Flasche zur sterilen Aufbewahrung von Flüssigkeiten Die Erfindung betrifft :eine Flasche zur sterilen Auf bewahrung von Flüssigkeiten mit einem auf der die Mündung umgebenden Randzone dichtend aufliegen den, runden Verschlussplättchen aus elastischem Ma terial. Für die Durchführung des Sterilisationsvorganges werden diese bekannten Flaschen zusammen mit dem Inhalt mit aufgelegtem Verschlussplättchen, das gege benenfalls noch durch eine lose aufgeschraubte Kappe am Herabfallen gehindert wird, in den Sterilisations apparat verbracht und dort erhitzt. Die .in der Flasche bei der Sterilisation entstehenden Dämpfe verdrängen die darin vorhandene Luft.
Wird die Temperatur ge senkt, so kondensieren diese Dämpfe und der ent stehende Unterdruck bewirkt, dass das Verschlussplätt- chen gegen den Mündungsrand dichtend angelegt wird und unabhängig von der noch fest aufzuschraubenden Verschlusskappe einen dichten Abschluss bewirkt.
Durch den Unterdruck in der Flasche wird aber der zwischen den Mündungsrändern freiliegende mittlere Teil des Verschlussplättchens blasenartig nach inne durchgebogen. Die Entstehung einer derartigen Aus beulung ist an sich nicht nachteilig, sondern hat in der Praxis den Vorteil, dass hierdurch ein deutlich sichtbares Kennzeichen geschaffen wird, dass die Flasche noch Unterdruck aufweist und somit deren Inhalt noch steril ist.
Ist die Stärke des Plättchens aber aus wirtschaftli chen Erwägungen heraus relativ dünn gewählt oder herrscht innerhalb der Flasche ein ungewöhnlich grosser Unterdruck, so besteht die Gefahr, dass die Auswölbung übermässig gross wird und durch idie Verkürzung des an der Flaschenmündung anliegenden Randbereiches eine Leckstelle entsteht. Dieser Nachteil könnte zwar durch eine erhebliche Vergrösserung der Plättchenstärke mit einem entsprechenden Materialaufwand vermieden werdeni wobei aber dann im Falle eines etwas
schwä cheren Unterdruckes, bei dem durchaus der Flaschen- inhalt steril sein kann, nur eine sehr unsichere Anzeige wegen der- geringen Plättchendurchwölbung in Kauf gena_mmen werden muP . Die für die Herstellung des Plättchens in Frage kommenden Materialien, wie Kunst- und Naturgummi, haben meist die Eigenschaft, dass sie bei übermässiger, lange andauernder Dehnung, insbesondere in Anwe senheit höherer Temperaturen, eine bleibende Form änderung erfahren.
Dies bedeutet im vorliegenden Fall, dass bei Wahl einer Plättchenstärke, die eine an sich erwünschte, deutliche Auswölbung zur Anzeige des Unterducks in der Flasche ergibt, diese Verformung bei langer Lagerung der Flasche bestehen bleibt, auch wenn kein Unterdruck und somit keine Sterilität mehr vorhanden ist. Dieser Zustand ist .in der Praxis sehr gefährlich, da unter Umständlen das Personal aus der Auswölbung des Verschlussplättchens auf eine Ste rilität des Inhalts schliesst, die tatsächlich nicht vor handen ist.
Die Erfindung hat sich die Aufgabe gestellt, Fla schen zur sterilen Aufbewahrung von Flüssigkeiten da durch zu verbessern, dass ein Verschlussplättchen ge schaffen wird, das die vorgenannten Nachteile vermei det.
Erfindungsgemäss wird diiesi dadurch erreicht, dass das Verschlussplättchen einen in den an die Mündung anschliessenden zylindrischen Halsabschnitt hineinra genden, ringförmigen mit dem Plättchen einstückigen Ansatz aufweist,
dessen radiale Breite ausgehend von der Plättchenunterseite nach unten abnimmt und des sen dem Halsabschnitt zugewandte Umfangsfläche im entspannten Zustand des Plättchens im wesentlichen zylindrisch ausgebildet ist und einen gegenüber dem lichten Durchmesser dieses Halsabschnittes, verringerten Durchmesser aufweist.
Für Verschlusssitopfen von Tablettenöhrchen sind beispielsweise in den Hals vorstehende Ansätze be kannt, welche in der Regel um den Umfang herum verlaufende Rippen aufweisen, deren Durchmesser grö sser als die lichte Weite des Halses ist, so dass sich diese Rippen unter Vorspannung gegen die Halswan dung legen und den .Stopfen kraftschlüssig halten.
Der artige- bekannte Stopfen sind jedoch für den erfin- dungsmässigen Verwendungszweck nicht verwendbar, da durch den dichten Abschluss der in das Sterilisations gerät eingesetzten Flaschen beim Erhitzen durch die sich entwickelnden Dämpfe ein überdruck entsteht, durch den entweder die Flaschen platzen würden oder der Stopfen mit grosser Kraft herausgetrieben werden würde. Auch bei einem losen Auflegen solcher Stopfen würden sich diese beim Erkalten der Flaschen nicht dichtend gegen die Flaschenmündung legen, sondern in einer schrägen Haltung verbleiben, in der sie die von der Flasche abgegebenen Dämpfe verbracht haben.
Demgemäss wäre es erforderlich, solche Stopfen in einem genau abgepassten Zeitpunkt während der Ab kühlung der noch heissen Flaschen und möglichst zur Beibehaltung der Keimfreiheit innerhalb des Sterili sationsgerätes aufzusetzen. Da dieser Vorgang bei: den herrschenden Temperaturen von Hand nicht vorge nommen werden kann, müsste hierzu eine sehr kompli zierte und aufwendige Apparatur vorgesehen werden.
Durch die erfindungsgemässe Ausbildung des Ver- schlussplättchens wird erreicht, dass einerseits eine zweckmässige und Material sparende Verstärkung des Plättchens erhalten wird, während anderseits erreicht wird, dass sich bei Anwesenheit eines Unterdrucks das. Verschlussplättchen mindestens um einen relativ genau definierten Betrag einbeult, wonach der Ansatz zur Anlage an der inneren Halswandung kommt.
Hierdurch ändern sich die statischen Verhältnisse des Plättchens, indem die freie Spannweite durch den nunmehr ,an liegenden Ansatz verkürzt wird, wobei eine Versteifung des gesamten freiliegenden Plättchens auftritt, so dass keine übermässig starke Ausbeulung auftreten kann. Folglich können sich auch keine überdehnungen im Material des Plättchens und die damit verbundenen, bleibenden Formänderungen einstellen. Das erfindungs gemässe Verschlussplättchen erlaubt daher durch Be obachtung seiner Ausbeulung einen zuverlässigen Rück schluss auf den sterilen Zustand der Flasche.
Darüberhinaus wird durch die sich an die .innere Halswandung anlegende, äussere Kante des Ansatzes ein zusätzlicher, zuverlässiger Abschluss bewirkt.
In zweckmässiger Weiterbildung der Erfindung ist im entspannten Zustand des Verschlussplättchens die innere Umfangsflasche des Ansatzes kegelstumpfförmig ausgebildet. Der untere, äussere Rand des Ansatzes kann zur Verbesserung der Dichtungswirkung als scharf kantig auslaufende Dichtungslippe gestaltet sein.
Die obere, im wesentlichen plane Fläche des Ver- schlussplättchens kann wulstartige Vorsprünge oder Stel len verminderter Dicke für das Durchstechen einer Ent nahmekanüle aufweisen.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Er findung besitzt der Flaschenhals ein Aussengewinde und es wird über das die Mündung verschliessende Plättchen eine Schraubkappe aufgeschraubt, deren Dek kelteil eine zentrale Öffnung aufweist, durch die die Wölbung des Plättchens beobachtet und eine Kanüle gestossen werden kann. Beim Sterilisieren wird diese Schraubkappe zweckmässig nur lose aufgesetzt, so dass der entweichende Dampf das Verschlussplättchen an heben, aber nicht wegblasen kann.
Hört die Dampf entwicklung auf, so nimmt das Plättchen wegen des Ansatzes wieder die richtige Lage auf der Flaschen mündung ein.
Gemäss einer weiteren Ausführungsform ist die Flasche mit dem Verschlussplättchen ainstückig @ausge- bildet, wobei vorzugsweise ein dünnes, biegsames Band des Plättchens mit dem Flaschenkörper verbindet.
Im folgenden wird die Erfindung beispielsweise anhand oder in den Zeichnungen dargestellten Ausfüh- rungsformen näher veranschaulicht. In den Zeich nungen zeigt: Fig. 1 eine Flasche mit einem in Abwesenheit eines Unterdruckes entspannten Verschlussplättchen im Schnitt, ! F!-. 2 eine vergrösserte geschnittene Darstellung des im entspannten Zustand befindlichen Plättchens, Fig. 3 einen Schnitt durch den Halsteil der Flasche mit aufgeschraubter Kappe,
wobei das Plättchen unter Einwirkung des Unterdrucks nach innen ausgebeult ist und sich der Ansatz stützend gegen die .innere Halswandung legt, Fig. 4 einen Querschnitt durch ein Plättchen mit einer abgeänderten Form der unteren Kante des An satzes, Fig. 5 einen Querschnitt durch ein Plättchen mit einer weiteren abgeänderten Form und Fig. 6 eine Flasche mit einstickig damit ausgebil detem Verschlussplättchen.
In den Zeichnungen ist mit 1 allgemein eine Flasche bezeichnet, welche vorzugsweise difür 131utk"3nscrven oder Infusionsflaschen übliche Form aufweist. Der Hals der Flasche ist in seinem an die Mündung anschlie- ssenden Abschnitt 2 innen ausgebildet und weist aussen ein Gewinde 3 :auf. Die die Mündung der Flasche umgebende Randzone 4 besteht aus einer ebenen, glatten Ringfläche.
Das .allgemein mit 5 bezeichnete Verschlussplättchen weist in Draufsicht die Form einer kreisrunden Scheibe auf, von deren im wesentlichen planen Oberfläche 6 wulstartige Vorsprünge 7 vorstehen können, die ein leichteres Einführen der Entnahmekanüle erlauben. Zusätzlich oder anstelle dieser Wülste 7 .können auch sacklochartige Vertiefungen 8 für die Entnahmekanüle vorgesehen werden.
Von der ebenfalls im wesentlichen planen unteren Fläche 9 des Verschlussplättchens 5 steht ein hiermit einstickig ausgebildeter kreisringförmiger und koaxial zum Aussenrand des Plättchens angeordneter Ansatz 10 nach unten vor. Dieser Ansatz weist an seiner dem Halsabschnitt 2 zugewandten Umfangsfläche 11 eine im wesentlichen zylindrischen Gestalt auf.
Von beson derer Bedeutung für die vorliegende Erfindung ist, dass der Durchmesser <B>DA</B> dieser Umfangsfläche 11 etwas kleiner als der lichte Durchmesser DM des Halsabschnittes 2 ist. Die Durchmesserdifferenz hängt von den absoluten Grösse des Halsdurchmessers DM, von der Stärke und dem Material des Plättchens sowie auch von ;der Form des Ansatzes 10 ab. Die Differenz zwischen dem Durchmesser DM hat vorzugsweise eine Grösse von 0,5 bis 3 mm.
Die innere Umfangsfläche 12 des Ansatzes 10 M vorzugsweise (im entspannten Zustand des Plättchens) kegelstumpfartig ausgebildet, wobei der Übergang von der Umfangsfläche 11 auf die Umfangsfläche 12 über eine ebene Ringfläche 13 (Fig. 2), eine ebenfalls kegel- stumpfförmige Fläche 14 mit grösserem Neigungswinkel oder über eine abgerundete Kante 15 erfolgen kann.
Zur Ausbildung als zusätzliche Dichtlippe kann die äussere untere Kante 16 des Ansatzes auch scharf kantig auslaufend ausgebildet werden. Da gemäss der vorliegenden Erfindung der Durchmesser des Ansatzes 10 geringer als der lichte Halsdurchmesser ist, bereitet auch bei scharfkantiger Ausbildung des Ansatzes es keine Schwierigkeiten, das Plättchen auf die Mündung aufzusetzen.
Wie am besten aus der Fig. 2 ersichtlich ,ist, welche das Verschlussplättehen 5 im entspannten Zustand zeigt, kann der bei der Sterilisation entstehende Dampf und die vom Dampf verdrängte Luft das Plättchen leicht anheben, so dass weder der Sterilisationsvorgang gestört wird noch ein Überdruck .in der Flasche ent steht, der zur Zerstörung der Flasche führen könnte oder das Plättchen mit Gewalt heraustreiben würde. Hört somit die Dampfentwicklung auf, so legt sich das Plättchen wieder in seine richtige Lage auf die die Flaschenmündung umgebende plane Fläche 4 auf (vgl. Fig. 2).
Kondensieren nunmehr bei einer Abkühlung der Flasche die darin vorhandenen Dämpfe, so wird, da vorher die darin enthaltene Luft verdrängt worden war, sich ein Unterdruck ausbilden, der das Plättchen gegen die Flaschenmündung anpresst. Gleichzeitig wird auch eine Verformung des Plättchens in der in Fig. 3 an gegebenen Weise erfolgen, der aber bereits die ver steifende Wirkung des Ansatzes 10 -entgegenwirkt. Wie bereits erwähnt, ist eine gewisse Grösse der Eindellung des Plättchens erwünscht,
da hierdurch eine Anzeige für einen in der Flasche herrschenden Unterdruck und damfit für die Sterilität des Flascheninhaltes gegeben ist. Jedoch ist eine zu starke Ausdellung, die von einer übermässigen Beamipruchung des, Plättchenmaterials be- gleitet wird, zu verwerfen, da der Unterdruck und damit die Gewähr für Sterilität nicht mehr vorhanden sind.
Dieser Nachteil wird bei der Erfindung vermieden, da sich bereits nach einer anfänglichen, leichten Ein- dellung des Plättchens die untere, äussere Kante 16 des Ansatzes 10 gegen die innere Halswandung legt, wobei, statisch gesehen, eine Verkürzung :der Stütz weite des Plättchens auftritt, so dass einer weiteren, nicht mehr gewünschten Verformung stark entgegen gewirkt wird. Gleichzeitig tritt der vorteilhafte Effekt ein, dass nunmehr durch die anliegende Kante 16 eine zweite zuverlässige Dichtungsstelle geschaffen wird.
Vorteilhaft ist auf das Aussengewinde 3 am Flaschen hals eine mit Innengewinde versehene Schraubkappe 16 aufgeschraubt, 'm deren Deckelfläche 17 eine zen trale Öffnung 18 vorgesehen ist, durch die die Ein wölbung des Verschlussplättchens 5 beobachtet werden kann und die das Durchstossen des Plättchens ohne Abnahme der Kappe 16 erlaubt.
Diese Schraubkappe 16 dient einerseits dazu, während des Sterilisations- vorganges, bei dem sie nur lose aufgesetzt ist, ein etwaiges Herausblasen des Plättchens 10 zu verhindern und sorgt anderseits für einen zusätzlichen Anpress- druck, insbesondere während des Entleerens der Flasche.
In Fig. 6 ist eine weitere zweckmässige Form der Flasche dargestellt, bei der die Flasche selbst, das Verschlussplättchen 10 und ein beide Teile verbinden des Bügelteil 19, .einstückig beispielsweise aus einem temperaturbeständigem, etwas elastischem Kunststoff gefertigt ist.