Spinn- oder Zwirnspindel mit einem nicht rotierenden Spindelschaft Die Erfindung bezieht sich auf eine Spinn- oder Zwirnspindel mit einem nicht rotierenden Spindelschaft und zwei unabhängig voneinander gelagerten Umläufen zum Abstützen des unteren bzw.
des oberen Spinnhül- senendes, bei welcher der nicht rotierende Spindelschaft aus zwei selbständigen Schaftteilen besteht, die unab hängig voneinander koaxial gehalten und auf denen je einer der Umläufer gelagert ist, von denen der das un tere Hülsenende aufnehmende Umläufer antreibbar ist.
Die gemäss dem Hauptpatent vorgeschlagene unab hängige Lagerung der beiden Schaftteile führt zu einer wesentlichen Vereinfachung der Lagerung, und die Ver bindung der beiden das untere bzw. das obere Spinn- hülsenende abstützenden Umläufer findet nur durch die Spinnhülse selbst statt.
Beiden gemäss Hauptpatent vor geschlagenen Ausführungsforrnen handelt es sich um sol che, deren Antrieb inelner Ebene oberhalb er Spindel- ban$ angeordnet ist, wie .es bei vielen Antrieben für Spinn- oder Zwirnspindeln bekannt ist.
Andererseits sind aber auch Antriebe bekannt, welche unterhalb der Spindel bank oder innerhalb eines Spindelbankkastens angreifen, so dass die Antriebsmittel mehr oder weniger geschützt untergebracht sind.
Es wurde nun gefunden, dass die gemäss Haupt patent vorgeschlagene Aufteilung des toten Spindelschaf- tes in zwei selbständige Schaftteile auch dann verwirk licht werden kann, wenn ein unterhalb der Spindelbank befindlicher Antrieb erwünscht ist. Die Lösung nach der Erfindung besteht darin, dass der das untere Hül senende abstützende Umläufer an seinem äusseren Um fang drehbar gelagert ist.
Der Gegenstand der Erfindung wird anhand der Zeichnung beispielsweise näher erläutert.
Fig. 1 zeigt eine Spinn- oder Zwixnspindel, Fig.2 stellt eine andere Ausführungsform einer Spinn- oder Zwirnspindel dar, Fig. 3 zeigt eine noch andere Ausführungsform einer Spinn- oder Zwirnspindel.
Gemäss Fig. 1 ist wie beim Hauptpatent an der Spin- delbank 1 eine Spinn- oder Zwirnspindel befestigt, wel- che eine Spinnhülse 2 trägt, die mit ihrem unteren bzw. oberen Ende auf zwei unabhängig voneinander gelager ten Umläufern abgestützt ist.
Ebenfalls wie beim Haupt patent besteht der nicht rotierende oder der sog. tote Spindelschaft aus zwei selbständigen Schaftteilen, die unabhängig voneinander koaxial gehalten sind und. auf denen je einer der Umläufer gelagert ist. Bei der Aus führungsform gemäss Fig. 1 ist das untere Ende der Spinnhülse 2 auf dem Hülsensitz 11 abgestützt und mittels mehrerer, am Umfang verteilter Hülsenkupp lungen 27 lagegesichert.
Das obere Ende der Spinnhülse 2 sitzt auf einem Umläufer 21, der wie gemäss Haupt patent am oberen Ende der inneren toten Schaftstange 18 iangeardnet ist. Der Umläufer 21 weist ebenso den axial nach innen gerichteten zentrischen Stift 22 mit dem Kopf 23 auf. Der Stift 22 ragt .durch die Bohrung 24 der auf das obere Ende der Schaftstange 18 aufgesetzten Büchse 25 hindurch, so dass der Umläufer 21 gegen Abziehen gesichert ist.
Auch die kalottenförmige Stütz- platte 26 ist am Fusss der Büchse 25 wie beim Haupt patent Vorgesehen.
Der das untere Ende der Spinnhülse 2 abstützende Hülsensitz <B>11</B> ist wie beim Hauptpatent,der angetriebene Teil, welcher mit dem Antriebswimtel 7 verbunden ist. Als Verbindungsteil zwischen dem Hülsensitz 11 und dem Antriebswirtel 7 ist jedoch gemäss Erfindung ein Umläufer 8 vorgesehen, der an seinem äusseren Umfang drehbar gelagert ist.
Der Hülsensitz 11 ist auf das obere Ende des Umläufers 8 fest aufgesetzt, welches an seinem unterhalb der Spindelbank 1 befindlichen Ende den An- triebswirtel 7 trägt, der mit einer Seite an einer Schulter des Umläufers 8 anliegt und an der anderen Seite mittels Feststellmuttern 9, die auf das mit Gewinde versehene untere Ende des Umläufers 8 aufgeschraubt sind, an die sem befestigt ist.
Auf diese Weise ist .die feste Verbin dung zwischen dem Hülsensitz 11 über den Umläufer 8 mit Odem Anbriebswirtel 7 hergestellt, welcher infolge seiner lösbaren Befestigung austauschbar ist.
Auf diese Weise kann je nach Bedarf ein Antriebswirtel mit grös serem oder kleinerem Durchmesser an dem Umläufer 8 angebracht werden,
so dass eine Drehbewegung der Spinnhülse 2 mit geringerer oder höherer Tourenzahl erzielt werden kann. Der Umläufer 8 mit dem Antriebs- wirtel 7 und dem Hülsensitz 11 entspricht damit dem gemäss Hauptpatent über den Wirtel 7 antreibbaren Umläufer 11, jedoch ist gemäss Erfindung der Umläufer 8 an seinem äusseren Umfang drehbar gelagert.
Zu die sem Zweck sind die beiden Wälzlager 10 vorgesehen, die im Inneren eines Halterohres 6 angeordnet sind, durch den der Umläufer 8 sowohl mit seinem den Hülsensitz 11 tragenden oberen als auch mit seinem unteren Ende hindurchreicht. Das Halterohr 6 sitzt mit einer Schulter auf der Spindelbank 1 auf, an deren Unterseite eine Un- iterlegsoheibe 13 und eine Feststellmutter 14. zur Be festigung des Halterohres 6 an der Spindelbank 1 vor gesehen sind.
Das über die Feststellmutter 14 herausra gende und mit Gewinde versehene untere Ende des Hal terohres 6 dient zugleich als Bremsgegenmutter 5, auf welcher in ähnlicher Weise wie beim Hauptpatent die Bremsmutter 4 mit dem daran angebrachten Brems hebel 3 verschwenkbar angebracht sind.
Bei einem Vergleich der in Fig. 1 dargestellten Aus führungsform beispielsweise mit derjenigen gemäss Fig. 4 und 5 des Hauptpatentes ist festzustellen, dass der bei dieser Ausführungsform vorgesehene Hohlschaft 6 bei der erfindungsgemässen Ausführungsform dem Halte rohr 6 entspricht, das jedoch einen grösseren Durch messer aufweist, damit der den Hülsensitz 11 tragende Umläufer 8 im Inneren des Halterohres 6 gelagert wer den kann,
während gemäss Hauptpatent die Lagerung des Umläufers <B>11</B> am äusseren Umfang des. Hohlschaf tes 6 vorgenommen ist.
Diese gemäss Erfindung umge kehrte Anordnung :der Teile, die einen Platzwechsel von innen nach aussen bzw. umgekehrt erfahren haben, lässt die Unterbringung des Antriebswirtels 7 und der Brems mutter 4 unterhalb der Spindelbank 1 zu, woraus sich der vorstehend bereits erwähnte Platzgewinn für die Spindelhöhe oberhalb der Spindelbank 1 ergibt.
Die Schaftstange 18, die an ihrem oberen Ende den Um läufer 21 trägt, reicht mit ihrem unteren Ende durch den Umläufer 8 hindurch und ist ebenso wie beim Haupt patent am Einstellbalken 53 dadurch befestigt, dass zu beiden Seiten desselben auf das Gewinde 54 der Schaft stange 18 Feststellmuttern 55 aufgeschraubt sind. Der gemäss Hauptpatent -aus zwei selbständigen Schafttei len bestehende tote Spindelschaft ist auch bei der er- findungsgemässen Ausführungsform vorhanden und durch das Halterohr 6 und die Schaftstange 18 gebildet, welche unabhängig voneinander koaxial gehalten sind.
Die Schaftstange 18 hat gegenüber dem Umläufer 8 ge nügend Spiel, dass sich das obere Ende der Spinnhülse 2 auf die Drehachse einstellen kann. Der am oberen Ende des Umläufers 8 aufgesetzte Hülsensitz 11 ist mit einem becherförmigen Ansatz 12 verbunden, der das über die Spindelbank 1 herausragende obere Ende des Halterohres 6 übergreift, ;so dass die Wälzlager 10 gegen Eindringen von Schmutz geschützt sind.
Ausserdem kann der becherförmige Ansatz 12 als Anwindbecher für das Aufbringen der Unterwindungsfadenlagen am Ende des Spinnens eines Abzuges dienen.
Die Ausführungsform gemäss Fig.2 stellt im we- sentlichen die gleiche Ausbildung wie die gemäss Fig. 1 dar, jedoch ist in. diesem Falle die Spindel in einer als Kasten ausgebildeten Spindelbank 1 angebracht.
Der mit dem Hülsensitz 11 verbundene Umläufer 8' ist in diesem Falle in einem Halterohr 6' gelagert, dessen unteres Ende in den Boden. 1' der als Kasten ausgebildeten Spindelbank 1 eingesetzt ist, während das obere Ende des Halterohres 6' durch den Deckel 1" der Spindelbank 1 hindurchreicht und damit im wesentlichen der Aus bildung des Halterohres 6 gemäss Fig. 1 entspricht.
Der Umläufer 8' ist auch in diesem Falle mittels zwei Wälz- lagern 10 innerhalb des Halterohres 6' gelagert, wobei !die Lagerstellen im Boden 1' bzw. in Höhe des Deckels 1" der -Spindelbank 1 vorgesehen sind.
Der Antrieb des Umläufers 8' wird bei diesem Ausführungsbeispiel durch, ein an sich bekanntes Schraubrad-Schneckengetriebe vermittelt, wobei der Aussenmantel des Umläufers 8' als Schnecke 49 ausgebildet ist, in die das Schraubrad 50 eingreift, welches auf einer im Spindelbankkasten 1 untergebrachten durchgehenden Antriebswelle 51 ange bracht ist. Damit der Eingriff zwischen der Schnecke 49 und Schraubrad 50 erfolgen kann, weist das Halte rohr 6' eine Ausnehmung 52 auf, durch welche das Schraubrad .50 frei hindurchtreten kann.
Auf diese Weise kann der Umläufer 8' ebenso wie der Umläufer 8 bei der Ausführungsform gemäss Fig. 1 unterhalb des Deckels 1" der als Kasten ausgebildeten Spindelbank 1 angetrieben werden, so dass über den mit dem Umläufer 8' verbundenen Hülsensitz 11 und den auf der Schaft stange 18 gelagerten Umläufer 21 die Spinnhülse 2 in Drehung gebracht werden kann. Die Schaftstange 18 ist genau wie bei der Ausführungsform gemäss Fig. 1 an dem Einstellbalken 53 befestigt.
In Fig. 3 ist eine weitere Ausführungsform einer Spinn oder Zwirnspindel gemäss Erfindung dargestellt, die in ihrem Aufbau eine noch weitergehende Verein fachung aufweist. Der Umläufer 8' mit dem an seinem oberen Ende angebrachten Hülsensitz 11', der in diesem Falle die Spinnhülse 2 an ihrem Aussenumfang fest hält, ist wie bei der Ausführungsform gemäss Fig. 2 mittels Wälzlagern 10 drehbar gelagert.
Die beiden Wälzlager 10 sind wie beim vorhergehenden Ausfüh- cungsbeispiel im Boden 1' bzw. in dem Deckel 1" der als Kasten ausgebildeten Spindelbank 1 angeordnet, je doch ist in diesem Falle das bei der Ausführungsform gemäss Fig. 2 vom Boden 1' bis über den Deckel 1" des Spindelbankkastens 1 sich erstreckende Halterohr 6' nur noch in seinen Endabschnitten vorhanden, die praktisch durch die Wälzlageraussenringe 6" verkör pert sind, die in der Spindelbank selbst eingesetzt sind,
und zwar gemäss Fig. 3 im Boden 1' und im Deckel 1" der als Kasten ausgebildeten Spindelbank 1. Der bei der Ausführungsform gemäss Fig. 2 über den Deckel 1" der Spindelbank 1 hinausragende Teil des Halterohres 6' ist bei der Ausführungsform gemäss Fig. 3 in Form der Hülse 41 vorhanden, die von denn mit dem Hülsensitz 11' verbundenen becherförmigen Ansatz 12 übergriffen wird.
Als Antrieb ist bei der Ausführungsform gemäss Fig. 3 vorgesehen, dass die äussere Umfangsfläche des Umläufers 8' als Wirtelfläche dient, die über das Band 42 von der Antriebsscheibe 43, die auf der im Spindel- bankkasten 1 durchgehenden Antriebswelle 51 befestigt ist, in Umlauf versetzt wird. Auf diese Weise erhält auch die Spinnhülse 2 die erforderliche Umdrehung vom Hül sensitz 11' aus, während der am oberen Ende der Schaftstange 18 gelagerte Umläufer 21' von der Spinn hülse 2 mitgenommen wird.
Die Schaftstange 18 weist bei der Ausführungsform gemäss Fig. 3 eine besondere Ausbildung auf, indem sie aus zwei teleskopartig ineinandergreifenden Schaft teilen besteht, die gegeneinander feststellbar sind. Der Oberteil 18' der Schaftstange 18 weist praktisch die gleiche Ausbildung wie bei den Ausführungsformen ge- mäss Fig. 1 und 2 auf, jedoch ist dessen unteres Ende in einen zweiten, rohrförmigen Unterteil 18" eingescho ben, der mit seinem unteren Ende am Einstellbalken 53 befestigt ist.
Die Verbindung zwischen dem Oberteil 18' und dem Unterteil 18" findet durch eine Federring scheibe 44, die am oberen Ende des Unterteiles 18" eingelassen ist, und durch elastische Ringe 45 statt, welche in die Rillen am unteren Ende des Oberteils 18' eingreifen. Die Ringe 45 sind andererseits in Nuten 46 am Unterteil 18" eingelegt.
Durch diese Ausbildung der ineinandergesteckten Schaftteile 18' und l8" besteht die Möglichkeit, das Oberteil 18' verhältnismässig schwach auszubilden, da dieses durch das Unterteil 18" abgestützt wird. Ausserdem ergibt sich dadurch die Möglichkeit zur Einstellung der Länge des Schaftteiles 18 auf verschiedene Hülsenlängen und weiterhin noch das Einstellen des oberen Endes der Spinnhülse 2 auf die Drehachse.
Die anhand der verschiedenen Ausführungsformen gezeigten Beispiele lassen weitere äquivalente Anpas sungen zu. Beispielsweise könnten die Wälzlager 10 genausogut als normale Kugellager verwendet werden, die mit ihren Laufringen auf dem Umläufer 8 oder 8' bzw. in dem Halterohr 6 oder dem Halterohr 6' sitzen würden, anstelle der in den Figuren dargestellten Aus führung, bei welcher die Wälzkörper direkt mit den entsprechenden Umfangsflächen des Umläufers 8 oder 8' bzw. des Halterohres 6 oder des Halterohres 6' zu sammenarbeiten.
Bei der dargestellten Anordnung der Wälzlager 10 müssen natürlich die als Laufflächen für die Wälzkörper dienenden Umfangsflächen des Umläufers 8 oder 8' bzw. des Halterohres 6 oder des Halterohres 6' gehärtet und geschliffen sein, wie es bei Wälzlager-Laufringen üblich ist.
Ebenso wäre es auch möglich, den Umläufer 8 mit einer hohlen Antriebswelle eines Elektromotors für den Einzelantrieb einer Spindel zu verbinden oder diese Antriebswelle zugleich als Umläufer 8 auszubilden, wobei der Elektromotor an der Unterseite der Spindel bank 1 angesetzt werden könnte. In diesem Falle würde die Schaftstange 18 durch den ganzen Elektromotor hin durchreichen und noch unterhalb desselben mit dem Einstellbalken 53 verbunden sein. Diese Beispiele für äquivalente Anpassungen von Einzelteilen sind nicht erschöpfend, so dass von Fall zu Fall weitere äquiva lente Änderungen vorgesehen werden können, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen.
Somit ist eine Spinn- oder Zwirnspindel geschaffen, welche die bei einer Ausbildung gemäss Hauptpatent auftretenden Vorteile beibehält, darüber hinaus aber den weiteren Vorteil für die Unterbringung des Antriebes an einer günstigeren Stelle erbringt.
Durch die erfindungs- gemässe Ausbildung mit einem Umläufer ist es möglich, den Antrieb unterhalb der Spindelbank unterzubringen, so dass oberhalb desselben längenmässig Platz gewon nen wird, der entweder zu einer Verlängerung der Spinn hülse oder zu einer Verkürzung des Abstandes zwischen Spindelbank und Sauschwänzchen ausgenutzt werden kann. Ausserdem gestattet der Umläufer die Verwen dung der verschiedensten Antriebsarten, die oberhalb der Spindelbank nur mit Schwierigkeiten eingesetzt wer den könnten.