Verfahren zum Herstellen von Kegelrädern Die Erfindung betrifft :ein Verfahren zum Herstellen von Kegelrädern mit Bogenzähnen, die eine achsmittige oder .eine achsversetzte Anordnung aufweisen, wobei die Bogenzähne mittels im Kreisboden bewegter Werkzeug schneiden geschnitten werden, :
.die die linken bzw. rech ten Zahnflanken eines gedachten, mit dem zu schnei- denden Rad kämmenden Gegenrades darstellen und eine Wälzbewegung zwischen diesem Rad und dem Werk zeug stattfindet.
Bei derart hergestellten Kagelrädern verlaufen deren Flankenlinien bekanntlich nach Zykloiden oder abgeän derten Evolventen.
Gehärtete Räder werden nach .dem Härten satzweise geläppt und kommen auch satzweise zum Einbau. Eine Austauschbarkeit ist nicht möglich. Die Läppseiten sind von der Grösse der Räder (Modul, Zähnezahl und über- setzung), vor allem aber vom Härteverzug abhängig. Bei günstiger Übersetzung und sehr geringem Härteverzug können Läppzeiten von 6,8 oder 10 Minuten erreicht werden. Dagegen ,sind bei ungünstigen Verhältnissen und grösserem Härteverzug weit höhere Läppzeiten er forderlich.
Eine austauschbare Fertigung wäre nur bei geschliffenen Zahnflanken möglich. Das Schleifen von Kreisbogenzähnen im Teilverfahren ist bekannt, jedoch hat sich dieses Verfahren wegen der höheren Schleifzeit dem Läppen gegenüber in der Massenfabrikation nicht durchsetzen können.
Der Erfindung liegt die Aufgab zugrunde, ein Ver fahren zu schaffen, nach welchem die Bogenzähne kon tinuierlich gefräst und kontinuierlich geschliffen werden können, damit sehr geringe Arbeitszeiten, absolute Aus tauschbarkeit und unempfindlicher Einbau erzielt wer den. Zur Erlangung eines unempfindlichen Einbaues ist ausserdem in Längsrichtung des Zahnes eine billige Flankenanlage äusserst zweckmässig.
Ein kontinuierliches Schleifen setzt offene Schleif scheiben (also Schleifsegmente) voraus, damit nach einer gewissen Bewegung, z. B. einer halben Umdrehung des Werkzeuges, das darauf folgende Schleifsegment in die nächste Zahnlücke eingreifen kann. Gleichzeitig müssen sich die Schleifsegmente gut abziehen lassen, und dies ist am besten bei kreisförmigen Werkzeugen möglich.
Zum Lösen der erfindungsgemässen Aufgabe ist demgemäss vorgesehen, dass der Werkzeugkopf so be wegt wird, dass ein diesem konzentrisch zugeordneter Rollkreis ,auf einem dem Gegenrad konzentrisch zuge ordneten Grundkreis :
abrollt, wobei die Werkzeuge auf Kreissegmenten angeordnet sind, deren Mittelpunkte ex zentrisch zum Werkzeugkopfmittelpunkt liegen, derart, dass beim Abrollen des Rollkreises auf dem Grundkreis die einzelnen Werkzeugschneiden in bezug auf das ru hend gedachte Werkstück Zykloiden beschreiben und dass bei Drehuni des Werkstückes diese Zykloiden so aneinandergereiht sind, dass die Umhüllende :
aller dieser Zykloiden die herzustellende Flankenlinie eines Zah nes ist.
Nach einem bevorzugten Ausführungsbeispiel ist vorgesehen, dass die Schleifsegmente nach dem Schnei den zum Abziehen zentrisch zur Werkzeugmitte und ein zeln oder bei mehrgängigen Werkzeugen satzweise nach vorn verschoben werden, .so dass jeweils die zusammen gehörenden Schleifsegmente für die konkaven oder die konvexen Flanken abgezogen werden können. Hierbei ist von Vorteil,
wenn auf dem Werkzeugkopf je ein Schleifsegment oder je eine Messerreihe zur Erzeugung der konvexen und der konkaven Zahnflanken befestigt ist. Es ist aber .auch :denkbar, dass auf dem Werkzeug kopf je zwei oder mehrere Schleifsegmente oder zwei oder mehrere Messerreihen zur Erzeugung der konvexen und der konkaven Zahnflanken befestigt sind.
Als vorteilhaft hat sich fernerhin erwiesen, ,dass zur Änderung der Zahnflankenrichtung bei dem Kreisseg ment für die konvexe Flanke ;der Winkel zwischen den Schenkeln des .Segmentes kleiner als 90 gewählt wird, wobei die Mittelpunkte der Segmente innerhalb oder ausserhalb :dies Rollkreises .gelagt sind.
Schliesslich kann noch vorgesehen sein, dass die Schnittrichtung vom äusseren zum inneren Zahnende hin gerichtet ist oder aber die Schnittrichtung vom inne ren zum äusseren Zahnende hin :gerichtet ist. Das erfindungsgemässe Verfahren ist .anhand der Zeichnung in einem Ausführungsbeispiel erläutert.
In Fig. 1 ist ein Werkzeugkopf W dargestellt, der mit Schleifsegmenten S versehen ist, von denen das eine Segment eine äussere Schleifseite A6 zum Herstellen der konkaven Flanke und das andere Schleifsegment S eine innen gelegene Schleifseite<B>1,</B> zum Anfertigen der kon vexen Flanke besitzt. Weitere Einzelheiten werden an späterer Stelle beschrieben. Bemerkt sei zunächst, dass sich bei einem eingängigen Werkzeug bei einer Umdre hung desselben das zu schleifende Rad jeweils um eine Zahnteilung weiterdreht.
Es soll nun anhand von Fig. 2 die Herstellung der konkaven Flankenlinie eines Kegelrades erläutert wer den, zu welchem Zweck ein Extremfall angenommen wird, weil bei normalen Verhältnissen die zu betrachten den Linien zu eng ineinanderlaufen und eine zeichneri sche Darstellung ausschliessen. In Fig. 2 wurde deshalb ein als Planrad ausgebildetes Grundrad mit der Zähne zahl 2 zugrundegelegt. Es bedeuten: K0 = Grundkreis des Gegenrades mit der Zähnezahl 2, K1 = Rollkreis des Schleifkopfes.
Ein mit Bezugspunkten 1, 2, 3 und 4 versehenes, kreisförmiges Schleifsegment S weist einen Mittelpunkt auf, der hier auf dem Rollkreis K1 liegt und mit Ms be zeichnet ist. Rollt nun der Kreis K1 auf den feststehend gedachten Kreis K0 so ab, dass der Mittelpunkt Ms des Schneidsegmentes S in dem Punkt P1 des Grundkreises K0 zu liegen kommt, dann hat dabei der Bezugspunkt 1 des Schleifsegmentes S, das mit dem Rollkreis K1 fest verbunden ist, die Bahn der Zykloide I bis zum Punkt 1' durchlaufen.
In gleicher Weise würden die Bezugspunkte 2, 3 und 4 des Schleifsegmentes 5 die übrigen mit Il, 111 und IV bezeichneten Zykloiden bis zu den Punkten 2'', 3'' und 4'' beschreiben, wenn die Rollung des Kreises K1 bis zu den Punkten P2, P3 und P4 auf dem feststehenden Kreis K0 weitergeführt wird. Aus der Fig. 2 geht die Über schneidung der Zykloiden deutlich hervor. Wird aber die Rollung auf dem Grundkreis K0 nur von Punkt P bis Punkt P1 ausgeführt, dann liegen die Bezugspunkte 1, 2, 3 und 4 des Schleifsegmentes S in den Punkten 1', 2' 3' und 4' der zugehörigen Zykloiden.
Legt man in den Punkten 1' bis 4' die Tangenten T an die Kurven und errichtet auf diesen das Lot, so gehen sämtliche Lote durch den Punkt P, Da die Bezugspunkte 1 bis 4 des Schleifsegmentes S den gleichen Abstand Ri von dem Mittelpunkt Ms ha ben, müssen auch die Punkte 1' bis 4' die gleiche Ent fernung Ri vom Punkt P1, in dem jetzt der Mittelpunkt Mg liegt, aufweisen.
Wenn man nicht nur die Bahnen der Bezugspunkte 1 bis 4, sondern auch die Bahnen der dazwischen liegen den Punkte des Schleifsegmentes verfolgen würde, dann ergäbe sich eine so dicht aneinander gereihte Zykloiden schar, dass die Punkte 1' bis 4' mit den dazwischen lie genden Punkten der anderen Zykloiden eine geschlossene Linie ergeben, die die Umhüllende aller zwischen den Punkten 1' bis 4' liegenden Zykloidenbögen ist. Da alle diese Punkte den gleichen Abstand Ri vom Punkt P1 haben, ist die Umhüllende U von 1' bis 4' - Fig. 3 - die erzeugte Flankenlinie und ein Kreisbogen um den Punkt P1, der genau dem Kreisbogen des Schleifsegmentes S entspricht.
Die Umhüllende U von 1' bis 4' in der Fig. 3 ist in diesem Falle die erzeugte Flankenlinie F, die in der Form und der Länge genau dem Kreisbogen des Schlei fensegmentes entspricht. Diese Flankenlinie F geht von 1' bis 4' und wird in ihrer ganzen Länge vom Schleif segment S nur in dem Augenblick fertiggeschnitten, in dem der Mittelpunkt MS des Schleifsegmentes S beim Abrollen des Rollkreises K1 auf dem feststehenden Kreis K0 mit dem Punkt P1 zusammenfällt.
Aus Fig. 4 ist ersichtlich, dass das Schleifsegment S der Flankenlinie F in keinem Punkt berührt, wenn die Rollung von Punkt P nicht bis zum Punkt P1, sondern z. B. nur bis Punkt P1 (Stellung 1) oder darüber hinaus bis zum Punkt P1'' (Stellung II) durchgeführt wird.
In Fig. 2 bis 4 wurde angenommen, dass die Bogen länge ;der Flankenlinie F gleich der Bogenlänge des Schleifsegmentes S ist. In Wirklichkeit ist die benutzte Flankenlinse F bedeutend kürzer. Es wird. nun als nutz bare Flankenlinie in Fig.5 der Bogen zwischen den Punkten 2' und 3' gewählt, der durch die Zahnbreite b gegeben ist.
Dieser Bogen der Flankenlinie F zwischen den Punkten 2' und 3' wird von dem gleich grossen Bo gen zwischen den Punkten 2 und 3 des Schleifsegmentes S nur dann fertig bearbeitet, wenn die Rollug-, bis zum Punkt P1 erfolgt ist. Durch den Abstand e zwischen dem Bogen 2', 3' und ;der gestrichelt gezeichneten Linie L soll,die angenommene Schleifzugabe pro Flanke gegeben sein.
Aus der Fig. 5 geht hervor, dass der Bogen zwischen den Punkten 1, 2 des Schleifsegmentes auch in diesem Extremfall schon zum Vorschleifen benutzt wird.
Wird in Fig. 5 die Rollung von Punkt P bis zum Punkt P., durchgeführt, dann haben Teile des Schleif segmentes S von Punkt 1 bis 2 die Materialzugabe e, abgenommen. Bei weiterer Rollung bis zum Punkt Px' wird die Materialzugabe e2 von dem Schleifsegment ab geschliffen. Geht die Rollung über den Punkt Px' hinaus, ,dann beginnt auch ,das Schleifsegment von Punkt 2 bis 3 die Flanke vorzuarbeiten, bis bei Rollung bis zum Punkt P, von diesem Schleifsegment fertigbearbeitet wird.
Das Schleifsegment S wird .auch von den Bezugs punkten 3-4 zur Bearbeitung .der Flanke benutzt. Geht .die Rollung über den Punkt P1 hinaus, ;dann. hebt sich zwar nach Fig. 4 das Schleifsegment S von der Flanken linie F ab, da aber zwischen Schleifkopf und Rad noch zusätzlich eine Wälzbewegung zur Erzeugung der Ok- toidenzahnform, wie noch gezeigt wird, stattfindet, wird das Schleifrement zur Bearbeitung höher- bzw. tiefer liegender Flankenlinien herangezogen.
Bei normalen Radverhältnissen mit Planradzähne zahlen - grösser als 12 - liegen die von .den einzelnen Werkzeugpunkten beschriebenen Zykloiden so dicht an einander, ,dass eine zeichnerische Darstellung unmöglich ist. Durch dieses Aneinanderliegen der Zykloiden ergibt sich aber, dass alle Schleifseginentteile zur Vor- und Fertigbearbeitung benutzt werden.
In Fig.6 sind die Verhältnisse für eine Planrad zähnezahl 8 wiedergegeben. Das Schleifsegment S sei durch den Bogen 1 bis 7 dargestellt. Der besseren über sieht wegen sind im Bereich der Zahnbreite b nur Teil stücke :der von den Punkten 1 bis 7 beschriebenen Zy- kloiden I bis VII gezeichnet.
Die Flankenlinie 4' bis 6' wird von dem Schleif segmentbogen 4 bis 6 erzeugt, und der davor liegende Schleifsegmentbogen von 1 bis 4 wird zum Vorschleifen benutzt, denn bei den normalen Radverhältnissen liegen die Zykloiden noch dichter aneinander. Beim Fräsen der Flankenlinie F werden anstelle des Schleifsegmentes Messer verwendet, die ebenfalls auf einem um Mg lie genden Kreisbogen - Fig. 7 - auf dem Werkzeugkopf befestigt sind. Jedes ;dieser in den Punkten 1 bis 7 ange brachten Messer schneidet nun bei der Rollung des Kreises K1 auf dem feststehend gedachten Kreis K0 eine Zykloide.
Da in Fig.7 die gleichen Verhältnisse der Fig. 6 mit der Planradzähnezahl 8 zugrunde gelegt wor den sind, würde die Flankenlinie 4' bis 6' von den in den Punkten 4, 5 und 6 angebrachten Messern .geschnitten werden; d. h. die Flankenlinie setzt .sich aus Bögen der Zykloiden IV, V und VI zusammen. Die in den Punkten 1, 2 und 3 befestigten Messer würden als Vorschneider arbeiten und die Zahnlücke freischneiden.
Rechtsseitig auf Fig. 7 befindet sich der Werkzeugkopf in der Grund stellung, während sich linksseitig der Werkzeugkopf in jener Stellung befindet, in welcher die Flanke fertigge- schnitten wird.
Fig. 8a zeigt .die aus den übertrieben stark gekrümmt angenommenen Zykloidenbögen zusammengesetzte Flankenlinie. Praktisch ist diese Flankenlinie F ein in Fig.8b dargestellter gleichmässig verlaufender Linien zug, weil die Zykloidenbögen derart flach ineinander laufen und ihre Abweichung vom geschlossenen Linien zug kaum messbar ist. Die Anzahl der Zykloidenbögen, aus denen sich die Flankenlinie zusammensetzt, kann durch die Anzahl der jeweils angebrachten Messer ver ändert werden.
Anhand der Fig. 9 soll die Entstehung der konvexen Flankenlinie gezeigt werden.
K0 ist wieder der Grundkreis des Planrades mit der Zähnezahl 2, K1 ist der Rollkreis des Schleifkopfes. Das kreisförmige Schleifsegment ist durch den Kreisbogen 1 bis 4 gegeben, und sein Mittelpunkt M6 liegt auf dem Rollkreis K1 und fällt mit dem Punkt P des Grundkreises K0 zusammen. Der Winkel, den die Linien MsM1 und M11 einschliessen, ist hier 90 . Rollt nun der Kreis K1 auf dem feststehend gedachten Kreis K0 ab, dann durch laufen die Punkte 1 bis 4 des Schleifsegmentes die Zykloide I bis IV.
Die Zykloiden schneiden sich in den Punkten x', x" und x"'. Betrachtet man den Linienzug 1', 2', 3' und 4' als erzeugte Flankenlinie, dann setzt sich diese aus Bögen der Zykloiden I, II, III und IV zusam men, wobei nur die Zykloiden der Punkte 1 bis 4 des Schleifsegmentes betrachtet worden sind. In Wirklichkeit durchlaufen aber auch die zwischen den Punkten i bis 4 liegenden Punkte des Schleifsegmentes Zykloiden, die so dicht aneinandergereiht liegen, dass alle inneren Punkte den geschlossenen Linienzug der Flankenlinie ergeben.
Fig. 10 zeigt diesen Linienzug, der durch die bei der Rollung des Kreises K1 von Punkt P1 nach Punkt P2 stattfindenden Drehung des Schleifsegmentes entstanden ist.
Legt man an die Punkte 1' bis 4' der erzeugten Flankenlinie die Tangenten und errichtet auf diesen das Lot - Fig. 11 -,dann schneiden diese Lote den Grund kreis K0 in den Punkten P1 bis P4. In den Punkten P1 bis P4 liegt jeweils der Pol des zugehörigen Kurvenpunk tes, d. h. der Pol wandert bei der Rollung auf dem Kreis K0 von Punkt P1 bis Punkt P4.
Daraus geht hervor, dass bei der konvexen Kurve die .einzelnen: Kurvenpunkte 1' bis 4' der Reihe nach von aussen nach innen geschnitten werden, während bei der konkaven Kurve nach Fig. 3 alle Kurvenpunkte zwischen 1' .bis 4' gleichzeitig erzeugt werden, wenn die Rollung bis zum Punkt P1 erfolgt ist, weil P1 der gemeinsame Pol für alle Kurvenpunkte ist.
Beim Fräsen der konvexen Kurve werden anstelle des Schleifsegmentes Messer verwendet, die ebenfalls auf einem um MS liegenden Kreisbogen - Fig. 12 - auf dem Werkzeugkopf befestigt sind. Nehmen wir die gleichen Verhältnisse der Fig. 7 an, dann schneiden die in den Punkten 1 bis 7 liegenden Messer der Fig.12 die Zykloiden I bis VII, und die Flankenlinie 4' bis 6' setzt sich aus Bögen der Zykloiden II, III und IV zusammen.
Fig. 13a zeigt, übertrieben dargestellt, die zusam mengesetzte Flankenlinie, die in Wirklichkeit nach Fig. 13b als glatter Linienzug verläuft, weil bei den normal ausgeführten Rädern bei grösserer Planradzähnezahl die Zykloiden flach ineinanderlaufen. Die Anzahl der Zy kloidenbögen, aus denen sich die Flankenlinie zusam mensetzt, kann durch mehr oder weniger angebrachte Messer beeinflusst werden.
<I>Korrekturen:</I> Fig. 14 zeigt ein eingängiges Schleifwerkzeug. Das Schleifsegment S erzeugt die konvexe Kurve, das Schleif segment S" ist für die konkave Kurve gedacht. Der Radius R. ist an beiden Segmenten gleich gross.
Die Grösse und Lage der Balligkeit der beiden Flan ken kann im voraus berechnet werden.
Die Lage der Balligkeit kann auf zweierlei Art ver ändert werden: 1) Durch Verändern der Schräglage der konvexen Kurven. In Fig. 14 liegt der Mittelpunkt Mgi des Schleif segmentes S' der konvexen Kurve auf dem Rollkreis Ki, und er ist zu der Linie Mil um 90 versetzt angeordnet. Mit dem Segment S wird die ausgezogen gezeichnete konvexe Kurve geschnitten. Wird anstelle des Segmentes S das Segment S' verwendet, dessen Mittelpunkt M61 wohl auf dem Rollkreis K1 aber zur Linie Mit nur um z.
B. 60 versetzt liegt, dann schneidet das Segment S' die gestrichelt konvexe Kurve, die dadurch eine andere Schräglage erhält, wodurch auch die Lage- der Balligkeit verändert wird.
2) Durch Verlegung der Mittelpunkte M6 der Schleif segmente nach innerhalb oder ausserhalb des Rollkreises K1.
Eine andere Schräglage der konvexen oder konkaven Kurve wird erreicht, wenn der jeweilige Mittelpunkt M6 eines Segmentes nicht auf dem Rollkreis Ki, sondern innerhalb oder ausserhalb desselben angeordnet wird. Damit verändert sich gleichzeitig die Lage der Flanken- balligkeit. In Fig. 15 liegt der Mittelpunkt M62 des Schleifsegmentes S' innerhalb des Rollkreises Ki, und dieses Segment erzeugt die gestrichelt gezeichnete kon kave Kurve.
Dagegen würde man mit dem ausgezogen gezeichneten Segment S, dessen Mittelpunkt Mg, auf dem Rollkreis K1 liegt, die ausgezogen gezeichnete konkave Kurve herstellen.
<I>Abziehen der</I> Schleifsegmente: Zum Abziehen der Schleifsegmente werden dieselben verschoben, so dass ihr Mittelpunkt M61 bzw. M62 in dem Mittelpunkt M1 des Schleifkopfes zu liegen kommt, und das jeweils abzuziehende Segment wird gleichzeitig nach vorn gestellt.
In Fig. 16a ist das zu M1 exzentrisch angeordnete ge strichelt gezeichnete Segment S bereits in:
die zu M1 zen trische Lage S' verschoben, und Fig. 16b zeigt das Seg ment in vorgerückter Abzugsstellung. Nach Beendigung des Abzugsvorganges, bei dem der Diamant in Pfeilrich- tung verschoben wird, wird das Segment wieder in die exzentrische Schleiflage gebracht, und das gleiche erfolgt mit,dern Segment S".
Soll beim Schleifen der Flanken gleichzeitig eine Höhenballigkeit erreicht werden, dann muss der Dia mant D die in Fig. 16b gestrichelt gezeichnete Längs bewegung ausführen.
Ob das Abziehen der Schleifsegmente, wie vorher geschildert, :auf der Maschine erfolgt, oder ob die Seg mente vom Schleifkopf abgenommen werden und auf einer gesonderten Abziehvorrichtung abgezogen werden, ist Ausführungssache.
<I>Mehrgängige Werkzeuge</I> Bei :den bisherigen Erläuterungen wurde ein ein- gängiges Werkzeug zugrunde gelegt. Es können aber auch mehrgängige Fräs- und Schleifwerkzeuge verwen det werden. Die Segmentlängen werden dann nach der Mehrgängigkeit und den vorliegenden Verzahnungsver- hältnissen bestimmt.
Fig. 17 zeigt z. B. ein: zweigängiges Schleifwerkzeug. Die Segmente S bearbeiten die konvexen und die Seg mente S" die konkaven Flanken. Bei einer Umdrehung des Werkzeugkopfes hat stich Idas Rad dann um zwei Zahnteilungen weiterbewegt.
Auswälzen: Bisher wurde nur gezeigt, wie die konkaven und konvexen Flankenlinien erzeugt werden. Damit ist aber das Zahnprofil (z. B. Oktoide) noch nicht erzeugt. Damit das Zahnprofil entsteht, muss der Wälzkörper WK mit dem darauf befestigten Werkzeugkopf W noch eine zu sätzliche Wälzbewegung um die Wälzkörperachse A (Fig. 18a) ausführen. In Fig. 18a ist das Rad Ra im Schnitt gezeichnet und die Lage des Werkzeugkopfes W und des Wälzkörpers WK wiedergegeben. Fig. 18b zeigt den Wälzweg, der zum Auswälzen, z. B. des linken äus- seren Zahnprofils, notwendig ist.
Bei Wälzbeginn schnei det das Werkzeug am Zahnkopf und während des Wälz- vorganges werden die anderen Profilpartien bearbeitet. Aus Fig. 19 ist zu ersehen, wie gross der Wälzweg zum Auswälzen der linken Zahnflanke sein muss. Der Werk zeugkopf W beginnt in der ausgezogenen Stellung 1 im Punkt Pi das innere Profil zu bearbeiten. Nun wird der Werkzeugkopf W durch den Wälzkörper WK im Ab stand M1M0 um den Mittelpunkt M0 linksherum bewegt. In der Stellung 2 beginnt der Werkzeugkopf W im Punkt Pa das äussere Profil zu bearbeiten.
In der Stellung 3 ist im Punkt Pi' das innere Profil ausgewälzt, und in Stel lung 4 ist im Punkt Pa' das innere Profil ausgewälzt, und in Stellung 4 ist im Punkt Pa' das innere Profil ausge wälzt, und in Stellung 4 ist im Punkt Pa' die gesamte Wälzung für die linke Flanke beendet. Dabei hat sich der Werkzeugkopf W im Abstand M1M0 um den Mittelpunkt Mo um den Winkel<B>0,</B> nach links bewegt.
Zum Auswälzen der rechten Flanke ist der gleiche Wälzweg erforderlich, jedoch liegen beide um eine halbe Zahnteilung zueinander versetzt, so dass der gesamte Wälzwinkel etwas grösser ist als o, ist. Die zusätzliche Wälzbewegung muss der Radgeschwindigkeit überlagert werden.
<I>Arbeitszeit</I> Das Fräsen kann in der gleichen Arbeitszeit ausge führt werden, wie sie bereits durch .andere bekannte Verfahren erreicht wird. Die Fräszeit wird durch die Mehrgängigkeit der Werkzeuge und durch die angenom mene Schnittgeschwindigkeit beeinflusst.
Das Schleifen der Flanken erfolgt nach diesem Ver fahren in bisher nicht bekannten Arbeitszeiten. Die reine Schleifzeit für ein. Rats mit mittlerem Nor malmodul von 2,62 mm, 31 Zähnen, Zahnbreite b= 20 mm beträgt bei 25 m Schleifgeschwindigkeit/sec und 4000 Umdrehungen des Schleifwerkzeuges pro Minute mit einem zweigängigen Werkzeug 0,6 Minuten pro Wälzdurchgang.
In dieser Zeit sind alle 31 Zähne ein mal geschliffen. Sind sechs Wälzdurchgänge erforderlich, dann beträgt die reine Schleifzeit des Rades 3,6 Minuten. <I>Achsversetzte Kegelräder</I> Nach dem vorstehend beschriebenen Verfahren kön nen auch Kegelräder KR mit versetzten Achsen, wie in. Fig. 20 dargestellt, .gefräst und geschliffen werden. Da bei wird z.
B. das Tellerrad in bisheriger Weise, wie in Fig. 17 ,gezeigt, erzeugt, während das Ritzel RZ nach Fig. 21 in achsversetzter Lage geschnitten wird. Die Ein griffswinkel .des Ritzelwerkzeuges müssen den dadurch veränderten Eingriffsverhältnissen angepasst werden.