CH440703A - Wärmehärtbare Masse, Verfahren zu ihrer Herstellung und ihre Verwendung - Google Patents

Wärmehärtbare Masse, Verfahren zu ihrer Herstellung und ihre Verwendung

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CH440703A
CH440703A CH340461A CH340461A CH440703A CH 440703 A CH440703 A CH 440703A CH 340461 A CH340461 A CH 340461A CH 340461 A CH340461 A CH 340461A CH 440703 A CH440703 A CH 440703A
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CH
Switzerland
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sep
acid
mass
carbohydrate
composition according
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Application number
CH340461A
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English (en)
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Seward Woodhead James
Edward Worthington John
Original Assignee
Polygram Casting Co Ltd
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    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B22CASTING; POWDER METALLURGY
    • B22CFOUNDRY MOULDING
    • B22C1/00Compositions of refractory mould or core materials; Grain structures thereof; Chemical or physical features in the formation or manufacture of moulds
    • B22C1/16Compositions of refractory mould or core materials; Grain structures thereof; Chemical or physical features in the formation or manufacture of moulds characterised by the use of binding agents; Mixtures of binding agents
    • B22C1/20Compositions of refractory mould or core materials; Grain structures thereof; Chemical or physical features in the formation or manufacture of moulds characterised by the use of binding agents; Mixtures of binding agents of organic agents
    • B22C1/26Compositions of refractory mould or core materials; Grain structures thereof; Chemical or physical features in the formation or manufacture of moulds characterised by the use of binding agents; Mixtures of binding agents of organic agents of carbohydrates; of distillation residues therefrom

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Description


      Wärmehärtbare    Masse, Verfahren     zu    ihrer     Herstelluie_id,.ihreVerwendung       Die Erfindung betrifft eine in der Wärme hart wer  dende Masse, welche sich zum Herstellen von     Gussfor-          men    und Gusskernen eignet. Die Masse kann aber  auch für andere Zwecke verwendet werden, z. B. zur  Herstellung der verschiedensten     Gegenstände,    wobei  die in der     Kunststoffindustrie    üblichen Füllstoffe       mitverwendet    werden können.  



  Es wurde schon versucht, billige Ersatzstoffe für  die     Phenolharze    und andere bei der Herstellung von  Gussformen verwendete Kunstharze zu finden, aber  diese Ersatzstoffe wiesen Fehler auf, welche ihre Ver  wendung beeinträchtigen, z. B. Entwicklung von unan  genehmen oder schädlichen Dämpfen, hygroskopische  Eigenschaften, welche das Verderben der Produkte  beim Lagern verursachen, oder sie verlangen bei ihrer  Herstellung das Einhalten gewisser physikalischer Be  dingungen, z. B. das Aufrechterhalten bestimmter  Temperaturen.  



  Die erfindungsgemässe Masse ist frei von diesen  Fehlern.  



  Die erfindungsgemässe     wärmehartbare    Masse ist  dadurch     gekennzeichnet,    dass sie mehr als 50 Ge  wichtsprozente Kohlenhydrat, eine kleinere Menge  einer organischen Säure, vorzugsweise einer     Polycar-          bonsäure,    welche zweckmässig weitere Gruppen, z. B.

         Hyd@roxyl-    oder     Aminogruppen    als     Substituenten    ent  hält, oder einer aromatischen     Carbonsäure    mit aktiven       a-Kohlenstoffatomen    oder eines Esters einer solchen,  bzw. einen in wässriger Lösung sauer reagierenden  Stoff und, noch kleinere Mengen mindestens eines Ver  netzungsmittels und eines Amins in Mischung enthält.  Das Kohlenhydrat ist zweckmässig mit einer kleineren  Menge einer Mineralsäure oder eines beim Erhitzen  eine Mineralsäure abgebenden Salzes vermischt. Bei  spiele eines solchen Salzes sind     Ammoniumsulfat    und       Ammoniumchlorid.     



  Vorzugsweise beträgt die Menge des Kohlenhydrats  75-95 Gewichtsprozent der Masse.  



  Das Kohlenhydrat kann ein gegebenenfalls substi  tuiertes Mono- oder     Disaccharid    sein. Werden höhere         Polysaccharide    verwendet, ist es zweckmässig, diese  vor ihrer     Zumischung    zu     hydrolysieren.    Vorzugsweise  kommen in Frage: Dextrose,     Sacch@arose,        Maltose    und       Lactose.    Die letzteren werden zweckmässig erst inve  stiert.  



  Die Wahl der organischen Säure ist im grossen und  ganzen eine     wirtschaftliche    Frage, da von einer     Poly-          carbonsäure    weniger benötigt wird, als von einer       Monocarbonsäure.    Es ist zweckmässig, dass.

   die     Agly-          con-Seitenkette    des sich in der Masse bei der Wärme  härtung zwischen der Säure und dem Kohlenhydrat  normalerweise bildenden Esters reaktive Gruppen ent  hält, welche zwischen den     Aglycon-Seitenketten    und  dem bei der Härtung durch die     Reaktion.    der     Amino-          gruppen    des Amins mit der     Hemiacetalgruppe    des       Kohlenhydrats    gebildeten     N-Glycosids    chemische     Brük-          ken    bilden können.

   Solche reaktive Gruppen sind       Hydroxyl-    und     Aminogruppen    und freie     a-Wasserstoff-          atome.    Aromatische     Aglycone    sind auch brauchbar.  



  Eine wirtschaftlich zweckdienliche Quelle von ver  wendbaren organischen Säuren, bzw. ein in wässriger  Lösung :sauer reagierender Stoff ist die allgemein unter  der Bezeichnung     Tannin        bekannte    Stoffgruppe, welche  als chemischer Extrakt oder mechanisch hergestelltes  Pulver aus gewissen Hölzern, die in der     Gerbindustrie     verwendbar sind,     definiert    werden     kann.    Diese Stoff  gruppe kann in zwei     Gruppen    eingeteilt werden, und  zwar in     die        hydrolysierbaren    und die kondensierten       Tannine;

      typische Beispiele für diese beiden Gruppen  sind die Extrakte aus     Myrobalanen,    bzw. aus     Quebra-          cho.    Die auf dem Markt befindlichen Extrakte enthal  ten     ausser    organischen Säuren verschiedene andere  von Natur aus in den Rohstoffen enthaltene Stoffe,  aber sie     sind    in der     erfindungsgemässen    Masse recht  brauchbar.  



  Es können auch andere     Carbonsäuren    verwendet  werden, z. B. Zitronensäure und     Gallus..säure.     



  Die Vernetzungsmittel können     di-funktionelle    Ver  bindungen sein, z. B. Formaldehyd,     Paraformaldehyd,         Urverbindungen des Formaldehyds, wie     Hexamethyl-          entetramin,    sowie     Maleinsäureanhydrid    und     Phthalsäu-          reanhydrid.     



  Das Amin kann z. B.     Anilin,        Phenylendiamin,    Gluta  min,     Dicyandiamid    oder     Melamin    sein. Der bei der       Härtung    vor sich gehende Vorgang ist komplex und  noch nicht ganz aufgeklärt. Wahrscheinlich reagieren  die Amine mit der     Hemiacetalgruppe    des Kohlenhy  drats und weiter mit dem Vernetzungsmittel, z. B.  Formaldehyd oder einer anderen     difunktionellen    Ver  bindung. So besitzt z. B.

   Anilin ein aktives a Wasser  stoffatom und das     Melamin    für diesen Zweck zwei  weitere     Aminogruppen.    Das Amin ist vorzugsweise ein       Di-    oder     Polymin    und kann in Form eines seiner Salze,  z. B. als Sulfat, Phosphat oder Hydrochlorid, verwen  det werden.  



  Das Kohlenhydrat und die     organische    Säure bzw.  der sauer reagierende Stoff sind innig miteinander ver  mischt, zweckmässig als Pulver. Die anderen Bestand  teile können auch in Pulverform vorliegen, wenn sie       fest    sind, und können auch in     flüssiger    Form     dispergiert     und vom Pulver     adsorbiert    werden.  



  Eine besonders brauchbare Mischung eines Koh  lenhydrats     mit    einem beim Erhitzen eine Mineralsäure  abgebenden Salz ist unter dem eingetragenen Waren  zeichen      Dexacor    A 4701      erhältlich.    Diese     Mischung     ist in der britischen Patentschrift Nr.

   770 561     beschrie-          ben        und        besteht        aus        Dextrosemonohydrat        mit        etwa    6     %          Ammoniumsulfat.    Anstelle des     Ammoniumsulfats    kann  man Salzsäure oder Phosphorsäure verwenden.  



  Eine Ausführungsform der     erfindungsgemässen     wärmehärtenden Masse enthält     Dextrosenmonohydrat          (vermischt        mit    6     %        Ammoniumsulfat),        etwa        10        Ge-          wichtsprozent        Tannin    in Form von     sulfitiertem        Queb-          racho-Extrakt    und je etwa 0,5-2,

  0 Gewichtsprozent  Anilin und     Hexamethylentetramm.    Die     perzentuale     Menge der     genannten    Zusätze bezieht sich auf die  Menge des Kohlenhydrats.  



  Die genaue Zusammensetzung der erfindungsge  mässen Masse hängt in einem grossen Ausmasse von  den zu erreichenden Eigenschaften ab. Im allgemeinen  wirkt sich eine Erhöhung der Menge organischen Säure  in einer Erhöhung der Festigkeit der aus der Masse  verfertigten Gegenstände aus, aber man erhält für die  meisten Zwecke genügende     Festigkeiten,    wenn die  Menge der     Carbonsäure    20     Gewichtsprozente    beträgt.  Eine weitere Erhöhung der Säuremenge wirkt sich in  immer geringerer Festigkeitssteigerung aus und wird  bald unwirtschaftlich.  



  Bei den Aminen und den Vernetzungsmitteln be  stimmt die Grösse der zu erzielenden     Festigkeit    die       zuzufügende    Menge. Ein höherer Gehalt an diesen  Stoffen     als    etwa 2,0 Gewichtsprozente bedingt aber  keine weitere Steigerung der Festigkeit. Wenn man in  dessen ein     flüssiges    Amin, z. B.

   Anilin, verwendet, ist       es        zweckmässig,        bis        zu        etwa    5     %        zuzusetzen,        um        den     im Laufe des     Mischens    auftretenden Verlusten entge  genzuwirken und eine gleichmässige Verteilung<I>zu ge-</I>  währleisten.  



  Vorzugsweise     soll,die    Menge der organischen. Säure       5-16        %,        die        des        Amins        1-15        %        und        die        des        Vernet-          zungsmittels        0,2-5        %        des        Kohlenhydratgewichtes        be-          tragen.     



  Wenn man die     erfindungsgemässe    Masse auf etwa  150  C oder noch höher erwärmt, reagieren die Be  standteile miteinander und bilden ein noch     wärmehärt-          bares    harzartiges Produkt mit solchen Eigenschaften,    dass es synthetische     Phenol-Formaldehyd-Harze    und  ähnliche Produkte, die zur Herstellung von geformten  Gegenständen,     Gussformen    und Gusskernen verwendet  zu werden pflegen,     ersetzen    kann.  



  Bei der Herstellung von geformten Gebilden kann  man die     erfindungsgemässe    Masse mit den, üblichen  Füllstoffen mischen und unter Einwirkung von Druck       'und    Wärme in bekannter Weise formen. Das Verhält  nis von Masse zu Füllstoff hängt von der Art des Füll  stoffes und d er zu erzeugenden Gebilde ab.  



  Die     erfindungsgemässe    Masse kann auch zur Her  stellung von geformten Gebilden     mit    Hilfe eines sol  chen Verfahrens verwendet werden, bei welchen nicht  unter Druck geformt, sondern in Formen gegossen  wird. Die hierbei zur Verwendung gelangenden Füll  stoffe müssen genügend wärmebeständig sein, um die       idabei    angewendeten Temperaturen auszuhalten.  



  Die erfindungsgemässe Masse kann auch zur Her  stellung von gesinterten oder porösen Metallprodukten  verwendet werden. Man mischt das Metallpulver mit  der wärmehärtenden Masse, setzt in eine geheizte  Form und brennt die Masse durch fortgesetztes Erhit  zen aus.  



  Die erfindungsgemässe Masse kann auch bei der  Herstellung von     geschäumtenm    wärmeisolierendem  Material verwendet werden, wobei man sie ohne  Druckanwendung mit solchen Stoffen zusammen er  hitzt, welche beim Erhitzen grosse     volumina    Stickstoff  oder andere     inerte    Gase entwickeln. Solche Stoffe sind  z. B.     Azodicarbonamid,        Azo-diisobutyronitril    und       Para-para'-Oxy-bis-(benzolsulfonylhydrazid).     



  Die erfindungsgemässe Masse kann auch zur Her  stellung von Formen und Kernen Verwendung finden,  zusammen mit Ton, mehlartigen Bindemitteln oder  anderen bei Nassguss üblichen Stoffen.  



  Die erfindungsgemässe Verwendung der     erfin-          dungsgemässen    Masse zur Herstellung von Gussformen  und     Gusskernen    erfolgt z. B. derart, dass man der  Masse ein feuerfestes,     körniges    Material zumischt. Als  solches Material kann Quarzsand,     Zirkonsand    und  jedes andere, schon jetzt in der Giesserei verwendete  schwerschmelzende Material dienen.  



  Versuche haben gezeigt, dass die     Art    der beim  Zumischen des     feuerfesten    Materials zur     gepulverten     Masse benützten Mischvorrichtung die Festigkeit der  aus dem Produkt hergestellten Gussformen und Kerne  stark beeinflussen. Man erhält die besten Resultate,  wenn man :einen     Mischkollergang    verwendet, in wel  chem beim Drehen der Läufer über der Schale     ein     gewisses Scheuern oder Gleiten vor sich geht, und  gleichzeitig sollen die Läufer auf die Schale einen. be  deutenden     Druck    ausüben. Man erhält z.

   B. zufrieden  stellende Ergebnisse bei Gebrauch einer     Vorrichtung     Mullrex     Muller,    in welcher die Breite der Läufer so       gross    ist, dass auf das Gemisch beim Drehen der Läu  fer eine     Gleitwirkung    ausgeübt wird. Das Ergebnis der  Versuche zeigt, dass das Verhältnis der Breite der Läu  fer zum Durchmesser der Schale und das Gewicht des  Läufers wichtige Faktoren sind und dass man gute  Resultate erzielt, wenn die Lauffläche der Läufer einen  beträchtlichen Teil der Schalenoberfläche bedeckt.  



  Es hat sich auch gezeigt, dass man. bei der     Verwen-          .dung    der erfindungsgemässen Masse zur Herstellung  von Gussformen und Gusskernen vorteilhaft einen  Mischer mit einer Anschlagplatte hoher     Geschschwin-          digkeit    anwenden kann. In diesen Mischern wird das  feuerfeste     körnige    Material durch die Reibungswärme      erhitzt, was vorteilhaft ist, weil dieses Material     zweck-          mässig    in erwärmtem Zustand der Masse zugemischt       wird.     



  Wenn man das Kohlenhydrat mit dem     körnigen     Material zusammen auf 118-140  C erwärmt, erhält  man ein teilweise überzogenes Produkt. Die organische  Säure oder der sauer reagierende Stoff kann gleichzei  tig mit dem Kohlenhydrat oder nach dessen Zufügung  zugegeben werden.  



  Man kann das Gemisch von Kohlenhydrat, organi  scher Säure und körnigem Material abkühlen, auf die  gewünschte Feinheit mahlen und     dann    das Amin und  das     Vernetzungsmittel    zugeben.  



  Man kann auch derart vorgehen, dass man     :die     Säure und eine Mineralsäure oder ein beim Erhitzen  diese Säure lieferndes Salz mit dem Kohlenhydrat zu  sammen warmem Sand zumischt, die Mischung ab  kühlt, vermahlt und dann. das     Vernetzungsmittel    und  das Amin zusetzt.  



  Wenn man die organische Säure und eine Mineral  säure oder ein diese Säure lieferndes     Salz    mit dem  Kohlenhydrat zusammen im Laufe des     Mischens    er  wärmt, wird die     Härtungsgeschwindigkeit    des Produk  tes erhöht.  



  Nachfolgend wird beispielsweise eine Herstellungs  art der Masse und ihre Verwendung eingehender be  schrieben:  1. Man     vermischt    das pulverförmige Kohlenhydrat  mit einer anorganischen Säure oder einem beim Erhit  zen eine solche Säure liefernden Salz.  



  2. Man gibt auf 100-140  C erwärmtes körniges  feuerfestes Material in eine     Mullrex-Mühle    oder ein  solches kaltes Material in einen Mischer mit einer An  schlagplatte hoher Geschwindigkeit und mischt bis eine  Temperatur von 100-140  C erreicht ist.  



  3. Man gibt die Mischung 1 zu dem warmen Mate  rial 2 und mischt 1-10 Minuten.  



  4. Man trägt das Produkt aus und lässt auf unter  100  C,     zweckmässig    bis     Zimmertemperatur,    abkühlen.  5. Man trägt die Mischung zum Mischer zurück,  setzt die organische Säure, bzw. den sauer reagieren  den Stoff, das     Vernetzungsmittel    und das     Amin    zu und  mischt bis zur     gleichmässigen    Verteilung.  



  Man erhält gute Eigenschaften durch Verwendung  eines festen Amins, z. B.     Melamin    oder     Dicyandiamid,     ohne Erwärmung beim Mischen, und man gibt das  kalte körnige feuerfeste Material in einen     Kollergang,     wie vorhin beschrieben, und setzt die nötige Menge der  vorher gemischten gepulverten Masse     hinzu.    Das  Mischen wird fortgesetzt, bis das Bindemittel im     körni-          gen    Material gleichmässig verteilt ist. Je nach     Bauart     der Mühle erhält man eine genügende Verteilung in  2-5 Minuten.

   Die Menge der zugesetzten gepulverten  Masse hängt von den Erfordernissen ab, liegt aber im  allgemeinen zwischen 2 und 10 Gewichtsprozent des  körnigen Materials.  



  Das     Vermischen    der zweckmässig gepulverten  Masse mit dem körnigen feuerfesten Material wird  .durch Zugabe einer kleinen Menge einer zähflüssigen  Flüssigkeit     gefördert,    welche die Körner des Materials  und die gepulverte Masse umhüllt. Eine solche Flüssig  keit ist die Lösung eines Stoffes, der die Umhüllung  bildet, in einem     Lösungsmittel,    das leicht trocknet und  mit den Bestandteilen der Masse nicht reagiert. Man  kann z. B. eine Lösung von     Äthylcellulose    in denatu  riertem Weingeist oder eines     Melamin-Formaldehyd-          harzes    in Wasser verwenden. Die benötigte Menge ist    nicht gross, man kann z.

   B. mit 280 ml einer 2     0/eigen     Lösung von     Äthylcellulose    die Körner von 45 kg einer  Mischung von körnigem Material und gepulverter       ,Masse    überziehen. Das     MelaminFormaldehydharz     kann man in fester Form zugeben und dann Wasser  zufügen. Die Menge des     Melamin-Formaldehydharzes     liegt     zweckmässig    zwischen 2 und 10 Gewichtsprozent  der erfindungsgemässen Masse und :die benötigte Was  sermenge zwischen 0,25     und    2 Gewichtsprozent des       .Gesamtgewichtes    von Bindemittel und körnigem Mate  rial.  



  Es. hat     sich    als vorteilhaft erwiesen, die Lösung  oder das Wasser zu einem Gemisch von feuerfestem  körnigem Material und gepulverter wärmehärtender  ,Masse sofort nach dem     Vermischen    dieser zwei Mate  rialien im     Kollergang    zuzusetzen. Man gibt die Lösung  oder das Wasser langsam zu,     während    sich die Mühle  noch dreht, und setzt das Mischen noch     etwa    4 Minuten  fort, um eine gleichmässige Verteilung zu erzielen..     In     dieser Zeit verdampft ein Teil des Lösungsmittels aus  :der Mischung, und man erhält einen Überzug des gelö  sten Stoffes auf der Hauptmenge der Bestandteile.

         Wenn    der Sand warm ist, verdampft natürlich mehr  Lösungsmittel, aber man erhält auch in diesem Fall     ein     brauchbares Material.  



  Die letzten     Lösungsmittelreste    kann man leicht aus  der Mischung entfernen, wenn man diese aus der  Mühle austrägt, entweder durch Trocknen an der Luft  oder indem man in einem mit einem Ventilator ver  bundenen     Cyklon    die Körner der Mischung mit .dem  Luftstrom     in:    die Höhe treibt, wobei der Luftstrom den  Rückstand an     Lösungsmittel    leicht     entfernt.     



  Die durch diese Umhüllung erreichbaren Vorteile  sind:  a) im Material zur Herstellung von     Gussformen     und Gusskernen wird die gepulverte Masse vom       schwerschmelzenden    körnigen Material praktisch nicht  getrennt, und       b)    das Material zeigebessere Eigenschaften.  



  Die Mischung zur Herstellung von Gussformen, die  aus feuerfestem Material, z. B. Sand, und der     erfin-          dungsgemässen    Masse besteht (gegebenenfalls modifi  ziert durch Umhüllung durch Zufügung einer zähflüssi  gen Lösung von     Äthylcellulose    in Alkohol und     nachhe-          riges    Entfernen des Lösungsmittels oder durch Zufü  gung eines     Melamin-Formaldehydharzes    und Wasser       und        nachheriges        Entfernen    des Wassers), kann für  gewisse     Giessereizwecke    durch Zugabe von kleineren  Mengen anderer Stoffe verbessert werden.

   So     kann.     man Schmiermittel zusetzen, um das Ankleben der       Gussform    oder des Gusskerns an die Schablone oder  den Giesskasten praktisch zu vermeiden, z. B.     Silicone     oder Stoffe, welche     die    Oberfläche des Gusses verbes  sern, z. B. Graphit,     Kieselsäuremehl    oder     Zirkonerd-          mehl.     



  Die Zusammensetzung der     erfindungsgemässen     Masse liegt zweckmässig zwischen den folgenden     Gren          zen:     
EMI0003.0076     
  
    Kohlenhydrat <SEP> (zweckmässig <SEP> eine
<tb>  Mineralsäure <SEP> oder <SEP> ein <SEP> beim
<tb>  Erhitzen <SEP> eine <SEP> solche <SEP> Säure
<tb>  lieferndes <SEP> Salz <SEP> enthaltend) <SEP> 75-95 <SEP> Teile
<tb>  Tannin <SEP> 5-15 <SEP> Teile
<tb>  Mono-, <SEP> Di- <SEP> oder <SEP> Triamine <SEP> 1-15 <SEP> Teile
<tb>  Vernetzungsmittel <SEP> 1/4- <SEP> 5 <SEP> Teile       
EMI0004.0001     
  
    Eine <SEP> bewährte <SEP> Zusammensetzung <SEP> besteht <SEP> aus:

  
<tb>   Dexacor <SEP> A <SEP> 4701 <SEP>   <SEP> (eingetr. <SEP> Marke) <SEP> 90 <SEP> Teile
<tb>  Sulfitierter <SEP> Quebracho-Extrakt <SEP> 12 <SEP> Teile
<tb>  Melamin <SEP> 6 <SEP> Teile
<tb>  Hexamin <SEP> 2 <SEP> Teile       Anstelle von      Dexacor     kann man ein anderes  ähnliches Kohlenhydrat mit einem Gehalt von 6 %  einer Mineralsäure oder eines beim Erhitzen eine sol  che Säure liefernden     Salzes    verwenden.  



  Die genannte Masse kann z. B. mit Sand in einem       Mengenverhältnis    von 5 Gewichtsteilen Masse auf 100  Gewichtsteile Sand vermischt und, wie oben beschrie  ben, die Teilchen können umhüllt werden, um eine  Mischung zur Herstellung von     Gussformen    zu erhalten.  Eine solche Mischung deckt     zufriedenstellend    die  Oberfläche eines Modells oder Giesskastens, wenn man  in üblicher Weise und auf die übliche Temperatur er  hitzt. Die Bedeckung wird noch verbessert, wenn man  das Produkt, wie oben beschrieben, entweder mit       Äthylcellulose    oder einem     Melamin-Formaldehydharz     in Wasser umhüllt. Eine solche Umhüllung kann durch  ein weiteres Erhitzen von etwa 2-3 Minuten herge  stellt.

   Ein Vergleichsversuch von Probestücken aus, der  erwähnten, nicht umhüllten Masse     mit        Stücken,    die aus  Sand und 5  /a     Phenolharz    hergestellt wurden, zeigte fol  gende Ergebnisse:  
EMI0004.0012     
  
    Bindemittel <SEP> Biegefestigkeit
<tb>  Phenolharz <SEP> 10-15 <SEP> kg,
<tb>  je <SEP> nach <SEP> Harzmenge
<tb>  Erfindungsgemässe <SEP> Masse <SEP> l2-13 <SEP> kg       Die     erfindun:gsgemäss@e    Masse kann auch zur Her  stellung von     Gussformen    und Kernen für das sogenann  te      hot        box -Verfahren    verwendet werden, welches  in      Fonderie     September 1959, Seiten 395-407 be  schrieben ist.  



  Die erfindungsgemässe Masse hat bestimmte Vor  teile gegenüber den     Phenol-Formaldehydharzen    und  anderen bisher     verwendeten    wärmehärtenden Stoffen.  In erster Linie sind die Ausgangsstoffe     verhältnismäs-          sig    billig; sie     können    in fertig gepulverter Form und in       standardisierter    und gleichmässiger Qualität bezogen  werden.

   In zweiter Linie besteht das Herstellungsver  fahren der Masse nur in einem innigen Vermischen und  eventuell Erwärmen der Ausgangsstoffe in .dem er  wünschten Mengenverhältnis, so dass man ohne teure  Kontrolle mit einfachen Vorrichtungen Massen     gleich-          mässiger    Qualität herstellen kann. Endlich ist die ge  pulverte Masse rein und nicht klebrig und ihre Verar  beitung ist für     die    Gesundheit der Arbeiter unschäd  lich.  



  <I>Beispiel 1</I>  Man erwärmt 45 kg einer     1:1-Mischung    von     Red-          hill    H- und     Redhill        F-Sand    auf 160  C und trägt sie in  eine Mullrex     Muller    ein. Wenn die Temperatur des  Sandes auf 140  C gesunken ist, gibt man 2,3 kg     Dex-          trosemonohydrat    zu, das 6 %     Ammoniumsulfat    enthält.  Man mischt     21/,-3    Minuten. Die Temperatur sinkt auf  etwa 70  C.

   Man gibt 340 g     bisulfitierten        Quebra-          choextrakt    zu, setzt das Mischen noch 1 Minute fort,  wobei die Temperatur auf etwa 60  C sinkt, und gibt  57 g     Hexamethylentetramin    und 200 ml technisches  Anilin zu. Nach einem 1     Minute        dauernden    weiteren  Mischen trägt man die Masse aus und lässt sie auf       Zimmertemperatur    auskühlen.    Aus dieser Mischung werden Gussformen herge  stellt.  



  Probestücke aus dieser Masse zeigen eine Biege  festigkeit von etwa 77     kg/cm2.     



  <I>Beispiel 2</I>  Man erwärmt 45 kg einer     1:1-Mischung    von     Red-          hill    H- und     Redhill    F-Sand auf     160     C und trägt sie in  eine Mullrex     Muller    ein. Wenn die Temperatur des  Sandes auf 140  C gesunken ist, gibt man 2,3 kg     Dex-          trosemonohydrat    zu, das 6 %     Ammoniumsulfat        enthält,          und    mischt     21/2    - 3 Minuten.

   Die Temperatur sinkt  auf etwa 70  C, und man gibt 340 g     bisulfitierten          Quebrachoextrakt    zu, setzt das Mischen noch 1 Minute  fort, wobei die Temperatur auf etwa 60  C     sinkt,    und  gibt nun 57 g     Hexamethylentetramin    und 200     ml          Orthotoluidin    zu; nach einem 1 Minute dauernden wei  teren Mischen trägt man die Masse aus und lässt sie  auf     Zimmertemperatur    abkühlen.  



  Aus dieser Mischung werden Gussformen herge  stellt.  



  Probestücke aus dieser Masse zeigen eine Biege  festigkeit von etwa 70     kg/cm2.     



  <I>Beispiel 3</I>  Man gibt 11,3 kg einer     1:1-Mischung    von     Redhill     H- und     Redhill    F-Sand in einen      Tweedy         Impaktmi-          scher    und mischt 8 Minuten. Dabei steigt die Tempera  tur des Sandes auf 102  C. Nun gibt man 0,57 kg     Dex-          trosemonohydrat,    das 6 %     Ammoniumsulfat    enthält, zu,  mischt 4 Minuten, trägt die Mischung aus und lässt sie  auf 50  C abkühlen.

   Dann gibt man sie wieder in den  Mischer, gibt 85 g     bisulfitierten        Quebrachoextrakt,     14 g     Hexamethylentetramin    und 50 ml technisches  Anilin zu und mischt weitere 2 Minuten. Das Produkt  wird ausgetragen, und daraus hergestellte Probestücke  zeigen     Biegefestigkeiten    von etwa 50     kg/cm2.     



  <I>Beispiel 4</I>  Man erwärmt 11,3 kg einer     1:1-Mischung    von       Redhill    H- und     Redhill    F-Sand auf 140  C und gibt sie  in den      Tweedy         Impaktmischer.    Man gibt zum Sand  0,57 kg     Dextrosemonohydrat,    das 6 % Ammonium  sulfat enthält, zu und mischt 4 Minuten. Das Produkt  trägt man aus und lässt es auf Zimmertemperatur ab  kühlen. Nun trägt man die Mischung wieder in den  Mischer ein, setzt 85 g     bisulfierten        Quebrachoextrakt,     14 g     Hexamethylentetramin    und 50 ml Anilin zu und  mischt 2 Minuten.

   Das Produkt wird ausgetragen, und  daraus hergestellte Probestücke zeigen     Biegefestigkei-          .ten    von etwa 56     kg/cm2.     



  <I>Beispiel 5</I>  Die Tabelle 1 zeigt die Zusammensetzung verschie  dener Massen; in dieser Tabelle ist das Gewicht der  übrigen     Bestandteile    als     Perzentsatz    des Gewichtes des  Kohlenhydrats angegeben. Die in der Tabelle 1 be  schriebenen Massen wurden durch inniges Mischen der  in den angegebenen Mengenverhältnissen vorliegenden  Bestandteile hergestellt.  



  Um aus diesen Massen ein     Gussformengemisch          herzustellen,    mischt man     221/2    kg     Redhill        H-Sand,          221/2    kg     Redhill    F-Sand innig mit 2,25 kg der wärme  härtenden Masse. Mischen     eines    anderen körnigen       schwerschmelzenden    Materials in einem anderen     Ge-          wichtwtsverhältnis    mit der wärmehärtenden Masse lie  fert     ebenfalls    brauchbare Mischungen.

      
EMI0005.0001     
  
     Bemerkung: Beispiel 22 weist Zeichen von     Ther-          moplastizität    auf.  



  Die Tabelle 2 zeigt die Eigenschaften von Gussfor  men, welche in der im Beispiel 5 beschriebenen Weise  mit den wärmehärtenden Massen der Tabelle 1 herge  stellt worden sind. Die angeführte     Härtungszeit    ist be  stimmt durch die Zeit, welche nötig ist, eine Gussform    zu härten, die sich auf einer Modellplatte von     einer     Temperatur von 280  C 2  C bildet, die man während  25 Sekunden aus einem 18 kg Mischung     enthaltenden          Kippkasten    überzogen hat.  



  Biege- und Bruchfestigkeit werden an einem Probe  stab     bestimmt,    der aus einem Stück gehärteter  Mischung     in    der Grösse von 25,40 X 6,35 X 12,70 mm      ( 0,05     mm)    geschnitten wurde. Der Probestab wird  auf einer     Dreipunktbelastung    mit 38,1 mm zwischen  den     Aufliegepunkten    gebrochen.

    
EMI0006.0004     
  
    <I><U>Tabelle <SEP> 2</U></I>
<tb>  Beispiel <SEP> Härtungszeit <SEP> Bruchfestigkeit <SEP> Biegefestigkeit
<tb>  Nr. <SEP> Minuten <SEP> kg <SEP> kg/cm2
<tb>  1 <SEP> 3 <SEP> 7,7 <SEP> 42,8
<tb>  2 <SEP> 4 <SEP> 8,4 <SEP> 46,6
<tb>  3 <SEP> 3 <SEP> 11,8 <SEP> 65,5
<tb>  4 <SEP> 3 <SEP> 12,1 <SEP> 66,8
<tb>  5 <SEP> 2,75 <SEP> 12,5 <SEP> 69,3
<tb>  6 <SEP> 3 <SEP> 12,5 <SEP> 69,3
<tb>  7 <SEP> 2,9 <SEP> 12,5 <SEP> 69,3
<tb>  8 <SEP> 2,9 <SEP> 11,8 <SEP> 65,5
<tb>  9 <SEP> 2,5 <SEP> 11,8 <SEP> 65,5
<tb>  10 <SEP> 3 <SEP> 11,8 <SEP> 65,5
<tb>  11 <SEP> 3 <SEP> 10,5 <SEP> 58,7
<tb>  12 <SEP> 3 <SEP> 11,6 <SEP> 64,2
<tb>  13 <SEP> 3 <SEP> 11,6 <SEP> 64,2
<tb>  14 <SEP> 3 <SEP> 10,9 <SEP> 60,5
<tb>  15 <SEP> 3 <SEP> 12,3 <SEP> 68,0
<tb>  16 <SEP> 3 <SEP> 14,5 <SEP> 81,9
<tb>  17 <SEP> 3 <SEP> 15,9 <SEP> 89,5
<tb>  18 <SEP> 3 <SEP> 8,2 <SEP> 45,

  4
<tb>  19 <SEP> 3 <SEP> 12,1 <SEP> 66,8
<tb>  20 <SEP> 3 <SEP> 11,1 <SEP> 62,5
<tb>  21 <SEP> 3,5 <SEP> 11,1 <SEP> 61,8
<tb>  22 <SEP> 3 <SEP> 8,6 <SEP> 47,9
<tb>  23 <SEP> 2 <SEP> 12,3 <SEP> 68,0
<tb>  24 <SEP> 2,5 <SEP> 12,5 <SEP> 69,3       Zum Vergleich sei erwähnt, dass eine     Gussformmi-          schung,    die nur aus. Sand und     Dextrosemonohydrat     bestand, eine     Härtungszeit    von. 4,5 Minuten hatte und  eine daraus hergestellte Probe eine Bruchfestigkeit von  5,2 kg und eine Biegefestigkeit von 29,0     kg/cm2    auf  wies.

   Der Zusatz von 6 %     Ammoniumsulfat    setzt die       Härtungszeit    auf 4 Minuten herab und erhöht die  Bruchfestigkeit auf 6,5 kg und die Biegefestigkeit auf  36,5     kg/cm2.     



  Eine wärmehärtende Masse, die<I>2,25 kg</I>     Dextrose-          monohydrat        mit    6     %        Ammoniumsulfat,        1,25         /o        Hexa-          min    und 5     %        Anilin    enthält, benötigt eine     Härtungszeit     von 3 Minuten und weist eine Bruchfestigkeit von  8,5 kg und eine Biegefestigkeit von 43,0     kg/cm2    auf.

    <I>Beispiel 6</I>  Man bereitet eine Masse, indem man die fein ver  teilten Stoffe im folgenden Gewichtsverhältnis innig  vermischt:  
EMI0006.0026     
  
    90 <SEP> Teile <SEP> Dexacor
<tb>  12 <SEP> Teile <SEP> sulfitierter <SEP> Quebrachoextrakt
<tb>  8 <SEP> Teile <SEP> Melamin
<tb>  2 <SEP> Teile <SEP> Hexamin.       Man gibt von dieser Masse 1,53 kg zu 50,8     Redhill     F-Sand und mischt 1 Minute in einer     Mullrex-Mühle.     Man gibt dann zum Gemisch von Sand und Binde  masse 1136 ml Wasser und mischt weitere 3-4 Minu  ten. Die Mischung wird ausgetragen und zur Herstel  lung von     Kernen    nach dem      hot    box  Verfahren ver  wendet.  



  Ein Probestück aus dieser Mischung zeigte eine  Zugfestigkeit von. 21,5     kg/cm2.    Die     Biegefestigkeiten       legen bei etwa 54     kg/cm2.    Der Zusatz von 4 Teilen  eines     Melamin-Formaldehydkondensates    (Verhältnis       Melamin:        Formaldehyd    = 1:2,2 bis 1:4,5) ist insofern  vorteilhaft, als die     Mitte    des Kernes langsam nach der  Entfernung desselben von dem warmen Kernkasten  völlig erhärtet.  



  <I>Beispiel 7</I>  Man schmilzt 2,25 kg     Dextrosemonohydrat,    das  6      /o        (NH4)2S04    enthält, in einem offenen Behälter     bei     125  C, gibt 340 g     sulfitierten        Quebrachoextrakt,    112 g       Melamin    und 56 g     Hexamin    zu, während man mit  einem Schnellmischer umrührt, und giesst die Masse in  eine auf 250  C erwärmte, entsprechend mit Öffnung  versehene verschlossene Form, wobei man genügend  Raum für die Wärmeausdehnung des Materials lässt.

    Nach dem Enthärten besteht die Masse aus einem  spröden Schaum mit vorzüglichen     Wärmeisolierungs-          eigenschaften,    guter mechanischer Festigkeit und  Widerstandsfähigkeit gegen Wärmeabbau. Man kann  den Schaum noch verbessern, indem man Stoffe zu  setzt, welche grosse Gasmengen beim Erhitzen     entwik-          keln,    z. B.     Azo-dicarbonamid.    Diese Stoffe soll man  unmittelbar vor dem     Giessen    mit einem Schnellmischer  in die Masse .einrühren.  



  Bei manchen Anwendungen, insbesondere bei  Gussformen, ist es erwünscht, dass das Kohlenhydrat  unter dem Einfluss von Wärme und ohne Anwendung  von Druck     gewissermassen    flüssig sein soll, und es: hat  sich gezeigt,     dass    die Fliessneigung bei den einfachen  Mono- und     Disacchariden    grösser ist als bei den     Poly-          sacchariden.    Nötigenfalls kann man die     Fliessneigung     durch Einstellung des. Mengenverhältnisses von     Oligo-          sacchariden    zu den     Polysacchariden    beeinflussen.  



  Der chemische Vorgang bei der Härtung ist sehr  komplex und es kann eine Mehrzahl von möglichen  Reaktionen gleichzeitig vor sich gehen. Wahrscheinlich  erfolgen die folgenden Reaktionen:  1.     Veresterung    einer     Hydroxylgruppen    der Kohlen  hydrate durch Umsetzung mit den     Carboxylgruppen     der     Carbon.säure.     



  2. Ausbildung einer dreidimensionalen Struktur aus       .diesen    Estern durch:  a) Bildung einer indirekten oder direkten Querver  bindung, wahrscheinlich einer     Methylenätherbrücke,     zwischen     unveresterten        Hydroxylgruppen    in den     Sac-          charid-Einheiten    und den     bifunktionellen    Vernetzungs  mitteln, z. B.     Hexamin,    Formaldehyd,     Phthal.säurean-          lydrid    und     Maleinsäureanhydrid.     



  b) Bildung einer direkten Querverbindung zwischen  unvollständig veresterten     Kohlenhydrateinheiten    und       di-    und     trifunktionellen        Carbonsäuren.     



  c) Bildung von indirekt querverbundenen     Saccharid-          ester-Einheiten    durch eine Reaktion zwischen den       hydroxylischen    oder     phenolischen    Bestandteilen der  (Seitenketten und den     bifunktionellen    Vernetzungsmit  teln. (Die     phenolischen    Bestandteile der     Tannine,    ins  besondere der kondensierten     Tannine,    besitzen schein  bar eine     trifunktionelle        resorcinartige    Wirkung.)  3. Die     Wirkungsweise,    der Mineralsäure oder des  beim Erhitzen eine solche Säure liefernden. Salzes ist  unklar.

   Wahrscheinlich spielt die     Mineralsäure    bei der  Herstellung von     oxydativen    Abbauprodukten, insbe  sondere von     Carbonsäuren,    z. B.     Aldonsäuren    und  Zuckersäuren, eine Rolle. Diese könnten mit den       Hydroxylgruppen    der benachbarten     Saccharid-Einhei-          ten    reagieren. Es ist aber auch möglich,     .dass    die Mine  ralsäure nur dazu dient, ein entsprechend saures      Medium zu bilden, das die Reaktion zwischen den     Car-          boxyl-    und     Hydroxylgruppen    erleichtert.  



  4. Die Wirkung der Amine kann darin bestehen,  dass durch eine Reaktion zwischen ihren     Aminogrup-          pen    und den     Hemiacetalgruppen    des Kohlenhydrats       N-Glycoside    gebildet werden. Eine weitere Reaktion  mit     bifunktionellen    Vernetzungsmitteln ist möglich, da  die für die     erfindungsgemässe    Masse verwendbaren  Amine auch nach einer vorhergehenden Kondensation  mit den     Hemiacetalgruppen    des     Kohlenhydrats    eine  weitere Reaktion mit diesen Verbindungen eingehen  können.

   Es ist aber anzunehmen, dass eine solche  Reaktion nicht an jeder     Hemiacetalgruppe    jeder     Sac-          charid-Einheit    vor sich geht, da Versuche gezeigt  haben, dass man die besten physikalischen Eigenschaf  ten mit weniger Amin erhält, als dem     molaren    Verhält  nis entsprechen würde.  



  <I>Beispiel 8</I>  Man bereitet eine Masse durch inniges Vermischen  der folgenden feinverteilten Stoffe:  
EMI0007.0016     
  
    90 <SEP> Teile <SEP> Dexacor
<tb>  12 <SEP> Teile <SEP> sulfitierter <SEP> Quebrachoextrakt
<tb>  8 <SEP> Teile <SEP> Melamin
<tb>  1 <SEP> Teil <SEP> Hexamin.       Von dieser Mischung gibt man 3,13 kg zu 25,4 kg       Redhill        H-Sand    und<I>25,

  4 kg</I>     Redhill    F-Sand und  mischt zwei Minuten .in einer     Mullrex-Mühle.    Man gibt       dann        600        ml        einer        20        %-igen        Lösung        von        Äthylcellu-          lose    in denaturiertem Alkohol langsam zur Mischung  in der Mühle und setzt das Mischen weitere 4 Minuten  fort. Die Mischung wird dann ausgetragen und an der  Luft getrocknet. Daraus bereitete Probestücke zeigen  eine Biegefestigkeit von etwa 65     kg/cm2.     



  <I>Beispiel 9</I>  Man bereitet     eine    Masse durch     inniges    Mischen der  folgenden feinverteilten Stoffe:  
EMI0007.0034     
  
    90 <SEP> Teile <SEP> Dexacor
<tb>  12 <SEP> Teile <SEP> sulfitierter <SEP> Quebrachoextrakt
<tb>  8 <SEP> Teile <SEP> Melamin
<tb>  4 <SEP> Teile <SEP> Melamin-Formaldehydharz <SEP> M/F <SEP> : <SEP> 1:3
<tb>  1 <SEP> Teil <SEP> Hexamin.       Von dieser Mischung gibt man 3,25 kg zu 25,4 kg       Redhill        H-Sand    und 25,4 kg     Redhill    F-Sand und  mischt 2 Minuten in einer     Mullrex-Mühle.    Dann gibt  man 300 ml Wasser zu und setzt das Mischen weitere  4 Minuten fort.

   Das Gemisch wird ausgetragen und das  Wasser an der freien Luft oder mit einem warmen  Luftstrom     entfernt.    Aus dieser Mischung bereitete Pro  bestücke zeigen.     eine    Biegefestigkeit von etwa  68     kg/cm2.  

Claims (1)

  1. PATENTANSPRÜCHE I. Wärmehärtbare Masse, dadurch gekennzeichnet, dass sie mehr als 50 Gewichtsprozent Kohlenhydrat, eine kleinere Menge einer organischen Säure bzw. einen in wässriger Lösung sauer reagierenden organi schen Stoff und noch kleinere Mengen mindestens eines Vernetzungsmittels und eines Amins in Mischung enthält. II. Verfahren zur Herstellung der Masse nach Patentanspruch I, dadurch gekennzeichnet, dass man ein mit einer Mineralsäure oder einem eine Mineral- säure abgebenden Salz vermischtes Kohlenhydrat mit den übrigen Komponenten der Masse vermischt.
    III. Verwendung der Masse nach Patentanspruch I zur Herstellung von Gussformen und Gusskernen. UNTERANSPRÜCHE 1. Masse nach Patentanspruch I, dadurch gekenn zeichnet, dass sie ausserdem eine Mineralsäure oder ein beim Erhitzen eine Mineralsäure abgebendes Salz enthält. 2. Masse nach Unteranspruch 1, dadurch gekenn zeichnet, dass die Menge der Mineralsäure bzw. des dieses abgebenden Salzes etwa 6 1/o der Kohlenhydrat menge beträgt. 3. Masse nach Patentanspruch I, dadurch gekenn zeichnet, dass die Menge der Säure bzw. des. Esters 5-20 % der Kohlenhydratmenge beträgt. 4.
    Masse nach Patentanspruch I, dadurch gekenn zeichnet, dass die Menge des Vernetzungsmittels 0,2-5 % der Kohlenhydratmenge beträgt. 5. Masse nach Patentanspruch I, dadurch gekenn zeichnet, dass die Menge des Amins 1-15 0/0 der Koh- lenhydratmenge beträgt. 6. Masse mach Patentanspruch I, dadurch gekenn- zeichnet, dass die Säure eine Polycarbonsäure ist. 7.
    Masse nach Patentanspruch I, .dadurch gekenn zeichnet, dass die Säure mindestens eine Hydroxyl- gruppe enthält. B. Masse nach Patentanspruch I, dadurch gekenn zeichnet, dass die Säure eine aromatische Carbonsäure ist. 9. Masse nach Patentanspruch I, dadurch gekenn zeichnet, dass .sie mindestens zwei Säuren enthält, wel che Polycarbonsäuren, Oxycarbonsäuren und/oder aro matische Carbonsäuren sind. 10.
    Masse nach Unteranspruch 7, dadurch gekenn- zeichnet, dass die Säure Gallussäure oder Zitronen säure ist. 11. Masse nach Patentanspruch I, dadurch gekenn zeichnet, dass der sauer reagierende Stoff Tannin ist. 12. Masse nach Patentanspruch I, dadurch gekenn zeichnet, dass das Kohlenhydrat ein Mono- oder Disaccharid ist. 13. Masse nach Patentanspruch I, dadurch gekenn zeichnet, dass das Kohlenhydrat Dextrose, Invertzuk- ker, Lactose oder Maltose ist. 14.
    Masse nach Patentanspruch I, :dadurch gekenn zeichnet, dass das Vernetzungsmittel eine difunktio- nelle Verbindung ist. 15. Massenach Patentanspruch I, dadurch gekenn zeichnet, dass das Vernetzungsmittel Formaldehyd, Paraformaldehyd, Hexamethylentetramin, Maleinsäure- anhydrid oder Phthalsäureanhydrid ist. 16. Masse nach Patentanspruch I, dadurch gekenn zeichnet, dass das Amin ein aromatisches Amin mit einem Aktiven a-H-Atom, ein Diamin oder ein Poly amin ist. 17.
    Masse nach Patentanspruch I, dadurch gekenn zeichnet, dass sie ausserdem ein feuerfestes. körniges Material enthält. 18. Verfahren nach Patentanspruch 1I, dadurch kennzeichnet, dass man als Kohlenhydrat-Säurege- misch ein Gemisch verwendet, welches Dextrosemono- hydrat und etwa 6 % Ammoniumsulfat enthält. 19.
    Verfahren nach Patentanspruch II, dadurch gekennzeichnet, dass man ausserdem ein feuerfestes körniges Material zumischt. 20. Verfahren nach Patentanspruch I.I und Unter anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, dass die Menge des zuzumischenden feuerfesten Materials 2-10 Ge wichtsprozent, bezogen auf das Gesamtgewicht der anderen Komponenten der Masse, beträgt. 21.
    Verfahren nach Unteranspruch 19, dadurch gekennzeichnet, dass man das feuerfeste Material und das mit einer Mineralsäure bzw. mit einem diese abge benden Salz vermischte Kohlenhydrat miteinander vermischt, auf eine Temperatur von 118-140 C er wärmt, abkühlen lässt und die restlichen Komponenten der Masse zumischt. 22. Verfahren nach Patentanspruch II, dadurch gekennzeichnet, dass man feuerfestes körniges Material auf 100-140 C erhitzt und die anderen Komponenten der Masse in das warme Material hineinmischt. 23.
    Verfahren nach Unteranspruch 19, dadurch gekennzeichnet, dass man .das feuerfeste Material auf 100-160 C erhitzt, ein gepulvertes Gemisch von Koh lenhydrat mit einer Mineralsäure oder einem eine sol che Säure abgebenden Salz in das warme Material hineinmischt wenn die Temperatur unter 90 C gefal len ist, eine organische Säure und ein Vernetzungsmit- tel zumischt und endlich ein Amin zusetzt und ver mischt. 24. Verfahren nach Unteranspruch 23, dadurch gekennzeichnet, dass das Erwärmen: des feuerfesten Materials im einen Mischwerk durch Reibung erfolgt. 25.
    Verfahren nach Patentanspruch II, dadurch gekennzeichnet, dass man zuerst eine festes Di- oder Polyamin enthaltende Mischung herstellt und diese als dann mit einem feuerfesten körnigen Material ohne Erwärmung vermischt. 26. Verfahren nach Patentanspruch II, dadurch gekennzeichnet, dass die Masse in einem Walzenmi scher hergestellt wird. 27. Verfahren nach Patentanspruch II, dadurch gekennzeichnet, dass die Masse in einem Mischer mit einer Anschlagplatte hoher Geschwindigkeit hergestellt wird. 28. Verwendung nach Patentanspruch III nach dem Warmkastenverfahren.
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