Vorrichtung zum Prüfen und Vorführen von Sicherheits-Skibindungen Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Prüfen und Vorführen von Sicherheits-Skibindungen. Ihr liegt die Aufgabe zugrunde, ein gegenüber den bisher für diesen Zweck bekannten Vorrichtungen wesentlich ver einfachtes Gerät zu schaffen, das dennoch eine leichtere und genauere Messung der für Drehsturz-Sicherheitsbin- dungen wichtigen Werte ermöglicht.
Entscheidend istnicht so sehr die Messung der Torsionskraft, bei deren Ein wirkung auf den Fuss die Bindung geöffnet wird, als vielmehr die Grösse des Winkels, aus dem - bei gering fügigen Seitenstössen - nach Beendigung der Dreh krafteinwirkung mit Sicherheit in die Mittelstellung zu rückgeführt wird, und die Prüfung, ob der Vorderbacken bei Überschreiten dieses Winkels sofort freigegeben wird oder in seiner zur Ski-Längsmittellinie schrägen Stellung ohne Freigabe und auch ohne Rückführung in die Mittel stellung hängen bleiben kann.
Dies wird erfindungsgemäss bei einer Vorrichtung zum Prüfen und Vorführen von Sicherheits-Skibindun- gen durch eine an den die Sicherheitsbindung mit einem eingespannten Skistiefel oder einer eingespannten Vor führsohle tragenden Ski anklemmbare Grundplatte mit einem zur Ebene der Skioberfläche senkrechten Lager bolzen erreicht, an welchem ein doppelarmiger Hebel mit verschiedenen langen Hebelarmen frei schwenkbar gela gert ist, der an dem freien Ende seines kurzen Hebel arms eine um eine zum Lagerbolzen parallele Achse frei drehbare, mit ihrer Mantelfläche seitlich über den Hebel vorstehende Rolle trägt, wobei der Hebel so angeordnet ist,
dass die Rolle im Vordersohlenbereich gegen die Soh lenseitenfläche andrückbar ist und die Hebelachse mit der Sohlenseitenfläche einen unter 45 liegenden spitzen Winkel einschliesst. Es wird also nicht mehr der Ski schuh mittels eines in ihn eingeführten Leistens, einer an dem Leisten befestigten und nach oben aus dem Stiefel schacht herausragenden Stange und eines an der Stange befestigten doppelarmigen Hebels gedreht und auch nicht mehr die Vorführsohle mittels eines etwa in ihrem mitt- leren Bereich angreifenden Drehhebels,
sondern die Stie felsohle oder die Vorführsohle werden durch den seit lich im vorderen Sohlenbereich angedrückten Hebel, des sen freies Ende sich infolge der frei drehbaren Rolle an der Sohlenseitenfläche entlang bewegen kann, bei der Hebelbewegung zur Seite gedrückt.
Auf diese Weise ist eine viel feinfühligere und exaktere Messung des mög lichen Ausschwenkwinkels bis zur Freigabe des Schuhes und eines etwa möglichen Hängenbleibens des Vorder backens in einem Bereich zwischen der Rückführzone und dem Freigabewinkel gewährleistet als bei bekannten Vorrichtungen ähnlicher Art.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung kann zwi schen die beiden Hebelarme des doppelarmigen Hebels eine Drehmomentmesseinrichtung eingeschaltet sein, die dann auch die Messung des Auslöse-Drehmoments er möglicht. Ferner kann die Erfindung durch eine auf dem Ski vor dem Vorderbacken anzubringende Winkelgrad- einteilung weiter ausgebildet sein, wodurch die bereits erwähnten verschiedenen Ausschwenkstellungen auch nach Winkelgraden messbar gemacht werden können.
Die Erfindung ist in der nachstehenden Beschrei bung anhand der beigefügten Zeichnungen näher erläu tert, in welcher zwei Ausführungsbeispiele dargestellt sind. In der Zeichnung zeigen: Figur 1 eine erste Ausführungsform eines erfindungs gemässen Prüfgerätes mit eingespannter Vorführsohle in Seitenansicht, Fig. 2 das Prüfgerät nach Figur 1 in Draufsicht, Figur 3 eine abgewandelte Ausführungsform eines erfindungsgemässen Prüfgerätes, wiederum in Seitenan sicht und Figur 4 das Prüfgerät nach Figur 3 in Draufsicht.
Das Prüfgerät weist eine Grundplatte 1 auf, auf wel che ein Skiholz oder eine Vorführlatte 2 mittels der Blech klauen 3 und der an ihnen verschraubbaren Flügel- Schrauben 4 festklemmbar ist.
Das Skiholz 2 trägt eine beliebige bekannte Sicherheitsbindung, bei den in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen eine Si cherheitsbindung des Anmelders, die aus dem Strammer 5, dem Kabel 6, der bei Frontalstürzen wirksamen Fer- senauslösevorrichtung 7 und dem bei Drehstürzen wirk samen Sicherheits-Vorderbacken 8 besteht. In diese Bin dung ist eine Vorführsohle 9 eingespannt, die aber auch durch einen Skistiefel ersetzt sein kann.
Die Vorführ sohle 9 ist zweiteilig ausgebildet und ihr hinterer, an dem Vorderteil angelenkter Teil 10 kann mittels des Hebel arms 11 in bekannter Weise nach oben bewegt werden, um die Funktion der bei Frontalstürzen wirksamen Fer- senauslöseeinrichtung zu demonstrieren.
Erfindungsgemäss ist an der Grundplatte 1 ein senk rechter Drehbolzen 12 befestigt, der in seinem oberen Teil bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel einen wesentlich kleineren Durchmesser aufweist als in seinem unteren, der Grundplatte benachbarten Teil.
Auf dem oberen Teil ist schwenkbar ein doppelarmiger Hebel mit den Hebelarmen 13 und 14 gelagert. Am freien Ende des kurzen Hebelarmes 13 befindet sich eine über die Seiten flächen des Hebels herausstehende Rolle 15, die bei spielsweise aus Kunststoff bestehen kann und an.einer zum Drehbolzen 12 parallelen Achse 16 frei drehbar ge lagert ist. Der längere Hebelarm 14 trägt an seinem freien Ende einen Handgriff.
Der Drehbolzen 12 ist so angeor- det und der Hebel 13, 14 so ausgebildet, dass in der Ruhestellung der Vorführsohle 9 und bei Anlage der Rolle 16 gegen die Seitenkante der Vorführsohle diese Seitenfläche mit der Hebelachse einen spitzen Winkel einschliesst, der unter 45 liegt. Wird nun der Hebel arm 14 mittels des Handgriffes im Gegenuhrzeigersinn bewegt,
so rollt die Rolle 15 an der Seitenfläche der Vor führsohle 9 ab und drückt die Vorführsohle um einen nahe der Fersenauslösevorrichtung 7 liegenden Dreh punkt ebenfalls im Gegenuhrzeigersinn nach aussen. Dabei kann beobachtet werden, wie weit die Vorführ sohle verdrehbar ist, bis es zu ihrer Freigabe durch den Sicherheits-Vorderbacken 8 kommt.
Ausserdem kann festgestellt werden, aus welchem Winkelbereich bei einem Loslassen des Hebels 13, 14 die Vorführsohle noch unter der Wirkung des Sicherheits-Vorderbackens 8 und ge gebenenfalls der im Kabelzug vorhandenen Federung in die Mittelstellung zurückgeführt wird und ob es einen Bereich gibt, in welchem weder einer Rückführung in die Mittelstellung noch eine Freigabe erfolgt, was in der Praxis zu einem Sturz führen könnte.
Bei dem in den Figuren 3 und 4 dargestellten Aus- führungsbeispiel sind die Hebelarme 13, 14 nicht fest miteinander verbunden sondern es ist am Drehbolzen 12 eine an sich bekannte und deshalb nicht näher beschrie bene Drehmomentmesseinrichtung vorgesehen, die aus dem Zeiger 17 und der Skala 18 besteht. Auf diese Weise kann auch das jeweils an der Vorführsohle 9 wirksame Drehmoment gemessen werden.
Ausserdem ist bei die sem Ausführungsbeispiel vor dem Sicherheits-Vorder- backen 8 auf dem Skiholz 2 eine Winkelgradeinteilung 19 vorhanden, an welcher der jeweilige Ausschwenkwin- kel des Sicherheits-Vorderbackens abgelesen werden kann. Zu diesem Zweck kann der Sicherheits-Vorder- backen ferner mit einem durch Aufkleben oder derglei chen befestigten Zeiger 20 versehen werden.