DE4212238A1 - Verfahren zum Herstellen von Werkstücken, die auf einer Umfangsfläche mit Ausnehmungen versehen sind, und Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens - Google Patents
Verfahren zum Herstellen von Werkstücken, die auf einer Umfangsfläche mit Ausnehmungen versehen sind, und Vorrichtung zur Durchführung des VerfahrensInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen von
Werkstücken mit im wesentlichen kreisförmiger Grundform, die
auf einer Umfangsfläche unrund bearbeitet werden, wobei
wenigstens ein mit mindestens einer Schneidkante versehenes
Werkzeug um eine Achse rotierend angetrieben wird und die
Schneidkante periodisch mit einer gegen die zu bearbeitende
Oberfläche des Werkstücks gerichteten Bewegungskomponente
geführt wird und das Werkstück mit einer an die periodische
Bewegung der Schneidkante angepaßten Drehzahl um die Werk
stückachse rotiert, wobei die Schneidkante bezüglich des als
feststehend gedachten Werkstücks eine in sich geschlossene
Zykloidenbahn beschreibt, wobei die Überlagerung der Bahn der
Schneidkante mit der Werkstückdrehung im Eingriffsbereich
zumindest einem Teil einer zu erzeugenden Ausnehmung ent
spricht.
Es ist seit langem bekannt, Werkstücke mit unrundem Quer
schnitt mittels Maschinen herzustellen, bei denen das Werk
stück um eine Werkstückspindelachse rotierend angetrieben
wird und das Werkzeug, ein spanendes Werkzeug, um eine orts
feste Werkzeugspindelachse rotierend angetrieben wird. Dabei
wird die Werkstückspindelachse während des Betriebs der Vor
richtung in Längs- und Querrichtung bewegt.
Mit der eingangs genannten, bekannten Vorrichtung wurden
bereits Werkstücke mit im wesentlichen polygonalem Quer
schnitt und mit im wesentlichen ebenen Seitenflächen her
gestellt, wobei die Werkzeugdrehzahl und die Werkstück
drehzahl in einem festen Verhältnis zueinander stehen.
Um besondere Erfordernisse hinsichtlich der Gestaltung der
Flächen des polygonalen Querschnitts zu erfüllen, ist es
ebenfalls bekannt, eine sogenannte Phasenmodulation vorzu
nehmen, nämlich der starren Kopplung der Drehzahlen der
beiden genannten Maschinenteile eine periodische Variation
der Geschwindigkeit der Schneide und somit der Drehzahl des
Werkzeugs zu überlagern, wobei diese Variation durch eine
Zwangssteuerung der jeweiligen Drehstellung des Werkzeugs in
Abhängigkeit von der jeweiligen Drehstellung des Werkstücks
erzwungen werden kann, um beispielsweise exakt ebene Polygon
flächen zu erzeugen. Dieses Verfahren erlaubt keine sehr
hohen Drehzahlen, weil in Abhängigkeit vom Massenträgheits
moment und der Maschinenleistung sowie von den Regler
eigenschaften die jeweilige zwangsweise Einstellung der
Werkzeugstellung bei rasch rotierendem Werkzeug eine gewisse
Zeit beansprucht.
Um eine Phasenmodulation des Werkzeugs bei hoher Drehzahl zu
ermöglichen und somit die Produktionsgeschwindigkeit zu
erhöhen, wurde das Verfahren geschaffen, von dem die Erfin
dung gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1 ausgeht. Dieses
bekannte Verfahren und die zugehörige Vorrichtung ist in der
DE-A1-40 34 516 beschrieben. Die bekannte Vorrichtung weist
eine mit wählbarer Drehzahl und wählbarem Drehsinn antreib
bare Exzenterspindel auf, in der die Werkzeugspindel ihrer
seits rotierend antreibbar exzentrisch zur Drehachse der
Exzenterspindel gelagert ist. Bei angetriebener Exzenter
spindel bewegt sich die Werkstückspindelachse auf einem
Kreis. Der Radius dieses Kreises ist veränderbar. Das mit
dieser Vorrichtung ausgeführte Verfahren weist zusätzlich zu
den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruches 1 noch das
Merkmal auf, daß die Schneidkante des Werkzeugs im Raum auf
einer in sich geschlossenen Zykloidenbahn geführt wird, und
zwar deswegen, weil bei rotierender Werkzeugspindel auch die
Exzenterspindel rotiert und somit die Werkzeugspindelachse
sich auf einer Kreisbahn bewegt, und daß die Erzeugung einer
einzigen Aussparung am Umfang des Werkstücks nicht erwähnt
ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der
eingangs genannten Art zu schaffen, bei dem eine einfachere
Werkzeugmaschine verwendet werden kann. Diese Aufgabe wird
erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Werkzeugschneidkante
im Raum auf einer Kreisbahn geführt wird und der Eingriff
zwischen der Schneidkante und dem Werkstück zur Erzeugung
mindestens einer Ausnehmung in dem der Drehachse des Werk
stücks zugewandten oder abgewandten ausgeprägt gekrümmten
Bereich der Zykloidenbahn erfolgt.
Unter Erzeugung einer Ausnehmung wird hier die vollständige
oder teilweise Erzeugung und die Fertigstellung einer Ausneh
mung oder Aussparung, also die Bearbeitung einer bereits vor
handenen Ausnehmung oder Aussparung verstanden.
Von Vorteil ist, daß bei diesem Verfahren eine Maschine mit
Exzenterspindel nicht benötigt wird, sondern lediglich eine
Werkzeugmaschine benötigt wird, bei der in Übereinstimmung
mit der oben an erster Stelle genannten Maschine sich die
Werkzeugspindel im wesentlichen in einer ortsfesten Lage
befindet und allenfalls Vorschubbewegungen ausführt. Wird
eine Werkzeugmaschine ohne Exzenterspindel verwendet, so
ergibt sich hierdurch der Vorteil, daß die Maschine billiger
sein kann und wegen des Fortfalls der Exzenterspindel auch
robuster sein kann. Beim Wegfall der Exzenterspindel entfällt
natürlicherweise auch die Ursache von möglicherweise durch
diese verursachten Störungen und der Verschleiß wird
verringert.
Die Erfindung kann jedoch durchaus auch mit einer Werkzeugma
schine mit Exzenterspindel ausgeführt werden, wobei die
Exzenterspindel während der Arbeit der Maschine nicht ange
trieben wird. Eine Drehung der Exzenterspindel zwecks Ausfüh
rung von Vorschubbewegungen, sofern diese nicht eine ständig
umlaufende Exzenterspindel erfordern, wird jedoch in Betracht
gezogen.
Im Gegensatz zu dem eingangs beschriebenen Verfahren zur
Herstellung von möglichst ebenflächigen Polygonquerschnitten
werden bei der Erfindung eine oder mehr Aussparungen erzeugt,
deren Begrenzungsflächen eine deutliche Krümmung aufweisen.
Entweder sind diese Flächen im Bereich des der Drehachse des
Werkstücks abgewandten oder zugewandten Bereichs der Zykloide
vorgesehen, wobei die Aussparungen hierbei in der Weise
erzeugt werden, daß sich Arbeitsverhältnisse ähnlich wie beim
Drehen oder beim Gebrauch eines Seitenfräsers ergeben. Diese
Ausgestaltung des Verfahrens wird verwendet, um z. B. in ein
zylindrisches oder kreisringförmiges Werkstück erstmals
Aussparungen von außen her oder innen her einzubringen. Bei
diesem Verfahren verläuft die im Bereich der Mitte der ge
krümmten Bahn, die das Werkzeug zwischen dem ersten Ein
tauchen in das Werkstück und dem Verlassen des Werkstücks auf
der gleichen Seite, auf der das Eintauchen erfolgte, relativ
zum Werkstück beschreibt, angelegte Tangente rechtwinklig zu
dem Radiusstrahl, der durch die genannte Mitte der Werkzeug
bahn verläuft.
Bei einer anderen Ausgestaltung des Verfahrens, die sich
besonders zum Nachbearbeiten einer oder mehrerer bereits
vorhandener Aussparungen eignet, führt das Werkzeug eine im
wesentlichen von außen nach innen oder umgekehrt bezüglich
der Drehachse des Werkstücks verlaufende Bewegung aus, wobei
auch hier eine deutliche Krümmung festzustellen ist. Dieses
Verfahren, das in den Ausführungsbeispielen noch genauer
erläutert wird, eignet sich besonders dazu, die endgültige
Form von Aussparungen in Käfigen für Wälzlagern zu erzeugen.
Bei dieser Form des Verfahrens verläuft die Tangente durch
den Mittelpunkt der Bahn, den das Werkzeug vom Eintritt in
das meistens kreisringförmige Werkstück bis zum Verlassen
beschreibt, im wesentlichen in Richtung auf die Drehachse des
Werkzeugs zu, keineswegs aber im wesentlichen quer zum Ra
diusstrahl, der durch die genannte Mitte der Werkzeugbahn
geht.
Unter einer Schneidkante eines Werkzeugs wird hier die mit
dem Werkstück in Eingriff kommende und materialabtragende
Stelle eines Werkzeugs verstanden, bei spanenden Werkzeugen
ist dies eine ausreichend stabile und scharfe Kante. Zum
Beispiel weist ein Drehstahl häufig genau eine Schneidkante
auf, er dann aber auch z. B. zwei Schneidkanten aufweisen,
die möglicherweise bei unterschiedlichen Arbeitsvorgängen mit
dem Werkstück in Eingriff kommen. Weist ein in der Werkzeug
spindel befestigtes Werkzeug nur einen abstehenden Arm auf,
der eine gewisse Ähnlichkeit mit einem Drehstahl haben kann,
so wird dieses Werkzeug unabhängig von der Anzahl der
Schneidkanten hier als einschneidiges Werkzeug oder als
Werkzeug mit nur einer Schneide bezeichnet; dieses kann, wie
schon gesagt, dennoch eine Mehrzahl von Schneidkanten aufwei
sen.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann dazu verwendet werden,
mehrere Aussparungen in einem Werkstück herzustellen. Das
Verfahren kann auch dazu verwendet werden, lediglich eine
einzige Aussparung am Umfang eines im wesentlichen runden
Werkstücks zu erzeugen. Dies ist beispielsweise bei der
Herstellung von Kolbenringen für Verbrennungsmotoren erfor
derlich. Zur Herstellung des Kolbenrings wird zunächst ein
Kreisring hergestellt, dessen zylindrische Außen- und Innen
fläche somit konzentrisch sind. Anschließend wird die Innen
fläche mit dem erfindungsgemäßen Verfahren so ausgedreht, daß
der Kreisring an einer bestimmten Stelle dünner ist als an
den übrigen Stellen. Die Abweichung der Innenform des Kreis
rings von dem exakten Kreiszylinder ist dabei unter Umständen
gering, so daß sie einem nicht mit den Gegebenheiten vertrau
ten Beobachter möglicherweise nicht auffällt. Schließlich
wird aus dem Kreisring ein Sektor ausgeschnitten, anschlie
ßend der nun fertige Kolbenring über die Kolbenringnut eines
Kolbens geschoben, in radialer Richtung zusammengedrückt, so
daß die Schnittflächen aneinander anstoßen und gleichzeitig
der Kolben samt Ring nun passend in einen Zylinder des Motors
eingeschoben werden kann. Bei einem derartigen Anwendungsfall
verhält sich die Drehzahl des Werkstücks zur Drehzahl des
Werkzeugs wie 1:1, wobei die Drehzahl des Werkstücks jedoch
auch höher sein könnte, so daß sich ein Drehzahlverhältnis
2:1 oder 3:1 oder höher ergeben könnte.
Die möglichen Drehzahlverhältnisse der Drehzahl des Werk
stücks zur Drehzahl des Werkzeugs müssen folgenden Bedingun
gen genügen: Das ganzzahlige Drehzahlverhältnis (wobei die
beiden Zahlen teilerfremd sind und das gleiche Verhältnis
nicht durch kleinere Zahlen für die Drehzahl des Werkstücks
und des Werkzeugs dargestellt werden kann) muß so gewählt
werden, daß die für die Drehzahl des Werkzeugs charakteristi
sche Zahl n (das Vorhandensein einer einzigen Schneide im
oben beschriebenen Sinn beim Werkzeug vorausgesetzt) ganzzah
lig und gleich der Anzahl der herzustellenden oder zu bear
beitenden Aussparungen ist.
Die für die Drehzahl des Werkstücks charakteristische Zahl m
muß ebenfalls ganzzahlig sein und gibt an, in welcher Rei
henfolge eine ganz bestimmte Werkzeugschneide die Aussparun
gen bearbeitet, und zwar werden zwischen aufeinanderfolgend
bearbeiteten Aussparungen jeweils m-1 Aussparungen ausge
lassen. Bei m = 1 ist m-1 = 0 und somit werden (bei nur
einer vorhandenen Werkzeugschneide) räumlich unmittelbar
benachbarte Aussparungen bearbeitet, wogegen bei einem Dreh
zahlverhältnis 6:13 (Fig. 7) jeweils 5 Aussparungen ausgelas
sen oder übersprungen werden, und nach 6 Umdrehungen des
Werkstücks ist das Werkzeug mit allen 13 Aussparungen ein mal
in Eingriff gekommen.
Die für die Drehzahl des Werkstücks charakteristische Zahl m
wird zweckmäßigerweise so gewählt, daß in Abhängigkeit von
der Größe des Werkzeugs und Werkstücks sich die optimale
Schnittgeschwindigkeit, mit der sich das Werkzeug relativ zum
Werkstück bewegt, ergibt, wobei diese optimale Schnittge
schwindigkeit durch die zu erzielende Oberflächengüte und
durch eine möglichst kurze Bearbeitungszeit für das gesamte
Werkstück bestimmt wird. Insbesondere dann, wenn relativ
kleine Werkstücke zu bearbeiten sind, kann es nützlich sein,
eine relativ hohe absolute Drehzahl des Werkstücks und somit
auch eine relativ hohe Drehzahl des Werkstücks relativ zur
Drehzahl des Werkzeugs zu wählen. Wenn man z. B. die Drehzahl
verhältnisse 1:13 und 9:13 gegenüberstellt und voraussetzt,
daß die Größe und Form der Aussparungen nahezu gleich sein
soll, so führt dies bei dem Drehzahlverhältnis 9:13 dazu, daß
bei einer Bearbeitung von außen her sich die Drehachse des
Werkzeugs in einem größeren Abstand von der Drehachse des
Werkstücks befinden muß als beim Drehzahlverhältnis 1:13, und
daß aus diesem Grund der Radius des Werkzeugs größer sein muß
als beim Drehzahlverhältnis 1:13. Der größere Radius des
Werkzeugs erlaubt es, daß die Werkzeugspindel dicker ist als
beim Drehzahlverhältnis 1:13, und somit ist eine stabilere
Führung des Werkzeugs möglich und diese Anordnung eignet sich
daher besonders für die Bearbeitung von in Richtung ihrer
Drehachse langen Werkstücken. Daneben ergibt sich, wie oben
erwähnt, beim Verhältnis 9:13 eine größere Schnittgeschwin
digkeit als beim Verhältnis 1:13, wenn man beim Werkzeug
jeweils die gleiche Drehzahl hat.
Wenn das Werkzeug z. B. zwei diametral einander gegenüberlie
gende Schneiden aufweist, so werden bei einem Drehzahlver
hältnis 1:7 von der einen Schneide genau sieben Aussparungen
erzeugt, und von der anderen Schneide genau jeweils zwischen
den erstgenannten Aussparungen ebenfalls sieben Aussparungen
erzeugt. Ähnliches gilt bei Vorhandensein von z. B. drei
Schneiden, die jeweils unter einem Winkel von 120° relativ
zueinander angeordnet sind. In diesem Fall würden bei einem
Drehzahlverhältnis 1:7 insgesamt 21 Aussparungen in gleichen
Abständen erzeugt werden. Sind die Schneiden nicht gleich
mäßig verteilt, so haben die Aussparungen voneinander nicht
den gleichen Abstand.
Die Werkzeugspindelachse kann sich radial außerhalb des
Werkstücks befinden. Jedenfalls bei einem Werkstück mit im
wesentlichen ringförmiger oder rohrförmiger Gestalt kann sich
die Werkzeugspindelachse bei Ausführungsformen der Erfindung
auch radial innerhalb der inneren Begrenzungsfläche des Werk
stücks befinden. Dabei kann ein derartiges ringförmiges Werk
stück zeitlich nacheinander sowohl von außen als auch von
innen bearbeitet werden. Es ist auch denkbar, eine gleichzei
tige Bearbeitung von außen und innen vorzunehmen, sofern die
Werkzeugmaschine über zwei getrennt antreibbare Werkzeugspin
deln verfügt.
Je nach Anwendungsfall kann es zweckmäßig sein, im Bereich
des Eingriffs der Werkzeugschneide in das Werkstück eine
gleichlaufende Bewegung von Werkstück und Werkzeug vorzuse
hen, wie dies z. B. der Fall ist, wenn die Werkzeugspindel
achse radial innerhalb der Innenfläche eines ringförmigen
Werkstücks angeordnet ist und sich sowohl Werkzeug als auch
Werkstück in gleichem Drehsinn drehen. In anderen Anwendungs
fällen kann es zweckmäßig sein, wenn die Bewegung der Werk
zeugschneide und des Werkstücks im Eingriffsbereich gegenläu
fig erfolgt.
Bei Ausführungsformen der Erfindung trägt die Werkzeugspindel
ein einschneidiges Werkzeug, es ist jedoch auch ein Werkzeug
mit zwei, drei oder mehr Schneiden möglich, wie dies später
anhand der Ausführungsbeispiele noch erläutert wird. Bei zwei
oder mehr Schneiden muß zur Erzeugung gleichgroßer und
gleichgeformter Aussparungen im Werkstück sich die Werkzeug
spindelachse weiter weg von der zu bearbeitenden Oberfläche
befinden als wenn die Werkzeugspindel nur eine einzige
Schneide trägt. Die Drehzahl und Phasenlage muß ebenfalls
jeweils angepaßt werden. Durch den größeren Abstand der
Werkzeugspindelachse vom Werkstück ergibt sich die Mög
lichkeit, die Werkzeugspindel dicker auszubilden, was insbe
sondere dann von Vorteil ist, wenn auf der Maschine größere
Vorschübe in Längsrichtung der Werkzeugspindel ausgeführt
werden müssen. Bei robusterer Werkstückspindel können auch
größere Schnittkräfte aufgenommen werden.
In bestimmten erfindungsgemäßen Vorrichtungen zur Durchfüh
rung des Verfahrens kann es genügen, wenn die einzige
Schneide oder jede Schneide des Werkzeugs auf der Werkzeug
spindel nur eine einzige Schneidkante aufweist, mit der das
Werkzeug in Eingriff mit dem Werkstück kommt. Wie noch er
läutert wird, kann es aber auch zweckmäßig sein, die Schneide
mit jeweils zwei Schneidkanten zu versehen; diese können bei
Ausführungsformen der Erfindung als stoßende Schneidkanten
ausgebildet sein, was eine besonders robuste Gestaltung
ermöglicht, sie können als ziehende Schneidkanten ausgebildet
sein, die dann mit dem Werkstück in Eingriff kommen, wenn das
Werkzeug in eine bereits vorhandene Aussparung eingetaucht
ist und wieder herausgezogen wird, oder aber das Werkzeug
kann eine stoßende und eine ziehende Schneidkante aufweisen,
wodurch es ermöglicht wird, daß insbesondere eine Nachbear
beitung einer bereits vorhandenen Aussparung auf deren einer
Begrenzungsfläche beim Eintauchen des Werkzeugs in die Aus
sparung und an der anderen Begrenzungsfläche beim Herauszie
hen des Werkzeugs aus der Aussparung ermöglicht wird, wodurch
die Bearbeitungszeit verringert wird.
Bei einer Ausführungsform einer Vorrichtung zur Durchführung
des Verfahrens ist vorgesehen, daß das Werkzeug mindestens
eine Schneidkante aufweist, die in ihrer Kontur einem Ab
schnitt der durch diese Schneidkante zu erzeugenden Kontur
der Aussparung entspricht. Beim Betrieb der Vorrichtung wird
bei aufeinanderfolgenden Eingriffen des Werkzeugs in die
jeweilige Aussparung eine derartige Vorschubbewegung erzeugt,
daß die gewünschte Kontur der Aussparung erzeugt wird. Wenn
beispielsweise eine Aussparung erzeugt werden soll, deren
eine Begrenzungsfläche auf dem Werkstück nicht achsparallel
sondern nach Art einer Schraubenlinie schräg verläuft, so
wird das Werkzeug mit einer Schneidkante versehen, die an
diesen schraubenlinienförmigen Verlauf angepaßt ist, und beim
Lauf der Maschine wird das Werkzeug bei einer Vorschubbewe
gung in Achsrichtung der Werkzeugspindelachse oder bei einer
entsprechenden Vorschubbewegung des Werkstücks mittels
Phasenverschiebung relativ zum Umfang des Werkstücks ver
stellt, so daß es die genannten schraubenlinienförmige oder
linear schräg verlaufende Begrenzungsfläche erzeugt. Das
Werkzeug kann an seiner in Umfangsrichtung des Werkstücks
anderen Begrenzungsfläche ebenfalls entsprechend diesem
Erfindungsprinzip ausgebildet sein. Wenn das Werkzeug in der
geschilderten Weise beispielsweise einen etwa trapezförmigen
Querschnitt hat, kann es dazu verwendet werden, zur Nachbe
arbeitung oder in bestimmten Fällen auch Erstbearbeitung
einer insgesamt im Querschnitt etwa trapezförmigen Aussparung
verwendet zu werden, wie sie beispielsweise bei Käfigen für
Kegelrollenlager benötigt werden.
Bei anderen Ausführungsformen der Erfindung hat die Quer
schnittsfläche des Werkzeugs auf mindestens einer Begren
zungsfläche einen balligen Verlauf, also einen konvex ge
krümmten Verlauf. Auch andere Querschnittsformen sind mög
lich. Wie oben bereits angegeben, kann das Werkzeug auch hier
nur stoßende, nur ziehende oder auch stoßende und ziehende
Schneidkanten aufweisen. Es kann vorteilhaft sein, das Werk
zeug auf seiner gesamten Fläche mit Schneidkanten zu verse
hen, damit die gesamte Umfangsfläche einer Aussparung mittels
des Werkzeugs bearbeitet werden kann.
Wenn eine bereits bestehende Aussparung in Umfangsrichtung
(bezüglich der Drehachse des Werkstücks) verbreitert werden
muß, so kann es erforderlich sein, den Radius des Werkzeugs,
also den Abstand der Werkzeugschneide von der Achse der Werk
zeugspindel während des Laufs der Maschine zu vergrößern.
Hierfür weisen Werkzeugmaschinen, die zur Ausführung des
erfindungsgemäßen Verfahrens geeignet sind, im allgemeinen
auch die erforderlichen Einrichtungen, insbesondere sogenann
te Querschieber auf.
Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus
der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen der
Erfindung anhand der Zeichnung, die erfindungswesentliche
Einzelheiten zeigt, und aus den Ansprüchen. Die einzelnen
Merkmale können je einzeln für sich oder zu mehreren in
beliebiger Kombination bei einer Ausführungsform der Erfin
dung verwirklicht sein. Die nachfolgenden Beispiele beziehen
sich fast alle auf ein ringförmiges Werkstück, das mit durch
gehenden Aussparungen versehen wird, wie dies beispielsweise
bei Käfigen für Wälzlager erforderlich ist. Es zeigen:
Fig. 1a eine schematische Darstellung des Querschnitts eines
Werkstücks und der in ihm von außen her durch ein
Werkzeug mit einer einzigen Schneide zu erzeugenden
Aussparungen, wobei sich die Drehzahlen von Werk
stück und Werkzeug wie 1:13 verhalten,
Fig. 1b eine Darstellung der Relativbewegung der Werkzeug
schneide zum Werkstück nach Fig. 1a, wobei das Werk
stück im Gegensatz zur Realität als feststehend
betrachtet wird, hier Zykloidendarstellung genannt,
Fig. 1c eine der Fig. 1b ähnliche Darstellung, bei der
jedoch an der Werkzeugspindel ein zweischneidiges
Werkzeug mit zwei diametral gegenüberliegenden
Schneiden angeordnet ist, wobei sich die Drehzahlen
des Werkstücks und der Werkzeugspindel wie 2:13
verhalten,
Fig. 1d eine ähnliche Darstellung, bei der an der Werkzeug
spindel ein dreischneidiges Werkzeug mit drei unter
einem Winkel von jeweils 120° angeordneten Schneiden
angeordnet ist, wobei sich die Drehzahlen des Werk
stücks und der Werkzeugspindel wie 3:13 verhalten,
Fig. 2 eine der Fig. 1a entsprechende Darstellung, wobei
sich die Drehzahlen von Werkstück und Werkzeug wie
5:13 verhalten und dementsprechend der Radius des
Werkzeugs größer ist,
Fig. 3 eine der Fig. 1a entsprechende Darstellung, wobei
jedoch in das ringförmige Werkstück Aussparungen von
innen her eingearbeitet werden, und sich die Dreh
zahlen von Werkstück zu Werkzeug wie 2:13 verhalten,
Fig. 3a die zu Fig. 3 gehörende Zykloidendarstellung,
Fig. 4 eine der Fig. 1a entsprechende Darstellung, wobei
jedoch auf der Werkzeugspindel ein zweischneidiges
Werkzeug mit zwei diametral gegenüberliegenden
Schneiden angeordnet ist und sich zur Erzeugung von
14 Aussparungen die Drehzahlen von Werkstück und
Werkzeug wie 1:7 verhalten,
Fig. 4a die zu Fig. 4 gehörende Zykloidendarstellung,
Fig. 4b in Zykloidendarstellung einer Anordnung, bei der auf
der Werkzeugspindel ein zweischneidiges Werkzeug mit
zwei diametral gegenüberliegenden Schneiden, die von
der Werkzeugachse verschieden weit entfernt sind,
angeordnet ist
Fig. 4c eine der Fig. 4a ähnliche Darstellung, wobei jedoch
die beiden Schneiden unter einem von 180 Grad
verschiedenen Winkel zueinander angeordnet sind,
Fig. 5 eine der Fig. 3 und 3a ähnliche Anordnung mit radial
innen liegender Werkzeugspindelachse in Zykloiden
darstellung, wobei jedoch zur Erzeugung relativ
breiter Aussparungen die Bewegungen im Eingriffs
bereich zwischen Werkzeug und Werkstück im Gegensatz
zu den Fig. 1 bis 4 in Gegenrichtung verlaufen, und
sich die Drehzahlen von Werkstück zu Werkzeug wie
1:4 verhalten,
Fig. 6 eine Darstellung mit radial innen liegender Werk
zeugspindelachse und gleicher Bewegungsrichtung von
Werkzeug und Werkstück im Eingriffsbereich, wobei
zur Nachbearbeitung von bereits nach Fig. 1 oder
Fig. 2 von außen her erzeugten Aussparungen diese im
Bereich ihrer beiden in Umfangsrichtung liegenden
Ränder durch ein einschneidiges Werkzeug mit zwei
stoßenden Schneidkanten nachbearbeitet werden, wobei
im Eingriffsbereich gleiche Drehrichtung vorliegt
und sich die Drehzahlen von Werkstück und Werkzeug
wie 4:13 verhalten,
Fig. 6a die zu Fig. 6 gehörende Zykloidendarstellung,
Fig. 7 eine Darstellung, die die Nachbearbeitung von gemäß
Fig. 1 oder 2 hergestellten Aussparungen mittels
eines Werkzeugs mit zwei stoßenden Schneidkanten von
außen her zeigt, wobei sich die Drehzahlen von Werk
stück und Werkzeug wie 6:13 verhalten,
Fig. 8 und 8a eine der Fig. 7 ähnliche Darstellung, wobei
ein Werkstück, das zuvor von innen her mit 14
Aussparungen versehen worden ist, von außen her
mittels eines einzigen rotierenden Stoß-Zieh-Werk
zeugs im Bereich der in Umfangsrichtung einander
gegenüberliegenden Ränder der Aussparungen bearbei
tet wird, wobei sich die Drehzahlen von Werkstück
und Werkzeug wie 9:14 verhalten,
Fig. 9 eine Anordnung, bei der in dem Werkstück, das zuvor
von außen her mit 13 Aussparungen versehen worden
ist, anschließend von außen her die in Umfangsrich
tung liegenden Begrenzungsflächen mittels eines ein
schneidigen Werkzeugs mit zwei stoßenden Schneidkan
ten nachbearbeitet werden, wobei sich die Drehzahlen
von Werkstück und Werkzeug wie 6:13 verhalten und
der Werkzeugradius im Gegensatz zu den Fig. 1-8
größer ist als der Außenradius des Werkstücks,
Fig. 9a die zugehörige Zykloidendarstellung,
Fig. 10a-c schematisch die Nachbearbeitung unterschiedlich
geformter Aussparungen mit Hilfe von stoßenden
Werkzeugen, deren Querschnittsflächen an die
Form der Aussparungen angepaßt ist, jedoch
kleiner ist als die Aussparungen,
Fig. 11a-c eine der Fig. 10a-c entsprechende Darstellung,
wobei jedoch Werkzeuge vorgesehen sind, die je
weils eine stoßende und eine ziehende Schneide
aufweisen,
Fig. 12 ein Werkstück mit einer schraubenlinienförmigen
Aussparung in Seitenansicht,
Fig. 13 ein Ausführungsbeispiel eines einschneidigen
Werkzeugs mit zwei Schneidkanten,
Fig. 14 eine schematische Darstellung einer Werkzeugmaschine
zur Durchführung des Verfahrens.
In Fig. 1a ist ein kreisringförmiges Werkstück 10 um seine
Mittelachse 12 drehbar angeordnet. Ein einschneidiges Werk
zeug 14 ist um eine Werkzeugspindelachse 16 drehbar, die sich
radial außerhalb des Werkstücks 10 befindet. Das Werkstück 10
und das Werkzeug 14 werden mit Drehzahlen angetrieben, die
sich wie 1:13 verhalten, d. h., das Werkzeug 14, das nur eine
einzige Schneide 18 aufweist, läuft bei einer Umdrehung des
Werkstücks 10 13 mal um. Beide genannten Teile drehen sich
bezüglich ihrer jeweiligen Drehachse gegenläufig, so daß sie
sich in ihrem Eingriffsbereich in gleicher Richtung bewegen.
Beim erstmaligen Umlauf nimmt die Spandicke von Aussparung zu
Aussparung kontinuierlich in Abhängigkeit von der Vorschub
bewegung zu. Ein Doppelpfeil F deutet die dem Vorschub ent
sprechende Verschiebbarkeit der Werkstückspindel und/oder der
Werkzeugspindel an. Weitere Umdrehungen folgen so lange, bis
die gewünschte Tiefe aller 13 Aussparungen A1-A13 in
radialer Richtung erreicht ist.
In Achsrichtung entspricht die Breite der Ausnehmungen der
Breite der Werkzeugschneide 18. Eine Vorschubbewegung in
Achsrichtung bewirkt, daß das eingetauchte Werkzeug 14 mit
einer Nebenschneide 17 die Breite der Aussparung auf ein
gewünschtes Maß bringt.
Die Aussparungen A1, A2, bis A13 werden in dieser Reihen
folge nacheinander bearbeitet und liegen in der genannten
Reihenfolge hintereinander am Umfang des Werkstücks 10 ver
teilt. Deswegen, weil sich im Eingriffsbereich das Werkstück
und das Werkzeug in der gleichen Richtung bewegen, ist die
Breite der Aussparungen A1 bis A13, in Umfangsrichtung des
Werkstücks 10 gemessen, kleiner als wenn das Werkstück still
stände, in welchem Fall die Breite der Aussparung allein
durch den Kreisbogen bestimmt wäre, den die Schneide 18
beschreibt.
In Fig. 1a hat sich die Schneide 18 bereits durch den
kontinuierlichen Vorschub in Pfeilrichtung F der Werkstück- und/oder
der Werkzeugspindel bis auf die gewünschte Ausneh
mungstiefe vorgearbeitet. Dabei nahm beim ersten Umlauf die
Spanndicke von Ausnehmung zu Ausnehmung zu, die nachfolgenden
Umläufe haben die Ausnehmungen bis auf die gewünschte Tiefe
bearbeitet. Jetzt bewirkt eine Seitenschneide 17 bei einer
Vorschubbewegung in Achsrichtung, wobei bei der ersten Um
drehung die Spandicke von Ausnehmung zu Ausnehmung zunimmt,
eine Verbreiterung der Ausnehmung (in die Papierebene
hinein). Weitere Umdrehungen so lange, bis die gewünschte
Breite hergestellt ist.
Fig. 1a ist etwa maßstäblich, so daß der Radius des Werk
zeugs, also der Abstand der Schneide von der Werkzeugspindel
achse 16, und der Abstand der Werkzeugspindelachse 16 von der
Werkstückachse 12 der Zeichnung entnommen werden kann.
Fig. 1b zeigt den Weg, den die Schneide 18 bezüglich des
Werkstücks 10 ohne Vorschub beschreibt, wobei diese Darstel
lung so angelegt ist, als ob das Werkstück stillstände und
sich die Werkzeugspindelachse auf einer Kreisbahn um das
Werkstück bewegt. Die Bahn der Schneide ist eine Zykloide Z,
und insgesamt ergibt sich infolge der nach außen ragenden
gekrümmten Abschnitte eine insgesamt etwa blütenförmige
Gestalt der Zykloidenbahn der Werkzeugschneide.
In der Darstellung der Relativbewegung der Werkzeugschneide
zum Werkstück erfolgt der Eingriff in dem der Drehachse 12
zugewandten ausgeprägt gekrümmten Bereich der Zykloidenbahn.
Das Kopplungsverhältnis 1:13 ist aus dem Verlauf der
Zykloidenbahn ersichtlich.
Bei der Anordnung nach Fig. 1c weist das Werkzeug 14′ zwei
diametral gegenüberliegende Schneiden 18′ auf, die in der
Zeichnung noch dadurch voneinander unterschieden sind, daß
die eine von beiden mit dem Buchstaben x gekennzeichnet ist.
Der für beide Schneiden gleiche Werkzeugradius ist größer als
bei Fig. 1a und 1b, und der Abstand der Werkzeugspindelachse
16′ von der Werkstückachse 12′ ist ebenfalls größer als in
Fig. 1a und 1b. Es ergibt sich eine andere Zykloidenform, die
im Bereich des Eingriffs in das Werkstück 10′ nicht mathema
tisch genau, aber weitgehend mit der Zykloidenbahn der
Fig. 1b übereinstimmt, so daß sich sehr ähnliche Aussparungen A1′ bis A13′
ergeben. Eine bestimmte Schneide 18′, beispiels
weise diejenige ohne Kennzeichnung durch den Buchstaben x,
läßt bei der Bearbeitung des Werkstücks 10′ immer eine Aus
sparung aus.
Jeder Schneide ist eine Zykloide Z1 bzw. Z1′ zugeordnet. Die
Drehzahl des Werkstücks verhält sich zur Drehzahl des
Werkzeugs wie 2:13. Nach einem Umlauf des Werkstücks sind
dessen sämtliche Aussparungen A1′ bis A13′ bearbeitet worden,
wobei im folgenden nicht jeweils besonders darauf hingewiesen
wird, daß zur Erzeugung von in Achsrichtung entsprechend
langen Aussparungen eine Vielzahl von Umdrehungen des
Werkstücks in Abhängigkeit von der Spandicke erforderlich
ist. Auch hier weicht die Zykloidenbahn im Bereich des
Eingriffs in das Werkstück von der Fig. 1b ab, das Verhältnis
von Werkstückdurchmesser, Werkzeugradius und Abstand zwischen
Werkstückachse und Werkzeugspindelache ist jedoch abweichend
von Fig. 1b so gewählt, daß die Aussparungen nahezu mit denen
gemäß Fig. 1b übereinstimmen. Das zweischneidige Werkzeug
erlaubt eine stabilere Werkzeugbauweise und Halbierung der
Arbeitszeit. Bei ungerader Zahl der gewünschten Ausnehmungen
nimmt jede Schneide nach mindestens 2 Umläufen in jeder
Ausnehmung einen Span ab. Der Arbeitsablauf ist im übrigen
wie unter 1a beschrieben.
Bei Fig. 1d weist das Werkzeug 14′′ drei Schneiden 18′′ auf,
von denen die eine kein Kennzeichen trägt, die andere mit
einem x und die dritte mit zwei Buchstaben x gekennzeichnet
ist. Die Drehzahl des Werkstücks 10′′ verhält sich zur Dreh
zahl des Werkzeugs 14′′ wie 3:13. Dies führt dazu, daß ein- und
dieselbe Schneide, z. B. diejenige ohne besondere Kenn
zeichnung, nach einem Eingriff in das Werkstück 14′′ die zwei
nächsten herzustellenden Aussparungen ausläßt und erst dann
wiederum in das Werkstück eingreift. Es ergeben sich drei
Zykloiden Z2, Z2′, Z2′′. Nach einem einzigen Umlauf des
Werkstücks ist das Werkzeug mit allen Aussparungen A1′′ bis
A13′′ in Eingriff gekommen. Bei Fig. 1d ist der Radius des
Werkzeugs 14′′ und der Abstand der Werkzeugspindelachse 16′′
von der Werkstückachse 12′′ wiederum größer als bei Fig. 1c.
Bei der Anordnung nach Fig. 2 soll das kreisringförmige
Werkstück 20 wiederum mit 13 Aussparungen A12 bis A132 verse
hen werden, und wiederum mit Hilfe eines Werkzeugs 24, das
nur eine einzige Schneide 28 aufweist. Die Werkzeugspindel
achse 26 befindet sich wiederum radial außerhalb des Werk
stücks 20. Der Abstand der beiden Drehachsen ist größer als
in Fig. 1 und der Radius des Werkzeugs ist ebenfalls größer.
Das Verhältnis der Drehzahlen des Werkstücks und des Werk
zeugs ist 5:13, d. h., daß bei 5 Umdrehungen des Werkstücks
das Werkzeug 13 Umdrehungen ausführt und dabei mit allen 13
Aussparungen in Eingriff kommt. Bei aufeinanderfolgenden
Eingriffen der Schneide des Werkzeugs in das Werkstück 20
wird nur jeweils jede fünfte Aussparung bearbeitet; dies ist
in Fig. 2 vermerkt, aus der hervorgeht, daß räumlich zwischen
den Aussparungen A12 und A22, die zeitlich unmittelbar
aufeinanderfolgend bearbeitet werden, weitere Aussparungen
A92, A42, A122 und A72 liegen, die erst bei zeitlich späteren
Umläufen des Werkzeugs 24 bearbeitet werden.
Vorteile dieser Anordnung liegen in einer höheren Schnitt
geschwindigkeit als bei Fig. 1, was besonders für kleinere
Werkstücke, bei denen eine Überhitzung nicht zu befürchten
ist, zu hohen Oberflächengüten und kurzen Bearbeitungszeiten
führt. Darüber hinaus ist eine besonders stabile Dimensionie
rung des ganzen Werkzeugs und dessen Spindel möglich, wodurch
insbesondere auch eine Bearbeitung von in axialer Richtung
langen Werkstücken möglich ist.
Bei der Anordnung nach Fig. 3 werden die Aussparungen A13 bis
A133 von innen her in dem Werkstück 30 erzeugt. Hierzu befin
det sich die Werkzeugspindelachse 36 des Werkzeugs 34 radial
innerhalb der inneren Umfangsfläche des Werkstücks 30. Werk
zeug und Werkstück rotieren mit dem gleichen Drehsinn, was
wiederum dazu führt, daß im Eingriffsbereich sich die
Schneide und das Werkstück in gleicher Richtung bewegen. Die
Drehzahl des Werkstücks 30 verhält sich zur Drehzahl des
Werkzeugs 34 wie 2:13. Wegen des Eingriffs des Werkzeugs von
innen her ergibt sich eine im Vergleich zu den Fig. 1 und 2
umgekehrte Muldenform für die Aussparungen A13 bis A133. Nach
zwei Umläufen ist das Werkzeug mit allen Aussparungen in Ein
griff gekommen. Wie Fig. 3 zeigt, wird bei der Bearbeitung in
zeitlicher Reihenfolge jeweils eine Aussparung ausgelassen.
Die Darstellung der Relativbewegung der Werkzeugschneide zum
Werkstück in Fig. 3a zeigt, daß der Eingriff in dem der
Drehachse 32 abgewandten ausgeprägt gekrümmten Bereich der
Zykloidenbahn erfolgt. Das Kopplungsverhältnis 2:13, das
aus dem Verlauf der Zykloidenbahn ersichtlich ist, gestattet
eine stabilere Gestaltung des Werkzeugschaftes.
Bei der in Fig. 4 gezeigten Anordnung verhält sich die Dreh
zahl des Werkstücks 40 zur Drehzahl des Werkzeugs 44, das
zwei diametral gegenüberliegende Schneiden 48 aufweist, die
von der Werkzeugachse den gleichen Abstand haben, wie 1:7. Es
werden insgesamt 14 Aussparungen erzeugt, die mit a1 bis a7
und b1 bis b7 bezeichnet sind, wobei die mit a bezeichneten
Aussparungen von einer der beiden Schneiden erzeugt werden
und die mit b bezeichneten Aussparungen von der anderen
Schneide des Werkzeugs. Im Eingriffsbereich bewegen sich
Werkzeug und Werkstück in der gleichen Richtung, die Werk
zeugspindelachse 46 liegt radial außerhalb des Werkstücks 40.
Diese Anordnung ist nur für eine gerade Anzahl von zu erzeu
genden Aussparungen geeignet. Ein Vorteil besteht darin, daß
die Bearbeitungszeit im Vergleich zu einem Werkzeug mit einer
einzigen Schneide halbiert werden kann. Das Werkzeug kann
auch innen angeordnet werden, ähnlich wie dies bei Fig. 3 für
ein Werkzeug mit einer einzigen Schneide gezeigt wurde.
Zwei Seitenschneiden 47 bewirken nun eine Verbreiterung der
Ausnehmungen in Achsrichtung des Werkstücks.
Fig. 4a zeigt deutlich, daß die hier gewünschte gerade Anzahl
der Taschen bewirkt, daß jede Schneide ausschließlich aus
jeder 2. Ausnehmung einen Span abträgt. Nach einer Umdrehung
ist somit von jeder Schneide die halbe Anzahl der
Ausnehmungen bearbeitet, somit bei 2 Schneiden an allen
Ausnehmungen ein Span abgetragen worden.
Bei der in Fig. 4b in Zykloidendarstellung gezeigten Anord
nung, bei der ein zylindrisches Werkstück 40′ bearbeitet
wird, sind die beiden Werkzeugschneiden 48′1 und 48′2 unter
schiedlich lang, so daß bei der hier gezeigten zweischnei
digen Ausführungsform die jeweils zweite Ausnehmung gegenüber
der dazwischenliegenden anders gestaltet und bemessen sein
kann, bei drei- bzw. vierschneidigen Ausführungsformen jede
dritte bzw. vierte Ausnehmung.
Bei der in Fig. 4c in Zykloidendarstellung gezeigten Anord
nung sind die Werkzeugschneiden unter einem Winkel, der von
einem gestreckten Winkel (= 180 Grad) abweicht, angeordnet.
So kann die Teilung der Ausnehmungen am Umfang des Werkstücks
nach Wunsch beeinflußt werden.
Fig. 5 zeigt eine Anordnung mit innen liegendem Werkzeug 54.
Die Drehbewegungen von Werkstück 50 und Werkzeug 54 sind
gegenläufig, und dies führt zu in Umfangsrichtung besonders
langen Aussparungen. Das Verhältnis der Drehzahl des Werk
stücks zur Drehzahl des Werkzeugs beträgt 1:4. Es ergeben
sich durch die gegenläufige Bewegung hohe Schnittgeschwindig
keiten. In dieser Figur wird das Merkmal, daß die im Bereich
der Mitte der gekrümmten Bahn angelegte Tangente T recht
winklig zu dem von der Werkstückachse ausgehenden Radius
strahl R verläuft, verdeutlicht.
Bei den anhand der Fig. 1 bis 5 beschriebenen Ausfüh
rungsbeispielen werden die Aussparungen in einem aus
Vollmaterial bestehenden ringförmigen Werkstück erstmals
hergestellt werden.
Anhand der Fig. 6 wird eine Nachbearbeitung beschrieben, bei
der in den in Umfangsrichtung liegenden Randbereichen der
Aussparungen weiteres Material entfernt wird, das zur Ver
deutlichung gepunktet dargestellt ist, wobei die gewünschte
Endform im Querschnitt schraffiert gezeigt ist. Hierzu weist
das im Inneren des Werkstücks 60 angeordnete einschneidige
Werkzeug 64 zwei als Stoßkanten ausgebildete Schneidkanten
69a und 69b und quer dazu verlaufende Schneidkanten auf. Das
Werkzeug 64 rotiert im gleichen Drehsinn wie das Werkstück
60.
Anhand der Fig. 6 wird beschrieben, wie die in der Zeichnung
obere Begrenzung der Aussparung A16 und die entsprechenden
Begrenzungen der anderen Aussparungen nachgearbeitet werden.
Hierzu wird im Beispiel ein Verhältnis der Drehzahl des Werk
stücks zur Drehzahl des Werkzeugs von 4:13 gewählt. Der
Radius des Werkzeugs 64, nämlich der Abstand der Schneide
(also beider Schneidkanten) von der Werkzeugachse 66, ist
etwas größer als der halbe Außenradius des Werkstücks 60. Das
Werkzeug ist durch Auskehlungen 64′ so gestaltet, daß es ohne
Kollision in die Aussparungen A16 bis A136 von innen her, wo
diese relativ schmal sind, eintauchen kann. Dabei erfolgt
lediglich ein Eingriff mit dem zu entfernenden Material und
zwar während desjenigen Teil des Bewegungsablaufs, bei dem
die jeweilige Schneidkante des Werkzeugs bezüglich der gerade
bearbeiteten Stelle des Werkstücks eine radial nach außen
gerichtete Bewegungskomponente aufweist. Bei der weiteren
Drehung von Werkzeug und Werkstück verläßt das Werkzeug
wieder die Aussparung, ohne dabei noch mit deren Wänden zu
kollidieren.
In Fig. 6 und 6a ist die andere Begrenzung der Aussparungen
bereits im Endzustand dargestellt, es ist also die im Uhr
zeigersinn vordere Kontur der Ausnehmung mit der Schneide 69b
bereits fertigbearbeitet. Diese Bearbeitung erfolgte bei
umgekehrter Drehrichtung von Werkzeug und Werkstück.
An die in Pfeilrichtung liegende vordere Kontur der Aus
nehmung in Fig. 6 hat sich das Schneidwerkzeug während der
Periode der Phasenverschiebung, bei der die relative Dreh
stellung zwischen Werkzeug und Werkstück verändert wird, ohne
Axialvorschub herangearbeitet und trägt jetzt bei der ersten
Umdrehung mit Vorschub in Achsrichtung des Werkstücks eine
pro Ausnehmung zunehmende Spandicke ab. Die Spandicke der
weiteren Umdrehungen ist pro Ausnehmung gleich. Wenn die
gewünschte Ausnehmungstiefe in Axialrichtung erreicht ist,
wird die Vorschubbewegung abgestellt. Die Periode der Phasen
verschiebung ist gekennzeichnet durch ein trapezförmiges
Diagramm, wobei die ansteigende und abfallende Trapezseite
die positive und negative kurzzeitige Winkelbeschleunigung,
das waagrechte Trapezteil die kurzzeitig höhere Winkel
geschwindigkeit, z. B. der Werkzeugspindel, darstellt. In
dieser Periode der Phasenverschiebung greift die Schneide 69a
an der innen liegenden äußersten Spitze des punktiert darge
stellten abzutragenden Teiles an und arbeitet sich bei der
ersten Umdrehung des Werkstückes mit von Ausnehmung zu Aus
nehmung zunehmender Spandicke in den punktieren Bereichen
rechtwinklig zur Zeichenebene vor. Bei weiteren Umdrehungen
ist die abgetragene Spandicke jeder Ausnehmung gleich. Mit
Beendigung der Phasenverschiebung nimmt die Werkzeugschneide
69a die mit Fig. 6 dargestellte Lage ein.
Fig. 6a verdeutlicht das Merkmal, daß die Tangente T′ durch
den Mittelpunkt der Bahn, die das Werkzeug im Material bei
der Nachbearbeitung eines Rands der Aussparung zurücklegt,
etwa in Richtung auf die Werkstücksmitte verläuft.
Wegen des gewählten Drehzahlverhältnisses 4:13 liegen in
Drehrichtung des Werkstücks gesehen zwischen zwei unmittelbar
nacheinander bearbeiteten Aussparungen A16 und A26 insgesamt
weitere 3 Aussparungen (A116, A86, A56), die bei nachfolgen
den Umläufen bearbeitet werden. Im Beispiel der Fig. 6 sind
die Aussparungen, nachdem sie beidseitig nachbearbeitet
worden sind, im Bereich der Innenfläche des Werkstücks in
Umfangsrichtung größer als an der Außenfläche.
Um die Phasenverschiebung vorzunehmen, ist es vorteilhaft,
ein elektronisches Getriebe bei der Werkzeugmaschine vorzuse
hen. Das elektronische Getriebe bewirkt eine elektrische
Kopplung der Wellen (Werkzeugspindel und Werkstückspindel) in
der Weise, daß diese unabhängig von der jeweiligen Belastung
durch Werkzeugeingriff mit dem vorgesehenen Drehzahlverhält
nis rotieren und dabei die jeweils erforderliche Drehstellung
des Werkzeugs relativ zu den zu erzeugenden oder bereits
erzeugten Aussparungen oder nachzuarbeitenden Aussparungen
exakt beibehalten wird (starre Phasenkopplung) oder, wie
soeben erwähnt, von Zeit zu Zeit verändert (Phasenverschie
bung) wird, um einen Vorschub zu erreichen (es handelt sich
hierbei nicht um eine Phasenmodulation, bei der ja, wie oben
ausgeführt, während eines einzigen Umlaufs des Werkzeugs
dessen Drehgeschwindigkeit (Winkelgeschwindigkeit) und somit
dessen Phasenlage relativ zum Werkstück nach einem vorgegebe
nen Verlauf verändert wird.)
Die Anordnung nach Fig. 7, bei der die Werkzeugspindelachse
76 sich außerhalb des Werkstücks 70 befindet, dient dem
gleichen Zweck wie die Anordnung nach Fig. 6. Jedoch sollen
hier die Aussparungen Al7 bis A137 nach Abschluß der Nach
arbeit an der Außenseite des Werkstücks größer sein als an
dessen Innenseite. Die Drehzahlen von Werkstück 70 und Werk
zeug 74 verhalten sich wie 6:13. Im Eingriffsbereich ist die
Bewegungsrichtung von Werkstück und Werkzeug gleich. Auch
hier wird dann, wenn alle Aussparungen im Bereich ihrer einen
Endfläche durch die Schneidkante 79a des einschneidigen Werk
zeugs fertig bearbeitet worden sind, die Drehrichtung von
Werkzeug und Werkstück umgekehrt und nun wird die andere End
fläche bearbeitet, wobei hierbei die andere Schneidkante 79b
des Werkzeugs verwendet wird.
Die beiden Schneidkanten des einschneidigen Werkzeugs 74 in
Fig. 7 sind keine reinen Stoßschneidkanten, (die unter einem
Winkel von annähernd 90° an der zu bearbeitenden Fläche an
liegen und an dieser entlang geführt würden,) sondern sie
weisen einen von 90° verschiedenen Schnittwinkel auf und bil
den einen Keil, dessen Winkel kleiner ist als 90°. Ein der
artiges Werkzeug ist besonders zur Bearbeitung von Messing
gut geeignet. Beide Schneidkanten 79a und 79b des Werkzeugs
74 in Fig. 7 sind in der geschilderten Weise ausgebildet, und
es wird zunächst jeweils die eine Endfläche der Aussparungen
bearbeitet, und nachdem diese bearbeitet sind, durch die
bereits genannte Phasenverschiebung das Werkzeug relativ zum
Werkstück etwas verstellt und anschließend wird die andere
Endfläche der Aussparungen durch eine Relativbewegung des
Werkzeugs im wesentlichen radial von außen nach innen bezüg
lich der Drehachse des Werkstücks nachgearbeitet.
Das Drehzahlverhältnis des Werkstücks zum Werkzeug ist in
diesem Beispiel 6:13, d. h., daß wiederum 13 Aussparungen
erzeugt werden, daß jedoch zeitlich unmittelbar aufeinander
folgende Aussparungen 6 Schritte auseinanderliegen, daß also
zwischen der zuerst und der anschließend bearbeiteten Ausspa
rung 5 Aussparungen liegen, die erst später bearbeitet wer
den. In Fig. 7 sind die ersten drei in zeitlicher Reihenfolge
hintereinander bearbeiteten Aussparungen mit A17, A27 und A37
bezeichnet.
Bei der Anordnung nach Fig. 8 wird die Nachbearbeitung der
bereits durch eine Bearbeitung von innen her gebildeten 14
Aussparungen A18 bis A148 wiederum von außen her vorgenommen.
Die Drehzahlen des Werkstücks 80 und des Werkzeugs 84 verhal
ten sich wie 9:14. Das Werkzeug 84 weist eine Schneide mit
zwei unterschiedlichen Schneidkanten auf, und zwar eine im
wesentlichen stoßende Schneidkante 89a, die ähnlich wie bei
der Anordnung nach Fig. 7 einen Keilwinkel von weniger als
900 aufweist, und eine ziehende Schneidkante 89b. Durch die
Wahl des Radius des Werkzeugs, dessen beide Schneidkanten den
gleichen Abstand von der Drehachse 86 des Werkzeugs haben,
und den Abstand der Drehachse 86 des Werkzeugs von der Dreh
achse 82 des Werkstücks sowie das gewählte Verhältnis der
Radien von Werkzeug und Werkstück wird erreicht, daß die 14
zuvor gebildeten Aussparungen jeweils bei einem einzigen Ein- und
Austauchen des Werkzeugs an beiden in Umfangsrichtung
liegenden Endbereichen nachgearbeitet werden, und zwar zuerst
beim Eintauchen im wesentlichen stoßend und anschließend beim
Herausziehen des Werkzeugs aus der Aussparung im wesentlichen
ziehend. Fig. 8 zeigt den Eingriff der stoßenden Schneidkante
89a, und Fig. 8a zeigt den Eingriff der ziehenden Schneid
kante 89b.
Bei den bisher beschriebenen Ausführungsformen war der Radius
der Werkzeugschneide bzw. Werkzeugschneiden kleiner als der
Außenradius des Werkstücks.
Bei dem Ausführungsbeispiel der Fig. 9 ist der Abstand der
beiden Schneidkanten 99a und 99b des als Stoßwerkzeug aus
gebildeten einschneidigen Werkzeugs 94 von der Drehachse 96
des Werkzeugs größer als der Außenradius des Werkstücks 90.
Der Abstand der Drehachse 96 des Werkzeugs 94 von der Dreh
achse 92 des Werkstücks 90, der natürlich auch hier besteht,
ist kleiner als der Innenradius des Werkstücks 90. In Fig. 9
liegt die Drehachse 96 links von der Drehachse 92, und der
Eingriff des Werkzeugs erfolgt in einem Bereich rechts von
der Drehachse 92 des Werkstücks. Im Eingriffsbereich bewegen
sich Werkzeug und Werkstück in gleicher Richtung und das
Werkzeug führt eine stoßende Nachbearbeitung der bereits vor
handenen 13 Aussparungen A19 bis A139 von außen her durch.
Die Drehzahlen des Werkstücks und Werkzeugs verhalten sich
wie 6:13. Es werden somit hier 13 Aussparungen nachbearbei
tet, wobei das Werkzeug nach dem Eingriff in eine Begren
zungsfläche einer Aussparung die 5 folgenden Aussparungen
ausläßt und erst bei der sechsten Aussparung mit der näch
sten Aussparung in Eingriff kommt. Die andere Begrenzungs
fläche wird nach einer Drehrichtungsumkehr von Werkzeug und
Werkstück bearbeitet. Das um die Drehachse 96 rotierende
Werkzeug ist mit seiner Schneide immer dem Werkstück zuge
wandt. Wegen der hohen Drehzahl des Werkstücks ergeben sich
hier hohe Schnittgeschwindigkeiten, was insbesondere bei
räumlich kleinen Werkstücken nützlich ist, um bei diesen auf
die in Abhängigkeit von der jeweils gewünschten Oberflächen
güte und dem Material optimale Schnittgeschwindigkeit zu
kommen, die beispielsweise bei 100 in/min liegen mag. Der
Abstand der Schneide oder Schneiden von der Werkzeugachse ist
jedenfalls in den meisten Fällen größer als der Außenradius
des Werkstücks.
Fig. 9a zeigt das Merkmal, daß der Eingriff zwischen Werkzeug
und Werkstück auf dem der Drehachse des Werkstücks zugewand
ten ausgeprägt gekrümmten Bereich der Zykloidenbahn erfolgt.
Fig. 10a zeigt in einem Werkstück 110a die Außenkontur einer
vollständig mittels eines Stoßwerkzeugs 114a ähnlich wie in
Fig. 6 nachgearbeiteten Aussparung 111a mit in wesentlichem
quadratischem Querschnitt und abgerundeten Ecken. Das Werk
zeug 114a hat ebenfalls eine im wesentlichen quadratische
Form mit abgerundeten Ecken, die völlig von Schneidkanten
119a begrenzt wird. Diese sind als stoßende Schneidkanten
ausgebildet. Durch geeignete Steuerung der Bewegung des
Werkzeugs kann die genannte Form der Aussparung erzeugt
werden, wobei die Aussparung z. B. zuerst im rechten Bereich
der Fig. 10a und anschließend im linken Bereich nachgear
beitet wird.
Bei der Anordnung nach Fig. 10b ist die zu erzeugende Aus
sparung 111b im Querschnitt trapezförmig, und dies gilt auch
für das im Querschnitt jedoch kleinere Werkzeug 114b, das
ebenfalls allseitig stoßende Schneidkanten aufweist. Um die
Aussparung zu erzeugen, muß das Werkzeug bei einem Vorschub
gegenüber dem Werkstück 110b in Richtung von dessen Drehachse
(in der Figur nach oben) durch eine Phasenverschiebung in
Umfangsrichtung des Werkstücks verlagert werden, so daß sich
die gewünscht Kontur ergibt.
Bei der Anordnung der Fig. 10c haben die durch stoßende
Bearbeitung zu erzeugende Aussparung 111c und das Werkzeug
eine ballige Querschnittsform. Um die Aussparung zu erzeugen,
muß die Phasenverschiebung beim Vorschub in Achsrichtung des
Werkstücks in der Richtung geändert werden.
Die Fig. 11a bis 11c zeigen Aussparungen und Werkzeuge von
gleicher Querschnittsform wie die Fig. 10a bis 10c, aller
dings weisen die Werkzeuge anstatt der in den Fig. 10a bis
10c jeweils links liegenden stoßenden Kante eine ziehende
Schneidkante 119a′, 119b′ bzw. 119c′ auf, so daß wie in Fig.
8 die Bearbeitungszeit halbiert werden kann, weil bei einem
einzigen Eintauchen in die Aussparung deren beide in Fig. 11
rechts und links liegende Begrenzungsflächen nachgearbeitet
werden.
Fig. 12 zeigt in Seitenansicht ein kreiszylindrisches Werk
stück 120, in das eine Nut 121 eingearbeitet wurde, die nicht
parallel zu der von oben nach unten verlaufenden Achse des
Werkstücks verläuft, sondern die Form einer sehr steilen
Schraubenlinie hat. Der Querschnitt der Aussparung oder Nut
121 ist nahezu halbkreisförmig. Die Nut wird mit einer Anord
nung ähnlich wie in Fig. 1a von außen her eingebracht, wobei
zur Erzeugung einer vorgegebenen Anzahl von Nuten unter
Berücksichtigung der erforderlichen Schnittgeschwindigkeit
ein entsprechendes Kopplungsverhältnis zwischen den Drehzah
len der Werkzeugspindel und Werkstückspindel gewählt wird.
Während des stetigen Vorschubs des Werkzeugs relativ zum
Werkstück in dessen Achsrichtung wird eine stetige Phasenver
schiebung zwischen den jeweiligen Drehstellungen von Werkzeug
und Werkstück vorgenommen, so daß sich der von einer achs
parallelen Anordnung abweichende Verlauf der Nuten ergibt.
Das in Fig. 13 gezeigte Werkzeug 134 weist eine stoßende
Schneidkante 139a und eine ziehende Schneidkante 139b auf. Es
ist für einen ganz bestimmten Arbeitsauftrag so gestaltet,
daß es mit keinem Teil des Werkstücks während dessen Bearbei
tung in unerwünschter Weise kollidiert und daß das Werkzeug
dennoch möglichst massiv und kräftig ist, damit es große
Schnittkräfte aufnehmen kann.
Die in Fig. 14 schematisch dargestellte Werkzeugmaschine 140
weist eine Werkstückspindel 142 auf, die zur Ausführung von
Vorschubbewegungen und zur Anpassung an die Größe eines
speziellen Werkstücks in Richtung der Längsachse und quer zu
dieser verschiebbar ist und mit einer vom Benutzer wählbaren
Geschwindigkeit antreibbar ist. Die Werkzeugspindel 144, die
anstelle der Werkstückspindel 142 in gleichen Richtungen wie
diese verschiebbar ausgebildet sein könnte, ist hier in kei
ner Richtung verschiebbar, um eine möglichst robuste Lagerung
zu erreichen. Die Werkzeugspindel kann mit einer bestimmten
Drehzahl, die in einem vorgegebenen Verhältnis zur Drehzahl
des Werkstücks liegt, angetrieben werden, darüber hinaus kann
der feste Drehzahlzusammenhang beider Spindeln zeitweilig
verändert werden, um eine Phasenverschiebung zu bewirken, die
oben bereits erläutert wurde. Hierzu wird eine elektronische
Steuer- und Regelvorrichtung, ein sogenanntes elektronisches
Getriebe 146 verwendet.
Claims (17)
1. Verfahren zum Herstellen von Werkstücken mit im wesent
lichen kreisförmiger Grundform) die auf einer Umfangsflä
che unrund bearbeitet werden, wobei wenigstens ein mit
mindestens einer Schneide versehenes Werkzeug um eine
Achse rotierend angetrieben wird und die Schneide perio
disch mit einer gegen die zu bearbeitende Oberfläche des
Werkstücks gerichteten Bewegungskomponente geführt wird
und das Werkstück mit einer an die periodische Bewegung
der Schneide angepaßten Drehzahl um die Werkstückachse
rotiert, wobei die Schneide bezüglich des als feststehend
gedachten Werkstücks eine in sich geschlossene Zykloiden
bahn beschreibt, wobei die Überlagerung der Bahn der
Schneide mit der Werkstückdrehung im Eingriffsbereich
zumindest einem Teil einer zu erzeugenden Ausnehmung
entspricht,
dadurch gekennzeichnet, daß die Werkzeugschneide im Raum
auf einer Kreisbahn geführt wird und der Eingriff zwi
schen der Schneide und dem Werkstück zur Erzeugung min
destens einer Ausnehmung in dem der Drehachse des Werk
stücks zugewandten oder abgewandten ausgeprägt gekrümmten
Bereich der Zykloidenbahn erfolgt.
2. Verfahren zum Herstellen von Werkstücken mit im wesent
lichen kreisförmiger Grundform, die auf einer Umfangsflä
che unrund bearbeitet werden, wobei wenigstens ein mit
mindestens einer Schneide versehenes Werkzeug um eine
Achse rotierend angetrieben wird und die Schneide perio
disch mit einer gegen die zu bearbeitende Oberfläche des
Werkstücks gerichteten Bewegungskomponente geführt wird
und das Werkstück mit einer an die periodische Bewegung
der Schneide angepaßten Drehzahl um die Werkstückachse
rotiert, wobei die Schneide bezüglich des als feststehend
gedachten Werkstücks eine in sich geschlossene Zykloiden
bahn beschreibt, wobei die Überlagerung der Bahn der
Schneide mit der Werkstückdrehung im Eingriffsbereich
zumindest einem Teil einer zu erzeugenden Ausnehmung
entspricht, insbesondere nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Werkzeugschneide im Raum
auf einer Kreisbahn geführt wird und die im Bereich der
Mitte der gekrümmten Bahn, die das Werkzeug zwischen dem
ersten Eintauchen in das Werkstück und dem Verlassen des
Werkstücks auf der gleichen Seite, auf der das Eintauchen
erfolgte, relativ zum Werkstück beschreibt, angelegte
Tangente mindestens annähernd rechtwinklig zu dem von der
Drehachse des Werkstücks ausgehenden Radiusstrahl ver
läuft, der durch die genannte Mitte der Werkzeugbahn
verläuft.
3. Verfahren zum Herstellen von Werkstücken mit im wesent
lichen kreisförmiger Grundform, die auf einer Umfangsflä
che unrund bearbeitet werden, wobei wenigstens ein mit
mindestens einer Schneide versehenes Werkzeug um eine
Achse rotierend angetrieben wird und die Schneide perio
disch mit einer gegen die zu bearbeitende Oberfläche des
Werkstücks gerichteten Bewegungskomponente geführt wird
und das Werkstück mit einer an die periodische Bewegung
der Schneide angepaßten Drehzahl um die Werkstückachse
rotiert, wobei die Schneide bezüglich des als feststehend
gedachten Werkstücks eine in sich geschlossene Zykloiden
bahn beschreibt, wobei die Überlagerung der Bahn der
Schneide mit der Werkstückdrehung im Eingriffsbereich
zumindest einem Teil einer zu erzeugenden Ausnehmung
entspricht, insbesondere nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Werkzeugschneide im Raum
auf einer Kreisbahn geführt wird und die Tangente durch
den Mittelpunkt der Bahn, die das Werkzeug vom Eintritt
in das Werkstück bis zum Verlassen beschreibt, im wesent
lichen in Richtung auf die Werkstückmitte verläuft.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß die Werkzeugspindelachse sich
radial außerhalb des Werkstücks befindet.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß sich die Werkzeugspindelachse radial
innerhalb der inneren Begrenzungsfläche des Werkstücks
befindet.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Schneide des Werkzeugs
stets dem Werkstück zugewandt ist.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß im Bereich des Eingriffs der
Werkzeugschneide in das Werkstück eine gleichlaufende
Bewegung von Werkstück und Werkzeug vorgesehen wird.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß die Bewegungen der Werkzeug
schneide und des Werkstücks im Eingriffsbereich gegenläu
fig sind.
9. Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens nach einem der
vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß sie
eine rotierend antreibbare Werkstückspindel und eine
rotierend antreibbare nicht-oszillierende Werkzeugspindel
aufweist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß
sie eine Einrichtung zum Erzeugen einer Phasenverschie
bung zwischen der Bewegung der Werkstückspindel und der
Bewegung der Werkzeugspindel aufweist.
11. Vorrichtung und Verfahren nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß ein einschneidiges
Werkzeug vorgesehen ist.
12. Vorrichtung und Verfahren nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß ein Werkzeug mit
mindestens zwei Schneiden vorgesehen ist.
13. Vorrichtung und Verfahren nach Anspruch 12, dadurch
gekennzeichnet, daß mindestens zwei Schneiden einen
unterschiedlichen Abstand von der Werkzeugachse haben.
14. Vorrichtung und Verfahren nach Anspruch 12 oder 13, da
durch gekennzeichnet, daß die Schneiden ungleichmäßig am
Umfang des Werkzeugs verteilt sind.
15. Vorrichtung und Verfahren nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens eine
Schneide mit zwei Schneidkanten versehen ist.
16. Vorrichtung und Verfahren nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Werkzeug
mindestens eine Schneidkante aufweist, die in ihrer
Kontur einem Abschnitt der durch diese Schneidkante zu
erzeugenden Kontur der Aussparung entspricht.
17. Vorrichtung und Verfahren nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Werkzeug bei
einer Vorschubbewegung in Achsrichtung der Werkzeug
spindelachse oder bei einer entsprechenden Vorschub
bewegung des Werkstücks mittels Phasenverschiebung
relativ zum Umfang des Werkstücks verstellt wird, um eine
Ausnehmung mit einer Begrenzung zu erzeugen, die nicht
achsparallel ist.
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