DE1094275B - Anlage zur kontinuierlichen Kompostierung von Stadtmuell - Google Patents

Anlage zur kontinuierlichen Kompostierung von Stadtmuell

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DE1094275B
DE1094275B DEV15277A DEV0015277A DE1094275B DE 1094275 B DE1094275 B DE 1094275B DE V15277 A DEV15277 A DE V15277A DE V0015277 A DEV0015277 A DE V0015277A DE 1094275 B DE1094275 B DE 1094275B
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Hans Hofmann
Dipl-Ing Friedhelm Schluenkes
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JM Voith GmbH
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JM Voith GmbH
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Description

  • Anlage zur kontinuierlichen Kompostierung von Stadtmüll Die Erfindung bezieht sich auf eine Anlage zur kontinuierlichen Erzeugung von Kompost aus Stadtmüll und bezweckt eine billige Verarbeitung großer Tagesmengen auf engstem Raum zu einem hochwertigen, humusartigen Kompost.
  • Seit längerer Zeit bereits wird Stadtmüll, der pro Einwohner im Jahr mit etwa 200 kg anfällt, in besonderen Aufbereitungsanlagen zu Kompost verarbeitet. So ist es bekannt, den Müll zu sortieren sowie zu zerkleinern und in Haufen von 1 bis 2 m Höhe und mehreren Metern Breite und Länge aufzusetzen. Der Verrottungsprozeß, d. h. die Gärung des Mülls und die biologische Umwandlung in Kompost wird dabei im wesentlichen der Natur selbst überlassen. Um aber eine Durchmischung und Durchlüftung des sich bildenden Kompostes und wenigstens eine geringe Lenkung der bei der Gärung entstehenden Wärmeentwicklung zu erreichen, werden die Haufen in gewissen Zeitabständen von Hand oder mittels Maschinen immer wieder umgesetzt.
  • Abgesehen davon, daß das zur Belüftung erforderliche häufige Umsetzen der Haufen die Kompostbildung ungünstig beeinflussen kann, ist bei dieser Art Kompostierung viel Handarbeit erforderlich und nur eine Verarbeitung relativ kleiner Müllmengen möglich. Außerdem dauert die Kompostierung oft bis zu 6 Monate, so daß der für große Gemeinden erforderliche Platz und Kostenaufwand für das Lagern und Umsetzen eine wirtschaftliche Anwendung dieses Verfahrens meist verhindert. Der entstehende Kompost ist ferner oft nur von geringer Güte und der Gehalt an organischer Substanz durch den praktisch unkontrollierten Verrottungsvorgang gering.
  • Ferner ist eine Anlage bekannt, bei der zur Vereinfachung des Aufsetzens der Müll zur Verrottung in ein oder mehreren konzentrisch im Halbkreis angeordneten Haufen mittels einer sich über diese Haufen bewegenden Zuführeinrichtung aufgesetzt wird. Auch hier ist aber ein mehrmaliges Umsetzen des sich bildenden Kompostes erforderlich, da die Haufen nicht belüftet werden.
  • Zur Belüftung der Haufen ist schon vorgeschlagen worden, am Boden der Komposthaufen Belüftungskanäle anzuordnen und bei höheren Schütthöhen diesen Kanälen vertikale Belüftungskamine zuzuordnen. Durch diese Kanäle und Kamine, die mit der freien Atmosphäre in Verbindung stehen, strömt ständig Frischluft, die eine gewisse Belüftung des Komposthaufens ermöglicht. Ein häufiges Umsetzen des Haufens kann durch eine derartige Belüftung angeblich vermieden werden. Zur besonders intensiven Belüftung von Komposthaufen ist auch schon vorgeschlagen worden, die Luft unter Druck in das Belüftungssystems des Haufens zu blasen. Des weiteren sind Anlagen zur chargenweisen Verarbeitung von Müll in nebeneinander angeordneten Gärkammern od. dgl. vorgeschlagen worden. Der Müll wird hierbei teilweise mit Wasser berieselt und auch belüftet, die Beschickung und Entleerung der Gärzellen erfolgt aber immer abteilungsweise oder durch Umsetzen der einzelnen Müllhaufen, so daß bei diesen Anlagen ein kontinuierlicher Betrieb nicht möglich ist.
  • Die Erfindung bezieht sich nun auf eine Anlage zum kontinuierlichen Kompostieren von Müll, die vorzugsweise mit Einrichtungen zur automatischen oder manuellen Abscheidung von Eisenteilen, Glas, Papier und anderen für die Kompostierung unerwünschten Bestandteilen des Mülls versehen ist. Zweckmäßigerweise kann die Anlage auch eine Vorrichtung zum Zerkleinern des Mülls aufweisen, ferner sind eine Einrichtung zum Fördern des Mülls zu dem einen Ende eines im Freien errichteten Haufens und eine weitere Einrichtung zum Abtransport des Kompostes vom entgegengesetzten Ende des Haufens vorhanden, außerdem noch ein System von am Boden des Haufens angeordneten Belüftungskanälen und/oder innerhalb des Haufens angeordneten, vorzugsweise mit den Kanälen in Verbindung stehenden Belüftungskänälen. Für eine solche Anlage wird gemäß der Erfindung vorgeschlagen, die Einrichtung zum Fördern des :Mülls auf den Haufen und die Einrichtung zum Abtransport des Kompostes vom Haufen oberhalb des Haufens verschiebbar anzuordnen, wobei in Bewegungsrichtung gesehen die Zufuhreinrichtung dicht hinter der Abfuhreinrichtung und diese in so großem Abstand hinter der Zufuhreinrichtung anzuordnen ist und ferner die Geschwindigkeit, um die sich die beiden Einrichtungen über den Haufen bewegen, so zu wählen ist, daß zwischen der Zufuhr des Mülls und der Abfuhr des Kompostes eine ausreichende Gärung und Humusbildung stattfindet.
  • Durch die erfindungsgemäße Ausbildung der Kompostanlage wird eine nahezu kontinuierliche Müllverwertung auf engstem Raum ermöglicht. Der mit den Sammelfahrzeugen angefahrene Rohmüll wird sofort ohne Lagerung über die Sortier- und Zerkleinerungsvorrichtung oder auch direkt mittels der Zufuhreinrichtung auf den Haufen gefördert. Die dadurch mögliche relativ geringe Länge der Förderwege ist ein wesentlicher Vorteil der erfindungsgemäßen Anlage. Bei den bekannten Anlagen, die fast alle in chargenweisem Betrieb arbeiten, muß dagegen der Rohmüll zwischen den Beschickungsvorgängen gelagert werden, was einen erheblichen Platzaufwand erfordert und außerdem zur Staubbelästigung, unerwünschter Geruchbildung sowie Insektenplage führt. Das zwischenzeitliche Absetzen des Mülls vergrößert außerdem den Transportaufwand, der bei dem Verarbeitungsprozeß eine wesentliche Rolle spielt.
  • Nach der Gärung wird der fertige Kompost an dem einen Ende des Haufens in dem Maße abgeführt, wie der frische Müll am anderen Ende des Haufens neu aufgesetzt wird, wobei sich beide Enden in geringem Abstand voneinander, der bedingt durch die Böschungswinkel und die erforderliche Bewegungsfreiheit der Zufuhr- und Abfuhreinrichtung ist, stetig langsam über die Grundfläche des Haufens bewegen. Bei entsprechender Wahl von an sich bekannten automatisch arbeitenden Abscheidungsvorrichtungen für unerwünschte Müllbestandteile und einer kontinuierlich arbeitenden, an sich bekannten Zerkleinerungsvorrichtung kann die erfindungsgemäße Anlage fast vollautomatisch, d. h. theoretisch ohne jeglichen Personalaufwand, betrieben werden, da die erfindungsgemäße Anordnung der Zufuhr- und Abfuhreinrichtung eine selbsttätige Steuerung der Bewegung der Einrichtung in Abhängigkeit von der anfallenden Müllmenge und der Schnelligkeit der Kompostbildung ermöglicht. Für die Überwachung des Arbeitsablaufes und Wartung der Maschinen ist es aber zweckmäßig, wenn ein Mann anwesend ist. Gegenüber den bekannten Anlagen bedeutet das aber eine wesentliche Einsparung an Personalaufwand, der für den Betrieb einer Kompostanlage mit ein wesentlicher Kostenfaktor ist. Außerdem ist es aus hygienischen Gründen wünschenswert, wenn für den Betrieb einer Müllverwertungsanlage kein Personal erforderlich ist, das mit dem Müll direkt in Berührung kommt, da die Arbeit in nächster Umgebung der Haushalts-, Industrie- und Straßenabfälle in jeglicher Hinsicht unangenehm und nicht gerade gesundheitsfördernd ist.
  • Zweckmäßigerweise werden mindestens Teile der Zufuhr- und der Abfuhreinrichtung so ausgebildet, daß sie außer in Bewegungsrichtung auch quer hierzu bewegt werden können. Dadurch besteht die Möglichkeit der Beschickung einer beliebig großen Lagerfläche.
  • Eine besonders günstige Anwendung der Erfindung ergibt sich bei Ausbildung der Haufengrundfläche in Form eines Kreises, in dessen Mitte ein Turm angeordnet ist, wobei sich die Einrichtungen zum Fördern des Mülls und zum Abtransport des Kompostes einerseits auf dem Turm und andererseits an der Peripherie des Haufens abstützen, wenn gemäß einem weiteren Vorschlag der Erfindung die Abfuhreinrichtung in Bewegungsrichtung um etwa 340° hinter der Zuführeinrichtung angeordnet ist. Bei der Ausbildung der Haufengrundfläche als Kreis können beide Einrichtungen immer ohne wesentliche Verschiebung zueinander bewegt werden. Bei beispielsweise rechteckigen Lagerflächen ist es dagegen erforderlich, daß die Einrichtungen bei Erreichen des einen Endes der Haufengrundfläche erst über den ganzen Haufen zurückgeführt werden müssen, bevor sie mit ihrer Arbeit wieder beginnen können.
  • Bei der erfindungsgemäßen Anlage ist außerdem die ungenutzte Fläche sehr klein, denn in dem gleichen Maße, wie die Abfuhreinrichtung den fertigen Kompost wegtransportiert, kann durch die Zufuhreinrichtung dem Haufen neuer Müll zugeführt werden. Bei der vorbekannten Anlage, die nur mit einer einzigen Fördereinrichtung arbeitet, ist dies dagegen nicht möglich. Da die Platzfrage aber bei den Kompostanlagen eine große Rolle spielt, insbesondere in großen Städten, wo die Kompostanlagen oft in Stadtnähe angelegt werden, ist die Einsparung auch kleiner Lagerflächen von großem Vorteil. Außerdem ist es erwünscht, den Müll möglichst schnell zu kompostieren, etwa innerhalb eines Monats, so daß das Nichtausnutzen eines Teiles der Lagerfläche, wenn auch nur für einen kurzen Zeitraum, bereits eine erhebliche Verminderung des Ausnutzungsgrades der Anlage bedeutet.
  • Ferner wird durch die Abstützung der Zufuhr- und der Abfuhreinrichtung auf dem Turm in der Mitte und an der Peripherie des Haufens eine einfache Bauweise der Einrichtungen und der gesamten Anlage ermöglicht.
  • Zur Vermeidung von zusätzlichem Platzaufwand und Erzielung möglichst kurzer Förderwege wird ferner vorgeschlagen, die Zerkleinerungsvorrichtung auf dem Turm anzuordnen.
  • Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung sind an Hand eines Ausführungsbeispiels einer Kompostanlage mit kreisförmiger Grundfläche in der Zeichnung dargestellt und näher beschrieben.
  • Fig. 1 zeigt einen Schnitt durch die Anlage und Fig. 2 eine Draufsicht.
  • Der Stadtmüll wird, wie an sich bekannt, mit Sammelfahrzeugen zur Kompostanlage gefahren. Die Fahrzeuge entleeren den Müll auf ein Plattenband 1, das den Müll zu einem Steilgutförderer 2 bringt, welcher den Müll auf ein Schwingsieb 3 entleert. Hier wird in erster Linie die zur Kompostierung weitgehend unbrauchbare Asche, die vor allem in den Wintermonaten anfällt, ausgeschieden. Ein Magnetabscheider 4, der vor oder hinter dem Schwingsieb 3 angeordnet sein kann, dient zur Entfernung der Eisenteile, welche in einer nicht dargestellten Schrottpresse paketiert werden. Anschließend können noch durch entsprechende Einrichtungen 5 große Pappe- und Papierstücke, Flaschen usw. aus dem Müll ausgeschieden werden. Diese Einrichtungen 5 sind nicht unbedingt erforderlich, da diese unerwünschten Bestandteile auch in der diesen Einrichtungen nachgeschalteten Zerkleinerungsvorrichtung zerkleinert werden können. Die Zuführung des verlesenen Stadtmülls zur Zerkleinerungsvorrichtung 6 geschieht mit einer Förderschnecke 7, die den Müll mehrere Meter hoch über den Anlageboden hebt und auf ein waagerechtes Förderband 8 entleert, das den Müll der auf einem Turm 9 in der Mitte der kreisförmigen Haufengrundfläche angeordneten Zerkleinerungsvorrichtung 6 zuführt.
  • Als Tragkonstruktion für die Förderschnecke 7 und das Förderband 8 dient eine zur Zerkleinerungsvorrichtung 6 führende Klärschlamm-Rohrleitung 10 mit parallelliegenden weiteren Rohren für Wasser und Stromleitungen. Diese Rohre sind mit einem Windverband miteinander verbunden.
  • In der Zerkleinerungsvorrichtung 6 wird der Müll auf eine gewisse Korngröße zerkleinert. Zu große Teile verrotten schlecht, und eine Zermahlung zu Staub verhindert bei der Lagerung den erforderlichen Luftdurchtritt. Die Zerkleinerungsvorrichtung 6 besteht im wesentlichen aus einem senkrecht stehenden Behälter 11, der an den beiden Stirnflächen durch gewölbte Böden abgeschlossen wird. In dem unteren Behälterboden sitzen Schlagarme 12, die an einer ebenfalls senkrecht stehenden Drehachse 13 befestigt sind. Der Antrieb dieser Drehachse 13 erfolgt über eine gegebenenfalls regelbare Kupplung 14 durch einen Motor 15. Zur Befeuchtung des Mülls und einer eventuellen Impfung mit Bakterien (Verrottungsbeschleuniger) befindet sich am oberen Abschlußboden des Behälters 11 eine Düse 16, durch welche auch für Reinigungs- und Löschzwecke Wasser gespritzt werden kann.
  • Die kontinuierliche Entleerung der Zerkleinerungsvorrichtung erfolgt durch einen oder mehrere am Umfang des Behälters 11 befindliche waagerechte Schlitze 17. Unterhalb der Schlitze 17 befindet sich außerhalb des Behälters 11 am ganzen Umfang desselben eine Auffangrinne 18, die, durch einen Elektromotor 19 angetrieben, langsam umlaufen kann. An einer Stelle des Behälterumfanges ist ein Abstreifblech 20 befestigt, das in die umlaufende Auffangrinne 18 hineinragt und das den zerkleinerten Müll auf ein Förderband 21 leitet.
  • Das Förderband 21 umschlingt in bekannter Weise zwei Umlenkrollen 29, 30. Die Umlenkrolle 30 wird von einem nicht dargestellten Motor angetrieben. An der Antriebsseite ist das Förderband 21 am Turm 9 unterhalb der Zerkleinerungsvorrichtung 6 derart gelagert, daß es langsam um den Turm 9 geschwenkt werden kann. In der Nähe der Umlenkrolle 29 stützt sich das Traggerüst des Förderbandes 21 auf einem Stahlgitterträger 24 ab. Dieser Träger 24 ist an seinem unteren Ende mit zwei Rädern 25 versehen, die auf einer entlang der Peripherie der Lagerfläche 22 verlaufenden Schiene 26 bewegt werden können. Zur Bewegung des Trägers 24 und damit des Förderbandes 21 um den Turm 9 ist in den Träger 24 ein auf die Räder 25 wirkender Antrieb 31 eingebaut.
  • Der zerkleinerte Müll wird aus der Auffangrinne 18 auf das Förderband 21 geleitet und auf diesem quer zur Bewegungsrichtung 33 über die Lagerfläche 22 befördert. Damit eine gleichmäßige Beschickung der Lagerfläche 22 erfolgen kann, ist dem Förderband 21 ein Abstreifer 23 zugeordnet, der den Müll vom Förderband 21 herunterleitet. Dieser Abstreifer 23 bewegt sich quer zur Bewegungsrichtung 33 langsam vom Turm 9 zur Peripherie der Lagerfläche 22 und leitet so entsprechend seiner jeweiligen Stellung den Müll auf den sich bildenden Haufen 27. Damit eine gleichmäßige Haufenbildung erfolgen kann, ändert sich die Geschwindigkeit des Abstreifers 23 automatisch in Abhängigkeit von der Entfernung vom Turm 9, und Zwar wird die Geschwindigkeit um so langsamer, je weiter der Abstreifer 23 vom Turm 9 entfernt ist.
  • Zur Abfuhr des ausgereiften Kompostes ist ein Greifer 28 vorgesehen. Dieser kann auf einer Kranbahn 32 bewegt werden, die sich in Bewegungsrichtung 33 etwa um 340° hinter dem Förderband 21 befindet und ebenfalls langsam um den Turm 9 gedreht werden kann. Die Kranbahn 32 stützt sich ähnlich wie das Förderband 21 auf dem Turm 9 ab und außerdem über einen Träger 34 und Räder 35 auf der Schiene 26. Zur Bewegung der Kranbahn 32 um den Turm 9 ist in dem Träger 34 ein auf die Räder 35 wirkender Antrieb 36 angeordnet.
  • Zur einfachen Abfuhr des Kompostes erstreckt sich die Kranbahn 32 über die Peripherie der Lagerfläche 22 hinaus, so daß der Greifer 28 den Kompost direkt in Fahrzeuge entleeren kann, die bis unterhalb der Kranbahn 32 hinfahren können.
  • Auch das Förderband 21 erstreckt sich zweckmäßigerweise bis über die Peripherie der Lagerfläche 22 hinaus, damit das Förderband 21 auch zur gelegentlichen Abführung von sich in der Zerkleinerungsvorrichtung 6 ansammelnden, nicht zerkleinerbaren Teilen verwendet werden kann.
  • Insbesondere bei der Aufschüttung des Haufens zwischen Bunkerwänden kann es zweckmäßig sein, oberhalb des Haufens 27 eine mit Ausschnitten für die Zufuhr des Mülls und die Abfuhr des Kompostes versehene Abdeckplatte anzuordnen, die sich mit der gleichen Geschwindigkeit wie die Zufuhr- und Abfuhreinrichtung um den Turm 9 bewegt.
  • Zur Erzielung einer gleichmäßigen und schnellen Umwandlung des Mülls in Kompost wird der Haufen 27 mit Frischluft belüftet. Dazu sind in gleichmäßigen Abständen über die Lagerfläche 22 verteilt, sich vom Turm 9 zur Peripherie der Lagerfläche 22 erstreckende Belüftungsrohre 37 angeordnet, die in gewissen Abständen schlitzförmige Öffnungen 38 aufweisen. Die Belüftungsrohre 37 stehen alle mit einer in dem hohlen Sockel 39 des Turmes 9 angeordneten Rohrleitung (Frischluftleitung) in Verbindung, die ihrerseits mit der Ausblasleitung eines im Turm 9 angeordneten Ventilators 40 verbunden ist. Der Ventilator 40 ist über eine Kupplung mit dem Motor 14 der Zerkleinerungsvorrichtung 6 verbunden.
  • Zur Belüftung des Haufens 27 mit Frischluft wird mittels des Ventilators 40 durch die Schlitze 38 der Belüftungsrohre 37 Luft in den Haufen 27 geblasen. Zur Anpassung der Belüftung an die im Haufen an den einzelnen Stellen meist unterschiedlich ablaufenden Gärprozesse sind zur Regulierung der Luftmenge den Belüftungsrohren Absperrschieber zugeordnet. Die Absperrschieber der an dem nicht bedeckten Sektor der Lagerfläche befindlichen Rohre sind jeweils geschlossen.
  • Außerdem besteht die Möglichkeit, zur besonders genauen Anpassung der Belüftung an den sektorweise verschiedenen Gärverlauf und Fortschritt der Gärung den Belüftungsrohren 37 über eine weitere im Sockel 39 angeordnete, von der Frischluftleitung abgezweigte Leitung (Klimaleitung) Luft zuzuführen, deren Feuchtigkeitsgehalt und Temperatur vorher geregelt wird. Dazu wird ein Teil der vom Ventilator 40 angesaugten Frischluft in die Klimaleitung geblasen, in der ein steuerbarer Wärmeaustauscher und eine steuerbare Befeuchtungseinrichtung angeordnet sind. Dem Wärmeaustauscher kann dabei die zur Erwärmung der Luft benötigte Wärme von einem Verbrennungsofen zugeführt werden, in dem nicht verwertbare Müllbestandteile verbrannt werden. Die Leitung für die klimatisierte Luft steht ebenfalls über Absperrschieber mit den einzelnen Belüftungsrohren in Verbindung.
  • Ferner ist den Belüftungsrohren 37 noch eine Spülwasserleitung zugeordnet, damit die Rohre 37 von Zeit zu Zeit zur Reinigung mit Wasser durchspült werden können. Zur Abführung des Wassers ist außerhalb der Peripherie der Lagerfläche 22 konzentrisch zu derselben ein Sammelgraben 42 angeordnet.
  • Eine besondere Vorbereitung der Lagerfläche 22 ist bei Erstellung der Kompostanlage nicht erforderlich. Zweckmäßigerweise fällt die Lagerfläche vom Turm 9 aus zum Sammelgraben 42 leicht ab, so daß sich in keinem Falle die untersten Schichten des Haufens 27 im Wasser befinden. Das aufgefangene Wasser des Sammelgrabens 42 soll nicht abgeführt, sondern nach Möglichkeit in einem Behälter gesammelt werden, damit es bei Bedarf zur Befeuchtung zu trockener Sektoren des Haufens 27 benutzt werden kann. Das Sammelwasser enthält wertvolle Bestandteile, die sonst verlorengehen würden.
  • Oberhalb der Zerkleinerungsvorrichtung 6 als Abschluß des Turmes 9 befindet sich eine Kabine 43 für den Bedienungsmann, der den Ablauf der Kompostierung überwacht. Der Bedienungsmann kann die ganze Lagerfläche übersehen und auch den zur Zerkleinerungsvorrichtung 6 gelangenden oder den sie verlassenden Müll beobachten. Dadurch hat er die Möglichkeit, bereits beim Zerkleinerungsvorgang durch Zusetzen von Wasser oder trockenen Zuschlagstoffen (Erde oder Kompost) das Zerkleinerungsprodukt in gewissen Grenzen zu beeinflussen.
  • Die Bedienungen der Zufuhr- und der Abfuhreinrichtung sowie die Antriebe für Zerkleinerungsvorrichtung, Auffangrinne, Abstreifer und Ventilator können von der Kabine aus selbsttätig gesteuert werden. Ferner sind in der Kabine Steuerorgane für die den einzelnen Belüftungsrohren zugeordneten Schieber angeordnet, mit denen die Schieber von der Kabine aus ferngesteuert werden können.
  • Zur Kontrolle des Gärungsablaufes sind in verschiedenen Sektoren des Haufens Sonden zur Feuchtigkeits- und Temperaturmessung eingebaut. Die in den Spitzen der Sonden befestigten Meßgeräte geben über elektrische Leitungen ihre Meßwerte an Kontrollgeräte, die ebenfalls in der Kabine angeordnet sind. Diese Kontrollgeräte können ebenfalls die Steuerorgane für die den einzelnen Leitungen zugeordneten Schieber steuern.
  • Die Kabine 43, in der die Steuer- und Kontrollorgane angeordnet sind und von der der Bedienungsmann den Ablauf der Kompostierung überwacht, wird zweckmäßigerweise von einer Klimatisierungseinrichtung belüftet, die einen kleinen Überdruck in der Kabine erzeugt, so daß Staub- und Geruchsbelästigungen des Bedienungsmannes ausgeschlossen sind.
  • Entsprechend den Gegebenheiten der Kompostanlage kann es zweckmäßig sein, dieser eine Komposttrockenungsanlage zuzuordnen. Der fertig verrottete Kompost muß dann schonend auf einen Feuchtigkeitsgehalt getrocknet werden, der das Bakterienleben so weit ablähmt. <laß der Kompost längere Zeit in Papiersäcken verpackt. gelagert und versandt werden kann.

Claims (9)

  1. PATENTANSPROCHE: 1. Anlage zum kontinuierlichen Kompostieren von Müll, vorzugsweise mit Einrichtungen zur automatischen oder manuellen Abscheidung von Eisenteilen, Glas, Papier und anderen für die Kompostierung unerwünschten Bestandteilen und/ oder einer Vorrichtung zum Zerkleinern des Mülls, ferner mit einer Einrichtung zur Förderung des Mülls zu dem einen Ende eines im Freien errichteten Haufens und einer weiteren Einrichtung zum Abtransport des Kompostes vom entgegengesetzten Ende des Haufens und einem System am Boden des Haufens angeordneter Belüftungskanäle und/ oder innerhalb des Haufens angeordneter, vorzugsweise mit den Kanälen in Verbindung stehender Belüftungskamine, dadurch gekennzeichnet, daß die Einrichtung (21) zum Fördern des Mülls auf den Haufen (27) und die Einrichtung (28) zum Abtransport des Kompostes vom Haufen (27) oberhalb des Haufens (27) verschiebbar angeordnet sind, wobei, in Bewegungsrichtung (33) gesehen, die Zufuhreinrichtung (21) dicht hinter der Abfuhreinrichtung (28) und diese in so großem Abstand hinter der Zufuhreinrichtung (21) angeordnet ist, daß zwischen der Zufuhr des Mülls und der Abfuhr des Kompostes eine ausreichende Gärung und Humusbildung stattfindet, und ferner dadurch gekennzeichnet, daß Mittel zur Steuerung der Geschwindigkeit, mit der sich die beiden Einrichtungen (21, 28) über den Haufen (27) bewegen, vorgesehen sind.
  2. 2. Anlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens Teile der Zufuhr- sowie der Abfuhreinrichtung außer in Bewegungsrichtung (33) auch quer hierzu verschiebbar ausgebildet sind.
  3. 3. Anlage nach Anspruch 1 und 2 mit kreisringförmiger Grundfläche des Haufens und einem in der Mitte des Haufens angeordneten Turm, wobei sich die Einrichtungen zum Zuführen des Mülls und Abtransport des Kompostes einerseits auf dem Turm und andererseits an der Peripherie des Haufens abstützen, dadurch gekennzeichnet, daß die Abfuhreinrichtung (28), in Bewegungsrichtung gesehen, etwa um 340° hinter der Zufuhreinrichtung (21) angeordnet ist.
  4. 4. Anlage nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Zerkleinerungsvorrichtung (6) auf dem zentralen Turm (9) angeordnet ist.
  5. 5. Anlage nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Einrichtung zum Zuführen des Mülls als Förderband (21) ausgebildet ist und daß dem Förderband (21) ein quer zur Bewegungsrichtung (33) verschiebbarer, über dem Förderband (21) angeordneter Abstreifer (23) zugeordnet ist, dessen Bewegungsgeschwindigkeit proportional mit der Entfernung des Abstreifers (23) vom Turm (9) abnimmt.
  6. 6. Anlage nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß im zentralen Turm (9) ein zur Belüftung des Haufens an sich bekannter Ventilator (40) angeordnet ist, der über eine in dem Sockel (39) des Turmes (9) angeordnete Rohrleitung (Frischluftleitung) mit Belüftungsrohren (37) in Verbindung steht, die als auf der Lagerfläche (22) sich vom Turm (9) zur Peripherie erstreckende, vorzugsweise in Beton ausgeführte Rohre (37) ausgebildet sind, die in gewissen Abständen schlitzförmige Öffnungen (38) aufweisen.
  7. 7. Anlage nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß jedem Belüftungsrohr (37) ein von einer Zentrale (43) aus steuerbarer Absperrschieber zugeordnet ist. B.
  8. Anlage nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß in dem Sockel (39) des Turmes (9) eine von der Frischluftleitung abzweigende Leitung (Klimaleitung) angeordnet ist, in der sich ein Wärmeaustauscher und eine Befeuchtungseinrichtung befinden, wobei die Klimaleitung über Absperrschieber mit den einzelnen Belüftungsrohren (37) in Verbindung steht.
  9. 9. Anlage nach einem der Ansprüche 3 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß oberhalb des Haufens (27) eine mit mindestens einem Ausschnitt versehene Abdeckeinrichtung vorgesehen ist, die entsprechend der Bewegung der Zufuhr- und Abfuhreinrichtung verschiebbar ist. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 1013 300, 821947, 738 075, 713 900, 700 737, 692 031, 655 901, 626 980; »Gesundheits-Ingenieur«, 77, 1956, Heft 19/20, S. 312 bis 317.
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