Einrichtung zum Zu-oder Abführen von Medien bei einer Kompostmiete
Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zum Zuoder Abfuhren von gas-oder dampfförmigen Medien, insbesondere zum Zuführen von Luft, bei einer auf einer Sohlenfläche errichteten Kompostmiete.
Bei der Kompostierung von organischen Abfällen ist für einen geruchfreien Rottenverlauf Sauerstoff er forderlich, welcher der Luft entnommen wird und welcher alle Kompostpartikel, einer Miete möglichst gleichmassig verteilt umgeben soll. Nur durch den hierbei eingeleiteten aeroben Prozess entsteht ein brauchbarer Humus und wird eine Bakterienflora gewährleistet, die beim Abbau der organischen Substanzen keine Stinkgase entstehen lässt.
Um ein zum Zwecke der Anreicherung mit Luft mehrfaches Umsetzen der Miete zu vermeiden und um ferner zum Zwecke der Platzeinsparung höhere Mieten errichten zu können, in welche trotz der hierbei auftretenden grosseren Verdichtung genügend Luft zugeführt werden kann, wird nach bekannten Verfahren die Luft unter einem gewissen Überdruck und konditioniert, wie zum Beispiel kalt und feucht oder heiss und trocken, zugeführt. Hierzu ist es bekannt, innerhalb oder unterhalb der Miete zum Beispiel mit Löchern oder Schlitzen versehene Rohre zu verlegen, durch welche diese konditionierte Luft in die darüberliegnede Miete eingeblasen wird (z. B. DBP 1094 275).
Ferner sind Anlagen bekannt, bei welchen die Sohlenfläche, auf welcher die Kompostmiete errichtet wird, aus luftdurchlässigen Kiesschüttungen, porösem Makadam oder ähnlichen Teerschichten besteht, unter welchen Leitungen mit Schlitzen od. dergl. verlegt sind, durch welche die Luft zugeführt oder gegebenenfalls auch abgesaugt wird.
Es hat sich aber gezeigt, dass die Schlitze oder Löcher bzw. die luftdurchlässigen Schichten sehr leicht verstopfen, wodurch die Luftverteilung ungleichmässig oder gänzlich unterbrochen wird. Eine Reinigung ist, besonders wenn man die relativ grossen Ausdehnungen derartiger Mieten in Betracht zieht, sehr aufwendig und schwierig, wenn nicht sogar unmöglich, wie z. B. wenn sich die porösen Schichten zugesetzt haben. Da es wünschenswert ist, die Sohlenfläche mit schweren Fahrzeugen, z. B. Schaufelladem zu befahren, besteht ausserdem entweder die Gefahr, dass dadurch die Leitungen unterhalb der Fläche zerdrückt werden, ohne dass dies bemerkt wird, oder derartige Fahrzeuge werden durch die auf der Fläche verlegten Rohre weitgehend behindert.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Einrichtung zum Zu-oder Abführen von gas-oder dampfförmigen Medien, insbesondere zum Zuführen von Luft, bei einer auf einer Sohlenfläche errichteten Kompostmiete mittels unter der Miete angeordneter, mit Durchbrechungen, z. B. Schlitzen, versehener Leitungen zu schaffen, welche die erwähnten Nachteile der bekannten Einrichtungen nicht hat. Insbesondere sollen die Leitungen einfach und billig in der Herstellung, unempfindlich gegen Beschädigung und gegen Verstop- fung und leicht zu reinigen sein. Ausserdem sollen beim Abräumen der Miete auch schwere Fahrzeuge ohne Behinderung durch Rohre, GrÏben etc. auf der Mietensohle fahren können.
Die Erfindung löst das Problem dadurch, dass die Leitungen als in die Sohlenfläche eingelassene, mittels Abdeckplatten abgedeckte Kanäle ausgebildet sind und dass die Abdeckplatten derart abgestützt sind, dass die Durchbrechungen zwischen einem parallel zum Kanal verlaufenden Abdeckplattenrand und der entsprechenden Kanalrandfläche liegen.
Aufgrund der Ausbildung nach der Erfindung erhält man eine Leitung, die ausserordentlich leicht und einfach zu reinigen ist, da sich die Schlitze nicht in einem Bauteil befinden, in welchem sie zum Beispiel mittels Stöcken od. dergl. mühsam gereinigt werden müssen, sondern zwischen zwei Bauteilen gebildet werden und mit der Wegnahme der Abdeckplatten verschwinden. Eventuelle festgesetzte Schmutzteile fallen dabei in den Kanal und können entweder mittels eines Besens oder durch einen Wasserstrahl in einfacher Weise beseitigt werden.
Um eine beim Abräumen und Aufsetzen der Miete von Fahrzeugen befahrbare, vollkommen ebene Mietensohle zu erhalten, können die Abdeckplatten zum bündigen Abschluss mit der Sohlenfläche in dieser versenkt angeordnet sein. Es ergibt sich bei dieser Ausbildung eine um etwa einen rechten Winkel abgebogene Durchströmrichtung durch die Schlitze, wodurch ein unmittelbares Eindringen von Teilchen aus den Mieten in das Kanalinnere weitgehend vermieden wird.
Zweckmässigerweise sind zur Bildung von im wesentlichen horizontalen und/oder seitlichen Durch- lassschlitzen zwischen den Kanalrandflächen und den Abdeckplattenrändern Distanzhalter angeordnet, die vorzugsweise mit den Abdeckplatten zu einem Bauteil vereinigt sind, indem sie zum Beispiel bei als Betonfertigteile ausgebildeten Abdeckplatten unmittelbar an diese angegossen sind.
Sehr vorteilhaft kann es sein, wenn an den Stossstellen von der Länge nach hintereinander liegenden Abdeckplatten Schlitze bildende Aussparungen vorgesehen sind.
Um den Abdeckplatten bei leichtem Gewicht eine grosse Festigkeit zu verleihen, besonders wenn die Mietensohle von schweren Fahrzeugen befahrbar sein soll, können die Abdeckplatten zumindest über einen Teilbereich ihrer Länge als T-Profil ausgebildet sein, dessen Stege sich auf den Kanalböden abstützen. Dabei kann der Steg zum Beispiel an den Enden jeder Platte etwas eingezogen oder über seine Länge ein oder mehrmals unterbrochen sein, damit durch ihn nicht zwei voneinander völlig getrennte Kanäle gebildet werden.
Die T-förmige Ausbildung der Abdeckplatten ist dann besonders vorteilhaft, wenn die Abdeckplatten aus einem elastischen Werkstoff, zum Beispiel aus Gummi oder einem Kunststoff bestehen. Dieser sollte jedoch eine solche Festigkeit haben, dass durch die aufgeschüttete Miete keine Verformung auftritt, wodurch unter Umständen die Schlitze zugedrückt würden. Jedoch sollen sie sich unter einer höheren Last, zum Beispiel von darüberfahrenden Fahrzeugen, innerhalb der Schlitzbreite elastisch verformen, bis sich die Platte an der belasteten Stelle auf dem festen Kanalrand abstützt. Unelastische Abdeckplatten, zum Beispiel aus Beton, müssten eine solche Stärke erhalten, dass sie auch diese hohen punktförmigen Lasten aufnehmen könnten.
Eine stärkere Betonplatte würde aber bei einem bestimmten erforderlichen Kanalquerschnitt tiefere Kanäle und gegebenenfalls sogar eine insgesamt dickere Sohlenschicht erfordern. Bei den relativ grossen Dimensionen einer solchen Sohlenfläche, die zum Beispiel eine Kreisfläche bis zu 100 m Durchmesser sein kann, können schon bei einer Verminderung der Plattenstärke um nur wenige Zentimeter erhebliche Materialkosten eingespart werden.
Nach einer zweckmässigen Ausführungsform der Erfindung verjüngt sich der Kanalquerschnitt nach unten. Bei einer Sohlenfläche aus Beton lässt sich ein solcher Querschnitt, besonders im Hinblick auf die Scha lung, einfacher und leichter herstellen. Auch ist ein derartig ausgebildeter Kanal, besonders wenn er als Grenzfall einen dreieckförmigen Querschnitt aufweist, sehr schnell und mit geringem Aufwand zu reinigen.
Vorzugsweise werden die Kanäle aus vorgefertigten rinnenförmigen Fertigteilen, zum Beispiel Betonfertigteilen gebildet, die in die Sohlenfläche eingelassen werden. Hiermit kann die Herstellung einer Sohlenfläche mit Kanälen wesentlich vereinfacht und verbilligt werden, da keine Schalungen für die Kanäle erforderlich sind und nur die Flächen zwischen den verlegten Kanalfertigteilen als einfache Betonplatte zu vergiessen n sind.
Die Erfindung ist im folgenden in mehreren Ausführungsbeispielen anhand der Zeichnung beschrieben.
Darin zeigen :
Fig. 1 bis 4 Schnitte durch perspektivische Darstellungen verschiedener Ausbildungsmöglichkeiten der Kanäle mit Abdeckungen nach der Erfindung,
Fig. 5 in Draufsicht eine Stossstelle zwischen zwei Abdeckplatten der Ausbildung nach Fig. 3 oder 4,
Fig. 6 im Schnitt eine modifizierte Ausbildung einer Stossstelle zwischen zwei Abdeckplatten,
Fig. 7 in Draufsicht schematisch die Anordnung der Kanäle bei einer kreisförmigen Mietensohle,
Fig. 8 einen Schritt entlang der Linie VIII-VIII der Fig. 7 in etwas vergrössertem Massstabe,
Fig. 9 in Draufsicht schematisch die Anordnung der Kanäle bei einer rechteckigen Mietensohle.
In der Ausführung gemäss Fig. 1 ist in der Sohlenoberfläche 1 ein dreieckförmiger Kanal eingelassen, auf dessen ausgerundeter Bodenkante sich der Steg 3 der T-förmigen Abdeckplatte 4 abstützt. Der Steg 3 hat eine solche Länge, dass zwischen den Kanalrandflächen 5 und den Unterseiten 6 der Abdeckplatten in deren jeweiligen Randbereichen Schlitze 7 entstehen.
An die Abdeckplatte 4 sind Distanzstücke 8 angegossen, welche ein Kippen der T-förmigen Abdeckplatte 4 um die untere Stegkante verhindern.
In dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 2 ist eine einfache Abdeckplatte 9 derart versenkt angeordnet, dass ihre Oberfläche mit der Sohlenoberfläche 1 bün- dig ist. Winkelförmige Distanzstücke 10, die ebenfalls angegossen sind, sorgen zur Bildung winkelförmiger Schlitze 11 im Plattenrandbereich zu beiden Seiten der Abdeckplatte. Der Kanal 12 hat hier einen sich nach unten zu leicht verjüngenden trapezförmigen Querschnitt. Ein solcher nahezu rechteckiger Querschnitt ist dann besonders zweckmässig, wenn man, etwa um Aushub zu sparen, eine nicht zu grosse Kanaltiefe bei gleichem Querschnitt erhalten möchte.
In Fig. 3 ist wiederum eine T-förmige Abdeckplatte 4 dargestellt, die hier versenkt angeordnet ist, so dass ihre Oberfläche mit der Sohlenfläche 1 bündig ist. Zur Bildung von Schlitzen 7 an beiden Plattenkanten halten einfache Distanzstücke 8 die Abdeckplatten in der Mitte des hier dreieckförmigen Kanals 2. Der Steg 3 weist Aussparungen 3'auf, durch welche die Kanalräume zu beiden Seiten des Steges verbunden sind.
In dem Beispiel nach Fig. 4, das eine T-förmige versenkt angeordnete Abdeckplatte 4 zeigt, bei welcher auf Grund der stufenförmigen Ausbildung der Kanalränder winkelförmige Schlitze 11 entstehen, ist der im wesentlichen dreieckförmige Kanal 2 von Betonfertig- teilen 13 gebildet, welche in die Sohlenoberfläche 1 eingelassen sind.
In Fig. 5 ist eine mögliche Ausbildung der Stossstellen zweier Abdeckplatten 4 der Fig. 3 oder 4 dargestellt, die an den Stossstellen Aussparungen zur Bildung eines Querschlitzes 14 aufweisen. Anstatt der Aussparungen 3'der Fig. 3 kann zum Zwecke der Verbindung der Kanalräume zu beiden Seiten des Steges 3 dieser als nicht bis zum Plattenende durchgehend ausgebildet sein.
Bei der Stossausbildung zwischen zwei Abdeckplat- ten 4 nach Fig. 6 entsteht ein abgewickelter Schlitz 15.
Damit sich die Platten 4 nicht zusammenschieben, ist zwischen den Platten ein kleines Distanzstück 16 vorgesehen.
Die mögliche Anordnung derartiger KanÏle bei einer kreisförmigen Sohlenplatte ist im Aufriss in Fig. 7 und in einem teilweisen Schnitt in Fig. 8 dargestellt.
Etwas innerhalb des unteren Randes 17 der Miete 18 beginnend sind in der vom Zentrum nach aussen leicht abfallenden Sohlenfläche 19 radial nach innen verlaufende Kanäle 20 eingelassen, die eine periodisch abwechselnd unterschiedliche Länge haben, wodurch über der gesamten FlÏche eine möglichst gleichmässige Verteilung der Luftzufuhr erzielt werden kann.
Jeweils drei nebeneinanderliegende KanÏle 20 sind durch einen kurzen Querkanal 21 am Rande der Mietenfläche zusammengefasst, von welchem je eine unterirdische Zuleitung 22 zu einer Ringleitung 23 für die zuzuführende Luft f hrt, Jede Zuleitung 22 führt gleichzeitig als Entwässerungsleitung weiter in einen Schlammfän- ger 24 mit Ablaufrost 25 und von hier über eine Uberlaufleitung 26 in eine Abflussammelleitung 27. Die Verbindungen zwischen der Luftringleitung 23 und den Zuleitungen 22 sind mittels Absperrschieber 28 absperrbar, so dass die Luftzufuhr in die Mieten je nach Deckungsgrad der Mietenfläche gesteuert werden kann.
Mit 29 ist eine im Zentrum der Mietenfläche angeordnete SÏule bezeichnet, die zum Tragen der hier nicht dargestellten, die Miete radial überspannenden und um diese Säule schwenkbar angeordneten an sich bekannten Austragsvorrichtung dient.
Die rechteckige Mietenfläche gemäss Fig. 9 ist in ähnlicher Weise ausgebildet. Etwas innerhalb der gegenüberliegenden parallelen Ränder 30 der Miete beginnen parallel zueinander nach der Mitte zulaufende KanÏle 31, von denen jeweils drei durch einen kurzen Querkanal 32 zusammengefasst sind. Die Zuleitungen 33 mit Absperrschiebern 34 führen von den Querkanä- len 32 in eine Luftzufuhrleitung 35 und weiter in Schlammfänger 36 sowie Abflussammelleitung 37.38 bezeichnet eine sich zentral über die Mietenfläche erstreckende Tragkonstruktion fiir eine hier nicht dargestellte ebenfalls an sich bekannte Austragsvorrichtung f r das Mietengut.