CH451991A - Sekundärgewölbe in einem Tunnel - Google Patents
Sekundärgewölbe in einem TunnelInfo
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Description
Sekundärgewölbe in einem Tunnel Die Erfindung betrifft ein Sekundärgewölbe in einem Tunnel mit vorgefertigten, in Längsrichtung an einandergereihten, gewölbten Deckenelementen. In vielen Fällen, beispielsweise für Lüftungszwecke in Autotunnels, ist es notwendig, in einem Tunnel ein Sekundärgewölbe vorzusehen. Dieses Sekundärgewölbe musste bisher in Form eines massiven Betongewölbes hergestellt werden. Zur Herstellung eines solchen Ge wölbes bedurfte es bisher einer starken Schalung, und das Einbringen des Betons musste zwischen dieser Schalung und dem Gewölbe des. Tunnels erfolgen. Da aus Ersparnisgründen der Zwischenraum zwi schen Tunnelgewölbe und Sekundärgewölbe klein ge halten werden musste, war das Einbringen des Ortsbe tons nur mit Schwierigkeiten durchführbar und das Herstellen des Sekundärgewölbes war mühsam und kostspielig. Um dem abzuhelfen ist schon bekannt, vorgefer- tigte nach oben gewölbte Bauelemente zwischen zwei einander gegenüberliegende Stellen des Tunnelgewöl bes einzulegen und die freien Enden der Bauelemente mit dem Tunnelgewölbe durch Verbindungselemente druckfest derart zu verbinden, dass im wesentlichen nur Druckkräfte auf die Verbindungselemente wirken. Bei diesem Sekundärgewölbe war es zwar möglich, den Deckenteil des Sekundärgewölbes vorzufertigen, doch war die Ausgestaltung der Verbindungselemente und deren Anbringung am Tunnelgewölbe kompliziert und teuer. Ausserdem mussten die Seitenwände trotzdem aus Ortsbeton mittels komplizierter Schalungen und umständlicher Betoneinbringung hergestellt werden. Ein anderes Problem bei der Tunnelherstellung besteht darin, dass bei durchlässigem Gestein die Ab- dichtung des Betongewölbes schwierig und damit kost spielig war, denn es musste auf das ausbetonierte Tun nelgewölbe eine Schutzschicht aufgebracht werden,, die anschliessend wiederum mit einer ungefähr 20 cm dik- ken Betonschicht überdeckt werden musste. Zweck der Erfindung ist es, obige Nachteile zu be seitigen und ein Sekundärgewölbe zu schaffen, das sich vollständig industriell vorfertigen lässt, billig ist und an Ort und Stelle leicht aufgestellt werden kann. Das erfindungsgemässe Sekundärgewölbe in einem Tunnel mit vorgefertigten, in Längsrichtung aneinan- dergereihten, gewölbten Deckenelementen ist dadurch gekennzeichnet, dass es in Längsrichtung aneinander gereihte, vorgefertigte und auf der Tunnelsohle abge stellte Wandelemente aufweist, die in ihrem oberen Bereich mittels Stützelemente gegen das Tunnelge wölbe abgestützt sind und auf denen die gewölbten Deckenelernente ruhen. Ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemässen Sekundärgewölbes und weitere wesentliche Merkmale werden anhand der Zeichnungen näher erläutert, dabei zeigen: Fig. 1 einen Tunnel im Querschnitt; Fig. 2 den Tunnel nach Fig. 1 im Längsschnitt; Fig. 3 den Tunnel nach Fig. 2 im Schnitt längs der Linie III-III. Das Tunnelgewölbe wird durch den die Tunnel sohle bildenden Belag 1, mit seitlichen Stegen 2 und nach aussen. anschliessenden Wassergräben 3 und dem eigentlichen Gewölbeteil 4 gebildet. In Fig. 1 ist der Tunnel im Querschnitt dargestellt, wobei die linke Hälfte eine Ausführungsform des Tun nels in nicht standfestem Gestein und die rechte Hälfte eine Ausführungsform in standfestem Gestein zeigt. Bei der linken Ausführungsform ist das nackte Gestein 5 zu nächst mit einer Betonschicht 6 ausgekleidet. Die in nere Seite des Tunnels bildet das Sekundärgewölbe, das im vorliegenden Fall aus in Tunnellängsrichtung aneinandergereihten, einteiligen Deckenelementen 7 und ebenfalls in Tunnellängsrichtung aneinandergereili- ten Wandelementen 8 besteht, die alle als vorgefertigte Bauelemente ausgebildet sind. Die Seitenwandelemente 8 sind im vorliegenden Falle schalenförmig ausgestaltet und weisen einen im wesentlichen geraden unteren Teil und einen gekrümm ten oberen Teil auf. Die Wandelemente 8 sind auf der Sohle 1, gegebenenfalls unter Verwendung einer Aus- gleichsschicht 9 abgestellt und werden in ihrer oberen Hälfte, vorzugsweise an ihrem oberen Ende, von einem Stützelement 10 gehalten. Das Stützelement 10 kann im Gestein 5 oder in der Betonschicht 6 des Tun- nelgewölbes verankert sein. Es ist auch möglich, die Stützelemente direkt am Wandelement fest anzuordnen und gegen das Tunnelgewölbe anstehen zu lassen. Zweckmässigerweise ist das Stützelement in seiner Länge variierbar. Die Anordnung der Wandelemente 8 und der Stütze 10 ist so getroffen, dass auf die Stützen im wesentlichen nur Druckkräfte wirken. Auf den Wandelementen ruht das gewölbte Dek- kenelement 7. Deckenelement 7 und Wandelement 8 sind zweckmässigerweise so ausgestaltet, dass an ihren Auflagerstellen 11 im wesentlichen nur Normalkräfte wirksam sind. An den Auflagerstellen zwischen den Dek- kenelementen und den Wandelementen sind zweckmäs- sigerweise Ausgleichs- und/oder Bindemittel 12, vor- zugsweise Mörtel, vorgesehen, die einerseits ein lage- mässiges Ausgleichen und andererseits ein gegenseitiges Befestigen ermöglichen. Die Deckenelemente 7 und die Wandelemente 8 sind an ihrer Auflagestelle 11 vorzugsweise miteinan der verzahnt. Im vorliegenden Beispiel wird dies unter Zuhilfenahme einer erstarrten Zwischenschicht 12, vorzugsweise aus Mörtel verwirklicht, die in Ausneh- mungen 13 und 14 sowohl in der Stossfläche der Dek- kenelemente 7 wie in der Stossfläche der Wandele mente 8 eingedrungen und erstarrt ist. Die Deckenele mente 7 sind an der Auflagerstelle mit einem die Auf- lagerstelle überdeckenden Ansatz 15 versehen, der dazu dient, vom Gestein auf das Sekundärgewölbe aus- tretendes Wasser von der Auflagerstelle fern zu halten. Aus dem Längsschnitt des Tunnels in Fig. 2 ist er sichtlich, dass jedes Deckenelement 7 auf einer Seite eine dem Tunnelgewölbe zugekehrte Rippe 16 und auf der anderen Seite einen ebenfalls dem Tunnelgewölbe zugekehrten Ansatz 17 aufweist, wobei der Ansatz 17 so gestaltet ist, dass dieser die Rippe 16 des benach barten Deckenelerne.ntes überdeckt. Die Umfangsfläche 19 der Rippe ist vorzugsweise gegen das Innere des Deckenelementes zu geneigt. Durch diese Ausgestal tung wird das Eindringen von Wasser in die Stossfugen 19 zwischen zwei Deckenelementen 7 verhindert. Überdies sind die Stossfugen mittels einer Dichtung 20, beispielsweise aus Thiokol , abgedichtet. Thio- kole sind flüssige, dispergierte oder feste Polymere, die durch chemische Reaktionen aus Dichlordiäthylformal und Alkalipolysulfiden entstehen. Fig.3 zeigt die Wandelemente 8 im Querschnitt. Die Wandelemente weisen im vorliegenden Falle jeweils an ihren äusseren Längskanten gegen das Tun nelgewölbe gerichtete Rippen 21 auf. Die Stossfugen 22 benachbarter Wandelemente sind ebenfalls mit einer Dichtung 23 versehen, die zweckmässigerweise derjenigen der Deckenelemente entspricht. Im Gegen satz zum gezeigten Beispiel können auch die. Wandele mente jeweils auf einer Seite eine Rippe und auf der anderen Seite einen die Rippe des benachbarten Wand elementes überdeckenden Ansatz aufweisen, analog der Ausgestaltung der Deckenelemente. Die Wand- 8 und Deckenelemente 7 weisen zweck- mässigerweise in Längsrichtung verlaufende Rippen auf. Im vorliegenden Beispiel werden diese Rippen durch die an den Längskanten der Elemente vorgese henen Rippen 16, 21 und Ansätze 17 gebildet. Es ist aber auch möglich, weitere Rippen zwischen den Längskanten der Elemente vorzusehen. Obwohl die Rippen grundsätzlich auch gegen das Innere des Tun nels zugerichtet sein können, werden sie doch vorzugs weise gegen das Gewölbe zugerichtet angeordnet. Im Gegensatz zum gezeigten einteiligen Deckenele ment, kann dies auch zwei- und mehrteilig sein und dann in Form eines Gelenkbogens zusammengesetzt werden. Die Wand- und Deckenelemente können aus ver schiedenen Materialien bestehen, sie werden aber vor zugsweise als Fertigteile aus Beton hergestellt. Das erfindungsgemässe Sekundärgewölbe ermög licht eine wesentliche Rationalisierung im Tunnelbau. Die einzelnen Wand- und Deckenelemente können auf einfache Art und Weise grosstechnisch in Betonwerke oder auch in Feldfabriken hergestellt werden. Ihre Montage ist ausserordentlich einfach. Es kön nen zunächst die Stützelemente am Tunnel angebracht werden. Anschliessend werden die Wandelemente auf der Tunnelsohle gegebenenfalls auf einer Ausgleichs- schicht abgestellt und entweder direkt an den Stützele menten befestigt oder gegen diese abgestützt. An- schliessend wird das Deckenelement, beispielsweise mittels eines Hubstaplers über die Wandelemente ein geschoben und auf diese abgesetzt, wobei auf den Ruf- lagerflächen der Wandelemente gegebenenfalls vor dem Absetzen des Deckenelementes eine Ausgleichs- und/ oder Bindemittelschicht vorgesehen werden kann. Zuletzt werden die Stossfugen mit Dichtungsmasse abgedichtet. Aufgrund des wirtschaftlich herstell- und montier- baren Sekundärgewölbes werden die bisher erforderli- chen umständlichen und teuren Dichtungsvorkehrun gen an Tunnelgewölben überflüssig und können durch das erfindungsgemässe Sekundärgewölbe ersetzt wer den. Das erfindungsgemässe Sekundärgewölbe bietet nicht nur in technischer Hinsicht grosse Vorteile, son dern verleiht einem Tunnel auch in architektonischer Hinsicht gefälliges Aussehen.
Claims (1)
- PATENTANSPRUCH Sekundärgewölbe in einem Tunnel, mit vorgefertig ten, in Längsrichtung aneinandergereihten, gewölbten Deckenelementen, dadurch gekennzeichnet, dass es in Längsrichtung aneinand@ergereihte, vorgefertigte und auf der Tunnelsohle abgestellte Wandelemente auf weist, die in ihrem oberen Bereich mittels Stützele mente gegen das Tunnelgewölbe abgestützt sind und auf denen die gewölbten Deckenelemente ruhen. UNTERANSPRÜCHE 1.Sekundärgewölbe nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass die Stützelemente im Tunnelge- wölbe verankert sind. 2. Sekundärgewölbe nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass die Wand- und/oder Deckenele mente gegen das Tunnelgewölbe gerichtete Längsrip pen aufweisen.. 3.Sekundärgewölbe nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass die Deckenelemente und die Wandelemente derart ausgebildet sind, dass an der Auflagerstelle zwischen den Elementen im wesentli chen nur Normalkräfte übertragen werden. 4. Sekundärgewölbe nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass die Deckenelemente und die Wandelemente an der Auflagerstesle, vorzugsweise mit tels einer Zwischenschicht, miteinander verzahnt sind.5. Sekundärgewölbe nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen den Deckenelementen und den Wandelementen an der Auflagerstelle ein Ausgleichs- und/oder Bindematerial, vorzugsweise Mörtel, vorgesehen ist.6. Sekundärgewölbe nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass die Deckenelemente auf der dem Tunnelgewölbe zugekehrten Seite einen mindestens die Aufllagerstelle überdeckenden Ansatz aufweisen.7. Sekundärgewölbe nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass die Decken- und/oder Wandele mente auf einer Seite jeweils einen dem Tunnelgewölbe zugekehrten, mindestens die Stossfuge mit dem benach- bart-en Decken und/oder Wandelement überdeckenden Ansatz aufweisen. B.Sekundärgewölbe nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass die Decken- und/oder Wandele mente mindestens auf einer dem benachbarten Decken- und/oder Wandelement zugewandten Seite eine Rippe aufweisen. 9. Sekundärgewölbe nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass in den Stossfugen zwischen be nachbarten Decken- und/oder Wandelementen eine Dichtung .angeordnet ist.10. Sekundärgewölbe nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass die Deckenelemente als zwei- oder mehrteilige Gelenkbogen ausgebildet sind.
Priority Applications (1)
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CH646567A CH451991A (de) | 1967-05-08 | 1967-05-08 | Sekundärgewölbe in einem Tunnel |
Applications Claiming Priority (1)
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CH646567A CH451991A (de) | 1967-05-08 | 1967-05-08 | Sekundärgewölbe in einem Tunnel |
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CH451991A true CH451991A (de) | 1968-05-15 |
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ID=4310053
Family Applications (1)
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CH646567A CH451991A (de) | 1967-05-08 | 1967-05-08 | Sekundärgewölbe in einem Tunnel |
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Country | Link |
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CH (1) | CH451991A (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US3783625A (en) * | 1971-02-27 | 1974-01-08 | Eisenhutte Heintzmann & Co | Lining system for tunnels and like passages |
-
1967
- 1967-05-08 CH CH646567A patent/CH451991A/de unknown
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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