nur auf die vorstehend beschriebenen und auf der Zeichnung dargestellten Ausführungsformen, sondern lässt sich im Rahmen der nachstehenden Ansprüche auf mehrfache, verschiedene Weise abwandeln.