Halter für die Klappe eines schrankartigen Möbelstückes Die Erfindung betrifft einen Halter für die Klappe eines schrankartigen Möbelstückes, der mit einer Rei bungsbremse ausgerüstet ist. Derartige Klappenhalter mit Reibungsbremse sind zu dem Zweck geschaffen worden, beim Herunterfallen von Klappen, wie z. B. aufklappbaren Schreibplatten, eine Beschädigung des Möbels oder der Beschläge zu verhindern.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Klappenhalter zu schaffen, der möglichst wenig Platz beansprucht und dessen Bremswirkung dem Gewicht der Klappe anpassbar ist.
Dieses Ziel wird mit einem Klappenhalter erreicht, der dadurch gekennzeichnet ist, dass eine zur gelenkigen Befestigung an dem einen Möbelteil bestimmte Verbin dungsstange gleitbar in einem Führungsrohr liegt, das mit einer Drehlagerplatte zur Anlenkung am anderen Möbelteil versehen ist, und dass das innere Ende dieser Verbindungsstange sich in einem zu ihrer Befestigung am Möbelstück hin sich verjüngenden Konus fortgesetzt,
auf dem längsverschieblich eine Bremsmanschette aus elastischem Reibwerkstoff mit konischer Bohrung sitzt, wobei der Winkel des Konus stumpfer als der Bohrungs- winkel der Manschette ist und zwischen das Ende der Verbindungsstange und die ihr gegenüberliegende Stirnfläche der Manschette eine Andrückfeder eingebaut ist.
Die Erprobung hat ergeben, dass die Bremswirkung eines solchen Klappenhalters sich selbsttätig z. B. auf Klappengewicht von 1 kg wie auch solche von 10 oder 15 kg einstellt. Der Unterschied- im Konuswinkel gegenüber der Steilheit des Bohrungswinkels in der Manschette bewirkt, dass beim Anheben der Klappe die Bremsmanschette sich sofort von dem z.
B. aus Messing gefertigten Konus löst, also eine Selbsthemmung unterdrückt wird. Durch den Einbau der Andrückfeder wird verhindert,
dass bei einem schnellen oder unge wollten Öffnen der Klappe die Bremsmanschette ruck- artig auf den Konus aufgedrückt wird. Nach einer weiteren Ausführungsform der Erfin- dung kann die Bremswirkung des Klappenhalters da durch noch zusätzlich eingestellt werden,
dass das Füh rungsohr und die Verbindungsstange relativ zueinan der verdrehbar sind und am inneren Ende der Verbin dungsstange axial verschraubbar ein Gewindekopfbol- zen mit an das Gewinde anschliessendem, kegeligem, sich zum Befestigungsende des Rohres hin verstärken dem Schaft angebracht ist,
auf dem die Bremsmanschet te sitzt. Bei einer bevorzugten Ausführungsform eines derartigen Klappenhalters sitzt das Führungsrohr mit seinem einen Ende verdrehbar auf dem Anschlussstück, das seinerseits gelenkig an der Drehlagerplatte ange bracht ist, während das andere Ende des im übrigen durchmesserweiteren Rohres ebenfalls auf der Verbin dungsstange geführt ist.
Zweckmässig wird hierbei das Führungsrohr aussen profiliert, vorzugsweise vierkantig ausgeführt, um es beim Einstellen der Bremskraft leich ter verdrehen zu können. Wird bei dieser Ausführungs form der Anlenkpunkt für die Verbindungsstange an die Klappe um einen gewissen Betrag in Schliessrichtung über die Verbindungslinie zwischen dem Drehlagerpunkt und dem Fusspunkt des Befestigungsteils an der Klappe verlegt,
so kann eine Kippfeder zwischen Anschluss stück und Kopfbolzen in das Rohr derartig eingelagert werden, dass das Klappengestänge und die Kippfeder nach Art eines Kippspannwerkes die Klappe kraftschlüs- sig in der Schliessstellung halten.
Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung er geben sich aus der nachfolgenden Beschreibung dreier Ausführungsbeispiele, aus den Zeichnungen, dem Pa tentanspruch und den Unteransprüchen.
Es zeigen: Fig. 1 einen Längsschnitt durch den Klappenhalter einer ersten Ausführungsform, Fig. 2 den an ein nur angedeutetes Möbelstück an geschlagenen Klappenhalter einer zweiten Ausführungs form, wobei die Klappe im geöffneten Zustand in un terbrochenen Linien gezeichnet ist, Fig. 3 einen Längsschnitt durch die Bremseinrich tung nach Fig. 2,
Fig.4 in seitlicher Schnittansicht eine dritte Aus- führung des Klappenhalters in geschlossener Stellung der Klappe, und Fig. 5 die Lage der Befestigung der Führungsstan- ge nach Fig. 4 an der geöffneten Möbelklappe.
In Fig. 1 ist mit 10 eine Verbindungsstange bezeich net, die bei 11 an den Befestigungsteil 12 angelenkt ist. Mit dem Teil 12 wird die Verbindungsstange an der nicht gezeichneten Klappe befestigt. Die Verbindungs stange 10 ist in einem Rohr 13 geführt, das mittels eines Gewindezapfens 14 einer Drehlagerplatte 110, z. B. an der Innenwand des Gefaches befestigt wird, zu dessen Verschluss die Klappe dient. Auch diese Möbelteile, die allgemein bekannt sind, sind nicht dargestellt.
Das innere freie Ende 10a der Verbindungsstange 10 setzt sich in einem durchmesserkleineren Schaftstück 10b fort, auf dem ein Messingkonus 15 befestigt ist. Auf dem Konus sitzt, etwas kürzer als dieser gehalten, die Bremsmanschette 16; sie besteht aus einem geeig neten Reibwerkstoff, z. B. Kunststoff, und wirkt mit der Innenwand 13a des Rohres 13 als Bremsfläche zusam men. Der Öffnungswinkel des Konus 15 ist um einige Grade steiler gehalten als der Öffnungswinkel der koni schen Bohrung in der Manschette 16, wodurch verhin dert wird, dass die Manschette sich selbsthemmend auf den Konus aufzieht.
Es wird dadurch erreicht, dass beim Anheben der Klappe die Manschette sich sofort von ih rem beim Öffnen auf dem Konus eingenommenen Sitz löst und die Klappe aus der Offenlage ohne Ruck wieder in die Schliesslage hochgeführt werden kann. Um zu vermeiden, dass beim Öffnen, gegebenenfalls ungewohn tem Fallen der Klappe die Bremsmanschette aus der ge lösten Stellung ruckartig und mit grosser Kraft auf den Konus 15 unter Zurücklegung einer dem Spiel ent sprechenden freien Weglänge aufgezogen wird, ist zwi schen die Bremsmanschette 16 und das innere Ende der Verbindungsstange 10,
das an dieser Stelle mit einem Querbolzen 17 versehen ist, die Andrückfeder 18 einge baut; sie hat die Aufgabe, die Bremsmanschette stets mit leichtem Andruck auf den Konus 15 zu drücken. Der Querbolzen 17 dient beim Öffnen der Klappe zugleich als Anschlag an einem Ring 19, der an das freie Ende des Rohres 13 eingelötet ist.
Bei der Ausführungsform nach Fig. 2 ist mit Ml der Boden, mit M2 eine Seitenwand des Gefaches an dem im übrigen nicht dargestellten Möbelstück bezeichnet; K bezeichnet die Klappe, die in Offenstellung gezeich net ist. An die Seitenwand M2 ist die Drehlagerplatte 110 angeschraubt; 110a ist der Drehlagerzapfen, auf dem drehbar das Anschlussstück 111 mit Lagerbohrung 111a (Fig. 3) sitzt.
Am Anschlussstück 111 ist ein zy lindrischer Fortsatz 111b angebracht, auf den das Füh- rungsrohr 112 aufgesteckt und durch eine Rülen-Nok- kenverbindung 111c/112a drehbar, aber nicht axial ver schiebbar gehaltert ist. Im Rohr 112 führt sich die Ver bindungsstange 113, die bei 114a an den Bolzen 114 angelenkt ist, der seinerseits in die Klappe K einge schraubt ist.
Am inneren Stirnende 113a der Führungs stange, deren Durchmesser kleiner ist als die lichte Wei te des Führungsrohres 112, ist eine Führungsscheibe 115 mit dem lichten Rohrdurchmesser befestigt und teils in dieser Scheibe, teils im Stangenende, ein Schrau bengewinde 115a angebracht, in welches der Kopfbol- zen 116 mit seinem Gewindeteil 116a eingeschraubt ist. Zum Kopf hin verdickt sich der anschliessende Schaft teil 116b konisch, und auf diesem konischen Teil sitzt die Bremsmanschette 117, die aus elastischem Werk stoff, z. B.
Leder oder einem geeigneten Kunststoff, ge fertigt ist und gegebenenfalls auch längsgeschlitzt sein kann. Während zwischen dem Bolzenkopf 116 und der Manschette 117 freies Spiel 118 gelassen ist, drückt auf das andere Ende der Manschette - 117, auf dem eine Druckscheibe 119 liegt, die mit Vorspannung eingebaute Druckfeder 120. Um die Verbindungsstange 113 im Führungsfohr 112 zu führen, ist das freie Ende mit einer satt auf die Stange 113 passenden Bohrung 112b ver sehen.
Das Ganze wirkt in der Weise, dass beim Öffnen der Klappe K die Stange 113 aus dem Rohr 112 heraus gezogen wird und, unterstützt von der Druckfeder 120, die Manschette 117 stärker auf den konischen Schaftteil 116b aufgezogen wird, d. h. sich erweitert und stärker gegen die innere Wandung des Führungsrohres 112 drückt, also bremst.
Im Gegensatz dazu wird beim Schliessen der Klappe die Stange 113 in das Führungs- rohr 112 hineingestossen, und die an der Rohrinnen wand reibende Manschette 117 wird gegen die Wirkung der Druckfeder 120 vom Konus 116b heruntergezogen, d. h. kann sich verengen, so dass beim Schliessen keine wesentliche Bremskraft wirkt.
Um die Bremskraft einzustellen, wird das Rohr 112 verdreht. Es nimmt dabei den Kopfbolzen 116 über die Bremsmanschette 117 mit und, je nachdem die Bremskraft verstärkt oder verringert werden soll, wird der Kopfbolzen 116 tiefer in das Gewinde 115a einge schraubt.
Um eine federnde Zuhaltung der geschlossenen Klappe zu bewirken, ist nach Fig. 4 und 5 an die Klap pe K der Winkel 240 angeschraubt; sein Anlenkpunkt 240a liegt um den Abstand s tiefer im Inneren des Ge- faches, d. h. hinter der Verbindungslinie zwischen der Drehlagerplatte 110 und dem Fusspunkt 240b des Win kels 240.
In das Führungsrohr 112 ist die Kippfeder 241 eingelagert und ihre Länge und Stärke so bemessen, dass, noch ehe die Klappe geschlossen ist, die Kippstel- lung, d. h. Totpunktlage, erreicht wird, wobei die Kipp feder ihre grösste Zusammendrückung erfährt, während sie auf dem weiteren Weg bis zur vollen Schliesslage der Klappe sich nur noch teilweise spannen kann, so dass sie mit ihrer Restspannung die Klappe zuhält.